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1. Das Deutsche Reich - S. 22

1901 - Langensalza : Beyer
22 1. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. 3. Welchen Einfluß übt der Bodenaufbau auf die Besiedelung der Alpen aus? 4. Wie zeigt sich auch in den Alpen, daß die Bewohner von dem Boden auf dem sie wohnen, abhängig sind? 5. Inwiefern hat sich auch in den Alpen der Mensch „zum Herrn der Schöpfung" gemacht? 6. Weist nach, daß in den Alpen auch das Verkehrsleben durch deu Bodenaufbau beeinflußt worden ist! 2. Das deutsche Alpenvorlands) Ziel: Das Römerland an der Donau. Vorbereitung: Welches deutsche Land hatten denn die Römer inne? Das Land, das von der Donau und dem Jura im Norden und Nordwesten und durch die Alpen im Süden begrenzt wird, war zur Zeit Armins im Besitze der Römer. Wie war es den Römern möglich geworden, dies Land in Besitz zu nehmen? Die Römer waren von Süden und Westen her vorge- drungen. Das wegsame Alpengebirge, dessen Völkerschaften sie sich bereits unterworfen hatten, hatte ihr Vordringen nach Norden hin erleichtert. Im Thale der zur Donau Hinsließenden Alpenslüsse waren sie vorwärts gezogen und hatten sich nach und nach das Gebiet bis zur Donan hin unterworfen. Wie suchten die Römer ihre Herrschaft im deutschen Donaulaude zu be- festigen? Die römischen Eindringlinge legten hier im Donaulande eine Reihe von Städten und Kastellen an, in die sie starke Besatzungen legten. So wurde schon in der Römerzeit der Grund gelegt zu verschiedeneu Städten, die noch heute im deutschen Donaulande zu finden sind. Römischen Ursprungs sind z. B. Bregenz am Bodensee, Augsburg am Lech, Regensburg und Passau an der Donau. Die römischen Kriegslager im deutschen Donau- lande wurdeu immer an den Ufern der Flüsse angelegt, weil die Flußthäler in jener Zeit die Hauptstraßen des Verkehrs bildeten. Ist denn das deutsche Donauland immer im Besitz der Römer geblieben? Später, zur Zeit der Völkerwanderung, wurde das deutsche Donauland von deutscheu Volksstämmen in Besitz genommen: den östlichen Teil besiedelten die Bayern, den West- lichen dagegen die Alemannen. Es fragt sich nun: Haben die deutschen Volksstämme bei der Besitzergreifung des deutschen Donaulandes sich auch vorwiegend in den Fluß- thälern niedergelassen? *) Vergl. Penck, Das deutsche Reich S- 135 ff. — Kutzen, Das deutsche Land S. 121 ff. — Daniel-Volz, Das deutsche Land S. 126 ff.

2. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 49

1877 - Langensalza : Beyer
— 49 — Brutus und Cassius gänzlich geschlagen und gaben sich aus Verzweiflung selbst den Tod. Wie aber Cäsar und Pompejns über die Herrschaft über Rom in Streit geraten waren, so geschah dies auch jetzt zwischen Antonius, Octavianus und Lepidns. Jeder von ihnen wollte allein herrschen, und so entstanden abermals schwere Kämpfe. Antonius verband sich mit der Königin Cleopatra von Aegypten, aber Octavianus schlug Leide in der Seeschlacht bei Actinm, einem Vorgebirge im westlichen Griechenland (31 v. Chr. Geb.). Antonius floh nach Aegypten und tödtete sich hier selbst, ebenso die Cleopatra. Ihr Reich ward römische Provinz. Und da Octavianus auch des Lepidns Truppen schon ftüher an sich gezogen hatte, so war er jetzt an seines Großoheims Stelle Alleinherrscher des römischen Reiches. Als solcher ist er bekannter unter dem Namen Angustus, das heißt der Erlauchte. So hörte die Republik auf, und Rom wurde ein Kaisertum, welches einige Jahrhunderte hindurch noch vou vielen Kaisern beherrscht ward. Später zerfiel das römische Kaiserreich in zwei Theile; Theodosius der Große teilte es nämlich im Jahre 395 n. Chr. Geb. in ein weströmisches oder abendländisches Reich mit der Hauptstadt Rom und in ein oströmisches oder morgenländisches (auch griechisches) Kaisertum mit der Hauptstadt Coustautiuopel. Dem weströmischen Reiche machte Odoaker, Hesrführer einiger deutscher Völker in Italien (der Heruler und Rugier), ein Ende und sich selbst zum Könige von Italien. (476 it. Chr. Geb.). Wolff, Leitf. z. allg. Gesl. 2. Aufl. 4

3. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 62

1877 - Langensalza : Beyer
— 62 — S s toen' welche häufig in das fränkische Gebiet entfielen und daselbst raubten und plünderten. Gegen dieses Volk schickte Karl seinen Sohn Pipm, der es besiegte und ihm ein großes Stück Laub abnahrm Daraus machte Karl die Ostmark, woraus allmählich das retzige Oesterreich entstanden ist. - Oestlich der Elbe lebte m jenen Betten das große Volk der Slaven oder Wenden, welches von Osten her in die Landstriche eingerückt war, welche die Gothen, Burgunder Markomannen und andere deutsche Stämme verlassen hatten. Diese -Wende,i hatten bte Sachsen gegen Karl unterstützt, deswegen unternahm die,er einen Zng gegen sie und zwang einen Teil derselben (die Abotriten tm jetzigen Mecklenburg), seine Oberhoheit anzuerkennen. Schließlich machte der tfranfenkönig auch noch einen Zug gegen die Dänen und er-flaite bte Etber als bte Grenze seines Reiches. So erstreckte sich also Nun das große Frankenreich vom Ebro und dem Tiber bis zur Eider und der Nordsee, vom atlantischen Ocean bis zur Elbe und bis nach Ungarn htn. Es läßt sich leicht denken, daß ein so gewaltiges Reich nicht leicht zu regieren war, und doch beherrschte es Karl der Große mit großer Kraft und großem Erfolge. ^ «?• Karls Kaiserkrönung. Wir sahen, daß Karl der Große den Hab st gegen die Angriffe der Langobarden geschützt und mit ihm einen Freundschaftsbund eingegangen war. Es ist einleuchtend, daß Karl r Große allein von allen damaligen Fürsten die ätiacht hatte, das Christen-tum zu schützen und der Schirmherr der christlichen Kirche zu sein. Diese Schirmherrschaft hatten aber früher die römischen Kaiser seit Konstantin dem Großen nute gehabt. Da nun aber das römische Kaisertum nicht mehr bestand, Karl aber nichts deftoweniger dieselben Pflichten gegen bte christliche Kirche zu erfüllen hatte, wie die alten römischen Kaiser, so beschloß er mit des Pabstes Einwilligung die römische Kaiserwürbe wiederherzustellen und auf sich und feine Nachfolger zu übertragen. Und so geschah es; Als sich Karl der Große zur Weihnachtszeit des Jahres 800 n. Chr. Geb. zu Rom befand und in der Peterskirche betete setzte ihm der Pabst die Kaiserkrone aus das Haupt und sprach folgende Worte dabei: „Heil und Sieg dem von Gott gekrönten, großen und friedebringenden Kaiser der Römer!" Daraus salbte er ihn mit dem heiligen Oele. Alles Volk jubelte dem netten Kaiser zu. So war Karl nunmehr nicht allein fränkischer König, sonbern auch römischer Kaiser. Diese Würbe gieng später auf die deutschen Könige über und blieb bet bettselben bis zum Jahre 1806, wo der letzte römisch-deutsche Kaiser (Franz H.) bte Kaiserkrone nieberlegte. — Im Jahre 1871 hat unser siegreicher König Wilhelm I. von Preußen das Kaiserreich wiederaufgerichtet, er nennt sich jedoch nichteinen römischen, fonbern einen deutschen Kaiser. § _ 80. Karts Staatsverwaltung. Eben so groß als im Kriege aetgte sich Karl in der Verwaltung seines großen Reiches. In allen

4. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 57

1877 - Langensalza : Beyer
— 57 — § 71. Khtodowech. Schon während das römische Reich noch bestand hatten "die Franken einen bedeutenden Teil der Provinz Galliew jenseits der Alpen erobert. Um die Zeit nun, als das römische Reich zu Grunde gieng, herrschte über einen Teil der Franken im nördlichen. Gallien König Chlodowech aus dem Geschlechte der Merowinger. Derselbe war ein sehr herrschsüchtiger Mann und nur darauf bedacht,, sein Reich nach allen Seiten hin auszudehnen. Um diesen Zweck zit erreichen, scheute er kein Verbrechen; so ließ er die andern Franken-könige, seine Verwandten, dnrch Gift heimlich aus dem Wege räumen,, so daß er bald der Herrscher aller Franken auf dem linken und rechten.. Rheinuser war. Aber auch das war ihm noch nicht genug; um auch die Alamannen im Südwesten Deutschlands zu unterwerfen, griff er dieselben an und besiegte sie in einer großen Schlacht in der Nähe des Rheinstromes (496 n. Chr. Geb.). Lange war der Ansgang der Schlacht zweifelhaft, da gelobte Chlodowech dem Gott der Christen, wenn er ihm den Sieg verleihe, so wolle er sich taufen lassen und ein Christ werden. Und wirklich siegte er und unterwarf die Alamannen. Chlodowech erfüllte sein Gelübde und nahm mit Tausenden seiner Franken das Christentum an. Der heilige Remigius, Bischof von Rheims (im nordöstlichen Frankreich) taufte den König und sprach dabei die Worte: „Bete an, was du zuvor verbrauut hast und verbrenne, was du früher angebetet hast." Nach der Taufe erfolgte die Salbung Chlodowechs zum Könige, der Franken. Da fehlte das Salböl, und siehe! eine Taube brachte, ein Fläschchen mit geweihtem Oele vom Himmel, das auch bei allen folgenden Krönungen der fränkischen Herrscher gebraucht wurde. — Chlodowech starb im Jahre 511 n. Chr. Geb. Seine Söhne fetzten feine Eroberungen fort und unterjochten anch noch die Thüringer und die Burgunder. Auf diese Weise entstand das große Frankenreich,, welches das ganze jetzige Frankreich und den westlichen und südwestlichen; Teil Deutschlands umfaßte. Da sich aber die Nachkommen Chlodowechs untereinander nicht vertragen konnten und mannichfache Kriege mit einander führten, so geriet das Reich sehr bald wieder in Zerrüttung und Verwirrung, und hätte sich ganz und gar wieder aufgelöst, wenn nicht ein neues Herrschergeschlecht auf getreten wäre, welches die Nachkommen des-Chlodowech vertrieb und das Frankenreich wieder groß und stark machte. Iii. ^Ausbreitung des Christentums in Deutschland. § 72. Das Christentum bei den deutschen 'Dötkern. Schon frühzeitig hatte sich die christliche Lehre im römischen Reiche verbreitet zwar hatten die römischen Kaiser die Anhänger des Herrn ans grausame Weise verfolgt (Christenverfolgungen), aber je größere Martern die Christen in diesen Verfolgungen erdulden mußten, mit um so größerer:

5. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 88

1877 - Langensalza : Beyer
Tarik über die Meerenge, welche Spanien von Afrika trennt (daher Dschebl al Tarik, Felsen des Tarik, Gibraltar), besiegten den Westgothenkönig Roderich in der Schlacht bei Xeres de la Frontera (711), machten ans diese Weise der Westgothenherrschaft in Spanien ein Enve und gründeten daselbst ein arabisches oder maurisches Reich mit der Hauptstadt Cordova. Als sie nun auch noch über die Pyrenäen gegen das Frankenreich vorrückten, wurden sie von Karl Martell im Jahre 732 bei Poitiers geschlagen wie wir oben (§ 66) gesehen haben. Erst in viel späterer Zeit und nach harten Kämpfen sind die Araber von den Christen wieder aus Spanien vertrieben worden. Im Ganzen sind drei große arabische Reiche oder Khalisate gegründet worden, die Hauptstädte derselben wurden Bagdad am Tigris, Kairo und Cordova. — Auch dem morgenländischen Kaisertum wurden die Araber sehr gefährlich.. Wii' sahen, daß das weströmische Reich durch die Germanen seinen Untergang gesunden hatte. Das oströmische Kaisertum bestand noch und bekam an den Arabern arge Feinde. Syrien, Palästina, Aegypten, Nordafrika nahmen sie den oströmischen Kaisern weg, ja sie erschienen sogar mehrmals vor Constantinopel (675 und später), doch konnten sie die Stadt nicht erobern. Später versielen die Khalisen in Schwelgerei und Weichlichkeit und übertrugen die Regierung ihren Statthaltern (Emiren)^ Nun erlangte ein Türke, mit Namen Seldschuck, die oberste Emir-würde (er ward Emir al £)mra, d. h. Fürst der Fürsten), und so gewannen die Türken oder Seldschucken die Oberhand über die Araber. Wie nun Europa bisher vor den Arabern gezittert hatte, so zitterte es jetzt vor den türken. Denn dieselben unternahmen Angriffe auf An-griffe gegen das griechische Kaisertum, endlich eroberten sie Constantinopel (1453) und machten diese Stadt zur Hauptstadt ihres türkischen Reiches. C. England. England bis zur normannischen Eroberung. § 111. England vor Alfred dem Großen. Wir sahen, daß Julius Cäsar von Gallien aus einen Zug nach Britannien unternahm, aber bald wieder zurückkehrte. Später aber ward der südliche Teil des jetzigen Großbritanniens (England) doch noch von den Römern erobert und zur römischen Provinz gemacht. Dies geschah, als Rom bereits ein Kaiserreich geworden war. Die damaligen Bewohner der Insel waren die Briten, ein den Galliern verwandtes Volk. Später aber, als die deutschen Völker immer heftiger gegen das römische Reich andrängten brauchte der römische Kaiser seine Truppen, um Italien zu schützen. Daher rief er seine Legionen (Regimenter) aus dem fernen Britannien

6. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 12

1887 - Langensalza : Beyer
12 Zweiter Abschnitt. Bilder aus der Völkerwanderung. den Wuneln wilder Pflanzen und halbrohem Fmch. Sie bewohnen kein Haus, sondern vermeiden jedes Gebäude, als wäre es ein Grnlt Immer schweifen sie durch Berg und Wald. Frost, Hunger, Durst lernen sie von Jugend auf ertragen. Sie kleiden sich in leinene Gewänder oder Pelze aus den Fellen der"ävaldmäuse. Mit einer niederen Kappe decken sie das Haupt, die Beine schützen sie mit Ziegenfellen. Tag und Nacht leben sie auf den Pferden. Dort kcy^en und verkaufen sie, dort essen und trinken, dort schlafen und träumen sie, indem sie sich vornüber auf den schmalen Hals des Rosses beugen. Beim Zusammenstoß mit dem Feinde erheben sie ein furchtbares Schlachtgeschrei. Von außerordentlicher Gewandtheit und Schnelligkeit, zerstreuen sie sich plötzlich im Kampfe und jagen zurück, um sich zu einem neuen Anlauf zu sammeln und dann unter den Gegnern unerwartet ein furchtbares Blutbad anzurichten. Niemand bestellt bei ihnen den Acker, niemand berührt den Pflug. Ohne feste Wohnsitze, ohne Obdach, Gesetz und Sitte ziehen sie umher gleich Flüchtlingen, ^hre Karren dienen ihnen zum Wohnsitz und ihren Weibern und Kindern zum Aufenthalt. Was ehrbar und unehrbar ist, wiffen sie so wenig wie die Tiere des Waldes. Voller Lüge und Tücke sind sie und ohne alle Religion. Unersättliche Goldgier beherrscht sie allein, treulos find sie und unbeständig. — (Nach dem Bericht des Römers Ammianns Marcellinus). c) Die nächsten Völkerbewegungen. welche durch sie veranlaßt werden. Zuerst traf dieser wilde Völkerschwarm 375 n. Chr. aus die Alanen, welche zwischen Don und Wolga wohnten. Sie wurden in einet Schlacht besiegt, zum Bündnis gezwungen und warfen sich nun, mit den Hunnen vereint, auf die Goten. Dieses Volk hatte im Laus der Jahre bereits eine weite Wanderung gemacht. Vor 300 Jahren hatten die Goten an dem Unterlauf der Weichsel gewohnt. Von hier waren sie südlich gezogen und erreichten um die Mitte des 3. Jahrh. n. Chr. das schwarze Meer. Südlich vom waldigen Karpathengebirge und westlich vom Dnjepr hatten jetzt die Westgoten, östlich von diesen die Ostgoten ihre Wohnsitze. Diese standen unter dem greisen König Hermanrich. Er wollte den Untergang seines Volkes nicht überleben und stürzte sich, als er sah, daß alles verloren sei, in sein Schwert. Die Westgoten standen unter zwei Königen, von denen der eine, Fridigern, schon Christ war und über Christen herrschte. Die heidnischen Westgoten unterwarfen sich den Hunnen, oder zogen sich in die Karpathen zurück, während die christlichen Westgoten cm den Grenzen des Römerreiches erschienen und den römischen Kaiser um Aufnahme in sein Reich baten. Der Kaiser gab ihnen auch die Erlaubnis, sich im Donaulande anzusiedeln. Im Frühjahr des Jahres 376 führte man das Volk in Schiffen. Kähnen und Flößen über den hochangeschwollenen Donanstrom. Ohne Aufhören, Tag und Nacht ging der unendlich lange Zug über den Fluß. „So wurde in rastlosen: Eifer das Verderben für den römischen Staat herübergeholt!" — So ruft ein römischer Schriftsteller ans, der uns von diesem Gotenzuge berichtet. Und wahrlich, große Bedrängnis hat das römische Reich von diesen Gästen erdulden müssen: freilich waren die Römer selbst schuld daran.

7. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 13

1887 - Langensalza : Beyer
§ 4. Die Züge des Westgotenvolkes — Alarich. 13 B. Xdort' und Sacherklärungen. 1. (Konstantin. Der Name dieses ersten christlichen Kaisers ist verknüpft mit der Stadt Constantinopel. Sie hieß früher Byzanz und ist nach ihm benannt, weil er sie zur Resibenz des römischen Reiches machte. Seine Mutter Helena kam, der Sage uach, bis in die Gegenb des Niederrheius, und der Wallfahrtsort Helenabrunn, westlich von Düsseldorf, erinnert an ihren Namen. 2. Die Goten christlich. Zu dieser Zeit lebte der Bischof Ulfilas unter den Westgoten. Er machte dew-Zug seines Volkes mit und starb wahrscheinlich 381 in Constantinopel. Er hat die Bibel ins Gotische übersetzt. Der Teil, welcher die Evangelien enthält, ist bis heute noch erhalten und in der Bibliothek der schwebischen Stadt Upsala aufbewahrt. Die Germanen am Rhein, besonders in den römischen Städten und an den großen Verkehrsstraßen, hatten das Christentum schon viel früher angenommen, als die Goten. C. Merkstoffe zur sicheren Linprägung. 1. 325 n. Chr. erhebt der römische Kaiser (Konstantin das Christentum zur Staatsreligion. 2. 375 beginnt mit dem Zuge der Hunnen die große Völkerwanberung. 3. Alanen, Ost- und Westgoten werben von den Hunnen aus ihren bisherigen Wohnsitzen verbrängt. 4. Die Westgoten erhalten in dem Donanlanbe von dem römischen Kaiser neue Wohnsitze. § 4 Die Züge des Westgotenvolkes — Alarich. A. Erzählung, a) Vorbereitung. Ihr habt gehört, daß die Westgoten in dem römischen Reiche als Schutzbefohlene und Bundesgenossen Aufnahme fanden. Ein so großes Volk, das plötzlich seine Heimat verändert und sich im fremden Lande niederläßt, kann leicht in Not geraten; denn es vergeht viel Zeit, bis es sich wieder seine Hütten gebaut, bis der Ackerboden bestellt ist, und die Ernte reift. So ging es auch den Westgoten. b) Die Schlacht bei Adrianopel. Der römische Kaiser Valens hatte befohlen, daß seine Beamten ihnen Lebensmittel verkaufen sollten. Die römischen Statthalter aber waren von Habgier erfüllt und betrogen schamlos die armen hungernden Westgoten;, sie verkauften ihnen sogar für schweres Geld Hundefleisch zu ekler Speise. Als der römische Statthalter einst beide Könige der Westgoten zu einem Mahle eingeladen hatte, ließ er das Gefolge derselben treulos überfallen. Das brachte die Erbitterung der Goten zum Ausbruch; sie entrollten jetzt die Kriegsbanner und ließen die Heerhörner zum Rachekrieg gegen die treulosen und hartherzigen Römer erschallen. Mit Raub und Brand durchzogen sie die angrenzenden Provinzen des römischen Reiches, und der Kaiser selbst sah sich genötigt, mit einem Heer ihnen entgegen zu ziehen. Bei Adrianopel kam es 378 zur blutigen Schlacht.

8. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 17

1887 - Langensalza : Beyer
§ 5. Attila. — Die Hunnenschlacht. 17 Es war um die Mitte des 5. Jahrhunderts, daß Attila seine hölzerne Hofburg in Ungarn verließ, um an der Spitze des gesamten Heerbannes der Hunnen und der unterjochten oder verbündeten Hilfsvölker das weströmische Reich mit der Schärfe des Schwertes zu nehmen. Mehr als eine halbe Million Krieger setzte sich in Bewegung und zog dem Rheine zu. Wieviel Jammer brachten dieselben über die Länder, durch welche sie zogen! „Wohin der Huf von Attila's Pferd trat, da wuchs kein Gras mehr", so heißt es in einem alten Volksspruch. „Sie zerstörten die Römerstädte am Rhein und in Gallien und trugen Mord, Raub und Verwüstung bis an die Loire. Die Bürger der offenen Flecken drängten sich in die festen Städte; die Bewohner der Ebenen flüchteten sich in die Gebirge; die Waldungen bevölkerten sich mit Landleuteu, die sich um die Höhlen der wilden Tiere stritten; die Anwohner der Meeresküste und der Flüsse brachten ihre Familien und ihre wertvollsten Güter in Fahrzeugen nach den geschützten Orten. In Metz wurden die Priester samt den neugetauften Kindern an den Altären erschlagen, und die blühende Stadt den Flammen übergeben, also daß nur eine einsame Kapelle den Platz bezeichnete, wo sie einst gestanden". (Allgem. Weltgeschichte von Weber, 2. Aufl., S. 667 u. f.) Aber Gott ließ es uicht zu, daß das Christentum durch die rohen heidnischen Hunnen in Europa seinen Untergang finden sollte. Der Retter war Astius, damals der erste Staatsmann des römischen Kaisers. Mit Umsicht hatte er viele germanische Völker zum gemeinsamen Handeln bewogen. Besonders schwer war es ihm geworden, den Westgotenkönig in Spanien zu überzeugen, daß nur ein gemeinschaftliches Vorgehen gegen den fürchterlichen Feind Rettung bringen konnte. Attila suchte zum Schlachtfeld die weite catalaunische Ebene bei Chalons an der Marne auf. Diese bot einen geeigneten Kampfplatz für seine hunnischen Reiter, in denen die Hauptmacht seines Heeres lag. <1) Die Hunnenschlacht. Nicht ohne Bangen ging Attila in die Schlacht; denn die Wahrsager hatten ihm diesmal keinen guten Erfolg vorhergesagt. Er ermutigte sein Heer durch eine Anrede: „Verachtet das Heer der Römer, sie fürchten sich nicht nur vor den Wunden, sondern selbst vor dem Staub. Stürzt über die Westgoten her! denn dort, wo die kriegerische Kraft ruht, müssen wir schnell eine siegreiche Entscheidung suchen. Sind die Sehnen zerschnitten, fallen die Glieder bald zu Boden, nicht kann der Körper aufrecht stehen, wenn man ihm das Gerüst der Knochen nimmt. Wer verwundet wird, der sühne mit dem Tode seines Gegners die Wunden; wer unverletzt bleibt, sättige sich am Blut der Feinde!" Durch solche Worte entflammt, stürmen alle in die Feldschlacht. Bald trifft Schwert auf Schwert, ein blutiger, hin- und herwogender Kampf entbrennt, grimmig, wechselvoll, furchtbar, hartnäckig. Ein Bach schwoll an, aber nicht waren es Wassergüsse, die seine Wassermenge wachsen ließen: Das Blut, welches den Wunden der Erschlagenen entströmte, machte ihn zum reißenden Gießbach. Wem aber die geschlagene Wunde brennenden Durst verursachte, der schlürfte das blutgemischte Wasser. Der Westgotenkönig Hoffmann's Geschichtsunterricht. 2

9. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 23

1887 - Langensalza : Beyer
§ 7. Die Longobarden — Alboin. 23 riesige Stärke berühmten Krieger, daß sie Alboin ermorden sollten. Als nun Alboin sich eines Tages um Mittag dem Schlafe überließ, befahl Rosamunde, daß im Palaste Stillschweigen beobachtet werde. Dann entfernte sie alle Waffen aus Alboin's Gemach, sein Schwert band sie fest an der Bettstatt, so daß es der König nicht wegzunehmen, noch aus der Scheide zu reißen vermochte. Dann führte sie den Mörder ins Schlafgemach. „Plötzlich erwachte Alboin aus dem Schlummer und erkannte die drohende Gefahr. Rasch fährt seine Hand nach dem Schwerte, aber da es festgebunden war, vermag er es nicht herauszuziehen. Da ergreift er einen Fußschemel und wehrt sich mit diesem eine Zeitlang Aber ach! Was vermochte der wackere, kühne Recke ohne Waffen gegen den Feind! Wie ein Schwächling wurde er erschlagen, und er, der durch so manchen Sieg über den Feind den größten Kriegsruhm sich erworben hatte, erlag der hinterlistigen Tücke eines Weibes." — (Nach dem Berichte des Paulus Diakonus — s. Erler, Bd. I, S. 369 und 370. —) B. Merkstoffe zur sicheren Einprägung. 1. 553 wird Italien von dem oströmischen Kaiser erobert und eine Provinz des griechischen Kaiserreichs. 2. 568 ziehen die Longobarden unter Alboin in Italien ein. Zusammenstellung der wichtigsten Merkstoffe aus Abschnitt Ii )u einer kleinen Tabelle. 325 n. Chr. Das Christentum wird durch Constantin im römischen Reich zur Staatsreligion erhoben. 375. Anfang dir Völkerwanderung. 378. Schlacht bei Adrianopel. 395. Teilung des römischen Reiches. Theodosins. 410. Alarich plündert Rom. 411. Tod Alarich's. Die Westgoten ziehen nach Spanien und gründen dort ein Reich 451. Die Hunnenschlacht — Attila. 453. Tod Attila's. 476. Odoaker wird Herr in Italien. 493. Theoderich begründet die Herrschaft der Ostgoten in Italien. 553. Italien wird eine Provinz des oströmischen Reiches. 568. Alboin gründet das Longobardenreich in Italien.

10. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 43

1887 - Langensalza : Beyer
§ 12. Karl der Große. Weihnachten war herangekommen, Der heil'ge Morgen war entglüht, Und innig schwoll des frommen, Des großen Karl Gemüt; Zum hohen Tempelbaue Ließ wölben er sein Zelt, Daß er im Land der Heiden schaue Die Glorie der Lhristenwelt. Hoch überm Altar prangt und raget Ein blauer golddurchwirkter Thron, Drauf sitzt die reine Itcaget Und ihr im Schoß der Sohn. Hell schimmert rings das schöne, Das heilige Gerät, Und alle Farben, alle Töne Begrüßen sich mit Majestät. Schott kniete brünstig, stillandächtig Der Kaiser vor dem Hochaltar, Mit Grasenkronen prächtig Um ihn die Heldenschar; Schon fällt vom Spiel der Lichter Ein rosenfarbner Schein Auf ihre klaren Angesichter, Da tritt der Heide keck hinein. 43 Er staunt, als er die stolzen päre Mit Karl auf ihren Knie’n erkennt, Damit sie himmlisch nähre Das ew'ge Sakrament; Doch staunt er des nicht minder, Da sich kein Priester fand, Und sieh', es kamen Engelkinder Im blütenweißen Lichtgewand. Sie boten zum Versöhnungsmahle Die Hostie dem Kaiser dar, Die aus fmaragimer Schale Sie trugen wunderbar; Und Jubel füllt die Seelen, Empfahen Brot und wein, Es dringt ein Lied aus tausend Kehlen vom göttlichen Zugegensein. Der Sachse steht betrübt; er faltet Die Hände fromm, sein Aug' ist naß, Das hohe Wunder spaltet Den heidnisch argen Haß. Hin eilt er, wo der Haufe Mit frohem Blick ihn mißt! Gieb, Karl, dem Wittekind die Taufe, Daß er umarme dich als Christ. E. Merkstoffe zur sicheren (Einprägung. 1. 772 beginnt Karl den Krieg gegen die heidnischen Sachsen. 2. 782 läßt Karl über 4500 Sachsen zu Verden ein blutiges Strafgericht ergehen. 3. 785 läßt sich der Westfalenherzog Wittekind taufen. 4. 773 und 774 unterwirft Karl das Longobardenreich in Italien. 5. 778 Kämpfe Karl's in Spanien und der Tod Roland's. Ii. fehlten: Erhebung karl's jum römischen Laisrr und seine Keichsvcrwaltung. A. Erzählung, a) Vorbereitung. Karl der Große herrschte nun über ein großes Reich, welches in seiner Größe dem weströmischen Reiche, das seit 476 aufgelöst war, nahe kam. Die meisten Länder, die dem letzteren zugehört hatten, waren dem Frankenkönig Unterthan. Zwar herrschten in Spanien, das früher auch eine Provinz des römischen Reiches gewesen war, jetzt die Muhammedaner; dafür hatte aber Karl das ganze germanische Land bis zur Elbe zu seinem Reiche hinzugefügt. Soll es uns nun wundern, wenn er zu dieser Macht auch Titel und Würde der Beherrscher des alten Römerreiches annimmt?
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