Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

2. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 2

1858 - Berlin : Nauck
r - * ■ b . v „.i., -< ' ■’ , : 1, ■ ■' v Alte Geschichte. Von den ältesten Zeiten bis zum Untergange des weströmischen Reiches — 476 n. Chr. Die alte Geschichte zerfällt in vier Hauptabschnitte 1) die Urvölker (die ältesten Völker Asiens und Afrika's bis zu den Kriegen der Perser gegen Griechenland o. 500 v. Chr.), 2) die Hellenen (bis nach dem Tode Alexanders des Großen, o. 300 v. Chr.), 3) die Römer bis zum Untergange ihrer Republik, 31 v. Chr., 4) die Zeit der römischen Kaiser, bis 476 n. Chr. Erster Hauptabschnitt. Die Urvölker. §- 1. Die Urzeit. — Vor dem Anfänge der eigentlichen Geschichte, die erst da beginnt, wo die Ereignisse durch schrift- liche Denkmäler (Geschichtswerke, Urkunden, Inschriften u.s.w.) bestätigt werden, liegt eine Zeit, aus der sich nur dunkle Sagen bei den Völkern erhalten haben, die aber alle zur Bestätigung dessen dienen, was uns in dem ehrwürdigsten der Bücher, der heiligen Schrift, über jene Zeit ge offen- bart ist. Die Erforschung des Innern der Erde hat es erwiesen, daß dieselbe erst mehrere Entwickelungsstusen durchgemacht hat, ehe sie in ihrer jetzigen Gestalt geeignet wurde, der Wohnsitz des Menschen zu werden (6 Tage. — 1. Buch Mos., Kap. 1). — Wo der Ursitz der Menschen gewesen sei, läßt sich nicht mehr bestimmt Nachweisen; aber die Bibel und die Sagen des Alterthums weisen uns daraus hin, daß die Wiege des Menschengeschlechts (das Paradies, I.mos., 2.) in Hoch- asien zu suchen ist, wo wir auch die günstigsten Naturver- hältnisse finden, wie sie diekindheit unseres Geschlechts bedurfte.

3. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 3

1858 - Berlin : Nauck
I. Abschnitt. Die Urvölker, v. d. ältesten Zeiten bis 500 v. Ehr. 3 Der Mensch, geschaffen nach dem Bilde Gattes, war zum Herrn der ganzen Schöpfung bestimmt; aber durch die Sünde wurde das göttliche Ebenbild verloren, und die ent- artete Menschheit ging durch die Sündfiuth zu Grunde, indem -nur Noah und seine Familie als Begründer eines neuen Geschlechts erhalten wurden. — Der Bericht der Bibel über dies Ereigniß (1. Mos. 6—9.) wird nicht nur durch die Gestaltung der Erdoberfläche und ihre Beschaffenheit (Versteinerungen) bestätigt, sondern auch durch die Sagen fast aller Völker (Griechische Sage von der durch Zeus her- beigeführten Wasserfluth, aus der nur Deucälion und seine Frau Pyrrha sich retteten. Aehnliche Sagen finden sich nicht nur bei asiatischen Völkern, sondern selbst bei den Lapplän- dern, Grönländern, Mexikanern, Chilesen u. a.). §- 2. Die ältesten Völker. — Die Nachkommen Noahs entzweiten sich bald. Dadurch wurde ihre Zerstreuung her- beigeführt, und allmälig verbreitete sich das menschliche Ge- schlecht über die ganze Erde. Die Verschiedenheit der Wohn- sitze, in welche äußeres Schicksal oder eigene Neigung die Menschen führte, hatte natürlich auch auf ihre Lebensweise großen Einfluß. Die Bewohner der Steppen und Wüsten Hochasiens blieben Nomaden. Die, welche nach reichen Ebenen und milden Flußthälern zogen, gründeten daselbst feste Wohnsitze, bearbeiteten den fruchtbaren Boden, und Gewerbe und Künste fanden bei ihnen Eingang. Die Be- schäftigung derer, die auf den Gebirgen ihren Aufenthalt nahmen, wurde Jagd und Krieg; diejenigen aber, welche sich an den Küsten der Meere niederließen, trieben Fischfang und Handel. Als sich Noahs Nachkommen weiter über die Erde verbreiteten, wurden die Offenbarungen des wahren Gottes bald vergessen, da die innere Gemeinschaft mit ihm durch die Sünde unterbrochen war (Nom. !, 21.) Dennoch hatten die Menschen das Bedürfniß, ein über ihre Ohnmacht erhabenes Wesen zu verehren, von dem sie sich abhängig fühlten; aber weil sie sich nicht über die Natur zu Gott erheben konnten, suchten sie ihn in der Natur, und erwiesen dem göttliche Verehrung, was ihnen durch Schönheit oder gewaltige Kraft ausfiel. So entstand das Heidenthum. Den Einen wurden die Himmelskörper durch ihre Majestät, die Regelmäßigkeit ihrer Bewegungen und ihren Einfluß aus irdische Dinge zum Gegenstand der Verehrung (Gestirn- dienst, 5. Mos. 4, 19.), und ebenso wurde auch jede andere furchtbare, oder wohlthätige Kraft der Natur verehrt (Weish. 13, 2. 3.). Andere suchten sich die Gottheit in sichtbarer Gestalt zu vergegenwärtigen, und leicht wurde dann das Bild mit der Gottheit selbst verwechselt. Noch andere sanken zur göttlichen Verehrung der Thiere, ja ganz lebloser Dinge (Fetische) herab (vergl. Röm. 1, 23). Die älteste Form der Gemeinschaft unter den Menschen war 1*

4. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 3

1878 - Berlin : Nauck
Von den ltesten Zeiten bis 500 v. Chr. 3 heit ging durch die Sintfluth, d. h. allgemeine Wassersflnth, zu Grunde, indem nur Noah und seine Familie als Begrnder eines neuen Geschlechts erhalten wurden. Der Bericht der Bibel der dies Ereigni (1. Mos. 69) wird nicht nur durch die Gestaltung der Erdoberflche und ihre Beschaffenheit (Ver-steinernngen), sondern auch durch die Sagen sast aller Völker besttigt. Nach griechischen Sagen wurde durch Zeus eine Wasserflnth herbeigefhrt, aus der nur Deukaliou und seine Frau Pyrrha sich retteten. Aehnliche Sagen finden sich nicht nur bei asiatischen Vlkern, sondern selbst bei den Lapplndern, Grnlndern, Mexikanern, Chinesen u. a. 2. Die ltesten Völker. Die Nachkommen Noahs entzweiten sich bald. Dadurch wurde ihre Zerstreuung herbeige-fhrt, und allmhlich verbreitete sich das menschliche Geschlecht der die ganze Erde. Die Verschiedenheit der Wohnsitze, in welche ueres Schicksal oder eigene Neigung die Menschen fhrte, hatte natrlich auch auf ihre Lebensweise groen Ein-flu. Die Bewohner der Steppen und Wsten Hochasiens blieben Nomaden. Die, welche nach reichen Ebenen und milden Fluthleru zogen, grndeten daselbst feste Wohnsitze, bearbeiteten den fruchtbaren Boden, und Gewerbe und Knste fanden bei ihnen Eingang. Die Beschftigung derer, die auf den Gebirgen ihren Aufenthalt nahmen, wurde Jagd und Krieg; diejenigen aber, welche sich an den Ksten der Meere niederlieen, trieben Fischfang und Handel. Als sich Noahs Nachkommen weiter der die Erde verbreiteten, wurden die Offenbarungen des wahren Gottes bald vergessen, da die innere Gemeinschaft mit ihm durch die Snde unterbrochen war (Rm. 1, 21). Dennoch hatten die Menschen das Bedrfnis, ein der ihre Ohnmacht erhabenes Wesen zu verehren, von dem sie sich abhngig fhlten; aber weil sie sich nicht der die Natur zu Gott erheben konnten, suchten sie ihn in der Natur und erwiesen dem gttliche Verehrung, was ihnen durch Schnheit oder gewaltige Kraft auffiel. So entstand das Heidenthum Den Einen wurden die Himmelskrper durch ihre Majestt, die Regelmigkeit ihrer Bewegungen und ihren Einflu auf irdische Dinge zum Gegenstand der Verehrung (Gestirndienst, 5. Mos. 4, 19), und ebenso wurde auch jede andere furchtbare oder wohl-thatige Kraft der Natur verehrt (Weish. 13, 2. 3). Andere suchten sich die Gottheit in sichtbarer Gestalt zu vergegenwrtigen, und leicht wurde dann das Bild mit der Gottheit selbst verwechselt. Noch andere sanken zur gttlichen Verehrung der Thiere, ja ganz lebloser Dinae (Fetische) herab (vgl. Rm. 1, 23). Die lteste Form der Gemeinschaft unter den Menschen war die Familie. An der Spitze derselben stand, so lange sie

5. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 9

1878 - Berlin : Nauck
Von den ltesten Zeiten bis 500 v. Chr. Wishnu (Wasser und Luft, der erhaltende Gott) und Siva (Feuer, der zerstrende, verwandelnde, richtende und strafende Gott) offenbart. Zu Brahma soll alles Dasein zurck-kehren; das Leben des Menschen aber ist ein Zustand der Prfung. Der Tugendhafte erhebt sich nach dem Tode zu Brahma und nimmt Theil an seiner Seligkeit; die irdisch gesinnte Seele dagegen mu in stufenweise niedrigere Thier- und Pflanzenkrper wandern, bis sie sich in einem bestimmten Kreislaufe gereinigt hat (Seelenwan-deru ug). Opfer, Wallfahrten, Abwaschungen, Bungen. Im Gegensatz gegen die brahmanische Religion trat spater in Indien die buddhistische aufts^zhr Stifter Sakya-mnni, der Sohn des mchtigen indischen Knigs Suddhodana im 6. Jahrh. v. Chr., zog ' sich, von Schmerz der das Verderben der Menschen erariffen, in die Einsamkeit zurck und trat dann als Verbesserer der Religion auf. Alles in der Welt, lehrte er, entsteht und vergeht in bestndigem Wechsel nach einer unabnderlichen Notwendigkeit; doch kann der Mensch mit freiem Willen sein Schicksal lenken. Durch Tugend ae-langt er schon auf Erden zur Wrde eines Weisen oder Buddha und nach dein Tode zu seliger Vereinigung mit der Gottheit (Nir-wana). Clibat und Mnchsleben der Priester; kein Kastenunter-schied. Bald breitete sich diese Religion in Indien aus (Tempel zu Salsette), und spter durch die Brahmanen aus Vorderindien ver-drngt, fand sie groen Eingang in Hinterindien, China (Religion des Foe), Japan, unter den Mongolen und Kalmcken, so da sie jetzt der 300 Millionen Bekenner zhlt. Ihr Oberhaupt ist seit dem 16. Jahrh. der Dalai-Lama in Tbet, der Stellvertreter des Sakyamuni, der fast als wirkliche Gottheit verehrt wird. Auer den Veda's und Purana's dienen besonders die beiden groen, vielleicht Jahrtausende v. Chr. verfaten Heldengedichte Bsaiami und Mahabharata, wie jene in der heiligen Sprache der Inder', der Sanskritsprache, geschrieben, dazu, um die Gtterlehre derselben kennen zu lernen. Erst weit spter entwickelte sich in Indien die weltliche Dichtkunst, too gehrt Kalidsas herrliches Drama Sakonta l erst dem letzten Jahrh. v. Chr. an. Die Frauen. -Wie das Volksleben, so war auch das Familienleben der alten Inder noch lehr mangelhaft, und wie die hheren Kasten die niederen beherrschten, so befanden sich auch die Frauen, obgleich sie in hoher Achtung standen und nicht wie bei den rohen Vlkern als blo sachliches Besitzthum betrachtet wurden, in drckender Abhngigkeit von Vater, Shnen und mnnlichen Verwandten. Verbrennen der Wittwen nach dem Tode ihres Mannes. Auch bei dem Zendvo lke standen die Frauen in durch-aus untergeordnetem Verhltnisse zu den Mnnern. . 5. Babylonier und Assyrer. Auch in den von Gebirgen begrenzten Flnthlern des Euphrat und Tigris, in der Bibel Sinear, von den Griechen Mesopotamien genannt, namentlich in dem sdlichen Theile, dem alten Babylonien, lieen sich frh Nomaden nieder, die der fruchtbare Boden bald zum Ackerbau und zur Vereinigung in groen Stdten ver-

6. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 4

1878 - Berlin : Nauck
4 Alte Geschichte. I. Abschnitt. Die Urvlker. nomadisch lebte, der Familienvater als Herrscher und Priester, und wenn sich aus ihr neue Familien bildeten, so blieben sie zusammen unter der Leitung des Stammoberhauptes (patriarchalische Verfassung). Lieen sie sich aber in festen Wohnsitzen nieder, so wurde eine Vertheilung der Arbeit nthig, und damit entstand die Verschiedenheit der Stnde; fr die Aufrechthaltung der Ordnung aber mute durch Gesetze gesorgt werden. Damit die-selben dem Volke heiliger erschienen, wurden sie mit der Religion in Verbindung gesetzt, und fo erhielten die Priester, die sich auch als Bewahrer der religisen berlieferungen bald in fast ausschlielichem Besitze aller Wissenschaft und Bildung befanden, in der ltesten Zeit berall das grte Ansehen (Priesterstaaten). Um sich die Herrschaft zu erhalten, suchten die Priester nun ihre Kenntnisse ihren Nachkommen durch Geheimlehren zu bewahren und sich von dem brigen Volke streng zu sondern; so entstaub die Priester-faste. Auch das brige Volk sonberte sich dann bald nach den verschiedenen Verrichtungen in Kasten (erbliche Staube), in benen sich die Kenntnisse vom Vater auf den Sohn forterbten. Das grte Ansehen aber erhielt nach der Priesterkaste natrlich die Kriegerkaste, die in den Zeiten der Roth das Volk schtzte und oft die Priesterkaste zwang, mit ihr die Herrschaft zu theilen. . 3. Die Chinesen und Aegypter. Die geschichtlichen Völker gehren smmtlich der kaukasischen Menschenrace an. Zwar hat auch das zur mongolischen Race gehrenbe Volk der Chinesen es schon frh zu einem nicht unbebeutenbent Grabe von Bildung gebracht, aber theils schlo es sich frhzeitig auf der einmal erreichten Bilbungsstufe ab, so ba selbst der weise Confucius (Con-fu-tfe), der im 6. Jahrhundert v. Chr. eine reinere Sittenlehr e unter dem Volke verbreitete und die heiligen Schriften bestellten in fnf Bchern unter dem Titel Kings sammelte, es nicht zu hherer geistiger Bilbung zu erheben vermochte, theils ist es bisher ohne allen Einflu auf den Entwicklungsgang der Menschheit geblieben und gehrt deswegen der Geschichte nicht an. Die im 3. Jahrh. v. Chr. erbaute groe Mauer vermochte das Land nicht gegen feindliche Einflle zu ichtzen, und endlich wurde es im 13._^al)rf). n. Chr. von dem Mongolenkhan Kublai unterworfen. Erst nach 90 wahren wurden die Mongolen wieder verdrngt, und nun stand das Land unter einheimischen Herrschern; 1645 aber unterwarf sich basselbe der Alleinherrfcher der Manbschu. dessen Nachkommen noch jetzt der China regieren. Die inneren Zustnbe wrben durch allen bieseit Wechsel nicht vernbert, und das Land blieb allen brigen Vlkern fast gnzlich verschlossen, bis die Chinesen durch einen Krieg mit Engfanb (1840 1842) gezwungen wrben, fnf Hafen dem Verkehr mit den Europern zu erffnen. Seitbem bricht sich der Einflu des Abendlandes trotz der Abneigung des Herrschers und blutiger Ausbrche des Volkshasses immer mehr Bahn. Zu den ltesten Vlkern gehren die Aegypter und Aethi-open. Die Aegypter sind, die negerartigen Urbewohner des Landes sich unterwerfend, aus Asien eingewandert, und zwar

7. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 8

1878 - Berlin : Nauck
8 Alte Geschichte. I. Abschnitt. Die Urvlker. nach Sdwest, theils in die Gebirge, wie die Vorfahren der Meder und Perser (. 8), theils in die milden Thler des Amu und Sir. Die letzteren, das Zendvolk, bildeten einen Priesterstaat und wurden spter von den ihnen verwandten Medern und Persern und den Assyrern unterjocht. Als Gesetzgeber und Religions-lehrer trat schon vor der Unterwerfung durch die Assyrer unter den Ariern Zoroaster (Zarathnstra) auf, welcher als Verfasser ihrer heiligen Schriften (des Zendavesta d. h. des lebendigen Wortes) genannt wird. Ihre Religion (die Zendreligio) hing mit den: Gestirndienst zusammen. Alle Dinge haben nach derselben ihren Ursprung in dem ewigen, unerschaffenen All. Dieses schuf im Anfang den Ormnzd und Ahriman (das gute und bse Wesen. Licht und Finsternis), die mit einander kmpfen, bis nach zwlftausend fahren das Licht und das Gute siegt. Zoroaster lehrte Unsterblichkeit der Seele und Vergeltung nach der Auferstehung der Todteil. Einfache Gottesverehrung reine Sittenlehre. Ein anderer Zweig des arischen Volksstammes sind die Inder, die sich der den Hindnknsch nach Sden hinabzogen und sich durch das Thal von Kaschmir und das Pendschab bis zum Vindhya-Gebirge hin ausbreiteten, indem sie die ursprnglichen (negerartigen) Bewohner theils unterwarfen, theils weiter nach Sd-Ost drngten. Erst sehr spt erhalten wir sichere geschichtliche Nachrichten der dies Volk, obgleich schon frh der Handel nach Indien bedeutend war; ein unvergngliches Denkmal aber von dem hohen Grade der Bildung der alten Inder sind ihre aus uralter Zeit stammenden Werke der Dichtkunst und Baukunst, und noch heute erfllt der Anblick der ungeheuren Felsentempel auf Elephaute und Salsette bei Bombay, der unterirdischen, aus dem Felsen gehauenen Grotten zu Elora (der Kailasa), der Felsenstadt Mahamalipra n. a. mit Bewunderung. Gehemmt aber wurde bei ihnen das Fortschreiten der Bildung durch die Eintheilnng des Volkes in Kasten, unter denen die hchste die der Priester oder Brahmanen war, nach der Sage aus dem Haupte des Gottes Brahma entsprossen, während die Krieger aus seiner Brust, die Ackerbauer und Handwerker aus den brigen Theilen seines Krpers hervorgegangen seien. Die unterste Stufe unter den Bewohnern des Landes nahmen die von den Urbewohnern abstammenden Pariahs ein, ohne Religion und Menschenrechte. Ihr bloer"anblick verunreinigte die Priester, die sie tobten durften. Nach den heiligen Schriften der Inder (den Veda's und ihren Umarbeitungen, den 18purna's) ist alles Dasein von der ewigen, unendlichen Gottheit (Brahma oderparabrahma) ausgeflossen, die sich als Brahma (Licht, der schaffende Gott),

8. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 358

1830 - Berlin : Reimer
— 358 gion: jeder Mensch, selbst im rohesten, wildesten Zustande hat das Gefühl von dem Dasein unsichtbarer Kräfte, welche die Natur und die Schicksale regieren. Die verschiedenen Weisen, vermittelst deren die Völker dieses Gefühl kund ge, bcn, haben eben so viele verschiedene Religionen hervorge, bracht. Doch lassen sie sich auf zwei Hauptgesichtspunkte zurückführen, auf den Polytheismus, welcher mehrere Gottheiten annimmt, und auf den Monotheismus, der riur an einen einzigen wahren Gott glaubt, den Schöpfer «nd Regierer der Welt, der sich dem Menschengeschlecht ge, offenbaret hat. Erlaüterung 1. Unter den Formen des Polytheismus sind folgende die verbreitetsten; 1) Der Fetisch»Glaube, der jede Art belebter oder lebloser Dinge als mit göttlicher Kraft versehen, annimmt. 2) Der Bra h ma - G lau b e, der Glaube an eine Drei-Gottheit, an Brahma den Schöpfer, Wischnu den Erhalter, und Schiwa den Zerstörer der Welt. Zweige des Brahmiömus sind: der Buddha-Glaube, oder das von Buddha umgestaltete und gemilderte System des Brahmaglaubens, in andern Gegenden unter der Form des Sch «Manismus, dessen Haupt der Dala: Lama ist, ♦ von dem angenommen wird, daß er niemals sterbe, oder un» ter dem Namen der Fo Religion. 3) Die Lehre des Confuciuö (Kon-fu-tse), welche voraussetzt, das alles was vorhanden, von einem göttlichen Geiste durchdrungen sei; ihre Anhänger beten den Himmel und die Erde an, die Sonne, Mond und Sterne, die Geister der Verstorbenen; sie ist ein veredelter Fetischismus. Die Tao-szü und Ssin- too Religion, Abzweigungen der vorigen, gegründet auf den Glauben an Geister, Dämonen und vergötterte Menschen. Erlaüterung 2. Der Monotheismus giebt sich in drei Haupt, formen zu erkennen, 1) durch die mosaische Relig ion, in der zuerst die Einheit Gottes ausgesprochen ist; 2) durch die christliche Religion, welche im Schooße der mosai» schen, und 3) durch die muhamedische Religion, oder den Islam, die neben der christlichen als Mischung dieser und der mosaischen entstanden ist. Christi Lehre beglückt die Menschheit noch nicht seit zweitausend Jahren, dennoch glaubt an Jesum Christum, den Heiland der Welt, fast ein Drittel der Gesammtheit der Menschen (siehe unten §. 227.); seine Lehre, der Inbegriff aller Tugend und höchsten Entwickelung des Menschen in moralischer und intellektueller Beziehung, ist durch alle Erdtheile verbreitet; alle Völker, die an Jesum als höchsten Gesandten Gottes, glauben, haben die höchste Stufe der Gesittung erstiegen. Rur der Form nach Gott

9. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

10. Die Geschichte des Alterthums - S. 61

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
20. Das Kastenwesen Der Inder. 61 Diese letzteren mögen die Qüdräs gewesen sein, welche in der nach der Trennung der östlichen und westlichen Arier festgestellten indischen Kastenverfassung die vierte Kaste constituirten. Erst nach der Trennung der arischen Volksmasse scheinen sich aucht die Priester zu einer Kaste abgeschlossen zu haben. So war denn eine Einthei-lung des indischen Volkes in vier Stände entstanden, von denen, den indischen heiligen Schriften gemäß, die Brahmanäs die erste Stelle einnahmen ; die zweite die Kshaträs; die dritte die eigentlich Arjäs genannte Masse, welche aber auch als Haupttheil des Volkes den allgemeinen Namen für Mensch, vig (im Plural vig-äs), führten; die vierte bildeten ursprünglich die Unterworfenen, zu denen aber in älteren Zeiten, ehe die Kastenverfassung noch streng abgeschlossen war, auch die verarmten oder sonst herabgekommenen arjäs gedrängt wurden. Den B rahm anen allein, mit Ausschluß der übrigen Kasten, steht zu die'erklärung der Vedas, der Beistand bei Anderer Opfer und das Empfangen von Almosen aus reinen Händen. Dem Wesen nach sollten sie aber die Repräsentanten und Förderer des ganzen geistigen Lebens des indischen Volkes sein; aus ihren Reihen traten die Lehrer, die höheren Staatsbeamten, Richter, Gelehrten, Weisen, Dichter u. s. w. hervor. Ihre Lebensweise soll streng und tadellos sein; sie sollen keine Schätze sammeln, sondern nur so viel zu erwerben suchen, als für ihre Lebensbedürfnisse genügt. Natürlich ward diese Vorschrift schon seit den ältesten Zeiten nicht sonderlich beobachtet. Die Brahmanen, im Besitze der einträglichsten Aemter, benutzten ihre Stelle auf recht orientalische Weise, so weit wir die Geschichte verfolgen können; zum Zweck des Lebensunterhalts darf schon nach dem Gesetzbuche des Manu der Brahmane auch Kriegsdienste, Ackerbau, Kaufmannschaft, Viehzucht u. s. w. treiben. Ihre Ländereien sollen frei von Abgaben sein. Wollten die Brahmanen die höchste Ehre genießen, zu welcher ihre Geburt sie befähigte, so mußten sie sich dem Studium der Vedas insbesondere widmen und dem damit verknüpften Anachoretenleben. In diesem Falle war höchste Sittenreinheit und Tugend, letztere in dem stärkst-ascetischen Sinne, ihr Hauptrequisit. Ehrgeiz sowohl als auch heilige und würdige Motive haben von je her und selbst jetzt noch Brahmanen in diese reine und ehrenvolle Bahn geführt; allein eben so häufig, oder vielmehr noch häufiger, trieben sie sich an den verderbten indischen Höfen der Fürsten und anderer Großen herum, wie insbesondere die indischen Dramen zeigen. Die Kriegerkaste, ursprünglich Kshatra {Sd&Qoi bei Arrian als Volksname), später Kshatrija, deren Beschäftigung der Kriegsdienst ist, hatte der Theorie nach das Vorrecht, daß die Könige aus ihr stammen mußten, wiewohl dies im Leben wenig beobachtet wurde. Manu's Gesetzbuch erlaubt aber den Kshatrijas im Fall der Noth auch die Betriebsamkeit der Vaisjas. Die Kaste der Ackerbauer und Handelsleute, Vaigjäs, ursprünglich vigäs,
   bis 10 von 48 weiter»  »»
48 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 48 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 15
1 29
2 55
3 18
4 186
5 97
6 32
7 132
8 4
9 23
10 404
11 131
12 71
13 1
14 207
15 7
16 55
17 19
18 6
19 8
20 47
21 25
22 48
23 87
24 37
25 89
26 37
27 49
28 248
29 29
30 15
31 61
32 5
33 24
34 65
35 21
36 60
37 608
38 16
39 87
40 35
41 28
42 47
43 43
44 9
45 312
46 59
47 16
48 68
49 25

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 0
2 0
3 3
4 6
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 17
18 2
19 0
20 0
21 2
22 5
23 5
24 0
25 3
26 4
27 0
28 2
29 0
30 1
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 2
37 0
38 0
39 1
40 0
41 5
42 3
43 19
44 0
45 2
46 0
47 5
48 0
49 0
50 3
51 0
52 11
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 3
62 0
63 1
64 4
65 0
66 1
67 1
68 2
69 3
70 2
71 1
72 1
73 0
74 1
75 5
76 2
77 0
78 3
79 0
80 0
81 1
82 5
83 1
84 0
85 1
86 0
87 1
88 1
89 0
90 0
91 1
92 36
93 0
94 3
95 37
96 0
97 6
98 5
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 18
1 3
2 1
3 0
4 0
5 2
6 20
7 6
8 1
9 0
10 2
11 7
12 3
13 1
14 5
15 0
16 2
17 0
18 1
19 10
20 32
21 0
22 0
23 0
24 10
25 3
26 0
27 3
28 3
29 22
30 0
31 14
32 16
33 24
34 11
35 0
36 1
37 0
38 0
39 6
40 2
41 0
42 1
43 18
44 1
45 19
46 7
47 17
48 19
49 0
50 6
51 3
52 10
53 11
54 22
55 0
56 0
57 0
58 1
59 22
60 5
61 0
62 3
63 0
64 2
65 1
66 0
67 0
68 3
69 0
70 0
71 3
72 0
73 1
74 5
75 2
76 11
77 0
78 13
79 0
80 1
81 45
82 4
83 22
84 3
85 5
86 19
87 38
88 12
89 12
90 5
91 23
92 1
93 1
94 0
95 5
96 0
97 0
98 4
99 0
100 1
101 4
102 3
103 18
104 49
105 1
106 1
107 6
108 22
109 91
110 3
111 0
112 6
113 16
114 11
115 8
116 3
117 0
118 0
119 15
120 6
121 3
122 1
123 28
124 9
125 9
126 21
127 361
128 1
129 11
130 1
131 12
132 1
133 31
134 93
135 1
136 116
137 3
138 23
139 7
140 1
141 0
142 22
143 9
144 0
145 12
146 9
147 0
148 3
149 8
150 0
151 2
152 78
153 37
154 17
155 5
156 4
157 0
158 0
159 304
160 14
161 0
162 0
163 0
164 2
165 11
166 64
167 1
168 7
169 2
170 0
171 0
172 4
173 81
174 0
175 163
176 7
177 76
178 19
179 26
180 3
181 1
182 24
183 49
184 36
185 42
186 19
187 52
188 33
189 13
190 0
191 0
192 15
193 67
194 6
195 10
196 7
197 2
198 0
199 1