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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 63

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. Der Meister aber schalt den Dreisten, Gab ihm zu knacken die harte Nuß, Zu verehren den König Hironymus, Und sagte: ,,Bleib bei deinem Leisten! Wer kaum den Pfriemen regieren kann, Was gehn den Säbel und Flinte an?" Da glühten dem Wilhelm beide Wangen, Und er sprach mit keck erhabenem Muth: ,.Mir fließt in den Adern Soldatenblut! Wie sollte mich nicht danach verlangen, Den gottlosen Feind zu schlagen aufs Haupt, Der unserm König sein Halle geraubt?" Und tapfere Preußen und Russen zogen, Von Kleist, dem Helden, geführt, in die Stadt Die langst solche Gaste gewünscht sich yat;- Allein, wie unglückschwangere Wogen, Zog auch. ein feindliches Heer heran, Weit stärker an Waffen, und Roß, und Mann! Damit der Feind herein nicht dringe, Wird draußen am Strome fleißig geschanzt Und manche Kanone ausgestanzt. Schon messen sich blutig Pik' und Klinge; Doch immer näher und näher erscheint Der übermächtig gerüstete Feind. Kanonendonner beginnt zu brüllen, Und Jägerbüchsen knallen darein. Der Frühlingssonne heller Schein Muß in Pulverdampf verhüllen; Und bang und bänger athmet die Stadt, Die eben so fröhlich gejauchzt noch hat. Dem Meister sinken Pfrietnen und Leder Aus seiner sonst so fleißigen Hand; Die gelehrteste Weisheit hält nicht Stand, Es zittert die geschickteste Feder; Und tief im Keller weint sich blind Manch Juden-und manch Christenkind.

2. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

3. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 361

1830 - Berlin : Reimer
361 stankenbraim bis zum Blonden, fast Weißen variirend; ein mehr oder weniger hohes Fleischroth erhöht die Weiße der Haut, welche, schneller Farbeveränderung unterworfen, je nach der Art auf das Subject einwirkender Eindrücke roth oder blaß und so ein Verräther der Leidenschaften wird, sich aber unter dem Einfluß des Klima's verändert, und mehr oder weniger die braune Farbe der folgenden Art annimmt, jedoch bisweilen diese, selbst im höchsten Grade statt findende Fär- bung wieder verliert, wenn sich die Individuen der Sonnen- hitze nicht mehr aussetzen» kurz diese Art behält oder bekommt im Schatten ihre ursprüngliche Weiße immer wieder. Ein gegen das kleine Knie hin dünner werdender Schenkel, eine stark markirte Wade, der sichere Gang, die runden halbkuge- ligen Brüste des Weibeö, deren Warzen selten braun, oft rosenroth gefärbt sind, und den Achselhöhlen gegenüberstehen, vollenden den Character dieser Art. Frühzeitig trat bei bei- den Geschlechtern die Schaamhaftigkekt ein, was die Kleidung bezeugt. Sie leben vorzugsweise in Monogamie. Die Gottesverehrung der zu dieser Art gehörenden Völ- ker bestand anfangs in der Anbetung vieler Götter; sie hat- ten früh eine Idee von Unsterblichkeit der Seele, und haben im Allgemeinen den christlichen Glauben angenommen. Sie sind am meisten für das gesellschaftliche Leben geeignet. Un- ter ihnen sind die größten Geister geboren worden. Liebe für das Vaterland, und zu den Künsten und Wissenschaften zeichnen sie aus. Erlaüterung 2. Racen, bei denen von jeher weite Beklei- dung gewöhnlich; wo die Sitte die Weiber den Männern fast bis zur Sclaverei untergeordnet hat; wo sehr oft mit dem Alter der Kopf vorn kahl wird. r>) Kaukasische (östliche) Race. Der Teint der Wei- der ist frisch und glänzend weiß, die Haut ausgezeichnet glatt, der Mund sehr klein, die Augenbraunen sehr dünn; die Haare gewöhnlich schön schwarz, fein, glänzend und herrlich gelockt, die Nase fast gerade, das Gesicht ein vollkommenes Oval; der Hals besonders schön, die Haltung majestätisch, aber bald durch die gewöhnlich eintretende Wohlbeleibtheit gestört. Da- hin gehören die Bewohnerinnen Mingreliens und Georgiens, am südlichen Abhange des Kaukasus und Circassiens am Nord, Abhange, welche wegen ihrer Schönheit die Harems (Frauengemächer) der Mohameder von dem Innern Asias aus bis zur Nordwestecke Afrikas, Marocco, schmücken. Die Män, ner sind eben so schön, ihr mittlerer Wuchs fünf Fuß vier Zoll, ihr Temperament sanguinisch und phlegmatisch. In jedem Zeitalter die Gebirgsketten des Kaukasus zwischen dem schwarzen Meere und dem Caspi See bevölkernd, breitete sich diese Race in einem halben Bogen längs den Küsten des letz- tern gegen W. aus, und findet sich auch in einigen Thälern an den Quellen des Euphrats wieder. Durch die beständige

4. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 40

1825 - Altona : Hammerich
40 Schöpfungssagen. umfafst das Licht, die Erde ist sterblich, und unter derselben sind die Wasser. Er dachte: Dies sind Welten, ich will Hüter der Welten schaffen. So zog Er von den Wassern heraus, und bildete ein eingekörpertes Wesen. Er be- trachtete dasselbe, und der Mund des so betrach- tenden Wesens öffnete sich in Eigestalt. . Von dem Mund ging hervor die Sprache, von der Sprache ging Feuer aus. Die Nasenlöcher dehn- ten sich aus, und aus denselben ging Odem her- vor. Durch den Odem wurde die Luft fortge- pflanzt, die Augen öffneten sich: von den Augen sprang ein Glanz, und aus dem Glanze ward die Sonne. Die Ohren erweiterten sich: von den Ohren kam Hören, und daraus die Regionen des Raumes; die Haut dehnte sich aus, aus der Haut wuchs Haar, und aus den Haaren Kräuter und Bäume; die Brust öffnete sich: von der Brust ging das Gemüth hervor, und aus dem Gemüthe der Mond; der Nabel barst: von dem Nabel kam Verschlingung und davon der Tod. Das Zeu- gungsglied barst, daraus flössen erzeugende Saa- men, und daraus die Wasser. Diese Gottheiten so gestaltet fielen in die weite See, und zu Ihm kamen sie mit Hunger und Durst, und zu Ihm sprachen sie so: Verleihe uns schmalere Gestalt, worin wir wohnend Nahrung zu uns nehmen mö- gen. Er bot ihnen die Gestalt einer Kuh; sie sagten: Es ist nicht hinlänglich für uns. Er stellte ihnen die Gestalt eines Pferdes vor, sie sagten: Weder dieses leistet uns Genüge. Er zeigte ihnen die menschliche Gestalt, da riefen sie aus: Wohlgethan! Wie wunderbar! daher ist der Mensch vor allen wohlgebildet.“ — Wie- derum an einer andern Stelle (im Jadscherveda) wird gesagt: „Eine Mannigfaltigkeit der Formen war bevor der Seele, die ein menschliches Eben- bild war. Das Urwesen schaute umher, und als es nichts sah als sich selbst, sprach es (Er): Ich hin Ich. Daher ward sein Name Icht und da- her antwortet der Mensch noch heute auf die \

5. Theoretisch-praktisches Handbuch für den Anschauungsunterricht - S. 44

1867 - Altona : Hammerich
------- 44 ---------- Krankheiten, Diebstahl und Raub, Sturm zur See, Untergang der Schiffe, Unglück im Handel. Schluß: Liebes Kind, laß den Armen nicht Noth leiden und sei nicht hart gegen den Dürftigen. 5. Der Nährstand, Lehrstand und Wehrstand. Nachdem wir nun so umständlich genug mit den Einwohnern unserer Stadt uns bekannt gemacht haben, wissen wir, daß alle Erwachsene auf irgend eine Weise thätig sind, — die Männer um zu erwerben, die Frauen, um zu erhalten. Nur die Kinder haben damit noch nicht oder nur selten zu thun; sie haben nicht die Sorgen: Wo werden wir wohnen? wo werden wir schlafen? womit werden wir uns kleiden? was werden wir essen? u. s. w. Sie sorgen nur: Was werden wir lernen? was werden wir spielen? Die andern Sorgen übernehmen die Eltern; denn sie versorgen, — ernähren die Kinder. Dieses Ernähren heißt nicht etwa bloß: Nahrung geben, sondern auch Kleidung, Bett, Wohnung, kurz Alles, was zur Leibes Nahrung und Noth- durst gehört. Dieses Alles besorgen zwar die Eltern; allein sie verfertigen oder machen nur das Wenigste davon. Andere Menschen, Handwerker, Kunst- „ ler, ja selbst Tagelöhner sind ihnen unentbehrlich. Diese arbeiten also für die Ernährung (im weitern Sinn) der Menschen; sie bilden den Nährstand. Zum Nährstande gehören: 1) Handwerker: Müller, Bäcker, Fleischer, Maurer, Zimmcrlcute, Tischler u. s. w. 2) Künstler: Uhrmacher, Goldschmiede, Maler u. s. w. 3) Landleute. 4) Kaufleute. 5) Fischer und Schiffer. 6) Tagelöhner, Handlanger und Boten. Diese Leute müssen wir immer gebrauchen; sie sind unentbehrlich, — immer nützlich. Wir kennen aber auch andere Leute, die nicht für dergleichen leibliche Bedürfnisse sorgen, sondern, die sich bemühen, uns verständiger und besser zu machen, — die uns belehren. Sie bilden den Lehrftand. Zum Lehrstande gehören die Lehrer an Kirchen und Schulen, und zwar, was die Schulen betrifft, an hohen und niederen Schulen, also: Prediger, Professoren und Lehrer. Auch diese Leute sind nicht zu entbehren, sondern immer thätig und nützlich, wiewohl sie nicht mit den Händen arbeiten. Endlich giebt es noch Leute, von denen wir bisher nicht gesprochen haben, obgleich sie euch nicht unbekannt sind. Zn den letzten Jahren sind sie zu Hunderttausenden hier bei uns gewesen, mit Pfeifen und Trommeln durch unsere Stadt gezogen und alle Kinder liefen hinterdrein. Die Soldaten. Das sind gar gefährliche Leute, denn sie tragen gefährliche Dinge bei sich: Säbel, Gewehre u. s. w. Einige gehen zu Fuß; das sind Infanteristen und Jäger. Andere reiten; das sind Dragoner, Husaren und Kürassiere: Cavalleristen. Noch andere gehen, reiten oder fahren mit und bei den Kanonen; das sind Ar- tilleristen. 1. D i e Infanterie oder das Fußvolk. Die Infanteristen sind bekleidet mit einem —*), kurzen Rock, welcher einen — Kragen, — oder Aufschläge, — Achselklappen mit Bataillons-- *) Der Lehrer setze für jeden Strich die landesübliche Farbe.

6. Theoretisch-praktisches Handbuch für den Anschauungsunterricht - S. 121

1867 - Altona : Hammerich
121 so strebt es den nächsten Bäumen zu und läuft ein einem derselben an der entgegengesetzten Seite hinauf, so daß der Stamm zwischen ih'm und seinem Feinde ist. Dabei macht es verschiedene Male Halt, klatscht vor Furcht und zischt vor Zorn, indem es unvermerkt um den Stamm herumschielt, erlauscht den Augenblick, wo der Verfolger die Augen abwendet und ist in wenigen Sätzen in der Spitze des Baumes, von wo es in kühnen Sprüngen seine Waldflucht beginnt. Auf ebener Erde kann man es greifen, versteht sich, wenn man rasch genug ist, muß sich aber vor seinen Zornesbissen hüten, die schwer heilen. Man kann sie mehrere Jahre in der Gefangenschaft erhalten, wo sie im Käfige, an der Kette, oder ganz frei uns durch ihre Munterkeit und Possir- lichkeit erfreuen. Alt gefangene Eichhörnchen bleiben in der Regel wild und boshaft; junge kann man leicht mit Weißbrot und Milch aufziehen; in 7 Mo- naten sind sie ausgewachsen. Ihre Käfige müssen von Eisen oder mindestens von Draht sein, ein warmes Lagerplätzchen enthalten und sehr oft gereinigt werden, da ihr Unrath sehr übel riecht. In einem Rade, welches sich dreht, wenn sie drin laufen, spielen sie sehr gerne. Aprikosen- und Pfirsichkerne, sowie bittre Mandeln sind ihnen Gift. Im März ist die Paarungs- oder Hcckezcit. Rach 4 Wochen wirft das Weibchen 3—6 Junge, welche 9 Tage blind sind und sehr sorgsam ge- hütet werden. *) 14. Die Fledermaus. Wenn des Abends die Vogel sich zur Ruhe begeben haben, so sieht man nicht selten noch einige Thiere hin und herfliegen, die ein Unwissender, eben weil sie fliegen, ohne sich zu besinnen, zu den Vögeln zählt. Wer aber auf- merksam der Flug dieser Thiere beobachtet, der wird bald bemerken, daß es nicht der Flug eines Vogels, sondern mehr ein Flattern ist, und wer das Gkück hat, ein solches Thier zu fangen, und legt es, sowie dieses hier liegt, auf den Tisch, der wird es eher für eine Maus, als für einen Vogel halten. Er wird es allenfalls Flattermaus oder Fledermaus nennen. Die gemeine Fledermaus, die hier vor euch liegt, ist wohl 4 Zoll lang; sie hat einen Mausekopf oder Mauserumpf, aber ganz anders ge- staltete Gliedmaßen. Kopf und Rumpf sind mit weichen, graubraunen Haaren bedeckt; der Bauch ist weißgrau. Wir bemerken Im Kopfe die stumpfe Nase mit 2 seitlich stehenden Löchern, die kleinen Augen, welche etwas blöde, und die großen, eiförmigen Ohrmuscheln, die inwendig noch mit einer Klappe versehen sind. Den sehr weit gespaltenen Mund finden wir ganz voll spitziger Zähne, nämlich 10 Vorder- oder Schneidezähne, 4 oben und 6 unten, 4 Eckzähne und 13 Backenzähne, — oben jederseits 4, unten 5, — im Ganzen 32 Zähne, nicht weniger als der Mensch hat. Die Zunge ist groß und glatt. Daß das Thier mit Haaren bedeckt ist und Zähne im Munde hat, beweist uns, daß es kein Vogel ist; aber daß es fliegen oder flattern kann, macht uns wieder bedenklich. Es scheint doch Flügel zu haben. Betrachten wir indeß die vermeintlichen Flügel genauer, so entdecken wir Nichts von Federn, sondern nur an jeder Seite des Körpers eine dünne, florartige Haut und in derselben versteckt 4 Gliedmaßen, von denen die *) Blumenlese, Nr. 165 und 166. Ale Gedächtnißübung zu benutzen.

7. Theoretisch-praktisches Handbuch für den Anschauungsunterricht - S. 265

1867 - Altona : Hammerich
265 Als Jäger muß er wissen, daß er nicht das ganze Jahr hindurch das Wild schießen darf, denn im Frühjahr und Sommer, wo das Wild sich vermehrt, d. i. Junge wirft und groß zieht, ist es nicht jagdbar. Die Jagdzeit auf Hochwild dauert vom Juli und die vom niedern Wild vom September bis in den März hinein. Er bedarf allerlei Iagdgeräth, B. Gewehre nebst Pulver, Kugeln und Schrot, Jagdmesser, Jagdtasche u. s. w. Seine Gewehre sind entweder Büchsen, mit denen er meist Kugeln schießt, oder Flinten, aus denen er grobe und seine Schrot- oder Hagel- körner schießt. Die größten seiner Messer sind der Hirsch- und Saufanger mit denen er angeschossene Hirsche und Schweine tödtet. Vor der Erfindung des Schießpulvers und der Verollkommnung der Gewehre, waren Pfeil und Bogen, Armbrust, Jagdspieß und Schwerter die Jagdgeräthe. In der Regel nimmt der Jäger Hunde mit auf die Jagd, welche be- sonders dazu eingeübt und dressirt sind. Der Spürhund entdeckt vermittels seines scharfen Geruches die Spur oder Fährte des Wildes, leitet die übrigen Jagdhunde und den Jäger daraus und verfolgt die Spur. Der Windhund nützt dem Jäger durch seine Schnelligkeit, der Wolfs- und Sauhund durch seine Stärke. Der kleine Dachshund beißt Füchse und Dachse aus ihrem unterirdischen Bau heraus; der Hühnerhund sucht die Hühncrvölker in Korn- und Kartoffelfeldern auf und apportirt das Geschossene. Ein guter Jagdhund muß auch das Wasser nicht scheuen. Zuweilen jagt der Jäger auch zu Pferde, namentlich Füchse, Hirsche und Rehe. Zur Vögeljagd, besonders auf Reiher, bedient er sich statt der Hunde der Falken, die ebenfalls abgerichtet werden. (Beize.) Der Jäger, der sich aus Liebe zum Walde in der Regel auch in die Farbe des Waldes kleidet, hat in seinem Gewerbe viele eigenthümliche Jä- gerausdrücke. Er selbst nennt sich Waidmann und betreibt das Waidwcrk. Er jagt nicht, sondern pürscht oder pirscht. Das Blut eines Thieres nennt er Schweiß, die Füße bald Läufe, bald Sprünge, die Ohren Löffel, den Schwanz Blume oder Federlein, Vogelfüße Tarsen u. s. w. Der erfahrene Jäger kennt die Gewohnheiten und Eigenthümlichkeiten der Thiere sehr genau und dieses kömmt ihm sehr zu Statten, wenn er auf die Jagd geht. Er weiß z. B., wann das Hochwild des Morgens zur Aesung geht oder wann es die Quellen besucht, und findet sich, falls er einen Hirsch schießen will, schon vorher an einer passenden Stelle ein, um zu lauern. Er steht auf dem Anstand. Kömmt das Wild, so liegt die Büchse schon au der Backe und die schnelle Kugel eilt gegen den Wind dem Thiere, wel- ches erwählt ist, zu und trifft es an einer Stelle, daß es schmerzlos stirbt oder, wie der Jäger sagt, verendet. Schnell wird es aufgebrochen, und nach- dem das Gescheide herausgenommen, in den kühlen Keller gebracht. Am liebsten schießt der Jäger die Thiere hinter dem Schulterblatt in's Herz oder in den Kopf. Eine andere Art zu jagen besteht darin, daß der Jäger mit seinem Hunde in Feld und Wald umhersucht, ob ihm nicht ein Wild zu Schliß kömmt; diese Jagd heißt die Suche, oder der Pürschgang, je nachdem es auf hohes oder niederes Wild abgesehen ist. Lticht immer geht der Jäger so allein auf die Jagd; oft vereinigen sich ganze Gesellschaften, um eine allgemeine Jagd abzuhalten. Dann wird ein großes Revier im Walde mit Schützen umstellt; jeder Jäger bekömmt seinen

8. Theoretisch-praktisches Handbuch für den Anschauungsunterricht - S. 45

1867 - Altona : Hammerich
------ 45 ----------- nummer und — Knöpfe hat; mit — Beinkleidern, welche einen feinen — Streifen an jeder Seite haben; mit — lederner Kopfbedeckung (Pickelhaube oder Käppi), welche vorne ein Schild mit einem Wappen und meistens eine Schuppenkette hat. * Ihre Waffen bestehen aus einem langen Gewehre (Muskete, deßhalb Musketiere), auf welches ein dreiseitiges, spitzes Bajonett gesteckt werden kann, und einem kurzen Säbel, auch Hirschfänger und Seitengewehr genannt. (Letzteres fehlt oft.) Mit dem Gewehr können die Infanteristen schießen, mit dem Bajonett stechen und mit dem Hirschfänger hauen. Schuß- und Hiebwaffen. Die Patronen zum Laden des Gewehrs werden in einer schwar- zen, ledernen Lasche, Patrontasche, getragen; dieselbe ist an einem Gurt von — Leder befestigt, entweder vorne oder hinten hängend. In einem andern Riemen hängt das Bajonett, wenn es nicht auf dem Gewehr steckt, und der kurze Säbel. Zündhütchentasche. Der aus einem behaarten Thierfelle verfertigte Tornister wird auf dem Rücken getragen; er hängt an zwei — Riemen über den Schultern. In dem Tornister sind Kleidungsstücke, Putz- zeug und dergleichen. Der leinene Brotbeutel hängt ebenfalls an einem Riemen, mit dem Bajonett und Säbel an der linken Seite. Das Gewehr wird meistens auf der Schulter getragen. Marschiren und exerciren. Regi- ment, Bataillon, Compagnie. Gemeine, Unterofficiere, Officiere. Der Man- tel hängt aufgerollt entweder über der Schulter, so wie die Färbergesellen ihre Wurst tragen, oder um den Tornister. Die Jäger bilden eine eigene Abtheilung des Fußvolks oder der In- fanterie. Man erkennt sie an den kurzen Gewehren (Büchsen), den meist grünen Waffenröcken, den — Beinkleidern und den Käppis. In der Regel haben sie schwarzes Lederzeug und kein Bajonett. 2. Die Cavallerie oder Reiterei. Unsere Reiterei besteht nur aus Dragonern, welche einen — Waffen- rock und einen Helm tragen. Wir haben aber in den verfloffenen Jahren auch Kürassiere mit Brust- und Rückenpanzer, Husaren mit vielen Schnüren auf den Jacken u. s. w. gesehen. Die Waffen der Reiterei bestehen in einem langen, krummen oder gra- dcn Säbel, einem Karabiner und Pistolen. Statt des Tornisters haben sie einen Mantelsack, der hinten auf dem Pferde befestigt ist. 3. Die Artillerie oder das Geschütz. Die langen oder kurzen Kanonen, dicke, eiserne oder messingene Röh- ren, liegen auf einem eigenen Gestell mit Rädern und werden je nach der Schwere von 4 und mehr Pferden gezogen. Pulver- und Kugelwagcn fol- gen den Kanonen. Die Artilleristen (Kanoniere, Bombardiere, Feuerwerker, — Fahrer) bedienen das Geschütz. Alle drei Waffengattungen schießen mit Kugeln. Die Kleidung der Soldaten oder des Militairs heißt Uniform und ist in verschiedenen Ländern verschieden. Rangordnung beim Militair. Gemeine, Gefreite, Unterofficiere, Sergeanten, Waffenmeister, Feldwebel; Officiere: Lieutenants, Hauptleute, Majore, Oberstlieutenants, Obersten, Generallieutenants, Generäle. — Marschall und Feldmarschall; Rittmeister, Feuerwerker; Aerzte und Auditeure; Quartiermeister.

9. Theoretisch-praktisches Handbuch für den Anschauungsunterricht - S. 60

1867 - Altona : Hammerich
------ 60 ---------- Ein kahler Kopf ist alten Leuten keine Schande, oft auch den jungen nicht. Elisa und die Knaben. Alte Leute tragen wohl ein Käppchen (Kalotte), damit ihnen der Kopf nicht friert. Das Haar halt nämlich den Kopf sehr warm. Es wächs't in der Jugend stärker, als später, und muß von Zeit zu Zeit geschnitten werden. Mädchen und Frauen tragen langes Haar; auch kleinen Mädchen wird es oft kurz geschnitten, weil es dann besser wächs't. Zur Reinlichkeit gehört auch das Kämmen des Haars. Schlichtes, krauses, lockiges Haar. Wir merken noch den Wirbel als den Punkt, von welchem aus das Haar in 4 Richtungen oder Striemen ausgeht, nämlich nach der Stirn, den Schläfen und dem Nacken. 10. Hals und Rumpf. Einleitung: Wiederholung aller Körperthekle und deren Zusammenhang. 1) Der Hals ist ein Theil des menschlichen Körpers. 2) Ueber dem Halse ist der Kopf, unter dem Halse der Rumpf. Der Hals ist zwischen Kopf und Rumpf; mit beiden hängt er zusammen. Der Hals verbindet Kopf und Rumpf, — den Kopf mit dem Rumpfe; er ist ein Verbindungsglied. Der Hals trägt den Kopf. I.h) Der Hals ist rund, einer Walze zu vergleichen, — walzenförmig. 4) Als besondere Stellen merken wir den Nacken (Genick) und die Kehle (Gurgel). Der in der Kehle etwas hervortretende und beim Schlucken sich auf und nieder bewegende Knorpelring ist der Kehlkopf (Adamsapfel). 5) Der Rumpf ist der größte Theil des menschlichen Körpers; er befindet sich zwischen dem Halse, den Armen und den Beinen. An dem Rumpfe befinden sich Hals, Arme und Beine. 6) Der Rumpf ist lang und rund, hat jedoch nicht so viel Aehnlichkcit mit einer Walze, als der Hals; denn er ist vorne und hinten etwas flach oder von vorne nach hinten zusammengedrückt. (Der Kopf ist seitlich zu- sammengedrückt, — siehe oben!) 7) Der Rumpf besteht aus 2 Theilen, dem Oberleibe und dem Unter- leibe. (Leib bedeutet zuweilen bloß Unterleib, z, B. Leibschmerzen; zuweilen den ganzen Körper, z. B. an seinem Leibe keinen Schaden, noch Leid thun.) Aeußerlich erkennt man die Scheidung durch's Gefühl. Der harte Oberleib heißt vorne Brust und hinten Rücken; der weiche Unterleib heißt vorne Bauch, in den Seiten Weichen, hinten Kreuz und Lenden. (Gürte deine Lenden.) Der Theil des Oberleibes, von dem sich die Arme abzweigen, heißt Schulter; der Theil des Unterleibes, von dem die Beine ausgehen, Hüfte. Rechte und linke Schulter und Hüfte. Wiederholung der Theile des Rumpfes in verschiedener Ordnung. 11. Die Glieder. Einleitung: Wir haben schon früher gelernt, daß jeder gesunde Mensch an seinem Körper 4 Glieder oder Gliedmaßen hat. Sie heißen Arme und Beine, — obere und untere Glieder. A. Die Arme. 1) Die Arme sind lange Theile des menschlichen Körpers. 2) Der Mensch hat 2 Arme, einen rechten und einen linken Arm. An

10. Die Geschichte des Alterthums - S. 89

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
27. Organisation des persischen Reiches. 89 liche Angesicht kam, sich in den Staub niederwerfen. Bei königlichen Prachteinzügen duftete die Straße von Myrthen und Weihrauch, Peitschenträger gingen zur Seite und voraus, um fremde Annäherung abzuhalten; goldgeschmückte Leibwächter mit bekränzten Tiaren, Stab- und Lanzenträger umgaben ihn. Magier mit dem heiligen Feuer schritten vor dem mit acht weißen Pferden bespannten Wagen des Sonnengottes einher, auf welchen der königliche Wagen folgte, gezogen von nifäischen Pferden aus den Bergweiden von Gbatana. Hinter demselben ritten die vornehmen Perser aus seiner Umgebung, das purpurne Obergewand über dem Panzer, ein gekrümmtes Schwert mit goldenem Griff und goldener Scheide am Gürtel, mit goldenen Ketten und Armbändern geschmückt und auf Pferden mit goldenem Zügel und Gebiß, alles Ehrengeschenke des persischen Großkönigs an seine getreuen Stammgenosien. Der Hofstaat des Königs, von den „Verwandten" und „Tischgenossen" bis zu der Leibwache, der Hofdienerschaft und der Schaar von Kämmerlingen, war so groß, daß täglich 15,000 Menschen im königlichen Schlöffe gespeist wurden. Die Tafel des Königs, der in der Regel allein aß, während die „Tischgenossen" in einem anstoßenden Saal saßen, wo sie von ihm gesehen werden konnten, war mit den ausgesuchtesten Speisen und Getränken besetzt, die aus den Gegenden herbeigeschafft wurden, wo sie am besten gediehen. So der Weizen aus Aeolien, das Salz aus jdem libyschen Ammonion, der Wein aus Chalybon (Aleppo) in Syrien. Das Wasser wurde aus dem bei Susa vorbeifließenden Choaspes geschöpft und sogar dem König in silbernen Gefäßen auf seinen Reisen nachgeführt. Was irgend ein Land Köstliches hervorbrachte, davon mußte es einen Tribut an den Hof liefern, so Arabien 1000 Pfund Weihrauch jährlich: die Aethiopier Ebenholz und Elephantenzähne; Medien, Armenien, Cilicien Pferde; Kolchis Knaben und Mädchen u.a. m. Heerwesen. Zu der Umgebung des Königs gehörte auch die Leibwache, bestehend aus 2000 auserlesenen Reitern und einer gleichen Anzahl Lanzenträger zu Fuß, sodann aus einer Heerabtheilung von 10,000 Fußgängern, die Unsterblichen genannt, weil diese Zahl stets vollzählig erhalten, jede Lücke sogleich ergänzt wurde. Diese „Unsterblichen" bildeten im Krieg den Kern des Heeres, dessen Größe und Zahl unermeßlich ausgedehnt werden konnte, da jeder waffenfähige Unterthan des weiten, wenigstens 70 bis 80 Millionen Bewohner umfassenden Reiches militärpflichtig war. Die stehenden Truppen waren in Festungen, in Lager- und Musterungsplätzen über das Reich vertheilt und mußten von den Einwohnern unterhalten werden, eine für die Provinzen höchst drückende Last. Die aus den verschiedenen Völkerschaften bestehenden Truppenabtheilungen zogen in ihrer nationalen Tracht, Bewaffnung und Kriegsweise einher, was, verbunden mit dem unendlichen Troß von Dienern, Knechten und Frauen, von Prachtwagen und Gepäck, dem Zug ein buntes Ansehen gab und den Eindruck einer Völker-
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