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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 63

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. Der Meister aber schalt den Dreisten, Gab ihm zu knacken die harte Nuß, Zu verehren den König Hironymus, Und sagte: ,,Bleib bei deinem Leisten! Wer kaum den Pfriemen regieren kann, Was gehn den Säbel und Flinte an?" Da glühten dem Wilhelm beide Wangen, Und er sprach mit keck erhabenem Muth: ,.Mir fließt in den Adern Soldatenblut! Wie sollte mich nicht danach verlangen, Den gottlosen Feind zu schlagen aufs Haupt, Der unserm König sein Halle geraubt?" Und tapfere Preußen und Russen zogen, Von Kleist, dem Helden, geführt, in die Stadt Die langst solche Gaste gewünscht sich yat;- Allein, wie unglückschwangere Wogen, Zog auch. ein feindliches Heer heran, Weit stärker an Waffen, und Roß, und Mann! Damit der Feind herein nicht dringe, Wird draußen am Strome fleißig geschanzt Und manche Kanone ausgestanzt. Schon messen sich blutig Pik' und Klinge; Doch immer näher und näher erscheint Der übermächtig gerüstete Feind. Kanonendonner beginnt zu brüllen, Und Jägerbüchsen knallen darein. Der Frühlingssonne heller Schein Muß in Pulverdampf verhüllen; Und bang und bänger athmet die Stadt, Die eben so fröhlich gejauchzt noch hat. Dem Meister sinken Pfrietnen und Leder Aus seiner sonst so fleißigen Hand; Die gelehrteste Weisheit hält nicht Stand, Es zittert die geschickteste Feder; Und tief im Keller weint sich blind Manch Juden-und manch Christenkind.

2. Tier-Geographie - S. 22

1893 - Leipzig : Hinrichs
22 Charakter-Säugetiere Europas. kommen nie in die Wälder herab. Sie sind etwas kleiner, aber auch mutiger und wilder und ihr Fleisch ist schmackhafter als das der Waldtiere, die tiefer Hausen und im Winter in die Wälder und sogar zuweilen in tiefe Thäler hinabgehen. Doch macht sie ihre Schnelligkeit und Behendigkeit nicht sicher; viel- mehr ist die Gemse ein Sinnbild der Wachsamkeit: sie sieht sich beim Weiden jeden Augenblick um, wittert nach allen Seiten, giebt die geringste Gefahr durch ein lautes, durchdringendes Pfeifen zu erkennen, worauf sie, wenn die Gefahr als eine wirkliche sich zeigt, schnell die Flucht ergreift. Den Hals kann sie fo strecken, daß sie, an einen Baum oder Felsen gelehnt, 2 m hoch reichen kann. Sie bedarf aber auch der Wachsamkeit; denn auf der Erde, wie in den Lüften lauern zahlreiche Feinde aus sie: dort Luchse, Bäreu und Wölfe, hier Adler und der kühne Lämmergeier. Ihr gefährlichster Feind ist aber der Mensch, der unablässig auch dieses friedliche und nützliche Tier verfolgt, so gefährlich und mühsam auch seine Jagd ist. Der Gemseujäger muß einen freien Kopf, ein gutes Gesicht und sichere Füße haben; damit er über die steilsten Klippen, neben den schrecklichsten Abgründen, über die überhangenden Abhänge gehen könne, darf er vom Schwindel nichts wissen. Er muß sich gewöhnen, über Eisfelder und Gletscher zu gehen, Sturm, Uugewitter und Kälte zu ertragen. Mitten in der Nacht, oft schon am Abend, verläßt er, mit einem langen, starken, unten mit Eisen beschlagenen Alpenstocke und seiner guten, weittragenden Büchse, Pulver und Blei versehen, seine Wohnung, und noch ehe die Sonne aufgeht, durchspäht er mit scharfem Auge die höheren Gebirgsregioueu, beobachtet die Richtung des Windes und geht gegen denselben, damit die Gemsen ihn nicht wittern. Als Windzeichen bedient er sich eines Haares, welches er in die Luft hält. Bemerkt er nun eine Gemse, so wartet er hinter einem Felsen oder einem andern, ihm gelegenen Orte, bis das Tier sich von dem Weide- platze zurückzieht und er es sicher aufs Korn nehmen kann. Da aber die Gemse mit vorrückendem Tage immer aufwärts zieht, so sucht er womöglich höher als sie zu kommen, so daß sie ihm zum Schusse kommt. Sobald er die Hörner der Gemse gewahrt, schießt er. Da aber die Gemse — ganz verschieden von dem zart organisierten Stein- bocke — ein sehr zähes Leben hat und auch selbst bei starken Ver- wnndungen sehr oft entkommt, so muß der Jäger gut zielen und Brust oder Kopf zu treffen suchen; ^enn ein anderer Schuß bringt das Tier schwerlich in seine Gewalt. Selbst auf drei Beiueu läuft sie noch davon, und oft trifft man solche, denen die Knochen von selbst wieder zu- sammengewachseu sind. — Ist aber nun die Gemse glücklich erlegt, so beginnt neue Mühe und Gefahr für den Jäger, seine Beute in weg- same Gegenden zu tragen. Zu dem Zwecke wird das Tier ausgeweidet,

3. Tier-Geographie - S. 65

1893 - Leipzig : Hinrichs
Charakter-Amphibien Asiens. 65 und feinen Gegner anzugreifen gedenkt; dann richtet es sich ans, geht mit funkelnden Augen und in pfeilschnellen Sprüngen auf ihn los und verfetzt ihm vermittelst der beiden großen, scharfen Fangzähne einen Biß, wobei die Giftbläschen, welche unweit der Zahnwurzel gelegen sind, zusammengepreßt werden und sich durch seine Kanäle, welche durch die Zähne selbst gehen, in die Wunde ergießen. Die Folgen des Giftes sind gräßlich: der Mensch fällt sogleich in Zuckungen, der Schlund wird zusammen- geschnürt, und wenn nicht schleunige Hülse durch Ausschneiden, Unterbinden, Brennen oder gar Aussaugen der Wunde gebracht wird, erfolgt in kurzer Frist der Tod. Die Eingeborenen In- diens wenden bei Schlangenbissen besonders zwei Mittel an, den Schlangenstein und die Wurzel einer Aristolochia. Ungeachtet aber die Brillenschlange eine der giftigsten und gefähr- lichsten ihres Geschlechtes ist, wird sie doch sehr oft in Indien von Gauklern eingefangen und gewissermaßen gezähmt. Gewöhnlich brauchen diese Gaukler — deren schon die Alten Erwähnung thnn und die noch jetzt ihr Wesen auch in Ägypten treiben — die Vorsicht, die Schlange vorher mehrere Male in ein Stück Tuch beißen zu lassen, wodurch sich ihr Giftvorrat entleert und demnach der Biß unschädlich wird. Bis- weilen werden ihr auch die Zähne ausgerissen. In Malabar genießt die Brillenschlange eine Art von Verehrung: man unterhält und zeigt sie in den Pagoden und richtet Gebete au sie. Die Brahmanen be- schwören sie; die Gläubigen aber bringen ihnen Milch und andere Lebensmittel in die Wälder oder ihre sonstigen Schlupfwinkel und bitten sie, niemandem etwas Leids zu thuu, Findet ein Einwohner von Mala- bar eine Schlange in seinem Hause, fo bittet er sie, hinauszugehen; hilft das nicht, so hält er ihr Speisen vor, um sie hinauszulockeu; wirkt auch dieses nicht, so holt er Brahmanen, welche nun ihr Be- schwörnngswerk an ihr versuchen. So übt diese Schlange an dem Menschen die Zauberkraft, deren Wirksamkeit an den Tieren noch immer ein Gegenstand des Zweifels ist, und liefert einen neuen Beweis für die alte, tiefeingewurzelte Scheu des Menschen vor diesem gefährlichen Geschöpfe, das schon in den Uranfängen der Menschengeschichte und in den heiligen Schriften A. und N. Testamentes als das Sinnbild der Klugheit, aber auch des Truges und der Heim- tücke aufgestellt erscheint, und das noch jetzt als böser Dämon in dem Paradiesgarten Indiens seine Wohnung hat, so wie die Drachen und Basilisken der Fabel in der dortigen „geflügelten" Eidechse ihr eigentliches Urbild finden, damit nichts fehle, die alte Asia als das Land der Wunder zu charakterisieren. Buchholz, Tiergeographie. 2. Aufl. 5

4. Charakterbilder aus der Völkerkunde - S. 38

1895 - Leipzig : Hinrichs
38 Patagonier. Das Fleisch von Stuten, Straußen, Gürteltieren und Gnanacos') ist die Hauptnahrung der Patagonier; sie sind zwar nichts weniger als wählerisch und essen beinahe alles, was ihnen zur Beute wird, geben aber dem Fleische von jungen Stuten den Vorzug. Sie sieden oder braten ihr Fleisch und verzehren es mit einem Stück Fett. Auch kochen sie sich wild- wachsende Wurzeln und die Blüten der Kardna-Artischocke (Cynara, cardunculus). Sie halten Hunde und Pferde zur Jagd, esseu diese nur, weuu sie untauglich geworden sind, aber jene garnicht. Sie hängen mit Vorliebe am Wanderleben und reisen sehr schnell, man hat schon zuweilen denselben Stamm im September an den Küsten der Magelhaens-Straße und im darauf folgenden Februar an den Ufern des Rio-Negro ge- troffen, sie haben also eine Entfernung von mehr als 220 geogr. Meilen zurückgelegt. Hm- und Herziehen scheint ihre Haupt- beschästigung, und zur Jagd greifen sie nur in Notfällen, wenn ihnen die sonstige Nahrung ausgeht; alsdann versammelt sich der ganze Stamm, bildet einen weiten Kreis und erlegt in einer Art Kesseltreiben mit den Bolas alle Tiere, deren er habhaft werden kann. Ihre Huude sind zur Jagd abgerichtet, besonders zu der des Gnanacos. *) Die Jagdbeute wird dann nach Maßgabe der Kopfzahl unter die verschiedenen Familien verteilt. Ihre Begriffe und Gebräuche zeigen, daß sie einen höheren Grad von Bildung erreicht haben als die eingeborenen Stämme von Brasilien. Sie haben verschiedene gute und böse Gottheiten und glauben, die ersteren wohnen in großen Höhlen unter der Erde. Als diese guten Gottheiten die Welt schufen, erschufen sie zuerst die Patagonier in den unterirdischen Höhlen, gaben ihnen Speer, Bogen, Pfeile und die Bolas und schickten sie dann hinaus, daß sie für sich selber Sorge trügen. Sie glauben, die Götter der Spanier haben diese auf dieselbe Weise geschaffen, aber statt der Lanzen und Bogen ihnen Degen und Schießgewehr gegeben. Als sodann die wilden Tiere, die Vögel und kleineren Tiere erschaffen, seien die kleineren und nied- licheren zuerst aus den unterirdischen Höhlen herausgekommen, die Stiere und Kühe aber seien die letzten gewesen und haben die Patagonier durch den Anblick ihrer Hörner so erschreckt, 3) Eine Lamaart, Auchenia Humanaco H. Sw.

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

6. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 361

1830 - Berlin : Reimer
361 stankenbraim bis zum Blonden, fast Weißen variirend; ein mehr oder weniger hohes Fleischroth erhöht die Weiße der Haut, welche, schneller Farbeveränderung unterworfen, je nach der Art auf das Subject einwirkender Eindrücke roth oder blaß und so ein Verräther der Leidenschaften wird, sich aber unter dem Einfluß des Klima's verändert, und mehr oder weniger die braune Farbe der folgenden Art annimmt, jedoch bisweilen diese, selbst im höchsten Grade statt findende Fär- bung wieder verliert, wenn sich die Individuen der Sonnen- hitze nicht mehr aussetzen» kurz diese Art behält oder bekommt im Schatten ihre ursprüngliche Weiße immer wieder. Ein gegen das kleine Knie hin dünner werdender Schenkel, eine stark markirte Wade, der sichere Gang, die runden halbkuge- ligen Brüste des Weibeö, deren Warzen selten braun, oft rosenroth gefärbt sind, und den Achselhöhlen gegenüberstehen, vollenden den Character dieser Art. Frühzeitig trat bei bei- den Geschlechtern die Schaamhaftigkekt ein, was die Kleidung bezeugt. Sie leben vorzugsweise in Monogamie. Die Gottesverehrung der zu dieser Art gehörenden Völ- ker bestand anfangs in der Anbetung vieler Götter; sie hat- ten früh eine Idee von Unsterblichkeit der Seele, und haben im Allgemeinen den christlichen Glauben angenommen. Sie sind am meisten für das gesellschaftliche Leben geeignet. Un- ter ihnen sind die größten Geister geboren worden. Liebe für das Vaterland, und zu den Künsten und Wissenschaften zeichnen sie aus. Erlaüterung 2. Racen, bei denen von jeher weite Beklei- dung gewöhnlich; wo die Sitte die Weiber den Männern fast bis zur Sclaverei untergeordnet hat; wo sehr oft mit dem Alter der Kopf vorn kahl wird. r>) Kaukasische (östliche) Race. Der Teint der Wei- der ist frisch und glänzend weiß, die Haut ausgezeichnet glatt, der Mund sehr klein, die Augenbraunen sehr dünn; die Haare gewöhnlich schön schwarz, fein, glänzend und herrlich gelockt, die Nase fast gerade, das Gesicht ein vollkommenes Oval; der Hals besonders schön, die Haltung majestätisch, aber bald durch die gewöhnlich eintretende Wohlbeleibtheit gestört. Da- hin gehören die Bewohnerinnen Mingreliens und Georgiens, am südlichen Abhange des Kaukasus und Circassiens am Nord, Abhange, welche wegen ihrer Schönheit die Harems (Frauengemächer) der Mohameder von dem Innern Asias aus bis zur Nordwestecke Afrikas, Marocco, schmücken. Die Män, ner sind eben so schön, ihr mittlerer Wuchs fünf Fuß vier Zoll, ihr Temperament sanguinisch und phlegmatisch. In jedem Zeitalter die Gebirgsketten des Kaukasus zwischen dem schwarzen Meere und dem Caspi See bevölkernd, breitete sich diese Race in einem halben Bogen längs den Küsten des letz- tern gegen W. aus, und findet sich auch in einigen Thälern an den Quellen des Euphrats wieder. Durch die beständige

7. Theil 2 - S. 276

1809 - Leipzig : Hinrichs
2j6 Statistik des Königreiches Sachsen. . Und Berg, auch Engern und Westphalen, des H R. R. Erzmarschall und Churfürst, Landgraf in Tbürkngen, Mark- graf zu Meißen, auch Ober-und Niederlausitz, Burggraf zu Magdeburg, gefürsteter Graf zu Henneberg, Graf zu der Mark, Ravensberg, Barby uni Hanau, Herr zu Ra- venstein rc. Schon im Jahre igoz wurden Jülich und Cleve aus demselben weggelassen, und nach dem Po sin er Frieden wurde durch Publicandum vom 29 December 1806 fol« . gender einfacher Titel „vor der Hand und bis auf weitere Anordnung" festgesetzt:,' , Wir von Gottes Gnaden Friedrich August, Kö- nig von -Sachsen rc. :c.. Selbst als dem Könige im Frieden zu Tilsit das Herzogthumwarschau zugetheilt wurde, erhielt dieser Titel im Königreiche keine Veränderung; nur in den Be- fehlen, welche zu Warschau ergehen, folgt auf den Titel: König von Sachsen, Herzog von Warschau tc. Durch ein anderes Publicandum vom 9 Febr. rzv? erhielten die Brüder, Schwestern, Neffen und Nichten des Königs den Titel: königliche Prinze und Prinzes- sinnen — und Königliche Hoheit. — Das ehemalige churfürstliche Wappen bestand aus 27 Feldern. Es enthielt wegen Thüringen: einen mit Silber und Roth achtmal gestreiften Löwen mit Gold gekrönt im blauen Felde; wegen Sachsen: ein von Gold und Schwarz balkenwelse gestreiftes Feld mit einem querlke« genden Raurenkranze; wegen Meißen: einen schwarzen

8. Theil 2 - S. 230

1809 - Leipzig : Hinrichs
r ¿30. Statistik d,es Königreiches Sachsen. seit dem Beitritte Sachsens zum Rheinbünde, keine neue Bestimmung erschienen. Nach der goldnen Bulle wurden die Churfürsten mit 18 Jahren volljährig; bis dahin führte der nächste und älteste männliche Agnate die Ad« tin'nistrarion. Die alte — aber durch mehrere Modkficatlonen nach und ndch weiter ausgebildete — landschaftliche Ver, fassung des Churstaates hat der itzt regierende König, nach feinem Beitritte zu dem rheinischen Bunde, weder auf« gehoben, noch verändert, sondern völlig in ihrer bis he« rigen Einrichtung und Beschaffenheit gelassen, wie sie auf den bei dem Regierungsantritte jedes Regenten ausgestellten Reversalien, auf den Landtagsabschie« den und den einzelnen Verträgen mit dem Regenten be- ruht. Ob nun gleich die (von einigen neuern Publicisten so sehr gerühmte) unbeschränkte Souverainetät des Regen- ten durch diese landschaftliche Verfassung beschränkt wird; so ist doch das Verhältniß, welches dadurch zwischen dem Regenten und dem Staate im Innern begründet und erhalten wurde, unverkennbar im Ganzen für die Zwecke ) des Staates, für seine Verfassung, für seinen Kredit und für das gegenseitige Zutrauen zwischen dem Regenten und dem Volke, höchst wohlthätig und ersprießlich. - . ' ij ,<V'r ' ¿,.1 : Eiiitheilifng der Provinzen des Königrei- . cheü grach ihrer besondern Verfassung. Da das Königreich Sachsen allmählkg aus mehrern einzelnen Ländern und Besitzungen angewachsen und gebildet ■:.& ■ c , . ...' ' ' '

9. Theil 2 - S. 366

1809 - Leipzig : Hinrichs
1 366 Statistik des Königreiches Sachsen. rheinischen Bunde, die Auflösung der bisherigen Staats, und landständischen Verfassung herbeigeführt und nothwendig ge. macht; vielmehr ließ der König alles in statu quo, was nicht geradehin durch den Posener Frieden, durch die rhel« Nische Conföderationsacte und durch die Auflösung des teut« schen Reiches aufgehoben oder verändert worden war. Der Friede zu Tilsit (Jul. izo?) bestätigte nicht nur für Sachsen (Art. 12) die Abtretung des Cvttbusser Kreises von Preußen; sondern der König von Preußen leistete auch im 10 Art. sstr sich, seine Erben und Nachfol« ger, Verzicht auf ave wirkliche oder künftige Rechte in Hinsicht aller Besitzungen des Königs von Sachsen und des Hauses Anhalt, die sich auf dem rechten Ufer der Elbe befinden. (Was sogleich im September 1826 durch eine Circu« larnote des Fürsten Primas wegen der Eröffnung der Dundesversammlungzufrankfurt den übrigenbun- desgliedern bekannt gemacht, und was von dem prlmatischen Direcrorialgesandten, Frekherrn von Eberstein, damals den angekommenen Gesandten einiger conföderirten Staaten mitgetheilt wurde, —- hat W i N k 0 p P »aufgenommen in s. rheinischen Conföderations- acte, Franks. 1808, S. 193 ff.) Das Herzogthum Warschau wnrde zwar im Tilsiter Frieden als ein neuer Staat gebildet und dem Könige von Sachsen zugetheilt; e6 ist aber nirgends erwähnt, daß dieses Herzogthum einen Theil des rheinischen Bundes bilden soll; auch enthält die Constitution dieses neugeschaffenen Staates keine, Andeutung davon. Es muß also als ein für sich bestehendes, aber durch Einen gemeinschastli, chen erblichen Regenten mit Sachsen in Verbindung gebrachtes, politisches Ganze betrachtet werden. .Ende des zweiten Theils. , ' \ ' ' . .. -, ., > 1 r ?» ; -H -Vj . v; lujjr

10. Erg-Heft - S. 108

1819 - Leipzig : Hinrichs
108 Uebersicht über Oestreich. Reiche und Staaten re. Als erstes Mitglied des teutschen Staatenbundes ge- hört es, nach der am 6. April 18j8 zu Frankfurt abgege- benen Erklärung, zu diesem Bunde mit einer Volkszahl von 9,482,000 Menschen, nach den Provinzen Oestreich, Steyer- rnark, Kram, Karnthen, Friaul, Triest, Tyrol, Trient und Briren, Vorarlberg, Hohengeroldseck, Salzburg, Mah- ren, Böhmen und nach seinem Antheile an Schlesien, selbst also nach den i l ly rischen Provinzen, so weit sie vormals schon zum teutschen Reiche gehörten. Denn alle diese, von Napoleon 1809 zu einem besondern Staate vereinigten, illyrischen Provinzen, erhob Franzi (10. August 1816) zum Königreiche I l l y r i e n, getheilt in zwei Gubernien, und gebildet aus Krain, dem Villacher und Klagenfurter Kreise, aus Görz, dem Küstenlande, dem vormaligen ungarischen Littorale mit einem Theile von Croatien, mit Ragusa, und mit den Bezirken Cividale und Gradiska vom vormaligen Königreiche Italien. -— Nach der Auflösung dieses letzten Reiches, stiftete der Kaiser Franz, aus den von neuem übernommenen italischen Staaten, (7. April 1815 ) das l o m b a r d i sch -v e n e t i a n i sch e K ö n i g r e i ch, zu welchem Mailand, Mantua, die vormaligen venetiani- schen Provinzen, das Veltlin, mit den Landschaften Chia» venna und Bormio, und Ferrara bis an den Po gehören. Dieses Königreich erhielt (24. April 1815) eine neue, doch nicht im eigentlichen Sinne volksvertretende, Verfassung, ward in zwei Hauptgubernien getheilt, und (7. Marz 1816) zum Sitze eines Vicekönigs 'bestimmt. Von den übrigen Wiedervereinigungen wurden die Salzburger Enclaven in Tyrol (das Filler - und Brirenthal und Windischmatrey) rnit Tyrol, das Inn- und Hausruckviertel und das Her- zogthum Salzburg mit Niederöstreich ob der Ens vereiniget; uns Dalmatien aber ward ein besonderes, in fünf Kreise (Zara, Spalatro, Macarska, Ragusa und Catraro) getheil- les, Gouvernement gebildet. In Folge der m Teutjchland eingetretenen Landerrausche und Ausgleichungen, überließ Oestreich die von ihm aus dem linken Rheinufer besetzten Lander an Bayern (nun Rheinbayern), die Souverainetat
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