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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

2. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 358

1830 - Berlin : Reimer
— 358 gion: jeder Mensch, selbst im rohesten, wildesten Zustande hat das Gefühl von dem Dasein unsichtbarer Kräfte, welche die Natur und die Schicksale regieren. Die verschiedenen Weisen, vermittelst deren die Völker dieses Gefühl kund ge, bcn, haben eben so viele verschiedene Religionen hervorge, bracht. Doch lassen sie sich auf zwei Hauptgesichtspunkte zurückführen, auf den Polytheismus, welcher mehrere Gottheiten annimmt, und auf den Monotheismus, der riur an einen einzigen wahren Gott glaubt, den Schöpfer «nd Regierer der Welt, der sich dem Menschengeschlecht ge, offenbaret hat. Erlaüterung 1. Unter den Formen des Polytheismus sind folgende die verbreitetsten; 1) Der Fetisch»Glaube, der jede Art belebter oder lebloser Dinge als mit göttlicher Kraft versehen, annimmt. 2) Der Bra h ma - G lau b e, der Glaube an eine Drei-Gottheit, an Brahma den Schöpfer, Wischnu den Erhalter, und Schiwa den Zerstörer der Welt. Zweige des Brahmiömus sind: der Buddha-Glaube, oder das von Buddha umgestaltete und gemilderte System des Brahmaglaubens, in andern Gegenden unter der Form des Sch «Manismus, dessen Haupt der Dala: Lama ist, ♦ von dem angenommen wird, daß er niemals sterbe, oder un» ter dem Namen der Fo Religion. 3) Die Lehre des Confuciuö (Kon-fu-tse), welche voraussetzt, das alles was vorhanden, von einem göttlichen Geiste durchdrungen sei; ihre Anhänger beten den Himmel und die Erde an, die Sonne, Mond und Sterne, die Geister der Verstorbenen; sie ist ein veredelter Fetischismus. Die Tao-szü und Ssin- too Religion, Abzweigungen der vorigen, gegründet auf den Glauben an Geister, Dämonen und vergötterte Menschen. Erlaüterung 2. Der Monotheismus giebt sich in drei Haupt, formen zu erkennen, 1) durch die mosaische Relig ion, in der zuerst die Einheit Gottes ausgesprochen ist; 2) durch die christliche Religion, welche im Schooße der mosai» schen, und 3) durch die muhamedische Religion, oder den Islam, die neben der christlichen als Mischung dieser und der mosaischen entstanden ist. Christi Lehre beglückt die Menschheit noch nicht seit zweitausend Jahren, dennoch glaubt an Jesum Christum, den Heiland der Welt, fast ein Drittel der Gesammtheit der Menschen (siehe unten §. 227.); seine Lehre, der Inbegriff aller Tugend und höchsten Entwickelung des Menschen in moralischer und intellektueller Beziehung, ist durch alle Erdtheile verbreitet; alle Völker, die an Jesum als höchsten Gesandten Gottes, glauben, haben die höchste Stufe der Gesittung erstiegen. Rur der Form nach Gott

3. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

4. Die Geschichte des Alterthums - S. 61

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
20. Das Kastenwesen Der Inder. 61 Diese letzteren mögen die Qüdräs gewesen sein, welche in der nach der Trennung der östlichen und westlichen Arier festgestellten indischen Kastenverfassung die vierte Kaste constituirten. Erst nach der Trennung der arischen Volksmasse scheinen sich aucht die Priester zu einer Kaste abgeschlossen zu haben. So war denn eine Einthei-lung des indischen Volkes in vier Stände entstanden, von denen, den indischen heiligen Schriften gemäß, die Brahmanäs die erste Stelle einnahmen ; die zweite die Kshaträs; die dritte die eigentlich Arjäs genannte Masse, welche aber auch als Haupttheil des Volkes den allgemeinen Namen für Mensch, vig (im Plural vig-äs), führten; die vierte bildeten ursprünglich die Unterworfenen, zu denen aber in älteren Zeiten, ehe die Kastenverfassung noch streng abgeschlossen war, auch die verarmten oder sonst herabgekommenen arjäs gedrängt wurden. Den B rahm anen allein, mit Ausschluß der übrigen Kasten, steht zu die'erklärung der Vedas, der Beistand bei Anderer Opfer und das Empfangen von Almosen aus reinen Händen. Dem Wesen nach sollten sie aber die Repräsentanten und Förderer des ganzen geistigen Lebens des indischen Volkes sein; aus ihren Reihen traten die Lehrer, die höheren Staatsbeamten, Richter, Gelehrten, Weisen, Dichter u. s. w. hervor. Ihre Lebensweise soll streng und tadellos sein; sie sollen keine Schätze sammeln, sondern nur so viel zu erwerben suchen, als für ihre Lebensbedürfnisse genügt. Natürlich ward diese Vorschrift schon seit den ältesten Zeiten nicht sonderlich beobachtet. Die Brahmanen, im Besitze der einträglichsten Aemter, benutzten ihre Stelle auf recht orientalische Weise, so weit wir die Geschichte verfolgen können; zum Zweck des Lebensunterhalts darf schon nach dem Gesetzbuche des Manu der Brahmane auch Kriegsdienste, Ackerbau, Kaufmannschaft, Viehzucht u. s. w. treiben. Ihre Ländereien sollen frei von Abgaben sein. Wollten die Brahmanen die höchste Ehre genießen, zu welcher ihre Geburt sie befähigte, so mußten sie sich dem Studium der Vedas insbesondere widmen und dem damit verknüpften Anachoretenleben. In diesem Falle war höchste Sittenreinheit und Tugend, letztere in dem stärkst-ascetischen Sinne, ihr Hauptrequisit. Ehrgeiz sowohl als auch heilige und würdige Motive haben von je her und selbst jetzt noch Brahmanen in diese reine und ehrenvolle Bahn geführt; allein eben so häufig, oder vielmehr noch häufiger, trieben sie sich an den verderbten indischen Höfen der Fürsten und anderer Großen herum, wie insbesondere die indischen Dramen zeigen. Die Kriegerkaste, ursprünglich Kshatra {Sd&Qoi bei Arrian als Volksname), später Kshatrija, deren Beschäftigung der Kriegsdienst ist, hatte der Theorie nach das Vorrecht, daß die Könige aus ihr stammen mußten, wiewohl dies im Leben wenig beobachtet wurde. Manu's Gesetzbuch erlaubt aber den Kshatrijas im Fall der Noth auch die Betriebsamkeit der Vaisjas. Die Kaste der Ackerbauer und Handelsleute, Vaigjäs, ursprünglich vigäs,

5. Die Geschichte des Alterthums - S. 3

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
2. Uebersicht der Geschichte der Israeliten von Abraham bis zu Moses' Tode. 3 äußere Welt und das Reich des Geistes; ihr Streben ist auf die Beherrschung der ganzen Erde gerichtet. Es waltet unter ihren einzelnen Gliedern die größte Mannigfaltigkeit, je nachdem ihre Wohnsitze und ihre historischen Schicksale verschieden sind. I. Die Israeliten. L. Uebersicht -er Geschichte -er Lsraeliten von Abraham bis M Moses' To-e. (Nach I. M. Augustin Scholz, Handbuch der biblischen Archäologie.) Die Geschichte bezeichnet uns die Familie Abraham's, eines Nachkommen Sem's im zehnten Geschlecht, als diejenige, in welcher sich bei der fast allgemeinen Ausartung der Noachiden die Erkenntniß und Verehrung des einzig wahren Gottes durch dessen besondere Fügung erhalten hat, und die meisten erzählten Begebenheiten sind eben so viele Beweise des Wohlwollens, womit Gott diese Familie vor allen übrigen Stämmen ausgezeichnet zu haben scheint. Die Auswanderung Abraham's aus Ur in Chaldäa ins Land Kanaan geschah auf göttlichen Befehl, und wenn dieses der Mittelpunct seiner ferneren Wanderungen im südwestlichen Asien und in das nordöstliche Asrica (Aegypten) wird, so hat dies seinen Grund in der wiederholten Weissagung: es sei dieses Land zum Besitzthum seiner Nachkommenschaft bestimmt. Da aber zu einer solchen, wegen der Unfruchtbarkeit der Sara, keine Aussicht vorhanden war, so zeugte er, auf ihre Veranlassung, mit ihrer Sclavin Hagar den Jsmael. Indeß wurde er bei einer neuen göttlichen Erscheinung belehrt, daß die gegebene Verheißung nicht durch Jsmael, sondern durch einen ihm von der Sara zu gebärenden Sohn in Erfüllung gehen solle. Abraham ward nun um die Zeit, als das Thal Siddim ins todte Meer verwandelt ward und der gerettete Lot durch seine beiden Töchter der Stammvater zweier Völker, der Moabiter und Ammoniter, wurde, auch Vater eines Sohnes von seiner Frau Sara, ein Jahr nach erhaltener Verheißung, und dieser erhielt den Namen Isaak. Den Knaben sollte er auf Befehl Gottes, der sein Vertrauen und seinen Gehorsam prüfen wollte, zum Opfer darbringen; aber als er eben im Begriffe war, bereitwillig den Befehl zu vollziehen, wurde er von Gott daran verhindert. Nach einiger Zeit verheirathete er den Isaak mit Rebekka und ernannte ihn zum alleinigen rechtmäßigen Erben seines ganzen Besitzthums, wogegen er seinen Sohn Jsmael mit dessen Mutter ganz verstoßen hatte. Auch die Ehe Jsaak's war Anfangs unfruchtbar, indem erst nach zwanzig Jahren ihm die Zwillinge Esau und Jakob geboren wurden. Der die Jagd liebende Esau tritt seinem Bruder Jakob, welcher die Viehzucht und das Familienleben vorzog, sein Erstgeburtsrecht ab und verliert es mit 1*

6. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 35

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
der Weltgeschichte. 35 vom Rhein und von der Donau her bis Ln die Ge- genden ausgebreitet, wo sich Europa und Asia schei- den, das geschwächte römische Reich fast unaufhörlich an, und einige derselben erzwangen sich Wohnsitze da- rin. Aber vom Anfänge des fünften Jahrhunderts drangen sie unwiderstehlich auf allen Seiten in das- selbe ein. Unter dem Namen der Gothen, Van- dalen, Franken, Burgunder, Svcven, Sachsen, Heruler, Langobarden und anderer Völker, waren es lauter Deutsche, welche das abendländische Reich der Römer zerstörten, und neue Reiche aus die Trümmer desselben erbaueten, wie das deutsche, englische, fran- zösischest spanische und portugiesische. Die deut- sehen Völker, welche noch meistentheils Heiden, alle kriegerisch und ziemlich unwissend waren, stifteten zwar die schädlichsten Verwüstungen; allein, sie nah- men bald Religion, Künste, Wissenschaften und viele andere Dinge von den Besiegten an, waren also ge- wiß allein nicht Schuld an der in der Folge einrei- ßenden Barbarey und Verunstaltung der Religion, wozu der Grund bey den Römern schon gelegt war. Das mächtigste und dauerhafteste der neuen deutschen Reiche war das fränkische, dessen Ursprung gegen das Ende des fünften Jahrhunderts fällt. Es brei- tete sich weit über beyde Seiten des Rheins aus, und erreichte seinen höchsten Glanz gegen den Anfang des neunten Jahrhunderts, mit Karl dem Großen, der unter den ansehnlichsten Eroberungen ein neues Kai- serthum errichtete, dessen Hauptstadt abermals Rom wurde. Seine mächtige Monarchie wurde gleich nach seinen Zeiten in drey Reiche, Italien mit der Kai- serwürde, Deutschland und Frankreich. zertheilt. Das eigentliche deutsche Reich, das nunmehr vor- nehmlich diesseits des Rheins seine Herrschaft grün- dete, erlangte zwar im zehnten Jahrhunderte Ita- lien und die Kalserwürde wieder; verlor aber das C 2 erstere

7. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 37

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
37 der Weltgeschichte. Kaiserthum von den Arabern nahe an seinen Unter- gang gebracht. Dieses bis zum siebenten christlichen Jahrhunderte unbeträchtliche Volk bekam damals an Mahommeb (oder Mohämmed) den Stifter ei- ner neuen Religion, die nebst der christlichen, den meisten Eingang bey den Menschen gesunden, und der Abgötterei) starken Einhalt gethan hat. Zugleich wurde er der Eroberer seines Vaterlandes, und feuerte die Araber zu Kriegen an. Aber erst seine Nachfol- ger sielen über die benachbarten Reiche her, bemäch- tigten sich des persischen, das an die Stelle des par- thischen gekommen war, entrissen den griechischen Kai- sern einige der schönsten Länder in Asien und Afri- ka; selbst Spanien, Portugal, Inseln des mit- ländischen Meeres, und ein Theil von Indien sie- len unter ihre Gewalt. Das Volk, welches anfäng- lich nur schwärmerisch tapfer war, machte sich bald griechische Gelebrsamkelt eigen, und bearbeitete meh- rere Wissenschaften so glücklich, daß selbst die euro- päischen Christen zuweilen von ihm lernten. Aber Dieses große arabische Reich, das Chalifat genannt, wurde durch innerliche Zwistigkeiten und Trennungen, durch schlechte Fürsten, Türken, Tataren, an sein Ende fortgerissen, welches im dreyzehnten Jahrhun- derte erfolgte, und im spanischen Antheil zweyhundert Jahre später. Doch hat sich die Religion der ma- homedanischen Araber bis auf unsere Zeiten behauptet; und einige ihrer Staaten blühen noch in Afrika, am mittelländischen Meere. Normanner. Xxix. Aus dem mitternächtigen Eu- ropa brachen indessen, besonders seit dem neunten Jahrhunderte, die Normänner, ebenfalls ein krie- gerisches Volk von deutscher Abkunft, hervor. Ihre see- 29. Sind die Normanner auch ein merkwürdiges Volk in der neuern allgemeinen Geschichte? — Woher kamen sie, und was ti)ötcn sic? — Weiche Reiche stammen von ihnen her?

8. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 40

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
4© Vorläufiger Begriff Völker, die Mogolen oder Mongolen, hak Asien Uno Europa durch noch schrecklichere Angriffe mit ei- ner neuen allgemeinen Oberherrschaft bedrohet. Mit dem Anfänge de6 dreyzehnten Jahrhunderts eroberten sie unter der Anführung des Dschmgrs-Kan und seiner Nachfolger, Sina, Tibet, das Chalifat, viele andere asiatische und europäische Länder, auch Ruß- land, welches sie dritthalbhundcrt Jahre besaßen. Das große Reich wurde bald getheilt und geschwächt. Ta- rmrlan oder Tlmur half ihm gegen das Ende des vierzehnten Jahrhunderts durch weit ausgebreitete Siege wieder auf. Nach ihm siel es von neuem, und von allen seinen Eroberungen ist nur das Reich des Mogols in Ostindien bis jeht übrig geblieben. Sina ülsonderheit, das älteste und mächtigste Reich von allen, die noch m unfern Zeiten stehen, be- wohnt von dem blühendsten Volke außerhalb Europa, das aber mit der frühem Weltgeschichte in weniger Verbindung stand, ist seit dem vorigen Jahrhunderte unter die Botmäßigkeit eines andern tatarischen Volks, der Manrscheu, gekommen. Eintheilung Xxxiii. Dieses sind die Völker und -erw.g. Reiche, welche die Weltgeschichte als herr- schend, oder vor den übrigen wichtig vorstellt. An- dere, welche auch einige merkwürdige Veränderungen in dem Zustande der Menschen hervorgebracht haben, stammen entweder von diesen ab, oder sind von ih- nen überwältigt worden, und ihre Geschichte kann mit der von jenen leicht verbunden werden. Nicht also 53. Müssen nun von der Geschichte aller dieser merkwürdigen Völker, oder nur von Einem derselben, die Abteilungen der Weltgeschichte hergenommen werden? — Welches ist also der erste Haupttheil dieser Geschichte? — I" wie viel Zeiträume oder Perioden kann derselbe wieder zerlegt werden? — Wie weit erstreckt sich der erste Zeitraum? — Was enthalt er für wichtige Veränderungen des menschlichen Geschlechts? — und so weiter bey den übrigen Zeiträumen, und bey dem zweyren Haupttheile?

9. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 73

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Zweyter Zeitraum. Von Noah bis Moses. 7z I. d. W. naan sich niedecließen. Diese ihre vortheil- r6;/-2452. Lage, nebst der Nähe des Libanus, welcher Bauholz zu Schiffen im Uebersiuße Karbol, trug viel dazu bey, eine herrschende Neigung zur Handelschast in ihnen zu erwecken. Sie singen schon an, dieselbe vorzüglich, und wohl unter allen Völkern zuerst zur See zu treiben, und hatten eine Seemacht. Das Glas und die Purpurfärberei waren ihre Ent- deckung und einträglichsten Waaren. Auch staben sie Zwischen das Geld und das Segeln in der Nacht »800 und (die Kunst nach den Sternen zu segeln), 1900■ so wie vermutlich einer aus ihrem Volke, Taaut, die Schreibkunft oder die eigentliche Buch- stabenschrift, erfunden. Von ihnen bekamen sie die Aegyptier, bei denen sich Taaut niederließ, und von diesen beiden Völkern die ühritzcn. Zuerst war Si- don der beträchtlichste phömcische Staat, den Könige regierten, nachher (scit Davids Zeiten) ward es Ty- rus, schon bei Roms Erbauung ein Amsterdam. Griechen in Viii, Es gab noch viele.^ndere-Völker Auen und und Reiche in diesem,Zeiträume, besonders jn Asien; aber sie waren, klein, oder in der 'Geschichte unbeträchtlich. Einzelne Städte hatten oft ihre eignen Könige.) Die Philister uyd Kana- aniter in Kanaan, die/Midianiter, Edmniter, Maobiter, und andere' me.hr in Arabien, gehören zu diesen Völkern. Nur die. Griechen, verdienen ei- nige Aufmerksamkeit. Die Wohnsitze ihrer ersten Vorfahren waren in Kleinasien, wo Japan oder Aon ihr Stammvater, aus der Familie des Japhet, ihren ältesten Namen, die Ionier, veranlaßte. Aus diesen Gegenden kamen sie auf die Inseln zwischen Asien und Europa; bald aber, unter dem Namen der Pelasger, in die europäische Halbinsel, welche nach- mals Peloponnesus genannt wurde, jetzt Morea heißt. Daftlbst stifteten sie kleine Reiche, wenn so

10. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 255

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Zweyler Zeirraum. Theodosius bis Mahomed. 255 % n. C. G. gen neuern Sprachen gelegt; ob sie 400-622. jn den beyden folgenden Zeiträumen erst recht auögebildet wurden. Die römische oder larcmische Sprache hörte nach und nach auf, ei- ne Sprache des gemeinen Lebens zu seyn. Da- für entstand die italische/ welche sich am wenigsten verändert hat; die französische, welche durch Gallier und Franken schon weiter von der lateinischen Spra- che entfernet worden; ingleichem die spanische und die damit verwandte portugiesische, bey welcher Westgothen, und nachmals auch Araber/ die latei- nische Grundlage verändert haben. In Deutschland, so weit es zu dieser Zeit von Deutschen bewohnt wurde, herrschten verschiedene deutsche Mundarten/ darunter doch die fränkische am weitesten ausgebrei- tet war. Zweykampfe. 4. Unter die Gebrauche, welche die deutschen Völker Ln den von ihnen eingenommelw'n Ländern nach und nach einsührten, gehörten auch die Zweykämpse. Niemals hatten die vorzüglich ge- sitteten Völker des Alterthums, außer dem Kriege, solche Gefechte von zwey Personen wegen Händel oder Beleidigungen gekannt. Desto üblicher waren sie bey den Langobarden/ bey welchen öfters Stremgkei- ten und unerwiesene Beschuldigungen auf diese Art, selbst vor Gerichte entschieden wurden. Von ihnen kam diese schädliche Gewohnheit, die der Re- ligion, den Gesetzen und der Obrigkeit ihr Ansehen muthwillig entreißt, zu allen christlichen Völkern von Europa, als ein vermeyntes Mittel, sich für er- littene den? — In welchem Zustande befand sich damals die Sprü- che der Deutschen? 4. Welchen schlimmen Gebrauch haben die europäischen Christen von den deutschen Völkern in diesem Jeitrannie angenommen? — Was für Zweykampfe waren unter Griechen und Römern üblich? — Waren aber die Zweykampfe der Langobarden von anderer Art? — Und warum hat man diese beybehalren?
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