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1. Griechische und römische Geschichte - S. 12

1913 - Leipzig : Hirt
19. Rmischer Triumphzug. In der Mitte des Bildes der Feldherr, die Toga der dem linken Arm auf einem von vier weien Pferden gezogenen vergoldeten Wagen, der hinten eine Siegesgttin tragt. Sc Es folgen die Angehrigen des Feldherrn, seine Offiziere und Soldaten mit ihren Feldzeichen. Der Zui Feldherr seinen Lorbeerkranz oder seine goldene Rm

2. Griechische und römische Geschichte, Der Sieg des Christentums - S. 10

1909 - Leipzig : Hirt
10 Griechen. Rmer. 11. Komische und tragische Maske. (Erluterung S. 7.) Vorderseite, Rckseite. 10. Tragischer Schauspieler. (Erluterung S. 7.) 12. Griechische Mnzen. Vierdrachmen- Jlwf;' A i stck aus Katana (jetzt Catania) aus dem 5. Jahr-hundert. Die Vorderseite zeigt den Kopf Apollons lt * mit einem Lorbeerkranz. Inschrift: (Mnze der) Katanaier. Auf der Rckseite ein Viergespann mit einem Lenker in langem Chiton, b. Atheni- gww;* iok sches Vierdrachmenstck aus dem 5. Jahrhundert. ' ' |e Der Kopf der Athene mit Ohrring und Perlenhalsband ist bedeckt von dem eng einliegenden attischen Helm mit herabfallendem Busch. Am Kessel des Helms erkennt man unten eine Blume mit Ranke, oben drei Olbltter. Auf der Rckseite steht die Eule, das Sinnbild der Athene. Links oben ist ein lzweig (eine Beere zwischen zwei Blttern), davor ein rechts offener Halbmond. Inschrift: (Mnze der) Athe(ner). 13. Rmisches Opfer von Schwein, Schaf und Stier.

3. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 2

1909 - Leipzig : Hirt
Li ,e\ 61 n&sjnedjte. Die Landsknechte, eine von Maximilian I. eingefhrte Futruppe, wurden aus allen Stnden geworben. Die Waffen (tapieg, Schwert, Feuerrohr) hatte sich jeder selbst zu besorgen, auch die Kleidung, die meist farbenfreudig und bequem war. Mit den Soldaten zogen vielfach auch ihre Frauen und Kinder ms Feld. - Auf dem Bilde wird nach dem Zelte des Feldobersten ein Unterhndler von zwei berittenen Offizieren geleitet. Links I..gamtlien'^ne- Das aufgesteckte Reisigbndel dahinter bezeichnet das Marketenderzelt. Die Zelte der Fhrer waren kenntlich an dem aufgesteckten Banner.

4. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 11

1909 - Leipzig : Hirt
18. Turnier. Die beiden in Eisen gekleideten Ritter, deren Einzelkamps das Bild darstellt, sind im schrfsten Galopp aufeinander losgeritten. Mit der Linken haben sie den Schild gefat, mit der Rechten die stumpfe, zum Schutze der Hand mit einer Scheibe versehene Lanze, Der von der linken Seite heran-sprengende Ritter hat den Gegner gut getroffen; seine Lanze ist von dem heftigen Anprall zerbrochen, aber der Gegner strzt.

5. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 63

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. Der Meister aber schalt den Dreisten, Gab ihm zu knacken die harte Nuß, Zu verehren den König Hironymus, Und sagte: ,,Bleib bei deinem Leisten! Wer kaum den Pfriemen regieren kann, Was gehn den Säbel und Flinte an?" Da glühten dem Wilhelm beide Wangen, Und er sprach mit keck erhabenem Muth: ,.Mir fließt in den Adern Soldatenblut! Wie sollte mich nicht danach verlangen, Den gottlosen Feind zu schlagen aufs Haupt, Der unserm König sein Halle geraubt?" Und tapfere Preußen und Russen zogen, Von Kleist, dem Helden, geführt, in die Stadt Die langst solche Gaste gewünscht sich yat;- Allein, wie unglückschwangere Wogen, Zog auch. ein feindliches Heer heran, Weit stärker an Waffen, und Roß, und Mann! Damit der Feind herein nicht dringe, Wird draußen am Strome fleißig geschanzt Und manche Kanone ausgestanzt. Schon messen sich blutig Pik' und Klinge; Doch immer näher und näher erscheint Der übermächtig gerüstete Feind. Kanonendonner beginnt zu brüllen, Und Jägerbüchsen knallen darein. Der Frühlingssonne heller Schein Muß in Pulverdampf verhüllen; Und bang und bänger athmet die Stadt, Die eben so fröhlich gejauchzt noch hat. Dem Meister sinken Pfrietnen und Leder Aus seiner sonst so fleißigen Hand; Die gelehrteste Weisheit hält nicht Stand, Es zittert die geschickteste Feder; Und tief im Keller weint sich blind Manch Juden-und manch Christenkind.

6. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 160

1911 - Breslau : Hirt
160 B. Zur Länderkunde, Kleine Antilopen, wie den Ducker und Steinbock, erlegt der Buschmann, indem er sich möglichst nahe heranschleicht und mit seiner Wurfkeule ein Bein zu zerschmettern sucht. Dann holt er das Tier int Lauf nach längerem Hetzen ein und stößt es nieder. Auch anderes kleines Wild, wie Hasen, Perlhühner, Frankoline, Narnakwaseldhühner u. a., tötet er auf diese Weise. Von größtem Interesse ist aber naturgemäß die Jagd auf größere Tiere, wie Antilopen, Zebras u. a., die heutzutage immer noch ausgeübt wird. Wir wollen ein- mal versuchen, die Jagdmethoden zu schildern auf Grund lebendiger Darstellungen aus dem Munde von Buschmännern und auf Grund eigener Beobachtungen. Kehren wir also zu unserm Buschmannlager zurück. Heute soll eine Jagd auf Gemsböcke gemacht werden, die gestern in der Nähe einer Brackpfanne gesehen worden sind. Mit Sonnenaufgang brechen die Jäger auf, die Lanze in der Hand, die Köcher wohlgefüllt. Der Bogen ist höchstens einen Meter lang und besteht aus einem ge- glätteten, an den Enden zugespitzten, runden Stab. Die Pfeile bestehen aus Rohr, das am unteren Ende eingekerbt ist. Die Spitze besteht aus Knochen von der Giraffe oder vom Strauß und zerfällt in zwei Teile. Ein dickeres, stumpferes, unvergiftetes Stück ist mit einem dünneren, spitzeren, vergifteten Stück verbunden durch eine Grashülse, die mit Sehnenfäden umwickelt und mit Harz zusammengeklebt ist. Beim Nichtgebrauch steckt die vergiftete Spitze im Rohr, vor dem Gebrauch wird sie umgedreht. Unfre Jäger haben die Brackpfanne erreicht. Die Gemsböcke haben in einer Stärke von etwa 20 Stück nachts „gebrackt" und sind nach Osten abgezogen. Die Spuren zeigen das deutlich. Ein Kriegsrat wird abgehalten. Einige Lente sollen in der Richtung der Greuze des Familiengebiets Posto fassen und die Gemsböcke gegebenenfalls zunickscheucheu. Andre sind dazu bestimmt, anzuschleichen und zu schießen. Diesen schließen wir uns an. Der kräftige Ostwind ist günstig, denn wir gehen gegen den Wind. Vorsichtig der Spur der Tiere folgend, geht's vorwärts durch den dichten Busch. Bei jeder Biegung macht man halt und blickt um das Gebüsch herum. Kein Wort fällt, kein Ast knackt. Dort steht ein hoher Termitenbau, einer steigt vorsichtig hinauf und hält Umschau. Nichts ist zu sehen. Eine halbe, eine ganze Stnnde ist verstrichen, da öffnet sich der Busch. Eine Grasfläche von einigen hundert Metern dehnt sich aus, und dort stehen auch die Gemsböcke und weiden arglos das Gras ab. Ein prächtiger Anblick, solch eine Herde! Von dem rötlichgrauen Fell hebeu sich die schwarzen Streifen der Flanken und des Kopses ab. Die langen, geraden, schwarzen Hörner ragen hoch in die Lust, wenn das Tier frißt, schmiegen sich aber dem Rücken an, wenn es die Nase hebt und wittert. Jetzt heißt es sich heranschleichen. Tie Buschmänner verteilen sich, nm von verschiedenen Seiten vorzugehen, und um, wenn sich die Tiere fortbewegen sollten, mehr Chancen zu haben, zum Schuß zu kommen. Wir folgen einem der Jäger. Anfangs schleicht er dnrch das dichte Gebüsch, ungefähr nm die Lichtung herum, bis ein Gesträuch, das einsam in der Grasfläche steht, zwischen ihm und der Herde liegt. Nun bückt er sich tief, tief hinab, so daß sein Rücken von dem über kniehohen Gras bedeckt wird, und läuft, die Tiere unausgesetzt beobachtend, auf den Busch zu. Sobald diese aufsehen, fällt er nieder. Wenn sie fressen, läuft er, so schnell er kann, vorwärts. Dieser Lauf ist gauz eigentümlich. Beim gewöhnlichen Laufen wippt der gebeugte Oberkörper bekanntlich auf und nieder, er würde beim Beschleichen des Wildes, im Grase auf-- und niedertaucheud, die Aufmerksamkeit erregeu. Uni dieses zu vermei-

7. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 163

1911 - Breslau : Hirt
18. Das Leben einer Buschmannfamilic. 163 geschlachtet, zerlegt. Einer hat inzwischen ein Feuer angezündet, wirft grünes Laub und feuchtes Holz in die prasselnden Flammen; ein dicker, schwarzer Rauch steigt hoch gen Himmel auf, als Signal für die wartenden Gefährten im Lager, daß die Beute geborgen ist. Leber, Herz und Eingeweide werden sofort auf Kohlen geröstet, und die Ankommenden finden bereits ein Mahl vor. Auch einige wandernde Buschmänner, die das Feuer bemerkt habeu und befreundeten Horden angehören, sind willkommen. Das Tier wird zerteilt, die Stücke zum Lager gebracht, und nun geht's die ganze Nacht hindurch festlich zu. Hier braten über den lodernden Feuern große, an Stangen gespießte Fleischstücke, dort hocken einige umher und verschlingen ungeheure Portionen des halbrohen, heißen Fleisches, nagen schmatzend mit den Zähnen die Knochen ab, selbst mit Blut und Fett besudelt. Ist man gesättigt, so beginnt erst recht die Lustbarkeit unter Singen, Tauzen und Händeklatschen. So wechseln die ganze Nacht hindurch Tanz und Schmauserei ab, bis alles verzehrt ist und der Körper vor Müdigkeit nicht weiter kann. Am nächsten Morgen beginnt der Kampf ums Daseiu von neuem. In solcher Weise verlaufen die Jagden des Buschmanns. Eine unendliche Be- harrlichkeit gehört dazu, mit seinen primitiven Massen, bei dem heutzutage herrschenden Wildmangel, ein größeres Tier zu schießen. Gelegentlich stößt er wohl zufällig auf eine ins Fressen vertiefte Herde und kaun aus nächster Nähe ein Tier schießen, im allgemeinen ist die Jagd aber furchtbar mühsam. Weiter als 60 bis 100 Schritt trägt der Pfeil nicht, von 30 bis 40 Schritt ab schießt der Buschmann bereits herzlich schlecht. Auf ganz offenen Grasflächen kriecht er bis auf 30 Schritt heran, nnter dem Schutz vereinzelter Büsche auf 10 Schritte. Im Busch selbst kriecht er dicht an die Tiere heran, auf fünf, selbst drei Schritte, sozusagen dem Tier unter den Bauch. Bei der ganzen Jagd kommt es darauf an, daß der Jäger nicht gesehen wird, auch nach dem glücklichen Schuß. Die Tiere sollen nicht weit laufeu, vor allem sollen sie im Bereich des Familiendistrikts bleiben. Wie oft geht aber ein verwundetes Tier trotz aller Vorsicht verloren! Bald ist die Wunde zu leicht, d. h. es stirbt überhaupt nicht, bald zu schwer für die betreffende Tageszeit. Am besten ist es, ein Tier am frühen Morgen schwer zu verwunden in die Brust- oder Unterleibsorgane. Dann bekommt man Gemsbock, Gnu, Hartebeest, Eland und andre große Antilopen im Laufe desselben Tages. Kleinere, wie Steinbock und Ducker, sterben im Laufe eines halben Tages. Dagegen bekommt man die Giraffe selten vor dem dritten, manchmal erst am vierten Tage. Ein sehr gefährliches Unternehmen ist das Speeren der kranken Tiere. Um diese noch vor Einbruch der Duukelheit zu töten und sich dadurch zu sichern, muß der Buschmann oft mit dem Speer noch verteidigungsfähige Tiere erlegen. Er schleicht also an das stehende oder liegende kranke Tier von hinten heran und stößt ihm den Speer in den Leib. Es springt auf und läuft davon, um sich bald wieder hinzulegen. Dieses Manöver wird unter Umständen mehrmals wiederholt. Oft aber wendet sich das geängstigte Tier in seiner Verzweiflung gegen seinen Gegner. Da heißt es auf feiner Hut sein und blitzschnell springen. Der Gemsbock ist weitaus der gefährlichste Bursche. Manchen glücklichen Schützen fand man auf die langen, spitzen Hörner ge- spießt neben seiner Beute. Böse ist auch das Gnu, am ungefährlichsten das schwer- fällige Eland. Bei der Giraffe heißt es aber, die wuchtigen Hufschläge zu vermeiden, die unfehlbar das getroffene Glied zerschmettern. Man wird es verstehen, daß bei einer so schwierigen Methode zu jagen, heutzutage nicht mehr viel Wild erlegt wird. Jm Chanseseld soll eine Familie sehr froh sein, wenn sie ini Laufe eiues Jahres ein Eland oder Gnu und mehrere kleine Gazellen schießt. 11*

8. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 161

1911 - Breslau : Hirt
18. Das Leben einer Buschmannfamilie. 161 den, läuft der Buschmann wie ein Schlittschuhläufer, die Beine seitwärts nach außen hin abstoßend. Infolgedessen gleitet der Oberkörper in gerader Linie durch das Gras. Drei, vier Sprünge hat der Buschmann gemacht, der bergende Busch ist erreicht, er liegt still da und ruht sich aus, etwa 200 Meter von den Tieren entfernt, dabei beobachtet er unausgesetzt die grasenden Gemsböcke. Sie stehen noch so ziemlich aus derselben Stelle. Wenig nur haben sie sich weiter fortbewegt, aber sie stehen sehr ungünstig, kein Busch, kein Strauch, der dem anschleichenden Buschmann Deckung bringen könnte, nur niedriges Knäuelgras. Geduldig wartet er in seinem Versteck. Seinen Genossen ist's nicht viel besser gegangen. Im Gegenteil, sie sind noch weiter ab. Es mag 10 Uhr morgens sein. Über eine Stunde bereits liegt der Buschmann reguugslos im Gebüsch, die Sonne brennt glühend heiß, die Fliegen sind unaussteh- lich, aber er rührt sich nicht. Die Gemsböcke nähern sich grasend einigen breitästigen Schirmakazien, in deren Schatten sie anscheinend die Mittagshitze überstehen wollen. Einige niedrige Büsche stehen in der Nähe, zehn Schritte von den Akazien, für unser:: Buschmann günstig. Er legt sich den Feldzugsplan zurecht, im Liegen greift er nach dem Köcher auf seinem Rücken, zieht einige Pfeile heraus, steckt die Knochenspitzen um, faßt die Schäfte mit der Liuken, den Bogen mit der Rechten; Affagai und Fell- tasche sind schon längst abgelegt worden. Nun beginnt er zu kriechen. Flach liegt er aus dem Boden, langsam schiebt er die beiden Arme vor, der Körper folgt unter Be- wegung des Beckens, während die Beine passiv nachgezogen werden. So erreicht es der Buschmann, daß er dauernd platt auf der Erde liegt und doch vorwärts kommt. Vorwärts wohl, aber wie langsam! Stundenlang windet er sich durch die Grasbüschel hin. Dabei beobachtet er scharf die Tiere. Sobald eiues nach der Richtung hinblickt, aus der er kommt, liegt er still, sehen sie fort, kriecht er weiter. Jeder trockene Zweig wird sorgfältig fortgelegt. Läßt sich das nicht machen, so muß er ihn im Bogen um- gehen. Zahlreich sind derartige Hindernisse, sowie Löcher von Erdferkeln, Nester bissiger Ameisen, eine Schlange n. a. Heiß brennt die Mittagssonne hernieder, der Boden ist erhitzt, aber das alles bekümmert nicht das „unglückselige Kind des Augen- blicks", das mit bewunderungswürdiger Beharrlichkeit und Energie sein Ziel versolgt. Endlich, endlich, nach mehreren Stunden, ist er am Ziel, an dem Busch, zehn Schritte von den ahnungslosen Tieren entsernt. Da liegen einige im Schatten und schlafen, andre schauen aber aufmerksam und unruhig in die Ferne. Es muß sich irgend etwas geregt haben. Hat ein Ast geknackt, oder wittern sie einen Feind? Der Moment ist kritisch. So nahe der Beute und doch zur Untätigkeit verdammt, kauert sich unser Freund, platt auf die Erde gestreckt, nieder. Es war wohl nichts. Zwei Männchen geraten in Streit, die langen, spitzen Hörner sind furchtbare Waffen. Diesen Moment benutzt unser Buschmann. Langsam, ganz, ganz langsam, schiebt er den linken Arm mit dem Bogen vor, die Rechte setzt langsam den Pfeil in die Kerbe, zieht langsam an und läßt los. Leise schwirrt die Sehne, der Pfeil ist einem nur wenige Schritte ent- fernten, trächtigen Weibchen in die Weichen gefahren, dieses springt in die Höhe, alles gerät in Bewegung, blickt um sich und trabt davon. Die verscheuchte Herde, die ihren Gegner immer noch nicht gesehen hat, naht sich dem Versteck eines andern Buschmanns. Ein zweiter Pfeil fliegt, ein dritter folgt auf vierzig Schritt Entfernung, richtig, er sitzt, gerade in der Keule. Das Tier schüttelt sich, als würde es von einer Nadel gestochen, und nun sind alle im Gebüsch verschwunden. Man sollte erwarten, daß der glückliche Schütze nach der stundenlangen Anspan- nnng seiner Nerven in lautes Siegesgeschrei ausbricht, wie das Publikum im Theater am Ende eines spannenden Aktes in Klatschen. Aber nein, die Grenze des Jagdreviers Lerche, Erdkundl, Lesebuch.

9. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 141

1911 - Breslau : Hirt
16. Ruanda. 141 offenbar [törten diese Volksmassen nach Msingas Ansicht die Wirkung seines Au- Marsches, denn plötzlich erschienen zwei in rote Toga gehüllte Gestalten und wirbelten in nicht mißzuverstehender Absicht ihre langen Stäbe imt den Kopf, starr auf das Menschenknäuel blickend. Dann sausteu die Stäbe mit voller Gewalt krachend und rücksichtslos in das Menschengewühl hinein. Aber der Volkshaufe kannte äugen- scheinlich dies Manöver schon, denn in dem Augenblick, als die Stockträger schwnng- holend ihre Waffe über die Köpfe erhoben, stob der ganze Haufe in wilder Flucht davon, so daß nur noch einige Nachzügler gesoffen wurden. Augenblicklich war der Platz leer. Einige wiederkehrende Neugierige wurden mit Steinwürfen verscheucht. Gleich darauf ertönten Trommelwirbel aus dem Palast. Und nun erlebten wir ein Schauspiel so voll echter Ursprünglichkeit und Originalität, wie man es nur noch hier, fernab vom allgemeinen Pfad der Reisenden, erleben konnte. Paarweise, in feierlicher Ruhe schritten die Prachtgestalten der Ruandafürsten mit ihren Söhnen voran. Die Sänfte Msingas, die eben das Tor der Residenz verließ, folgte langsam. Alle trugen Festtracht, dieselbe, in der Nanturu und Bnssifsi sich gezeigt hatten. Der Körper ist nackt. Nur die Hüsten umschlingt ein schmaler, in zwei Querfalten gelegter Schurz aus gegerbter Rindshaut, von der viele Schnüre aus Otter- oder Rinderfell bis zu den mit vielen Drahtringen geschmückten Knöcheln herabhängen. Über den Kopf läuft ein Haarkamm von Ohr zu Ohr, in dem eine dünne Perlenkette glänzt. Um den Hals hängt bis auf die Brust herab eine Fülle gelber Schnüre aus Bananen- bast, an denen Perlenschmuck verschiedenster Größe, Mitako genannt, befestigt ist. Armbänder aus Kupferdraht und bunten Perlen umschließen die Handgelenke. So bewegte sich der Zug gemessenen Schrittes in vornehmer Ruhe auf mein Zelt zu. Die dem Sultan zustehende Wache der Expeditionstruppe, ein Schauschi und zwei Mann, trat ins Gewehr. Des Sultans Sänfte, ein langer, einfacher Korb, dessen Bambusstangen aus den Schultern von Batwaleuten ruhten, wurde vorsichtig herab- gelassen und mit den deutschen Worten: „Guten Morgen, Euer Hoheit", reichte mir Msiuga die Hand. Die Gestalt des Sultans, die infolge seiner bequemen Lebensweise etwas rund- liche Formen zeigt, überragt ebenfalls die Höhe von 2 m. Man sucht zuerst in seinem Gesicht vergebens den Ausdruck seiner gepriesenen Intelligenz, auch stören ein Augen- fehler und stark vorspringende Oberzähne den sonst sympathischen Eindruck. Aber seine Fragen, die er neben mir im langen Stuhle sitzend an mich und die Umstehenden richtete, streiften die verschiedensten Interessensphären und gaben Zeugnis von schar- fem, logischem Denkvermögen. Nachdem die Unterhaltung in der Sprache der Suaheli sich eine Zeitlang auf den verschiedensten Gebieten bewegt hatte, bat mich Msinga, seine Geschenke über- bringen zu dürfen. Dieser Augenblick bedeutete sür den Sultan, seine Freunde so- wohl wie seine Gegner einen hochpolitischen Akt voll peinlichster Spannung, freilich, ohne daß ich selbst etwas davon ahnte. Denn es hatte sich das Gerücht verbreitet, daß die Ablehnung eines Teils der Geschenke meinerseits ein Zeichen sein würde, daß ich dem Kronprätendenten, einem Verwandten Msingas, zum Throne verhelfen und den jetzigen „Mann" stürzen wolle. Eine ungeheure Volksmenge hatte sich daher hinter den Stühlen, auf denen wir mit dem Sultan Platz genommen hatten, sowie diesen gegenüber aufgestellt, eine Gasse bildend, und erwartete mit mühsam unterdrückter Erregung das Erscheinen der 1 Schausch — Unteroffizier.

10. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 17

1911 - Breslau : Hirt
2. Allegorie und historisches Portrt. Rubens und van Dyck. 17 28. Antonys van Dyck, Karl I. von England. Der begabteste von Rubens' Schlern, an den Ruhm des Meisters selbst heran-reichend, war Antonys van Dyck. Er ermangelte dessen wilder und sinnlicher Kraft, wie er auch die Glut seiner Farbe immer mehr mit khleren Tnen vertauschte. Statt leidenschast-licher Bewegung wiegt bei ihm in seinen religisen Bildern Empfindsamkeit und sanfte Wehmut vor. Vor allem war er Meister des Portrts, und hier erneuert er, von Karl I. als Hofmaler nach England berufen, die Zeiten Holbeins, indem er mit dem ihm eigenen Sinn fr vornehme Eleganz die hohe englische Gesellschaft verewigt, die Männer aufs feinste charakterisiert iund den Frauen und Kindern seine eigne Anmut verleiht, wie sie aus seinem frhen Selbstbildnis (32) nicht ohne einen Zug von Selbstgeflligkeit spricht. Das Bild seines frstlichen Gnners, wie er auf der Jagd vom Pferde gestiegen an den Waldrand tritt, um sich in der Hgel-landschaft umzuschauen, ist eins der hervorragendsten historischen Portrats berhaupt Wie spiegelt sich der Eigensinn und die Selbstherrlichkeit des Knigs m Miene und Haltung. Em perspektivisches Meisterstck ist der gegen den Beschauer keck eingestemmte lmke Arm Mit welcher Sicherheit ist die Silhouette der Gestalt, welcher der breitkrmpige Hut eine edle Ge-schlossenheit verleiht, gegen den freien Himmel abgesetzt! Die Eleganz der Auffassung erstreckt sich bis in die vornehm gespreizte linke Hand des Stallmeisters, der das ungeduldig den Boden scharrende Leibpferd hlt. Den Ausschnitt zwischen ihm und dem König fllt das echt englische Profil des den Mantel seines Gebieters haltenden Pagen. Die Kunst van Dycks ist fr die ganze sptere englische Malerei von magebendem Einflu geblieben.
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