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1. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 4

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
4 auf die Rmer herab. Hermann mit seinen todesmutigen Scharen wirft sich aus die verhaten Feinde. Ein Entrinnen ist nicht mglich. Fast das ganze Heer der Rmer wird vernichtet; ihr Feldherr Varus strzt sich aus Verzweiflung in sein Schwert. Die Macht der Rmer ist gebrochen, Deutschland wieder frei. Dem khnen und tapferen Anfhrer Hermann hat das dankbare deutsche Volk ein stolzes Denkmal errichtet. Unweit der Stadt Detmold erhebt es sich mitten im Teutoburger Walde auf weithin sichtbarer Hhe der Grotenburg. 3. Iie Wlkerwanderung. Htm 375. Die Hunnen. Mitten in Asien wohnte das khne Reitervolk der Hunnen. Sie waren von frchterlicher Wildheit und grlichem Aussehen. Ihr Haar war schwarz und struppig, das Gesicht brgnn-gelb. Die Wangen zerschnitten und zerkratzten sie sich, damit der Bart nicht wachse. Die Schultern waren breit, die Arme stark und die Beine krumm von: vielen Reiten. Sie trugen Kittel von Musefellen und Leinen; die Hosen machten sie aus Bocksfellen. Hufer und Htten kannten sie nicht. Von Jugend auf streiften sie in den Wldern umher. Sie aen wilde Wurzeln, Beeren, Kruter und rohes Fleisch, das sie unter dem Sattel mrbe ritten. Edle Eigenschaften besaen die Hunnen nicht; sie waren raubgierig, grausam und schamlos; Götter und Gtzen scheinen sie kaum verehrt zu haben. In den Kamps strzten sie sich blitzschnell und mit frchterlichem Geheul, schssen eiligst ihre Pfeile ab und waren dann ebenso hurtig auf ihren stinken Pferden wieder verschwunden. Aber pltzlich machten sie darauf von einer anderen Seite einen Angriff mit dem Sbel, warfen den Feinden Schlingen der den Kopf und schleppten sie mit sich fort. Die Wanderungen. Dieses wilde Volk verlie um die Mitte des vierten Jahrhunderts die den Steppen Asiens und strzte sich auf Europa. Hier stieen die Hunnen auf die Ost- und Westgoten. Ein Volk verdrngte bald das andere. Die Westgoten durchzogen verheerend Griechenland. Italien und Gallien, das heutige Frankreich; sie kamen bis nach Spanien und grndeten zu beiden Seiten der Pyrenen ein groes Reich. Einer ihrer Anfhrer hie Alarich. Er starb auf dem Zuge durch Italien. In seinem ganzen Kriegs-schmucke, sitzend aus seinem Streitrosse, wurde er mit vielen Schtzen im Bette des Buseuto-Flusses begraben. Gedrngt von anderen Vlkern, verlieen damals auch viele deutsche Volksstmme ihre Wohnsitze. Die Vandalen zogen nach Afrika, die Burgunder an die Rhone, die Franken nach Gallien. Angeln und Sachsen verlieen die Kstenlnder der Nordsee und grndeten sich in England eine neue Heimat. Die Longob arden kamen von der unteren Elbe, berstiegen die Alpen und lieen sich in Ober-Italien nieder. An das von ihnen gegrndete Reich erinnert noch heute der Name Lombardei. Attila oder Etzel. Die Hunnen waren bis nach Ungarn vorgedrungen. 50 Jahre hatten sie hier als Hirten und Ruber, gehaust. Dann vereinigte Attila oder Etzel alle Horden unter seinem Zepter.

2. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 42

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 42 - &a sie wiederholt ruberische Einflle in Thringen und Sachsen gemacht hatten, zog Karl gegen sie und zwang sie, seine Oberhoheit anzuerkennen. Zum Schutze seines Reiches lie er der Havelmndung gegenber die sorbische und schsische Mark anlegen, die als der erste Anfang des brandenburgisch-preuischeu Staates betrachtet werden kann. Die Dnen, die zu Wasser und zu Lande ihre Plnderungszge in das Grenzland machten, trieb Karl hinter das Dane wirk, einen Schutzwall nrdlich von der Eider, zurck und grndete die dnische Mark. Karl hatte durch die glcklich gefhrten Kriege ein Reich gegrndet, das fast smtliche deutsche Stmme ttt sich vereinigte und sich von dem Ebro und dem Adriatischen Meere bis zur Nord- und Ostsee, von der Thei und der Elbe bis zum Atlantischen Ozean erstreckte. 3. Erwerbung der Kaiserkrone. 800. Karl war der mchtigste Fürst des Abendlandes geworden und geno ein Ansehen, das weit der die Grenzen seines Reiches hinausreichte. Der ostrmische Kaiser und der Kalif Harun al Raschid lieen ihm durch glnzende Ge-sandtschasten kostbare Geschenke berreichen, der Patriarch von Jeru-salem schickte die Schlssel des hl. Grabes, um Karl als dem Beschtzer der Christenheit zu huldigen, der Papst sandte die Schlssel vom Grabe Petri und das Banner der Stadt Rom, um an dem mchtigen Herrscher eine krftige Sttze gegen den feindlich gesinnten ostrmischen Hof und einen starken Schirmherrn fr sich und die ganze Christenheit zu haben. An Macht und Ansehen konnte der Frankenknig mit den rmischen Imperatoren verglichen werden, und das rmische Kaisertum zu erneuern, war die Absicht Karls. Im Jahre 799 wurde der Papst Leo Iii. von seinen Gegnern aus Rom vertrieben und flchtete sich zu Karl nach Paderborn, um vou ihm Hilfe zu erbitten. Karl lie ihn unter sicherem Schutze nach Rom zurckgeleiten -und zog selber der die Alpen, um Gericht zu halten. Als hieraus der Frankenknig am Weihnachtsfeste des Jahres 800 in der Peterskirche zu Rom am Altare betete, trat der Papst Leo zu ihm hin uiii) setzte eiue goldene Krone aus sein Haupt. Das westrmische Kaisertum war erneuert und Karl der erste Trger der kaiserlichen Krone, die von den Rmern aus die Deutschen bergegangen war. Heil und Sieg." rief das Volk, dem von Gott gekrnten groen und frieden-bringenden Kaiser der Rmer!" Durch die Kaiserkrone wurde Karl ein dem ostrmischen Trger des Kaisertitels ebenbrtiger Herrscher, stand als weltliches Oberhaupt der Christeuheit dem geistlichen zur Seite und bernahm als Schirm-

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 17

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Zweites Kapitel Von der Grndung des Frankenreiches bis zur Neugrndung des Deutschen Reiches durch Heinrich I. 481-919. Erster Zeitraum. Von der Grndung des Frankenreiches bis auf Karl den Groen. 481-768. Erster Abschnitt. Chlodwig. (481511.) 1. Die Grndung des Frankenreiches. Unter den deutschen Volksstmmen, die während der Vlkerwanderung auftreten, sind es auer den Angelsachsen die Franken gewesen, die aus den Trmmern des rmischen Reiches eine Herrschaft von lngerer Dauer gegrndet haben. Sie hatten die Grenzen ihrer Wohnpltze nicht zu weit nach Sden verschoben, weshalb ein Zuzug aus der Heimat mglich war, und durch natrliche Grenzen geschtzt, waren sie mehr als andere Völker von dem Strome der Vlkerwanderung verschont geblieben. Sie hatten somit ihre kraftvolle Volksart festge-halten, recht bald den Gegensatz zwischen rmischem und ger-manischem Wesen berwunden und mildere Sitten angenommen. Besonders bildete die gleiche Religion ein Band, das beide Teile nach und nach als ein einheitliches Ganzes umschlang. Die Franken zerfielen in salische und ripu arische Franken. Sie waren ein wildes Kriegsvolk, schtzten ihren Krper im Kampfe *) Siehe: Teil I, Seite 189. Brockm ann. Lehrbuch der Geschichte. Ii. 2

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 18

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
18 durch groe, lngliche Schilde und fhrten als Angriffswaffe eiserne Speere und eine scharfgeschliffene Art mit kurzem gebogenen Stiel, die Frankiska. Den Kopf bedeckten sie mit kegelfrmigen Helmen. Im Jahre 481 trat unter den salischen Franken Chlodwig, aus dem bedeutenden Geschlechte der Merowinger stammend, die Herrschaft an. Obgleich erst snfzehn Jahre alt, war er doch ein kluger, unter-nehmungslnstiger, verschlagener Jngling; um ein groes, einiges Franken-reich zu grnden, war ihm jedes Mittel recht. Mit den brigen Fürsten der Franken schlo er ein Bndnis; spter suchte er sie ditrdj ist und Dolch aus dem Wege zu rumen. 2. Chlodwigs Kriege. Zuerst wandte sich Chlodwig gegen Syitgrius, der als Statthalter den letzten Rest des rmischen Reiches zwischen Somme und Loire in Gallien verwaltete, und besiegte ihn bei S oissons (486). Der Geschlagene floh nach Toulouse zum Westgoten-knige, der ihn Chlodwig auslieferte; er wurde ermordet. Das frnkische Reich, wurde bis zur Loire ausgedehnt, und Chlodwig verlegte seine Re-sidenz nach Paris,x) mitten in das ehemalige rmische Gebiet. Dann zog er gegen die Alemannen, die sich zwischen das Gebiet der salischen und ripuarischeu Franken eingedrngt hatten und das frnkische Reich auseinander zu sprengen drohten. Chlodwig kam dem ripuarischeu Fraukeukuige zu Hilfe und besiegte die Alemannen in einer mrderischen Schlacht. (Zlpich? 496.) Der grte Teil des alemannischen Landes, die Gaue vom mittleren Neckar bis zum oberen Main, kam unter frnkische Herrschaft.^) Untersttzt von den Burgundern, wandte sich Chlodwig, der mittlerweile den katholischen Glauben angenommen hatte, gegen die West-goten, weil die arianischen Goten die katholischen Christen in ihrem Lande bedrngten und mihandelten. Der Westgotenknig wurde bei Poitiers (507) geschlagen und gettet und verlor sein Land bis an die Garonne. Infolge dieses Sieges verlieh der ostrmische Kaiser dem Franken-fnig Titel und Abzeichen eines rmischen Konsuls. In der Kirche des hl. Martin zu Tours bekleidete sich Chlodwig mit der rmischen Toga, setzte sich ein Diadem aufs Haupt und zeigte sich hoch zu Ro dem Volke, von dem er erst jetzt als rechtmiger König betrachtet wurde. . Allmhlich entstand hier eine frnkische Ansiedelung, worauf noch heute die Bezeichnung ile de France Frankeninsel hinweist. a) Simrock: Schlacht bei Zlpich," wo die Schlacht stattgefunden haben soll.

5. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 48

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
der sich aus achteckiger Grundlage (Oktogon) erhebt und an die lteren italienischen Zentralanlagen, am meisten an San Vitale in Ravenna, erinnert, während die meisten Kirchen der damaligen Zeit im Basilikenstil erbant wnrden. 5. Karls Tod. Kaxl erfreute sich bis in sein hohes Alter einer krftigen Gesundheit. Als er sein Ende herannahen sah, lie er die Groen seines Reiches nach seiner Pfalz zu Aachen kommen und stellte ihnen seinen Sohn Ludwig als Mitregenten und Nachfolger vor. Am folgenden Sonntage ging er in das von ihm erbaute Mnster, wo er seinen Sohn aufforderte, die Krone vorn Altare zu nehmen und sich selber zu krnen. Bald darauf wurde Karl von einem heftigen Fieber ergriffen, das nach kurzem Krankenlager feinen Tod herbeifhrte. Wie eine Riefengestalt steht Karl der Groe vor unfern Augen. Dem Abendlande hat er den Vorrang vor dem byzantinischen Kaiserreiche, dem Mittelalter seine Staatsverfassung ge-geben. Den Fürsten der Nachwelt galt er als das Ideal eines christlichen Herrschers, dem gleichzukommen sich die grten bestrebten, der aber von keinem bertroffen ist. Sage und Dichtung H^en um ihn einen bltenreichen Kranz gewunden, und von der Geschichte ist er mit dem Beinamen der Groe" geehrt worden. j/, z'1''**'1es*-* ^ Ludwig der Fromme. (814840.) Der Erbe des von Karl dem Groen gegrndeten Reiches, das int Norden die Eider, im Westen den Ebro, im Sden den Garigliano, im Osten die Elbe, im Sdosten die Save als Grenzen hatte, war sein Sohn Ludwig; wegen seiner Frmmigkeit, seines Eifers fr die Ausbreitung des Christentums und feiner Wohltaten gegen die Kirche erhielt er-den Namen der Fromme". Er grndete das Kloster Corvey au der Weser, aus dem der hl. Ansgar, der Apostel des Nordens", der sptere Bischof von Hamburg, hervorging. In Ludwigs Auftrage soll auch der Heliand gedichtet sein.^ Ludwig war ein edler, hochgebildeter Fürst, der von den besten Gesinnungen beseelt war; doch fehlte ihm die Tatkraft und der starke Wille des Vaters, der das gewaltige Reich aus den verschiedensten Volks-stammen zusammengefgt und mit fester Hand zusammengehalten hatte. Da Ludwig jedem der Vasallen Reichsgter als Eigentum bere, machte er sie zu mchtig und sich selber von ihnen abhngig.

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
geben wollte, wurde sie ins 'Gefngnis geworfen. Es gelang ihr. zu y entfliehen imb sich anf das feste Schlo Canoffa zu retten; von hier aus wandte sie sich an Otto um Hilfe. Otto, dessen erste Gemahlin gestorben war. zog der die Alpen, um Adelheid beizustehen und nnt ihre Hand zu werben, zugleich aber auch seine Ansprche auf Italien geltend zu machen. Ohne Schwertstreich nahm er Pavia, vermhlte sich mit Adelheid und gab Berengar sein ' Land als Lehen zurck. Sich selber legte er den Titel eines Knigs der Langobarden bei. 0. Die Schlacht auf dem Lechfelde. 965. Die Wirren im Reiche hatten die Ungarn veranlat, von neuem ihre Pluderuugszge durch Sddeutschland bis an den Rhein und iu Frankreich hinein zu macheu. Im Jahre 955 fielen 'ie wieder in Deutschland ein und drangen bis Angsbnrg vor. Hier stellte sich ihnen Otto, der schnell ein Reichs-Heer gesammelt hatte, entgegen und besiegte sie gnzlich. Die Ungarn gaben von jetzt ab ihre Raubzge anf, gewhnten sich an ein sehaftes Leben und wurden Christen. Zum Schulze des Reiches wurde die Ostmark wieder hergestellt, welche der Ausgangspunkt fr die Germa-uifierung des stlichen Alpengebietes wurde. 7. Otto wird rmischer Kaiser. 962. Bereu gar strebte mit allen Mitteln danach, die deutsche Lehusabhugigkeit abzuschtteln und sich zum Könige vou Italien zu machen. Als er Rom in Besitz zu nehmen suchte und den Papst Johann Xii. bedrngte, wandte sich dieser an Otto. Bei dem Maugel einer starken Schirmherrschaft war das Papsttum iu vllige -Abhngigkeit von einigen rmischen Adelsfamilien geraten, die nach Gut-' dukeu deu ppstlichen Stuhl besetzten. Auch Johauu Xii.1). der einer solchen Familie entstammte, hatte die ppstliche Wrde an sich gerissen. Schnell rckte Otto der den Brennerpa. nahm Pavia ein und hielt in Rom einen feierlichen Einzug. Hier empfing Otto nebst seiner Gemahlin Adelheid im Jahre 962 ans den Hnden des Papstes die rmische Kaiserkrone. Otto wurde der Grnder des heiligen rmischen Reiches deutscher Nation und erhielt den Titel: Rmischer Kaiser. Er besttigte die ppstlichen Besitzungen und lie die Rmer ') Er war der erste unter den Ppsten, der seinen Namen Octavian nderte und sich Johann Xii. nannte. 2) Der Na ine Franken" schwindet von jetzt ab immer mehr; an seine Stelle tritt die Bezeichnung Deutsche". Das Wort deutsch, von diotn = 93olf, dintisc * volkstmlich, deutlich, im Gegenstze zur lateinischen Kirchensprache, wird erst im 10. Jahrhundert als Nolksbezeichnuug gebruchlich. Vergleiche Geroks Gedicht: Eine alte Geschichte".

7. Das Alterthum - S. 419

1874 - Paderborn : Schöningh
— 419 — zu verwenden büsste er mit dem Leben. Er wurde zu Sirmium in Pannonien von den meuterischen Soldaten erschlagen. Die Zeit der Reichstheilungen bis zum Untergänge des weströmischen Reiches, 2s4—476. §. 151. C. Valerius Diocletianus*), 284—305, war der erste, welcher den Uebermutli des Soldatenthums dauernd brach. Aus niederem Stande zu Dioclea in Dalmatien geboren schwang er sich durch Klugheit und Charakterfestigkeit bald empor. Seine Regierung ist in dreifacher Beziehung wichtig: 1) Er brach die Macht der Prätorianer, indem er die Truppe verminderte und theilte. 2) Er trennte die Civil- und Militair-ämter und hob die doch nur zum Schein bestehenden republikanischen Formen auf. 3) Er legte dadurch, dass er einen Mitkaiser, Maximianus, annahm, den Gedanken einer Reichstheilung nahe. Da die beiden Augusti noch zwei Cae-saren, Galerius und Constantius Chlorus d. h. den Blassen, annahmen, so hatte eigentlich das Reich vier Herrscher. Nach ihren Siegen über die verschiedenen Feinde an den Grenzen des Reiches, die Marcomannen, Alemannen und Perser, feierten die Kaiser einen glänzenden Triumph, den letzten, den das kaiserliche Rom gesehen, 303. In demselben Jahre erliess Diocletian, welcher in der heidnischen Staatsreligion und in der göttlichen Verehrung des Kaisers die beste Stütze des Thrones erblickte, den Befehl zu der zweiten allgemeinen Christenverfolgung. Er gebot die Zerstörung der christlichen Kirchen, die Auflösung der gottesdienstlichen Versammlungen und die Vernichtung der heiligen Bücher. Kein Christ sollte mehr zu einem öffentlichen Amte, ja selbst als Zeuge vor Gericht zugelassen werden, kein christlicher Sklave durfte mit der Freiheit beschenkt werden. Trotz aller Schrecken der Verfolgung und der Martern behauptete sich dennoch das Christenthum siegreich. Diocletian legte freiwillig die Regierung nieder und bewog auch seinen Mitkaiser Maximian, seinem Beispiele zu folgen, 305. Er lebte fortan zu Salona *) Th. Preuss, Diocletian u. s.-Zeit. 1868. — Th. Bernhardt, Gesch. Roms von Valerian bis zu Diocletians Tode, 27*

8. Das Alterthum - S. 421

1874 - Paderborn : Schöningh
— 421 — Beamten waren die Inhaber der 7 wichtigeren Hofämter, welche mit dem praefectus urbi. dem praefectus praetorio und den kaiserlichen Käthen das Consistorium principis, den Staatsrath, bildeten. Daneben bestand sowohl zu Constantinopel als zu Rom ein Senat, welcher über wichtige Gesetze und Criminalfälle abstimmte. Der alte Adel verlor ganz seine Bedeutung und das neu gegründete Patriciat war nur eine persönliche Ehrenauszeichnung. Die Abgaben des weiten Reiches wurden streng geordnet. Die Grundsteuer wurde jährlich durch einen kaiserlichen Erlass, die Indictio, festgesetzt und zu diesem Behufe (seit dem 1. Sept. 312) alle ,15 Jahre eine neue Schätzung des Grundeigentums vorgenommen. Constantins Sohn, Constantin us Ii., vereinigte nach dem Tode seiner beiden Brüder und nach Beseitigung der Gegenkaiser abermals das Reich (353—361). Ihm folgte sein Neffe Julianus Apostäta (361 —363)*), welcher sich schon durch einen glücklichen Krieg gegen die Alemannen und Franken ausgezeichnet hatte. Die Bedeutung seiner Regierung beruht besonders darin, dass er noch einmal den Versuch machte, das Christenthum zu unterdrücken. Er war in der christlichen Lehre erzogen, wandte sich aber später der neuplatonischen Philosophie zu und liess sich in die heidnischen Mysterien einweihen. Er stellte öffentlich den heidnischen Gottesdienst und die alten Priesterthümer wieder her und schloss die Christen von den Lehrstühlen der Grammatik und Rhetorik aus. Den Christen gegenüber begünstigte er die Juden. Aber sein Plan, den Salomonischen Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen, wurde durch Feuer, welches aus der Erde hervorbrach, vereitelt. Auch in seinen, in griechischer Sprache verfassten Schriften (Caesares, Reden, Briefe) verfolgte er das Christenthum mit Holm und Spott, In einem Kriege gegen die Perser drang er siegreich bis Ctesiphon vor, musste aber, da die erwarteten Hülfstruppen ausblieben, sich durch das unwegsame armenische Bergland Corduene zurückziehen und wurde hier in einer Schlacht tödtlich verwundet. *) Mücke, Fl. Claudius Julianus. 1867. 2 Bde.

9. Das Alterthum - S. 420

1874 - Paderborn : Schöningh
— 420 — in seinem heimathlichen Dalmatien auf einer prächtigen Villa, deren Ruinen noch jetzt bei Spalatro zu sehen sind. Galerius setzte eine Zeit lang die Verfolgung der Christen fort, erkannte aber, dass alle seine Bemühungen vergeblich seien, und erliess noch auf dem Todesbette eine Verordnung, dass die Christen nur dann bestraft werden sollten, wenn sie sich gegen die Staatsgesetze vergingen. Nach dem Tode dus Galerius und Constantius Chlorus blieben von mehreren Thronbewerbern nach vielfachen Kämpfen nur Constantinus, der talentvolle Sohn des Constantius, und Licinius übrig. Beide erliessen 313 das Toleranzedict von Mailand, welches das Christenthum in seiner staatlichen Geltung dem Heidenthum gleichstellte. Constantin verdrängte seinen Mitkaiser, indem er ihn in zwei Schlachten besiegte und ihn trotz der Zusicherung, sein Leben zu schonen, treulos ermorden liess. Constantin der Grosse, 324—337.*) Seine Regierung brachte einen mächtigen Umschwung der Dinge hervor. 1) Er erhob das Christenthum zur Staatsreligion, indem er es in dem Edict des J. 324 als die einzig wahre Religion anerkannte. Er war durch seine Mutter Helena für das Christenthum günstig gestimmt und wurde nach dem Berichte des Kirchengeschichtschreibers Eusebius, Bischofs von Caesarea, auf einem Feldzuge gegen seinen Gegenkaiser Maxentius durch eine himmlische Erscheinung bestimmt Christ zu werden, liess sich aber erst kurz vor seinem Tode taufen. Als Schutzherr der Kirche berief er nach Nicaea in Bithynien das erste oecumenische oder allgemeine C on eil, auf dem die Irrlehre des alexandrinischen Irrlehrers Arius verworfen und die göttliche Wesensgleichheit Christi (ö[xoovgiu statt der Arianischen o/ioiovöfa) anerkannt wurde. 2) Er verlegte den Hauptsitz der Regierung nach Byzanz, welches nach ihm später Con-stantinopel genannt wurde. 3) Er ordnete die Staatsverwaltung, indem er das Reich in vier Präfecturen (Oriens, Illy-ricum, Italia, Galliae) und 116 Provinzen eintheilte. An die Stelle der gänzlich abgeschafften Prätorianer traten die kaiserlichen Haustruppen (domestici equites und pedites). Die ersten *) Burckhardt, Die Zeit Constantins d. Gr. 1853.

10. Das Alterthum - S. 422

1874 - Paderborn : Schöningh
— 422 _______ Bereits unter seinem Nachfolger (Jovianus 363 — 364) wurden seine Verordnungen gegen das Christenthum zurück-genommen. Valentinianus I. (364—375) starb auf einem Feldzuge gegen die Quaden, welche in Illyricum eingefallen waren. Sein Bruder und Mitkaiser Valens kam im Kriege gegen die Westgothen in der Schlacht bei Adrianopel um, 378 (s. Bd. Ii, S. 22). Theodosius der Grosse, 379—395, vereinigte seit 394 wieder das ganze Reich. Er beendigte den Krieg gegen die Westgothen und nahm 40,000 von ihnen als Verbündete (foederati) in das römische Heer auf. Durch ein Edict des J. 392 verbot er den heidnischen Götzendienst und besiegelte dadurch den Sieg des Christenthums. Er theilte das Keich in zwei Theile, indem er seinem Sohne Honörius die westliche, dem Arca-dius die östliche Hälfte übertrug. * Seitdem blieb die Theilung des Reiches bestehen. Die letzten Kaiser des Westreiches, Valentinianus Iii. (425—455), für den seine staatskluge Mutter Placidia die Regierung führte, Petronius Maximus (455), unter dem die Vandalen, angeblich von der Wittwe seines entthronten Vorgängers gerufen, plündernd in Rom eindrangen, und seine 8 Nachfolger bis auf Romulus Augustulus waren nur Schattenkaiser, welche ganz unter der Herrschaft ihrer germanischen Miethstruppen standen. Endlich stürzten die Germanen den morschen, ehedem so stolzen Bau des Römerreichs und gründeten auf seinen Trümmern neue Staaten, in denen bald das Christenthum eine heimische Stätte fand und in neuen Formen ein frischeres Leben erblühete. Kultur. §. 152. L iteratur. Die Zeit von Tiberius bis auf Marcus Aurelius, gewöhnlich als das silberne Zeitalter der römischen Literatur bezeichnet, steht in Beziehung auf die Form und den Inhalt im Ganzen den Leistungen des goldenen Zeitalters nach. Das Epos fand einen Vertreter in M. Annaeus Lucanus (st. 65 n. Chr.), einem Genossen des Nero und Neffen des Seneca, welcher in seinen Pharsalia den Bürgerkrieg zwischen Caesar und Pompejus in einer mehr rhetorischen als poetischen Weise schildert. P. Papinius Statius (st. 95) wurde mehr durch seine lyrischen Gedichte Silvae, als durch sein Epos Thebais, welches die Geschichte des unglücklichen Labdakidenhauses besingt, bedeutend. —
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