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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

2. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 168

1849 - Karlsruhe : Groos
168 Geschichte des Volkes Israel, Egyptens re. den Franzosen besetzt. Hier landeten 1797 die ersten evangelischen Missionare ans England, und 1815 verließen die Bewohner von Tahiti und den benachbarten Inseln den Götzendienst und bald darauf auch die der übrigen Inseln dieser Gruppe. Ebenso haben durch die Bemühungen evang. Missionare aus Nordamerika die Bewohner der Sandwichsinseln seit 1819 den christlichen Glauben angenommen. Auch ans den Freundschastsinseln, wo amerikanische, und aus den Schifferinseln, wo englische Missionare wirken, sowie ans einzelnen Inseln anderer Gruppen hat das Evangelium bereits den Sieg davon getragen. Zwölfter Abschnitt. Geschichte. 1. Geschichte des Volkes Israel, Ägyptens und der alten großen asiatischen Reiche. 1) Gcschichtt dcs Menschcniirschltchtks in dcr frühesten Lcit. Alle Menschen stammen von einem Paare ab. Das erste Menschenpaar war gut, und stand in der innigsten Gemeinschaft seinem Schöpfer. Durch die Verführung einer feindseligen Macht ver- loren die ersten Menschen ihre Unschuld und fielen dein Tod anheim. Das sittliche Verderben und die Gottlosigkeit nahmen bei ihren Nachkommen so überhand, daß Gott der (Herr nach 1056 Jahren das ganze Geschlecht durch eine große Flut hinwegraffte. Nur Noah nebst seiner Familie wurde aus derselben gerettet. Von den drei Söhnen Noahs: Sein, Ham und Iaphet, stammen alle Menschen ab, welche jetzt die Erde bewohnen. Von dieser großen Flut ist in den Sagen aller alten Völker die Rede. Von Sem, dem Sohne Noahs, stammt Abraham ab, der Vater desjenigen Volkes, welches Gott der Herr zu seinem eigenthüm- lichen Volke sich ausgesondert und bis jetzt erhalten hat, während viele andern Völker spurlos in der Geschichte verschwunden sind.. Abraham lebte unge fähr 1200 Jahre nach der großen Flut und 2000 Jahre vor Christas. Die Nachkommen Abrahams erwuchsen

3. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 97

1849 - Karlsruhe : Groos
Der Mensch als Bewohner der Erde und im Brrein 97 3. Volker und Volksstämme. Ein Land, das durch das Meer, durch hohe Gebirgszuge, durch große Wälder, natürliche Grenzen hat, wird gewöhnlich von einem Volke bewohnt. Die Glieder eines Volkes sprechen die nämliche Sprache, haben ähnliche Sitten, ähnliche Tu- genden und Neigung zu ähnlichen Fehlern; sie haben iin All- gemeinen dieselbe Körpergröße und Hautfarbe und ähnliche Gesichtszüge und geben dadurch zu verstehen, daß sie eine ge- meinsame Abstammung haben. E>n soletes Volk sind die Deut- schen. Ein Volk theilt sich in der Regel in mehrere Stämme. So sind die Allemannen, die Schwaben, die Baiern, die Hessen, die Franken, die Sachsen, Stämme des deutschen Volkes. Die Stämme unterscheiden sich gewöhnlich dadurch, daß sie die gemeinsame Sprache in verschiedenen Mundarten sprechen. Die Mundart des einen Stammes ist weicher, abgeschlissener, die eines andern härter, rauher. Die im Gebirge wohnenden Stämme sprechen gewöhnlich rauhe, aber kräftige, Mundarten. 4. P'ic Familie, >ie Gemeinde, der Staat. Die Eltern mit ihren Kindern bilden die erste und einfachste Gemeinschaft, in welche Menschen miteinander treten, die Fa- milie, deren Oberhaupt der Vater ist; die'c kan» sich da- durch erweitern, daß auch andere Personen in dieselbe aufge- nomincn werden. Das Leben in der Familie, was durch Schließung einer Ehe zu Stande kommt, ist eine Ordnung Gottes und für den Menschen wohlthätig. Die Ehe ist daher eine heilige Verbindung. Durch solche Verbindung ist vorgesehen, daß die Kinder erzogen und gebildet werden. Der Familien- vater handhabt an Gottes Statt die Ordnung in seinem Hause, und die Familienglieder haben ihm hierin zu gehorchen. Manche Wilden kennen keine andere Gemeinschaft. Bei den Hirten- völkern aber hat gewöhnlich ein Volksstamm ein gemeinschaft- liches Oberhaupt, dem die Familienhaupter untergeordnet sind und das sie im Morgenlande Emir nennen. Bei. den acker- bautreibenden Völkern bilden zunächst die in Dörfern, Flecken, Städten, beisanunen wohnenden Familien eine größere Gemein- schaft, eine Gemeinde. Die Gemeinden eines Landes aber Eiern, Untere. 2tc Aufk. 7

4. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 210

1849 - Karlsruhe : Groos
210 Europäische Völker der Neuzeit. herbei. In den deutschen Urkunden heißt er Dietrich von Bern (Verona, wo er den Odouker besiegte). Die Ostgothen unterlagen 555 den deutschen Söldnerheeren dcö griechischen Feld- herrn Narseö. ¿0. Daö Reich der Langobarden. — 568 zogen die Langobarden unter ihrem König Alboin nach Italien, und stifteten in Oberitalien daö langobardische Reich. Auch sic hatten den christlichen Glauben schon angenommen. Der griechische Feldherr Rarseö, der seiner Stelle entsetzt worden war, hatte sie aus Rache herbeigerufen. Sic machten Pavia zur Hauptstadt. Das Land des von ihnen gebildeten Reiches heißt jetzt noch die Lombardei und die Bewohner derselben heißen Lom- barden. 11. Tas Reich der Franken. — 480 brach Chlodwig (Ludwig), König der Franken, die am Niederrhein wohnten, in Gallien ein, und überwand den röm. Statthalter Spagriue, der in Paris seinen Sitz halte und der nach dem Untergang dcö wcström. Reichs noch eine unabhängige Herrschaft behauptet hatte, bei Soisionü, nahm das Land bis zur Loire ein und gründete in Gallien ein fränkisches Reich (Frankreich). 12. E n t st c h u n g r o m a n i sch c r L ö l k e r n n d S p r a ch e n. — Die aus der Vermischung der Römer und der keltischen Bewohner Galliens, Spaniens, mit den eingewanderten Deutschen hervorgegangenen Völker nennt man romanische Völker, und die aus dieser Vermischung entstandenen Sprachen nennt man romanische Sprachen; die lateinische Sprache liegt denselben zu Grunde. Solche romanischen Völker sind jetzt die Italiener, Franzosen, Spanier, Portugiesen. Diese Misch- völker sind mit besondern Kräften zur Erzeugung einer christl. Gesinnung und mit großen geistigen Anlagen begabt, jo daß sie mit den Deutschen und den mit den Deutschen verwandten Völkern die kräftigsten Völker der Neuzeit geworden sind, die sich in der Folge fast alle Völker der Erde unterworfen, oder die doch den wich- tigsten Einfluß auf sic ausgeübt haben. Gothen und Langobarden, die sich durch die Bemühung dcp oström. Kaiser der arianischeu

5. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 169

1849 - Karlsruhe : Groos
Geschichte des Volkes Israel, Egyptens rc. 16s jedoch erst später zu einem Volke Gottes, während rings um sie her schon mehrere Völker geordnete Staaten bildeten; sie zogen noch als Hirtenfürsten umher, wohnten unter Zelten und machten nur eine Familie aus, als mehrere Völker unter Königen schon geordnete Staatseinrichtungen hatten, Handel trieben, Kriege mit einander führten, feste Städte besaßen und großartige Baudenk- mahle ausführten. Solche Völker waren die Egypter, die Aethiopier (Mohren) ; dieselben stammten vpn Ham ab und wohnten in Afrika. Ein solches Volk waren die Ismaeliten, die in Arabien wohnten; solche Völkerschaften unter Stadtkönigen wohnten in Canaan, in Syrien, in Mesopotamien. Die Völker- schaften in Canaan stammten ebenfalls von Ham ab; die von Syrien und Mesopotamien aber von Sein. Aus den Nachkom- ' men Iaphets erwuchs später in dem Innern Asiens das Volk der Meder, Perser, Inder, und in Vorderasien und dem an- grenzenden Europa noch später das Volk der Griechen und der Römer. Die Hebräer aber, wie man die Nachkommen Abrahams nannte, erwuchsen in Egypten zum Volke Israel. Nur das Volk Israel bewahrte die Erkenntnis und Verehrung des allein wahren Gottes, der Himmel und Erde erschaffen hat, während alle andern Völker Götzendiener wurden. Das Volk Israel begann als ein Gottesstaat, ging später in ein weltliches Königreich über, in welchem jedoch Propheten an Volk und Fürsten das Wort des Herrn richteten; die andern Völker be- standen anfänglich als Priesterstaaten; dieselben gingen in könig- liche Alleinherrschaft oder Monarchie über, arteten in Despoticcn aus, und die in Europa wurden Freistaaten oder Republiken. 2) Pik vier Hauptoölker oder Reiche; oder Kurier l'iebcrblick über bic galt.» Weltgeschichte. 1. Die vier Hauptreichc der Erde, die nach einander kommen sollten und auch so gekommen sind, sind bei dem Propheten Daniel ein Mahl als das Bild von einem Menschen dargestellt, ein ander Mahl sind sie durch vier Thiere bezeichnet. Im Bilde eines Menschen ist das erste Weltreich als das goldnc Haupt einer Bildsäule bezeichnet, das zweite Weltreich als Brust und Arme dieser Bildsäule, aber von Silber; das dritte Weltreich

6. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 358

1830 - Berlin : Reimer
— 358 gion: jeder Mensch, selbst im rohesten, wildesten Zustande hat das Gefühl von dem Dasein unsichtbarer Kräfte, welche die Natur und die Schicksale regieren. Die verschiedenen Weisen, vermittelst deren die Völker dieses Gefühl kund ge, bcn, haben eben so viele verschiedene Religionen hervorge, bracht. Doch lassen sie sich auf zwei Hauptgesichtspunkte zurückführen, auf den Polytheismus, welcher mehrere Gottheiten annimmt, und auf den Monotheismus, der riur an einen einzigen wahren Gott glaubt, den Schöpfer «nd Regierer der Welt, der sich dem Menschengeschlecht ge, offenbaret hat. Erlaüterung 1. Unter den Formen des Polytheismus sind folgende die verbreitetsten; 1) Der Fetisch»Glaube, der jede Art belebter oder lebloser Dinge als mit göttlicher Kraft versehen, annimmt. 2) Der Bra h ma - G lau b e, der Glaube an eine Drei-Gottheit, an Brahma den Schöpfer, Wischnu den Erhalter, und Schiwa den Zerstörer der Welt. Zweige des Brahmiömus sind: der Buddha-Glaube, oder das von Buddha umgestaltete und gemilderte System des Brahmaglaubens, in andern Gegenden unter der Form des Sch «Manismus, dessen Haupt der Dala: Lama ist, ♦ von dem angenommen wird, daß er niemals sterbe, oder un» ter dem Namen der Fo Religion. 3) Die Lehre des Confuciuö (Kon-fu-tse), welche voraussetzt, das alles was vorhanden, von einem göttlichen Geiste durchdrungen sei; ihre Anhänger beten den Himmel und die Erde an, die Sonne, Mond und Sterne, die Geister der Verstorbenen; sie ist ein veredelter Fetischismus. Die Tao-szü und Ssin- too Religion, Abzweigungen der vorigen, gegründet auf den Glauben an Geister, Dämonen und vergötterte Menschen. Erlaüterung 2. Der Monotheismus giebt sich in drei Haupt, formen zu erkennen, 1) durch die mosaische Relig ion, in der zuerst die Einheit Gottes ausgesprochen ist; 2) durch die christliche Religion, welche im Schooße der mosai» schen, und 3) durch die muhamedische Religion, oder den Islam, die neben der christlichen als Mischung dieser und der mosaischen entstanden ist. Christi Lehre beglückt die Menschheit noch nicht seit zweitausend Jahren, dennoch glaubt an Jesum Christum, den Heiland der Welt, fast ein Drittel der Gesammtheit der Menschen (siehe unten §. 227.); seine Lehre, der Inbegriff aller Tugend und höchsten Entwickelung des Menschen in moralischer und intellektueller Beziehung, ist durch alle Erdtheile verbreitet; alle Völker, die an Jesum als höchsten Gesandten Gottes, glauben, haben die höchste Stufe der Gesittung erstiegen. Rur der Form nach Gott

7. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

8. Die Geschichte des Alterthums - S. 61

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
20. Das Kastenwesen Der Inder. 61 Diese letzteren mögen die Qüdräs gewesen sein, welche in der nach der Trennung der östlichen und westlichen Arier festgestellten indischen Kastenverfassung die vierte Kaste constituirten. Erst nach der Trennung der arischen Volksmasse scheinen sich aucht die Priester zu einer Kaste abgeschlossen zu haben. So war denn eine Einthei-lung des indischen Volkes in vier Stände entstanden, von denen, den indischen heiligen Schriften gemäß, die Brahmanäs die erste Stelle einnahmen ; die zweite die Kshaträs; die dritte die eigentlich Arjäs genannte Masse, welche aber auch als Haupttheil des Volkes den allgemeinen Namen für Mensch, vig (im Plural vig-äs), führten; die vierte bildeten ursprünglich die Unterworfenen, zu denen aber in älteren Zeiten, ehe die Kastenverfassung noch streng abgeschlossen war, auch die verarmten oder sonst herabgekommenen arjäs gedrängt wurden. Den B rahm anen allein, mit Ausschluß der übrigen Kasten, steht zu die'erklärung der Vedas, der Beistand bei Anderer Opfer und das Empfangen von Almosen aus reinen Händen. Dem Wesen nach sollten sie aber die Repräsentanten und Förderer des ganzen geistigen Lebens des indischen Volkes sein; aus ihren Reihen traten die Lehrer, die höheren Staatsbeamten, Richter, Gelehrten, Weisen, Dichter u. s. w. hervor. Ihre Lebensweise soll streng und tadellos sein; sie sollen keine Schätze sammeln, sondern nur so viel zu erwerben suchen, als für ihre Lebensbedürfnisse genügt. Natürlich ward diese Vorschrift schon seit den ältesten Zeiten nicht sonderlich beobachtet. Die Brahmanen, im Besitze der einträglichsten Aemter, benutzten ihre Stelle auf recht orientalische Weise, so weit wir die Geschichte verfolgen können; zum Zweck des Lebensunterhalts darf schon nach dem Gesetzbuche des Manu der Brahmane auch Kriegsdienste, Ackerbau, Kaufmannschaft, Viehzucht u. s. w. treiben. Ihre Ländereien sollen frei von Abgaben sein. Wollten die Brahmanen die höchste Ehre genießen, zu welcher ihre Geburt sie befähigte, so mußten sie sich dem Studium der Vedas insbesondere widmen und dem damit verknüpften Anachoretenleben. In diesem Falle war höchste Sittenreinheit und Tugend, letztere in dem stärkst-ascetischen Sinne, ihr Hauptrequisit. Ehrgeiz sowohl als auch heilige und würdige Motive haben von je her und selbst jetzt noch Brahmanen in diese reine und ehrenvolle Bahn geführt; allein eben so häufig, oder vielmehr noch häufiger, trieben sie sich an den verderbten indischen Höfen der Fürsten und anderer Großen herum, wie insbesondere die indischen Dramen zeigen. Die Kriegerkaste, ursprünglich Kshatra {Sd&Qoi bei Arrian als Volksname), später Kshatrija, deren Beschäftigung der Kriegsdienst ist, hatte der Theorie nach das Vorrecht, daß die Könige aus ihr stammen mußten, wiewohl dies im Leben wenig beobachtet wurde. Manu's Gesetzbuch erlaubt aber den Kshatrijas im Fall der Noth auch die Betriebsamkeit der Vaisjas. Die Kaste der Ackerbauer und Handelsleute, Vaigjäs, ursprünglich vigäs,

9. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 419

1839 - Karlsruhe : Groos
41!) Asien. 15. Kalkutta in Bengalen, am westlichen Arm des Ganges, Haupt- stadt des englischen Ostindiens, Sitz des englischen Generalgouverneurs, 800.000 E., die europäische Stadt mit Palästen, die schwarze Stadt aus Bambusrohr. — Am obern Ganges Delhi, Elephantenstadt; einst Sitz des Großmoguls, gegen '/-Million E. Am mittlern Ganges Benares, 60.000 E.,. heilige Hindustadt. — Auf der O. Küste Koromandel, im Kar- natik, Madras, 400,000 E., Präsidentschaft, Tamnlen (Hinduftamm); Pondicheri, südlich, 25,000 E., Besitzung der Franzosen. Trankebar, südlich, Besitzung der Dänen. Auf der Westküste Bombai, gegen 200,000 E., Präsidentschaft. Surate, im N., '/- Million E., Thierhospital (für kranke Thiere). Goa, 20,000 E., im S., portugiesische Colonie; Mangalore, südlich, 40,000 E., Basler Missionöstation. Calicut, 24.000 E. Auf der Westküste Malabarew und Mahratten (Hindustämme). Auf der Westküste Regenzeit, wenn auf der Ostküste Sommer. — Amara- pura, im Reiche der Birmanen, Hauptstadt. Ara. Pegu zerstört, Rangun. Zm Königreich Siam Bankok, am Menam (in Hinterindien), 90,000 E. — Fm Gebiete des obern Indus die Seicks, Kriegerstaaten, Lahore, 100.000 E. — Zm Alpenland Kasch im ir Ziegen mit feinen Haaren. Kaschemirshawls, ewiger Frühling. — Auf der Znsel Ceylon Colomb o, 50.000 E. Die Znsel hat '/- Million E., Cingalesen; Perlen, Edel^ steine, Zimmt, Elephanten. Die Ureinwohner von Ostindien Hindus, 150 Millionen, 4 Kasten: Priester (Braminen), Krieger, Handelsleute und Ackerleute.^ Verunrei- nigte, (wenn sie Weiber aus andern Classen genommen haben- und darum verachtete Kasten sind die der Parias und Pulias. Alte heilige Gesetz- und Religionsbücher: die Wedas; alte (heilige) Sprache; die Sanskrit- sprache. Die Brammen sehr gebildet, geistig regsam, Götzendiener. 3 Hauptgötter: B rain a (der Schöpfer), Wisch nu (der Erhalter-, Sch iw a (der Zerstörer, Oberster der Teufel). Zn den heiligen Schriften werden von Liesen Göttern Lügen, Betriegereien, Mordthaten, und alle Arten von Schandthaten erzählt. Schiwa sei cutf Erden ein Bettelmönch gewesen und habe eine Halskette von Menschenschedeln getragen. Von diesen Gottheiten geben die heiligen Bücher Menschwerdungen oder Wandlungen der Götter in niedern Gestalten an; außer diesen Göttern und einem großen Heere bö- ser Geister sind alle äußern Naturgegenftänve, wie Sonne, Mond, die Sterne, der Ganges, giftige Schlangen, die Luft, re. re. Gegenstände göttlicher Verehrung. Sie zählen 330 Millionen Götzen. Sie geben ihren Gottheiten die Gestalt von Menschen, Vögeln, 4 füßigen und kriechenden Thieren. Einige sind von Koth gemacht, andre von Holz, Stein, Erz, Silber, Gold. Diese Götzenbilder beten sie an. Sie sagen: Diese Götzen- bilder seien Darstellungen des wahren Gottes, und wenn sie von den Prie- stern geweiht seien, so nehme der Gott, dessen Bild ein jedes trägt, seine Wohnung darin; das Bild sei dann Gott selbst, der in dem Bildp angebetet werde, und er zeige sich gnädig oder ungnädig, je nachdem er mit den

10. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 449

1839 - Karlsruhe : Groos
Ucberblick über die Geschichte der alten Völker. 449 größten Theils noch erhalten haben. Die erste Kaste bildeten die Priester (im Deutschen Bram inen, genannt, Abkömmlinge von Brahma), die zweite die Krieger (im Deutschen Ketris genannt); die dritte war die der Ackerba n ern und Kaufleute; die vierte waren die Sudras oder die Handwerker, Hand- arbeiter und Diener. Jede Kaste durfte die Gewerbe der unter ihr stehenden Kaste treiben, wenn Jemand seine Nahrung in seiner Kaste nicht fand, aber nie die der obern. Vermischten sich die Glieder der 4 reinen Kasten mit Weibern andrer Kasten, so gehörten sie der unreinen und der mit Fluch beladenen Kaste an. Das indische Staatsleben theilte sich in eine Menge kleiner Kreiße. Jedes Dorf und jede Stadt war für sich. Der Anbau der Dorfflur war ein gemeinschaftlicher, und aus deren Ertrage wur- den die öffentlichen Abgaben bestritten und die Personen besoldet, die der Gemeinde dienten. In dieser Zerrissenheit erhielt sich In- dien bis auf unsere Zeit, .und alle eingetretenen Begebenheiten haben im Wesentlichen keine Veränderung in ihren innern Ein- richtungen hervorgebracht. Brahma ist das höchste Wesen. In den Vorstellungen des gemeinen Volkes ist der Brahmadienst zum niedersten Götzendienst herabgesunken. Alle Naturgegenstände wurden und werden noch als Gottheiten verehrt und angerufen. Die bürgerlichen Rechtsbestimmungen gab Manu (Menu, der Noah der h. Schrift), ein Enkel Brahmas, der erste Mensch. Die Lehren über die göttlichen Geheimnisse sind in den Vedas enthalten. In denselben kommen religiöse Heldendichtnngen vor, und sie beziehen sich hauptsächlich auf die Menschwerdungen der Götter und auf ihre Erscheinung in niedern Gestalten. Der Wan- del des Rama oder Vischnu kommt darin besonders vor. 4. Am obern Nil, in Nubien, auf einer Insel des Nils, bil- deten die Aethiopier den strengen und geschlossenen Priesterstant von Meroe, aus dem der egpptische Priesterstaat hervorgegangen ist. Alte Baudenkmahle zeugen noch von demselben. Längs dem Flusse herab breitete sich die Bildung ans. Priester und priester- lich geweihte Männer herrschten hier als Könige und Königinen. Alle Unternehmungen wurden vom Priesterstande in Form von Orakeln (göttlichen Aussprüchen in verhüllter Weise oder in Zei- chen) geleitet. Dem Orakel stand der waltende Gott Amun
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