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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 58

1879 - Berlin : Reimer
58 Kypros. weit höheren südlichen (darin ein zweiter Olympos und die Hochgipfel des Aoon, j. Troödes 2000m). Zwischen beiden eine weite sehr fruchtbare Ebene, wie denn auch die Bergabhänge und Vorhügel, namentlich der Südseite, reichen Ertrag an Wein und Früchten, die höheren an Schiffbauholz gewährten, ausserdem metallreich sind, namentlich an Kupfer (Kvnqiog %dxxog, aes cuprium, cuprum). Der Besitz der Insel wurde daher seit sehr alter Zeit von den benachbarten Grossmächten und seefahrenden Völkern erstrebt, von denen die älteren Bewohner (uns unbekannten Stammes) assimilirt worden sind. Zahlreiche phoenikische Colonien, auch im Inneren, scheinen schon seit dem 15. Jahrh. bestanden zu haben, viele derselben wurden von Griechen in Besitz genommen schon vor der um 708 beginnenden assyrischen Oberherrschaft, nach deren Verfall Tyros wieder wenigstens die Südhälfte der Insel beherrscht; auch dem ägyptischen Reiche hat sie unter Amasis 567—40 angehört. Von der persischen Herschaft durch die athenische Seemacht 478 bis 449 befreit, wurde sie seit 410 zu einem fast unabhängigen griechischen Reiche (K. Euagoras von Salamis) vereinigt. Seit der Teilung des Alexander-Reiches den ägyptischen Ptolemäern unterworfen, wurde sie endlich 58 v. Chr. römische Provinz und als solche mit Kilikien vereinigt. *) Ganz verschieden die alt-orientalischen Namen: hebr. Kittim, assyr. Jatnan, ägypt. Kefa. 81. (Städte oder Staten auf Kypros.) Das Inselgebiet war in frühester Zeit unter eine grosse Zahl selbstständiger Fürstentümer geteilt, von welchen bis auf die Zeit der Vereinigung zum griechischen Gesammtstat noch 9 bestanden. Phoenikisch waren davon (also erst seit der ptolemaeisehen Periode hellenisirt) einige bedeutende Städte der Südküste: Kition (wonach die ganze Insel von den Phoe-nikiern und Hebräern Kittim genannt, j. Larnaka), Amathüs (d. i. Hamath „Festung“, j. Palaeo Limisso) und besonders Paphos (j. Bafa), die vorzüglichen Sitze des Cultus der phoenikischen Aschera (griech. Aphrodite); Unter den ebenfalls nach Maassgabe ihrer semitischen Namen ursprünglich phoenikischen, aber schon früh griechisch gewordenen Küstenstädten sind die bedeutendsten die am West- und Ost-Ende der centralen Ebene gelegenen, nur in Ruinen erhaltenen Soloi und Salamis, letztere seit Euagoras Hauptstadt der ganzen Insel, während die kleineren an der Nordküste Lapethos und Keryneia unter dem alten Namen (Lapatho, Tzerina) noch fortbestehen. Auch an der Südküste war Kurion schon in alter Zeit eine griechische Stadt.

2. Leitfaden der alten Geographie - S. 63

1879 - Berlin : Reimer
Babylonien. Chaldaea. 63 chaldaeische Dynastie, besonders durch K. Nabu-kudur-ugur (604—561) wieder aufgebaut, mit einem doppelten Mauerumfang -von 360 und 480 Stadien (9 und 12 d. M.), der allerdings nur teilweise mit Gebäuden ausgefüllt war, immer aber in der Blütezeit, noch als politisches Centrum des persischen Reiches, Millionen von überaus gewerbefleissigen Bewohnern enthalten haben muss.1) Ihr Verfall, der im 2. Jahrb. n. Chr. vollständig geworden war, begann mit der Teilung des makedonischen Grossreiches und der Verlegung der Hauptstadt nach der von Seleukos I. neugegründeten halbgriechischen Stadt Seleukeia am Tigris, die zwar nur kurze Zeit Residenz bieb, aber zu einer sehr bedeutenden Handelsstadt erwuchs und zur Zeit ihrer Zerstörung durch ein römisches Heer, 165 n. Chr., eine halbe Million Bewohner zählte. Ihr gegenüber östlich vom Tigris lag die Vorstadt Ktesiphön, von den parthischen Königen seit der Eroberung Babyloniens um 130 v. Chr. zu ihrer Residenz erhoben und als solche auch von den neupersischen (sassanidischen) Königen benutzt, bis auch sie seit der Erbauung von Baghdad im 8. Jahrh. in Ruinen verfiel. Im Mündungslande der vereinigten Ströme die unter den chal-daeischen Königen für den Seeverkehr mit Indien erbaute Hafenstadt Teredön; daneben eine der von Alexander angelegten und Alexandria benannten Städte, später umgenannt in Antiocheia, endlich seit der parthischen Eroberung Babyloniens (nach 130 v. Chr.) unter dem Namen X(xqcc% 2naaivov „Stadt (syr. Karka) des Spasines“, Sitz eines einheimischen Fürstentums, welchem mehrere Uferstrecken des persischen Meerbusens unterworfen waren und welches unter den Namen Charakene und Mesene (nach einer anderen Hafenstadt, syr. Maisän, Vorgängerin des späteren Basra) bis zum Beginn der Sassanidenherschaft ca. 230 n. Chr. bestand. -'j Von dem noch von Alexander bewohnten Königspalast am Euphrat wird der Umfang der äusseren Maner auf 60 Stadien = 1% d. M. angegeben; der imter Nabu-kudur-ut?ur vollendete, in 7 Stufen zu dem Tempel des Bel sich 600 Fuss hoch erhebende Prachtbau muss das hüihste aller jemals auf der Erdoberfläche entstandenen Bauwerke gewesen sein. Die ganze Landschaft aber war in der Blütezeit der einheimischen semitischen Reiche und noch des persischen bedeckt mit hunderten von zum Teil sehr grossen Städten, von denen ungeheure Backstein-Trümmerhaufen (namentlich künstlich aufgeführte oben als Unterbauten von Tempeln) noch vorhanden sind; einzelne darunter besonders im südlichen Teile, dem Chaldäerlande im engeren Sinne, wie Uru und Uruku (Onyov, Erek des A. T., j. Warka) galten für älter, als Babylon selbst. 8/. Assyria. Der einheimische Name Asstir oder Aschür (so auch hebr.,^ dagegen in dem seit dem Untergang des assyrischen Reiches auch am Tigris verbreiteten aramäischen Dialekte Athur, daher auch

3. Leitfaden der alten Geographie - S. 70

1879 - Berlin : Reimer
70 Syrien. 95. Koelesyria „das liohle Syrien“ nannten die griechischen Eroberer zunächst die hochgelegene Einsenkung zwischen dem Lebanon und seinem östlichen Parallelgebirge, dem von ihnen sogenannten 3'Avuxißavoc, deren eine Hälfte als oberes Orontestal nach Norden, die andere nach Süden zwiefach gespalten teils als Tal des Litäni zum Meere, teils als oberstes Jordantal sich absenkt.1) Dann wurde der Name ohne Rücksicht auf strengen Wortsinn auf den ganzen südlichen Teil des eigentlichen (aramäischen) Syriens einschliesslich der östlich vom An-tilibanos sich absenkenden Hochebenen ausgedehnt. In diesen liegt in 600m Meereshöhe eine flache Mulde, durchströmt und mit fruchtbarstem Alluvialboden bedeckt von mehreren aus dem östlichen Gebirgsfusse hervorbrechenden starken Bächen2), daher eine immergrüne Oase inmitten weiter Wüstenumgebung. Die in ihrer Mitte erbaute uralte Stadt Damaskos (hebr. Dammesek, syr. Darmsu/c, arab. Di?neschk) hat daher zu allen Zeiten eines der grössten Bevölkerungscentren Vorderasiens und vor der Eroberung durch die Assyrer 810 v. Chr. den Sitz eines bedeutenden aramäischen Reiches, unter persischer Herrschaft die Hauptstadt der syrischen Satrapie gebildet. Wieder seit dem Zerfall des Seleukidenreiclies Sitz eines unabhängigen Fürstentums (angeblich einer aus Arabien erobernd eingedrungenen Dynastie), wurde sie mit ihrem grossen Gebiete erst von Trajanus 105 n. Chr. dem römischen Reiche einverleibt. Nächst Damaskos erhob sich zur bedeutendsten Handelsstadt in diesem südöstlichen Syrien das inmitten der grossen Wüste in einer quellreichen Oase gelegene Palmyra (syrisch Tadmör, d. i. Palmenort, nach hebr. Tradition von Salomo zur Zeit der grössten Ausdehnung des judäischen Reiches bis an den Euphrat gegründet), besonders blühend im 3. Jahrh. n. Chr. unter einer arabischen Dynastie, die während der inneren Wirren des Römerreiches ganz Syrien von hier aus beherrschte, aber 272 durch K. Aurelianus ihr Ende fand.'') x) Die Namen für diesen Landstrich: hebr.-plioen. Bilcä (lat. Lucca), arab. j. Bjcä'a bedeuten einfach „Tal“. Alte Städte darin auf der Wasserscheide selbst nahe der Litani-Quelle Jbaalbelc, uralter Name, von den Griechen nach der dort verehrten Hauptgottheit Hliov-noxis, Heliopolisi genannt (prachtvolle Ruinen des Sonnentempels aus dem 2. Jahrh. n. Chr.); “ vor dem Nordende des Tales am Orontes Hemesa {tu Kfxiou, j. Horns) mit dem Cultus derselben Gottheit, im 1. Jahrh. n. Chr. Sitz einer arabischen Dynastie, erst im 2. Jahrh. römisch. 2) Der bedeutendste, im A. T. Amana ,,der immerwährende“ genannt, j. arab. Bdrada ,,der kalte“, heisst schon bei den späteren Griechen aber gewöhnlich wegen der durch ihn verbreiteten Fruchtbarkeit Xqvgoqqous ; die flachen Sumpfseen, in welche er und seine Parallelbäche sich nach Erschöpfung des grössten Teiles ihres Wassers durch zahlreiche abgeleitete /

4. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 68

1909 - Regensburg : Manz
68 Zarathustra. Ormuzd und Ahriman. die sich von jener der achmenidischen Felsinschriften nur dialektisch unterscheidet. Er hat sich in dieser Bedeutung bis heute behauptet. Den Ursprung der Avestalehre verlegen die einen nach Baktrien, an den Oberlauf des Oxus, die andern nach Medien, sdlich vom Kaspischen Meere. Nicht gestiftet, wohl aber erneuert wnrde die iranische Religion von dem weisen Zarathustra, welcher als der einzige gepriesen wird, der die berlieferung des hchsten Gottes hrte und sie mitzuteilen imstande war". Sein Zeitalter wird wohl l1/2 Jahrtausende V. Chr. zurckliegen; jedenfalls hat er nicht erst, wie vielfach, aber infolge eines Miver-stndnifses und einer Verwechslung des Zoroaster oder Zaratus der Griechen mit dem Zara-thnstra der Zendschriften behauptet worden ist, unter dem Vater des Darius Hystaspes gelebt. Ihm kann brigens nur wenig von dem Inhalt der religisen Schriften entstammen, die seinen Namen tragen; denn diese umfassen einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten und sind offenbar nicht von einem einzigen geschrieben. Keine andere der alten Religionen, natrlich von der alttestamentlichen abgesehen, hat so den Begriff der gttlichen Offenbarung einer Lehre ausgestellt und ausgeprgt wie die persische. Zarathnstra ist hier der gotterleuchtete Prophet, durch dessen Mund Ormuzd gesprochen und ein von jedem glubig aufzuneh-mendes Gesetz verkndet hat. Nach der sptem Sage soll die ganze religise Literatur Persiens in den Strmen der makedonischen Eroberung vernichtet worden sein, so da das meiste von dem, was jetzt noch davon vorhanden ist, spter, unter parthischer Herrschaft, aus dem Gedchtnisse htte wiederhergestellt werden mssen. Aber ans bestimmten Tatsachen und Erwhnungen der Griechen geht hervor, da auch in den Zeiten der Seleukiden und Parther die Zendschriften im Gebrauch waren. Darum drfte auch der Behauptung, da alle Dar-stellungen, welche die sogenannte Religion Zoroasters der ihre Bltezeit unter den Sassa-ntden zurckverfolgen lassen, auf unsicheren und schwankenden Sttzen ruhen, bertrieben sein. Genau genommen, kennt die persische Lehre nur Einen wahren, vollkommenen, per-fnlich gedachten Gott, nur dieser erscheint in den Zendschriften mit allen Eigenschaften und Prrogativen der Gottheit, sein Name Ormuzd (Ahura-mazda) bedeutet: der ewige Weise"; er ist der allwissende und allmchtige Schpfer und Beherrscher der Welt. Niemand," sagt er, htte diese Erde schaffen knnen," wenn er sie nicht geschaffen htte. Alles Leben und alles Gute erzeugt er; er ist daher auch der Vater der guten Gesinnung; Reinheit und Wahrheit kommen von ihm. Die Zoroastrische Lehre nennt sich zwar selbst die Ormuzd-Religion und gibt damit zu erkennen, da der Eine Schpfer und Gott ihre Grundidee und der Mittelpunkt fei. Ormuzd bringt die Welt hervor nicht durch Emanation, nicht durch Selbstentfaltung, sondern durch das schpferische Wort Ahuna-Vairja", in der Pehliform Honover", in welchem Gedanke und Tat zusammenfallen. So wird schon in der ltesten Ur-knde der tatkrftige und einsichtsvolle Schpfer Ahuramazda" gepriesen. Freilich erleidet diese im Heidentnm sonst einzig dastehende Schpfungslehre eine doppelte Beschrnkung, einmal dadurch, da doch immer auch schon ein Stoff oder eine eigene Welt vor der Schpfung angenommen wird und die allgemeinsten Elemente der Natur bereits neben Ormuzd bestehen; dann durch den Anteil an der Schpfung, der dem Ahriman zugewiesen ist. Denn dem Urheber alles Guten und Reinen steht ein feindliches Wesen und bser Geist gegenber, Drnckhs" (Lge), spter Angro-Mainjns" (Ahriman) d. h. verderblicher Geist, genannt. Lge ist sein Wesen, die Finsternis und der Tod sein Gebiet; durch Lge betrt er die Menschen, durch Zweifel macht er sie an der Wahrheit irre; ans Lge und Zweifel er-wachsen alle bsen Taten der Menschen. Er ist aber nicht als der Beherrscher eines eigenen fr sich bestehenden Reiches der Finsternis und des Bsen zu denken, sondern sein Bses sucht nur berall dem Guten und Reinen sich beizumischen und dieses zu berwltigen. Alle

5. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 195

1909 - Regensburg : Manz
Philipp, Feldherr gegen Persien. Sein Tod. Alexanders Zug. 195 Brger und berief ihn wieder zu den ffentlichen Geschften; ja, als die Gebeine der bei Chroneia Gefallenen nach Athen gebracht wurden, ward ihm die Leichenrede bertragen. Philipp besetzte indessen die wichtigsten Posten in Griechenland, und um die Nation in gnzliche Abhngigkeit zu bringen, lie er sich von smtlichen Staaten zum Feldherrn gegen Persien erklären, wodurch die Mglichkeit einer Verbindung Griechenlands mit Persien be-nommen wurde. Auch waren schon alle Anstalten zu diesem Feldzuge getroffen; ja einige seiner Feldherren waren schon nach Asien bergegangen, als Philipp bei der Vermhlung seiner Tochter Kleopatra mit Alexander, König von Epirns, mitten unter den Festlichkeiten von Pausanias, einem Hauptmanne der Leibwache aus vornehmem Geschlechte, nahe bei dem Theater ermordet wurde. So starb der klgste, geschmeidigste König, den die alte Welt kennt, in seinem sieben-undvierzigsten Jahre, im vierundzwanzigsten seiner Regierung. Alexander der Groe. Nach der Schlacht bei Chroneia stand Philipp nichts mehr im Wege, den Plan zu vollenden, den seit dem Zuge des jngeren Kyros jeder hervorragende Geist in Griechenland und namentlich Jason von Pher genhrt hatte. Alles, was er dazu bedurfte, hatte er; die schwere Reiterei zog er aus Thessalien, leichtere aus Thrakien und Ponien, Fuvolk gab ihm Makedonien selbst, desgleichen Schiffsbauholz, das ja die Athener sogar von jenen Ksten holen muten, und auch Griechenlands versicherte er sich in rechtlicher Form, indem er sich zum Oberfeldherrn gegen die Perser whlen lie. Wie gefhrlich aber immer noch die Verblendung des Volkes war, dessen Selbstsucht jetzt sich sogar durch den Schein des Strebens nach Freiheit adelte, zeigte sich, als Philipps pltzliche Ermordung die Hoffnung auf Unabhngigkeit aufs neue erweckte. Ohne Alexanders auerordentliche Energie, die sich gleich nach Philipps Ermordung zeigte, wren alle Frchte der Anstrengungen seines Vaters verloren gewesen. Denn wie wenig selbst die grausame Zerstrung Thebens imstande war zu schrecken, zeigte 330 der Aufstand des Knigs Agis Iii. von Sparta, der Alexanders Abwesenheit in Persien bentzte, um Lakedmons Herrschaft im Peloponnes herzustellen. Nur mit vieler Mhe konnte die Bewegung durch Antipater in der Schlacht bei g unweit Megalopolis mit dem Falle des Agis unterdrckt werden. Athen allein war zu sehr niedergebeugt und von der makedonischen Partei geblendet, auch wohl durch die ngstlichkeit und Friedensliebe der gemigten Partei, der Phokion angehrte, zurckgehalten. Was Alexander und seinen Zug betrifft, so ist es wohl sicher, da nur ein Geist wie der seinige dieser Eroberung den Charakter aufprgen konnte, durch den sie nicht blo zerstrend, sondern auch regenerierend wirkte und dem erlschenden Funken des griechischen Geistes neuen Brennstoff bereitete. Philipp wrde zu sehr Grieche gewesen sein, um sich der die Engherzigkeit des Nationalunterschiedes hinauszusetzen, der nach dem Erlschen des wahren Griechentums keine Bedeutung mehr hatte, und wie Alexander alles Schne, Groe und Ntzliche, was die erffnete Welt dem Geiste darbot, zu einem ganzen Groen zu verschmel-zen, in welchem sich Hellenismus und Orientalismus als Form und Stoff verbanden. Auf der andern Seite wre Philipp zu sehr Politiker gewesen, um dieser Gelegenheit die wissen-schaftlichen Resultate abzugewinnen, welche die Menschheit Alexanders philosophischem Interesse verdankt. Wenn wir Philipp in mancher Beziehung mit Themistokles zusammenstellen knnen, 13*

6. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 198

1909 - Regensburg : Manz
198 Schlacht am Granikos. des Flusses und die Unebenheit und Steilheit des jenseitigen Ufers, das man kmpfend er-steigen mute. Dem Parmenion, welcher der spten Tagesstunde wegen abriet, ein Treffen zu liefern, erwiderte Alexander, es schme sich der Hellespont, wenn er nach dem bergange der jenen vor dem Granikos Furcht htte, und strzte sich mit dreizehn Reitergeschwadern in den Flu. Und wie er gegen die ins Antlitz gerichteten Geschosse und das schroffe mit Fuvolk und Reitern bedeckte Ufer durch deu abwrts reienden Strom setzte, schien er mehr in Raserei und Verzweiflung als mit berlegung das Heer zu führen. Gleichwohl behaup-tete er sich in der Furt und gewann, wenn auch mit Anstrengung und Not, das feuchte und durch den Schlamm sehr schlpfrige Ufer, war aber mit den Seinigen sogleich gentigt, zu kmpfen und Mann gegen Mann mit den Angreifern handgemein zu werden, bevor er nur die bersetzenden hatte irgend in Schlachtordnung stellen knnen. Denn die Feinde strmten unter lautem Geschrei, Ro an Ro mit ihren Speeren und, wo diese abbrachen, mit ihren Schwertern ein. Viele drangen auf ihn selbst ein, da sie ihn an dem Schilde und dem langen unter dem Helme herabwallenden Haare erkannten; ein Speer bohrte sich in die Fuge des Harnisches ein; aber Alexander wurde nicht verwundet. Jetzt wirft er Mithridates, dem Schwiegersohne des Dareios, die Picke ins Gesicht und streckt ihn zu Boden. Darauf kehrt er sich gegen einen andern persischen Anfhrer, der ihm mit seinem Sbel einen Hieb auf den Kopf versetzte und ein Stck seines Helmes abschlug. Alexander durchbohrt seinen Geg-ner mit der Lanze. Mittlerweile war ein dritter feindlicher Feldherr, Spithridates, dicht hinter ihn herangetreten und schwingt den Sbel, um ihn niederzustrecken. In diesem ge-fhrlichen Augenblicke schlgt Kleitos, ein ergrauter, im Dienste hochgestiegener Offizier des Philippos, mit ganzer Gewalt nach dem erhobenen Arme des Spithridates, trennt ihn vom Rumpfe und rettet Alexander das Leben. Whrend^die Reiter so heftig und gefahrvoll kmpften, ging die Phalanx der Makedonier der den Fln, worauf auch das Fuvolk den Kampf begann. Die Perser leisteten nur schwachen und kurzen Widerstand, wurden ge-schlagen und flohen mit Ausnahme der hellenischen Sldner. Diese waren auf einem Hgel aufgestellt und wollten sich auf Vertrag Alexander ergeben. Er aber, mehr zrnend als berlegend, strzte sich zuerst aus sie und verlor dabei sein Pferd durch einen Hieb in die Seite. Hier im Kampfe gegen verzweifelte und streitbare Männer, zhlte das Heer Alexan-ders die meisten der Verwnndeten und Gefallenen. Von dem persischen Heere sollen 20.000 Mann zu Fu und 2500 Reiter gefallen sein; von Alexanders Truppen dagegen nach Ari-stobnlos nur 34, worunter 9 Mann zu Fu. Er lie ihre Statuen von Lysippos in Erz fertigen und aufstellen. Die Nachricht des Sieges teilte er den Hellenen mit, den Athenern aber insbesondere schickte er dreihundert erbeutete Schilde und auf die brigen Stcke der Rstung lie er die stolze Aufschrift setzen: Alexandras, Philippos' Sohn, und die Hellenen mit Ausnahme der Lakedmonier von den Asien bewohnenden Barbaren." Teppiche und Becher, und was noch derart von den Persern erbeutet wurde, schickte er mit geringer Ausnahme alles seiner Mutter. Dieser Kampf bewirkte alsbald einen solchen Umschwung zugunsten Alexanders, da sowohl Sardes, das Haupt der persischen Besitzungen am jonischen Meere, ihn aufnahm als auch die andern Städte sich ihm anschlssen. Nur Halikarnassos und Miletos leisteten Widerstand, wurden aber mit Sturm eingenommen. Nachbem er auch ihr ganzes Gebiet bezwungen hatte, war er unschlssig, was nun zu tun sei. Bald trieb es ihn, durch eine Schlacht mit Dareios die Entscheibnng des Krieges herbeizufhren, balb beabsichtigte er, sich erst an der Eroberung der Kstenlnber gleichsam zu den und durch ihre Schtze zu strken, bevor er gegen jenen zge.

7. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 199

1909 - Regensburg : Manz
199 Die Stadt Gordion, ehemalige Residenz des alten, sagenumwobenen Knigs Midas, ergab sich. Hier sah er den bekannten Wagen, an den das Joch mit Kornelbast festgebunden war, und hrte die von den Asiaten geglaubte Sage, da, wer den Knoten lse, zum König der ganz Asien bestimmt sei. Die meisten erzählen, in der Unmglichkeit, den Knoten zu lsen, dessen Band in viele sich kreuzende Windungen geschlungen war, ohne da Anfang und Ende ins Auge fiel, habe Alexander ihn mit dem Schwerte entzwei gehauen, worauf viele Anfnge desselben sichtbar geworden seien. Aristobulos aber berichtet, die Lsung sei ihm sehr leicht geworden, indem er den Pflock an der Deichsel, um welchen der Jochriemen geschlungen war, herauszog und so das Joch abnahm. Nachdem er von da aus die Paphlagouen und Kappadokier fr sich gewonnen und die Nachricht von Memnons unerwartetem Tod erhalten hatte, der vom Groknig zum Befehls-Haber der Flotte ernannt war, Chios und Lesbos mit Ausnahme von Mytilene genommen und Alexander schwere Sorge erregt hatte, befestigte sich sein Entschlu, in das innere Asien zu ziehen, weit mehr. Auch war schon Dareios gegen ihn aus dem Marsche von Susa, so-wohl im Vertrauen auf die Strke seines Heeres, 100.000 wohlbewaffnete Asiaten und 30.000 griechische Sldner, als durch einen Traum ermutigt, welchen ihm die Magier mehr nach Wunsch als der Wahrheit gem ausgelegt hatten. Er sah nmlich im Traume die Phalanx der Makedonier ganz in Flammen und Alexander in dem Anzge, welchen er selbst frher als kniglicher Eilbote trug, ihm erst dienen, dann aber in dem Tempel des Belos eintreten und verschwinden. Sein Mut wuchs noch mehr, da er Alexanders langen Aufenthalt in Kilikien fr Feig-heit hielt. Es war aber dieser Aufenthalt durch eine Krankheit veranlat, welche Alexander infolge zu groer Anstrengung oder, wie andere sagen, durch eine heftige Erkltung beim Bade im Kydnos befiel. Damals befand sich in dem Heere des Dareios ein Makedonier namens Amyntas, der aus Makedonien verbannt war und Alexanders Charakter gut kannte. Als dieser sah, da Dareios sich beeilte, innerhalb der Engpsse mit Alexander zusammenzutreffen, bat er ihn, nicht aus einer Gegend vorzurcken, wo er in einer weiten, ausgedehnten Ebene mit seiner so groen berzahl gegen wenige kmpfen knne. Als ihm Dareios erwiderte, er frchte, da die Feinde ihm vorher entrinnen und Alexander durch die Flucht sich entziehen mchten, sagte er darauf: Darber, mein König, fei ohne Sorge! denn jener wird gegen dich marschieren und ist wohl schon aus dem Wege." Aber Dareios lie sich dadurch von Amyntas nicht berzeugen, sondern brach auf und zog nach Kilikien; Alexander rckte gegeu ihn nach Syrien vor. Als sie nachts aneinander vorbeigezogen waren, kehrten sie am folgenden Morgen wie-der um, Alexander froh der das Zusammentreffen und voll Verlangen, dem Feinde in den Engpssen zu begegnen, Dareios aber suchend, sein frheres Lager wieder zu erreichen und sein Heer aus den Engpssen herauszuziehen; deuu jetzt erkannte er, da er sich zu seinem Nachteil in eine Gegend verstrickt hatte, die durch das Meer und die Berge und den durch-flieenden Pinaros fr die Reiterei ungnstig, vielfach durchschnitten und der geringen Zahl seiner Gegner vorteilhaft war. Ein so gnstiges Schlachtfeld gewhrte Alexander das Glck. Mehr noch trug aber zum Siege sein Feldherrntalent bei; denn, obgleich den Persern an Truppenzahl so weit nachstehend, machte er es ihnen doch unmglich, ihn zu umgehen, schob vielmehr selbst seinen rechten Flgel der ihren linken hinaus und trieb sie durch einen Flankenangriff da, wo er befehligte, in die Flucht. Dabei kmpfte er selbst unter den Vordersten und wurde auch am Schenkel durch einen Hieb verwundet, nach Chares von Da-reios selbst, mit dem er handgemein geworden sei. Er erfocht einen glnzenden Sieg. Dareios

8. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 204

1909 - Regensburg : Manz
204 Verfolgung und Tod des Dareios. Zug nach Indien. brigens stimmen die Berichte nicht berein; einige sagen, der Entschlu, Persepolis einzn-schern, sei auf die angegebene zufllige Weise entstanden, andere lassen es Alexander mit voller berlegung tun; gewi ist, da er es gleich bereute und den Brand lschen lie. Als er auszog, Dareios eine neue Schlacht zu liefern, hrte er, da derselbe von Bessos gefangen gehalten werde. Er entlie die Thessaler in ihre Heimat, zahlte ihnen reichen Sold aus und fgte noch 2000 Talente (4,998.000 fl.) als Geschenk hinzu. Bei der mhseligen Verfolgung des Bessos legte er in 11 Tagen 3300 Stadien, 82meilen, zurck. Die meisten seiner Begleiter ermatteten, besonders in der wasserlosen Wste. Da-selbst begegneten ihm einige Makedonier, die auf Mauleseln Wasser in Schluchen von einem Flusse herfhrten; als sie, es war schon Mittag, Alexander gewaltigen Durst leiden sahen, fllten sie schnell einen Heber und brachten ihm denselben. Auf seine Frage, wem sie das Wasser brchten, antworteten sie: Unfern eigenen Shnen; falls wir aber sie verlieren wrden, wollten wir schon wieder andere erhalten, wenn nur du am Leben bleibst." Als er dies hrte, nahm er den Helm in die Hnde; da er aber alle Reiter um ihn begierig nach dem Labetruuk blicken sah, gab er ihn, ohne zu trinken, zurck, dankte den Leuten und sagte: Trnke ich allein, verlren diese den Mut." der diese Selbstbeherrschung und Hochherzig-feit jauchzten die Reiter ihm zu, er solle sie getrost weiter führen, und trieben ihr Rosse an; sie glaubten, sie knnten nicht sterben, solange sie einen solchen König htten. Der Eifer war bei allen gleich groß; dennoch sollen nur 60 zusammen ins Lager der Feinde einge-drnngen sein. Da setzten sie der viel Gold und Silber, das die Fliehenden weggeworfen, eilten an vielen mit Frauen und Kindern gefllten Wagen, die ohne Lenker nach allen Rich-tuugen fuhren, vorbei den Vordersten nach, da sich bei diesen Dareios befand. Endlich fand man ihn, den Krper voll Speerwunden, auf einem Reisewagen liegend, seinem Ende nahe. Er verlangte noch zu trinken; Polystratos reichte ihm frisches Wasser; Dareios trank und sprach: Mann, dies ist der Gipfel all meines Unglcks, da ich Gutes empfange, ohne es vergelten zu knnen; dir wird Alexander, dem Alexander aber werden die Götter seine Freundlichkeit gegen meine Mutter und Gattin und meine Kinder vergelten, ihm reiche ich durch dich die Rechte." Mit diesen Worten ergriff er des Polystratos Hand und verschied. Als Alexander hinzukam, ward er offenbar der den Tod des Dareios sehr betrbt; er lste seine eigene Chlamys, warf sie auf den Leichnam und hllte ihn damit ein. Als er spter des Bessos habhaft geworden, befahl er, ihm Nase und Ohren abzuschneiden, nach Ekbatana zu führen und in Stcke zu zerreien. Den Leichnam des Dareios lie er mit voller Pracht und Feierlichkeit in den Knigsgrbern in Persis beisetzen, seinen Bruder nahm er unter die knigliche Garde auf. Als er im Begriffe, nach Indien aufzubrechen, sah, wie das Heer mit Beute beladen sich nur langsam und schwerfllig vorwrts bewegte, lie er zuerst seinen eigenen Wagen und die der adeligen Garde verbrennen; hierauf befahl er, auch an die der Makedonier Feuer zu legen. Die Ausfhrung dieses Befehls schien gefhrlicher, als sie in Wirklichkeit war; denn nur wenige zeigten Unwillen darber; die meisten teilten unter jauchzendem Geschrei von dem Reichtume aus, das brige verbrannten und vernichteten sie. Alexander setzte mit neu entflammtem Eifer den Zug fort. Doch schon bewies er sich auch als furchtbaren und unerbittlichen Rcher aller Vergehen. So lie er Menandros, der zur adeligen Garde ge-hrte und von ihm zum Befehlshaber einer Festung ernannt war, hinrichten, weil er dort nicht bleiben wollte, und Orfodates, den Anfhrer der aufstndischen Barbaren, ttete er selbst durch einen Bogenschu. Viele Gefahren bedrohten ihn in Schlachten, mehrfach wurde er gefhrlich verwundet;

9. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 206

1909 - Regensburg : Manz
T 206 Alexander am Hyphasis. Fahrt in den indischen Ozean. Rckmarsch. und wurden endlich dort alle zusammengedrngt. Mit Tagesanbruch hatte der Kampf be-gnnen; erst um die achte Stunde gaben ihn die Feinde auf. Die Schlacht gegen Poros stumpfte jedoch die Kampfeslust der Makedonier ab, so da sie nicht noch weiter in Indien vordringen wollten. Da sie Poros mit seinen 20.000 Mann zu Fu und 20.000 Reitern nur Mit Mhe besiegt und nicht ohne Schwierigkeit und Gefahr auf Booten und aufgeblasenen Huten das linke Ufer des Hydraotes (Rav!) erreicht hatten, erstrmten sie noch die Stadt Sangala, wo Alexander 17.000 Inder der die Klinge springen lie und 70.000 Gefangene machte; aber nun am Hyphasis (Bejas) angelangt, traten sie entschlossen gegen Alexanders Drngen auf, auch der den Ganges zu gehen, von dem sie erfuhren, da das jenseitige Ufer mit Schwerbewaffneten, Reitern und Elefanten bedeckt sei. Man sagte nmlich, da die Könige der Gangariden und Prasier Alexander mit 80.000 Reitern, 200.000 Mann zu Fu, 8000 Streitwagen und 6000 Kriegselefanten erwarteten. Und es lag keine bertreibung in diesen Zahlen. Denn Sandrokottas, der nicht viel spter König ward, schenkte dem Seleukos 500 Elefanten und durchzog mit einem Heere von 600.000 Mann erobernd ganz Indien. Zuerst schlo sich Alexander in Unmut und Zorn in sein Zelt ein und wute seinem Heere keinen Dank fr alle seine riesigen Leistungen, wenn es nicht der den Ganges ginge, sondern betrachtete die Umkehr als ein Eingestndnis der Niederlage. Nach zwei Tagen beharrte er scheinbar noch immer auf seinem Entschlsse und brachte das bei Flubergngen bliche Opfer dar. Die Opfertiere gaben Zeichen von bler Vorbedeutung; er beugte sich dem Willen der Götter und gab unter dem einstimmigen und unbegrenzten Jubel des Heeres Befehl zur Umkehr. Um den Ruhm des Zuges bis zur Grenze des Fnfstromlandes noch zu erhhen, lie er grere Waffen und Krippen fr Pferde und schwerere Zgel als die gewhnlichen verfertigen und umherzerstreuen. Das uere Meer zu sehen, baute Alexander hierauf viele Ruderschiffe und Fle und fuhr lang-fam den Hydaspes hinab, während eine Abteilung der Armee auf dem rechten, die andere auf dem linken marschierte. Doch war die Fahrt nicht tatenlos und unkriegerisch; bei den Stdten, zu denen er kam, stieg er ans Land und unterwarf alle. Die ganze Reise bis zum Meere erforderte neun Monate. Als er mit der Flotte in den Ozean hinausgesteuert war, wohl, um sagen zu knnen, da -er das groe Meer von Indien befahren habe, opferte er den Gttern und besichtigte die Beschaffenheit des Meeres und der Kste, soweit es mglich war. Dann trat er den Rckmarsch an, indem er die Bitte an die Götter richtete, es mge nach ihm kein Mensch der die Grenze seines Zuges hinauskommen. Der Flotte gab er die Weisung, lngs dem Lande hinzufahren, sie erhielt Nearchos zum Admiral und Onesikritos zum Obersteuermann. Er selbst zog zu Land durch das Gebiet der Oriter, geriet aber in die uerste Bedrngnis und verlor so viele Leute, da er von der streitbaren Mannschaft nicht den vierten Teil aus Indien zurckbrachte. Und doch hatte er 120.000 Mann zu Fu und 15.000 Reiter gehabt. In der gedrofischen Wste wurden die Kamele schon in den ersten Tagen geschlachtet; nun wteten Hunger und Durst und Krankheit unter dem Heere. Nach einem mrderischen Marsche von sechzig Tagen fand der Rest der Armee endlich in Pura reichlichen Vorrat, den die nchsten Satrapen und K-nige herbeigeschafft hatten. Von hier zog Alexander mit dem Heere im Festanfzug in sieben Tagen durch Kar-manien. Hier kam zu seiner Freude auch Nearchos zu ihm. Von diesem und der Flotte hatte er lange nichts mehr gehrt, was ihn sehr dster stimmte. Nun war Nearch an der schnen karmanischen Kste von Harmozia gelandet, nachdem er vielfltige Gefahren, unter andern einen furchtbaren Seesturm und drckenden Mangel an Trinkwasser und Speisevorrat

10. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 248

1909 - Regensburg : Manz
Bndnis mit Makedonien und Sizilien. Die rmische Bundesgenossenschaft erschttert. Unttigkeit^ trotz allem Sparen im Unterhalt der mitgebrachten Soldaten wurden seine Kassen allmhlich leer, der Sold kam in Rckstand und die Reihen seiner Veteranen fingen an sich zu lichten. Jetzt aber brachte die Siegesbotschaft von Cann selbst die Opposition daheim zum Schweigen. Der karthagische Senat beschlo, dem Feldherrn betrchtliche Unter-sttzungen an Geld und Mannschaft teils aus Afrika teils aus Spanien, unter anderm 4000 numidische Reiter und 40 Elefanten zur Verfgung zu stellen und in Spanien wie in Italien den Krieg energisch zu betreiben. Die lngst besprochene Offensivallianz zwischen Karthago und Makedonien war anfangs durch den pltzlichen Tod des Antigonos, dann durch seines Nachfolgers Philippos Unentschiedenheit und dessen und seiner hellenischen Bundesgenossen unzeitigen Krieg gegen die toler (220217) verzgert worden. Erst jetzt nach der cannen-fischen Schlacht fand Demetrios von Pharos Gehr bei Philippos mit dem Antrage, seine illyrischen Besitzungen an Makedonien abzutreten sie muten freilich den Rmern erst ent> rissen werden und erst jetzt schlo der Hof von Pella ab mit Karthago. Makedonien bernahm es, eine Landungsarmee an die italische Ostkste zu werfen, wogegen ihm die Rckgabe der rmischen Besitzungen in Epirus gesichert wurde. In Sizilien hatte König Hieron während der Friedensjahre, soweit es mit Sicherheit geschehen konnte, Neutra-litt gehalten und auch den Karthagern während der gefhrlichen Krisen nach dem Frieden mit Rom namentlich durch Kornsendungen sich gefllig erwiesen. Es ist kein Zweifel, da er den abermaligen Bruch zwischen Karthago und Rom hchst ungern sah; aber ihn 'abzu-wenden, vermochte er nicht, und als er eintrat, hielt er mit wohlberechneter Treue fest zu Rom. Allein bald darauf (Herbst 216) rief der Tod den alten Mann nach 45jhriger Regierung ab. Der Enkel und Nachfolger des klugen Greises, der junge, unfhige Hiero-ntjmus, lie sich sogleich mit den karthagischen Diplomaten ein, und da diese keine Schwierig-keiten machten, ihm zuerst Sizilien bis an die alte karthagisch-sizilische Grenze, dann sogar, da sein bermut stieg, den Besitz der ganzen Insel vertragsmig zuzusichern, trat er in Bndnis mit Karthago und lie mit der karthagischen Flotte, die gekommen war, um Syra-kus zu bedrohen, die syraknsanische sogleich sich vereinigen. Die Lage der rmischen Flotte bei Lilybum, die schon mit dem zweiten bei den gatischen Inseln Postierten karthagischen Geschwader zu tun gehabt hatte, wurde auf einmal sehr bedenklich, während zugleich die in Rom zur Einschiffung nach Sizilien bereitstehende Mannschaft infolge der cannensischen Nieder-lge fr andere und dringendere Erfordernisse verwendet werden mute. Was aber vor allem entscheidend war, jetzt endlich begann das Gebude der rmischen Eidgenossenschaft aus den Fugen zu weichen, nachdem es die Ste zweier schwerer Kriegsjahre unerschttert ber-standen hatte. Es traten auf Hannibals Seite Arpi in Apulien und Uzentnm in Messapien, zwei alte, durch die rmischen Kolonien Luceria und Brnndisium schwer beeintrchtigte Städte, die smtlichen Städte der Brettier diese zuerst von allen mit Ausnahme der Peteliner und der Eonsentiner, die erst belagert werden muten, die Lucaner grtenteils, die in die Gegend von Salernum verpflanzten Picenter, die Hirpiner, die Samniten mit Ausnahme der Pentrer, endlich und vornehmlich Capua, die zweite Stadt Italiens, die 30.000 Mann zu Fu und 4000 Berittene ins Feld zu stellen vermochte und deren bertritt den der Nach-barstdte Atella und Calatia entschied. Freilich widersetzte sich die vielfach an das rmische Interesse gefesselte Adelspartei berall und namentlich in Capua dem Parteiwechsel sehr ernst-lich und die hartnckigen inneren Kmpfe, die hierber entstanden, minderten nicht wenig den Vorteil, den Hannibal von diesen bertritten zog. Er sah sich zum Beispiel gentigt, in Capua einen der Fhrer der Adelspartei, Decius Magius, der noch nach dem Einrcken der Phniker hartnckig das rmische Bndnis verfocht, festnehmen und nach Karthago ab-
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