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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 90

1892 - Breslau : Hirt
90 Das Altertum. • „ Ar f , Siteriuä Deut,chlaud verlassen mußte, um eineu Aufstand au der Donau zu unterdrücken, wurde Varus fein Nachfolger. Dieser lasterhaft- Mann drückt- di-Deutscheu durch schwere Ä ene" fr M bereicherte, richtet- sie nach römischem Hechte und in römischer Sprach- und verurteilte sie zu Rutenstreiche» U\L *Ut Todesstrafe. Solche Schmach wollten die Deutschen nicht langer tragen, und sie fanden einen Führer und Rächer m ~lminlu§ (Hermann), einem jungen Cheruskerfürsten, der im römischen Dienste römische Kriegskunst gelernt, aber sein deutsches Herz rem bewahrt hatte. Aber leicht war das Werk der Befreiung mcht; denn die Römer hatten in Deutschland viele feste Plätze, die Deutschen aber verstanden von der Kunst, eine Festung zu belagern, $ L to£renjs" 9?ömern ^ch sonst in der Kriegskunst nicht gewachsen. Am schlimmsten aber war es, daß viele Deutsche die Herrschaft der Römer für ein großes Glück ansahen. Ein solcher 71rf!emlb rt’ ^ch der Cheruskerfürst Segestes, den Hermann noch dadurch sich verfeindet hatte, daß er dessen Tochter Thusnelda zum Weibe genommen hatte. Segestes suchte Arminius bei Varus zu verraten; dieser aber schenkte ihm kein Gehör, sondern führte am Ufer der Wesel ein vergnügtes Lagerleben. Hier erhielt er plötzlich die Kunde von dem Aufstande eines kleinen, fern wohnenden Stammes. Varus wollte denselben auf einem Kriegszuge nieder- kämpfen. Bei einem Gastmahle mußten ihm die Häuptlinge der Cherusker ihre Teilnahme zusagen. Noch am Tage vor dem Aufbruch machte Segestes den Varus auf die Gefahr aufmerksam; letzterer aber glaubte ihm nicht, weil er ihn als einen Feind des Arminius kannte. Er entließ dte deutschen Fürsten, damit sie ihm, wie sie es versprochen hatten, ihre Scharen zuführten; statt dessen aber riefen sie die Ihrigen Zum Freiheitskampfe, überfielen Varus und vernichteten in der Schlacht ') uit Teutoburger Walde fast das ganze römische Heer. Arglos brach Varus aus seinem Lager auf und zog ohne strenge Ordnung I und vielem Gepäck durch den undurchdringlichen Wald am lmken Weserufer daher. Oft mußte man Wege durch das Dickicht bahnen oder Brucken über die Bache Magen. Durch anhaltende Regengüsse wurde außerdem der Boden erweicht und das Marschieren erschwert. Dabei fielen die Germanen aus dem Dickicht des Waldes die Römer an, anfangs einzeln, bald tn Ellertjpaufen. Kampfend erreichten die Römer einen freien Platz, wo sie für die Nacht das Lager aufschlugen. Als sie am folgenden Tage in den Teutoburger Wald kamen, wurden sie von allen Seiten so heftig angefallen daß sie sich am Abend nur mit Mühe sammeln konnten. Auch am dritten Tage wiederholte sich bei heftigem Winde der strömende Regen, so daß die Bogensehnen erschlafften und die schwer geharnischten Römer in den weichen Boden einsanken. Dabei wurde jeder Busch lebendig; aus jeder Thalschlucht drangen die Deutschen herauf; die uralten Bäume schüttelten Pfeile ohne Zahl bte Römer herab. So gelangte Varus in die Ebene am südwestlichen Ävhang des Gebirges. Hier, zwischen der Ems und Lippe, kam es zum

2. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 93

1892 - Breslau : Hirt
Die Völkerwanderung. 93 hundertelang in den Steppen Asiens umhergezogen waren und 375 i in Europa einfielen. Die Hunnen hatten schwarzes, struppiges Haar, gelbe Hautfarbe, schiefe, stechende Augen und hervorstehende Backenknochen. Den Knaben wurden Kinn und Wangen zerschnitten, um durch dichte Narben den Bartwuchs zu verhindern. Die Hunnen waren klein von Körper, hatten aber breite Schulten: und einen dicken Kops; die Römer verglichen sie deshalb mit plump zugehauenen Brückenpfeilern an einem Geländer. Feste Wohnsitze hatten die Hunnen nicht; Häuser mieden sie wie die Gräber, selbst Hütten von Rohr fand man bei ihnen nicht; von Kindesbeinen an schweiften sie im Freien umher und lernten Frost und Hitze, Regen und Schnee ertragen. Sie lebten ohne Ackerbau und nährten sich von den Wurzeln und Kräutern des Feldes, sowie von Fleisch, das sie ohne Feuer zubereiteten, indem sie es wie einen Sattel aufs Pferd legten und mürbe ritten. Sie trugen Kittel von Leinen oder aus Fellen von Waldmäusen und umwickelten ihre Beine mit Bocksfellen. Mit ihren Pferden schienen sie fast zusammengewachsen zu sein: zu Pferde hielten sie ihre Versammlungen ab; auf ihnen aßen und tranken, kauften und verkauften, ja schliefen sie sogar. Auf Karren folgten ihnen ihre schmutzigen i Weiber mit den kleinen Kindern nach. „Anderswo geboren, weiterhin erzogen," fo hieß es von ihnen; niemand konnte seine Heimat angeben. Krieg nrtb Plünderung war ihre liebste Beschäftigung. Mit furchtbarem Geheul stürzten sie sich auf ihren schnellen Rossen ohne Ordnung auf den Feind: schon von fern fchossen sie ihre Pfeile, in der Nähe zogen sie ihre Säbel; wich der Feind, so warfen sie ihm ihre Schlinge über den Kopf und schleppten ihn mit sich fort. Wohin sie kamen, erfüllten sie das Land mit Raub, Brand und Mord. Tb. Die Westgoten; Alarich. Die Hunnen trafen zuerst auf das Volk der Goten, das sich in Ostgoten und Westgoten teilte. Die Ostgoten wurden überwältigt und weiter nach Westen gegen die Westgoten gedrängt. Diese mußten weichen und baten den römischen Kaiser, sie in sein Reich aufzunehmen. Der Kaiser scheute sich, das große und tapfere Volk bei sich aufzunehmen; doch konnte er ihnen ihre Bitte nicht abschlagen, weil sie schon Christen, also seine Glaubensgenossen waren. (S. 104.) Er gewährte ihnen daher ihre Bitte, und die Westgoten zogen nun über die Donau nach Süden. Aber die habgierigen römischen Statthalter suchten die neuen Ankömmlinge auf alle Art zu unterdrücken, die elendesten Lebensmittel, selbst Hundefleisch mußten diese zu hohen Preisen kaufen; als sie bereits all ihr Geld dahingegeben hatten, mußten viele sogar ihre Kinder den Römern als Sklaven überlassen, um nicht Hungers zu sterben. In dieser Not erhoben sich die Westgoten wie ein Mann. Zwei römische Heere wurden von ihnen vernichtet, da zog der Kaiser selber mit einem großen Heere gegen sie aus; aber auch er wurde vollständig geschlagen. Verwundet ließ er sich in eine Bauernhütte tragen und dort bewachen; doch die wütenden Goten umringten die Hütte und verbrannten sie samt dem Kaiser und seinem Gefolge. Ungehindert verheerten sie dann das kaiserliche Reich und machten manche Gegend zur Einöde.

3. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 88

1892 - Breslau : Hirt
88 Das Altertum. römischen Soldaten zu: „Habt ihr auch etwas an eure Frauen in Rom zu bestellen?" Sechs Tage währte dieser Zug; als er vorüber war, verließ Marius sein Lager, eilte auf Seitenwegen den Deutschen nach und überfiel sie an einem ihm günstigen Orte. Trotz ihrer unvergleichlichen Körperkraft und trotz ihrer unwiderstehlichen Tapferkeit mußten die 102 Teutonen in der Schlacht bei Aquä Sextiä, dem heutigen Aix (spr. v.chr. Ahs!) in Südfrankreich, der römischen Kriegskunst erliegen; ihre ganze Kriegsmacht ward vernichtet. Unter den Gefangenen war auch König Teutobach, der nach der Erzählung der Römer so groß war, daß er über alle Siegeszeichen hinwegragte, und so gewandt, daß er über sechs nebeneinander gestellte Pferde hinwegspringen konnte. b. Untergang der Cirnbern. Die Cimbern hatten unterdes die Alpen überschritten. Staunend sahen die Römer, wie die Fremdlinge auf ihren großen hölzernen Schilden über Eis und Schnee von den Bergen rutschten, Bäume ausrissen und in die Alpenflüsse warfen, um diese überschreiten zu können. Das römische Heer, welches ihnen entgegengeschickt war, wich zurück, und die Cimbern breiteten sich ver- , heerend in dem schönen und reichen Oberitalien aus. Da eilte der siegreiche Marius herbei. Die Cimbern wußten noch nichts von dem Untergange der Teutonen und verlangten von ihm für sich und diese Wohnsitze. Marius antwortete: „Eure Brüder haben schon Land, wo sie ewig bleiben werden," und dabei ließ er den gefangenen Teutobach vorführen. Da erhoben die Cimbern lautes Wehklagen und forderten Marius auf, Ort und Zeit einer Schlacht mit ihnen zu bestimmen. Der Römer wählte die große randische Ebene, nördlich vom Po, wo er seine Kriegskunst am besten zeigen konnte, und stellte seine Krieger so auf, daß die glühende Sommersonne den Feinden die Augen blendete und der Wind ihnen den Staub ins Gesicht wehte. Die Cimbern waren in einem großen Viereck aufgestellt; die vordersten Reihen hatten sich Mann an Mann mit Ketten aneinander geschlossen, damit niemand entweichen könne. Hinter den Schlachtreihen bei der Wagenburg standen die Frauen der Cimbern und töteten jeden Flüchtling der Ihrigen. Aber auch in dieser Schlacht unterlag der ungezügelte Kampfesmut der Deutschen der römischen Kriegskunst: das 101 ganze cimbrische Heer wurde erschlagen oder gefangen. Die deutschen v. Chr. Frauen aber wollten lieber sterben als in entehrende Knechtschaft geraten, und töteten deshalb zunächst ihre Kinder, dann sich selber. So hatte Marius sein Vaterland vor dem sichern Untergange gerettet, und mit Recht nannte ihn deshalb das dankbare Volk den „dritten Gründer Roms". (S. 55 n. 62.) 3) Groöeruugsversuche der Wörner in Deutschland. a. Drnsns und Tiberius. Seit Cäsars Zeit bildeten der Rhein die West- und die Alpen die Südgrenze Deutschlands gegen das

4. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 94

1892 - Breslau : Hirt
94 Das Altertum. Da wurde Theodosius zum Kaiser erwählt. Er sah wohl ein daß er bte Westgoten nicht mit Gewalt unterdrücken oder vertreiben konnte; deshalb suchte er sie durch Güte zu beruhigen. Sie erhielten in Thracren neue Wohnsitze und wurden Bundesgenossen der Römer-sie brauchten keine Abgaben zu zahlen und erhielten jährlich vom Kaiser ^ eine große Summe Geldes, wofür sie ihm ein Heer stellen mußten 39.) Kurz vor seinem Tode teilte Theodosius das große römische Reich Sein Sohn Honorins erhielt das abendländische Reich mit der Hauptstadt Rom, Arkadius bekam den Osten mit Konstantinopel. Als aber Arkadius den von seinem Vater mit den Westgoten geschlossenen Vertrag nicht hielt, erhoben diese sich unter Alarichs Führuug und durchzogen raubend und verwüstend die ganze griechische Halbinsel; Athen, Korinth, Sparta und viele andere Städte wurden ausgeplündert, obgleich die Sage erzählt, das drohende Antlitz der Göttin Athene ans der Burg zu Athen habe die Goten von der Plünderung dieser Stadt abgeschreckt. Erst als der weströmische Kaiser seinem Bruder ein Heer zu Hilfe sandte, wurden die Westgoten überwunden und erhielten jetzt neue Wohnsitze auf der Grenze zwischen Ost- und Westrom. Nur mit Aufbietung aller Kraft vermochten die Römer den unruhigen Nachbar aus Italien fernzuhalten: da wälzte sich von Norden her ein noch gefährlicheres Heer von Ostgoten, Burgundern, Vandalen u. f. w. heran. Um Italien zu schützen, mußte der Kaiser seine Legionen aus Britannien und vom Rhein zurückrufen und dadurch diese Länder preisgeben, die nun fremden Einwanderern offen lagen. Gallien und Spanien wurden verwüstet, und die Vandalen gründeten in Südspanien, das von ihnen noch heute Andalusien heißt, ein eigenes Reich, während die Burgunder die schönen, fruchtbaren Gefilde an der Rhone und am Oberrhein besetzten. Da brach Alarich mit feinen Westgoten in Italien selbst ein und rückte siegreich vor Rom. Die Römer drohten ihm mit der großen Einwohnerzahl der Stadt. Aber hohnlachend erwiderte Alarich: „Je dichter das Gras, desto besser das Mähen!" Da baten sie um die Abzugsbedingungen. Alarich verlangte alles Gold, Silber und kostbares Gerät, was in Rom war, dazu Freilassung aller Sklaven deutscher Herkunft. Bange fragten sie: ..Was willst du uns denn lassen?" — „Das Leben!" war die Antwort. Demütig erkauften die einst so stolzen Römer den Frieden; aber schon im folgenden Jahre kehrte Alarich zurück, eroberte die Stadt und plünderte sie, wobei er aber die Kirchen verschonte. Nach wenigen Tagen zog er weiter nach Unteritalien, um nach Sicilien und Afrika überzusetzen und auch diese Länder zu unterwerfen. Da ereilte ihn 410 der Tod inmitten feiner Siege im Alter von 34 Jahren. Im Bette des Busento begruben ihn die Goten und zogen nach Südfrankreich, das der Kaiser ihnen einräumte. Dort gründeten sie ein neues Reich, das drei Jahrhunderte bestanden hat. Neben ihnen in Südspanien

5. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 98

1892 - Breslau : Hirt
98 Das Altertum. schritten die Alpen und vermischten sich mit anderen deutschen Stämmen Damit war auch das Volk der Ostgoten verschwunden (553). Italien wurde nun ebenfalls eine Provinz Ostroms und Narses Statthalter über dieselbe; aber er war sehr habgierig und wurde deshalb ferner Würde entsetzt. Aus Rache rief er die Longobarden ins Land. Diese hatten zuerst auf dem linken Elbufer im heutigen Hannover gewohnt, wo vielleicht noch der Name Bardowiek an sie erinnert; von dort aus waren sie an der Elbe aufwärts gewandert und wohnten damals im heutigen Mähren. Viele der Longobarden dienten im Heere des Narses; als dieser sie nun nach Italien einladen ließ und thuen, um sie zu locken, edle, in Italien gewachsene Sudfrüchte sandte, folgten sie diesem Rufe gern und eroberten fast die ganze Halbinsel. Das von ihnen errichtete Reich ist erst von Karl dem Großen zerstört (S. 108); die Pogegend aber heißt noch heute nach ihnen Lombardei. 568 Der Zug der Longobarden nach Italien ist der letzte in der Völkerwanderung. Kaiser Justinian hat noch mehr durch Werke des Friedens als durch Eroberungen sich ein dauerndes Andenken gesichert. Er ließ die Gesetze der früheren römischen Kaiser, sowie Aussprüche, Erklärungen und Entscheidungen berühmter Rechtslehrer sammeln. Dieses Buch bildet noch heute bei allen gebildeten Völkern die Grundlage der Gesetzgebung. Justinian ist auch der Erbauer der Sophienkirche zu Konstantinopel. Sechs Jahre wurde daran gebaut, zeitweise von 10000 Menschen. Als der Kaiser bei der Einweihung das vollendete Werk in vollem Glanze erblickte, ries er, die Hände emporhebend, aus: „Gelobt sei Gott, der mich gewürdigt hat, solch ein Werk zu vollführen! Ich habe dich übertroffen, Salomo!" Unter Justinian kam auch der Seidenbau nach Europa. Bis dahin mußten alle Seidenzeuge aus China und Indien bezogen werden und waren so teuer, daß man sie mit Gold ans-wog. Infolge der Kriege, die Justinian mit Persien führte, blieben die Sei-denkaravanen ganz aus, und der Kaiser wollte schon ein Schiff das Rote Meer hinunter nach Indien schicken, als zwei persische Mönche vor ihm erschienen, welche aus China kamen und meinten, der Seidenbau lasse sich auch in Griechenland einführen, wenn man nur Seidenraupen habe. Die aber waren schwer zu erhalten, da die Chinesen und Inder die Ausfuhr dieser nützlichen Tiere mit dem Tode bedrohten. Auf des Kaifers Zureden unternahmen indes die beiden Mönche eine zweite Reise nach China und brachten 1555) in ihren ausgehöhlten Wanderstäben Eier der Seidenraupe mit, die auch glücklich auskrochen. Bald ward der Seidenbau eifrig betrieben; der Kaiser ließ mehrere Seidenfabriken anlegen. Bis ins zwölfte Jahrhundert blieb in Europa Griechenland allein im Besitz dieser reichen Erwerbsquelle; erst durch die Kreuzzüge kam der Seidenbau nach Unteritalien und von dort nach Oberitalien, Spanien, Frankreich und den übrigen Ländern.

6. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 110

1892 - Breslau : Hirt
110 Das Mittelalter. und salbte ihn mit geweihtem Öle zum Kaiser und weltlichen Ober- herrn der gesamten Christenheit. Das Volk rief dreimal: „Karl dem Großen, dem von Gott gekrönten großen und sriedenbringenden Kaiser 800 der Römer, Leben und Sieg!" So wurde das Kaisertum, das durch Deutsche untergegangen war, durch einen Deutschen wieder ausgerichtet, und die Kaiserwürde verlieh Karl bei seinen Zeitgenossen größeres Ansehen als alle seine großen Thaten. Um das weit ausgedehnte Reich gegen äußere Feinde zu beschützen, legte er an den Grenzen Marken an und setzte über jede derselben einen Markgrafen, der für die Bewachung der Grenze zu sorgen hatte. Solche Marken bestanden besonders im Südosten gegen die Avaren, im Osten gegen die Wenden und im Norden gegen die Wenden und Dänen. Um die Normannen, die gefürchtete Seeräuber waren, von den deutschen Küsten fernzuhalten, legte Karl an der Nordsee, besonders an den Mündungen der Flüsse, Befestigungen an. Am besten aber schützte er das Reich durch ein starkes, gefürchtetes Heer. Im Kriege mußten die Lehnsträger oder Vasallen ihm eine bestimmte Anzahl von Bewaffneten zuführen. Zu diesen Lehnsträgern gehörten auch die Geistlichen, die Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte, die ihre Mannschaft meistens durch einen Vogt ins Feld führen ließen. Außer diesem Vasallenheere wurde auch der Heerbann der Freien aufgeboten. Der Freie diente, je nachdem er ein großes oder kleines Besitztum hatte, zu Pferde oder zu Fuß; von den Ärmeren rüsteten je drei oder fünf einen Streiter aus. Sold gab es damals noch nicht; jeder mußte sich selber unterhalten. Um das große Reich besser verwalten zu können, teilte Karl es in Gaue, denen die Gaugrafen vorstanden, welche das Gaugericht abhielten und im Kriege den Heerbann des Gaues führten. Unter ihnen standen an der Spitze der Gemeinden oder Hundertschaften die Centgrafen. Zur Überwachung und Unterstützung der Gaugrafen bereisten alle Vierteljahr zwei Senbgrafen, ein geistlicher und ein weltlicher, mehrere Gaue. In jebem Frühjahre würde eine Volksversammlung der Freien, das Maiseld, abgehalten. Dann beriet Karl mit den Großen des Reiches die neuen Gesetze, welche er erlassen wollte. Diejenigen, welche seine Zustimmung erhielten, untersiegelte er mit einem Petschaft, das in seinen Degenknopf eingegraben war. Hatte er einmal einen Befehl an einen halsstarrigen Großen des Reiches untersiegelt, so pflegte er wohl zu sagen: „Hier ist mein Befehl und hier" — indem er sein Schwert schüttelte — „der, welcher ihm Gehorsam schaffen wird." Auf dem Maifelde erhielt Karl auch die üblichen Geschenke; eine regelmäßige Steuer erhob er nicht, sondern er lebte mit seinem Hofe von dem, was ihm seine Krongüter einbrachten. An dem Christentum hing der Kaiser mit ganzer Seele; nie versäumte er ohne Not den Gottesdienst. Die Geistlichen standen bei
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