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1. Alte Geschichte - S. 61

1886 - Berlin : Hofmann
§ 24. Die Diadochen. Der Hellenismus. 61 a) die Zertrümmerung des Perserreiches und der dadurch ermöglichte friedliche Verkehr mit dem Morgenlande; b) die Ausbreitung der griechischen Kultur über den ganzen Orient und die Nordostküste des Mittelländischen Meeres (Mittelpunkt derselben, des „Hellenismus", wird Alexandria). § 24. Die Diadochen. Der Hellenismus. Nach dem Tode Alexanders konnte die Einheit des gewaltigen Reiches nicht aufrecht erhalten werden. Nachdem ein dahin gehender Versuch des P e r d i k k as an dem Widerstande der übrigen makedonischen Feldherren (Diadochen) gescheitert war, löste sich das Reich in einzelne Königreiche auf. Die wichtigsten derselben sind: 1. Makedonien, unter den Nachkommen des Antigonus; 2. Ägypten, unter den Ptolemäern, 3. Syrien, unter den Sekunden.' Dazu trat etwas später: 4. Pergamon (in Kleinasien) unter den Attaliden. Griechenland machte vergebliche Versuche sich .von makedonischem Einfluß frei zu halten. Die innere Uneinigkeit verhinderte es. Selbst der ätolisch e und der vielverheißende achäische Bund brachten keine Einigung zustande, und edle patriotische Männer wie Ar atu s und Ph ilopömen, „der letzte Hellene", vermochten das allgemeine Verderben nicht auszuhalten. Endlich erlag Griechenland der alles beherrschenden Macht der Römer, welche es nach der Eroberung von Korinth 146 v. Chr. (vgl. § 35) unter I4l> dem Namen Achaja der römischen Provinz Mazedonien einfügten. Auch die übrigen Staaten fielen den Römern zu. In ihnen aber fand unter kunstsinnigen Herrschern noch eine schöne Nachblüte der griechischen Kultur statt, die sich in die Zeiten des römischen Einflusses fortsetzte. Freilich fehlte es in dieser Zeit an wirklich schöpferischen, selbständigen Geistern, welche in der Poesie und Philosophie Großes geleistet hätten, dafür blühte aber das gelehrte wissenschaftliche Studium (der Sammelfleiß) und, in den Künsten, eine oft sehr glückliche Nachahmung. Man nennt diese ganze Kultur die hellenistische oder auch, nach ihrem Hauptbrennpunkt Alexandrien, die a lexandrinische. In Ägypten, das nun das Hauptverkehrsland des Altertums wurde, standen Handel, Gewerbe, Wissenschaft unter den drei ersten

2. Alte Geschichte - S. 81

1886 - Berlin : Hofmann
§ 37. Ausdehnung der römischen Herrschaft. gl § 37. Ausdehnung der römischen Herrschaft. A. Unterwerfung -es südöstlichen Europa. 1. Makedonien. Der römerfeindlichen Politik der makedonischen Könige (Philipp Iii., Perseus, Psendo-Philipp) trat der römische Senat in drei Kriegen (200—197, 171—168, 146) entgegen. Teils durch siegreiche Schlachten, wie bei Kynvs- 197 kephalä 197, bei Pydna 168, teils durch geschickte Politik, welche 168 den Makedoniern anderwärts Feinde erweckte und, nach dem zweiten Kriege, ihr Land in mehrere Teile zerlegte, gelang es den Römern, den Feind völlig zu bewältigen. Makedonien wurde römische Provinz (146). 146 2. Das syrische Reich unter König Antiochns hatte sich im ersten makedonischen Kriege Philipp Iii. angeschlossen, sich über Kleinasien erweitert und überdies dem Hannibal eine Zuflucht ge-währt (vgl. § 36). Die Römer rächten sich dafür in einem syrischen Kriege (ca. 190), durch welchen sie (Schlacht bei Magnesia) 190 dem Antiochus alles Land westlich vom Taurus entrissen. Sie behielten aber dieses Land nicht, sondern teilten es in der Hauptsache dem König Enmenes von Pergamon zu. Einer der Nach-solger dev letzteren, Att alus Iii., vermachte das pergamenische Reich dem römischen Senate 133. Derselbe bildete daraus die 133 Provinz Asia. 3. Die Griechen wurden von dem römischen Feldherrn Flaminius nach dem ersten makedonischen Kriege bei Gelegenheit der isthmischen Spiele (vgl. § 11) für frei erklärt, was für einen Augenblick die größte Begeisterung unter ihnen erweckte. In Wirklichkeit kamen die Griechen, wie durch den Frieden des An--talkidas unter persischen, durch die Schlacht bei Chäronea unter makedonischen, so jetzt unter römischen Einfluß. Die Parteiungen ™ ^^echenland, besonders die heftigen Bürgerkriege, welche die Feindschaft des achäischen Bundes gegen Sparta hervorrief, machten ca. 150 v. Chr. das Eingreifen der Römer notwendig. Der achäifche 150 S3unt), welcher sich den römischen Anordnungen widersetzte, wurde 146 geschlagen und Korinth wurde von dem Sieger Lucius 146 Mnmmins zerstört, wobei die gerade hier zahlreich angesammelten Kunstwerke entweder zu Grunde gingen ober nach Rom gebracht wurden. Griechenland wurde zunächst als ein besonderer Teil (Achqja) der Provinz Makedonien einverleibt. Erst unter Auaustus wurde es eine selbständige Provinz. Wychgram, Lehrbuch der Geschichte. I.

3. Leitfaden der alten Geographie - S. 58

1879 - Berlin : Reimer
58 Kypros. weit höheren südlichen (darin ein zweiter Olympos und die Hochgipfel des Aoon, j. Troödes 2000m). Zwischen beiden eine weite sehr fruchtbare Ebene, wie denn auch die Bergabhänge und Vorhügel, namentlich der Südseite, reichen Ertrag an Wein und Früchten, die höheren an Schiffbauholz gewährten, ausserdem metallreich sind, namentlich an Kupfer (Kvnqiog %dxxog, aes cuprium, cuprum). Der Besitz der Insel wurde daher seit sehr alter Zeit von den benachbarten Grossmächten und seefahrenden Völkern erstrebt, von denen die älteren Bewohner (uns unbekannten Stammes) assimilirt worden sind. Zahlreiche phoenikische Colonien, auch im Inneren, scheinen schon seit dem 15. Jahrh. bestanden zu haben, viele derselben wurden von Griechen in Besitz genommen schon vor der um 708 beginnenden assyrischen Oberherrschaft, nach deren Verfall Tyros wieder wenigstens die Südhälfte der Insel beherrscht; auch dem ägyptischen Reiche hat sie unter Amasis 567—40 angehört. Von der persischen Herschaft durch die athenische Seemacht 478 bis 449 befreit, wurde sie seit 410 zu einem fast unabhängigen griechischen Reiche (K. Euagoras von Salamis) vereinigt. Seit der Teilung des Alexander-Reiches den ägyptischen Ptolemäern unterworfen, wurde sie endlich 58 v. Chr. römische Provinz und als solche mit Kilikien vereinigt. *) Ganz verschieden die alt-orientalischen Namen: hebr. Kittim, assyr. Jatnan, ägypt. Kefa. 81. (Städte oder Staten auf Kypros.) Das Inselgebiet war in frühester Zeit unter eine grosse Zahl selbstständiger Fürstentümer geteilt, von welchen bis auf die Zeit der Vereinigung zum griechischen Gesammtstat noch 9 bestanden. Phoenikisch waren davon (also erst seit der ptolemaeisehen Periode hellenisirt) einige bedeutende Städte der Südküste: Kition (wonach die ganze Insel von den Phoe-nikiern und Hebräern Kittim genannt, j. Larnaka), Amathüs (d. i. Hamath „Festung“, j. Palaeo Limisso) und besonders Paphos (j. Bafa), die vorzüglichen Sitze des Cultus der phoenikischen Aschera (griech. Aphrodite); Unter den ebenfalls nach Maassgabe ihrer semitischen Namen ursprünglich phoenikischen, aber schon früh griechisch gewordenen Küstenstädten sind die bedeutendsten die am West- und Ost-Ende der centralen Ebene gelegenen, nur in Ruinen erhaltenen Soloi und Salamis, letztere seit Euagoras Hauptstadt der ganzen Insel, während die kleineren an der Nordküste Lapethos und Keryneia unter dem alten Namen (Lapatho, Tzerina) noch fortbestehen. Auch an der Südküste war Kurion schon in alter Zeit eine griechische Stadt.

4. Leitfaden der alten Geographie - S. 70

1879 - Berlin : Reimer
70 Syrien. 95. Koelesyria „das liohle Syrien“ nannten die griechischen Eroberer zunächst die hochgelegene Einsenkung zwischen dem Lebanon und seinem östlichen Parallelgebirge, dem von ihnen sogenannten 3'Avuxißavoc, deren eine Hälfte als oberes Orontestal nach Norden, die andere nach Süden zwiefach gespalten teils als Tal des Litäni zum Meere, teils als oberstes Jordantal sich absenkt.1) Dann wurde der Name ohne Rücksicht auf strengen Wortsinn auf den ganzen südlichen Teil des eigentlichen (aramäischen) Syriens einschliesslich der östlich vom An-tilibanos sich absenkenden Hochebenen ausgedehnt. In diesen liegt in 600m Meereshöhe eine flache Mulde, durchströmt und mit fruchtbarstem Alluvialboden bedeckt von mehreren aus dem östlichen Gebirgsfusse hervorbrechenden starken Bächen2), daher eine immergrüne Oase inmitten weiter Wüstenumgebung. Die in ihrer Mitte erbaute uralte Stadt Damaskos (hebr. Dammesek, syr. Darmsu/c, arab. Di?neschk) hat daher zu allen Zeiten eines der grössten Bevölkerungscentren Vorderasiens und vor der Eroberung durch die Assyrer 810 v. Chr. den Sitz eines bedeutenden aramäischen Reiches, unter persischer Herrschaft die Hauptstadt der syrischen Satrapie gebildet. Wieder seit dem Zerfall des Seleukidenreiclies Sitz eines unabhängigen Fürstentums (angeblich einer aus Arabien erobernd eingedrungenen Dynastie), wurde sie mit ihrem grossen Gebiete erst von Trajanus 105 n. Chr. dem römischen Reiche einverleibt. Nächst Damaskos erhob sich zur bedeutendsten Handelsstadt in diesem südöstlichen Syrien das inmitten der grossen Wüste in einer quellreichen Oase gelegene Palmyra (syrisch Tadmör, d. i. Palmenort, nach hebr. Tradition von Salomo zur Zeit der grössten Ausdehnung des judäischen Reiches bis an den Euphrat gegründet), besonders blühend im 3. Jahrh. n. Chr. unter einer arabischen Dynastie, die während der inneren Wirren des Römerreiches ganz Syrien von hier aus beherrschte, aber 272 durch K. Aurelianus ihr Ende fand.'') x) Die Namen für diesen Landstrich: hebr.-plioen. Bilcä (lat. Lucca), arab. j. Bjcä'a bedeuten einfach „Tal“. Alte Städte darin auf der Wasserscheide selbst nahe der Litani-Quelle Jbaalbelc, uralter Name, von den Griechen nach der dort verehrten Hauptgottheit Hliov-noxis, Heliopolisi genannt (prachtvolle Ruinen des Sonnentempels aus dem 2. Jahrh. n. Chr.); “ vor dem Nordende des Tales am Orontes Hemesa {tu Kfxiou, j. Horns) mit dem Cultus derselben Gottheit, im 1. Jahrh. n. Chr. Sitz einer arabischen Dynastie, erst im 2. Jahrh. römisch. 2) Der bedeutendste, im A. T. Amana ,,der immerwährende“ genannt, j. arab. Bdrada ,,der kalte“, heisst schon bei den späteren Griechen aber gewöhnlich wegen der durch ihn verbreiteten Fruchtbarkeit Xqvgoqqous ; die flachen Sumpfseen, in welche er und seine Parallelbäche sich nach Erschöpfung des grössten Teiles ihres Wassers durch zahlreiche abgeleitete /

5. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 13

1880 - Berlin : Hofmann
13 - berbieten. Mit aller Kraft seiner Rede und Vaterlandsliebe warnte Demosthenes die Athener vor Philipp. Doch vergeblich! Philipp brach in Hellas ein, siegte bei Chronea 338 v. Chr. und lie sich zum Oberfeldherrn aller Griechen whlen. 5. Alexander der Groe. 1. Alexander war der Sohn des Knigs Philipp von Mazedonien. Sein trefflicher Lehrer war der Weltweise Aristoteles. Dankbar sagte Alexander: Meinem Vater verdanke ich nur mein Lebm, meinem Lehrer aber, dass ich wrdig lebe." Als Jngling zhmte er das wilde Streitross Buzephalus so geschickt, dass sein Vater ausrief: Mein Sohn, suche dir ein anderes Reich, Mazedonien ist fr dich zu klein!" Bei den Eroberungen seines Vaters rief Alexander aus: Mein Vater wird mir nichts mehr zu erobern brig lassen!" 2. Im Atter von 20 Jahren bestieg Alexander nach dem Tode seines Vaters den Thron. Nachdem er sich die Herrschast der ganz Griechenland gesichert hatte, unternahm er den lngst geplanten Rachezug gegen Persien. Mit 35,000 Mann berschritt er 334 v. Chr. den Hellespont und besiegte das Heer des Perserknigs Da-rius Kodomannus an dem Flsschen Granikus. Als man ihm den Angriff widerrieth, sagte er: Der Hellespont msste sich schmen, wenn wir uns vor diesem Flsschen frchteten!" In der Schlacht rettete ihm Klitus das Leben. An .dem Grabe des Achilles bei Troja rief er aus: Glcklicher Achill, der du im Leben einen Freund und im Tode einen Snger deiner Thaten ge-fnnden hast!" Jn Gordinm lste er mit dem Schwerte den gor-bischen Knoten. Das Orakel hatte dem die Herrschaft der Astert verheien, der die knstlich verschlungenen Stricke lsen wrde. Ein Bad im kalten Wasser des Cydnus brachte Alexander in Lebens-gefahr, gerade als die Feinde heranrckten, aber die Kunst seines Leibarztes Philippus rettete ihn. Die Perser besiegte er 333 v. Chr. bei I s s u s und nahm sogar die Familie des Knigs gefangen, behandelte sie aber kniglich. Die gnstigen Friedensbedingungen des Feindes wies er zurck. Sein Feldherr Parmenio meinte: Wenn ich Alexander wre, wrde ich um solchen Preis Frieden schlieen!" Ich auch", antwortete Alexander, wenn ich Parmenio wre!" Hierauf eroberte Alexander Tyrus, durchzog Palstina und grndete Alexandri a in gypten. Das letzte, unzhlbare Perserheer besiegte er bei Arbela und Gaugamela, stlich vom Tigris, und machte unermessliche Beute. Der flchtige König Da- . rius wurde von ihm verfolgt, wobei das Heer in der Wste ent-schlichen Durst litt. Ein Soldat brachte Alexander einen Helm voll trben Waffers. Aber der König goss es aus und sagte: Fr

6. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 39

1899 - Gera : Hofmann
39 Aufsicht über die Staatsverwaltung führte der Areopag, dessen Mitglieder allein nicht jährlich wechselten, sondern aus gewesenen Archonten auf Lebenszeit ernannt waren. Die Erziehung der Kinder war Sache der Eltern. Die Knaben wurden durch tüchtige körperliche und geistige Übung in den Gymnasien gleichmäßig ausgebildet. Sie lernten schreiben, lesen, rechnen, reden und turnen, Gedichte Homers, Gesang, Saiten- und Flötenspiel. Die Mädchen wurden daheim von den Müttern in häuslichen Arbeiten unterwiesen. Schulen gab es nicht für sie. Vom 18. bis 20. Jahre dienten die Jünglinge als Krieger in den Grenzfestungen. Jeder Bürger mußte in den inneren Streitig- keiten eine bestimmte Partei ergreifen. Wer seine Bürgerpflichten ver- nachlässigte, verlor sein Bürgerrecht. 3. Solons Ende und die Wirkung seiner Gesetze. Die Gesetze wurden auf hölzerne Säulen geschrieben und auf der Burg Akropolis aufgestellt. Das Volk gelobte, in zehn Jahren nichts daran zu ändern. Solon machte darauf weite Reisen ins Ausland. In Athen aber schwang sich der schlaue Pisistratus zum Alleinherrscher auf, änderte jedoch nichts an den solonischen Gesetzen. Er begünstigte Handel und Gewerbe und hob den Wohlstand. Er ließ herrliche Gebäude aufführen, eine Bibliothek anlegen und Homers Gesänge sammeln. Seine Söhne Hipparch und Hippias wandelten nicht in seinen Wegen. Hipparch wurde bei einem Festzuge ermordet und Hippias vertrieben (510). Er floh nach 510 Persien. Solon war als achtzigjähriger Mann in Athen gestorben. Sein Wahlspruch soll gewesen sein: „Nichts zu viel." Eine Zeitgenossin war die berühmte Dichterin Sappho auf der Insel Lesbos. Am liebsten weilte sie im Kreise junger Mädchen, die sie zur Dichtkunst anleitete. Fragen: Vergleichung der spartanischen und athenischen Gesetzgebung. — Wie haben sich Sparta und Athen danach entwickelt? — Warum verließen die beiden Gesetzgeber ihre Heimat? — Was ist in der spartanischen und athenischen Jugenderziehung nachahmenswert, was nicht? — Was versteht man unter „lako- nischer Kürze" und „attischem Salz" der Rede? — „Gedichte des Solon" von Geibel. 10. Die Perserkriege (500—449 v. Chr.). 1. Persische Eroberungslust und Rachsucht. Die Griechen hatten Kleinasien mit einem Kranze blühender Ansiedelungen umgeben, die später unter persische Herrschaft kamen. Der Perserkönig Darius wollte sein Reich noch weiter ausdehnen und durch Unterwerfung der griechischen Halbinsel seine Weltherrschaft vollenden. Er ließ zunächst die Scythen im Donantieflande zur Unterwerfung auffordern. Diese schickten ihm einen Frosch, einen Vogel und einen Pfeil. Das sollte heißen: „Wirst du nicht wie ein Frosch über unsere Sümpfe Hüpfen oder wie ein Vogel fliegen können, so werden dich unsere Pfeile töten." Der darauf unter- nommene Zug mißglückte, da Darius aus Mangel an Lebensmitteln in dem verwüsteten Lande bald wieder umkehren mußte. Da riet der Athener Miltiades den Griechen, die Donaubrücke, über welche der König seinen Rückzug nehmen mußte, abzubrechen und ihn samt seinem Heere zu vernichten. Aber Histiäus, der Tyrann von Milet, vereitelte

7. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 19

1899 - Gera : Hofmann
19 (9- Felsentempel von Lllora. (Nach Lübke, Grundriß der Kunstgeschichte.) Reinheit wurden gegeben und ihre Übertretung mit zeitlichen und ewigen Strafen bedroht, z. B. mit Einschließung der Seele in einen Tierkörper. Es entstanden die Lehren von der Seelen-Wanderung, der Witwen-Ver- brennung rc. d) Der Religionsstister Buddha. Mehr und mehr versank das hochbegabte Volk in Trägheit und Knechtssinn. Die brahmanischen Satzungen wurden zu Fesseln des Geistes und vernichteten Lebensfreude und Thatendrang. Die weltfeindliche Meinung herrschte: „Das Leben ist Leiden, ihm zu entsagen das Beste". Da trat um das Jahr 600 v. Ehr. 600 in Nordindien ein Königssohn als Buddha, d. h. Erleuchteter, auf. Er predigte „das Gesetz der Gnade für alle Menschen". „Nicht durch äußere Übungen, sondern durch Ertötung des Verlangens, durch die Herrschaft des Geistes über die Sinne, durch Armut und Keuschheit gelangt die Seele zum Nirwana, d. h. zur seligen Ruhe und zum Aufgehen des Ich in die große Weltseele. Alle Menschen sind Brüder. Die Selbstsucht ist der schlimmste Feind des Friedens, Barmherzigkeit gegen alle Menschen das erste Gebot." Die einfache Lehre wurde von dem gedrückten Volke mit Begeisterung ausgenommen. Buddhas Jünger schmückten seine Lehre aus, erhoben ihn zum Gott, bauten seinen Reliquien herrliche Tempel, richteten zahllose Klöster mit Mönchsschwärmen und eine wohlgegliederte Priester- herrschast ein. Unter den Tempeln erregen die in Felsen gehauenen Grotten- tempel, z. B. auf der Insel Elefante bei Bombay und im Gebirge bei Ellora, Staunen und Bewunderung. 4. Land und Religion der Meder und Perser. Medien lag östlich von Assyrien, Persien östlich von Babylonien: beide bildeten den westlichen Teil des Hochlandes von Iran und waren von arischen Stämmen bevölkert. Die medische Hauptstadt Ekbatana lag in einer 2*

8. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 18

1883 - Berlin : Hofmann
18 schwand, und die weltfeindliche Meinung herrschte: Das Leben ist Leiden, ihm zu entsagen das beste." Da trat um das Jahr 600 v. Chr. in Nordm-dien ein Knigssohn als Buddha, d. h. Erleuchteter, auf. Nachdem er die Wirkungslosigkeit der brahmanischen Satzungen, die Nichtigkeit aller irdischen Dinge und die erlsende Wahrheit erkannt hatte, zog er ber-all umher und predigte das Gesetz der Gnade fr alle Menschen . Nicht durch uere bungen, sondern durch Erttung des Verlangens, durch die Herrschaft des Geistes der die Sinne, durch Armut und Keuschheit gelangt die Seele zur Nirvaua, d. h. zur seligeu Ruhe und zum Aufgehen des Ich in die groe Weltseele. Alle Menschen sind Brder Die Selbstsucht ist der schlimmste Feind des Friedens, Barm-Herzigkeit gegen alle Menschen das erste Gebot." Die einfache Lehre wurde von dem gedrckten Volke mit Begeisterung aufgenommen und zhlt noch heute fast V. aller Menschen als Anhnger. Buddhas Jnger schmckten seine Lehre aus, erhoben ihn zum Gott, bauteu seinen Reliquien Herr-liche Tempel, richteten zahllose Klster mit Mnchsschwrmen und eine wohlgegliederte Priesterherrschaft ein, so da das Einfach-Schone berall von dem Phantastischen berwuchert wurde. Unter den Tempeln erregen die in Felsen gehauenen Grottentempel, z. B. auf der Insel Elefante bei Bombay und im Gebirge bei Ellora, Staunen und Bewunderung. Im Kampfe mit dem Buddhismus vereinfachte sich der Brahmais-mus, ohne es jedoch zu einem Fortschritt in der indischen Kultur zu bringen. Nicht lange vor Christi Geburt entstand die wunderbar schne Schauspieldichtung Kalidasas Ring der Sakuntala". In den Jahren 7001000 drangen die Mohammedaner in Indien ein und grn-beten groe Reiche. Jetzt ist Indien als gewaltiges Kaiserreich von 71,000 Q.ml. mit 240 Mill. Einwohnern den Englubern unterworfen. C. Medien und Persien. 7. Das Land. Medien lag stlich von Assyrien, Persien stlich von Babylonien; beide bildeten den westlichen Teil des Hochlanbes von Iran nnb waren von arischen Stmmen bevlkert. Die viehische Hcmpt-stabt Ekbatana lag in einer reizenben Ebene. Sie bestaub ans 7 Ringen mit verschiebenfarbigen Mauern. In der Mitte erhob sich die Knigs-brg. Persien war ein wildes, doch mattenreiches Land mit den Stdten Susa und Persepolis. 8. Die Religion war ein Stern- und Feuerdienst; ihre Priestsr hieen Magier. Sie unterschied ein Reich des Lichtes und ein Reich der Finsternis. Der gute Lichtgott Hie Ormuzd, der Fürst der Finsternis Ahriman. Bse nnb gute Geister bekmpften sich in der Luft, aus Erben nnb im Menschenherzen. Nach langem Kampfe wird endlich Ormuzd und das Reich des Lichtes siegen. Die religisen Lehren und Gebruche sind von dem weisen Z o r o a st e r oder Zarathustra (etwa

9. Die Geschichte des Alterthums - S. 50

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
50 Iii. Die Babylonier und Assyrier. die Zunge ausgerissen werden. Er war auch ein leidenschaftlicher und kühner Jäger. Mit Bogen und Pfeil erlegte er den Löwen im Dickicht des Waldes und vom Kahn aus im Röhricht des Ufers. Sein Wildgarten war angefüllt mit Käfigen, aus denen die Löwen zur Jagd losgelassen wurden. Ja, wir kennen sogar seine Lieblingshunde, die er in gebranntem Thon nachbilden und mit ihren Namen versehen aufstellen ließ. Ein Schlag, und das ganze große, gewaltige Reich war aus einander gefallen. Dieser Schlag kam von den Medern, welche, ebenfalls unter: morsen, in ihrem Bergland sich doch wieder dem Joch entzogen hatten und unter einheimischen Fürsten erstarkten. Kyaxares gelang es, das assyrische Zeer zu besiegen, doch wurde seine Untemehinung gegen Ninive unterbrochen durch den Einfall eines neuen, für beide Theile gleich furchtbaren Feindes, der Scythen. Entsetzlich hausten diese rasch dahin eilenden Reiterschaaren in dem schon durch so viele Kriege erschöpften Lande; es war unmöglich sie zu erreichen und mit Erfolg zu bekämpfen. Allein kaum hatte dieser Sturm ausgetobt, so erhob sich der Aufstand gegen die assyrische Hauptstadt. Der Bann des Schreckens war gebrochen. Zahllose Schaaren sammelten sich in den unteren Landen nach dem persischen Meerbusen zu; Nabopolassar, zu ihrer Bekämpfung ausgefandt, stellte sich selbst an ihre Spitze und vereinigte sich mit den Medern. Ninive wurde eingeschlossen, von keiner Seite war Hülse zu erwarten. Aber die Stadt war wohl verproviantirt und sehr fest. Das medisch-babylonische Heer versuchte vergeblich die Wälle zu brechen. Zwei volle Jahre vergingen mit Versuchen, Bresche zu machen und mit der Blokade der Stadt. Im Frühjahre des dritten Jahres endlich kam der Tigris den Belagerern zu Hülse; eine furchtbare Ueberfchwemmung riß die Wälle auf eine Länge von 20 Stadien nieder. Der König Sarak, als er Alles verloren sah, zündete den Palast an und starb in den Flammen, ähnlich dem letzten Paläologen in Byzanz, nachdem er wie dieser in einer einzigen Stadt, dem letzten Reste seines Reiches, den Angriff gewaltiger Heere ausgehalten hatte. So ward das Gericht, das über Sanherib begonnen hatte, vollendet durch den ersten Untergang eines Weltreiches, von dem wir historische Kunde haben.*) 18. Das jüngere Keich in Babylon. Uelmkadnem. (Nach Marcus v. Niebuhr, Geschichte Assurs und Babels, bearbeitet vom Herausgeber.) Als Ninive in Asche sank, erhob sich Babylon noch einmal zu neuem Glanze. Die Eroberer Assyriens hatten sich so in die Beute getheilt, daß *) Dieser Schluß nach Marcus b. Niebuhr's Geschichte Assurs und Babel«,

10. Die Geschichte des Alterthums - S. 89

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
27. Organisation des persischen Reiches. 89 liche Angesicht kam, sich in den Staub niederwerfen. Bei königlichen Prachteinzügen duftete die Straße von Myrthen und Weihrauch, Peitschenträger gingen zur Seite und voraus, um fremde Annäherung abzuhalten; goldgeschmückte Leibwächter mit bekränzten Tiaren, Stab- und Lanzenträger umgaben ihn. Magier mit dem heiligen Feuer schritten vor dem mit acht weißen Pferden bespannten Wagen des Sonnengottes einher, auf welchen der königliche Wagen folgte, gezogen von nifäischen Pferden aus den Bergweiden von Gbatana. Hinter demselben ritten die vornehmen Perser aus seiner Umgebung, das purpurne Obergewand über dem Panzer, ein gekrümmtes Schwert mit goldenem Griff und goldener Scheide am Gürtel, mit goldenen Ketten und Armbändern geschmückt und auf Pferden mit goldenem Zügel und Gebiß, alles Ehrengeschenke des persischen Großkönigs an seine getreuen Stammgenosien. Der Hofstaat des Königs, von den „Verwandten" und „Tischgenossen" bis zu der Leibwache, der Hofdienerschaft und der Schaar von Kämmerlingen, war so groß, daß täglich 15,000 Menschen im königlichen Schlöffe gespeist wurden. Die Tafel des Königs, der in der Regel allein aß, während die „Tischgenossen" in einem anstoßenden Saal saßen, wo sie von ihm gesehen werden konnten, war mit den ausgesuchtesten Speisen und Getränken besetzt, die aus den Gegenden herbeigeschafft wurden, wo sie am besten gediehen. So der Weizen aus Aeolien, das Salz aus jdem libyschen Ammonion, der Wein aus Chalybon (Aleppo) in Syrien. Das Wasser wurde aus dem bei Susa vorbeifließenden Choaspes geschöpft und sogar dem König in silbernen Gefäßen auf seinen Reisen nachgeführt. Was irgend ein Land Köstliches hervorbrachte, davon mußte es einen Tribut an den Hof liefern, so Arabien 1000 Pfund Weihrauch jährlich: die Aethiopier Ebenholz und Elephantenzähne; Medien, Armenien, Cilicien Pferde; Kolchis Knaben und Mädchen u.a. m. Heerwesen. Zu der Umgebung des Königs gehörte auch die Leibwache, bestehend aus 2000 auserlesenen Reitern und einer gleichen Anzahl Lanzenträger zu Fuß, sodann aus einer Heerabtheilung von 10,000 Fußgängern, die Unsterblichen genannt, weil diese Zahl stets vollzählig erhalten, jede Lücke sogleich ergänzt wurde. Diese „Unsterblichen" bildeten im Krieg den Kern des Heeres, dessen Größe und Zahl unermeßlich ausgedehnt werden konnte, da jeder waffenfähige Unterthan des weiten, wenigstens 70 bis 80 Millionen Bewohner umfassenden Reiches militärpflichtig war. Die stehenden Truppen waren in Festungen, in Lager- und Musterungsplätzen über das Reich vertheilt und mußten von den Einwohnern unterhalten werden, eine für die Provinzen höchst drückende Last. Die aus den verschiedenen Völkerschaften bestehenden Truppenabtheilungen zogen in ihrer nationalen Tracht, Bewaffnung und Kriegsweise einher, was, verbunden mit dem unendlichen Troß von Dienern, Knechten und Frauen, von Prachtwagen und Gepäck, dem Zug ein buntes Ansehen gab und den Eindruck einer Völker-
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TM Hauptwörter (200)200

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