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1. Geschichts-Bilder - S. V

1878 - Langensalza : Greßler
Inhalts-Aeöerstchl. I. Milder aus der alten Geschichte. Seite Seite Die Aegyptier. Sokrates 44 Beschreibung des Landes . . . 1 Alcibiades 49 Baudenkmäler der alten Aegyptier 2 Demosthenes 53 Aegyptische Kasten. Thierdienst Philipps Tod 54 der Aeqyptier 7 Alexander der Große, König von Sesostris 8 Macedonien 56 Psainmetich 9 Die Römer. Die Phönizier 10 Italien n. seine ältesten Bewohner 61 Babylonier, Assyrer, Meder. 12 Roms Gründung 62 Die Perser. Numa Pompilius 65 Cyrus 14 Tullus Hostilius u. Ancus Marcius 67 Die Griechen. Tarquinius Priscus und Servius 73. Griechenland und seine ältesten Tullius 69 Bewohner 17 Tarquinius Superbus .... 72 Der trojanische Krieg .... 19 Rom ein Freistaat. Krieg gegen Lykurg und die Spartaner . . . 22 Porsenna. Das Orakel zu Delphi und die Homtius Kokles, Mucius Scävola 73 olympischen Spiele .... 24 Kämpfe zwischen Patriziern und Solon und die Athener 27 Plebejern. Die Perserkriege in Griechenland. Balenus, Menenius Agrippa und Schlacht bei Marathon. — Mil- Marcius Koriolanns.... 75 tiades 29 Appius Klaudius 78 Schlacht b. Thermoyplä.— Leonidas 30 Fortsetzung des Streites im In- Schlacht bei Salamis. — The- nern. Krieg mit Veji. Die Gal- mistokles 32 lier in Rom. Gleichstellung der Perikles 34 Patrizier und Plebejer . . . 80 Leben und Sitten der Athener zur Krieg gegen die Tarentiner. Pyrr- Zeit des Perikles 40 hus, Fabricius und Kurius 83

2. Geschichts-Bilder - S. 55

1878 - Langensalza : Greßler
55 Großen und Edeln seines Reiches, sondern-lud auch alle griechischen Staaten ein, Gesandtschaften zu den Festlichkeiten zu schicken, und ließ dort eine Menge Redner, Dichter, Künstler, Schauspieler und Musiker versammeln; denn er war eifrig bemüht, sich den Griechen gefällig zu beweisen und durch Freundlichkeiten ihnen seinen Dank dafür auszudrücken, daß sie ihm das ehrenvolle Amt eines Oberfeldherrn übertragen hatten. Inzwischen gedachte er des bevorstehenden Feldzuges nach Persien, dessen glücklichen Ausgang er gesichert wähnte. Doch wollte er sich dessen noch vergewissern, und ließ beim delphischen Orakel deshalb anfragen. »Siehe, der Stier ist bekränzt, nahe sein Ende, es harret der Opferer!« so lautete der Ausspruch des Gottes. Wer anders konnte damit gemeint sein, als der Perserkönig; dieser war, wie Philipp sich einbildete, der zum Opfertode Bekränzte. — Der König stand jetzt auf der höchsten Stufe seines Glückes, schon sah er Persien zu seinen Füßen niedergelegt und sich selbst auf dem Throne sitzend, das goldene Scepter in der Hand, ein Weltbeherrscher. Die für die Vermählungsfeierlichkeiten festgesetzte Zeit nahte, und König Philipp begab sich nach Aegä. Hier fand er Alles nach seinem Wunsche auss Glänzendste vorbereitet. Zahlreiche Abgeordnete griechischer Städte, namentlich auch von Athen, überreichten ihm goldene Kronen, bedeutsame Ehrengeschenke. Der erste Tag des Festes ging ohne bemerkenswertes Ereigniß vorüber, allgemein herrschten Freude und Jubel, auch Philipp war hoch erfreut über die ihm erwiesenen Huldigungen. Am zweiten Tage sollte ein feierlicher Zug des Königs, sammt seinem Hofstaate, nach dem Theater stattfinden, wo Wettkämpfe veranstaltet waren. Schon in der Nacht vorher hatte sich ein Theil des Volkes zum Theater gedrängt, und als das Morgenroth anbrach, sammelte sich ein anderer Theil der Menge vor dem Paläste, dem glänzenden Zuge zuzuschauen. Da erschien der König, ein weißes Gewand wallte von feinen Schultern. Lauter Jubel, der nicht enden zu wollen schien, empfing ihn. Er trat mitten unter seine Leibwache und gab das Zeichen zum Aufbruch. Zwölf Götterbilder wurden dem Zuge vorausgetragen, diesen schlossen sich die höchsten Würdenträger des Königs an. Dann folgte ein Herold, der Philipps Bild, das Bild des dreizehnten Gottes trug. Vor dem Eingänge zum Theater wurde Halt gemacht, und während die den Zug eröffnenden Männer eintraten, blieb der König vor dem Thore stehen. Abermals schallte ihm lauter Zuruf entgegen. Wie wohl that dies seinem Herzen! Er trat vor, um sich dem jauchzenden Volke zu zeigen und öffentlich darzuthun, daß er durch die allgemeine Zuneigung des Volkes gesichert, des Schutzes der Leibwache nicht bedurfte. Dadurch entfernte er sich von der Leibwache, welche bis dahin seine Person umringt hatte. Ganz

3. Geschichts-Bilder - S. 418

1878 - Langensalza : Greßler
418 gebe, aus welcher man sich nicht am Ende durch einen Kampf Mann gegen Mann herausziehen könne. Wenn die Truppen ihre Befehle hatten, so konnte er die Ausführung kaum erwarten, und alle Bewegungen schienen ihm zu langsam. Es war nicht rathsam, ihm den Entwurf zu einer Schlacht vorzulegen, deren Dauer auf den ganzen Tag und die Entscheidung auf den Abend berechnet war. Sein Charakter verlangte schnellere Entscheidung. Die Reiterei war seine Lieblingswaffe. Von seinem Gleichmuth in Gefechten, von seiner Todesverachtung werden viele Züge erzählt. Im größten Kugelregen bei Ligny rauchte er gelassen seine Pfeife, die er an der brennenden Lunte des nächsten Kanoniers angezündet hatte. Seine Umgebung hatte immer alle Mühe, ihn von der persönlichen Theilnahme an einzelnen Angriffen zurückzuhalten, besonders wenn ein Gefecht ungünstig ausfiel: dann wollte er zuletzt immer persönlich mit der Reiterei Alles wieder umlenken, und indem er sagte: »Ich werde sie gleich mal anders fassen!« oder: »Na, ich will schon machen, laßt mich nur erst unter sie kommen!« sah er sich eifrigst nach der nächsten Reiterei um, rief die Anführer herbei, denen er das Meiste zutraute, und war oft kaum zu verhindern, seinen für das Ganze vielleicht schon zwecklosen, für die Truppen aber selbst im Gelingen verderblichen Anschlag auszuführen. Aus dem Schlafe aufgerüttelt, um die*Melbimg zu vernehmen, daß Napoleon eine neue, so unerwartete, als kühne Bewegung ausführe, antwortete Blücher gähnenb: »Da kann er die schönsten Schmiere kriegen!« gab einige für bett Fall nöthige Befehle und drehte sich gelassen auf die andere Seite zum Weiterschlafen. Durch solche Art, zu sein und die Dinge zu nehmen, hatte Blücher eine unwiderstehliche Wirkung auf das Volk: der gemeine Mann war ihm überall, wo er sich zeigte, sogleich zugethan; selbst in Frankreich hatte das Volk eine Art Vorliebe für ihn. Ihm war ins- besondere die Gabe eigen, mit den Soldaten umzugehen, sie zu ermuntern, zu befeuern; mit dem Schlage weniger Worte, wie sie der Augenblick ihm eingab, durchzuckte er die rohesten Gemüther. Einst wollte er kurz vor einem Sturme seine Truppen anreden; da siel ihm ihr schmutziges Aussehen auf, und sogleich an diesen Eindruck seine Worte anknüpfend, rief er in seiner Kraftsprache: »Kerls, ihr seht ja aus wie die Schweine. Aber ihr habt die Franzosen geschlagen. Damit ist's aber nicht genug. Ihr müßt sie heut wieder schlagen; denn sonst sind wir Alle verloren!« Eine Anrede, wie sie von der größten Redekunst nicht glücklicher ausgedacht und angeordnet werden konnte. Eben so glücklich trafen oft seine Scherzworte; z. B. wenn er einem Bataillon Pommern, welches beim Eindringen in Frankreich überall brav gethan, aber auch sehr gelitten hatte und in ernster, fast düsterer Haltung einherzog, vertröstend zurief: »Nun, Kinder,

4. Geschichts-Bilder - S. 433

1878 - Langensalza : Greßler
433 Die preußischen Kanonen spielten zum Kampfe auf und thaten auch rechtschaffen ihre Wirkung; aber die Gewehre versagten, so naß war alles geworden. Da gab Bülow den Befehl zum Sturmangriff. Bald kam es zu einem entsetzlichen Handgemenge. Die kräftigen Landwehrmänner drehten ihre Flinten um und schlugen mit den Kolben darein, indem sie sprachen: »So fluscht et bäter!« — Die Wuth der Preußen war so groß, daß manche ihre zerbrochenen Gewehre wegwarfen und mit der Faust auf ihren Mann losgingen. Leider handelte es sich zuerst um einen Bruderkampf. Nicht Franzosen, Sachsen standen uns gegenüber. Sie wurden geworfen, und Groß-Beeren ward im Sturm genommen. Jetzt sollten die Franzosen vor, doch denen war der Schreck vor der verachteten Landwehr in alle Glieder gefahren. Sie liefen in wilder Flucht-davon und suchten im Walde Schutz. Noch in aller Nacht rückte eine Abtheilung französischer Reiterei zur Unterstützung auf das Schlachtfeld; aber das preußische Leibhusarenregiment brauste daher und zersprengte die Franzosen nach allen Seiten. Ein glänzender Sieg war erfochten. Berlin war gerettet und groß der Jubel in der Stadt, die in Angst und Sorge gewesen war. Nun gab es fröhliche Gesichter; manches Auge blickte still zum Himmel empor, und manches Herz brachte dem Herrn ein heißes Dankgebet. — Aber man erinnerte sich auch der wackeren Krieger, welche nach so heißer, blutiger Arbeit ermattet waren, und der Verwundeten,, die auf dem Schlachtfelde lagen und schleunige Hülfe verlangten. Hinaus auf das Schlachtfeld ging es. Ganze Reihen von Wagen, die mit Eßwaaren bepackt waren, fuhren aus dem halleschen Thore hinaus. Als sie wieder kamen, waren sie mj;t Verwundeten beladen, welche in der Hauptstadt gepflegt werden sollten. Viele der wackeren Krieger starben später noch an ihren Wunden; sie sind auf einem besonderen Kirchhofe in der Hasenhaide bei Berlin begraben. Dort ruhen sie in Frieden. Alljährlich aber wird der Jahrestag der Schlacht bei Groß-Beeren durch einen Gottesdienst unter freiem Himmel auf dem Schlachtfelde festlich begangen. Schlacht an der Katzbach.*) (1813 am 26. August.) Napoleon, der die preußische Landwehr »Lumpengesindel« und den Feldherrn Blücher den »versoffenen Husaren« zu nennen pflegte, beschloß einen Hauptschlag gegen das schlesische Heer zu führen, um es wo möglich zu vernichten. Er vereinigte sich mit Ney und rückte gegen Blücher vor, der sich jedoch, da er nun eine zu große *) Ferd. Schmidt. Geschichtsbilder. 8te Aufl. 28

5. Geschichts-Bilder - S. 434

1878 - Langensalza : Greßler
Uebermacht gegen sich hatte, dem erhaltenen Befehle gemäß fechtend zurückzog. Seine Absicht ging zugleich dahin, den französischen Kaiser möglichst weit von Dresden abzuziehen, weil er wußte, daß die Hauptarmee sich gegen diese Stadt in Bewegung gesetzt hatte. . Als Napoleon davon Kunde empfing, wandte er sich wieder nach Sachsen, ließ aber den Marschall Macdonald mit 75000 Mann in Schlesien zurück. Sogleich faßte Blücher den Entschluß, diesen anzugreifen. Am 26. August — drei Tage nach der Schlacht bei Groß-Beeren — rückte er unter dem heftigsten, den Truppen ins Gesicht peitschenden Regen mit der ganzen Armee vor. Macdonald, welcher der Meinung war, Blücher setze seinen Rückzug fort, begann in derselben Zeit die Katzbach und Neiße zu überschreiten, um am nächsten Tage die Preußen zu umgehen. Er ahnte es nicht, wie nahe der Feind ihm war. Doch auch Blücher verrechnete sich in einem Punkte. Er wollte nur eine gewisse Zahl von Feinden über die Flüsse kommen lassen und sich dann auf diese stürzen. Nun aberempfing er Meldung, daß die ganze französische Armee die Flüsse passirt habe. »Desto besser,« entgegnete er, »dann kann Einer dem Andern keinen Vorwurf machen, daß er Prügel bekommen.« Es war Nachmittags zwei Uhr, da erhob sich der Donner der preußischen Kanonen. Der Regen goß in Strömen herab; sichtlich stiegen mit jeder Minute die Fluthen der Katzbach und der wüthenden Neiße; selbst die kleineren Gebirgsbäche wurden zu reißenden Gewässern; ein düsterer Schleier deckte die ganze Gegend. Da die naßgewordenen Gewehre versagten, mußte auch hier die Kolbe das Beste thun. »Heut, Vater Blücher, geht es gut!« jauchzte die Landwehr dem Feldherrn zu, der mit einem »Vorwärts, Kinder, vorwärts!« antwortete. Mächtig brachen indeß große Massen französischer Reiter in die Landwehr ein, die Schlacht begann ein zweifelhaftes Aussehen anzunehmen. Blücher zog einige Reiterregimenter zusammen und stürmte an der Spitze derselben gegen den Feind. Da zugleich die Sackensche Reiterei und das Jorksche Korps auf die Franzosen eindrangen, vermochten diese nicht länger das Feld zu behaupten. Reiterei und Fußvolk des Feindes lösten sich auf, es entstand Verwirrung und Flucht. Einern vernichtenden Orkane gleich brauste das preußische Heer den Fliehenden nach und trieb sie den steilen Ufern der hochangeschwollenen Katzbach zu. Tausende von Franzosen fanden an dem Ufer ober in den Fluthen der Katzbach ihren Tod; mit genauer Noth rettete sich der Marschall Macdonald. Die Verfolgung des Feindes wurde auch noch an dem folgenden Tage fortgesetzt. Die Verbündeten erbeuteten 105 Kanonen, 250 Pulverwagen, 2 Adler und machten 18000 Gefangene, darunter 3 Generale. Der Verlust der Franzosen an Todten und

6. Geschichts-Bilder - S. 442

1878 - Langensalza : Greßler
442 ihre Kraft zusammen. Die Schwerter sausten; die Kolben krachten: die Batterie ward erobert und der Feind aus dem brennenden ^^^eben, dann aber mit Hülfe russischer Schaaren dicht an die Mauern Leipzigs gedrängt. W brennende Dörfer und Städte beleuchteten das blutige Schlachtfeld, als die Nacht heraufgezogen war; wie Leichenkerzen flackerten die Wachtfeuer in der weiten Todtenstille, die nur von dem Winseln der Sterbenden unterbrochen wurde. >5n ernster Erwartung sah Alles dem kommenden Tage entgegen und fühlte ahnungsvoll, daß dieser Kampf Deutschlands Geschick entscheide. So brach der 17. Oktober, ein Sonntag, an; doch führte dieser Tag die feindlichen Heere nicht zu neuem Kampfe. Napoleon machte Friedensvorschläge, die aber nicht angenommen wurden. Die ermatteten Truppen trafen nur Vorbereitungen für den folgenden Tag. Düster und trübe war der Morgen des verhängnisvollen achtzehnten Oktober, als der rollende Kanonendonner in der achten Stunde den Beginn der Schlacht auf allen Seiten verkündigte. 162,000 Franzosen kämpften heute gegen 290,000 Mann verbündeter Truppen. Bei Connewitz, wo der Polenfürst Ponia-towsky stand, begann der Kampf. Jeder Fuß Landes ward mit Strömen Blutes erkauft; rastlos drangen die Verbündeten vorwärts bis an die Hauptstellung der Franzosen bei Probstheida. Hier aber, wo Massen gegen Massen stürmten, die Einen mit Erbitterung und L-iegesfreude, die Andern mit Verzweiflung und kalter Todesverachtung, hier war der Kampf nicht Schlacht, ein Schlachten wars zu nennen. Angriff gegen Angriff, 300 französische Kanonen donnern gegen die Verbündeten, Berge von Leichen und Verwundeten thürmen sich an den Dorfeingängen. Da ließen die in der Nähe weilenden Monarchen, Zuschauer des Kampfes, diesen endlich einstellen; desto unglücklicher war die französische Armee bei Abtnaundorf, Paunsdorf und Stötteritz. Ganze Regimenter wurden vernichtet. Der Kronprinz von Schweden hat beim Vorwerke »heiterer Blick« den vom Marschall Ney kommandirten Mittelpunkt der französischen Armee durchbrochen und furchtbare Heeresmassen drängen die Besiegten vor sich her. Gräßlich war der Kampf um den Besitz von Schönefeld, das von den Russen unter Langeron angegriffen wird. Siebenmal rückt man im Sturmschritte vor, es steht das große breite Dorf in Flammen, noch wich der Marschall Marmont nicht. Da macht der Abend dem grausigen Würgen ein Ende, es ziehen sich die Franzosen nach Volkmarsdorf und Reudnitz zurück. Um das Unglück voll zu machen, hatten zwei Regimenter Würtemberger und das sächsische Armeekorps die Reihen der Franzosen verlassen. Kanonenschüsse in ihren Reihen war der Scheidegruß; aber auch die sächsische

7. Geschichts-Bilder - S. 451

1878 - Langensalza : Greßler
451 W' d°ß die Schlacht die von Belle-Alliance genannt werden olle. Wellington sagte scherzend zu ihm: »Ich werde heute Nacht m Napoleons gestrigem Quartiere schlafen!« und Blücher erwiderte: vtch aber werde ihn noch in dieser N.cht aus seinem Heu-ttgen treiben.« 1 ¥ Der englische Feldherr erklärte seine Armee für zu furchtbar ^gegriffen zu einer nächtlichen Verfolgung, und das war wahr, njnbelfen die Preußen hatten auf dem Marsche von Wavre her und dann im Kampfe auch ihr blutsauer Stück Arbeit gehabt; dennoch nahmen sie den Befehl zur Verfolgung mit Hurrah auf. Hei da iapsern Weisenau an der Spitze, unter dem Klange der preußischen Horner lustig in die Nacht hinein, zuerst nach Geuappe los, wo ein Engpaß ist, den, wie man vermuthete, der Feind hart-nackig vertheidigen werde. Aber die Franzosen dachten an feine -Vertheidigung mehr. Nur eine unermeßliche Reihe von Wagen war £nl\elnfjr gehren, die zwar alle den Preußen in die Hände fielen, durch die aber schwer fortzukommen war. Hier war es auch T * Abwägen Napoleons erbeutet wurde. Er selbst hatte sich der dem Geschrei: »die Preußen kommen!« kaum zum Schlage hinaus retten können und Jemen Hut und Degen in der Eile der Flucht Ve^fo?gung^ort @ena^e' und Gneisenau setzte bte r todmüden Franzosen gelagert hatten, in den Dör- fern, auf den Feldern im hohen Korne, wurden sie durch den Schall der Horner, das Wirbeln der Trommeln, das Knallen des Klein-gewehrfeners aufgejagt - Hell stand der Vollmond am Himmel t&n er tapfern Preußen leuchten. Keine Wolke zog über Torwarts jagte Gneifenau. Durch Quatre-bras gmg § hmbujch und von ba auf Frasne. Ueberall floh der Fetnb ohne Widerstand, floh bis weit hinter seine Grenzen. Aber immer bunner würde bte Schaar der verfolgenben Truppen. Besonders das Fußvolk, welches am meisten ermattet war, blieb zu-. Zusetzt waren nur noch einige Reiter und ein paar Füsilier-fompagnten übrig geblieben. Einen unermüblichen Kerl von Tambour setzte man in froher Siegeslaune auf eins der aus Napoleons Wagen gespannten Kutschpferbe, mit der Weisung, fortwährenb die Trommel zu rühren, und so ging's unter Siegesruf und Trommel- iettabietorefte bsf ieute' biefer eine Tambour jagten w! «•u französischen Heeres vor sich her, wie der Wind die fliehenden Blatter. Dazumal ist den Franzosen die Schlacht bei Jena reichlich vergolten worden w ^ oet ,r?:Sen Nacht schrieb Blücher von Genappe aus an den S Schwarzenberg: »Mein Freund! Die schönste Schlackt folaen T ^n^rrüchste Sieg ist erfochten. Ausführlicheres wi5d folgen, ^ch denke, die Bonapartische Geschichte ist nun vorbei 29*

8. Geschichts-Bilder - S. 54

1878 - Langensalza : Greßler
54 Seine mit so heldenmüthiger Anstrengung errungene Kunst weihete Demosthenes von nun an ganz dem Wohle seiues Vaterlandes. Schon waren die Griechen sittlich verdorben; aber mit unermüdlichem Eifer suchte Demosthenes den alten Muth und die alte Tugend wieder in dem leichtsinnigen Volke anzufachen; er erinnerte die Athener an die Heldenthaten des Miltiades und Themistokles, ermahnte sie, nicht ihren Nacken dem Unterdrücker zu beugen, nicht die Beschützung ihrer Freiheit gemietheten Söldlingen zu überlassen. Er forderte die Reichen auf, Beisteuern zum bevorstehenden Kriege zu geben und der trägen Ruhe und Bequemlichkeit zu entsagen. Als er diese Aufforderung an sein Volk ergehen ließ, drohete seinem Vaterlande große Gefahr durch die Unterjochung des Königs von Macedonien; denn Philipp hatte es sich zur Aufgabe seines Vebens gemacht, die durch Zwietracht und Sittenverderbniß zerrütteten griechischen Staaten zu unterwerfen, und der König wartete nur auf eine günstige Gelegenheit, sich in die Angelegenheiten dieses Landes zu mischen. Leider hatten aber die besten und begeisterten Reden des Demosthenes wenig Erfolg Das Volk wollte den Frieden mit dem makedonischen Könige um jeden Preis erhalten. Viele Bürger verachteten deshalb den wohlgemeinten Rath des Demosthenes und wurden seine bittersten Feinde. Unterdessen hatte Philipp Gelegenheit gefunden, sich in die griechischen Händel zu mischen. Zu spät erkannte jetzt das Volk, daß es überlistet sei. Zwar bewaffneten sich die Griechen gegen den gemeinsamen Feind zum Kampfe; aber Philipp und sein achtzehnjähriger Sohn Alexander besiegten das tapfere Griecheuheer, schlugen es in die Flucht, und der macedonifche König machte sich zum Alleinherrscher über ganz Griechenland. Philipps Tod.*) Im Jahre 337 ward der König Philipp von der gesammten griechischen Nation in Korinth zum Oberseldherrn gegen Persien gewählt. Unterstützt von sämmtlichen Staaten Griechenlands, glaubte er des Erfolges gewiß zu sein. — Es war anders über ihn beschlossen. Das nächste Jahr (336) ward zur Eröffnung des Feldzuges bestimmt, und bis dahin kehrte der König nach seiner Residenz Pellä znrück. Hier betrieb er die Verlobung seiner Tochter Kleopatra mit dem Könige Alexander von Epirus, und beschloß, die Vermählung in der altmacedonischen Stadt Aegä mit königlichem Gepränge zu feiern. Zu dem Ende entbot er dorthin,nicht nur die *) Meist nach Biernatzki.

9. Geschichts-Bilder - S. 427

1878 - Langensalza : Greßler
427 Scharnhorst.*) So lange es noch Krieg geben wird, so lange wird man Anführer brauchen, welche die Heere nicht allein vor den Feind führen, sondern sie auch schon vorher zu der ernsten Bestimmung zweckmäßig vorzubereiten verstehen. Nur selten findet man Generale, die beide Eigenschaften in sich vereinigen, und nur selten wird denen, die so Vortheilhast von der Natur ausgestattet und durch Erziehung gebildet worden sind, die Gelegenheit geboten, der Welt zu zeigen, daß sie nicht blos Heere ausbilden, sondern sie auch anführen können. Wohl dem Staate, in welchem es solche Männer giebt! — Ein solcher Mann war der General Gerhard David von Scharnhorst, den 10. November 1756 auf einem kleinen Pachthofe zu Hämelsee in der jetzt preußischen Provinz Hannover von bürgerlichen Eltern geboren, die erst die genannte Pachtung, dann eine andere zu Bothmar hatten. In seinem 21. Jahre ward Scharnhorst Offizier im hannoverschen Heere. Bald erschienen militärische Schriften von ihm, welche die Aufmerksamkeit von Fachkennern erregten. Diese sowohl als seine bewiesene Kriegstüchtigkeit bewirkten, daß er, der inzwischen schon durch mehrfache Beförderungen ausgezeichnet worden war, im Jahre 1794 — er stand damals in seinem acht und dreißigsten Lebensjahre — zum Oberst-Lieutenant erhoben ward. Sieben Jahre später veranlaßte ihn der Herzog von Braunschweig, in preußische Dienste zu treten, und er ward als Oberst-Lieutenant beim dritten Artillerie-Regiment angestellt. Bei der Artillerie war schon damals die Mehrzahl der Offiziere von bürgerlicher Abkunft. Trotzdem nun gerade von den Artillerie-Offizieren die meisten Kenntnisse verlangt wurden, sahen doch die Offiziere der übrigen Waffengattungen mit Gerinqschätzuug auf sie herab, daher auch der Vorschlag, den Artillerie-Offizier Scharnhorst in den Generalstab aufzunehmen, in maßgebenden Kreisen auf ernstliche Bedenken stieß. Und dies geschah zu einer Zeit, in der ein französischer Artillerie-Offizier als Kaiser der Welt über den Werth der alten Wehrverfassung, wie sie auch in Preußen noch bestand, schon so eindringliche Lehren gegeben hatte! Beitzke sagt über Scharnhorst: »Derselbe erschien bescheiden, anspruchslos im Auftreten, scheinbar gleichgültig, sich gehen lassend. Er hatte eine etwas schiefe Körperhaltung, der Kopf war nicht selten ans die Brust gesenkt. Seine etwas schleppende Rede, die weiche hannoversche Mundart, der oft unbehülfliche mündliche Ausdruck nahmen nicht für ihn ein. Er wurde daher anfänglich fast allgemein falfch beurtheilt und für einen unpraktischen Offizier *) Nach Thunngus und Schmidt.

10. Geschichts-Bilder - S. 439

1878 - Langensalza : Greßler
einzufallen und Berlin in seine Gewalt zu bringen. Er brach mit 80000 Mann von Wittenberg auf. Unsere Nord-Armee war zwischen Belzig und Jüterbog zerstreut. In und bei Jüterbog lag als äußerster linker Flügel das Korps des General Tauentzien. Das wollte Ney mit aller Gewalt über die Seite schieben und sich so die Straße nach Berlin erzwingen. Sobald Bülow, der mit seinem Korps nach Belzig zu stand, Neys Vorhaben durchschaute und erfuhr, daß Tauentzien bis Jüterbog zurückgedrängt sei, entschloß er sich, aus seiner Stellung schleunigst auf die Straße zwischen Jüterbog und Wittenberg zu rücken, um dem Feinde in die linke Flanke zu fallen. Er marfchirte mit seinen Preußen den 5. September Abends ab und die ganze Nacht durch. Am 6. September Morgens um 8 Uhr setzten sich die Franzosen in Bewegung; sie hatten keine Ahnung davon, daß Bülow ihnen so nahe war, und marschirten deßhalb in großer Sorglosigkeit. General Bertrand traf zuerst auf Tauentzien in den Weinbergen von Jüterbog. Die Kanonen begannen alsbald zu spielen, und die Bataillone rückten zum Kampfe. Tauentzien hielt sich bald angreifend, bald vertheidigend und wartete mit Sehnsucht auf Bülow. Mittags um 1 Uhr erdröhnte rechts von Dennewitz herüber Kanonendonner. Die Franzosen jerstauntett; Tauentzien aber benutzte diesen Augenblick Zu einem stürmischen Reiterangciff, der die Franzosen ganz außer Fassung brachte. — Indeß war man bei Dennewitz hart aneinander. Anfangs waren die Preußen nicht glücklich. Ein heftiges Kartätschenfeuer brachte ihr erstes Treffen zum Weichen. Da sprengte General Thümen selbst gegen die Weichenden und rief: »Ein Hundsfott, wer noch einen Schritt zurückgeht!« Augenblicklich hielten die Bataillone und drangen mit wildem Hurrah wieder vor. Aus dem rechten User des Aarbaches bei dem Dorfe Göls-dorf, wo Bülow selbst war, ging es gleichfalls hart her. Hier wurden die Sachsen von den Preußen geworfen. — Um 3 Uhr Nachmittags waren diese überall im Vortheil. Da erschien ein neues französisches Korps auf dem Schlachtfelde und erstürmte Gölsdorf wieder. Schon neigte sich der Sieg auf Seite der Franzosen. Da ertönte im Rücken der Preußen lustige Regimentsmusik, und gerade zur rechten Zeit erschien der General von Bor stell mit seinen Truppen; er gab den Ausschlag. Ein äußerst heftiger Kampf fand noch statt. Die französischen Generale boten Alles auf, den Sieg zu erringen; sie standen selbst im heftigsten Feuer. Die Franzosen geriethen so in Wuth, daß sie sich sogar an den Leichnamen der Gefallenen vergriffen; wenn sie einen Todten mit dem eisernen Kreuze auf der Brust fanden, so durchstießen sie ihn wohl noch in ihrem Grimm mit den Bajonetten. Aber der Feind mußte weichen. Noch suchte er im Dorfe Rohrb eck Stand zu halten;
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