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1. Das erste Geschichtsbuch - S. 36

1892 - Gera : Hofmann
— 36 — Endlich langten die Trümmer des großen Heeres an der B er es in a an. Alles drängte in wilder Hast über die beiden Brücken. Aber nur langsam schob sich der Knäuel von Menschen, Pferden, Wagen und Kanonen vorwärts. Da brach eine der Brücken, Tausende von Menschen wurden in den Strom gedrängt und ertranken in den Fluten, die, vom Tauwetter angeschwollen, wild mit Treibeis gingen. Hinter den Fliehenden donnerten die russischen Kanonen, pfiffen die Kugeln und jagten die Kosaken. Als Napoleon über den Fluß war, ließ er die Brücke zerstören und überlieferte Tausende der russischen Gefangenschaft. Treulos verließ er jetzt sein Heer und rettete sich auf einem Schlitten durch Polen und Deutschland nach Frankreich. Dort verkündete er: „Die große Armee ist vernichtet; die Gesundheit des Kaisers war niemals besser!" Von der großen Armee langten etwa 30000 Mann in ungeordneten Hansen zerlumpt, halb erfroren und verhungert in Polen an. 9. Das preußische Volk stand auf 1813. „Das ist Gottes Finger! Jetzt oder nie!" rief es in jedem preußischen Herzen. Der General Aork schloß mit den Russen einen Vertrag und stellte die Feindseligkeiten ein. Dem Könige schrieb er: „Eurer Majestät lege ich willig meinen Kopf zu Füßen, wenn ich gefehlt haben sollte!" Zwar wurde Aork abgesetzt, weil er eigenmächtig gehandelt habe, aber der Befehl ist nie an ihn gelangt. Unter seiner Leitung rüstete die ganz ausgesogene Provinz Ostpreußen ein Regiment Reiter und 20000 Landwehrmänner aus. Der König ging von Berlin nach Breslau, um ganz freie Hand zu haben. Er fchloß ein Bündnis mit den Russen und stiftete für die tapfersten Krieger das eiserne Kreuz mit der Inschrift: „Mit Gott für König und Vaterland". Am 17. März 1813 erließ er den Aufruf: „An mein Volk!" Darin hieß es: „Keinen andern Ausweg giebt es als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang." Und nun geschah, was Theodor Körner sang: „Das Volk steht auf; der Sturm bricht los!" Alles eilte zu den Waffen, Greise und Knaben, Edelleute und Bauern. Gold und Silber, Schmuck und Kriegsgerät, Pferde und Lebensmittel, alles wurde auf dem Altar des Vaterlandes für den heiligen Krieg geopfert. Ein Bauer brachte fein letztes Pferd mit den Worten: „Fünf haben mir die Franzosen gestohlen, nun will ich ihnen das sechste nachschicken!" Unzählige Trauringe wurden eingesandt. Die Geber erhielten dafür eiserne mit der Inschrift: „Gold gab ich für Eisen 1813." Ein armes adeliges Fräulein ließ sich ihr schönes Lockenhaar abschneiden und opferte es dem Vaterlande. Es wurden daraus Ringlein verfertigt und teuer verkauft. Freiwillige schlossen sich zusammen und bildeten Freischaren. Am berühmtesten ist die Lützowsehe. Sie hatte schwarze Uniformen und nannte sich die „Schar der Rache". Zu ihr gehörte der Dichter Theodor Körner. Auch eine Jungfrau trat in Männerkleidung ein und opferte ihr Leben für das Vaterland. Die Landwehr und der Landsturm aus älteren Männern wurden aufgeboten. Das zertretene Preußen mit kaum fünf Millionen Einwohnern stellte 270000 Mann ins Feld. Gottesdienst

2. Das erste Geschichtsbuch - S. 49

1892 - Gera : Hofmann
— 49 — 25. Die Generale 5eyblitz und Zieten. (W. Camphausen.) general Seydlitz warf seine kurze Pfeife in die Luft und rief: „Vorwärts!" Wie ein Wirbelwind fuhr er aus einem Hohlwege zwischen die Franzosen. Die Kanonen warfen ihren eisernen Hagel unter sie, und das Fußvolk stach und hieb drauf und drein. Da kam das ganze Franzosenheer ins Wanken und lief in eiliger Flucht davon. Die Reichsarmee hatte den Angriff kaum abgewartet. Seitdem nannte man sie spottweise die „Reißausarmee". Das Feld war besäet mit Hüten, Stieseln, Tornistern, Gewehren, Packwagen, Toten und Verwundeten. Dem König kostete der fröhliche Sieg von Roßbach nur 91 Tote. Gauz Deutschland jubelte: Und wenn der große Friedrich kommt und klopft nur auf die Hosen, Da läuft die ganze Reichsarmee, Panduren*) und Franzosen. e) Der glänzende Sieg bei Leuthen. Schlimm sah es inzwischen in Schlesien aus. Dort traf Friedrich mit seiner „Potsdamer Wachtparade" bei Leuthen unweit Breslau auf das dreimal stärkere österreichische Heer. Er begeisterte die Seinen durch eine ergreifende Ansprache und schloß mit den Worten: „Leben Sie wohl! In kurzem haben wir den Feind geschlagen oder sehen uns nicht wieder!" Unter dem Gesänge des Liedes: „Gieb, daß ich thu' mit Fleiß, was mir zu thun gebühret —", rückten die Truppen gegen den Feind. Friedrich *) Ungarische Fußsolbaten mit langen Flinten, weiten Hosen und farbigen Hemben. Polack, Das erste Geschichtsbuch. 4

3. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 63

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. Der Meister aber schalt den Dreisten, Gab ihm zu knacken die harte Nuß, Zu verehren den König Hironymus, Und sagte: ,,Bleib bei deinem Leisten! Wer kaum den Pfriemen regieren kann, Was gehn den Säbel und Flinte an?" Da glühten dem Wilhelm beide Wangen, Und er sprach mit keck erhabenem Muth: ,.Mir fließt in den Adern Soldatenblut! Wie sollte mich nicht danach verlangen, Den gottlosen Feind zu schlagen aufs Haupt, Der unserm König sein Halle geraubt?" Und tapfere Preußen und Russen zogen, Von Kleist, dem Helden, geführt, in die Stadt Die langst solche Gaste gewünscht sich yat;- Allein, wie unglückschwangere Wogen, Zog auch. ein feindliches Heer heran, Weit stärker an Waffen, und Roß, und Mann! Damit der Feind herein nicht dringe, Wird draußen am Strome fleißig geschanzt Und manche Kanone ausgestanzt. Schon messen sich blutig Pik' und Klinge; Doch immer näher und näher erscheint Der übermächtig gerüstete Feind. Kanonendonner beginnt zu brüllen, Und Jägerbüchsen knallen darein. Der Frühlingssonne heller Schein Muß in Pulverdampf verhüllen; Und bang und bänger athmet die Stadt, Die eben so fröhlich gejauchzt noch hat. Dem Meister sinken Pfrietnen und Leder Aus seiner sonst so fleißigen Hand; Die gelehrteste Weisheit hält nicht Stand, Es zittert die geschickteste Feder; Und tief im Keller weint sich blind Manch Juden-und manch Christenkind.

4. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 23

1880 - Berlin : Hofmann
23 waren schiefgeschlitzt und stechend, die Lippen aufgeworfen, die Backen-knochen vorstehend, Schultern und Arme stark, die Beine vom steten Reiten krumm und schwach. Sie kleideten sich mit Kitteln von Lei-nen und Mausfellen und mit Hosen von Bocksfellen. ^ Sie aen Wurzeln, Ungeziefer und rohes Fleisch, das sie unter dem Dattel mrbe ritten. Sie wohnten in Zelten und wanderten zu Ross und auf Kar-ren hin und her. Mit ihren hsslichen aber ausdauernden Pferden schienen sie wie zusammengewachsen. Ihr Charakter war aus Raub-gier, Zerstruugswuth, Grausamkeit und Schamlosigkeit znsammenge-setzt. Sie hatten weder einen Gott noch Gtzen, weder Glauben noch Liebe, weder Treue noch Gerechtigkeit. Im Kampfe strzten sie blitzschnell mit Geheul auf den Feind, schssen ihre Pfeile ab und flohen zum Schein. Pltzlich wandten sie sich gegen die Verfolger, griffen zum Sbel, warfen dem Feinde Schlingen der den Kopf und schlepp-ten ihn hinter sich her. 2. Die Westgothen. Zuerst wurden die Alanen und Ostgothen im stlichen Russland von den Hunnen verdrngt oder unterworfen. Die Westgoth en zogen sich der die Donau zurck und erhielten auf die Bitte ihres Bischofs Ulfilas vom Kaiser Valens Wohnsitze in Thrazien. Weil sie aber von rmischen Statthaltern bedrckt und berthenert wurden, so emprten sie sich, schlugen das rmische Heer bei Adrianopel und verbrannten den todwunden Kaiser in einer Bauernhtte. In dieser Roth rettete der Kaiser Theodosius das Reich, indem er die Gothen durch weise Behandlung beruhigte und sie als steuerfreie aber kriegspflichtige Bundesgenoffen annahm. Spter stellte sich der junge, thateudurstige Alarich an die Spitze seiner Gothen, plnderte und verheerte Griechenland, brach dann in Italien ein und forderte der bestrzten Weltstadt Rom einen ungeheuern Tribut an Gold, Kleinodien und Kleidern ab. Als die Gesandten ausriefen: Was bleibt uns dann noch?" antwortete der Sieger kalt: Das Mm!" Als sie ihm mit der groen Volkszahl Roms drohten, meinte er: Je dichter das Gras, desto besser zu mhen 1" Als der elende Kaiser H o u 0 r i u s, der hinter Smpfen in Ravenna sa, den Vertrag nicht eingehen wollte, strmte Alarich Rom bei Nacht 410 und lie es plndern, verschonte aber die Kirchen. Alarich wollte hierauf nach Sizilien und Afrika, wurde aber in Unteritalien im 34. Lebensjahre vom Tode ereilt. Seine trauernden Gothen begruben ihn in dem Bette des abgeleiteten Flusses Buseuto. Seine Nachfolger fhrten die Gothen zurck und grndeten zu beiden Seiten der Pyrenen das groe Westgothenreich mit der Haupt-stadt Tolosa. 3. Vandalen und Angelsachsen. Die V andalen gingen 429 unter Geiserich durch Spanien nach Nordafrika und grndeten da ein mchtiges Reich mit der Hauptstadt Karthago. Bei der Belagerung

5. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 125

1899 - Gera : Hofmann
125 lein. Schapel hieß der Kopfputz der Jungfrauen. Die Arme zierten Spangen, den Hals Ketten, die Finger goldene Ringe, die Ohren ein Gehänge. Doch durch keine Art von Trug, z. B. Schminke, falsche Haare und Zähne, suchten sie die natürliche Schönheit zu erhöhen, auch nicht durch falsche Ziererei und angenommene Würde. Zucht und Sitt- samkeit waren der schönste Schmuck der Jungfrauen, Treue und Häus- lichkeit die beste Tugend der Frauen. Noch immer glaubte man an geheimnisvolle Kräfte in manchen Frauen. Bei Krankheitsfällen suchte man deshalb von den Zaubersprüchen und Kräutertränken der „weisen Frauen" Hilfe und Heilung. Fragen: Zustand des Reiches! — Die Karolingischen Herrscher nach Charakter und Bedeutung für das Reich! — Wie wurde Judiths Mutterliebe verhängnisvoll? — „Das Lügenfeld" von A. Stöber. 40. Heinrich I. von Sachsen (919—936). 1. Er wird wider Erwarten gewählt. Nach dem Aussterben der Karolinger wurde Deutschland ein Wahlreich. Der erste von den deutschen Stämmen gewählte König war Konrad I. von 911 Franken. Mit gutem Willen suchte er die königliche Gewalt im Reiche zu festigen, doch wurde er der mächtigen Herzöge nicht Meister. Lothringen, das Frankreich zustrebte, konnte er dem deutschen Reiche nicht wiedergewinnen. Von dem jungen Sachsenherzoge Heinrich wurde er ge- schlagen, und im Kampfe mit Arnulf von Bayern holte er sich die Todeswunde. Auch in Schwaben hatte er kein Glück ge- habt. Auf dem Totenbette empfahl er edel- mütig den Fürsten seinen Gegner Heinrich von Sachsen zum Nachfolger. Sein Bruder Eberhard überbrachte mit des Reiches Boten dem Gewählten die Reichs- kleinodien (Krone, Zepter, Schwert und Lanze). Sie fanden ihn — der Sage nach — im schlichten Jagdkleide am Vogelherde bei Goslar am Harze; daher nennt man ihn wohl Finkler oder Vogelsteller. Sein Wuchs war hoch, seine Gestalt schlank, sein Arm stark, sein Auge feurig, sein Geist weise und erfindungsreich. 2. Er unterwirft durch weise Mäßigung die Vasallen. Durch weise Vorstellungen und friedlichen Zuspruch unterwarf er den Herzog Burkhard von Schwaben und Arnulf von Bayern. Durch weises Abwarten gewann er Lothringen wieder und gab dessen Herzog Gisel- bert später seine Tochter Gerberga zur Ehe. So hatte denn Heinrich alle deutschen Stämme durch seine Weisheit und Mäßigung dem Reiche wiedergewonnen und unter der königlichen Obergewalt vereinigt. Aber den Herzögen ließ er die Selbständigkeit. 98. Aronsiegel Heinrichs I.

6. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 167

1899 - Gera : Hofmann
— 167 — \25. Der Kölner Dom. (Gotischer Baustil.) auf Fürstenversammlungen. Der G a u g r a f hielt alle 6 Wochen Ge- richt oder ein echtes Ding inmitten von 7 Schöffen, die das Urteil finden oder schöpfen halfen, während die versammelte Gemeinde Bei- fall oder Abneigung durch Zurufe oder Murren kund gab. Unwichtigere Streitsachen wurden in einem gebotenen Ding ohne Zuziehung der Gemeinde oder durch Schultheißen in den Gemeinden erledigt. Je selbständiger die Fürsten, Herren und Städte wurden, desto mehr rissen sie auch die Gerichtsbarkeit an sich. Sie ließen sie meist durch Vögte ausüben. Diese sprachen Recht nach Herkommen und Gutdünken. Bei Klagen gegen die eigenen Herren hatten die Leute selten auf einen gerechten Spruch zu hoffen. Eine Berufung an ein höheres Gericht gab es bei den härtesten Urteilen nicht. Die Strafen waren meist hart, ja grausam. Die Missethäter wurden an Galgen gehängt,' verbrannt, enthauptet, gerädert, von Pferden zerrissen, oder an Händen, Nasen, Ohren und Füßen verstümmelt, je nachdem ein Glied gesündigt hatte. Entehrend war das Hundetragen, das Stricktragen um den bloßen Hals, das Ausstellen am Pranger, das Ausstäupen und Brandmarken. In den Städten wurden die Übelthäter in den Turm gelegt, Arnie und Beine stundenlang in den Stock gespannt. Verleumder bekamen einen

7. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 185

1899 - Gera : Hofmann
— 185 — Franzosen zur Zeit der Jungfrau von Orleans angewandt worden sein. Diese Donnerbüchsen waren unförmliche Mörser mit einem Zündloche. Später machte man Wallbüchsen von kleinerem Kaliber und so- genannte Feldschlangen mit langem Rohre. Die Hakenbüchsen (Musketen) konnte ein Mann tragen. Alle diese Büchsen wurden mit Lunten (Zünd- lappen) abgefeuert. Erst 1517 wurde das Feuerschloß entdeckt, und im 17. Jahrhundert kamen die ersten Flinten auf. Sie wurden von dem Feuersteine oder „Flins" so genannt. In Bayonne wurde das Bajonett, eine aufgeschraubte Lanze, erfunden. An die Stelle des alten Feuersteins trat später das Zündhütchen der Perkussionsgewehre. Dreyse Verkleinerung des Bildes von Karl Römer in Lehmanns kulturgeschichtlichen Bildern (Leipziger Schnlbilderverlag).

8. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 186

1899 - Gera : Hofmann
— 186 — *3$. Musketier mit Hakenbüchse. J35. Deutscher Landsknecht. 1440 in Sömmerda erfand endlich die Hinterlader mit der Zündnadel. Unsere jetzigen Magazingewehre, die französischen Lebelgewehre und die ge- zogenen Kanonen sind Hinterlader. Das Schießpulver führte den Untergang des Rittertums herbei. Hinfort schützte keine Burg, kein Harnisch mehr, entschied nicht die per- sönliche Tapferkeit die Schlacht, sondern die Zahl und Güte der Donnerbüchsen, eine glückliche Stellung und ein geschickter Schlachtplan. Den Waffendienst versahen jetzt die Söldner. In Deutschland traten solche später als Landsknechte in ausgeprägter Genossen- schaft auf. Aus ihnen gingen die stehenden Heere hervor. 3. Die Buchdruckerkunst (1440) fördert die Volksbildung. Sie gab den Geistern eine Stimme, brach die Ketten der Unwissenheit und machte mit Blitzesschnelle geistige Errungenschaften zum Gemeingute. Früher wurden die Bücher nur durch mühselige und darum kostspielige Abschriften auf Perga- ment von Mönchen vervielfältigt. Eine geschriebene Bibel kostete gegen 3000 Mark. Im 14. Jahrhundert schnitt man Bilder in Holz und druckte sie mit Farbe roh ab. Lorenz Koster in Harlem druckte sogar *36. Gutenberg, kleine Gebetbücher; aber für jede Seite war eine Denkmal in Straßburg. Holztafel ausgeschnitten. Da kam Johannes Gens-

9. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

10. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 361

1830 - Berlin : Reimer
361 stankenbraim bis zum Blonden, fast Weißen variirend; ein mehr oder weniger hohes Fleischroth erhöht die Weiße der Haut, welche, schneller Farbeveränderung unterworfen, je nach der Art auf das Subject einwirkender Eindrücke roth oder blaß und so ein Verräther der Leidenschaften wird, sich aber unter dem Einfluß des Klima's verändert, und mehr oder weniger die braune Farbe der folgenden Art annimmt, jedoch bisweilen diese, selbst im höchsten Grade statt findende Fär- bung wieder verliert, wenn sich die Individuen der Sonnen- hitze nicht mehr aussetzen» kurz diese Art behält oder bekommt im Schatten ihre ursprüngliche Weiße immer wieder. Ein gegen das kleine Knie hin dünner werdender Schenkel, eine stark markirte Wade, der sichere Gang, die runden halbkuge- ligen Brüste des Weibeö, deren Warzen selten braun, oft rosenroth gefärbt sind, und den Achselhöhlen gegenüberstehen, vollenden den Character dieser Art. Frühzeitig trat bei bei- den Geschlechtern die Schaamhaftigkekt ein, was die Kleidung bezeugt. Sie leben vorzugsweise in Monogamie. Die Gottesverehrung der zu dieser Art gehörenden Völ- ker bestand anfangs in der Anbetung vieler Götter; sie hat- ten früh eine Idee von Unsterblichkeit der Seele, und haben im Allgemeinen den christlichen Glauben angenommen. Sie sind am meisten für das gesellschaftliche Leben geeignet. Un- ter ihnen sind die größten Geister geboren worden. Liebe für das Vaterland, und zu den Künsten und Wissenschaften zeichnen sie aus. Erlaüterung 2. Racen, bei denen von jeher weite Beklei- dung gewöhnlich; wo die Sitte die Weiber den Männern fast bis zur Sclaverei untergeordnet hat; wo sehr oft mit dem Alter der Kopf vorn kahl wird. r>) Kaukasische (östliche) Race. Der Teint der Wei- der ist frisch und glänzend weiß, die Haut ausgezeichnet glatt, der Mund sehr klein, die Augenbraunen sehr dünn; die Haare gewöhnlich schön schwarz, fein, glänzend und herrlich gelockt, die Nase fast gerade, das Gesicht ein vollkommenes Oval; der Hals besonders schön, die Haltung majestätisch, aber bald durch die gewöhnlich eintretende Wohlbeleibtheit gestört. Da- hin gehören die Bewohnerinnen Mingreliens und Georgiens, am südlichen Abhange des Kaukasus und Circassiens am Nord, Abhange, welche wegen ihrer Schönheit die Harems (Frauengemächer) der Mohameder von dem Innern Asias aus bis zur Nordwestecke Afrikas, Marocco, schmücken. Die Män, ner sind eben so schön, ihr mittlerer Wuchs fünf Fuß vier Zoll, ihr Temperament sanguinisch und phlegmatisch. In jedem Zeitalter die Gebirgsketten des Kaukasus zwischen dem schwarzen Meere und dem Caspi See bevölkernd, breitete sich diese Race in einem halben Bogen längs den Küsten des letz- tern gegen W. aus, und findet sich auch in einigen Thälern an den Quellen des Euphrats wieder. Durch die beständige
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