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1. Geschichts-Bilder - S. V

1878 - Langensalza : Greßler
Inhalts-Aeöerstchl. I. Milder aus der alten Geschichte. Seite Seite Die Aegyptier. Sokrates 44 Beschreibung des Landes . . . 1 Alcibiades 49 Baudenkmäler der alten Aegyptier 2 Demosthenes 53 Aegyptische Kasten. Thierdienst Philipps Tod 54 der Aeqyptier 7 Alexander der Große, König von Sesostris 8 Macedonien 56 Psainmetich 9 Die Römer. Die Phönizier 10 Italien n. seine ältesten Bewohner 61 Babylonier, Assyrer, Meder. 12 Roms Gründung 62 Die Perser. Numa Pompilius 65 Cyrus 14 Tullus Hostilius u. Ancus Marcius 67 Die Griechen. Tarquinius Priscus und Servius 73. Griechenland und seine ältesten Tullius 69 Bewohner 17 Tarquinius Superbus .... 72 Der trojanische Krieg .... 19 Rom ein Freistaat. Krieg gegen Lykurg und die Spartaner . . . 22 Porsenna. Das Orakel zu Delphi und die Homtius Kokles, Mucius Scävola 73 olympischen Spiele .... 24 Kämpfe zwischen Patriziern und Solon und die Athener 27 Plebejern. Die Perserkriege in Griechenland. Balenus, Menenius Agrippa und Schlacht bei Marathon. — Mil- Marcius Koriolanns.... 75 tiades 29 Appius Klaudius 78 Schlacht b. Thermoyplä.— Leonidas 30 Fortsetzung des Streites im In- Schlacht bei Salamis. — The- nern. Krieg mit Veji. Die Gal- mistokles 32 lier in Rom. Gleichstellung der Perikles 34 Patrizier und Plebejer . . . 80 Leben und Sitten der Athener zur Krieg gegen die Tarentiner. Pyrr- Zeit des Perikles 40 hus, Fabricius und Kurius 83

2. Geschichts-Bilder - S. 55

1878 - Langensalza : Greßler
55 Großen und Edeln seines Reiches, sondern-lud auch alle griechischen Staaten ein, Gesandtschaften zu den Festlichkeiten zu schicken, und ließ dort eine Menge Redner, Dichter, Künstler, Schauspieler und Musiker versammeln; denn er war eifrig bemüht, sich den Griechen gefällig zu beweisen und durch Freundlichkeiten ihnen seinen Dank dafür auszudrücken, daß sie ihm das ehrenvolle Amt eines Oberfeldherrn übertragen hatten. Inzwischen gedachte er des bevorstehenden Feldzuges nach Persien, dessen glücklichen Ausgang er gesichert wähnte. Doch wollte er sich dessen noch vergewissern, und ließ beim delphischen Orakel deshalb anfragen. »Siehe, der Stier ist bekränzt, nahe sein Ende, es harret der Opferer!« so lautete der Ausspruch des Gottes. Wer anders konnte damit gemeint sein, als der Perserkönig; dieser war, wie Philipp sich einbildete, der zum Opfertode Bekränzte. — Der König stand jetzt auf der höchsten Stufe seines Glückes, schon sah er Persien zu seinen Füßen niedergelegt und sich selbst auf dem Throne sitzend, das goldene Scepter in der Hand, ein Weltbeherrscher. Die für die Vermählungsfeierlichkeiten festgesetzte Zeit nahte, und König Philipp begab sich nach Aegä. Hier fand er Alles nach seinem Wunsche auss Glänzendste vorbereitet. Zahlreiche Abgeordnete griechischer Städte, namentlich auch von Athen, überreichten ihm goldene Kronen, bedeutsame Ehrengeschenke. Der erste Tag des Festes ging ohne bemerkenswertes Ereigniß vorüber, allgemein herrschten Freude und Jubel, auch Philipp war hoch erfreut über die ihm erwiesenen Huldigungen. Am zweiten Tage sollte ein feierlicher Zug des Königs, sammt seinem Hofstaate, nach dem Theater stattfinden, wo Wettkämpfe veranstaltet waren. Schon in der Nacht vorher hatte sich ein Theil des Volkes zum Theater gedrängt, und als das Morgenroth anbrach, sammelte sich ein anderer Theil der Menge vor dem Paläste, dem glänzenden Zuge zuzuschauen. Da erschien der König, ein weißes Gewand wallte von feinen Schultern. Lauter Jubel, der nicht enden zu wollen schien, empfing ihn. Er trat mitten unter seine Leibwache und gab das Zeichen zum Aufbruch. Zwölf Götterbilder wurden dem Zuge vorausgetragen, diesen schlossen sich die höchsten Würdenträger des Königs an. Dann folgte ein Herold, der Philipps Bild, das Bild des dreizehnten Gottes trug. Vor dem Eingänge zum Theater wurde Halt gemacht, und während die den Zug eröffnenden Männer eintraten, blieb der König vor dem Thore stehen. Abermals schallte ihm lauter Zuruf entgegen. Wie wohl that dies seinem Herzen! Er trat vor, um sich dem jauchzenden Volke zu zeigen und öffentlich darzuthun, daß er durch die allgemeine Zuneigung des Volkes gesichert, des Schutzes der Leibwache nicht bedurfte. Dadurch entfernte er sich von der Leibwache, welche bis dahin seine Person umringt hatte. Ganz

3. Geschichts-Bilder - S. 54

1878 - Langensalza : Greßler
54 Seine mit so heldenmüthiger Anstrengung errungene Kunst weihete Demosthenes von nun an ganz dem Wohle seiues Vaterlandes. Schon waren die Griechen sittlich verdorben; aber mit unermüdlichem Eifer suchte Demosthenes den alten Muth und die alte Tugend wieder in dem leichtsinnigen Volke anzufachen; er erinnerte die Athener an die Heldenthaten des Miltiades und Themistokles, ermahnte sie, nicht ihren Nacken dem Unterdrücker zu beugen, nicht die Beschützung ihrer Freiheit gemietheten Söldlingen zu überlassen. Er forderte die Reichen auf, Beisteuern zum bevorstehenden Kriege zu geben und der trägen Ruhe und Bequemlichkeit zu entsagen. Als er diese Aufforderung an sein Volk ergehen ließ, drohete seinem Vaterlande große Gefahr durch die Unterjochung des Königs von Macedonien; denn Philipp hatte es sich zur Aufgabe seines Vebens gemacht, die durch Zwietracht und Sittenverderbniß zerrütteten griechischen Staaten zu unterwerfen, und der König wartete nur auf eine günstige Gelegenheit, sich in die Angelegenheiten dieses Landes zu mischen. Leider hatten aber die besten und begeisterten Reden des Demosthenes wenig Erfolg Das Volk wollte den Frieden mit dem makedonischen Könige um jeden Preis erhalten. Viele Bürger verachteten deshalb den wohlgemeinten Rath des Demosthenes und wurden seine bittersten Feinde. Unterdessen hatte Philipp Gelegenheit gefunden, sich in die griechischen Händel zu mischen. Zu spät erkannte jetzt das Volk, daß es überlistet sei. Zwar bewaffneten sich die Griechen gegen den gemeinsamen Feind zum Kampfe; aber Philipp und sein achtzehnjähriger Sohn Alexander besiegten das tapfere Griecheuheer, schlugen es in die Flucht, und der macedonifche König machte sich zum Alleinherrscher über ganz Griechenland. Philipps Tod.*) Im Jahre 337 ward der König Philipp von der gesammten griechischen Nation in Korinth zum Oberseldherrn gegen Persien gewählt. Unterstützt von sämmtlichen Staaten Griechenlands, glaubte er des Erfolges gewiß zu sein. — Es war anders über ihn beschlossen. Das nächste Jahr (336) ward zur Eröffnung des Feldzuges bestimmt, und bis dahin kehrte der König nach seiner Residenz Pellä znrück. Hier betrieb er die Verlobung seiner Tochter Kleopatra mit dem Könige Alexander von Epirus, und beschloß, die Vermählung in der altmacedonischen Stadt Aegä mit königlichem Gepränge zu feiern. Zu dem Ende entbot er dorthin,nicht nur die *) Meist nach Biernatzki.

4. Leitfaden der alten Geographie - S. 58

1879 - Berlin : Reimer
58 Kypros. weit höheren südlichen (darin ein zweiter Olympos und die Hochgipfel des Aoon, j. Troödes 2000m). Zwischen beiden eine weite sehr fruchtbare Ebene, wie denn auch die Bergabhänge und Vorhügel, namentlich der Südseite, reichen Ertrag an Wein und Früchten, die höheren an Schiffbauholz gewährten, ausserdem metallreich sind, namentlich an Kupfer (Kvnqiog %dxxog, aes cuprium, cuprum). Der Besitz der Insel wurde daher seit sehr alter Zeit von den benachbarten Grossmächten und seefahrenden Völkern erstrebt, von denen die älteren Bewohner (uns unbekannten Stammes) assimilirt worden sind. Zahlreiche phoenikische Colonien, auch im Inneren, scheinen schon seit dem 15. Jahrh. bestanden zu haben, viele derselben wurden von Griechen in Besitz genommen schon vor der um 708 beginnenden assyrischen Oberherrschaft, nach deren Verfall Tyros wieder wenigstens die Südhälfte der Insel beherrscht; auch dem ägyptischen Reiche hat sie unter Amasis 567—40 angehört. Von der persischen Herschaft durch die athenische Seemacht 478 bis 449 befreit, wurde sie seit 410 zu einem fast unabhängigen griechischen Reiche (K. Euagoras von Salamis) vereinigt. Seit der Teilung des Alexander-Reiches den ägyptischen Ptolemäern unterworfen, wurde sie endlich 58 v. Chr. römische Provinz und als solche mit Kilikien vereinigt. *) Ganz verschieden die alt-orientalischen Namen: hebr. Kittim, assyr. Jatnan, ägypt. Kefa. 81. (Städte oder Staten auf Kypros.) Das Inselgebiet war in frühester Zeit unter eine grosse Zahl selbstständiger Fürstentümer geteilt, von welchen bis auf die Zeit der Vereinigung zum griechischen Gesammtstat noch 9 bestanden. Phoenikisch waren davon (also erst seit der ptolemaeisehen Periode hellenisirt) einige bedeutende Städte der Südküste: Kition (wonach die ganze Insel von den Phoe-nikiern und Hebräern Kittim genannt, j. Larnaka), Amathüs (d. i. Hamath „Festung“, j. Palaeo Limisso) und besonders Paphos (j. Bafa), die vorzüglichen Sitze des Cultus der phoenikischen Aschera (griech. Aphrodite); Unter den ebenfalls nach Maassgabe ihrer semitischen Namen ursprünglich phoenikischen, aber schon früh griechisch gewordenen Küstenstädten sind die bedeutendsten die am West- und Ost-Ende der centralen Ebene gelegenen, nur in Ruinen erhaltenen Soloi und Salamis, letztere seit Euagoras Hauptstadt der ganzen Insel, während die kleineren an der Nordküste Lapethos und Keryneia unter dem alten Namen (Lapatho, Tzerina) noch fortbestehen. Auch an der Südküste war Kurion schon in alter Zeit eine griechische Stadt.

5. Leitfaden der alten Geographie - S. 70

1879 - Berlin : Reimer
70 Syrien. 95. Koelesyria „das liohle Syrien“ nannten die griechischen Eroberer zunächst die hochgelegene Einsenkung zwischen dem Lebanon und seinem östlichen Parallelgebirge, dem von ihnen sogenannten 3'Avuxißavoc, deren eine Hälfte als oberes Orontestal nach Norden, die andere nach Süden zwiefach gespalten teils als Tal des Litäni zum Meere, teils als oberstes Jordantal sich absenkt.1) Dann wurde der Name ohne Rücksicht auf strengen Wortsinn auf den ganzen südlichen Teil des eigentlichen (aramäischen) Syriens einschliesslich der östlich vom An-tilibanos sich absenkenden Hochebenen ausgedehnt. In diesen liegt in 600m Meereshöhe eine flache Mulde, durchströmt und mit fruchtbarstem Alluvialboden bedeckt von mehreren aus dem östlichen Gebirgsfusse hervorbrechenden starken Bächen2), daher eine immergrüne Oase inmitten weiter Wüstenumgebung. Die in ihrer Mitte erbaute uralte Stadt Damaskos (hebr. Dammesek, syr. Darmsu/c, arab. Di?neschk) hat daher zu allen Zeiten eines der grössten Bevölkerungscentren Vorderasiens und vor der Eroberung durch die Assyrer 810 v. Chr. den Sitz eines bedeutenden aramäischen Reiches, unter persischer Herrschaft die Hauptstadt der syrischen Satrapie gebildet. Wieder seit dem Zerfall des Seleukidenreiclies Sitz eines unabhängigen Fürstentums (angeblich einer aus Arabien erobernd eingedrungenen Dynastie), wurde sie mit ihrem grossen Gebiete erst von Trajanus 105 n. Chr. dem römischen Reiche einverleibt. Nächst Damaskos erhob sich zur bedeutendsten Handelsstadt in diesem südöstlichen Syrien das inmitten der grossen Wüste in einer quellreichen Oase gelegene Palmyra (syrisch Tadmör, d. i. Palmenort, nach hebr. Tradition von Salomo zur Zeit der grössten Ausdehnung des judäischen Reiches bis an den Euphrat gegründet), besonders blühend im 3. Jahrh. n. Chr. unter einer arabischen Dynastie, die während der inneren Wirren des Römerreiches ganz Syrien von hier aus beherrschte, aber 272 durch K. Aurelianus ihr Ende fand.'') x) Die Namen für diesen Landstrich: hebr.-plioen. Bilcä (lat. Lucca), arab. j. Bjcä'a bedeuten einfach „Tal“. Alte Städte darin auf der Wasserscheide selbst nahe der Litani-Quelle Jbaalbelc, uralter Name, von den Griechen nach der dort verehrten Hauptgottheit Hliov-noxis, Heliopolisi genannt (prachtvolle Ruinen des Sonnentempels aus dem 2. Jahrh. n. Chr.); “ vor dem Nordende des Tales am Orontes Hemesa {tu Kfxiou, j. Horns) mit dem Cultus derselben Gottheit, im 1. Jahrh. n. Chr. Sitz einer arabischen Dynastie, erst im 2. Jahrh. römisch. 2) Der bedeutendste, im A. T. Amana ,,der immerwährende“ genannt, j. arab. Bdrada ,,der kalte“, heisst schon bei den späteren Griechen aber gewöhnlich wegen der durch ihn verbreiteten Fruchtbarkeit Xqvgoqqous ; die flachen Sumpfseen, in welche er und seine Parallelbäche sich nach Erschöpfung des grössten Teiles ihres Wassers durch zahlreiche abgeleitete /

6. Charakterbilder für den biblischen Geschichtsunterricht - S. 136

1887 - Langensalza : Greßler
136 zum Apostelamte nötigen Erfordernisse gingen ihm ab, behaupteten sie; er sei nicht Zeuge des messianischen Wirkens Jesu gewesen; sei von diesem zu seinem Amte nicht berufen, sondern habe sich unberufen eingedrängt, und verdanke sein christliches Wissen nur der Belehrung der echten Apostel. Die Beobachtung des mosaischen Gesetzes seinem ganzen Umfange nach sei durchaus notwendig zur vollen Teilnahme am Reiche des Messias, und wenn Paulus anders lehre, so meine er es nicht aufrichtig. Als Paulus von dieser Aufregung der Gemeinden Galatiens hörte, faßte er sofort von Phrygien aus ein sehr nachdrückliches Sendschreiben an die Galater ab, um die durch jene Behauptungen ausgebrochene Aufregung zu beschwichtigen. So entstand der Brief an die Galater. Die beiden Hauptgedanken, mit deren Ausführung sich der ganze Brief beschäftigt, sind: Paulus ist infolge höherer, von Gott ausgegangener Berufung vollgültiger Apostel; und: die Seligkeit wird einzig und allein erlangt durch die durch Christus bewirkte Sündenvergebung. nicht aber durch Gesetzeserfüllung. - Über den Eindruck, welchen dieser Brief hervorbrachte, sind wir ohne alle Auskunft; manche der galatischen Gemeinden mögen dem Apostel treu geblieben sein, andere dagegen sich dem Petrus, in dessen Verkehr wir nicht lange nachher die Judenchristen Galatiens finden, zugewendet haben (1 Cor. 16, 1; 1 Petr. 1, 7). Paulus hatte sich unterdessen nach Ephesus gewendet. Zahlreiche, schon seit langem daselbst wohnende Juden hatten die Verkündigung des Evangeliums vorbereitet; von dem uns bekannten Aquilla und feiner Frau Priscilla war bisher schon für Verbreitung christlicher Erkenntnis gewirkt worden. Ein überaus fruchtbarer Boden für das Wirken im großen Bekehrungswerke bot sich also in dieser durch Bildung, religiösen Sinn, Handel und Gewerbe ausgezeichneten Stadt dar. Zwei Jahre lang arbeitete mit rastlosem Eifer der große Heidenapostel in diesem Orte, und am Ende dieser Zeit konnte er mit innerer Befriedigung auf eine blühende, aus übergetretenen Juden und Heiden bestehende Christengemeinde blicken. Aber nicht nur in Ephesus selbst, sondern auch in andern Orten und Städten Kleinasiens verbreitete sich während dieser Zeit die neue Lehre immer mehr und mehr, denn zahllose Fremde aus nah und fern, von dem in Ephesus blühenden Handel angelockt, strömten hier ab und zu und pflanzten in der Heimat die Lehre weiter, für welche die Keime in Kleinasiens Hauptstadt bei ihnen gelegt worden waren.

7. Charakterbilder für den biblischen Geschichtsunterricht - S. 101

1887 - Langensalza : Greßler
101 Israels ihm wieder lebendig wurden oder endlich auch nur die in Fleisch und Blut des Judäers schlummernde gesetzlich-sinnliche Frömmigkeitsrichtung unter den entgegengesetzten Festeindrücken zum Durchbruch kam. Unter solchen Gesichtspunkten wird man auch dem Verbrechen gerechter und billiger, auch wenn man es nicht verteidigt, und indem der Verbrecher steigt, der aus dem vertierten Unmenschen zu einem in Wahrheitsfragen irrenden und fehlenden Menschen sich verwandelt, ist der Meister selbst wieder entlastet, und die trübe Verratsgeschichte im ganzen zu einer Phase des großen menschlichen Kampfes von Licht und Finsternis, Wahrheit und Irrtum hinauf gehoben.« Daß die That dem Judas gereuet habe, wird von vielen auf Grund der Bibelstelle Apost. 1, 18 bezweifelt. Sollte dem wirklich so sein, so erscheint der Charakter des Judas in noch schwärzerem Sichte. Wir wollen jedoch zu Gunsten desselben und auf Grund von Matth. 27, 3 annehmen, daß die That dem Judas gereuete. Seine Reue war aber eine falsche Reue, denn sie war nicht der Schmerz über die Sünde, sondern ein Schauder vor den Folgen seiner Handlung; sie ist eine Traurigkeit der Welt und wirket den Tod (2 Cor. 7, 10). Judas erhängte sich selbst*) (Matth. 27, 5). ßot,meter. Mlatus. Nach dem Sturze der makkabäischen Dynastie war durch Cäsar, Brutus und Cassius, Antonius und Oktavianus Augustus der Jdumäer Antip ar zuerst neben und mit dem letzten Sprößling der Makkabäer, Hyrkan, zum Herrn des Landes gemacht worden. Ihm folgte Herodes der Große; diesem in Judäa, Samaria und Jturäa Arche laus. Die Römer waren dabei die thatsächlichen Herren des Landes. Archelaus war aber ein so grausamer Despot, daß Augustus sich genötigt sah, demselben nach fünfjähriger Regierung im Jahre 6 nach Christi Geburt die Regierung zu nehmen und nach Gallien ) Wie die Ursachen zu Judas' Verrat verschieden angegeben werden, so wird auch sein Lebensende verschieden erzählt. Viele folgern aus der Stelle Apostelgesch, 1. 18: Judas habe von dem Blutgelde ein Landgut in der Nähe von Jerusalem gekauft und sei später kopfüber über einen Felsen hinabstürzend gestorben Nach einer außerbiblischen Überlieferung habe Judas noch dem Verrate noch längere Zeit gelebt und sei so dick und fett geworden, daß er einmal zu Boden fallend zerbarst und seine Eingeweide sich ausschütteten. Doch ist dies eben nur Überlieferung.

8. Weltgeschichte - S. 19

1865 - Langensalza : Greßler
Griechen und Macedonier. (Drittes großes Weltreich.) 19 Rüstungen setzte sein Sohn Xerxes fort, der zugleich den Vor- satz faßte, ganz Europa zu unterjochen, so daß Persien keine andere Grenze haben sollte, als den Himmel. Das Heer, mit welchem Xerxes aufbrach, umfaßte zwei Millionen Streiter und eine Flotte von 1200 Kriegs- und 3000 andern Schiffen. Um nicht wie- der das Vorgebirge Athos umschiffen zu brauchen, wurde ein Kanal durch dasselbe gegraben, das Landheer aber sollte auf Schiffbrücken über den Hellespont gesetzt werden. Als die Wogen die ersten Schiffbrücken zertrümmerten, ließ Terxes das Meer peitschen und eherne Ketten in dasselbe werfen, um es dadurch zu fesseln. Dann wurden neue Schiffbrücken angefertigt, und das Heer marschirte in sieben Tagen und Nächten hinüber. Von einem hohen Thurm überschaute Serres seine Millionen und ver- goß Thränen als er daran dachte, daß von all diesen Menschen nach hundert Jahren keiner mehr am Leben sein würde. Hierauf ergossen sich die persischen Schaaren in das Innere des Landes, überall Spuren der Verwüstung zurücklassend. Ganz Griechen- land zitterte und brachte den Hereindringenden als Zeichen der Unterwerfung Erde und Wasser. Nur Athen und Sparta ver- zagten nicht. Ruhig ließen sie die Feinde bis zum Engpässe Thermopylä kommen, woselbst sich ihnen der spartanische König Leonidas mit 300 seiner Getreuen entgegenstellte (480 v. Chr.). Es wurde ihnen gesagt, die Perser kämen in so großen Schaaren, daß ihre Pfeile die Sonne verfinsterten. Sie aber antworteten: „Um so besser, dann werden wir im Schatten fechten." Muthig drangen einzelne Abtheilungen der Perser vor, um die Spartaner aus dem Engpässe zu vertreiben; eben so muthig wurden sie zurückgeschlagen. Dasselbe geschah mit den nachfolgenden feind- lichen Abtheilungen. Wüthend stampfte Xerxes mit dem Fuße; Alles aber half nichts. Schon freuten sich die Spartaner, bereits hier die Macht der Perser brechen zu können. Da mit einem Male erschienen sie in ihrem Rücken, weilein Berräther, Ephialtes mit Namen, ihnen einen geheimen Pfad über das Gebirge gezeigt hatte. Jetzt war an Rettung nicht mehr zu denken. Dennoch wollten die Tapfern nicht weichen und kämpften bis zum letzten Mann. Ihr Andenken ward durch ein Denkmal geehrt mit der Inschrift: „Verkünde es, Wanderer, >zu Sparta, daß wir, seinen Gesetzen gehorsam, hier erschlagen liegen." Themistokles. Unaufhaltsam wälzten sich jetzt die persischen Schaaren weiter, und Athen und Sparta durften das Aeußerste befürchten. Ein Orakel hatte verkündigt, sie sollten Schutz hinter 2*

9. Weltgeschichte - S. 8

1865 - Langensalza : Greßler
8 Babylonier und Assyrer. (Erstes großes Weltreich.) oder an der Sonne getrockneten Steinen, die Dächer von Holz und zum Theil mit Elfenbein, Gold und Edelsteinen ausgelegt. Das Innere der Häuser war mit Marmorplatten verziert und der Eingang mit Statuen versehen. In der Stadt wohnten 120,000 Menschen, die wegen ihrer Ueppigkeit und Schwelgerei nahe daran waren, die strafende Hand Gottes zu erfahren. Doch hatte der Herr Erbarmen mit ihnen und sandte ihnen den Propheten Jonas aus Galiläa zu, daß er ihnen Buße predige, wonach sie ihr gottloses Wesen änderten und Gnade empfingen (Jonas 1—3). — Nach Ninus herrschte seine durch Schönheit und Klugheit ausgezeichnete Gemahlin Semiramis. Wie die Sage berichtet, war sie die Tochter einer Göttin und wurde von Tauben durch Milch und Käse ernährt. Ihr kriegerischer Geist ließ ihr in ihrem Lande keine Ruhe. Sie drang selbst bis Indien vor und verschönerte und erweiterte bei ihrer Rückkehr die Stadt Babylon. Dieselbe hatte, wie Ninive, auch zwölf Meilen im Umfange, aber so breite, gleichfalls mit hohen Thürmen besetzte Mauern, datz darauf sogar sechs Wagen bequem neben einander fahren konnten. 200 Thore führten in die Stadt, die durch den Euphrat in zwei Theile getheilt wurde. Die wichtigsten Bau- werke darin waren: Die schwebenden Gärten, die große Burg und der Belustempel. — Die schwebenden Gärten ruhten auf terrassenförmig sich erhebenden Mauern, ragten mit ihren Gewächsen über die Stadt hinweg und wurden vom Euphrat aus durch Pumpenwerke bewässert. Die große Burg war der von einer Mauer umgebene Palast, von dem Dan. 4, 16 die Rede ist. Von ihr führte ein unterirdischer Gang unter dem Euphrat hinweg zum Belustempel. Derselbe bestand aus acht auf ein- ander gebauten, nach oben hin sich verengenden Thürmen, in deren oberstem sich das Bild des Götzen Bel befand. — Alle Herrscher Assyriens nach der Semiramis waren schwach und feige, besonders der letztere, Sardanapal. Aus seinem Palast kam er fast gar nicht heraus und sein steter Umgang waren Frauen. Er kleidete sich sogar wie diese und suchte auch eine eben solche Stimme wie sie zu erhalten. Das verdroß das Volk, und so empörte es sich gegen ihn unter einem Manne, Namens Arbaces. Zu feig, den Empörern muthig entgegen zu treten, zündete Sarda- napal seinen Palast an und verbrannte sich darin mit seinen Frauen und Schätzen (888 v. Chr.). Von jetzt ab zerfiel das altassyrische Reich in drei neue Reiche: das neuassyrische, das babylonische und das medische

10. Weltgeschichte - S. 12

1865 - Langensalza : Greßler
12 Griechen und Macedonier. (Drittes großes Weltreich.) Prexaspes hielt ihm einst vor, daß er zu viel Wein trinke. Schnell erfaßte Cambyses seine Lanze und schoß sie zum Beweise, daß er trotz dem eine sichere Hand habe, dem auf dem Hofe stehenden Sohn des Prexaspes mitten in's Herz. Hierauf wandte er sich mit der Frage an den unglücklichen Vater: „Nun, wie gefällt dir dieser Schuß?" Feig antwortete dieser: „O König, selbst ein Gott hätte nicht besser schießen können!" — Nach Cambyses maßte sich längere Zeit ein Betrüger. Na- mens Smerdes, den persischen Thron an. Aber sein Betrug wurde entdeckt, worauf sieben vornehme Perser zusammen traten, um unter sich einen König zu wählen. Der sollte es sein, dessen Pferd bei einem Morgenspazierritte zuerst wiehern würde. Dies that das Pferd des Darius, weil sein listiger Stallmeister dies Thier Tags zuvor vor dem Thore gut gefüttert hatte, und so ward er König. — In der spätern Zeit ward Persien ein Theil des von Alexander d. Gr. gestifteten großen macedonischen Reiches. 5. Die Griechen und Macedonier. (Drittes großes Weltreich.) Wie im Traume Nebukadnezars (Dan. 2, 31 rc.) mit der Brust und den Armen des Bildes das zweite große Weltreich, das medisch-persische, angedeutet wird, so wird in demselben Bilde mit dem Bauche und den Lenden, welche von Erz waren, das dritte große Weltreich — das griechisch-macedonische, angedeutet. Die Geschichte desselben beginnt mit der Geschichte der Griechen. Dies Volk bewohnte so ziemlich das heutige Griechenland, welches in Nordgriechenland, Hellas und den Peloponnes (Morea) zerfiel und bildete ursprünglich mehrere kleine Staaten, die sich erst allmählig durch gemeinschaftliche Unternehmungen vereinigten. Solche Unternehmungen waren der Argonautenzug und der tro- janische Krieg. a) Der Argonautenzug. In Thessalien lebte der Königssohn Jason, defien Vormund ihn nur dann den väterlichen Thron einnehmen lassen wollte, wenn er von Kolchis das goldene Flies (Fell) eines wunder- baren Widders geholt haben würde. Sogleich machte sich Jason auf, sammelte mehrere Helden um sich und bestieg mit ihnen ein langes Schiff, Argo genannt. Nach langer Fahrt in's schwarze
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