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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 58

1879 - Berlin : Reimer
58 Kypros. weit höheren südlichen (darin ein zweiter Olympos und die Hochgipfel des Aoon, j. Troödes 2000m). Zwischen beiden eine weite sehr fruchtbare Ebene, wie denn auch die Bergabhänge und Vorhügel, namentlich der Südseite, reichen Ertrag an Wein und Früchten, die höheren an Schiffbauholz gewährten, ausserdem metallreich sind, namentlich an Kupfer (Kvnqiog %dxxog, aes cuprium, cuprum). Der Besitz der Insel wurde daher seit sehr alter Zeit von den benachbarten Grossmächten und seefahrenden Völkern erstrebt, von denen die älteren Bewohner (uns unbekannten Stammes) assimilirt worden sind. Zahlreiche phoenikische Colonien, auch im Inneren, scheinen schon seit dem 15. Jahrh. bestanden zu haben, viele derselben wurden von Griechen in Besitz genommen schon vor der um 708 beginnenden assyrischen Oberherrschaft, nach deren Verfall Tyros wieder wenigstens die Südhälfte der Insel beherrscht; auch dem ägyptischen Reiche hat sie unter Amasis 567—40 angehört. Von der persischen Herschaft durch die athenische Seemacht 478 bis 449 befreit, wurde sie seit 410 zu einem fast unabhängigen griechischen Reiche (K. Euagoras von Salamis) vereinigt. Seit der Teilung des Alexander-Reiches den ägyptischen Ptolemäern unterworfen, wurde sie endlich 58 v. Chr. römische Provinz und als solche mit Kilikien vereinigt. *) Ganz verschieden die alt-orientalischen Namen: hebr. Kittim, assyr. Jatnan, ägypt. Kefa. 81. (Städte oder Staten auf Kypros.) Das Inselgebiet war in frühester Zeit unter eine grosse Zahl selbstständiger Fürstentümer geteilt, von welchen bis auf die Zeit der Vereinigung zum griechischen Gesammtstat noch 9 bestanden. Phoenikisch waren davon (also erst seit der ptolemaeisehen Periode hellenisirt) einige bedeutende Städte der Südküste: Kition (wonach die ganze Insel von den Phoe-nikiern und Hebräern Kittim genannt, j. Larnaka), Amathüs (d. i. Hamath „Festung“, j. Palaeo Limisso) und besonders Paphos (j. Bafa), die vorzüglichen Sitze des Cultus der phoenikischen Aschera (griech. Aphrodite); Unter den ebenfalls nach Maassgabe ihrer semitischen Namen ursprünglich phoenikischen, aber schon früh griechisch gewordenen Küstenstädten sind die bedeutendsten die am West- und Ost-Ende der centralen Ebene gelegenen, nur in Ruinen erhaltenen Soloi und Salamis, letztere seit Euagoras Hauptstadt der ganzen Insel, während die kleineren an der Nordküste Lapethos und Keryneia unter dem alten Namen (Lapatho, Tzerina) noch fortbestehen. Auch an der Südküste war Kurion schon in alter Zeit eine griechische Stadt.

2. Leitfaden der alten Geographie - S. 70

1879 - Berlin : Reimer
70 Syrien. 95. Koelesyria „das liohle Syrien“ nannten die griechischen Eroberer zunächst die hochgelegene Einsenkung zwischen dem Lebanon und seinem östlichen Parallelgebirge, dem von ihnen sogenannten 3'Avuxißavoc, deren eine Hälfte als oberes Orontestal nach Norden, die andere nach Süden zwiefach gespalten teils als Tal des Litäni zum Meere, teils als oberstes Jordantal sich absenkt.1) Dann wurde der Name ohne Rücksicht auf strengen Wortsinn auf den ganzen südlichen Teil des eigentlichen (aramäischen) Syriens einschliesslich der östlich vom An-tilibanos sich absenkenden Hochebenen ausgedehnt. In diesen liegt in 600m Meereshöhe eine flache Mulde, durchströmt und mit fruchtbarstem Alluvialboden bedeckt von mehreren aus dem östlichen Gebirgsfusse hervorbrechenden starken Bächen2), daher eine immergrüne Oase inmitten weiter Wüstenumgebung. Die in ihrer Mitte erbaute uralte Stadt Damaskos (hebr. Dammesek, syr. Darmsu/c, arab. Di?neschk) hat daher zu allen Zeiten eines der grössten Bevölkerungscentren Vorderasiens und vor der Eroberung durch die Assyrer 810 v. Chr. den Sitz eines bedeutenden aramäischen Reiches, unter persischer Herrschaft die Hauptstadt der syrischen Satrapie gebildet. Wieder seit dem Zerfall des Seleukidenreiclies Sitz eines unabhängigen Fürstentums (angeblich einer aus Arabien erobernd eingedrungenen Dynastie), wurde sie mit ihrem grossen Gebiete erst von Trajanus 105 n. Chr. dem römischen Reiche einverleibt. Nächst Damaskos erhob sich zur bedeutendsten Handelsstadt in diesem südöstlichen Syrien das inmitten der grossen Wüste in einer quellreichen Oase gelegene Palmyra (syrisch Tadmör, d. i. Palmenort, nach hebr. Tradition von Salomo zur Zeit der grössten Ausdehnung des judäischen Reiches bis an den Euphrat gegründet), besonders blühend im 3. Jahrh. n. Chr. unter einer arabischen Dynastie, die während der inneren Wirren des Römerreiches ganz Syrien von hier aus beherrschte, aber 272 durch K. Aurelianus ihr Ende fand.'') x) Die Namen für diesen Landstrich: hebr.-plioen. Bilcä (lat. Lucca), arab. j. Bjcä'a bedeuten einfach „Tal“. Alte Städte darin auf der Wasserscheide selbst nahe der Litani-Quelle Jbaalbelc, uralter Name, von den Griechen nach der dort verehrten Hauptgottheit Hliov-noxis, Heliopolisi genannt (prachtvolle Ruinen des Sonnentempels aus dem 2. Jahrh. n. Chr.); “ vor dem Nordende des Tales am Orontes Hemesa {tu Kfxiou, j. Horns) mit dem Cultus derselben Gottheit, im 1. Jahrh. n. Chr. Sitz einer arabischen Dynastie, erst im 2. Jahrh. römisch. 2) Der bedeutendste, im A. T. Amana ,,der immerwährende“ genannt, j. arab. Bdrada ,,der kalte“, heisst schon bei den späteren Griechen aber gewöhnlich wegen der durch ihn verbreiteten Fruchtbarkeit Xqvgoqqous ; die flachen Sumpfseen, in welche er und seine Parallelbäche sich nach Erschöpfung des grössten Teiles ihres Wassers durch zahlreiche abgeleitete /

3. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Unterrichtsanstalten - S. 3

1835 - Hannover : Hahn
3 aus denen sich dann die übrigen Begebenheiten mehr oder minder- entwickelten. Solch' eine Begebenheit heißt Epoche, z. B. die Erscheinung Christi; die Entdeckung von Amerika, Columbus, die französische Revolution, Napoleon. Die Zeit, die zwischen zwei solchen wichtigen Begebenheiten oder Epochen verflossen ist, heißt Periode. 8- 3. Entwicklungsgang der Menschheit. Die Entwicklung und Bildung des menschlichen Geschlechtes beginnt zuerst in Asien (Inder, Meder, Assyrer, Perser). Von da aus verbreitete sich die Cultur nach Afrika (Ägypter, Carthager) und Europa (Griechen, Römer). — In Asien ward auch zuerst durch Cyrus, den Perser (560 v. Chr.), ein größerer Verein von Völkern, ein Weltreich, zu Stande gebracht, in das darauf Alexander der Große von Macedo- nien (um 330 v. Chr.) die so schön aufblühende griechische Gesit- tung und Sprache verpflanzte. Unterdessen reifte in Italien ein Volk, die Römer, durch innere Tüchtigkeit und von der Vorse- hung wunderbar beschützt, von den kleinsten Anfängen zur Weltherr- schaft heran (um 140 v. Chr.). Dadurch wurden die Keime der Kul- tur vielfach verbreitet, viele Völker einander näher gebracht, und die Erfahrungen und Kenntnisse, aber auch die Laster und Fehler ge- genseitig einander mitgetheilt. Die Kulturstufe, welche die Mensch- heit durch eigene Kraft erringen kann, war erreicht; viel Großes, Schönes und Herrliches im Leben, in der Kunst und in der Wis- senschaft dargestellt. Neben dem Guten hatte sich aber auch der Keim alles Bösen im Menschen, die Selbstsucht mit ihren ver- schiedenen Äußerungen in Sünden und Lastern, entwickelt. Der Despotismus und die Sklaverei, die Sittenlosigkeit und Jrreligiö- si'tät hatte nach und nach eine solche Höhe erreicht, daß es mit dem menschlichen Geschlechts und seiner Kultur zu Ende zu gehen schien. Da nun, während sich in der Verbindung der gebildeten Völker durch die römische Herrschaft zu einem großen Ganzen eben so sehr die Befähigung als in ihrem gesunkenen Zustande das Be- dürfniß nach einer Erlösung ankündigte, erschien nach dem Rathschlufse der ewigen Liebe Christus und mit ihm die unver- siegliche Quelle alles Guten, Wahren und Schönen für das mensch- liche Geschlecht. Denn durch Christus ward uns erst kund ge- than, welch' herrlicher Entwicklung der Mensch fähig ist, und zu- gleich wurden uns die Mittel dazu gegeben. Die Erscheinung Christi ist darum in der Geschichte der Menschheit der große Wendepunkt zum Bessern. Zugleich kam der kräftige ger- manische Volksstamm, mehr als andere allseitig er Bildung fähig, herbei, und errichtete auf den Trümmern der Römerherrschast germanisch-christliche Staaten (seit 476 — Teutsche,

4. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Unterrichtsanstalten - S. 4

1835 - Hannover : Hahn
4 Italiener, Franzosen, Spanier, Engländer). In diesen ent- wickelte sich die Kultur, unter fortwährendem Kampfe des Christen- thums mit der angeerbten Selbstsucht und der alten Barbarei, im- mer erfreulicher, und verbreitete sich von ihnen aus auf andere Völ- ker, besonders seit Columbus (1492) die neue Welt entdeckte. Won dieser Zeit an ging die Menschheit schneller ihrem Ziele entge- gen, indem das Band der Gesittung immer mehr die einzelnen Glie- der der großen Menschenfamilie umschlingt. 8- 4. Eintheilung der Geschichte. Nach diesem Entwicklungsgänge der Menschheit zerfällt die Ge- schichte in drei Haupttheile, in die alte, mittlere und neue Geschichte, von denen jede ihre Unterabtheilungen oder Perioden hat. A. Alte Geschichte, von Erschaffung der Welt bis Christus, etwa 4000 Jahr. Perioden: I. Von der ältesten Zeit bis Cyrus, den Stifter des persischen Weltreiches, 560 v. Chr. Morgenländische Kultur herrscht vor. — Inder. Chinesen. Assyrien. Babylonien. Medien. Hebräer. Phönizier. Ägypter. Carthager. Ii. Von Cyrus bis Alexander den Großen, oder von Gründung des per- sischen Weltreiches bis auf dessen Untergang, 560 — 323 v. Chr. — Griechische Kultur herrscht vor. Perser. Griechen. Griechisch-mace- donische Reiche. Iii. Von den Zeiten Alexander des Großen bis Christus, oder vom Unter- gang des persischen Weltreiches bis auf die Erscheinung des Christcn- thums, 323 v. Chr. Römische Kultur herrscht vor. Römer, gallische und celtische Völker. 6. Mittlere Geschichte, von Christus bis Co- lumbus, 1 — 1492 nach Christus. Perioden: I. Von Christus bis Odoaker, oder von der Erscheinung des Christenthums bis zum Untergange des weströmischen Kaiserthums, 1 — 476. Verfall des römischen Reiches und des Heidenthums. Ausbreitung des Chri- stenthums. Ii. Von Odoaker bis auf den Tod Karl's des Großen, oder vom Untergange des weströmischen Kaiserthums bis zum Verfall des Frankenreiches, 476 — 814. Völkerwanderung. Stiftung germanisch christlicher Staa- ten. Das Frankenreich. Der Muhamedismus. Ausbreitung der ara- bischen Herrschaft. Iii. Von dem Lode Karl's des Großen bis auf die Zeiten Gregors Vii.

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Unterrichtsanstalten - S. 30

1835 - Hannover : Hahn
30 heiligen Kriegen. Die Phocier hatten nämlich ein dem Apollo heiliges Land angebaut und wurden dafür von den Am- phiktyonen mit der Acht belegt, die zu vollziehen die T heb an er beauftragt wurden. Diese nun, im Kriege mit den Phociern bedrängt, riefen Philipp von Macedonien zu Hilfe. Philipp besiegte die Phocier, nahm mehre griechische Städte durch Ge- walt, List und Bestechung für sich hinweg, und ward selbst Mitglied der Amphiktyonen. Umsonst warnte in feurigen Reden der edle Demosthenes zu Athen. Zu spät merkten die Griechen die ehr- geizigen Pläne des heuchlerischen Königs. Sie vereinigten sich gegen ihn, wurden aber bei Chäronea 338 von der unwiderstehlichen makedonischen Phalanx geschlagen. Griechenlands Freiheit war dahin. Philipp ward zum Oberfeldherrn der Griechen zu einem Rache- und Eroberungskriege gegen die Perser erwählt. Aber während der Zurüstungen wurde er ermordet, 336. Sein Sohn war Alexander der Große. 8- 23. Alexander der Große. Alexander, seiner Kriegsthaten wegen der Große genannt, 356 geboren und von Aristoteles erzogen, den er wie einen zwei- ten Vater liebte, weil er die Kunst zu leben von ihm gelernt habe, führte rasch aus, was sein Vater Philipp gegründet. Nachdem er die Befreiungsversuche unterworfener Völker bei seiner Thronbe- steigung unterdrückt und zumal an Theben hart bestraft hatte, setzte er 334 mit kaum 40,000 Mann über den Hellespon t, schlug am Fluße Granikus in Kleinasien die Perser, dann bei Jssus in Cilicien (333) ihren König Darius Codomannus selbst, dessen Mutter und Gemahlinn hier gefangen wurden. Darauf eroberte er nach hartnäckiger ^monatlicher Belagerung das reiche Tyrus, und mit leichter Mühe Ägypten, wo er an einer Mündung des Nils Alexandria gründete (332), das durch seine glückliche Lage bald der Mittelpunkt des Welthandels und Hauptsi'tz der Gelehrsamkeit wurde. Von Ägypten aus drang Alexander in das Innere Asiens vor und schlug dort bei Arb ela (331) die persische Hauptmacht. Darius ward auf der Flucht von dem Verräther B esssus getödtet. So siel das ganze persische Reich in Alexanders Hände, der nun auch bis über den Indus siegreich vordrang; hier aber nöthigten ihn seine Macedonier zur Rückkehr. Babylon wählte er zur Re- sidenz seines Weltreiches, durch welches Asien und Europa durch Einheit der Sitten und Regierung verbunden werden sollten. Aber Alexanders große Seele, sonst edel und milde, und für alles Erha- bene begeistert, ward durch das ungewöhnliche Glück verderbt; Jäh- zorn und Trunkenheit verleiteten ihn selbst zur Grausamkeit (Ermor- dung seines Freundes Klitus); Schwelgerei, Trinksucht und Üppigkeit wurden wenigstens in seiner Umgebung herrschend. So starb er plötzlich

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Unterrichtsanstalten - S. 17

1835 - Hannover : Hahn
17 gegen die Empörer ziehen wollte, an einer Wunde, die er durch Un- vorsichtigkeit mit seinem eigenen Schwerte sich zugezogen. Bald ent- deckten sieben Edle aus dem Stamme der Pasargaden, den Be- trug des angeblichen Smerdis; sie ermordeten ihn und erwählten aus ihrer Mitte den Darius, Hysdaspis Sohn, zum Könige 522 — 486. Darius ordnete nun erst das ungeheure Reich; er theilte es in 20 Satrapien oder Statthalterschaften ein, bestimmte die Abgaben derselben, vorzüglich in Naturallieferungen an das Heer, an die Satrapen und an den Hof bestehend. Dieser mit ungeheurer Pracht und Verschwendung hatte abwechselnd nach den Jahrszeiten bald in dem warmen Susa und Babylon, bald in dem kaltem Ekbatana seinen Sitz. Persepolis (dessen prächtige Ruinen mit der Keilschrift einziger Überrest des persischen Reichs sind) war die Begräbnißstadt der Könige. Darius breitete die persische Herrschaft auch nach Europa aus, wo der Kriegszug über die Donau gegen die Scythen zwar miß- lang, aber Macedonien und Thracien abhängig gemacht wur- den. Hierdurch kamen die Perser in Berührung mit den europäi- schen Griechen und bald auch in langwierige Kampfe mit ihnen. Diese Kriege, insbesondere aber die Verweichlichung, Verdorbenheit und Entartung des persischen Hofes und Volkes führten den Verfall und bald auch den Untergang dieses großen Reiches herbei. Doch ward durch dasselbe manches Gute, insbesondere die mildere viele trefflichen Vorschriften enthaltende Lehre Zoroasters, die sie von den Medern kennen lernten, verbreitet, wodurch sie einen nicht gerin- gen Einfluß auf die geistige Entwicklung des Menschengeschlechtes erhielt. Zoroaster lebte vielleicht um 650. Seine Lehre ist in der Zendavesta, d. i. dem lebendigen Worte enthalten. Da er den Ursprung des Bösen in der Welt sich nicht erklären konnte, so nahm er neben Ormuzd, dem Guten, dem Herrscher des Lichtrei- ches, ein böses Grundwesen, Ahriman, den Urheber alles Bösen, an. Die Bestimmung des O rm uz dd i eners ist, zu kämpfen gegen das Reich der Finsterniß und Lüge, das Ahriman beherrscht, damit Drmuzd's Reich, das Reich des Lichtes und der Reinheit, komme. »Denn, wie Zoroaster lehret, so oft der reine Mensch mit Redlich- keit des Gedankens und Wortes und der That thätig ist, und im Lichte des Gesetzes wohl abwägt, was er thut; vermehrt er den Segen der Welt.« — Europäische Völker und Staaten. Griechen. 8- 13. Griechenlands Lage und ältester Zustand. Griechenland, Europa's südöstliche Halbinsel, umfaßte folgende Haupttheile: °

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Unterrichtsanstalten - S. 31

1835 - Hannover : Hahn
31 mitten unter großen Entwürfen zu Babylon 323. Mit seinem Tode zerfiel sein Werk; nach langen blutigen Streitigkeiten unter seinen Generalen gingen aus seinen Eroberungen mehre Reiche her- vor, wie das der Seleuciden in Syrien und Mittelasien; das der Ptolemäer in Ägypten; Pergamus in Kleinasien; Make- donien in Europa u. A. Alexanders Heereszug nach Asien hatte übrigens für die Fort- bildung des menschlichen Geschlechtes die wichtigsten Folgen; jetzt erst wurden die Völker des Morgen- und Abendlandes durch gegen- seitigen Austausch ihrer Kenntnisse und Erfahrungen, durch Verkehr und Handel enger miteinander verbunden; durch ganz Asien hin wurden griechische Städte gegründet, und dadurch griechische Kultur und Sprache verbreitet. So muß auch das, was nichts als die Frucht ehrgeiziger Eroberer zu sein scheint, in der Hand Gottes als ein Erziehungsmittel für das menschliche Geschlecht dienen. §. 24. Die Literatur der Griechen. Kein Volk des Alterthums zeichnete sich so sehr in allen Zwei- gen des menschlichen Wissens und der Kunst aus als die Griechen. Durch die Werke, die wir hierin von ihnen besitzen, sind sie heute noch in Vielem unsere Lehrer, und verdienen unsere Bewunderung und unfern Dank. Außer Homer, dem Vater der griechischen Dichtkunst, zeichneten sich hierin aus: Hesiod als Lehrdichter; Aschylus, Sophokles und Euripides als Tragiker; Aristo- phan es als Lustspieldichter; Pi ndar als erhabener Odendichter u. A. Der Vater der Geschichtschreibung ist Herodot von Hali- karnaß; der größte hierin Thucydides, auf den Tenophon folgt. Alle diese lebten vor oder um die Zeiten des peloponnesischen Krieges. In der bildenden Kunst lieferten die herrlichsten Werke Phidias, der Freund desperikles, Praxiteles; in dermah- lerei: Polygnotus, Zeuxis, Apelles. Der größte der Red- ner ist Demosthenes, der Athener; dem sein Gegner Äschines, und Jsokrates nachstehen. Iii. Periode. Von den Zeiten Alexanders des Großen bis auf Christus, oder vom Untergange des persischen Weltreiches bis auf die Erscheinung des Christenrhums. 323 vor Chr. — §. 25. Italiens Lage und früheste Bewohner. Die Halbinsel Italien, in ihrer jetzigen natürlichen Begrän- zung von den Alpen bis zu der Meerenge von Sicilien sich erstrek-

8. Aus alten Zeiten - S. 154

1883 - Hannover : Hahn
— 154 — reichte ihn dem Könige. „Aber," sprach der Großvater, ..du mußt auch den Wein erst kosten." „Das werde ich wohl lassen'" rief der Kleine, „denn ich weiß, es ist Gift darin; ich habe das neulich wohl bei deinem Gastmahl gesehen." — „Wie das?" rief der Alte. „Wißt ihr nicht mehr." erwiderte Kyros, „wie ihr von Verstand und Sinnen kamt, sobald man euch zu trinken gegeben hatte? Was war das für ein Lärm! Wie habt ihr durch einander geschrieen und gelacht! Die Sänger schrieen sich die Kehlen heiser; kein Mensch verstand sie. und doch rieft ihr alle: Wunder! So lange ihr saßet, sprach jeder von seiner Stärke; sobald ihr ausstandet, fielt ihr über eure eigenen Füße. Ihr wußtet alle nicht mehr, wer ihr wäret; du nicht, daß du König bist, und die andern nicht, daß sie Unterthanen sind." — „Aber," sprach Astyages, „wenn dein Vater trinkt, berauscht er sich nie?" — „Nie!" — '„Und was macht er denn?" — „Er hört auf zu dürsten, sonst nichts!" Wegen solcher und ähnlicher munterer Einfälle gewann Astyages seinen Enkel immer lieber. Er ließ ihn reiten und jagen lernen und erlaubte ihm, was er wollte. Kyros ward mit jedem Tage männlicher, und da er endlich in einer Schlacht sich vor allen andern ausgezeichnet hatte, ward er der Liebling des ganzen Volkes. 3. Harpagos sah dies gern. Er gewann die Freundschaft des Kyros. Endlich entdeckte er ihm, welche grausamen Absichten sein Großvater mit ihm gehabt hätte. Er wußte das Gemüt des Jünglings so aufzureizen, daß dieser nach Persien zurückging und sich an die Spitze feines Volkes stellte. Die Perser waren schon längst über den harten Druck der Meder empört; sie sagten sich von Ästyages los und riefen den Kyros zu ihrem König aus. Sobald Astyages hiervon Kunde erhielt, sandte er ein Heer aus gegen die Empörer, und den Harpagos stellte er an die Spitze. Für diesen war jetzt die Zeit der Rache gekommen; er ging mit dem ganzen Heere zu Kyros über. Da geriet der König in Wut und ließ alle Traumdeuter kreuzigen. Er selbst zog darauf mit einem zweiten Heere gegen Kyros. Bei Pasargadä kam es zum Treffen. Astyages ward geschlagen und gefangen. Sonst aber geschah ihm kein Leid, Kyros behielt ihn bei sich und erwies ihm Ehre bis an sein Ende. So ward Kyros Herr von Medien. Die umliegenden Volker, namentlich die Armenier, welche den Medern Tribut gezahlt hatten, glaubten ihn dem Kyros, einem Perser, weigern zu sönnen. Kyros siel unerwartet in ihr Land ein und nahm die ganze armenische Königsfamilie gefangen. Diese fürchtete Tod oder ewige Gefangenschaft. Doch Kyros ließ sie mit einer so freundlichen Großmut frei, daß er sich aus Feinden die besten Freunde gewann. In Verbindung mit den Armeniern zwang er alle Nachbarkönige, sich den Persern zu unterwerfen. 4. Krösos, der reiche König von Lydien, war eifersüchtig auf des Kyros wachsende Macht und ihm feind, daß er seinen Schwager Astyages vom Throne gestoßen hatte. Er rüstete ein großes Heer gegen die Perser. Ehe er aber ausrückte, schickte er große Geschenke nach Delphi, einer Stadt in Griechenland. Da war ein Tempel

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten - S. 86

1872 - Hannover : Hahn
86 tuschten Thebaner und einige kleinere Staaten (Korinth, Megara, Euba u. a.) mit den Athenern gegen den fremden Herrscher. Die Verbndeten wurden in der Ebene von Chro-338 nea (2. Aug.338) mittelst der von Philipp eingefhrten griechischen v.chr. Schlachtordnung, die er zu der berlegenen macedonischen V-ronea? P h a l a n x ausgebildet hatte, gnzlich geschlagen. Griechenlands Freiheit war dahin. Philipp zeigte nach dem Siege groß# Migung und gewhrte insbesondere den Athern, die Rstungen zur uersten Gegenwehr machten, gnstige Bedingungen zum Frieden. Er berief im folgenden Jahre eine Nationalversammlung der griechischen Staaten nach Korinth, wo er als Oberfeld-Herr derselben zu einem Rache- und Eroberungskriege gegen die Perser erwhlt wurde. Aber während der Zurstungen zu die-sem Kmpft wurde Philipp zu Aegae, als er aus dem Theater ging, von einem Hauptmann seiner Leibwache, der den König vergebens wegen einer durch einen kniglichen Verwandten erlittenen Mihandlung um Recht gebeten hatte, ermordet (336). Sein Sohn und Nachfolger ist Alexander der Groe. f nf*35. Alexander der Groe. 1) Alexander der Groe wurde 356 geboren, und von Aristoteles, dem grten Philosophen und Gelehrten der Zeit, erzogen, den er wie einen zweiten Vater liebte, weil er die Kunst zu leben von ihm gelernt habe. Im zwanzigsten Jahre auf den Thron gelangt, beschlo Alexander, von maalosem Ehrgeiz und unersttlicher Eroberungslust getrieben, das weiter zu führen, was sein Vater Philipp begonnen und gegrndet hatte. 2) Nachdem Alexander die Befreiungsversuche einiger unter-worfener Völker unterdrckt, und zumal an Theben, das er^ zerstrte, grausam bestraft hatte, unternahm er den von feinem Vater vorbereiteten Heerzug nach Asien, um das persische Reich zu 334 erobern. Er setzte im Frhjahre 334 mit kaum 40,000 Mann A?' der den Hellesp ont, schlug am Flusse Granikus in Klein-Hee^ugnachasien zuerst die persischen Satrapen, dann bei Jssus in Cilicien 8fpen- (333) den König Darius Codomannus selbst, dessen Mutter und Gemahlin hier gefangen wurden. 3) Darauf wandte sich Alexander nach Syrien und er-oberte nach hartnckiger 7monatlicher Belagerung das reiche Ty-rus. Mit leichter Mhe dagegen wurde Aegypten unterworfen, das der persischen Herrschast stets abgeneigt war. Hier grndete 332 er an einer Mndung des Nils Alexandria (332), das durch Chr. rejne glckliche Lage bald der Mittelpunkt des Welthandels und gegrndet? ein Hauptsitz der Gelehrsamkeit wurde. Von Aegypten aus drang Alexander in das Innere Asiens vor und schlug dort

10. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten - S. 88

1872 - Hannover : Hahn
88 - 1 6) Alexander whlte Babylon zur Residenz seines Welt-reichs, durch welches Asien und Europa durch Einheit der Sitten und Regierung verbunden werden sollten. Aber Alexanders Seele, sonst fr Erhabenes leicht begeistert, war frhe durch das ungewhnliche Glck verderbt und zu Malosigkeit und Despotismus verkehrt worden. Uebermuth, Jhzorn und Trunkenheit hatten ihn nicht selten zu bereilten und selbst zu grausamen Hand-lungen verleitet, wie unter vielen andern die Ermordung seines Freundes Klitos, eines seiner tchtigsten Feldherrn, bezeugt; Schwelgerei, Trinksucht und Ueppigkeit wurden bei ihm und in seiner Umgebung vorherrschend. So starb er pltzlich mitten 323 unter groen Entwrfen fr die Zukunft beschftigt zu Babylon Alexander f.nach kurzer Krankheit erst 32 Jahre alt (11. Juni 323). 7) Alexander hatte keinen Nachfolger in der Herrschaft bezeichnet, sondern auf die Frage seiner Freunde, wem er diese hinterlasse, geantwortet: dem Wrdigsten. Mit seinem Tode zerfiel daher bald sein Werk; nach langen blutigen Streitigkeiten unter seinen Generalen gingen aus seinen Eroberungen mehrere Reiche hervor, wie das des Seleukos und seiner Nachkommen oder der Seleukiden in Syrien und Mittelasien; das des Ptolemaeos und seiner Nachkommen oder der Ptolemer in Aegypten; die kleinern Reiche Pergamum, Vithynien, Pontus u. a. in Kleinasien; ferner Macedonien in Europa unter den Nachkommen des Antiglnos.*) 8) Alexanders Heerzug nach Asien hatte fr die Fort-bildung des menschlichen Geschlechtes bic wichtigsten Folgen; jetzt erst wrben die Völker des Morgen- und Abenblanbes burd) gegenseitigen Austausch ihrer Kenntnisse und Erfahrungen, durch Verkehr und Handel enger mit einander verbunden; burd) ganz Asien hin wrben griechische Pflanzstbte gegrndet, und baburd) griechische Kultur und Sprache verbreitet. So mu auch das, was nur das Werk ehrgeiziger Eroberer zu sein scheint, in der Hand Gottes als ein Erziehungsmittel fr das menschliche Geschlecht dienen, j t) nmerk. S. der Alexanders d. Gr- Nachfolger, die Diadochen, Anhang zur griech. Geschichte . 108 ff, Ueberhcmpt Droysen, Geschichte Alexanders d. Gr., Berlin 1833. . 36. Die Religion der Griechen. 1) Die griechische Religion, deren wesentliche Vorstellungen schon frhzeitig, wie auch andere griechische Kulturelemente, Buch-stabenschrift, Maa und Gewicht, Ansnge der Kunst u. a. durch die griechischen Pflanzstdte in Unteritalien (Grogriechenland) und Sicilien zu den Rmern bergegangen sinb, ruht ursprnglich auf
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TM Hauptwörter (200)200

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