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1. Charakterbilder aus der Völkerkunde - S. 67

1895 - Leipzig : Hinrichs
V. Völker Europas. 1. Däne, Schwede, tlormann. Der Däne, der alle Eigenschaften des germanischen oder, wie er viel lieber hört, des gotischen Stammes besitzt, ist ein sehr reizbarer Mensch, raschen Mutes und raschen Entschlusses, überhaupt geistig sehr beweglich. Gegen das deutsche Wesen aber sträubt er sich sehr. Er will den Deutschen nicht gern ähnlich sein, ja er hält eine solche Ähnlichkeit, wenn sie ihm beigemessen werden sollte, geradezu für einen Schimps. Diese Erscheinung ist aber sehr natürlich und erklärlich. Nachdem den Dänen Karl der Große durch sein blutiges Schwert und viel mehr noch durch die Wegführung der streitbaren sächsischen Jugend von den Usern der Elbe und der Eider Luft gemacht hatte, so daß sie sich gegen Süden auf Kosten ihrer Nachbarn ausbreiten konnten, unterlagen sie doch zuletzt den Deutschen. Jahrhunderte lang von der mächtigen deutschen Hansa nieder- gedrückt, mehrmals fast ganz unterworfen, wurden sie endlich sogar genötigt, ein benachbartes deutsches Fürstenhaus — Olden- bürg — auf ihren Thron zu setzen. Weltgeschichtliche Bedeutung hat das häufig auch durch innere Erschütterungen geschwächte dänische Reich nie erlangt. Seitdem ihm 1864 noch die deutschen Landschaften Schleswig und Holstein abgenommen und wieder Deutschland angefügt worden find, grollt Dänemark beständig seinem mächtigen Nachbar. Bedeutender als der Däne tritt der Schwede und N o r- inann1) in der Geschichte hervor. Sie haben das breite, große 3) Über letztere vergl. auch Charakterb, aus Europa S. 15.

2. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 167

1829 - Leipzig : Hinrichs
Von Constantin bis Theodosius. 167 Nach langen Kämpfen mir seinen Gegenkaisern, als Gale- ri'us schon (311) an den Folgen seiner Ausschweifungen gestorben war, gelang es dem Constantin, Alleinherr- scher des großen römischen Reiches (323) zu werden. So gering auch die Zahl seiner guten Eigenschaften und so groß die Menge seiner Fehler war; so erfuhr doch unter ihm der Staat eine völlige Veränderung in seiner Verfassung und Verwaltung. Durch ihn ward die bisherige Solda- tenherrschaft vernichtet, und durch die Verlegung der Haupt- stadt (330) von Nom nach Byzanz (Konstantinopel), so wie durch die Erhebung des Christen thums zur herrschenden Religion ein anderes System begründet, wel- ches zum Despotismus des Hofes und zur geistlichen Hier- archie führte. Das ganze Reich ward damals in vier Präfecturen (^uaeleetura Orienlis, Illyrici, Italiae, Gal- liarum) eingctheilt; die Abgaben wurden neu bestimmt und durch aufgelegte Steuern erhöht; auch wurden die Hofstcl- len sehr vermehrt. Z. Chstph^Fr. Man so, Leben Constantin des Großen, nebst einigen Abhandlungen geschichtl. Inhalts. Bresl. 1817. 6. 64. Von Constantin bis Theodosius. Constantin theilte, obgleich immer mit Beibehaltung der Idee der Einheit des Reiches, dasselbe unter seine drei Söhne, Constantin (337 — 340), Constantius (337 —> 361), und Constans (337 — 350). Die Entzweiung der Brüder unter sich und der Aufstand des Usurpators Mag- no ntius in Gallien führten die Ermordung des Constan- tins und Constans herbei. Constantius ward Allein- herrscher. Weil aber Magncntius sich Italiens, Afrika's und aller westlichen Provinzen bemächtigte; so ernannte Con- stantius seinen Vetter Constantius Gallus (351) zum Cäsar, und sandte ihn gegen die Parther. Während die- ser Zeit ward Magncntius besiegt, und stürzte sich in sein eignes Schwert. Da nahm Gallus den Titel Augustus an. Constan- tius wagte cs nicht, öffentlich gegen ihn zu verfahren; al-

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 173

1829 - Leipzig : Hinrichs
Von Theodos. isobc bis z. Untergänge d. abend!. Reiches. 173 cien ein, und die Ostgothen dehnten sich in Pannonien von Wien bis Belgrad aus. Nach Attila's Tode glaubte der elende Valentinian3 keine Gefahr mehr befürchten zu dürfen, und stieß selbst (454) dem tapfern Aktivs das Schwert in die Brust. Doch als Valcntinian die Gemahlin eines römischen Sena- tors entehrte, ward er (455) ermordet. Gegen den neuen Kaiser Maximus erschien der von Valentinians Wittwe nach Italien gerufene Genfer ich an der Mündung der Li- der, und Maximus ward nach einer dreimonatlichen Ne- gierung , auf der Straße von seinen eigenen Soldaten ge- tödtet. Rom öffnete dem Gen sec ich die Lhore ohne Wi- derstand, der dcßhalb auch nur mit der Plünderung sich zu begnügen versprach. Vierzehn Tage und Nächte (15 — 29. Iun. 455) dauerte diese völlige Plünderung der Haupt- stadt der Welt. Auf der Rückkehr der Vandalen nach Afrika ging aber das einzige Schiff von Genscrichs Flotte unter, auf welchem sich die geraubten Kunstschätze befanden. — Dis zur völligen Auflösung des römischen Westreichs folgten neun unbedeutende Regenten in demselben schnell auf einander. Der Anführer der im römischen Solde stehen- den Ausländer, der Svcve Nie im er, stieß (450) den Avi- tuö vom Throne, auf welchen er (457) den Majocian erhob, den er aber nach vier Jahren (461) rödtcn ließ, und an seiner Stelle den Libius Severus ernannte. Nach dessen Tode (465) blieb der Thron zwei Jahre lang unbe- setzt, wahrend welcher Zeit Nie im er, doch ohne den könig- lichen Titel, allein herrschte, bis von Konstantinopcl aus, wo man die Ansprüche auf die Ernennung oder Bestätigung der Regenten des Westreichs nicht aufgab, der dortige Patricier Anthcmiuö vom Kaiser Leo, doch mit Einwilli- gung des Ricimcr, zum abendländischen Kaiser (467) ernannt ward. Anthemius und Ricimer starben im Jahre 472. —. Nun ward der Schwiegersohn des letzten Valentinians, Anicius Olybriuö, zum Augustus ernannt, der aber (472) nach drei Monaten starb, worauf Glycerius zu Ravenna den Purpur nahm, doch ohne in Konstantinopel anerkannt zu werden. Hier ward vielmehr Julius Nepos

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 175

1829 - Leipzig : Hinrichs
Das byzantinische Reich. 17 a ncm Negierungsantrittc, noch bis zum Jahre 440 unter der Leitung seiner Schwester Pulcheria, und beschäftigte sich, statt der Negierung, mit dem Abschreiben von Gebet- büchern und dem Singen von Psalmen. Nach seinem Tode (454) hcirathcte die Pulcheria den Thracicr Marcian, der zum Kaiser ernannt ward. Diesem folgte (457 — 474) der Thracicr Leo 1, unter welchem sich die Geistlichkeit des bis- herigen Einflusses der Prätorianer auf die öffentlichen Ge- schäfte bemächtigte. Streitigkeiten und Verfolgungen wegen kirchlicher Meinungen kamen nun in Byzanz an die Tages- ordnung. Durch den Leo erhielt Anthemius das abend- ländische Diadem; allein Genserich vernichtete durch Brander die byzantinische Flotte, welche Leo zur Eroberung des vandalischen Reiches nach der Küste von Afrika gesandt hatte. Leo's Schwiegersohn, der Patricius Zeno, war in Byzanz so verhaßt, daß ihn Leo bei der Bestimmung der Thronfolge überging, und dessen Sohn, Leo 2, zum Nach- folger ernannte. Leo 2 erhob aber dennoch (474) seinen Va- ter Zeno zum Mitregenten, und hinterließ ihm, nach seinem frühzeitigen Tode (474), die Negierung des ganzen Reiches. Zwar ward Zeno wegen seiner Härte in einem Aufstande zur Flycht genöthigt; er kehrte aber zurück, eroberte Konstanti- nopel, und regierte bis zum Jahre 491.

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 190

1829 - Leipzig : Hinrichs
Fünfter Zeitraum. 190 Franken in Italien immer höher, bis endlich Karl der Große, durch die Wiederherstellung der abendländischen Kaiserwürde (800 n. E.), die Trennung des Westen von dem Osten auf immer bewirkte. Fr. Chstph. Schlosser, Gesch. der bilderstürmenden Kaiser des oströmischen Reiches. Franks, am M. 1812. 8. 73. Araber. Stiftung des Khalifats. Während das byzantinische Reich immer tiefer in sich selbst verfiel, und im Abendlande die germanischen Völker neue Staaten in den ehemaligen römischen Provinzen bilde- ten, ging — im siebenten Jahrhunderte— von der Wüste Arabiens eine neue Religion und Weltherrschaft aus. An die Spitze der einzelnen arabischen Nomadenstamme stellte sich Mahomed, ein talentvoller Mann, der im Geiste seines Volkes und seines Zeitalters betrachtet werden muß, wenn man die Verbreitung seiner neuen Religion, die zunächst auf die Verehrung eines einigen Gottes und auf die Anerkennung des Mahomeds, als des letzten und beglau- bigtsten göttlichen Propheten, gegründet war, als wohlthätig unter abgöttischen Völkern und zwar in einem Zeitalter er- kennen will, das die heftigsten Neligionsstreitigkeiten, Ketzcr- perfolgungcn, Sektenstiftungcn, und ein überhandnchmcndcr elender Zeremonien = und Bilderdienst bezeichneten. — Die Verfolgung, welche Mahomed Anfangs von seinen Lands- leuten erfuhr, nöthigte ihn zur Flucht (16. Jul. 622 — Hed- sch ra — Anfang der ara bischen Zcitrechnung) von Mecca, und gab ihm das Schwert in die Hand, mit wel- chem er siegreich die neue Lehre verbreitete, die in dem hei- ligen Buche der Araber — dem Koran — enthalten ist. —1 M ah 0 mcd selbst starb an den Wirkungen eines langsamen Giftes (17. Jun. 632). Durch die Siege und Eroberungen der Bekenner der neuen Lehre (des Islam) ward dieselbe schnell und weit über Asien und Afrika verbreitet. In Kurzem hatten Maho- wcds Nachfolger und Stellvertreter, die Khalifcn, Sy- riens (638) und P a l ä st i n a' s sich bemächtigt. Das (762)

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 174

1829 - Leipzig : Hinrichs
zum Augustus erklärt, welcher (474) den Glycerins ver- drängte; allein auch er ward bereits (475) durch seinen eige- nen Feldherrn Orestes entthront, der seinem Sohne No- mulus Momyllus das Diadem gab. Dieser Jüngling erhielt, als der letzte in der Reihe der Auguste, den Beina- men Augustulus. Nomulus Augustulus ward 476 von dem Odo- accr, dem Anführer der im römischen Solde stehenden ver- bündeten Teutschcn (Heruler, Rugier re.), in Ravenna gefan- gen genommen und nach Campanien geschickt, Orestes aber hin- gerichtct. O d o a c e r selbst blieb r ö m i sch c r P a t r i c iu s und Herr von Italien, bis ihn 492 der Anführer der Ostgothen, The od er ich, besiegte, und auf den Trümmern des römi- schen Wcstreichs das ostgothifche in Italien stiftete. Jordanes. — (de Guignes.) 66. Das byzantinische R e i ch. Das oft- und weströmische Reich wurden seit dcrthcilung des Theodosius (395) nicht wieder unter Einem Beherrscher verbunden. So schlecht auch die Verfassung und Verwal- tung des byzantinischen Reiches war; so erfolgte doch seine Auflösung erst durch die osmanischen Türken im Jahre 1453. Diese Erscheinung, daß das oströmische Reich beinahe 1000 Jahre langer, als das weströmische, sich erhielt, wird nur dadurch erklärbar, daß die asiatischen Horden, wenn sie in Europa eingedrungen waren, gewöhnlich, nach dem ersten zurückgeschlagenen Angriffe auf Konstantinopel, sich nach Westen wandten, wohin auch die byzantinische Politik ge- wöhnlich ihre Aufmerksamkeit leitete. So vcgetirte denn das morgenlandischc Reich , auf dessen Regierung Weiber, Mönche und Verschnittene einen großen Einfluß behaupteten, und wo Kctzcrverfolgungen und Sektcnstrcirigkeiten ernsthafter betrieben wurden, als die Vcrthcidigung des Staats gegen die Angriffe der Barbaren, meistens unter schwachen und unwürdigen Regenten fort, von denen bis zum Zeitalter Karls des Großen nur wenige für die Geschichte von Wich- tigkeit sind. Denn T h e o d o si u s 2 blieb, selbst nach sei-

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 184

1829 - Leipzig : Hinrichs
Fünfter Zeitraum. 184 schcn Stämmen, die in Rußland, Polen, Litt hauen und Preußen zurück blieben, erschienen sie unter dem Namen C z e ch c n in B ö h m e n; als M o r a w a n e r in Mäh- ren ; als worben (um 534) im Meißnischen, von wo sie sich (seit 562) bis an die Saale ausdchnten, und dort mit den Thüringern grenzten; als Milzcner in der Ober- lausitz, und als Lusiher in der Niederlausitz; als H evelle r und Ufern iti Brandenburg; als O b o tri- ten, Milzen und Pommern in Mecklenburg und Pom- mern; als Wagrier im Holsteinischen; als Wenden (seit 611) jenseits der Donau in Krain, Kürnthen und Steyermark. Neben ihnen im europäischen und asiatischen Norden wohnten die Finnen, von dem finnischen Meerbusen bis an die Wolga und das kaspische Meer. Zu diesen gehörten die Lappen, Efthcn, Liven, Permi er, Ing ri er, und die Magyaren (Ungarn). — Von ungewisser Abkunft sind die Li tt hau er, Kuren und Letten, die in der Mitte zwischen germanischen, slavischcn und finnischen Völkern wohnten. — Die Avarcn und Bulgaren, wahr- scheinlich Zweige des finnischen Stammes, erschienen in der Nähe des byzantinischen Reiches in Osteuropa. Die Avaren wurden von Karl dem Großen besiegt; die Bulgaren ver- mischten sich allmahlig mit den Slaven. — Türkische Nomadcnhordcn im östlichen Europa traten später, unter dem Namen Chazaren (680) von der Wolga bis an den Bog, als Pctschcnegcn am Don (im neunten Jahrhunderte), und als Uzen im cilften Jabrhundcrte auf. Die Uzen be- siegten die Pctschcncgcn. Doch stifteten alle diese rohen Hor- den in Europa keine festen Reiche; dies gelang erst später den osman ischen Türken durch die Auflösung des byzan- tinischen Reiches. H e 1 m o 1 <] i et A r n o 1 d i Chronica Slavorum. Lubec. 1669- 4. steht auch in L e i b n i ti i Scriplt. rer. brunsv. T. 2. p. 537 sqq. J. Clrr. Jordan, de originibus slavicis. 4t. Vienn. 1745. Fol. , K. ©tío. Anton, erste Linien eines Versuchs über der alten Slaven Ursprung, Sitten, Gebrauche, Meinungen und Kenntnisse. 2 Thle. Leipz. i;83. 6.

8. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 187

1829 - Leipzig : Hinrichs
Das fränkische Reich in Gallien. 18? 71. Das fränkische Reich in Gallien. Der germanische Völkcrstamm der Franken wohnte, während der letzten Stürme, die das römische Reich trafen, am Mittclrheine. Sein Befehlshaber und Heerführer war M e r o v a u s, dessen Sohn, Childerich, mit dem Stamme . an den Niedcrrhcin zog. Ihm folgte in der Befehlöhaber- würde (481) sein Sohn Chlodowig, der den Ueberrcst der römischen Macht in Gallien durch die Besiegung des Syagrius beisoissons (486) vernichtete, und das Fran- ken re ich in Gallien stiftete. Er machte darauf (401) die Thüringer zinsbar, überwand die Alemannen, welche Köln belagerten, in der Schlacht bei Zülpich, unterwarf sich ihre Gauen am Rheine, und ging.(496) durch die Taufe zum Ehristenthume über. Die Besitzungen der Wcst- gothcn in Gallien verband er (500) mit seinem bedeu- tend vergrößerten Staate, und die Burgunder nöthigte er zum Tribute. Er starb zu Paris (511), vielleicht zu früh für noch größere Plane auf Italien. Unter seinen Nachfolgern, den Regenten aus der me- rovingischen Dynastie, verfiel das Reich, das in Austrasien und Neustrien getheilt war, obgleich noch in den ersten Zeiten nach Chlodowigs Tode das thürin- gische Reich von den Franken und Sachsen (531) gemein- schaftlich zerstört, und (534) ganz Burgund von den Franken erobert ward. Durch die Theilung Thüringens zwi- schen beiden Siegern ward der Grund zu einem langwierigen Kampfe zwischen denselben gelegt. Das eroberte Burgund aber behielt seine bisherige Verfassung, und ward als der dritte wesentliche Thcil der fränkischen Monarchie betrachtet. Das durch schwache Regenten und innere Unruhen ge- sunkene fränkische Reich crhohltc sich wieder, als das erste Staatsamt in demselben, die Würde eines Major Do- mus, (seit 687) durch Pipin von Hcrstal in allen drei Reichen erblich ward, und drei Männer von entschiedenen militärischen und Regierungötalenten, Pipin von Herstal, Karl Martell und Pipin der Kurze, unmittelbar aus dieser Familie auf einander folgten. — Unter Pipin von

9. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 189

1829 - Leipzig : Hinrichs
Das byzantinische Reich. 180 der rohen Völkerschaften, welche damals im europäischen Sü- den neue Wohnsitze suchten, von seinen Grenzen abzuleiten, und sie zum Vordringen gegen die Provinzen des abendländi- schen Reiches zu veranlassen. Dem rechen und despotischen Kaiser Leo war (421) Anastasius 1 auf dem Throne ge- folgt, auf welchem ihn der tapfere Präfectuö Prätorio Iusti- nus beschützte, der sich vom Schweinehirten zur ersten mili- tärischen Würde des Staates cmporgeschwungcn hatte. Er bestieg sogar (518 — 527) den Thron, und nahm, kurz vor seinem Tode, seinen Enkel Justins an 1 zum Mitregcntcn an. Unter diesem ward nicht nur das v a n d a l i sch e Reich in Afrika von Belisar (534) erobert, sondern auch Italien den Ostgothen entrissen, und Provinz von Byzanz (Exarchat). Zugleich sorgte der Kaiser für die Gesetz- gebung und Rechtspflege, indem er durch seinen be- rühmten Kanzler Tribonian und andere Rechtsgelehrce eine Compilation der römischen Gesetze entwerfen ließ, die den Namen des j u st i n i a n c i sch c n Gesetzbuchs erhielt. — Dem byzantinischen Reiche ward aber seit dem siebenten Jahr- hunderte die Nachbarschaft der neugcstifteten Macht der Ara- der gefährlich. Schon Constans 2 verlor an sie (642— 668) Cypcrn, Rhodus, Aegypten und die übrigen afrikanischen Provinzen. Unter dem Kaiser Constan- tinus 4, der von 668 an regierte, konnte die Hauptstadt des Reiches selbst (672) gegen die siegreich vordringenden Araber, welche bereits die asiatischen Provinzen des byzan- tinischen Reiches erobert hatten, nur durch das griechische Feuer gerettet werden. — Noch einmal wurden die Araber unter dem Kaiser Leo Isauricus von Konstantinopel zu- rückgeschlagen, unter dessen Negierung die sogenannte Bil- derstürmerei auöbrach, als er (726) alle Bilder aus den Kirchen seines Reiches zu entfernen befahl; ein Befehl, der den abergläubigen Pöbel zu den wildesten Auftritten erhitzte. Sein Sohn Constantinus 5 verlor das Exarchat gegen die Langobarden unter Aistulph; auch stieg die Entfremdung zwischen Byzanz und Italien theilö durch den Streit zwi- schen dem römischen Bischoffe und dem Patriarchen zu Kon- stantinopel um den Primat, theils durch die Siege der

10. Bd. 3 - S. 5

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
Einleitung. 5 Reichen geknüpft ward, von welchem das Mittelalter keine Ahnung hatte. 402. Uebersicht. Groß ist der Gegensatz, in welchem diese jüngere Form der europäischen Welt wahrend der drei letzten Jahrhunderte gegen die Ankündigung der europäischen Staaten am An- fange dieses Zeitraumes erscheint! Noch vor dem Anfange desselben sank das byzantinische Reich, als eine Ruine- der Vorzeit, am Ende des Mittelalters zusammen, und die Fahne des mahomedanischen Glaubens stieg stolz am schwarzen Meere empor. Beinahe ein Jahrtausend früher hatte bereits die Zerstörung des abendländischen römi- schen Reiches der Welt die ernsthafte Belehrung gegeben, daß keine Staatsform, und wäre sie die vollkommenste, und ihrem Umfange nach die ausgedehnteste und mächtigste, dem Schicksale des Veraltens und der endlichen Auflösung entgeht. Ein frischer Menschenstamm, großgezogen in den teutschen Wäldern, zwar noch unentwildert, aber nicht ohne reiche Anlagen und ausgestattet mit einem hohen Vollge- fühle der Kraft, verbreitete sich, nach jener Auflösung der mächtigsten und ausgcbreitetsten Weltherrschaft im Alter- thume, über etc einzelnen Provinzen des römischen Westrei- ches. Die Osigothcn und Langobarden in Italien, die West- gvthen und Sueven in Spanien, die Franken und Burgun- der in Gallien, und die Sachsen in Britannien zertrümmer- ten das raubsüchtige politische System des alten' Roms; im eigentlichen Teutschlande selbst betraten die Sachsen, Franken, Bayern, Alemannen, Thüringer und Friesen, un- ter fortdauernden Kämpfen, den langsamen Weg zu einer- spät erreichten selbstständigen Kultur. Noch schwerer ent- wickelte sich, in den unermeßlichen Steppen Europenö jen- seits der Elbe, der Charakter der zahlreichen Slaven Völ- ker, die überall den Teutschen in die erledigten Wohnsitze nachrückten. Die Lehnsverfassung, mit allen ihren drückenden Formen und mit allen ihren bessern Seiten, ward
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