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1. Kanon der im geschichtlichen Unterrichte der unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten einzuprägenden Jahreszahlen - S. 5

1903 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Vom Untergang des Weströmischen Kaiserreichs bis zur Gründung des Deutschen Reiches. 5 161 — 180 284 — 305 323 — 337 325 375 395 410 429 um 450 451 476 Marcus Aurelius. Kämpfe gegen die Markomannen an der Donau. Diocletianus. Errichtung des unumschränkten Kaisertums. Im Osten letzte allgemeine Christenversolgung. Konstantin der Große. Das Christentum wird Staatsreligion. Konzil zu Nicäa. Die erste allgemeine Kirchenversammlung verdammt die Lehre des Arius. Einbruch der Hunnen in Europa. Theodosius der Große teilt das Römische Reich unter seine Söhne Honorius (Westen) und Areadius (Osten). Alarich, König der Westgoten, plündert Rom. Nach seinem Tode ziehen die Westgoten nach Gallien und Spanien. Genserich führt die Vandalen nach Afrika. Die Angeln und Sachsen setzen nach Britannien über. Schlacht auf den Katalaunischen Gefilden (bei Troyes). Die Hunnen unter Attila werden von den Römern und Westgoten zurückgeschlagen. Odoaker macht dem Weströmischen Kaisertum ein Ende. 2. Vom Untergang des Weströmischen Kaiserreichs bis zur Gründung des Deutschen Reiches. 493 Theodorich der Große gründet das Ostgotenreich in Italien. 496 Chlodwig, König der Franken, besiegt die Alamannen und wird Christ. 534 Belisar, Feldherr des oströmischen Kaisers Justinian, vernichtet das Vandalenreich. Afrika wird eine Provinz des Oströmischen Reiches. 553 Zerstörung des Ostgotenreiches durch Narses. Italien wird Provinz des Oströmischen Reiches. 568 Gründung des Langobardenreiches in Italien durch Alboin. 622 Muhammeds Flucht von Mekka nach Medina; Hedschra. 687 Schlacht beitertri. Pippin der Mittlere wird alleiniger Hausmeier der fränkischen Reiche. 711 Schlacht bei Teres de la Frontera. Zerstörung des Westgoten- reiches in Spanien durch die Araber unter Tarik. 732 Der fränkische Majordomus Karl Martell schlägt die Araber bei Tours und Poitiers. 751 — 768 Pippin, König der Franken. 754 Bonifatius, der Apostel der Deutschen, von den heidnischen Friesen er- schlagen. Gründung des Kirchenstaates. 768 — 814 Karl der Große. 772 Beginn der Sachsenkriege. Karl zerstört die Eresburg und Jrminsul. 774 Karl erobert das Langobardenreich. 778 Karls Zug nach Spanien bis an den Ebro. 800 Karls Kaiserkrönung zu Rom am Weihnachtstage.

2. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 88

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
88 Geschichte der Römer. Schrecken". Aber seltsamerweise suchten sich die siegreichen Horden auch letzt ein anderes Ziel; sie fielen in Spanien ein. Marius. Indessen wählten die Römer Marius zum zweiten Male zum Konsul und erteilten ihm diese Würde den Gesetzen zuwider darauf noch viermal umwand- ”°^manberrc ^rius nahm mit seinem Heere im südlichen Gallien lung des Stellung. ^ Er führte damals wichtige Neuerungen im Heerwesen ein. eerwesens-Den Legionen gab er eine Stärke von 5—6000 Mann und teilte sie m Kohorten ein. Noch folgenreicher war es, daß er eine Menge besitzloser Bürger in das Heer aufnahm, die aus dem Kriege ein Gewerbe machten und, wie die Landsknechte einer späteren Zeit, allein ihrem Feldherrn anhingen, falls er sie gut behandelte. Nachdem Marius Zucht und Gehorsam bei den Truppen hergestellt hatte, beschäftigte er sie durch kriegerische Übungen und durch den Bau eines Rhonekanals, bis die Feinde über die Pyrenäen zurückkehrten. Von neuem durchzogen sie nun Gallien. Als sie dann aber endlich den Zug nach Italien antraten, trennten sich die beiden Völker voneinander. Die Kimbern zogen über den Brennerpaß, die Teutonen die Rhone abwärts. Marius, der den Teutonen gegenübertrat, vermied zuerst eine Schlacht; er schlug ihnen gegenüber ein Lager ans und war vor allem darauf bedacht, seine Truppen an den Anblick der gefürchteten Feinde zu gewöhnen. Als diese endlich aufbrachen und, Hohnworte rufend, am römischen Lager vorüber nach Süden zogen, folgte er ihnen, bewahrte aber auch ferner die gröszte Vorsicht und schlug jede Nacht sein Lager Wwauf einer Anhöhe auf. Bei Aquä Sextiä, dem heutigen Aix in der 102• Provence, kam es zur Schlacht. Die Römer standen auf Anhöhen; die Germanen griffen von unten her an, litten schwer unter der Sonnenglut und wurden endlich, als ihr Ansturm bereits ermattete, durch eine römische Abteilung im Rücken angegriffen. Da flohen sie; aber noch mußten die Römer das Lager des Feindes erstürmen, das von den Frauen grimmig verteidigt wurde, bis der Kampf mit der völligen Vernichtung der Teutonen endete. Indessen hatten die Kimbern den Brenner überschritten und den ihnen an der unteren Etsch gegenüberstehenden Konsul Lutatius Catulus über den Po zurückgedrängt. Im nächsten Jahre, 101, vereinigten sich Marius und Catnlns in Oberitalien. Bei Vercellä trafen die Heere 101 ■ aufeinander, und trotz der Tapferkeit der Germanen siel auch hier der Sieg der besseren Führung, Bewaffnung und Zucht der Römer zu. Viele der germanischen Frauen gaben sich, um der Sklaverei zu entgehen, selbst den Tod. Rom war aus einer ungeheuren Gefahr gerettet worden.

3. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 106

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
106 Geschichte der Römer. Domitian. 69-190. Trajan. Sana begrub. Heute sind die Ruinen beider Städte teilweise wieder aufgedeckt und gestatten einen tiefen Einblick in das antike Leben zu tun Donntianus, des Titus Bruder und Nachfolger, war eiu heimtückischer, mißtrauischer und grausamer Fürst. Unter ihm wurde der größte Teil Britanniens erobert. Er wurde ermordet. § Ho. Die Blüte des römischen Kaiserreichs. Von Nerva bis Mark Aurel. Auf die kurze Regierung des vom Senat erhobenen greifen Senators Nerva folgte die seines Adoptivsohnes, des tatkräftigen Trajanns, eines ebenso tüchtigen Regenten wie bedeutenden Feldherrn. Unter ihm erhielt das römische Reich durch die Eroberung Daciens, einer Landschaft, die etwa das heutige Rumänien und Siebenbürgen umfaßte, und Mesopotamiens seine größte Ausdehnung. Die mit Reliefs geschmückte Trajans-säule, die anstatt der Statue des Kaisers heute ein Standbild des Apostels Petrus trägt, ist ein Denkmal dieses hervorragenden Herrschers. Sein Hadrian. Nachfolger war Hadrian, ein Kaiser, der den Eroberungen abgeneigt war und sich mit ganzer Kraft der Reichsverwaltung widmete. Unermüdlich bereiste er die verschiedensten Gegenden des Reiches, Ägypten und den Orient wie die Grenzländer Germaniens und Britannien. Hadrians riesiges Grabmal oder Mausoleum, die sogenannte Engelsburg am Tiber, ist noch heute erhalten. Auf Hadrian folgte Antoninus Pius, unter dem sich das Reich ungestörten Friedens erfreute; auf diesen „der Philosoph auf dem Throne", Mark Aurel. Markus Aurelius, ein milder und ehrwürdiger Fürst, der notgedrungen einen schweren Krieg mit den germanischen Markomannen führte und nur mit Mühe die Grenze schützte. Er starb während des Krieges im Jahre 180 zu Vindobona, dem heutigen Wien. Die letzten Jahrhunderte des römischen Reiches. $Scheä§.§ § Ul. Die Soldatenkaiser. Seit Mark Aurel tritt ein fortschreitender Verfall des Reiches ein. Immer mächtiger wurden die Legionen, welche Kaiser einsetzten, für die Einsetzung hohe Geldgeschenke forderten, mißliebige Herrscher stürzten und ermordeten. So folgte denn ein von Umwälzungen und Bürgerkriegen erfülltes Jahrhundert, in dem oft mehrere Kaiser gleichzeitig in den verschiedenen Teilen des Reiches herrschten und allgemeine Unsicherheit des Besitzes und Zerrüttung der staatlichen Ordnung eintrat. Unter den Kaisern der Zeit finden sich neben einigen tüchtigen Charakteren Personen von großer sittlicher Roheit. Als einer der ruchlosesten erscheint Earacalla, der seinen Bruder und Mitregenten in den Armen der Mutter ermorden ließ.

4. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 108

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
108 Geschichte der Römer. 395. 476. § 113. Das Ende des weströmischen Reichs. Trotzdem vermochte sich das Reich auf die Dauer nicht zu erhalten. Seit es im Jahre 395 der Kaiser Theodosius bei seinem Tode unter seine beiden Söhne Hono-rius und Arkadius geteilt hatte, gab es ein weströmisches und ein oströmisches Reich. Das oströmische oder byzantinische Reich hat noch über ein Jahrtausend bestanden, bis im Jahre 1453 die Türken Konstantinopel eroberten. Das weströmische Reich aber wnrde in der Völkerwanderung von den Germanen überschwemmt; eine Provinz nach der anderen wurde losgerissen, und endlich stürzte im Jahre 476 der germanische Heerführer Odovakar den letzten weströmischen Kaiser Romulus Augustulus. Damit hat die römische Geschichte ein Ende.

5. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 118

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
118 Geschichtliche Tabellen. 31 30 30 b. Chr. ßi§ 476 n. Chr. 9 n. Chr. 2. Jahrhdt. um 300 395 476 Teilung derherrschast. Octavian erhält den Westen, Antonius den Osten, Lepidus Afrika, das er bald verliert. Sieg Octavians über Antonius und Kleopatra bei Actinm. Einnahme von Alexandria durch Octavian, Tod des Antonius und der Kleopatra. Ägypteu wird römische Provinz. Iii. Die römische Kaiserzeit. Das julische Kaiserhaus. Augustus. Feldzüge des Drusus und Tiberius in Germanien. Niederlage des Varus im Teutoburger Walde. Tiberius. Feldzüge des Germanikus. Gajus Caligula. Claudius. Nero. Brand Roms. Christenverfolgung. Das slavische Kaiserhaus. Vespasian. Titus. Domitian. Eroberung Britanniens. Die Blüte des Reichs. Nerva. Trojan. Eroberung Daciens und Mesopotamiens. Hadrian. Antonmus Pius. Mark Aurel. Der Markomannenkrieg. Die Soldatenkaiser. Caracalla. Neuordnung des Reichs durch Diokletian. Konstantin. Verlegung der Residenz. Erhebung des Christentums zur Staatsreligion. Reichsteilung des Theodosius. Sturz des Romulus Augustulus durch Odovakar.

6. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 107

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Die letzten Jahrhunderte des römischen Reiches. 107 Unter diesen Verhältnissen war es schwer, die Grenzen gegen die nunmehr von neuem vordringenden Germanen zu behaupten. Zudem erhob sich im Osten an der Stelle des Partherreichs, mit dem die Römer so viele Kriege geführt hatten, das neupersische Reich, dessen Herrscher, die Sassaniden, sofort die römische Grenze angriffen. Der politischen Zerrüttung ging der wirtschaftliche Verfall zur Seite. Die Verarmung wuchs in erschreckendem Maße; das Gewerbe und der Handel mußten unter den Bürgerkriegen und der allgemeinen Unsicher* heit auf das schwerste leiden; dazu trat der furchtbare Steuerdruck. Auch die Sittlichkeit war in stetem Sinken; von der alten Römertugend und Vaterlandsliebe war längst nichts mehr zu finden. Dazu hatte der alte Götterglaube seine Kraft verloren; zu Aberglauben und Zauberei nahm man seine Zuflucht, und ägyptische und orientalische Gottheiten fanden viele Verehrer. Da war es das Christentum, von dem eine religiöse G£)^n, Erneuerung ausging. Immer größer wurde die Zahl der Christen, vor- tun" nehmlich unter den Armen und Bedrückten, aber auch unter den vornehmeren Ständen. Oft und hart wurde es verfolgt, aber es konnte nicht ausgerottet werden; Tausende mußten den Märtyrertod erleiden, aber ihr Glaubensmut erweckte immer neue Bekenner. § 112. Diokletian und Konstantin. Zwei bedeutende Kaiser haben durch eine Neuordnung des Reiches dem völligen Verfalle gewehrt. Diokletianus zunächst, der Sohn eines Sklaven, welcher als tüchtiger Soldat dennoch zum Throne gelangt war, gestaltete die Verfassung so, daß der Kaiser einer unbedingten (absoluten) Macht genoß; die äußeren Zeichen dafür waren, daß er sich als Herr begrüßen ließ und die Kniebeugung verlangte, daß er nach dem Vorbilde orientalischer Herrscher eine sorgfältig festgestellte und beobachtete Hofordnung einführte und sich mit einem in Rangklassen abgestuften Hofstaat umgab. Zur besseren Verwaltung teilte er das Reich in vier Teile, an deren Spitze er je einen Herrscher stellte. Nach seiner Abdankung brachen neue Bürgerkriege ans, bis es Konstantin. Konstantinns gelang die Reichseinheit wiederherzustellen und sich zum Alleinherrscher zu machen. Er fuhr fort in dem Bestreben, die Reichsverwaltung bis ins einzelne zu ordnen und die Staatsbeamten in unbedingter Abhängigkeit von der Regierung zu erhalten. Er schuf ferner eine neue Residenz in der ebenso günstig wie schön gelegenen Stadt Byzanz, die nunmehr Konstantinopel genannt wurde. Endlich aber begünstigte er das Christentum und ließ sich auf dem Sterbebette auch taufen.

7. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 13

1898 - : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Iii. Die Völkerwanderung. Furchtbar wurden die Germanen den Römern dadurch, daß sie sich zu größeren Völkerbündnissen vereinigten. Goten erschienen an der unteren Donau und am schwarzen Meere und besetzten Dacien, Alamannen drangen über den römischen Grenzwall und gewannen die Länder um den Oberrhein, Franken verwüsteten vom Meder- rhein aus Gallien. Das hereinbrechende Verderben suchte der Kaiser Droeletran durch -284-soo eine Christenversolgung und vollständige Umgestaltung der kaiserlichen Macht und Regierung aufzuhalten. Er errichtete das unumschränkte Kaisertum und teilte zur besseren Verwaltung das gewaltige Reich nach den vorherrschenden Sprachen in zwei Teile, den griechischen Osten und den romanifierten Westen, behielt jedoch die Oberleitung des ganzen Reiches in Händen. Im Jahre 305 legte er die Regierung nieder. Nach seinem Tode suchten Bürgerkriege den Staat wiederholt heim, bis endlich im Jahre 323 Constantin der Große mit Hilfe der Christen die Alleinherrschaft gewann. Er machte das unum- 323-337 schränkte Kaisertum erblich und verlegte seine Residenz nach Byzanz, das von nun ab Konstantinopel hieß, weil von dort Europa und Asien leichter als von Rom aus regiert werden konnten und weil die gefährdeten Donau- und Euphratländer schnell zu erreichen waren. Das Christentum wurde Staatsreligion. Um die Streitigkeiten über die Person Christi beizulegen, berief Constantin im Jahre 325 die erste allgemeine Kirchenversammlung (das ökumenische Konzil) nach Nicäa, wo die Lehre des Arius, Christus 325 sei Gott nur ähnlich, nicht gleich, verworfen und die Lehre des Athanasius, Christus ist Gott wesensgleich, zum Dogma (kirchlichen Glaubenssatze) erhoben wurde. Auf dem Totenbette ließ sich Constantin taufen. Iii. Die Völkerwanderung. A. Tie Gründung germanischer Ttaateu auf römischem Boden. 1. Hunnen und Goten. Schlacht bei Adrianopel. Nach dem Übergang zu seßhaftem Leben und zum Ackerbau hatte die Volkszahl der Germanen sich mächtig vermehrt, und daher hatten sie sich langsam weiter ausgebreitet, so daß ihre Wohnsitze im Westen bis über den Rhein, im Osten über die Weichsel und die weiten Ebenen des Dnjepr bis ans schwarze Meer reichten. Eine viel gewaltigere Veränderung in den Wohnsitzen rief aber die sogenannte Völkerwanderung hervor, worunter man die Zeit versteht, in der durch den Zusammenstoß und die Verbindung von Germanen und Römern neue Staaten sich bildeten.

8. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 8

1898 - : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Erster Zeitraum. Von den ältesten Zeiten bis zur Bildung des Teutschen Reiches 843. Pflänzlein auf Balder zu schleudern. Zu Tode getroffen sank dieser zu Boden und schwebte hinab nach Helheim, dem Reiche der Todesgöttin Hel. Kinder der Erdgöttin Nerthus waren Freyer und Freyja. Freyer war der Gott der Sonne, der Fruchtbarkeit und des Erntesegens. J3hm war das Julfest, das Fest der Wintersonnenwende, geweiht. Freya, die Gebieterin der Walküren, war auch die erfreuende Liebesgöttin, der ver Freitag geweiht war, an dem man die Hochzeit zu feiern pflegte. Den Göttern gegenüber stehen die bösen Geister, denn sie wollen die schöne Welt, das Werk der Götter, zerstören. Sie führte Loki, ursprünglich das Schwinden des Lichts, daher der Böse, der Gott der Lüge und der Falschheit. Auch die Götter haben gefehlt; deshalb finden sie am letzten Tage, im Kampfe gegen Loki und die Riesen, ihren Untergang. Aber aus dem Zusammensturze des Himmels in dem großen Weltenbrande entsteht eine neue Welt mit reineren Göttern und reineren Menschen. Den Göttern baute man keine Tempel; man verehrte sie in heiligen Hainen, an den Quellen der Ströme und auf den Gipfeln der Berge. Geopfert wurden ihnen Früchte des Feldes, Tiere und Menschen, namentlich Gefangene. Ihren Willen suchte man durch Beobachtung der Vögel und heiliger Rosse, durch den Zweikampf und das Werfen der Runenstäbchen zu erforschen. Neben den Priestern werden auch Priesterinnen genannt, die häufig ein großes Ansehen genossen. Ii. Kurzer Überblick über die weströmische Kaisergeschichte mit besonderer Rücksicht auf die Beziehungen der Römer zu den Germanen bis zur Völkerwanderung 3 7 5. 1 Die Kaiser aus dem Julischen Hause. Die Germanen haben unter Führung des Arminius ihre Freiheit bewahrt und die Römer gehindert, Germanien in eine römische. Provinz zu verwandeln, als das gewaltige römische Reich durch keine Bürgerkriege geschwächt, vielmehr durch kräftige Kaiser gestärkt war. Oktavian, der Enkel einer Schwester des C. Julius Cäsar, hatte durch seinen Sieg bei Actium und durch die Eroberung Ägyptens eo v. Chr. im Jahre 30 v. Chr. Geb. die Alleinherrschaft erlangt, nahm aber nicht den Königstitel an, der den Römern verhaßt war, sondern ließ sich Princeps (= der Erste) nennen oder Augustus (= der Erhabene, Erlauchte) oder Cäsar als Adoptivsohn des C. Julius Cäsar, woraus

9. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 9

1898 - : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Ii. Kurzer Überblick über die weströmische Kaisergeschichte. 9 der Titel Kaiser entftanben ist. Der Senat übertrug chm ferner die wichtigsten Ämter der Republik. Dauernb war er Tribun, so daß feine Person unverletzlich war, er Senatsbefchlüffe herbeiführen und ein Verbietungsrecht (Veto) gegen alle Behorben üben konnte. Auch bekleibete er das Amt eines Oberpriesters (Pontifex Maxmms) und würde Imperator auf Lebenszeit, rooburch er den Oberbefehl über alle Truppen zu Wasser und zu Laube erhielt. Diejenigen Provinzen, in welchen zum Schutze der Grenzen stehenbe Heere gehalten würden (Gallien, Spanien, Syrien, Ägypten), und jtlle später eroberten Gebiete fielen dem Kaiser zu, währenb der Senat die Verwaltung der übrigen Provinzen behielt. Augustus unterwarf das Land zwischen dem Balkan und der Donau (Möfien) und ließ die Alpenlanbfchaften durch feine Stiefsöhne Tiberius und Drufus bis zur Donau besetzen. Zum Schutze der Rheingrenze legte der Kaiser acht Legionen in das Land am linken Rheinufer. Aus den Befestigungen zum Schutze der Donau- und Rheingrenze erwuchsen zahlreiche Römerstäbte, z. B. Wien, Salzburg, Regensburg, Augsburg, Straßburg, Mainz, Trier, (Joblenz, Köln, Xanten. Abgesehen von den Kämpfen an den Grenzen des Reichs offenbarte sich die Wohlthat der kaiserlichen Herrschaft für das römische Reich in dem inneren Frieden, der den Wohlstanb der Provinzen, Kunst und Wissenschaft erblühen ließ. In der Hauptstabt entstauben so viele Prachtbauten, daß Augustus sich rühmen konnte, die Ziegelstabt Rom in eine Marmorstabt umgeroanbelt zu haben. Als Beschützer der Künste staub ihm der Ritter Mäcenas zur Seite. Die römische Litteratur erreichte ihre höchste Blüte, so daß man das Zeitalter des Augustus ihr golbenes Zeitalter genannt hat. Damals schrieb Livius feine römische Geschichte, feierten den Kaiser die Dichter Vergil, Horaz und Ovib. Währenb Augustus für das Wohl feiner Mitbürger rastlos be-bacht war, entbehrte er selbst des häuslichen Familienglücks. Seine einzige Tochter Julia bereitete ihm solchen Kummer, daß er sie verbannen mußte. Nachdem der Kaiser feinen Stieffohn Tiberius1) aboptiert hatte, starb er im Jahre 14 nach Christi Geburt. 14 Tiberius, der von 14 — 37 regierte, nahm sich besonbers der " Rechtspflege an und sorgte für die Provinzen, die sich unter feiner Herrschaft glücklich fühlten. Durch große Sparsamkeit sammelte er einen bebeutenben Staatsschatz. Zum Kriege kam es nur am Rhein, wo fein Neffe Germaniens die Germanen vergeblich zu unterwerfen trachtete. Um Rom ganz in Abhängigkeit zu halten, ließ Tiberius feine Garbe, die Prätorianer, ein befestigtes Lager neben der Stadt beziehen. Nach der Ermorbung seines Sohnes 1) Sieh die Geschlechtslose! am Ende des Buches. it. Chr. -37

10. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 17

1898 - : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Iii. Die Völkerwanderung. 17 es im Jahre 451 zu einer blutigen Schlacht, die Attila so schwächte, daß er den Rückzug antrat. Römer und Germanen hatten ihre Freiheit und die Kultur des europäischen Westens gerettet. Im nächsten Jahre fiel Attila in Italien ein und zerstörte die reiche Handelsstadt Aquileja.^) Bei dieser Gelegenheit flohen viele Einwohner der Küstengegenden auf die Laguneninseln des adriatischen Meeres und legten dort den Grund zu der Stadt Venedig. Attila gedachte seinen Zug auf Rom selbst zu richten; aber die Schwierigkeit des Bodens für die hunnischen Reiter und im Heere ausbrechende Krankheiten bewogen ihn — angeblich nach einer Unterredung mit dem römischen Bischof Leo I. — zum Rückzüge. Er starb im folgenden Jahre 453 an einem Blutsturz. Unter seinen Söhnen zerfiel das Reich, und die den Hunnen unterworfenen germanischen Stämme machten sich wieder frei und warfen ihre bisherigen Herren nach dem Osten zurück. 6. Ter Untergang des weströmischen Reiches 476. Odovakar. Gründnng des Lstgotenreiches in Italien. Schon von den Zeiten Cäsars an war es bei den Germanen Sitte geworden, bei den Römern Dienste zu nehmen. In der spätern Kaiserzeit füllten sich die Reihen der römischen Heere mehr und mehr mit germanischen Söldnern, so daß schließlich die römische Streitmacht zu einem großen Teile aus Germanen bestand. Die Führer dieser fremden Truppen gewannen einen stetig steigenden Einfluß auch auf die oberste Staatsleitung und setzten schließlich.die Kaiser ein und ab. Als die germanischen Soldtruppen in Italien Land zur Ansiedelung verlangten, diese Forderung aber vom Hofe abgewiesen wurde, setzte ihr Führer Odovakar den weströmischen Kaiser Romulus, spöttisch Augustulus genannt, im Jahre 476 ab. Odovakar nahm nun den Königstitel an und siedelte die germanischen Truppen durch ganz Italien an, ließ aber im übrigen die römische Verwaltung unverändert bestehen. Der oströmische Kaiser Zeno ernannte ihn zum Patricius, d. i. zum höchsten Beamten nach dem Kaiser. Damit war der Untergang des weströmischen Kaiserreiches besiegelt. Um Odovakar, den die Römer immer für einen Thronräuber ansahen, zu stürzen und zugleich die unruhigen Ostgoten sich vom Halse zu schaffen, forderte der Kaiser ihren König Theoderich auf, Italien in Besitz zu nehmen. Daher zog Theoderich von Pannonien nach Italien, schlug den Odovakar in mehreren Schlachten, darunter bei Verona — wonach er in der Sage den Namen Dietrich von Bern erhalten hat — und drängte ihn nach Ravenna zurück. Nach langer Belagerung übergab Odovakar die feste Stadt unter der Bedingung, 1) Aquileja liegt an der Westküste des Meerbusens von Tnest. Lohmeyer u. Thomas, Deutsche Geschichte. 415 476
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