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1. Weltkunde - S. 107

1886 - Hannover : Helwing
107 § 24. Die Völkerbündnisse. Im Laufe des zweiten Jahrhunderts treten teils durch Eroberung, teils durch freiwillige * Verschmelzung an die Stelle der kleineren Stämme in Deutschland große Volksgenossenschaften. Der größte Stamm waren die Goten, Westgoten südlich und östlich von den Karpaten, Ost- goten in den östlichen Ebenen. Sie hatten schon das Christentum, ihr Bischof Ulfilas übersetzte die Bibel 360—80. Andere Stämme waren: Alemannen am Oberrhein, Thüringer in Mittel- deutschland von der Donau bis zum Harz, Burgon di onen bei Worms, Sachsen, vom Harz bis zur Nordsee, vom Rhein bis zur Elbe, Franken am Niederrhein, Friesen an der Nordsee- küste und auf den Inseln re. Die alte Gemeindeverfassung fand sich nur noch bei Sachsen und Friesen, sonst war sie verschwunden. An ihrer Stelle fanden sich Heeresverfassungen mit Heereskönigen an der Spitze, die sich meistens aus den alten Gefolgschaften entwickelt hatten. Das römische Reich hatte von deutschen Völkerschaften schon im 2. Jahrhundert schwere Stöße auszuhalten und wurde von der Mitte des 3. Jahr- hunderts an durch gewaltige Angriffe derselben un- aufhörlich erschüttert, worin denn sein Untergang durch germanische Macht sich immer lauter ankündigte. d) Die Völkerwanderung. § 23. Hunnen und Westgoten. Die Völkerwanderung hat fast 200 Jahre gedauert. Viele deutsche Völkerschaften ver- ließen ihre Wohnsitze, drangen in das römische Weltreich ein, bereiteten diesem den Untergang und errichteten in den römischen Provinzen neue Reiche. Der erste Stoß geschah durch die Hunnen, ein großes mongolisches Nomadenvolk. Sie kamen aus Asien und suchten neue Wohnsitze. Die Männer saßen Tag und Nacht zu Pferde, die Frauen auf Wagen. Von Gestalt waren sie klein, aber kräftig. Das Gesicht war gelb und zerfetzt, die Augen waren klein und schief geschlitzt. Sie kleideten sich in Leinen und Felle und nährten sich von rohem Fleische, Wurzeln und Milch. Mit furchtbarem Geschrei stürzten sie sich auf den Feind und mordeten ohne Erbarmen. Als sie über die Wolga gingen (375 n. Chr.), stießen sie auf Alanen und Ostgoten. Diese drängten die Westgoten zurück, welche im römischen Reiche Wohnsitze erhielten, aber mit den Römern wegen schlechter Behandlung in Kampf kamen und bei Adrianopel 378 siegten, wobei Kaiser Valens in einer Bauernhütte in den Flammen starb. Sein Nach- folger war Theodosius der Große, welcher das römische Reich teilte, § 18. — Die Westgoten eroberten unter Alarich Roni 412, zogen nach Unteritalien, wo Alarich starb („Das Grab im Busento" von Platen), und wurden von Alarichs Schwager

2. Weltkunde - S. 109

1886 - Hannover : Helwing
109 war Ruhe und Ordnung. 14 Jahre später kam Theodorich, König der Ostgoten („Dietrich von Bern"), ein gebildeter und mutiger Mann, mit seinem Volke von Ungarn nach Italien, stürzte Odoüker und stiftete das eine kurze Zeit durch Sicherheit, Ackerbau, Gewerbe und Handel, Frieden und Kunst (schöne Kirchen) blühende Ostgotenreich. (In Gallien entstand um diese Zeit das Frankenreich). — Der Kaiser des oströmischen Reiches (griechische Halbinsel, Kleinasien, Syrien), Justinian, führte eine glanzvolle Regierung (Seidenbau, Gesetzsammlung, Sophienkirche) und wollte das alte römische Reich wieder herstellen. Sein Feldherr Belisar zerstörte das Vandalenreich und dann das Ost- gotenreich (später Rarses) 555. Die Ostgoten sind von da an verschwunden (aufgerieben, mit anderen vermischt rc.). Afrika und Italien waren jetzt griechische Statthalterschaften (Exarchate). — 568 eroberten die Longobarden (welche früher im jetzigen Lüneburgischen, Brandenburgischen ic. gewohnt hatten) Oberitalien und stifteten das lombardische Reich. Die Griechen behielten nur einige Küstenstriche. In Gallien, Spanien und Italien mischten sich die Ger- manen mit den römischen Bewohnern, und so entstanden hier die romanischen Nationen. Von Osten her kamen die Slaven und besetzten die von den Deutschen verlassenen Länder bis zur Elbe. So waren jetzt drei Völkerfamilen in Europa: Ger- manen, Romanen und Slaven. e) Die Franken. § 29. Das Heranwachsen derselben. Zur Zeit der Völkerbündnisse wohnten die Franken am Niederrhein. Von 481 bis 511 war Chlodwig ihr König. Er herrschte zuerst nur über einen Teil der Franken (zwischen Maas und Schelde), besiegte 486 die letzten Römer (Soissons), 496 die Alemannen, 507 die Westgoten, unterwarf mit Gewalt und List die übrigen Franken und be- herrschte so ganz Gallien und die Rheinlande; er ist der Begründer des Frankenreichs. (An der Donau hatte sich aus Vermischung ein neuer Stamm gebildet, die Bayern, die um 550 in Abhängigkeit von den Franken kamen.) Seine Söhne teilten das Reich und eroberten Thüringen (dessen nördlicher Teil an Sachsen fiel) und Burgund. Roch verschiedene Teilungen und Wiedervereinigungen haben kein besonderes Interesse. Unter den letzten schwachen Königen (Merowingern) kam die ganze Macht allmählich in die Hände der Haushofmeister. Der raa)or äomus Karl Martell schlug 732 bei Poitiers (in Südfrankreich) die Mauren. Pipin der Kleine stieß mit Zustimmung des Papstes den letzten Merowinger vom Throne und wurde selbst König. Er zog gegen die Longobarden, schenkte das eroberte Land dem Papste und stiftete so den Kirchenstaat.

3. Weltkunde - S. 101

1876 - Hannover : Helwing
101 Umeilen. Es ging im Osten bis an den Euphrat, im Süden bis an die Sahara, im Westen bis an das atlantische Meer, im Norden bis an die Donau. (Zeige dies auf der Karte!) Octavian erhielt den Titel Augustus, d. i. der Herrliche, Erhabene. Der innere Friede nach den langen Bürgerkriegen beförderte den Wohl- stand und verbesserte die Lage der zerrütteten Provinzen. Das Reich galt als Reich der Gerechtigkeit und des Friedens, wiewohl dies nur äußerlich und weltlich zu nehmen ist. Fast die ganze Welt war unter einem Scepter vereinigt, eine Sprache herrschte allenthalben, und der durch den allgemeinen Weltfrieden unterstützte lebhafte Handel und Verkehr beförderte die schnelle und leichte Verbreitung der neuen Anschauungen. Die Menschheit hatte alles versucht, um zu einem befriedigenden Wohlsein zu ge- langen, aber Kunst, Wissenschaft, Staatsverfassung, Reichthum und Sinnengenuß hatten keinen Frieden bringen können. Mit dunkler Ahnung sah man der Zukunft entgegen, und allgemein hatte sich das Gerücht verbreitet, ein aus Judäa Kommender werde sich des ganzen Erdkreises bemächtigen und die Welt erlösen. Da wurde in Bethlehem Jesus Chri st us geboren. Augustus regierte bis 14 n. Chr. Von den nun folgenden Kaisern merken wir nur: Tiberius (unter dessen Regierung Jesus sein Lehramt antrat und die Erlösung vollbrachte), Caligula (Pauli Bekehrung), Claudius (Pauli 1. und 2. Reise), Nero (Pauli letzte Reise, Gefangenschaft und sein und Petri Tod), Vespasian (Jerusalems Zerstörung.) Vom Ende des zweiten Jahrhunderts an wurde der Thron meistens durch Soldatenrevolutionen gewonnen und verloren; die Provinzen sanken durch Bürgerkrieg, Unordnung in der Ver- waltung, Pest und andere Unglücksfälle in namenloses Elend. Endlich kam Constantin der Große auf den Thron (306 bis 337), der seine Residenz nach Bhzanz (regierungsseitig Neurom, vom Volke Constantinopel, von den Türken Stambul genannt, am schwarzen Meere) verlegte und das Christenthum zur Staatsreligion erhob. Theodosius der Große theilte das Reich unter seine Söhne (395 n. Chr.). So entstanden zwei Kaiserthümer: das mokgenländische oder griechische mit der Hauptstadt Constantinopel und das abendländische mit der Residenz Rom. Dieses wurde 476 durch Deutsche gestürzt, jenes fast 1000 Jahre später durch die Türken, die sich in Europa festsetzten. §. 19. Das Christenthum. — Wie hießen die Apostel? (Apostelgesch. 1, 13. 26. Cap. 9). Wie stark war die erste Ge- meinde in Jerusalem? (Apostelgesch. 2, 41). Was wird von dem Leben der ersten Christen gesagt in v. 42—47? Wie viel sind nach Cap. 4, 4. bekehrt? Wer nach Cap. 5, 14? nach -8,

4. Weltkunde - S. 106

1876 - Hannover : Helwing
106 Städte: Salzburg, Regensburg, Augsburg, Basel, Straßburg, Baden, Speyer, Worms, Mainz, Trier, Köln, Bonn, Cobleuz ic. (An welchem Flusse und in welchem Laude liegt jede derselben?) — Römische Cultur in diesen Gegenden: Obst-, Wein- und Bergbau, Landstraßen, Schiffahrt, Fabriken, Schlösser re. — Römische Kauf- leute zogen nach Deutschland und brachten Gold und Lupus, holten Leder, Pelzwerk, Federn, Bernstein, Vieh, Sclaven, Frauen- haar (wozu?). Im Innern Deutschlands gewannen weder die Römer noch ihre Lebensweise Freunde, es entstanden auch keine Städte. Doch gingen noch viele Deutsche nach Rom und ins römische Heer. Weshalb wohl? §. 24, Die Völkerbündnisse. Im Laufe des zweiten Jahrhunderts treten theils durch Eroberung, theils durch frei- willige Verschmelzung an die Stelle der kleineren Stämme in Deutschland große Volksgenossenschafteu (Gothen: Westgothen südlich und östlich von den Karpathen, Ostgotheu in den östlichen Ebenen — Christenthum, Bibelübersetzung von Ulfilas 360—80; Alemannen am Oberrhein; Thüringer in Mitteldeutschland von der Donau bis zum Harz; Burgundionen bei Worms; Sachsen, vom Harz bis zur Nordsee, vom Rhein bis zur Elbe; Franken am Niederrheiu; Friesen an der Nordseeküste und auf den Inseln rc. Zeige dies auf der Karte!). Die alte Ge- meindeverfassung findet sich nur noch bei Sachsen und Friesen, sonst ist sie verschwunden. Au ihrer Stelle finden sich Heeres- vcrfassungen mit Heereskönigeu an der Spitze, die sich meistens aus den alten Gefolgschaften entwickelt haben. Das römische Reich hatte von deutschen Völkerschaften schon im 2. Jahrhundert schwere Stöße auszuhalten und wurde von der Mitte des 3. Jahrhunderts an durch gewaltige Angriffe derselben unaufhörlich erschüt- tert, worin denn sein Untergang durch germanische Macht sich immer lauter ankündigte. b. Die Völkerwanderung. §. 25. Hunnen und Westgothen. Die Völkerwanderung hat fast 200 Jahre gedauert. Viele deutsche Völkerschaften ver- ließen ihre Wohnsitze, drangen in das römische Weltreich ein, bereiteten diesem den Untergang und errichteten in den römischen Provinzen neue Reiche. Der erste Stoß geschah durch die Hunnen*), ein mongolisches Nomadenvolk, welche die Mongolei verließen (wo?), *) Aufgabe. Was erzählt dein Lesebuch von den Hunnen und ihrer Lebensweise?

5. Weltkunde - S. 108

1876 - Hannover : Helwing
108 nach Gallien bis Orleans und dann zurück nach Chalons (zeige dies aus der Karte!) — alles verwüstend (Trier, Metz rc.). Durch den römischen Feldherrn Astius und die Westgothen (unter Theodorich^ der fällt) wird er aus den catalaunischen Feldern ge- schlagen*) (Chalons a. d. Marne) und zieht dann nach Ungarn zurück. — 2. 452 nach Italien, bis Rom, wo ihn Leo der Große zum Abzüge bewegt. Attila stirbt 453 in Ungarn. Unter seinen Söhnen verschwindet das Hunnenreich. Hätten sie Europa dauernd in Besitz genommen, so wäre es um Christenthum und Bildung geschehen gewesen. §. 28. Italien. Völkerschaften von der Ostsee und Weichsel drangen unter Odoaker in Italien ein, und das abend- läudischekaiserthum hatte 476mitromulusaugustulus ein Ende. Odoaker wird König in Italien und eine Zeitlang ist Ruhe und Ordnung. 14 Jahre später kommt Theodorich, König der Ostgothen („Dietrich von Bern", ein gebildeter und muthiger Mann, nicht zu verwechseln mit dem Theodorich im vorigen §), mit seinem Volke von Ungarn nach Italien, stürzt Odoaker und stiftet das eine kurze Zeit durch Sicherheit, Ackerbau, Gewerbe und Handel, Frieden und Kunst (schöne Kirchen) blühende Ostgothen reich.' (Wo war das West gothenreich? In Gallien entsteht um diese Zeit das Frankenreich). — Der Kaiser des oströmischen Reiches (griechische Halbinsel, Kleinasien, Syrien), Justinian führte eine glanzvolle Regierung (Seidenbau, Gesetz- sammlung, Sophienkirche), wollte das alte römische Reich wieder herstellen. Sein Feldherr Belisar zerstörte das Vandalenreich und dann das Ostgothenreich (später Narses) 555. Die Ostgothen sind von da an verschwunden (aufgerieben, mit andern vermischt rc.). Afrika und Italien sind jetzt griechische Statthalter- schaften (Eparchate). — 568 eroberten die Langobarden (welche früher im jetzigen Lüneburgischen, Brandenburgischen rc. gewohnt hatten) Oberitalien und stifteten das lombardische Reich. Die Griechen behielten nur einige Küstenstriche. In Gallien, Spanien und Italien mischten sich die Ger- manen mit den römischen Bewohnern, und so entstanden hier die romanischen Nationen. Von Osten her kamen die Slaven und besetzten die von den Deutschen verlassenen Länder bis zur Elbe. So waren jetzt drei Völkerfamilien in Europa — welche? *) Aufgabe. Was erzählt dein Lesebuch über den Hergang dieser Schlacht?

6. Weltkunde - S. 106

1874 - Hannover : Helwing
106 auf den Inseln re. Zeige dies auf der Karte!). Die alte Ge- meindeversassung findet sich nur noch bei Sachsen und Friesen, sonst ist sie verschwunden. An ihrer Stelle finden sich Heeresver- sassungen mit Heereskönigen an der Spitze, die sich meistens aus den alten Gefolgschaften entwickelt haben. Das römische Reich hatte von deutschen Völkerschaften schon im 2. Jahr- hundert schwere Stöße auszuhalten und wurde von der Mitte des 3. Jahrhunderts an durch gewaltige Angriffe derselben unaufhörlich erschüttert, worin denn sein Untergang durch germanische Macht sich immer lauter ankündigte. b. Die Völkerwanderung. §♦ 25. Hunnen und Westgothen. Die Völkcr- wanderung hat fast 200 Jahre gedauert. Viele deutsche Völker- schaften verließen ihre Wohnsitze, drangen in das römische Welt- reich ein, bereiteten diesem den Untergang und errichteten in den römischen Provinzen neue Reiche. Der erste Stoß geschah durch die Hunnen*), ein mon- golisches Nomadenvolk, welche die Mongolei verließen (wo?), und über die Wolga gingen (375 n. Chr.). Sie stießen aus Alanen und Ostgothen. Diese drängten die Westgothen zurück, welche im römischen Reiche Wohnsitze erhielten, aber mit den Römern wegen schlechter Behandlung in Kamps kamen und bei Adrianopel 378 siegten, wobei Kaiser Valens in einer Bauernhütte in den Flammen starb. Sein Nachfolger war Theodosius der Große. Was hat dieser gethan? Z. 18. — Die Westgothen eroberten unter Alarich Rom 412, zogen nach Unteritalien, wo Alarich starb („Das Grab im Busento" von Platen**), und wurden von Alarichs Schwager Athaulf nach Gallien geführt, wo sie 419 aus beiden Seiten der Pyrenäen das west gothische Königreich stifteten, das später durch die Araber seinen Untergang fand. §. 26. Wanderung anderer deutscher Stamme. Als die Römer, um sich gegen Alarich zil schützen, ihre Streit- kräfte aus den Provinzen zogen und so die Grenzen ihres Reiches entblößten, drangen eilig germanische Völkerschwärme in die schönen Gegenden ein. — Ein Schwarm von Alanen, Vandalen, Sueven, *) Aufgabe. Was erzählt dein Lesebuch von den Hunnen und ihrer Lebensweise? **) Aufgabe. Erzähle dessen'inhalt!

7. Weltkunde - S. 111

1874 - Hannover : Helwing
111 752. Pipin der Kleine wird König. 755. Bonifacius f. 768. Karl der Große. 2) Welche deutsche Stämme kennst du? Nenne ihre Wohnplätze! Welche Stämme haben ihre Wohnplätze verändert, welche nicht? Welche Stämme sind verschwunden, welche neu entstanden? — 3) Erkläre fol- gende Wörter: Heerbann, Gefolgschaften, Volksstamm, Gau, Geineiudc- versammlung, Graf, König, Lehen, Völkerwanderung, Islam, Mission, Truchseß, m'ajor domus, Pfalz, Marschall, Pfalzgraf, Odin, Walhalla. — 4) Inwiefern haben die Römer auf die deutsche Cultur Einfluß gehabt? — 5) Nenne Städte in Deutschland, die römischen Ursprunges sind! — 6) Was weißt du von folgenden Männern: Drusus, Germa- nicus, Hermann, Marbod, Alarich, Attila, Bonifacius, Karl Martcll, Varus, Pipin der Kleine, Theodorich (2 mal), Justinian, Odoaker, Muhamed? — 7) Gieb die Einteilung der deutschen Geschichte an! — 8) Wie gliedert sich die Stamnkeszeit? — 9) Beschreibe die deutschen Zustände vor und nach der Völkerwanderung! — 10) Welche Bedeutung hat die Hermannsschlacht, die Schlacht bei Chalons, die bei Tours? — 11) Inwiefern reicht Bonifacius' Einfluß bis in unsere Zeit? — 12) Welche Bedeutung hatten anfangs die Klöster? — 13) Welche Reiche sind nach einander in Italien entstanden? — 14) Welches war die erste Ursache der Völkerwanderung? Warum ging Attila nach Deutschland? Weshalb zogen die Angelsachsen nach Britannien? —15) Welche Völker- familien sind zur Zeit der Völkerwanderung in Europa entstanden? — 16) Wer war Karls des Großen Vater? — 17) Weshalb ist das römische Reich untergegangen? 2. Kaisergcschichtc. a. Die Karolinger. §♦ 33. Karl der Grosse (768—814) regierte von 768^-771 gemeinschaftlich mit seinem Bruder Karlmann, nach dessen Tode allein. 1. Seine Kriege,a) in Deutschland. Karl wollte alle deutschen Stämme zu einem Reiche verbinden. (Das fränkische Reich wurde durch Grafen verwaltet; nur in einigen Gegenden in Frankreich und außerdem in Baiern waren noch Herzoge. Der Herzog von Aquitanien in Südfrankreich wurde 769 entsetzt.) Die Sachsen hatten durch räuberische Einfälle oft das Fraukenland verheert; deshalb wurde auf dem Maifelde zu Worms 772 gegen sie der Reichskrieg (nicht bloß durch Lehensmannen, sondern auch durch den Heerbann) beschlossen, der mit verschiedenen Unter- brechungen dreißig Jahre dauerte. Wo wohnten die Sachsen? Wie war ihre Verfassung? Wie wurden sie eingetheilt? 772 Zerstörung der Eresburg (am Teutoburger Walde) und Jrmen- füule (a. d. Diemel) und Unterwerfung der Sachsen bis zur Weser, sie geloben Treue. 773, als Karl in Italien ist, neue Sachsen-

8. Teil 1 - S. 74

1908 - Hannover : Helwing
74 Der König nahm das ganze eroberte Land für sich und sein Volk in An- spruch. Die Römer wurden Knechte der Langobarden und massenhaft als Sklaven verkauft. Alboin hat sein schönes Reich nur wenige Jahre regiert. In grauser Roheit zwang der trunkene König einst seine Gemahlin, bei einem Festmahle aus dem Hirnschädel ihres ermordeten Vaters zu trinken. In heißem Rachedurst schwur die Königin ihrem Gemahl den Tod. Eines Tages, als Alboin schlief, führte sie einen Meuchelmörder in sein Schlasgemach, der ihn erschlug. Das Langobardenreich aber bestand mehr als 200 Jahre. Noch heute heißt der westliche Teil von Oberitalien die „Lombardei". 8 43. König Chlvdwig gründet das Frankenreich. 1. Die Franken und ihr König. Chlovwig war zuerst nur König der sa lisch en Franken (Salier), die von den Mündungen des Rheines bis ins nördliche Gallien saßen. Ihre Brüder, die Unterfranken, dagegen be- wohnten die Landschaften zwischen Mittelrhein und Maas. Sie standen unter eigenen Königen. Die Franken (freie Männer) waren tapfere und grausame Krieger. Die nackte Brust nur durch den Schild gedeckt, die Beine von den Hüsten an mit Linnen oder Riemen straff umwickelt, zogen sie in die Schlacht. Ihre Hauptwaffe war die zweischneidige Streitaxt (Franziska), die sich zum Wurf wie zum Hieb gleich gut eignete. Auf ihre Freiheit waren sie stolz. Als die Salier einst von einem Raubzuge heimkehrten, fand sich unter der Beute ein goldener Krug, der aus einer Kirche geraubt war. Der Bischof hatte den König gebeten, der Kirche das Kleinod zurückzugeben. Chlodwig, obgleich er noch Heide war, hatte es zugesagt. Als nun die Beute verteilt wurde, bat der König, man möge zu seinem Anteil noch den Krug legen. Da rief ein Franke: „Du sollst nichts bekommen, als was das Los Dir zuspricht!" Der König schwieg. Als Chlodwig im nächsten Jahre Heerschau hielt, fand er, daß die Waffen jenes Franken in schlechtem Zustand waren. Zornig schleuderte er dessen Streitaxt zu Boden. Als der Franke sich bückte, sie aufzuheben, fuhr ihm die Fransziska des Königs in den Hirn- schädel, daß der Getroffene tot zu Boden stürzte. 2. Wie Chlodwig Christ wurde. Der junge Frankenkönig dürstete danach, an Land und Siegen reich zu werden. Wer ihm dazu die stärkste Hülfe gewähren konnte, der war ihm der liebste Bundesgenosse. Nun hatte ihm seine christliche Gemahlin Chlotilde, die kluge und schöne Schwester des Burgundenkönigs, viel von Jesus Christus, dem allmächtigen Gottessohn, er- zählt. Aber sie hatte ihren Gatten nicht bewegen können, Christ zu werden. Erst in höchster Schlachtennot brach sein Götterglaube zusammen. Die Sage erzählt: Chlodwig sah in der Alemannenschlacht die Seinen wanken und den Feind siegreich vordringen. Da rief er in seiner Not: „Jesus Christus, den Chlotilde den Sohn des lebendigen Gottes nennt, wenn Du mir den Sieg verleihest, so will ich an Dich glauben und mich taufen lassen!" In diesem Augenblick siel der Alemannenkönig, und Chlodwig siegte. — Wie dem auch sei, jedenfalls ließ der König sich von dem Bischof Remigius von Rheims in der christlichen Lehre unterweisen und taufen. Dabei rief der Bischof ihm zu: „Beuge Dein Haupt, stolzer Sigambrer; bete an, was Du verbrannt, und verbrenne, was Du früher angebetet hast!" So war Chlodwig der erste katholische König in deutschen Landen. Viele Franken folgten dem Beispiel

9. Teil 1 - S. 75

1908 - Hannover : Helwing
des Königs, ließen sich taufen und wurden Christen. Freilich war damit ihr wilder, grausamer und trotziger Sinn nicht sogleich gebrochen und umgewandelt. 3. Chlodwig wird an Land und Siegen reich. Chlodwig wollte ein großes Frankreich gründen. Sein Nachbar im Süden war der römische Statthalter von Gallien. Diesem ließ er Krieg ansagen, besiegte ihn und nahm Gallien bis zur Loire ein. — Zehn Fahre später rief ihn der Franken- könig Siegbert in Köln gegen die Alemannen zur Hülse. Er kam und be- siegte sie in der mörderischen Schlacht bei Zülpich im Elsaß. Als Sieges- beute nahm er ihnen ihr Land zwischen Neckar und Main (den Grundstock des späteren Herzogtums Franken) ab. Nach abermals 10 Jahren griff er ohne jede Ursache die Westgoten in Südfrankreich an. Als er sie besiegt hatte, schlug er Gallien bis an die Garonne zu seinem Reich. — Dann räumte er unter den Stammeskönigen der Franken auf. Besonders war ihm König Siegbert im Wege. Er sandte Boten nach Köln zu dem Sohne Siegberts und ließ ihm sagen: „Dein Vater ist alt und schwach; wenn er tot wäre, würdest Du König sein." Der Sohn verstand den Sinn der arg- listigen Worte, ließ seinen Vater ermorden und es dem Chlodwig ansagen. Dieser schickte sogleich einige seiner Getreuen hin und ließ den Vatermörder töten. Dann eilte er selber nach Köln, tat ganz unschuldig und nahm das Reich des Vetters in Besitz. Er starb im besten Mannesalter in seiner Hauptstadt Paris. Sein Reich umfaßte nahezu das ganze heutige Frankreich, Belgien, Holland und das westliche Deutschland vom Neckar bis gegen Thüringen hin. 8 -1-1. Mohammed. 1. Wie Mohammed eine neue Reli- gion stiftete. Mohammed wurde 571 in Mekka in Arabien geboren. Als Kaufmann lernte er aus seinen Handelsreisen die jüdische und christliche Religion kennen. Er sah bald ein, daß der Götzendienst seines Volkes Tor- heit sei und beschloß, eine neue Religion zu stiften. Nachdem er eine Zeit- lang in, der Wüste gelebt hatte, trat er auf und lehrte: „Es gibt nur einen Gott und Mohammed ist sein Prophet, größer als Moses und Christus. Gott hat jedem Menschen sein Schicksal unabänderlich vorher bestimmt, darum ist es Pflicht jedes Gläubigen, sich still in den Willen Allahs (Gottes) zu ergeben." Diese stumme Ergebung in Allahs Willen heißt Islam. So nennt man auch die neue Religion Mohammeds. Ihre Lehren stehen im Koran (der Bibel des Mohammedaners). Eine der wichtigsten lautet: „Für den Glauben in der Schlacht streiten und Feinde töten, führt zur höchsten Seligkeit." Der Mohammedaner muß den Freitag als Feiertag halten, darf weder Blut noch Wein genießen; aber so viele Frauen nehmen, als er ernähren kann. Die Gläubigen (Moslemin) kommen einst ins Paradies, die Ungläubigen in die Hölle. 2. Karl Martell besiegt die Mohammedaner. Mohammed fand mit seiner neuen Lehre bei den Arabern zuerst wenig Beifall. Sie stellten ihm sogar nach dem Leben. Da floh er nach Medina (622). Von diesem Jahre beginnen die Mohammedaner ihre Zeitrechnung. Jetzt fing Mohammed an, seine Religion mit Feuer und Schwert auszubreiten. Er eroberte Mekka und unterwarf fast ganz Arabien dem Islam. Seine Nach- kommen (Chalifen) bezwangen das ganze Vorderasien und Ägypten. Von

10. Weltkunde - S. 110

1896 - Hannover : Helwing
110 zum Abfall zu zwingen. In dieser Verfolgung erlitt der ehrwürdige Bischof Polykarpus von Smyrna den Feuertod. Kaiser Dezius (249 — 251) war ein ebenso wütender Feind und Mörder der Christen. Noch schärfer wurde die Verfolgung unter Kaiser Diokletian (284 bis 305). Er verbot die christlichen Gottesdienste, zerstörte die Kirchen und ließ die hetligen Schriften bei den Christen ausspüren und verbrennen. Viele Tausende von Christen wurden unter den grausamsten Martern hingerichtet. Da schlug die Stunde der Erlösung und des Sieges. Im römischen Reiche gab es während der letzten Jahrhunderte seines Bestehens immer mehrere Herrscher zugleich, indem entweder der Kaiser einen oder mehrere Mitherrscher (Unterkaiser) ernannte oder auch, indem die Legionen einen Feldherrn zum Kaiser ausriefen. Im Jahre 306 machte das römische Heer in Britannien Konstantin zum Kaiser. Als solcher zog er nach Italien, um das Land zu gewinnen. An einem Nach- mittage, als er sich mit seinem Heere aus dem Marsche befand, erblickte er plötzlich ein flammendes Kreuz unter der Sonne. Unter dem Kreuze las er die Inschrift: „Durch dieses siege!" In der Nacht befahl Christus ihm im Traume, eine Fahne mit Kreuz und Inschrift, wie er sie gesehen, machen zu lassen. Unter dieser Kreuzesfahne erfocht Konstantin einen völligen Sieg über seinen Gegenkaiser (312). Im folgenden Jahre erlaubte er jedem, der wolle, ein Christ zu werden. Später machte er die christliche Religion zur Religion des römischen Staates. Kurz vor seinem Tode ließ er sich taufen. Er starb 337. § 28. Zur Wiederholung. — Lerne folgende Sätze auswendig: Um 800 v. Chr. lebte Lykurg in Sparta. 753 wurde Rom gegründet. 722 führte Salmanassar die 10 Stämme in die assyrische Ge- fangenschaft. 594 gab Solon den Athenern eine neue Verfassung. 586 führte Nebukadnezar die Juden in die babylonische Gefangen- schaft. Um 555 gründete Cyrus das Perserretch. 536 kehrten die Juden mit Erlaubnis des Eyrus in ihr Vaterland zurück. 510 wurde Rom ein Freistaat. 490 besiegte Miltiades die Perser bei Marathon. 480 fiel Aönig Leonidas mit seinen Spartanern bei Thermopylä. 480 besiegte Themistokles die Perserslotte bei Salamis. 479 schlug Pausanias das Perserheer bei Platää. Um 450 war Athens Blütezeit unter Perikles. 431. begann der peloponesische Krieg. Von 336—323 regierte Alexander d. Gr. Von 218—201 dauerte der zweite punische Krieg. 146 zerstörten die Römer Karthago und Korinth. 60 schlossen Cäsar, Pompejus und Crassus den ersten Drei- männerbund.
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