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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 12

1879 - Berlin : Reimer
12 Allgemeinere geographische Namen. 15. Aelteste Erdteile. Die herkömmlichen, den orientalischen Culturvölkern bis zur neuesten Zeit unbekannt gebliebenen Namen der drei durch das Mittelmeerbecken getrennten Hauptteile der alten Welt haben die Neueuropäer unmittelbar aus dem italischen (römischen) Sprachgebrauche überkommen, der selbst nur zwei davon aus dem der Griechen beibehalten, den dritten griechischen Namen Libya aber durch Africa ersetzt.hat: beides nach dem gewöhnlichen Verfahren der Ausdehnung des jedem der beiden Völker zufällig zuerst bekannt gewordenen engeren Landschaftnamens auf das ganze ungeheure Hinterland. Dieser Namenswechsel beweist das Bekanntsein des africanisclien Namens an den italischen Küsten in einer Zeit, wo Libya bei den Griechen noch nicht als eigener Erdteil anerkannt war, sondern noch zu Asien im weiteren Sinne gerechnet wurde. Für die beiden älteren Namen Asia und Europa, deren Ursprung und Bedeutung schon zu Herodot’s Zeit (5. Jahrh.) den Griechen unbekannt war und vergeblich in griechischer Sprache gesucht worden ist, ergiebt sich dieselbe aus dem acu_ und ärxh. der_.nenentzifferten assyrischen Denkmäler als Os tan- und Westen, also entsprechend den homerischen Ausdrücken nqög ijco rjsxiövre und ngog £6(pov, den späteren griechischen Ländernamen^Avaxoli] Vlvl&'Etfnsqia, unseren aus dem Lateinischen entlehnten Orient und Occident, oder den italienischen Levante und Ponente. Die Veranlassung zu solcher Benennung, zunächst zweier sich ostwestlich gegenüberliegenden Conti-nentalküsten, demnächst auch ihrer Hinterländer gab sehr natürlich die Lage des aegaeischen Inselmeeres, an dessen Gestadenjene Namen historisch zuerst genannt werden.1) *) Evqwnt] für das nördlich von der Peloponnesos gelegene griechische Festland im sog. homer. Hymnos an Apollon, *Aßlog als Heros und Landschaft in Lydien in der Ilias. Die in sehr alter Zeit in Lydien herrschende assyrische Dynastie erklärt das Vorkommen der nur diesem semitischen Dialekte angehörigen Wortform agu, während ereb in den Bedeutungen ,,Dunkel“ und „Westen“ auch hebr.-phönik. ist und wohl daraus als Lehnwort (fqsßog, svqwnög „dunkel“) ins altgriechische aufgenommen worden ist. 16. Wechselnde Begrenzungen der Erdteile. Als durch griechische Schiffer die Küstenränder des Pontos und des Mittelmeeres in ihrem Zusammenhange bekannt geworden waren, wurden jene Namen in naturgemässer Erweiterung ihres ursprünglichen Umfanges und ohne Rücksicht auf den in Vergessenheit gekommenen Wortsinn

2. Leitfaden der alten Geographie - S. 68

1879 - Berlin : Reimer
68 Syrien. lichen syrischen Gebirgsketten flach zum Euphrattale hin absenken und in alter und neuer Zeit als nur temporär nutzbares Weideland den arabischen Gebieten zugerechnet werden. 93. tarnen. Yölker. Der älteste aus historischen Inschriften Aegyptens (schon seit dem 16. Jahrh.) und Assyriens bekannte allgemeine Yolksname zwischen dem Euphrat und der südlichen arabischen Wüste, Cheta oder Chatti, bezeichnet im A. T. als Chet (plur. Chittim) nur noch eine Unterabteilung von Kana an. Unter letzterem Namen, der wahrscheinlich das niedere Land bedeutet, wird in einheimischem Sprachgebrauch älterer Zeit das ganze Küstenland verstanden, welches die Griechen fast in demselben Umfange Ooivixr] nannten. Dadurch, dass Yölker desselben besonderen Stammes dauernd auch die südlichen Teile des Binnenlandes (die Amoriter bis östlich vom Jordan und bis an das hauranische Gebirge) bewohnten, ging der Name Kanaan auch auf diese Gegenden über, wogegen dieselben von den Ausländern, zunächst von dem westlichen Nachbarvolke Aegyptens, dann von den Griechen mit dem verallgemeinerten Namen des in der südwestlichsten Küstenebene wohnenden Stammes, der Philistäer (aeg. Puluschta) als Palaestina bezeichnet wurden. Erst später (um d. 10. Jahrh.) tritt an die Stelle des chetitisclien Namens der eines anderen semitischen Yolkes, welches in älterer Zeit weiter östlich am Euphrat gewohnt zu haben scheint: der Ar am ä er. Das durch ihr Vordringen nach Westen gegen die Küste und nach Süden bis zum oberen Jordan den kana'anitischen Stämmen entrissene Land heisst seitdem (auch bei ihren übrigen semitischen Stammgenossen) Ar am. Die Griechen haben es, als das Hinterland von Phoenike, mit dem politischen Namen des Reiches, zu welchem es zu jener Zeit gehörte, des assyrischen benannt, also ^vq'mx, und diesen Namen auch aui den südlichen, damals noch von den Aramäern sprachverschiedenen Teil, Kanaan oder Palaestina ausgedehnt (2vq'ia y nccxaidxivri). Seit dem Untergange der politischen Selbständigkeit der Staten dieser Südhälfte, besonders in der Zeit der persischen Herrschaft, erhält diese weitere Ausdehnung des Namens Syria eine fernere Berechtigung durch die allgemeine Verbreitung der aramäischen (syrischen) Sprache auch in diesen südlichen Gegenden, sowie an den Küsten und wird durch die tausendjährige Dauer der griechischen Herrschaft und Verwaltungssprache (auch unter den Römern, also von Alexander bis zur arabischen Eroberung im 7. Jahrh. n. Chr.) auch den Einheimischen bekannt (aiam. Surijd, pers.-türk. Süristän1). Im ethnographischen Sinne auch das westliche und nördliche Mesopotamien umfassend (§ 89 91), wird ei

3. Leitfaden der alten Geographie - S. 77

1879 - Berlin : Reimer
Judaea. Peraea. 77 104. Peraea, ein in der hellenistischen Zeit aus dem Ausdruck Tieqciv tov Tt0tci[i0v (hebr. eber hun-nahar, nämlich „jenseits des Jordans“) gebildeter Name, der zuweilen im weiteren, gewöhnlich aber nur im engeren Sinne für die mehr von Juden bewohnten, unter den Makkabäern auch politisch mit Judaea verbundenen Berglandschaften zunächst dem Jordan-Tale gebraucht wird. Aelterer Gesammtname dafür (im A. T. oft als Gegensatz zu Kana'an) ist Gile'äd, raxccadl-rig- im engeren Sinne bezeichnet derselbe die südliche Hälfte bis zum Jarmiik (ll£Qofivx7jg), dem grössten östlichen Jordanzuflusse hinauf1), während die nördliche, östlich vom See Genezareth und dem oberen Jordan gelegene mit zahlreichen vulcanischen Kegelbergen bedeckte Landschaft den Sondernamen Gölän (Tavxcovhigj j. Djölän) führte. In altisraelitischer Zeit an Bedeutung zurücktretend gegen das Westjordanland, mit weniger Anbau, als Weidegranden, erhielt dieser Landesteil seit der makedonischen Eroberung bedeutendere Städte durch mehrere griechisch-syrische Colonien, denen die fruchtbarsten auf den Hochebenen gelegenen Striche angewiesen wurden. Sie bildeten mit anderen auf der nördlichen inneren Hochebene gelegenen einen politischen Verband unter dem Namen Dekapolis „Zehnstädte“.2) Nur eine derselben, Skythopolis, das ältere Beth-schedn (j. Beisän), lag westlich vom Jordan (also innerhalb der Grenzen von Galilaea und Samaria) im Tale, die übrigen an oder auf der östlichen Höhe, namentlich die grössten: Gadara und Ger as a (j. Djerasch), sowie die nach makedonischen Städten benannten (also von den seleukidischen Königen angelegten) Pella und Dion. Am weitesten gegen So. Philadelpheia, eine Colonie des Ptolemaeos Ii., in älterer Zeit Rabbath-Ammon, d. i. Hauptstadt von Ammon genannt (j. Ruine Amman). Die Namen Ammonitis, Moabitis blieben auch in der Zeit der griechischen und römischen Herschaft diesen Grenzgebieten Peraea’s am Rande der arabischen Wüste, nach den älteren Bewohnern, den nächsten, nur religiös geschiedenen Stammverwandten der Israeliten.3) Das mächtige Reich von M ö ’ ä b dehnte sich gegen das geteilte israelitische Reich im 9. Jahrh. durch Eroberungen wieder bis zum unteren Jordan und hauranischen Gebirge aus; es bestand noch gleichzeitig mit dem jüdischen State der Makkabäer. Dem römischen Reiche wurde es erst unter Trajanus einverleibt und seine Hauptstadt Rabbath-Möäb {^Paßßud'imjößcij j. Ruinen Rabba) Areopolis zubenannt. In dieser Gegend hat sich auch für die höchste Erhebung des Bodens (über 1000m) der alte Name des „Gebirges Gilead“ bei den Arabern als Djebel Djela'ad erhalten.

4. Leitfaden der alten Geographie - S. 126

1879 - Berlin : Reimer
126 Nord-Griechenland. 170. Nachdem die durch Philippos Ii. begründete makedonische Herschaft über ganz Thessalien 197 durch römisches Einschreiten gebrochen war, traten die phthiotischen Achaeer und Magneten dem achaeischen Bunde bei, die übrigen Landesteile bildeten einen Städtebund (xoivov 0£Ttalöov); nach der Unterwerfung Acha'ia’s durch die Römer 146 v. Chr. wurde aber das ganze, einschliesslich der Gebiete der Aenianen, Oetaeer, Malier (§ 157) mit der Provinz Macedonia vereinigt. Bedeutende Städte Thessaliens in der unteren (pelasgiotischen) Ebene: Lärisa am Peneios, Sitz der Aleuaden-Dynastie (noch j. als Larissa Landeshauptstadt) und Pherae, Sitz einer Dynastie, welche von 374 — 336 sich ganz Thessalien unterwarf; in der oberen Ebene am Südrande das thessaliotische P har sä los (j. Phersala), am Nordrande in der Hestiaeotis Trikka (j. Trikala). Im Küstenlande am pagasaeischen Golf wurde ganz nahe der mythisch berühmten Hafenstadt Iolkös die starke makedonische Festung Demetriäs um 290 durch K. Demetrios Poliorketes neu erbaut; sie blieb auch unter den Römern die zweitgrösste Stadt Thessaliens. 171. Alle Nordküsten des aegaeischen Meeres, an denen von 0. her bis zum Olympos hin thrakische Stämme (Bisalten, Sithone Mygdonen, Pierer) die ältesten bekannten Bewohner sind, wurden noch bis zum peloponnesischen Kriege unter dem Namen Ihrake begiiffen, die dort angesiedelten griechischen Colonien im athenischen Seebunde zur thrakischen Steuerprovinz (Ogaxiog <pöqog) gerechnet. Der erst seit dem 7. Jahrh. bekannt werdende Name der Makedonen, wahrscheinlich eines urgriechischen, den Doriern nächstverwandten Stammes, begriff zuerst nur das Binnenland W. vom Axios; seine Fürsten mussten wie die anderen thrakischen Küstenländer, seit Dareios I. die persische Oberhoheit anerkennen, dehnten aber sodann ihr Reich durch Eroberung nach Westen (Illyrien), Norden (Paeonien) und Osten (Thrakien), endlich unter Philippos Ii. bis zum Hellespont und über die griechischen Colonien an der Küste aus, so dass zur Zeit der Verwandlung m eine römische Provinz der Name Makedonia eine Vielheit verschiedener Volksstämm ein sich begriff, für welche jedoch das Griechische die allgemeine Verkehrssprache bildete. Eine Art natürlicher Scheide, welche aber durchaus nicht mit Völkergrenzen des Altertums zusammenfiel, bilden für dieses erweiterte Makedonien gegen Westen die nördliche Fortsetzung der Pindos-Kette unter verschiedenen Localnamen, gegen Osten die breiten Massenge- Jvlakedonia.

5. Leitfaden der alten Geographie - S. 129

1879 - Berlin : Reimer
Makedonien. 129 An der Küste von Mygdonien lag in der Nähe heisser Quellen die danach benannte Handelsstadt Therme im innersten Winkel des von ihr den Namen führenden thermäischen Golfes, wahrscheinlich eine der frühesten nördlichen Ansiedelungen der ionischen Griechen; nach Alexanders Tod von K. Kassandros als neue Residenz vergrössert, erhielt sie nach seiner Gemahlin den Namen Thessalonike. Unter der römischen Herschaft politische Hauptstadt der Provinz und volkreichste Stadt des europäischen Griechenlandes, behielt sie diese Bedeutung in Folge der günstigen Yerkehrslage bis in die Neuzeit unter Beibehaltung ihres alten Namens (neugr. Saloniki, türk. Selänik, bulgar. Solün). Die vom Strymön in seinem Unterlaufe durchflossene, zum Teil vom kerkinitischen Sumpfsee bedeckte Ebene war in älterer Zeit von paeonischen Stämmen, nach der makedonischen Eroberung Mygdoniens von dem nach Osten zurückgedrängten thrakischen Volke der Edonen C'hdcovsg, 3hdoovov) bewohnt; sie wurde 424 jdem makedonischen Reiche einverleibt und damit zugleich die Goldbergwrerke in den die Ebene umschliessenden Bergen, namentlich im Pangaeon (Gipfel fast 1900m hoch), welche schon durch die Griechen von Thasos und die Athener ausgebeutet worden waren. An Stelle der alten Bergwerkstadt Krenides legte dann K. Philippos Ii. zum Schutz der Grenze gegen Thrakien die starke Festung Philippoi an. 176. Griechische Colonien an der Küste des östlichen Makedoniens. Die dieser Küste nahe gegenüberliegende Insel Thasos tstm-, deren Berge sich ebenfalls goldreich erwiesen, - »schon von den Phoenikiern, seit 708 von Ioniern aus der Insel Paros in Besitz genommen worden; 464 eroberten sie die Athener und damit zugleich die Besitzungen der Thasier auf der (damals thrakischen) Festlandküste, wo sie neben der älteren Stadt Daton die neue Hafenstadt Neapolis (zubenannt Jcct'rjvcöv) anlegten. Noch wichtiger war für sie der Besitz der Mündung des Strymön, schon in älterer Zeit von ionischen Ansiedlern besetzt und einfach rjioov „der Strand“ genannt. Die hier angelegte Festung gleichen Namens eroberten als letzten festen Punkt der persischen Macht in Europa die Athener 476 und legten 436 wenig landeinwärts auf einer vom Strymön umflossenen Halbinsel die grosse neue Colonie A mp hi-polis an, die sie nur kurze Zeit besassen. Auch als freie ionische und seit 358 als makedonische und dann römische Stadt blieb dieselbe durch einträglichen Handel blühend. Die kleineren unabhängigen Städte an der Westküste des strymonischen Meerbusens, Argilos, Stageiros, Akanthos waren von Ioniern aus den kykladischen Inseln, namentlich aus Andros, angelegt worden. H. Kiepert’s Leitf. d. alten Geographie. g

6. Leitfaden der alten Geographie - S. 31

1879 - Berlin : Reimer
Parthien. Hyrkanien. Medien. 31 älterer Bewohner in den nördlichen Hochgebirgen und Nomadenhorden skythischen Stammes in den centralen Steppenebenen, lieben dem herrschenden arischen Hauptvolke.3) Die erste arische Eroberung, das älteste Medien (Mada), lag an der No.-Grenze gegen Parthien, am Südfusse des jetzt mit dem altiranischen Namen Elburz (ältere Form Hara-berezaiti „hohes Gebirge“) bezeich-lieten Hochgebirges, für welches die classischen Autoren keinen allgemeinen Namen überliefert haben4) und das sich in seinem höchsten Gipfel, dem ehemaligen Vulcan Demawend (lasonion bei den Griechen?) bis zu 5700m erhebt. Hier lag, 1100m hoch, die älteste medische Hauptstadt Rhagae (altpers. Raghä, noch im Mittelalter als Rai blühende Stadt, jetzt zerstört, dicht bei der neuen persischen Hauptstadt Teheran); in der Nähe — wenn nicht damit identisch — die griechische Colonie der Seleukiden Euröpos, unter den Parthern eine Zeit lang königliche Residenz unter dem Namen Arsakeia. Alle im Umfange des späteren Mediens bestehenden kleineren Fürstenthümer, welche seit dem 9. Jahrb. dem assyrischen Grossreiche unterworfen waren, wurden um 715 durch Dejokes zu einem selbstständigen medischen Reiche vereinigt, als dessen neue Hauptstadt in der Mitte des westlichen Landesteils Hagmatäna Cayßä%ava der älteren,3'Exßa-rccva der späteren Griechen, hebr. Achmetä, j. Ilamadän) erbaut wurde; amfusse des 3600m hohen Orontes (j. Eiwend) in 2000m hoher quellreicher Lage mit kühlem Klima, wurde sie gewöhnliche Sommerresidenz der persischen und parthischen Grosskönige. Auf der von da südlich nach Persis führenden Strasse Aspadana, j. Ispahan, auf der W.-Strasse nach Babylon Bagastana („Götterort“), merkwürdig durch die an den Felswänden angebrachten Bildwerke und historischen Inschriften Dareios’ I.5) x) Neben Parthien das einzige iranische Land, dessen alter Name ganz untergegangen ist, da er nach der arabischen Eroberung durch die Namen Irdlc und Djebäl (arab. „Bergland“) verdrängt wurde. 2) Berühmte nisaeische Eosse, benannt nach ihrem Weidelande, dem Niaaioy nid'io v. 3) Herodot kennt "Aqml noch als älteren Namen der Meder, ^Aqi^avxoi (altpers. äria-zantu „edlen Geschlechtes“) als den ihres vornehmsten Stammes. 4) Koqwvov, j. Kärün, ist nur landschaftlicher Name für einen Teil des Gebirges. 5) Der hier besprochene südliche und östliche Teil des Mediens der Acliaemeniden-Zeit wird in Folge der späteren politischen Trennung vom nordwestlichen Landesteile (§ 43) bei Griechen und Römern auch durch den Beinamen Gross-Medien (rj Mrjdia, Media major) unterschieden. 43. Media Atropatene. Durch die Eroberungen des zweiten Königs, Phraortes, wurde der Name Mediens Nw. bis zum Flusse Araxes ausgedehnt, über ein von höheren Bergketten (bis über 4000m)

7. Leitfaden der alten Geographie - S. 38

1879 - Berlin : Reimer
38 Kaukasische Länder. Völkern unterscheiden sie sich durch eine gewisse Civilisation, welche sie schon früh von ihren südlichen Nachbarn, Armeniern und Medern angenommen haben, wie sie auch im 4. Jahrh. von Armenien her das Christentum und damit den Gebrauch der Schrift erhielten, daher sie auch allein unter allen diesen kaukasischen Stämmen eine, wenn auch nur beschränkte, Litteratur besitzen. !) Der Name Moo/ot (erst seit dem 5. Jahrh. v. Chr. Miß/oi) gehört speciell dem am weitesten südwestlich wohnenden ihrer Stämme an, welcher schon früh besonders durch den Metallreichtum seiner Gebirge, aber auch den bei allen jenen Stämmen von ältester Zeit her gebräuchlichen Verkauf von Kindern an die bis in den Pontos handeltreibenden Phönikier im semitischen Orient bekannt wurde (Meschech, richtiger in den Lxx Moao/, des A. T.). 51. Kolchis ist der ältere Gesammtname der westlichsten unter den von der genannten Völkerfamilie bewohnten Landschaften, des Tieflandes am Phasis und dem pontischen Gestade, daher den griechischen Schiffern schon früh bekannt, unter denen die durch Seeherrschaft hervorragendsten, die Milesier, um 500 v. Chr. mehrere Handelsniederlassungen an dieser Küste anlegten: die bedeutendste davon Dios-kurias1) am Fusse der Vorberge des Kaukasus selbst, an der Grenze der nördlichen roheren Gebirgsvölker (Suanen, die ihren alten Namen unverändert bewahren, Abasger j. Abchaz u. a.). Die eigentlichen Kolcher in der sumpfigen Phasis-Ebene werden unter der, hier nur sehr eingeschränkten altpersischen Herrschaft von Herodot als eine aus älteren (assyrischen?) Zeiten herrührende ägyptische Colonie bezeichnet, welche sich längst unter der einheimischen Bevölkerung aufgelöst haben muss, als das ganze Land unter Mithra-dates Vi. vom pontischen Königreiche, seit Trajanus vom römischen Keiche, wohl mehr als Clienteistat, denn als eigentliche Provinz, abhängig wurde.2) 1) Ruinen noch jetzt Iskuria genannt; in römischer Zeit wurde sie, ebenso wie eine andere milesische Colonie von geringerer Bedeutung, Phasis (j. Poti) an der Mündung des Flusses Phasis, auch 2ißuozovno).ig „Kaiserstadt'‘ zubenannt. 2) Die Namen der in römischer Zeit als einzelne Teile von Kolchis genannten Landschaften der ’Exqrjrr/.oi, Mavquloi, Aut,oi, welche als Egrissi, Mingreli, Lazi fortdauern und der einheimischen, den Iberern verwandten Bevölkerung angehören, sind wahrscheinlich überhaupt älter als dei Name Kolyig, der von den späteren Geographen und Historikern nur als Antiquität gebraucht wird. Im 5. Jahrh. v. Chr. heisst das ganze Land nach dem damals herrschenden, die südliche Berglandschaft (wie noch heut) bewohnenden Volksstamme ; seine unter Oberhoheit des oströmischen Reiches stehenden christlichen Fürsten residirten schon damals in dem noch immei als Hauptstadt des Landes geltenden Kutals {Kovuaiöiov der Byzantiner, Kviaiu der älteren Quellen).

8. Leitfaden der alten Geographie - S. 85

1879 - Berlin : Reimer
Aegypten. 85 gebildet und der übrige Teil des Oberlandes nach der alten Königsstadt Thebais benannt; auch die angebaute Grenzlandschaft W. vom westlichen Nilarm, nach ihren vorherschenden Bewohnern Aißvxög vo^og genannt, so wie die Oasen, durch Augustus aber der nubische Grenz-strich oberhalb der Katarakten zum eigentlichen Aegypten gezogen.1) 1) Hinsichtlich der Nomenclatur der zum allergrössten Teile ebenfalls uralten Städte ist zu bemerken, dass wir aus den griechisch-römischen Hauptquellen nur wenige derselben in einer dem aegyptischen Namen angepassten Form, die übrigen nur in griechischen Uebersetzungen oder Umdeutungen kennen lernen, welche meist dem herschenden Localcultus entlehnt, unter den Ptolemäern noch durch Neubenenuungen nach den Herschernamen vermehrt, natürlich während der tausendjährigen Herschaft griechischer Verwaltungssprache als officielle galten. Einheimische Ortsnamen, welchen sich die semitischen Formen derselben (hebr. im A. T., arab. im heutigen Volksmunde) eng anschliessen, kannte man früher nur in der spät aegyptischen (koptischen) Form aus den bis in die Zeit d6s römischen Kaiserreichs hinaufreichenden kirchlichen Documenten: dieselben stimmen wesentlich überein mit den volkstümlichen (sog. demotischen) Namen des aegyptischen Altertums, wie sie sich aus der Entzifferung der hieroglyphischen Inschriften ergeben haben, sind aber grundverschieden von den aus derselben Quelle ermittelten heiligen (sog. hieratischen) Namen, welche vielmehr ihrem Wortsinne nach den griechischen Namenübersetzungen entsprechen. 114. Unter-Aegypten (Delta). Entsprechend der Grösse des angebauten Alluvialbodens, welche nach Abzug der davon umschlossenen Sumpfstrecken und flachen Seen bei weitem das gesammte Areal des aegyptischen Niltales übertrifft1), war das Delta schon in sehr alter Zeit mit sehr zahlreichen, zur Sicherung gegen das Hochwasser des Flusses durchaus auf künstlichen Erhöhungen erbauten Ortschaften bedeckt. Einzelne der grösseren Städte desselben sind zu höherer Bedeutung erwachsen als Residenzen einiger der späteren Dynastien, so namentlich Tanis (hebr. Cödn, arab. Qäh, wie noch jetzt die Ruinenstätte heisst) schon unter den Hyksos, dann unter der Xxi. und Xxiii. Dynastie (11—9. Jahrh. v. Chr.), Bubastis (aeg. Pe-bascht, hebr. Pi-beseth, j. Ruinen Teil Basta bei Zagäzig) unter der aethiop. Dynastie, Sais (Ruinen Sä-el-hagar) unter der Xxvi. Unter derselben wurde von den damals zuerst zum Handelsverkehr in Aegypten zugelassenen ionischen Griechen Naukratis angelegt. x) Man findet zahlreiche Reste alter Bauwerke, sowohl innerhalb der genannten Sumpfseen und jetzt, in Folge seculärer Senkung des ganzen Bodens, zum Teil unter dem Wasserspiegel liegend, als auch in einigen durch den Verfall der alten Canäle und der allgemeinen Aufhöhung des Bodens jetzt wasserlos gewordenen Strichen am Rande der östlichen und westlichen Wüste (hier namentlich in der mareotischen Landschaft bei Alexandria). Daraus geht eine erheblich grössere Ausdehnung des alten Culturlandes gegen das heutige hervor, während das in alter Zeit schneller

9. Leitfaden der alten Geographie - S. 58

1879 - Berlin : Reimer
58 Kypros. weit höheren südlichen (darin ein zweiter Olympos und die Hochgipfel des Aoon, j. Troödes 2000m). Zwischen beiden eine weite sehr fruchtbare Ebene, wie denn auch die Bergabhänge und Vorhügel, namentlich der Südseite, reichen Ertrag an Wein und Früchten, die höheren an Schiffbauholz gewährten, ausserdem metallreich sind, namentlich an Kupfer (Kvnqiog %dxxog, aes cuprium, cuprum). Der Besitz der Insel wurde daher seit sehr alter Zeit von den benachbarten Grossmächten und seefahrenden Völkern erstrebt, von denen die älteren Bewohner (uns unbekannten Stammes) assimilirt worden sind. Zahlreiche phoenikische Colonien, auch im Inneren, scheinen schon seit dem 15. Jahrh. bestanden zu haben, viele derselben wurden von Griechen in Besitz genommen schon vor der um 708 beginnenden assyrischen Oberherrschaft, nach deren Verfall Tyros wieder wenigstens die Südhälfte der Insel beherrscht; auch dem ägyptischen Reiche hat sie unter Amasis 567—40 angehört. Von der persischen Herschaft durch die athenische Seemacht 478 bis 449 befreit, wurde sie seit 410 zu einem fast unabhängigen griechischen Reiche (K. Euagoras von Salamis) vereinigt. Seit der Teilung des Alexander-Reiches den ägyptischen Ptolemäern unterworfen, wurde sie endlich 58 v. Chr. römische Provinz und als solche mit Kilikien vereinigt. *) Ganz verschieden die alt-orientalischen Namen: hebr. Kittim, assyr. Jatnan, ägypt. Kefa. 81. (Städte oder Staten auf Kypros.) Das Inselgebiet war in frühester Zeit unter eine grosse Zahl selbstständiger Fürstentümer geteilt, von welchen bis auf die Zeit der Vereinigung zum griechischen Gesammtstat noch 9 bestanden. Phoenikisch waren davon (also erst seit der ptolemaeisehen Periode hellenisirt) einige bedeutende Städte der Südküste: Kition (wonach die ganze Insel von den Phoe-nikiern und Hebräern Kittim genannt, j. Larnaka), Amathüs (d. i. Hamath „Festung“, j. Palaeo Limisso) und besonders Paphos (j. Bafa), die vorzüglichen Sitze des Cultus der phoenikischen Aschera (griech. Aphrodite); Unter den ebenfalls nach Maassgabe ihrer semitischen Namen ursprünglich phoenikischen, aber schon früh griechisch gewordenen Küstenstädten sind die bedeutendsten die am West- und Ost-Ende der centralen Ebene gelegenen, nur in Ruinen erhaltenen Soloi und Salamis, letztere seit Euagoras Hauptstadt der ganzen Insel, während die kleineren an der Nordküste Lapethos und Keryneia unter dem alten Namen (Lapatho, Tzerina) noch fortbestehen. Auch an der Südküste war Kurion schon in alter Zeit eine griechische Stadt.

10. Leitfaden der alten Geographie - S. 69

1879 - Berlin : Reimer
Ober-Syrien. 69 seit der Eroberung dieses Landes durch die Partker und der Umgestaltung des Seleukidenreiches in die römische Provinz Syria (64 v. Chr.) endlich auf den westlich vom Euphrat gelegenen Landesteil beschränkt. 94:. Ober-Syria ävco Zvq'iu), Oder der nördliche schon früher aramäisch gewordene Landesteil hat aus älterer Zeit wenige erhebliche Städte bewahrt1), welche teils seit der makedonischen Eroberung griechische Nebennamen erhielten2), teils überhaupt zurücktraten neben den neuen Städten mit starker griechischer Bevölkerung. Von diesen wurde die bedeutendste die im unteren Tale des Orontes von Seleukos I. ausgebaute prachtvolle Reichshauptstadt Antiocheia (j. Antäkia), noch unter römischer Herrschaft die volkreichste, durch Handel und Kunstgewerbe bedeutendste und politisch wichtigste in allen asiatischen Provinzen des Reiches. Als Hafenstädte dienten ihr Seleukeia, zubenannt Pieria, am Ausgange des Flusstales und das zur Erinnerung an Alexanders issischen Sieg benannte Alexandreia (j. Iskanderün, bei den Europäern vulg. Alexandretta) am Ausgange des Amanos-Passes (nvlai 2vqicu vgl. § 79, n. 3) zum issischen Meerbusen, nahe der alten phoenikischen Stadt Myriandos. Südlichere Hafenstadt Laodikeia, j. Lädildje, im mittleren und oberen überaus fruchtbaren Tale des Orontes das neu erbaute grosse Apa-meia (Fämie noch im Mittelalter) und das von Antiochos Epiphanes in Epiphaneia umgenannte uralte chetitische Hamath (j. Hamä). Auch das gleichfalls in Beroea umgenannte Chalep (auch graecisirt in Xaxvßoöv) bewahrt im arab. Haleb (vulgo Aleppo) den uralten Namen. Die nördlichste Landschaft in den Vorbergen des Tauros tritt mit dem Namen, den sie schon in inschriftlich berichteten Eroberungszügen assyrischer Könige des 9. und 8. Jahrb. führt: Ku?nuch, graecisirt Kommagene, erst wieder in die Geschichte ein als Fürstentum, welches die letzten Seleukiden nach dem Verluste des Grossreiches noch bis 73 v. Chr., wo es gleichfalls römische Provinz wurde, besassen. Ihre Hauptstadt war Samosata am Euphrat (syr. Schamischät, j. Samsät oder arab. Someisät). *) Arpad, Karchevusch ansser assyr. Berichten auch aus dem A. T. bekannt; Mambog {Ba/ußvxtj, arab. Menbidj, „Quelle“, Oase in der östlichen Wüste) berühmt als heilige Stadt der syrischen Göttin Derketo, daher Hiera-polis ^ubenannt. Thiphsach, d. i. „Uebergang“, Qaipaxog, bedeutende Handelsstadt an der untersten (ca. lm tiefen) Fuhrt des Euphrat. 2) Nach Personennamen der griechischen Dynastie: Alexandreia, Antiocheia, Seleukeia, Apameia; nach Oertlichkeiten Makedoniens: Beroea, Chalkis, Euröpos, Kyrrhos, Larissa, Pieria.
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