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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 58

1879 - Berlin : Reimer
58 Kypros. weit höheren südlichen (darin ein zweiter Olympos und die Hochgipfel des Aoon, j. Troödes 2000m). Zwischen beiden eine weite sehr fruchtbare Ebene, wie denn auch die Bergabhänge und Vorhügel, namentlich der Südseite, reichen Ertrag an Wein und Früchten, die höheren an Schiffbauholz gewährten, ausserdem metallreich sind, namentlich an Kupfer (Kvnqiog %dxxog, aes cuprium, cuprum). Der Besitz der Insel wurde daher seit sehr alter Zeit von den benachbarten Grossmächten und seefahrenden Völkern erstrebt, von denen die älteren Bewohner (uns unbekannten Stammes) assimilirt worden sind. Zahlreiche phoenikische Colonien, auch im Inneren, scheinen schon seit dem 15. Jahrh. bestanden zu haben, viele derselben wurden von Griechen in Besitz genommen schon vor der um 708 beginnenden assyrischen Oberherrschaft, nach deren Verfall Tyros wieder wenigstens die Südhälfte der Insel beherrscht; auch dem ägyptischen Reiche hat sie unter Amasis 567—40 angehört. Von der persischen Herschaft durch die athenische Seemacht 478 bis 449 befreit, wurde sie seit 410 zu einem fast unabhängigen griechischen Reiche (K. Euagoras von Salamis) vereinigt. Seit der Teilung des Alexander-Reiches den ägyptischen Ptolemäern unterworfen, wurde sie endlich 58 v. Chr. römische Provinz und als solche mit Kilikien vereinigt. *) Ganz verschieden die alt-orientalischen Namen: hebr. Kittim, assyr. Jatnan, ägypt. Kefa. 81. (Städte oder Staten auf Kypros.) Das Inselgebiet war in frühester Zeit unter eine grosse Zahl selbstständiger Fürstentümer geteilt, von welchen bis auf die Zeit der Vereinigung zum griechischen Gesammtstat noch 9 bestanden. Phoenikisch waren davon (also erst seit der ptolemaeisehen Periode hellenisirt) einige bedeutende Städte der Südküste: Kition (wonach die ganze Insel von den Phoe-nikiern und Hebräern Kittim genannt, j. Larnaka), Amathüs (d. i. Hamath „Festung“, j. Palaeo Limisso) und besonders Paphos (j. Bafa), die vorzüglichen Sitze des Cultus der phoenikischen Aschera (griech. Aphrodite); Unter den ebenfalls nach Maassgabe ihrer semitischen Namen ursprünglich phoenikischen, aber schon früh griechisch gewordenen Küstenstädten sind die bedeutendsten die am West- und Ost-Ende der centralen Ebene gelegenen, nur in Ruinen erhaltenen Soloi und Salamis, letztere seit Euagoras Hauptstadt der ganzen Insel, während die kleineren an der Nordküste Lapethos und Keryneia unter dem alten Namen (Lapatho, Tzerina) noch fortbestehen. Auch an der Südküste war Kurion schon in alter Zeit eine griechische Stadt.

2. Leitfaden der alten Geographie - S. 70

1879 - Berlin : Reimer
70 Syrien. 95. Koelesyria „das liohle Syrien“ nannten die griechischen Eroberer zunächst die hochgelegene Einsenkung zwischen dem Lebanon und seinem östlichen Parallelgebirge, dem von ihnen sogenannten 3'Avuxißavoc, deren eine Hälfte als oberes Orontestal nach Norden, die andere nach Süden zwiefach gespalten teils als Tal des Litäni zum Meere, teils als oberstes Jordantal sich absenkt.1) Dann wurde der Name ohne Rücksicht auf strengen Wortsinn auf den ganzen südlichen Teil des eigentlichen (aramäischen) Syriens einschliesslich der östlich vom An-tilibanos sich absenkenden Hochebenen ausgedehnt. In diesen liegt in 600m Meereshöhe eine flache Mulde, durchströmt und mit fruchtbarstem Alluvialboden bedeckt von mehreren aus dem östlichen Gebirgsfusse hervorbrechenden starken Bächen2), daher eine immergrüne Oase inmitten weiter Wüstenumgebung. Die in ihrer Mitte erbaute uralte Stadt Damaskos (hebr. Dammesek, syr. Darmsu/c, arab. Di?neschk) hat daher zu allen Zeiten eines der grössten Bevölkerungscentren Vorderasiens und vor der Eroberung durch die Assyrer 810 v. Chr. den Sitz eines bedeutenden aramäischen Reiches, unter persischer Herrschaft die Hauptstadt der syrischen Satrapie gebildet. Wieder seit dem Zerfall des Seleukidenreiclies Sitz eines unabhängigen Fürstentums (angeblich einer aus Arabien erobernd eingedrungenen Dynastie), wurde sie mit ihrem grossen Gebiete erst von Trajanus 105 n. Chr. dem römischen Reiche einverleibt. Nächst Damaskos erhob sich zur bedeutendsten Handelsstadt in diesem südöstlichen Syrien das inmitten der grossen Wüste in einer quellreichen Oase gelegene Palmyra (syrisch Tadmör, d. i. Palmenort, nach hebr. Tradition von Salomo zur Zeit der grössten Ausdehnung des judäischen Reiches bis an den Euphrat gegründet), besonders blühend im 3. Jahrh. n. Chr. unter einer arabischen Dynastie, die während der inneren Wirren des Römerreiches ganz Syrien von hier aus beherrschte, aber 272 durch K. Aurelianus ihr Ende fand.'') x) Die Namen für diesen Landstrich: hebr.-plioen. Bilcä (lat. Lucca), arab. j. Bjcä'a bedeuten einfach „Tal“. Alte Städte darin auf der Wasserscheide selbst nahe der Litani-Quelle Jbaalbelc, uralter Name, von den Griechen nach der dort verehrten Hauptgottheit Hliov-noxis, Heliopolisi genannt (prachtvolle Ruinen des Sonnentempels aus dem 2. Jahrh. n. Chr.); “ vor dem Nordende des Tales am Orontes Hemesa {tu Kfxiou, j. Horns) mit dem Cultus derselben Gottheit, im 1. Jahrh. n. Chr. Sitz einer arabischen Dynastie, erst im 2. Jahrh. römisch. 2) Der bedeutendste, im A. T. Amana ,,der immerwährende“ genannt, j. arab. Bdrada ,,der kalte“, heisst schon bei den späteren Griechen aber gewöhnlich wegen der durch ihn verbreiteten Fruchtbarkeit Xqvgoqqous ; die flachen Sumpfseen, in welche er und seine Parallelbäche sich nach Erschöpfung des grössten Teiles ihres Wassers durch zahlreiche abgeleitete /

3. Volksschulenfreund - S. 149

1860 - Leipzig : Dürr
bet allgemeinen Weltgeschichte. 149 der Mann zu Leibe gethan?" „Ganz und gar Nichts," er- wiederte der Bürger, „aber es verdrießt mich nur, daß er vor Allen der Gerechte heißt." Aristides schwieg, schrieb, ver- ließ Athen, wurde aber bald zurückberufen. Er starb so arm, daß man kaum die Vegräbuißkosten im Nachlaß fand. In Kriegsgefahren vergaßen die Griechen ihre innern Han- del ; im Frieden waren sie wieder uneinig, neidisch und eifer- süchtig; besonders waren das strenge Sparta und das auf seine Bildung stolze, und dabei durch Glück und Lurus über- müthig und weichlich gewordene Athen wider einander. Die alten Gesetze und Sitten wurden weniger geschätzt; Männer, nicht ohne Talente, aber ohne die strengen Tugenden ihrer Vorgänger, schmeichelten sich beim Volke ein durch Reden, wie man sie gern hörte; durch Lustbarkeiten, die sie mit Ver- schwendung des öffentlichen Schatzes darboten; wiegelten Athen zu einem Kriege gegen Sparta auf, in den auch andere Staa- ten verwickelt wurden, der 27 Jahre unter entsetzlichen Grau- samkeiten dauerte, wo man sogar Perser herbeirief, und wo end- lich Sparta siegte und 30 Regenten einsetzte, die, obgleich selbst Athenienser, doch tyrannisch regierten. Nach acht Mo- naten wurde Athen wieder frei, indem sich Theben durch zwei edle Helden, Pelopidas und Epaminondas, gegen Sparta erbob. Tie innere, schwächende Zwietracht benutzte der benachbarte schlaue König der Maeedonier, die man nicht für ächte Griechen hielt, Philippus, ein Fürst mit vielen Gaben, aber arglistig und eroberungssüchtig, vor dessen selbstsüchtigen Einmischungen der große Redner Demosthenes, der mühsam selbst seine stam- melnde Sprache verbesserte, und der unbestechliche Phocion, der 45mal zum Feldherrn gewählt wurde, vergeblich warn- ten. Die Griechen unterlagen der Macht und List des Phi- lippus. Sein Sohn, Alexander der Große, begabt mit vorzüglichen Eigenschaften, unterrichtet von dem Weltweisen (Philosophen) Aristoteles, was er hoch rühmte, ein Verehrer des Homer, aber ehrgeizig und eroberungssüchtig, zog mit einem aus seiner und der griechischen Nation ausgewählten Heere von nur 40,000 Mann, das aber damals das beste, geübteste und ihm treu ergeben war, aus Ruhmsucht gegen die Perser, deren letz- ter König, Darius Codomannus, gutmüthig, aber kein Krie- ger, Hunderttausende ihm entgegenstellte, die aber verweichlicht und mit hinderlichem Gefolge begleitet, sehr bald geschlagen

4. Das Altertum - S. 67

1893 - Leipzig : Dürr
— 67 — 4. pte Werserkriege. a) Das Perserreich unter Darius Hystaspis und der Zug gegen die Skythen. Das von Cyrus begründete Perserreich hatte nicht nur die früher zum assyrischen Reiche gehörigen Länder in sich ausgenommen, sondern sich auch über Kleinasien und Ägypten ausgedehnt Aber immer weiter und weiter wollte es seine Grenzen nach Westen vorschieben. Dadurch kam es mit Griechenland in feindliche Berührung, und dies führte zu den ewig denkwürdigen Perserkriegen. Als Darius Hystaspis der Ausstände im Innern seines Reiches Herr geworden war, ging er zunächst daran, das Reich zu ordnen. Er teilte es in zwanzig Satrapien (Statthalterschaften) ein und legte jeder Satrapie eine bestimmte jährliche Reichssteuer auf, die au sich nicht zu hoch war, denn sie betrug im ganzen Reich 66 Millionen Mark nach unserem Gelde. Doch wurden infolge dieser Einteilung die griechischen Kolonien an der kleinasiatischen Küste (Jonien) dem Perserreiche völlig einverleibt. Darius ließ auch Reichsmünzen in Gold prägen, die insofern für uns noch von Interesse sind, als ein Stater (Dareikos) nach unserem Gelde einem Zwanzigmarkstück gleich kam, und Silbermünzen im Werte von einer Mark, Siglen genannt. Nun wollte er auch gleich seinen Vorfahren als Mehrer des Reichs, als Eroberer auftreten. Im Jahre 514 unternahm er einen Zug gegen die Skythen im Norden des Schwarzen Meeres. Wahrscheinlich reizten ihn der Kornreichtum dieser Gegenden und die griechischen Handelsstädte daselbst. Erst ließ er über den Bosporus eine Brücke bauen, dann brach er von Susa auf und überschritt, im Sommer 513, den Meeresarm. Das Landheer bestand aus mindestens einer halben Million Streiter, die Flotte, welche den Auftrag hatte, vom Schwarzen Meer aus in die Donau einzufahren und an einer geeigneten Stelle eine Brücke über den Strom zu schlagen, zählte 700 Schiffe. Der König zog, ohne Widerstand zu finden, durch Thrakien, überschritt den Balkan, besiegte die tapferen Geten und kam an die Donau, wo er die Brücke vorfand. Zur Bewachung derselben ließ er die kleinasiatischen Ionier zurück, dann drang er in das Land der Skythen ein. Dort wohnten nomadische Volks-.stamme, die bei dem Herannahen des Feindes mit ihren Zelten und ihren Herden tief in das Innere des Landes zurückwichen. Mühsam drang das große persische Heer in den unwegsamen Gegenden nach, immer von feindlichen Reitern umschwärmt, ohne Rast und ohne Lebensmittel. Der König sah das Vergebliche seines Unternehmens ein und gab den Befehl zum Rückzüge. Viele Taufende fielen noch unter den 5*

5. Das Altertum - S. 117

1893 - Leipzig : Dürr
— 117 — 7. Aekopidas und Opaurirrondas. Sparta hatte nun die Oberherrschaft (Hegemonie) in Griechenland; alle griechischen Staaten ordneten sich ihm unter, so schwer es ihnen mich ward, mir Böotien mit der Hauptstadt Theben wollte sich nicht fügen. Dies führte bald zu dem böotischen Kriege. Zunächst aber war die spartanische Kriegsmacht in Kleinasien beschäftigt. Der Oberstatthalter von Kleinasien versuchte, die griechischen Städte an der Westküste zu unterwerfen. Die kleinasiatischen Griechen baten Sparta um Hilfe und erhielten sie auch, doch richteten die Spartaner anfangs nicht viel aus. Anders wurde es, als ihr König Agefilaos auf dem Kampfplatze erschien, 397. Dieser kluge und unternehmende Mann hätte ant liebsten ganz Griechenland zum Kampfe gegen Persien vereinigt, er wollte den Ruhm erneuern, den Griechenland einst im Kampfe gegen Persien erworben hatte, ebenso bewahrte er für seine Person die alte Einfachheit der Lebensweife. Obgleich er hinkte, fo war er doch allen im Kampfe voran und wußte die Tapferkeit seiner Krieger zu entstammen. Bürgerkriege waren ihm zuwider, er schätzte alle Griechen gleich hoch. Wie einst Agamemnon, als er gegen Troja zog, so brach auch er von Aulis aus nach Asien auf, nachdem er vorher den Göttern geopfert hatte, aber die Böotier stießen feinen Altar um, als er abgefahren war. Mit ihm ging Ly fand er, mit diesem hochfahrenden Manne vertrug er sich jedoch nicht lange, er sandte ihn nach dem Hellespont, damit er dort auf seinem alten Kampfgebiete neue Lorbeern erwerbe. Agefilaos durchzog nun siegreich Lydien und Phrygien und wäre sicher in Persien eingedrungen, als er auf Befehl der Ephoren nach Sparta zurückkehren mußte. Tissaphernes, der Lehren eingedenk, die Alkibiades ihm gegeben, hatte, um die Spartaner aus Asien zu vertreiben, die Böotier zum Kriege gegen Sparta gereizt, wußte er doch, daß persisches Geld in Griechenland alles vermochte! Damm sagte auch Agesilaos spottend, als er Persien verlassen mußte, der persische König habe ihn mit 30 000 Bogenschützen aus Asien Vertrieben. Die persischen Münzen erkannte man nämlich an dem darauf geprägten Bogenschützen, und Tissaphernes hatte den Thebanern und Athenern etwa zusammen 30 000 Dariken in Gold gespendet. Für das persische Geld warben die griechischen Staaten Söldner, denn ihre Bürger, so viel davon nach dem großen Kriege übrig geblieben waren, verweichlichten immer mehr, wurden immer bequemer und endlich kriegsuntüchtig. Das Söldnerwesen nahm schnell überhand, Sold und Beute lockten die armen Leute zu den gefährlichsten und abenteuerlichsten Unternehmungen, wie wir an dem Zuge der 13 000 griechischen Söldner im Heere des Cyms gesehen haben.

6. Das Altertum - S. 126

1893 - Leipzig : Dürr
— 126 — "lles aufboten, um die Thebaner für Philipp zu gewinnen. Selbst auf Euböa, in Achaia, Korinth und anderen Städten rüstete man sich zum entscheidenden Kampfe. Aber auch Philipp war nicht müßig. Er verstärkte sein Heer durch Zuzug aus Makedonien, und'als seine ganze Macht beisammen war, die Phalanx, das leichte Fußvolk und die Reiterei, im Sommer 338, stellte er sich den heranziehenden Griechen kampfbereit gegenüber. Die Schlacht von Chäronea entschied über das Schicksal Griechenlands. Wohl waren die Griechen den Makedoniern an Zahl überlegen, wohl kämpften sie tapfer, und allen voran die besten ihrer Bürger, Männer wie Demosthenes, aber gegen das geschulte, einheitlich geführte makedonische Heer waren sie machtlos. Vor der makedonischen Reiterei, die Philipps Sohn Alexander führte, sank die heilige Schar der Thebaner verzweifelnd kämpfend Mann neben Mann in den Staub. So ging Griechenlands Freiheit zu Grunde. Demosthenes, der eifrigste Streiter für dieselbe, mußte sie überleben, aber feinem Schmerze durfte er Ausdruck geben, denn die Bürgerschaft übertrug ihm die Leichenrede für die bei Chäronea Gefallenen. Da sprach er es aus, was dann in dem Denkfpruche auf dem Totenmal kurz zusammengefaßt wurde, daß es nur den Göttern Geschieden sei, in allem glücklich und unsehlbar zu sein, die Sterblichen aber dem unabwendbaren Schicksale unterworfen seien. Philipp verfuhr mit Mäßigung, nur Theben erhielt eine makedonische Besatzung, Athen und viele andere Städte nahm er in die makedonische Bundesgenossenschaft auf, und nachdem er noch, ohne Widerstand zu finden, den Peloponnes durchzogen, berief er die Abgeordneten der griechischen Staaten nach Korinth und eröffnete ihnen feinen Plan, Persien zu erobern. Alle Städte waren vertreten, nur Sparta hatte trotz feiner Ohnmacht keine Gesandten geschickt. In dieser Versammlung wurde Philipp zum Bundesfeldherrn ernannt, und die Heeresmacht der griechischen Staaten wurde ihm zur Verfügung gestellt. Aber ehe er znr Ausführung feines großen Planes schreiten konnte, wurde er ermordet. Während er im Jahre 336 zu Aegä die Hochzeit feiner Tochter Cleopatra feierte und, umjauchzt von der Menschenmenge, die aus allen Teilen seines Reiches herbeigeströmt war, dem Theater zuschritt, stürzte ein Mann auf ihn zu und stieß ihn mit dem Schwerte durch und durch. Es war ein Offizier der Leibwache. Der Mörder wurde eingeholt und niedergehauen, doch ging das Gerücht, daß Olympias, die Gemahlin Philipps, den Mord angestiftet habe, weil der König sie verstoßen hatte. So endete Philipp im 47. Jahre, seines Lebens auf gewaltsame Weise.

7. Das Altertum - S. 129

1893 - Leipzig : Dürr
— 129 — bei Pella zusammengezogen hatte, brach er, im Frühjahr des Jahres 334, nach dem Hellespont zu auf, um nach Asien überzusetzen. Bei Sestos überschritt er den Hellespont, ohne ein Hindernis zu finden, denn das große persische Reich war in völliger Auslösung begriffen. Der König Darius Kodomannus, so wohlmeinend und gerecht er auch war, stand jeder Gefahr so rat- und machtlos gegenüber, wie feine Ratgeber, Feldherrn und Statthalter. Alexauder betrat die sagenberühmte trojanische Ebene und besuchte das Grab des Achilles. Diesen großen Helden der Vorzeit verehrte er als fein Vorbild, wie er auch Homers, feines Lieblingsdichters, Gesänge immer bei sich hatte und sie selbst nachts unter fein Kopfkiffen legte, damit er beim Erwachen sogleich darin lesen könnte. Wie Achilles, so wollte er fein Leben mit ruhmvollen Thaten ausfüllen, und wie Achilles, so hatte auch er einen Freund, an dessen Leben fein Leben hing. Dieser Freund. Hephäftion, bekränzte das Grab des Achilles. Wunderbarer Weise war auch Alexander, wie seinem Vorbilde Achilles, ein früher Tod bald nach dem Tode seines Freundes beschießen. Von der troifchen Ebene aus gelangte Alexander an den Fluß Granieus. Hier verwehrte ihm ein persisches Heer von 20 000 Reitern und etwa 20 000 griechischen Söldnern den Übergang. Das Heer Alexanders bestand aus einer Phalanx von 9000 Mann, leichteren Fußtruppen, Bogenschützen und Speerwerfern, schwerer und leichter Reiterei. Die Kerntruppen, waren die Phalanx und die schwere makedonische Reiterei, die „Waffenfreunde". Der Übergang war schwierig, denn die feindliche Reiterei hielt das jenseitige Ufer besetzt. Aber Alexander brannte vor Ungeduld, den Kampf zu eröffnen. „Der Hellespont würde sich schämen, wenn wir uns vor diesem Flüßchen fürchteten", soll er ausgerufen haben. An der Spitze der Reiterei, die den rechten Flügel feines Heeres bildete, sprengte er in den Fluß und wurde mit den Perfern handgemein. Er stach einen Schwiegersohn des persischen Königs vom Pferde, aber schon hatte ein Perser hinter ihm den Säbel geschwungen, und er wäre verloren gewesen, wenn nicht Klitus dem Feinde den aufgehobenen Arm abgehauen hätte. So wurde Alexander gerettet, die Makedonier drängten die Perser zurück und gewannen die Schlacht (334). 2000 gefangene griechische Söldner wurden als Sklaven nach Makedonien geschickt, denn Alexander wollte, daß sie als Rebellen behandelt und bestraft würden, die gefallenen Perser aber wurden ehrenvoll bestattet, und den 25 gefallenen makedonischen Reitern, mehr hatte er nicht verloren, ließ er in Makedonien eherne Bildsäulen setzen. Der Anführer der Perser, Arsites, nahm sich nach der Schlacht das Leben. Pfalz, Geschichte. I. 9

8. Das Altertum - S. 131

1893 - Leipzig : Dürr
— 131 — Etwas Thörichteres konnte nicht geschehen, als daß sich ein so ungeheures Heer freiwillig in eine Küstenebene hineindrängte, die an der breitesten Stelle nur l1^ Stunde weit war. Alexander kehrte sogleich um und wandte sich gegen den Feind. Er selbst führte den rechten, Parmenion den linken Flügel. An der Spitze der makedonischen Reiter, der „Wafsenfrennde", drang Alexander auf das persische Centrum ein und brachte bald die ganze feindliche Aufstellung in die größte Verwirrung. Nur die griechischen Söldner hielten sich tapfer, ihrer 8000 verließen in Ordnung das Schlachtfeld und entkamen nach Ägypten. Darms floh so eilig, daß er feinen Wagen, Schild und Bogen zurückließ. Das Gemetzel mtter den Fliehenden war furchtbar, ganze Schluchten waren mit den Leichen der Perser gefüllt. 10 000 Reiter und 100 000 Mann zu Fuß sollen gefallen sein. Unter der unermeßlichen Beute, welche mit dem persischen Lager den Siegern zufiel, war auch das königliche Zelt und barin die Mutter, die Gemahlin und die Kinder des Darins. Alexanber verfolgte zunächst den Perserkönig nicht weiter, er wanbte sich nach Syrien. Damaskus, wohin der ganze Hofstaat des Darins geflüchtet war, ergab sich ohne Schwertstreich dem Parmenion, während Alexanber die Küstenstäbte zur Unterwerfung zwang. Nur die phönizische Stadt Tyrus setzte ihm Wiberstanb entgegen. Die Syrer stützten sich auf die außerordentlich sichere Lage ihrer Stadt. Von einer 50 Meter hohen Mauer umgeben und durch eine Meerenge von 330 Meter Breite vom Festlanbe getrennt, schien sie jebetn Eroberer Trotz bieten zu können. Alexanber belagerte sie sieben Monate lang. Erst nachdem es ihm gelungen war, vom Festlanbe aus einen Damm hinüberzuführen, konnte er zu Waffer und zu Laube den Sturm auf die furchtbare Festung unternehmen Er selbst war einer der ersten auf der Mauer und spornte baburch fein Heer zu den höchsten Anstrengungen an. Die Einwohner retteten sich zum Teil durch die Flucht, 2000 Gefangene ließ Alexanber an das Kreuz schlagen, die Stadt war erobert. Währenb dieser Belagerung schickte Darins Gesanbte zu Alexanber, welche um Frieden und um Zurückgabe der königlichen Familie baten. 10 000 Talente bot er als Lösung und Asien bis zum Euphrat. „Ich würde es annehmen, wenn ich Alexanber wäre," sagte Parmenion im Rate der Felbherren, als das Anerbieten zur Sprache kam. „Ich auch," erwiberte Alexanber, „wenn ich Parmenion wäre". Nach der Unterwerfung Syriens und Phöniziens wanbte sich Alexanber gegen Ägypten. Vorher war freilich erst die bisher un-bezwingliche Festung Gaza einzunehmen, welche die Straße nach 9*

9. Das Altertum - S. 132

1893 - Leipzig : Dürr
— 132 — Ägypten beherrschte. Erst nach mehrmonatlicher Belagerung gelang es Alexander mittelst eines ungeheuren Belagerungswerkes von 80 Meter Höhe und zwei Stadien Breite die Riesenmauern zu bewältigen. Die Besatzung wurde niedergehauen, die Stadt genommen. Nach einem siebentägigen, beschwerlichen Marsche durch die Wüste gelangte Alexander nach Pelusium. Dort erwartete er die Flotte, welche seht Freund Hephästion heranführte. Das ganze ägyptische Land ergab sich ohne Schwertstreich, denn die Ägypter waren der persischen Herrschaft müde und betrachteten Alexander als ihren Befreier. Alexander selbst sah in Ägypten eine Hauptstütze seiner Macht. An der Nilmündung, der Insel Pharos gegenüber, gründete er eine Stadt, die seinen Namen tragen sollte: Alexandria, und besser hätte der Platz für die Anlage einer bedeutenden Stadt nicht gewählt werden können. Alexandria entwickelte sich bald zu einer Handelsstadt ersten Ranges und wurde der Hauptsitz für die neue Kultur, welche Alexander anbahnte, indem er die Bildung des Abend- und Morgenlandes bereinigte. Im übrigen schonte er die religiösen Vorstellungen und die ursprünglichen Staatseinrichtungen der Ägypter auf das sorgfältigste. So besuchte er auch das Orakel des widdergehörnten Gottes Amon auf einer Oase in der libyschen Wüste. Da er und sein Heer bei dem Zuge durch die glühendheiße Wüste sogar mit Regen erquickt worden waren und die Priester des Amontempels ihn mit solcher Auszeichnung behandelten, daß Alexander zu seinen Freunden sagte, er fei zufrieden mit dem, was ihm das Orakel gesagt habe, so zweifelten die Ägypter nicht, daß der siegreiche Held ein Sohn ihres Gottes Amon sei, und ohne Bedenken beteiligten sie sich an den griechischen Festspielen, die Alexander in Memphis anstellen ließ, um die Orientalen an griechische Sitte zu ihm Zeit gewöhnen. Hierauf ging er nach Tyrus zurück, denn noch einmal mußte er den Kamps mit Darins aufnehmen. Ein und einhalb Jahr hatte er ihm Zeit gelassen, sich zu rüsten. In der Ebene von Arb ela unweit Ninive am Tigris hatte Darins abermals ein unermeßliches Heer aus all den verschiedenen Völkerschaften des Perferreiches zusammengebracht; für die Reiterei, die einen Hauptteil des Heeres ausmachte, war der Boden meilenweit geebnet worden, Elephanten und Sichelwagen sollten die Schlachtreihen furchtbar machen. Alexander überschritt den Euphrat und den Tigris, ohne daß ihn die Perser aufzuhalten suchten, bei Gang am ela stand er den Feinden gegenüber. Hier kam es zur Schlacht, im Oktober 331. Die persische Aufstellung war mehrere Stunden lang; um einer solchen Schlachtreihe gewachsen zu fein, bildete Alexander zwei Tressen, die

10. Das Altertum - S. 133

1893 - Leipzig : Dürr
— 133 — hintereinander aufgestellt waren. Wieder befehligte Parmenion den linken, Alexander den rechten Flügel. Aber die Schlacht löste sich bald in eine Menge Einzelkämpfe ans. Parmenion wurde von Alexander getrennt und kam mit dem linken Flügel in Gefahr, indes die makedonische Reiterei mit dem König an der Spitze und die Phalaux entschieden den Kampf. Darms floh und riß das Heer mit sich fort, die Verwirrung in den Reihen der Perser wurde immer größer und artete bald in unaufhaltsame Flucht aus. Die Makedonier machten während der Verfolgung unermeßliche Beute, die Zahl der erschlagenen Feinde und der Gefangenen war ungeheuer. Nach dieser entscheidenden Schlacht ergaben sich zwei Residenzen der persischen Könige, Babylon und Susa, freiwillig; nur den Weg zu der dritten, Perfepolis, mußte er noch erzwingen, denn die beiden Pässe, über welche der Weg in diese paradiesisch schöne Gegend führt, war von dem Satrapen (Statthalter) der Provinz und den Gebirgsbewohnern gesperrt. Alexander umging die uneinnehmbaren Felsenthore auf steilen Pfaden und zog auch in Perfepolis ein. Hier, wie in Babylon und Susa, fand er unermeßliche Schätze aufgehäuft, die ganze Pracht orientalischer Herrlichkeit offenbarte sich den erstaunten Griechen. So hatte er, der 26 jährige Jüngling, im raschen Siegeszuge Rache genommen für die Verheerung Griechenlands durch Xerxes. Als er in Perfepolis einzog, kam ihm ein Zug verstümmelter griechischer Gefangener ans Xerxes' Zeit entgegen, er entschädigte sie reichlich mit Land und Ehren und ließ, um dem Rachegefühle seines Heeres Rechnung zu tragen, in die berühmte Citadelle zu Perfepolis Feuer- werfen ; die eroberten persischen und medischen Provinzen aber übergab er persischen Statthaltern, nur die militärischen Ämter besetzte er mit Makedoniern. Er selbst opferte den babylonischen und persischen Gottheiten, aber zur Feier seiner Siege ließ er überall griechische Wettkämpfe aufführen. So verschmolz er Morgenländisches und Abend- ländisches. Zu weiteren Werken des Friedens war jetzt noch nicht Zeit. Es kam ihm daraus an, das Schicksal des Königs Darius selbst zu entscheiden. Dieser hatte sich nach der Schlacht bei Gaugamela in die feste Hauptstadt Ekbataua geflüchtet; als er aber hörte, daß Alexander von neuem gegen ihn ziehe, verließ er Ekbataua und wandte sich dem Kaukasus zu, um über die Pässe in den nordöstlichen Teil seines Reiches zu entkommen. Sein Heer war vernichtet; selbst von seinem Gefolge blieben nur wenige bei ihm, und unter diesen waren einige verräterische Vasallen, die sich seiner Person bemächtigten, ihn mit goldenen Ketten banden und in die öden Landschaften zwischen Oxns
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