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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 63

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. Der Meister aber schalt den Dreisten, Gab ihm zu knacken die harte Nuß, Zu verehren den König Hironymus, Und sagte: ,,Bleib bei deinem Leisten! Wer kaum den Pfriemen regieren kann, Was gehn den Säbel und Flinte an?" Da glühten dem Wilhelm beide Wangen, Und er sprach mit keck erhabenem Muth: ,.Mir fließt in den Adern Soldatenblut! Wie sollte mich nicht danach verlangen, Den gottlosen Feind zu schlagen aufs Haupt, Der unserm König sein Halle geraubt?" Und tapfere Preußen und Russen zogen, Von Kleist, dem Helden, geführt, in die Stadt Die langst solche Gaste gewünscht sich yat;- Allein, wie unglückschwangere Wogen, Zog auch. ein feindliches Heer heran, Weit stärker an Waffen, und Roß, und Mann! Damit der Feind herein nicht dringe, Wird draußen am Strome fleißig geschanzt Und manche Kanone ausgestanzt. Schon messen sich blutig Pik' und Klinge; Doch immer näher und näher erscheint Der übermächtig gerüstete Feind. Kanonendonner beginnt zu brüllen, Und Jägerbüchsen knallen darein. Der Frühlingssonne heller Schein Muß in Pulverdampf verhüllen; Und bang und bänger athmet die Stadt, Die eben so fröhlich gejauchzt noch hat. Dem Meister sinken Pfrietnen und Leder Aus seiner sonst so fleißigen Hand; Die gelehrteste Weisheit hält nicht Stand, Es zittert die geschickteste Feder; Und tief im Keller weint sich blind Manch Juden-und manch Christenkind.

2. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

3. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 361

1830 - Berlin : Reimer
361 stankenbraim bis zum Blonden, fast Weißen variirend; ein mehr oder weniger hohes Fleischroth erhöht die Weiße der Haut, welche, schneller Farbeveränderung unterworfen, je nach der Art auf das Subject einwirkender Eindrücke roth oder blaß und so ein Verräther der Leidenschaften wird, sich aber unter dem Einfluß des Klima's verändert, und mehr oder weniger die braune Farbe der folgenden Art annimmt, jedoch bisweilen diese, selbst im höchsten Grade statt findende Fär- bung wieder verliert, wenn sich die Individuen der Sonnen- hitze nicht mehr aussetzen» kurz diese Art behält oder bekommt im Schatten ihre ursprüngliche Weiße immer wieder. Ein gegen das kleine Knie hin dünner werdender Schenkel, eine stark markirte Wade, der sichere Gang, die runden halbkuge- ligen Brüste des Weibeö, deren Warzen selten braun, oft rosenroth gefärbt sind, und den Achselhöhlen gegenüberstehen, vollenden den Character dieser Art. Frühzeitig trat bei bei- den Geschlechtern die Schaamhaftigkekt ein, was die Kleidung bezeugt. Sie leben vorzugsweise in Monogamie. Die Gottesverehrung der zu dieser Art gehörenden Völ- ker bestand anfangs in der Anbetung vieler Götter; sie hat- ten früh eine Idee von Unsterblichkeit der Seele, und haben im Allgemeinen den christlichen Glauben angenommen. Sie sind am meisten für das gesellschaftliche Leben geeignet. Un- ter ihnen sind die größten Geister geboren worden. Liebe für das Vaterland, und zu den Künsten und Wissenschaften zeichnen sie aus. Erlaüterung 2. Racen, bei denen von jeher weite Beklei- dung gewöhnlich; wo die Sitte die Weiber den Männern fast bis zur Sclaverei untergeordnet hat; wo sehr oft mit dem Alter der Kopf vorn kahl wird. r>) Kaukasische (östliche) Race. Der Teint der Wei- der ist frisch und glänzend weiß, die Haut ausgezeichnet glatt, der Mund sehr klein, die Augenbraunen sehr dünn; die Haare gewöhnlich schön schwarz, fein, glänzend und herrlich gelockt, die Nase fast gerade, das Gesicht ein vollkommenes Oval; der Hals besonders schön, die Haltung majestätisch, aber bald durch die gewöhnlich eintretende Wohlbeleibtheit gestört. Da- hin gehören die Bewohnerinnen Mingreliens und Georgiens, am südlichen Abhange des Kaukasus und Circassiens am Nord, Abhange, welche wegen ihrer Schönheit die Harems (Frauengemächer) der Mohameder von dem Innern Asias aus bis zur Nordwestecke Afrikas, Marocco, schmücken. Die Män, ner sind eben so schön, ihr mittlerer Wuchs fünf Fuß vier Zoll, ihr Temperament sanguinisch und phlegmatisch. In jedem Zeitalter die Gebirgsketten des Kaukasus zwischen dem schwarzen Meere und dem Caspi See bevölkernd, breitete sich diese Race in einem halben Bogen längs den Küsten des letz- tern gegen W. aus, und findet sich auch in einigen Thälern an den Quellen des Euphrats wieder. Durch die beständige

4. Die Geschichte des Alterthums - S. 89

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
27. Organisation des persischen Reiches. 89 liche Angesicht kam, sich in den Staub niederwerfen. Bei königlichen Prachteinzügen duftete die Straße von Myrthen und Weihrauch, Peitschenträger gingen zur Seite und voraus, um fremde Annäherung abzuhalten; goldgeschmückte Leibwächter mit bekränzten Tiaren, Stab- und Lanzenträger umgaben ihn. Magier mit dem heiligen Feuer schritten vor dem mit acht weißen Pferden bespannten Wagen des Sonnengottes einher, auf welchen der königliche Wagen folgte, gezogen von nifäischen Pferden aus den Bergweiden von Gbatana. Hinter demselben ritten die vornehmen Perser aus seiner Umgebung, das purpurne Obergewand über dem Panzer, ein gekrümmtes Schwert mit goldenem Griff und goldener Scheide am Gürtel, mit goldenen Ketten und Armbändern geschmückt und auf Pferden mit goldenem Zügel und Gebiß, alles Ehrengeschenke des persischen Großkönigs an seine getreuen Stammgenosien. Der Hofstaat des Königs, von den „Verwandten" und „Tischgenossen" bis zu der Leibwache, der Hofdienerschaft und der Schaar von Kämmerlingen, war so groß, daß täglich 15,000 Menschen im königlichen Schlöffe gespeist wurden. Die Tafel des Königs, der in der Regel allein aß, während die „Tischgenossen" in einem anstoßenden Saal saßen, wo sie von ihm gesehen werden konnten, war mit den ausgesuchtesten Speisen und Getränken besetzt, die aus den Gegenden herbeigeschafft wurden, wo sie am besten gediehen. So der Weizen aus Aeolien, das Salz aus jdem libyschen Ammonion, der Wein aus Chalybon (Aleppo) in Syrien. Das Wasser wurde aus dem bei Susa vorbeifließenden Choaspes geschöpft und sogar dem König in silbernen Gefäßen auf seinen Reisen nachgeführt. Was irgend ein Land Köstliches hervorbrachte, davon mußte es einen Tribut an den Hof liefern, so Arabien 1000 Pfund Weihrauch jährlich: die Aethiopier Ebenholz und Elephantenzähne; Medien, Armenien, Cilicien Pferde; Kolchis Knaben und Mädchen u.a. m. Heerwesen. Zu der Umgebung des Königs gehörte auch die Leibwache, bestehend aus 2000 auserlesenen Reitern und einer gleichen Anzahl Lanzenträger zu Fuß, sodann aus einer Heerabtheilung von 10,000 Fußgängern, die Unsterblichen genannt, weil diese Zahl stets vollzählig erhalten, jede Lücke sogleich ergänzt wurde. Diese „Unsterblichen" bildeten im Krieg den Kern des Heeres, dessen Größe und Zahl unermeßlich ausgedehnt werden konnte, da jeder waffenfähige Unterthan des weiten, wenigstens 70 bis 80 Millionen Bewohner umfassenden Reiches militärpflichtig war. Die stehenden Truppen waren in Festungen, in Lager- und Musterungsplätzen über das Reich vertheilt und mußten von den Einwohnern unterhalten werden, eine für die Provinzen höchst drückende Last. Die aus den verschiedenen Völkerschaften bestehenden Truppenabtheilungen zogen in ihrer nationalen Tracht, Bewaffnung und Kriegsweise einher, was, verbunden mit dem unendlichen Troß von Dienern, Knechten und Frauen, von Prachtwagen und Gepäck, dem Zug ein buntes Ansehen gab und den Eindruck einer Völker-

5. Die Geschichte des Alterthums - S. 383

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
102. Der Einfall der Celten in Makedonien und Griechenland. 383 A'erxes erlebt hatte: unbewegt in dicht geschlossener Phalanx standen die muthigen Hellenen da; Schar auf Schar, die heranwogte, um den Lanzenwald zu durchbrechen, prallte zurück; dennoch kämpften die Gallier mit barbarischem Muthe weiter, obwohl sich hohe Leichenhaufen vor ihnen auf-thürmten; sogar Sterbende, die mit klaffenden Wunden, den Wurfpfeil in der Brust, den Tod erwarteten, rafften ihre letzte Kraft zusammen, um das Geschoß, aus der Brust reißend, es gegen den Feind zu schleudern, der in die Tragweite desselben gerieth. Endlich sah Acichorius das Vergebliche eines fortgesetzten Sturmes ein und gab das Zeichen zum Rückzug, der aber, in voller Verwirrung angetreten, große Opfer kostete; denn in dem furchtbaren Gedränge stürzten sie über einander hin und wurden im jähen Gewühle zertreten oder fielen ins Meer, wo sie unrettbar verloren in die Sümpfe sanken, so daß zu dem Verluste der Schlacht beträchtlicher Schaden hinzukam; auf griechischer Seite waren nur 40 (?) Todte zu betrauern. Der Ruhm des Tages gebührte den Athenern. Ohne sich um die Bestattung seiner Todten zu bekümmern, zog sich Acichorius in Folge der Niederlage nach Heraclea zurück, wo er den Bel-gius in einem stark befestigten Standlager zurückgelaffen hatte zur Bewachung der geraubten Schätze. Da er wußte, daß die Aetoler die Seele des hellenischen Heeres seien, schickte um sie von demselben zu trennen, eine starke Heeresabtheilung von 40,000 Mann durch Thessalien über das Gebirge nach dem nordöstlichen Aetolien. Mit verheerender Wuth brachen sie ein und hausten in entmenschter Weise in dem wehrlosen Lande; die Gräuel stiegen so hoch, daß Viele freiwillig Hand an sich selbst legten, um der schauderhaften' Grausamkeit zu entgehen. Dieses Mordfest hatte den gewünschten Erfolg, die Verzweiflung im Herzen kehrten die Aetoler heim, um die übrigen Städte zu vertheidigen, welche noch von den Barbaren unberührt geblieben waren, andererseits erhob sich ganz Aetolien: Greise und Frauen ergriffen die Waffen und stürzten sich auf die Raubzügler; als dazu eine Schlacht gegen diese entschied, zogen sie sich unter steter Verfolgung des furchtbar gereizten Volkes zum Sperchius zurück, wo ihnen nur die Nähe des Lagers bei Heraclea einige Ruhe verschaffte, nachdem die Hälfte von ihnen der ätolischen Rache erlegen war. Sie nahmen keinen Theil an dem Delphizuge selbst, sondern stießen zur Nachhut, da Acichorius unterdessen in Phocis eingerückt war. Diesem hatte nämlich ein zweiter Ephialtes den bequemern und gangbarern Fußpfad gezeigt, auf dem einst Hydarnes den Griechen in den Rücken gefallen war; ein dichter Nebel, der vom Meere aufstieg und das Gebirge umhüllte, kam den Galliern trefflich zu Statten, so daß sie von den Phociern, welche den südlichen Paß bewachten, erst in immittelbarer Nähe erblickt wurden; von zwei Seiten von des Feindes Uebermacht eingeschlossen, wären die Griechen rettungslos verloren gewesen, hätte sich nicht die athenische Flotte abermals durch den Meeresschlamm mit

6. Die Geschichte des Alterthums - S. 367

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
98. Alexander's Rückkehr und Tod. 367 Alexander von der Rednerbühne herab unter die tobende Menge, seine Feldherren und Leibwächter hinter ihm drein. Dreizehn der Rädelsführer wurden schnell ergriffen und abgeführt. „Zum Tode!" rief ihnen der König nach, und bald wurden sie von den Wellen des Tigris verschlungen. Jetzt trat die tiefste Stille ein; Alexander bestieg abermals die Bühne und richtete eine vernichtende Strasrede an die Soldaten. „Nicht um euren Abzug zu hindern", so begann er, „rede ich noch einmal zu euch; meinetwegen könnt ihr gehen, wohin ihr wollt, sondern nur um euch zu zeigen, was ihr wäret, und was ihr durch mich geworden seid!" Nun führte er zuerst an, was sein Vater Philipp für sie gethan; „ein armes, in Thierfelle gekleidetes Hirtenvolk, das sich nur mit Mühe gegen die Ueberfälle der Illyrier und Thracier zu schützen vermocht, seien sie von ihm zu Herren und Gebietern über Hellas und über alles Land bis zum Hellespont erhoben worden"; dann erinnerte er sie an seine eigenen Kriegsthaten und welche Reichthümer, Güter, Ehrenstellen ihnen dieselben gebracht, an die Gefahren und Mühen, die er mit den Geringsten getheilt, an die Wunden, deren Spuren alle Theile seines Körpers an sich trügen, an die Nächte, die er um ihretwillen durchwacht, damit sie ruhig schlafen könnten, an die Geschenke und Ehrenzeichen, womit er die Tapferkeit der Lebenden belohnt, und an die Standbilder, Ruhmesmale und Grabstätten, womit er das Gedächtniß der Gefallenen geehrt. „So ziehet denn hin , schloß er, „und meldet, wenn ihr heim kommt, daß ihr euren König Alexanber, den Bezwinger der Perser und Inder, der mit euch die Kämpfe am Hydaspes bestanden und die Leiden des Wüstenzuges getragen, am Tigris verlassen und dem Schutze der besiegten Asiaten übergeben habt. Solche Botschaft, denk' ich, wird euch bei Göttern und Menschen berühmt und angenehm machen, Geht!" Nach diesen Motten stieg er raschen Schrittes von der Bühne und eilte in die Stadt: nur seine Leibwächter und Getreuen folgten ihm. Hier verbrachte er zwei Tage in völliger Abgeschlossenheit, während das Heer ohne Führer, ohne Kraft und Fähigkeit zu handeln, in dumpfer Betäubung und Unschlüssigkeit im Lager verharrte. Erst als demselben gemeldet wurde, daß der König sich ganz den asiatischen Soldaten anvertrauen wolle, daß er denselben bereits den Dienst um seine Person übertragen, eine Anzahl vornehmer Perser für seine Verwandten erklärt und ihnen freien Zutritt gestattet, da wurde ihr Trotz gebrochen. Sie zogen in Hausen vor des Königs Schloß, warfen ihre Waffen nieder zum Zeichen der Demüthigung und flehten laut um Gnade und Zutritt; sie wollten sich jeder Strafe unterwerfen und die Urheber des Aufruhrs ausliefern. Und wirklich blieben sie zwei Tage und zwei Nächte vor dem Schlöffe gelagert und hörten nicht auf, zu bitten und zu rufen. Da trat Alexander endlich heraus, und als er feine Veteranen in flehender Stellung auf der Erde liege" sah, gingen ihm die Augen über, und er versöhnte sich wieder mit ihnen. Ein großartiges Versöhnungsmahl, wobei Alexander inmitten von 9000

7. Fibel, oder Erstes Uebungsbuch für Kinder - S. 56

1840 - Berlin : Reimer
56 mit einander vertragen, sich unter einander Ikb haben, sich helfen »nd unterstützen, wo sie können. — Dann ditden sie eine gute Familie. 25. Ich werde jetzt mit jedem Jahre größer und stärker. Ich wachse. Ich nehme an meinem Leibe zu. — Ich kann und soll aber auch an meiner Seele oder an meinem Geiste zunehmen. — Am Geiste neh- me ich zu, wenn ich immer geschickter, einsichtsvoller, verständiger und besser werde. — Es ist gut, wenn ich groß und stark werde; aber es ist viel besser, wenn ich geschickt, einsichtsvoll, verständig und gut werde. — Mein Leib wachst nur bis zu einem ge- wissen Aller, hört dann auf zu wachsen und fangt an, wieder schwacher und unbeholfener zu werden. — Am Geiste aber kann ich zunehmen, so lange ich le- be. --------Ich muß für meinen Leib sorgen, daß er gesund bleibe und stark werde. — Darum muß ich mäßig sein im Essen und Trinken. Darum muß ich nicht zu lange schlafen. Darum muß ich mir hin- reichende Bewegung machen. Darum muß ich mich schon jetzt an Arbeiten gewöhnen, die sich für mein Alter und meine Kräfte passen. — Arbeit und Uebung starken die Kräfte.---------------Noch mehr aber muß ich für meinen Geist sorgen, daß er geschickt, cinsichts- voll, verständig und gut werde. — Darum muß ich viel Nützliches lernen und viele nützliche Kennt- nisse erwerben. — Darum muß ich achtsam und aufmerksam sein auf alles, was ich um mich her sehe und höre. — Darum muß ich immer bedächtig über, legen, was zu meinem Nutzen od«r zu meinem Scha- den gereicht, -7- Darum muß ich stets bedenken, was gut oder böse, was recht oder unrecht ist, und nur das Gute und Rechte thun. — Darum muß ich sorgfältig auf alles merken, was gute und verstän- dige Menschen mir sagen, und ihnen gern folgen. — Wenn ich einst gesund und kräftig am Leibe werde; wenn ich dabei geschickt, cinstchtsvoll, verständig und gut am Geiste werde: dann werde ich ein Mensch, wie ich werden soll.

8. Realienbuch für mehrklassige Schulen - S. 40

1890 - Breslau : Goerlich
I 40 wollen daran verdienen. Die meisten Schiefertafeln, welche die deutschen Schul- kinder benützen, kommen aus Sachsen-Meiningen. Die bedeutendsten Städte sind Meiningen und Hilüburgljnnsen. 5. Sachsen-Allenöurg (1300 qkm mit 180 000 Einw.) besteht aus zwei Teilen. Der westliche wird von der Saale durchflossen und von den Bewohnern Holzland genannt; denn die Hügel sind mit schönen Wäldern bedeckt, die den Bewohnern Holz, Beeren und Arbeitsgelegenheit geben. Der Ostkreis aber heißt Kornland; denn hier finden sich aus fruchtbarem Boden reiche Felder und üppige Weiden. Die Altenburger Bauern sind slawischen Ursprungs; sie haben noch ganz eigenartige Kleidung und Gebräuche. Bei Hochzeiten und Kirchweihfesten geht es hoch her, denn die Landleute sind wohlhabend und lieben es, ihren Wohlstand zu zeigen. Die Hauptstadt des Landes ist Altenburg. 7. Dis: sieben deutschen Fürstentümer. 1. Sckwarzburg-Sondershausen (860 qkm mit 80000 Einw.) wird von den Ausläufern des Thüringer Waldes durchzogen. Die Hauptstadt Sonders hausen hat eine sehr anmutige Lage. Nördlich von derselben liegt der Kyffhäuser, mit einem sehr schönen Denkmal Kaiser Wilhelms I. 2. Schwarzvurg-Zkudotstadt (940 qkm mit 90000 Einw.) wird in eine fruchtbare Unterherrschaft und in eine gebirgige und wald- reiche Oberherrschaft eingeteilt. Die Hauptstadt Rudolstadt liegt an der Saale und ist von schönen Gärten umgeben. 3. Jleuß-Kreiz oder Reuß älterer Linie (316 qkm mit 70000 Einw.) liegt an der Weißen Elster. Das Land ist meist bewaldet, daher reich an Holz, dagegen liefert der Boden trotz sorgfältigen Anbaues nicht das erforderliche Getreide. In der Hauptstadt Greiz werden viele baumwollene, wollene und seidene Gewebe ver- fertigt. 4. Aeuß-Schlei; oder Reuß jüngerer Linie (825 qkm mit 132000 Einw.) bestand ehemals aus drei Fürstentümern. Es ist ein fruchtbares und wohlangebautes Ländchcn. Die größte Stadt ist Gera, wo besonders viel Wollwaren und Stoffe für Damenkleider hergestellt werden. 5. Lippe-Setmold (1200 qkm mit 135 000 Einw.) liegt am Teutoburger Walde; die Bewohner des Landes sind meist Reformierte. Sie be- schäftigen sich vorwiegend mit Landwirtschaft, besonders mrt Flachsbau. In der Nähe der Hauptstadt Detmold erhebt sich auf der Grotenburg das Hermannsdenkmal zur Erinnerung an den Sieg der Deutschen über die Römer (9 n. Chr.). 6. Schaumöurg- Lippe (340 qkm mit 42 000 Einw.) liegt nördlich von Lippe-Detmold. Im Süden streicht ein Gebirgszug hin, in welchem Steinkohlen gegraben werden. Hauptort Bücke- burg. 7. Das Fürstentum Watdeck (1120 qkm mit 60 000 Einw.) liegt zwischen Westfalen und Hessen-Nassau. Es ist von Gebirgen durchzogen, welche Eisen, Kupfer, Schiefer und Marmor liefern; der Ackerbau steht in hoher Blüte. Die Residenz des Fürsten ist Arolsen. Berühint ist das am Lippeschen Fürstentum gelegene Bad Pyrmont, das von schönen Buchenwäldern umgeben ist. Jährlich kommen über 7000 Kranke dahin, um das heilkräftige Wasser des Stahlbrunnens zu Kinken, und gegen 300 000 Flaschen desselben werden nach allen Himmelsgegenden versendet. 8. Das Reichsland Elsaß-Lothringen. (14 510 qkm mit 1 650 000 Einw.) Im Mittelalter erstreckte sich die Grenze des Deutschen Reiches weiter nach Westen als jetzt. Als aber die deutschen Fürsten uneinig und Deutschland dadurch schwach wurde, benützten dies die Franzosen, um ehemals deutsche Gebiete in Besitz zu nehmen und womöglich das französische Gebiet bis zum Rheine auszudehnen. So nahmen sie vor 200 fahren das Elsaß und die Freie Reichsstadt Sttaßburg weg; später eigneten sie sich auch Lothringen an. Nach den großen deutschen Siegen 1870/71 aber kam das ganze Elsaß und ein Teil von Lothringen an Deutschland zurück. Das Land steht unter dem Deutschen Kaiser und wird durch einen Statthalter verwaltet. a. Elsaß ist etwas größer als Hessen; es liegt zwischen dem Wasgen- walde und dem Rhein.

9. Realienbuch für mehrklassige Schulen - S. 78

1890 - Breslau : Goerlich
Ii 78 2. Rechtspflege. Die Femgerichte. Die leibeigenen Bauern wurden von ihrem Herrn gerichtet. Die freien Bauern standen unter den königlichen Rich- tern; der Richter hieß Freigraf. Ihm zur Seite standen die Schöffen, welche aus den freien Leuten gewählt wurden. Im 14. Jahrhundert entstand aus den Freigerichten das Femgericht. Dieses bestrafte besonders Straßenraub, Landfriedensbruch und andere Verbrechen, gegen welche die gewöhnlichen Gerichte nicht einschreiten konnten. Der Hauptsitz der Fem- gerichte war Westfalen. Der höchste Richter war der Kaiser; der Vorsitzende jedes einzelnen Gerichts hieß der ^Dtuhlherr, ihm zur Seite standen die Freischöffen. Wenn jemand eines Verbrechens angeklagt war, wurde er schriftlich vor das Ge- richt geladen; oft wurde die Vorladung an das Thor des Schlosses oder der Stadt genagelt, wo der Angeklagte wohnte. Kam der Angeklagte zur festgesetzten Zeit, so wurde ihm die Anklage vorgelesen. Behauptete er seine Unschuld, so mußte er es mit 2, dann mit 14, dann mit 21 anderen beschwören; geschah dies, so wurde er freigesprochen. Konnte er seine Unschuld nicht nachweisen, gestand er sein Ver- gehen ein oder kam er nicht vor das Gericht, so wurde er verurteilt (verfemt). Trafen mehrere Freischöffen einen solchen Verfemten, so hängten sie ihn an den nächsten Baun: und steckten ein Messer daneben. Gewöhnlich konnte kein Versteck und keine Flucht den Schuldigen retten. Daher schüchterte die Angst vor der Feme auch die rohesten Menschen ein. Als im 16. Jahrhundert die ordentlichen Gerichte mehr ausrichten konnten, hörten die Femgerichte allmählich auf. 16. Wichtige Erfindungen und Entdeckungen am Ende des Mittelalters. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde eine Reihe wichtiger Entdeckungen und Erfindungen gemacht, durch welche der Handel, die Wissenschaften und die Kriegsführung umgestaltet wurden. 1. Die Erfindung des Schießpulvers. Schon vor 2000 Jahren kannten die Chinesen das Pulver; von ihnen lernten es die Inder, von diesen wieder die Araber kennen. Letztere beherrschten durch mehrere Jahrhunderte Spanien, und von hier aus verbreitete sich der Gebrauch des Pulvers durch die anderen Länder Europas. Anfangs kannte man nur Kanonen, die man Donnerbüchsen nannte. Sie waren außerordentlich groß und schwer fortzubringen. 18—20 Ochsen mußten oft vor ein solches Geschütz gespannt werden. Zuerst schoß man mit steinernen Kugeln, später mit metallenen. Da das Pulver noch sehr unvollkommen war, trafen die Kugeln auch schlecht; dessen ungeachtet benutzten namentlich die Städte die neue Erfindung sehr gern. Denn die stärksten Mauern einer Burg erlagen endlich den schweren Kugeln der Donnerbüchsen. Die Raubritter, die früher auf ihren festen Burgen sicher gewesen waren, mußten sich ergeben und ihrem Handwerk entsagen. Daher standen die Ge- schützmeister und Pulvermacher in großem Ansehen. Allmählich goß man auch kleinere Röhren, die ein einzelner Mann tragen konnte; so entstanden die Schießgewehre. Sie waren aber noch so groß und schwer, daß sie beim Zielen auf eine eiserne Gabel gelegt wurden, die man in die Erde stieß; auch dauerte es sehr lange, bis man einen Schuß abfeuern konnte. Erst im Laufe der Jahrhunderte wurden die Gewehre und das Pulver vervollkommnet. Durch die Erfindung des Schießpulvers wurde die ganze Kriegführung umgeändert. Nicht mehr die Stärke und Tapferkeit des einzelnen gewann den Sieg, sondern die Klugheit des Anführers und die Menge der Soldaten. Die Rüstung des Ritters wurde nutzlos, weil sie den Mann vor den Kugeln nicht schützte, und das Rittertum ging zu Grunde.

10. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 33

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
— 33 — seine Pflicht, sich an die Spitze eines neuen Kreuzzuges zu stellen. Mit einem großen Heere kam er nach Kleinasien. Hier aber hatte er mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Lebensmittel fehlten. Zahllose türkische Reiter umschwärmten das Heer oon allen Seiten. Aber Friedrich hielt Ordnung. Durch sein Beispiel wußte er den Mut und die Ausdauer seiner Krieger wunderbar zu stärken. Diese machten sich schon in kleineren Gefechten den Türken furchtbar. Ein schwäbischer Ritter spaltete, so meldet die Überlieferung, einen Türken von oben bis unten. Schwäbische Kunde. Als Kaiser Rotbart lobesam Zum heil'gen Land gezogen kam, Da mußt' er mit dem frommenheer Durch ein Gebirge, wüst und leer. Daselbst erhub sich große Not. Viel Steine gab's und wenig Brot, Und mancher deutsche Reitersmann Hat dort den Trunk sich abgethan. Den Pferden war's so schwach im Magen, Fast mußt' der Reiter die Mähre tragen. Nun war einherr aus Schwabenland, Von hohem Wuchs und starker Hand, Des Rößlern war so krank und schwach, Er zog es nur am Zaume nach, Er hätt’ es nimmer aufgegeben, Und kostet's ihn das eigne Leben. So blieb er bald ein gutes Stück Hinter dem Heereszug zurück. Da sprengten plötzlich in dieqner Fünfzig türkische Reiter daher, Die huben an, auf ihn zuschießen, Nach ihm zu werfen mit den Spießen. Der wackre Schwabe forcht sich nit, Ging seines Weges Schritt vor Schritt, Ließ sich den Schild mit Pfeilen spicken Und thät nur spöttlich um sich blicken, Bis einer, dem die Zeit zu lang, Auf ihn den krummen Säbel fchwang. Da wallt dem Deutschen auch sein Blut, Er trifft des Türken Pferd so gut, Er haut ihm ab mit einem Streich Die beiden Vorderfüß' zugleich. Als er das Tier zu Fall gebracht, Da faßt er erst sein Schwert mit Macht, 3*
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