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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 58

1879 - Berlin : Reimer
58 Kypros. weit höheren südlichen (darin ein zweiter Olympos und die Hochgipfel des Aoon, j. Troödes 2000m). Zwischen beiden eine weite sehr fruchtbare Ebene, wie denn auch die Bergabhänge und Vorhügel, namentlich der Südseite, reichen Ertrag an Wein und Früchten, die höheren an Schiffbauholz gewährten, ausserdem metallreich sind, namentlich an Kupfer (Kvnqiog %dxxog, aes cuprium, cuprum). Der Besitz der Insel wurde daher seit sehr alter Zeit von den benachbarten Grossmächten und seefahrenden Völkern erstrebt, von denen die älteren Bewohner (uns unbekannten Stammes) assimilirt worden sind. Zahlreiche phoenikische Colonien, auch im Inneren, scheinen schon seit dem 15. Jahrh. bestanden zu haben, viele derselben wurden von Griechen in Besitz genommen schon vor der um 708 beginnenden assyrischen Oberherrschaft, nach deren Verfall Tyros wieder wenigstens die Südhälfte der Insel beherrscht; auch dem ägyptischen Reiche hat sie unter Amasis 567—40 angehört. Von der persischen Herschaft durch die athenische Seemacht 478 bis 449 befreit, wurde sie seit 410 zu einem fast unabhängigen griechischen Reiche (K. Euagoras von Salamis) vereinigt. Seit der Teilung des Alexander-Reiches den ägyptischen Ptolemäern unterworfen, wurde sie endlich 58 v. Chr. römische Provinz und als solche mit Kilikien vereinigt. *) Ganz verschieden die alt-orientalischen Namen: hebr. Kittim, assyr. Jatnan, ägypt. Kefa. 81. (Städte oder Staten auf Kypros.) Das Inselgebiet war in frühester Zeit unter eine grosse Zahl selbstständiger Fürstentümer geteilt, von welchen bis auf die Zeit der Vereinigung zum griechischen Gesammtstat noch 9 bestanden. Phoenikisch waren davon (also erst seit der ptolemaeisehen Periode hellenisirt) einige bedeutende Städte der Südküste: Kition (wonach die ganze Insel von den Phoe-nikiern und Hebräern Kittim genannt, j. Larnaka), Amathüs (d. i. Hamath „Festung“, j. Palaeo Limisso) und besonders Paphos (j. Bafa), die vorzüglichen Sitze des Cultus der phoenikischen Aschera (griech. Aphrodite); Unter den ebenfalls nach Maassgabe ihrer semitischen Namen ursprünglich phoenikischen, aber schon früh griechisch gewordenen Küstenstädten sind die bedeutendsten die am West- und Ost-Ende der centralen Ebene gelegenen, nur in Ruinen erhaltenen Soloi und Salamis, letztere seit Euagoras Hauptstadt der ganzen Insel, während die kleineren an der Nordküste Lapethos und Keryneia unter dem alten Namen (Lapatho, Tzerina) noch fortbestehen. Auch an der Südküste war Kurion schon in alter Zeit eine griechische Stadt.

2. Leitfaden der alten Geographie - S. 63

1879 - Berlin : Reimer
Babylonien. Chaldaea. 63 chaldaeische Dynastie, besonders durch K. Nabu-kudur-ugur (604—561) wieder aufgebaut, mit einem doppelten Mauerumfang -von 360 und 480 Stadien (9 und 12 d. M.), der allerdings nur teilweise mit Gebäuden ausgefüllt war, immer aber in der Blütezeit, noch als politisches Centrum des persischen Reiches, Millionen von überaus gewerbefleissigen Bewohnern enthalten haben muss.1) Ihr Verfall, der im 2. Jahrb. n. Chr. vollständig geworden war, begann mit der Teilung des makedonischen Grossreiches und der Verlegung der Hauptstadt nach der von Seleukos I. neugegründeten halbgriechischen Stadt Seleukeia am Tigris, die zwar nur kurze Zeit Residenz bieb, aber zu einer sehr bedeutenden Handelsstadt erwuchs und zur Zeit ihrer Zerstörung durch ein römisches Heer, 165 n. Chr., eine halbe Million Bewohner zählte. Ihr gegenüber östlich vom Tigris lag die Vorstadt Ktesiphön, von den parthischen Königen seit der Eroberung Babyloniens um 130 v. Chr. zu ihrer Residenz erhoben und als solche auch von den neupersischen (sassanidischen) Königen benutzt, bis auch sie seit der Erbauung von Baghdad im 8. Jahrh. in Ruinen verfiel. Im Mündungslande der vereinigten Ströme die unter den chal-daeischen Königen für den Seeverkehr mit Indien erbaute Hafenstadt Teredön; daneben eine der von Alexander angelegten und Alexandria benannten Städte, später umgenannt in Antiocheia, endlich seit der parthischen Eroberung Babyloniens (nach 130 v. Chr.) unter dem Namen X(xqcc% 2naaivov „Stadt (syr. Karka) des Spasines“, Sitz eines einheimischen Fürstentums, welchem mehrere Uferstrecken des persischen Meerbusens unterworfen waren und welches unter den Namen Charakene und Mesene (nach einer anderen Hafenstadt, syr. Maisän, Vorgängerin des späteren Basra) bis zum Beginn der Sassanidenherschaft ca. 230 n. Chr. bestand. -'j Von dem noch von Alexander bewohnten Königspalast am Euphrat wird der Umfang der äusseren Maner auf 60 Stadien = 1% d. M. angegeben; der imter Nabu-kudur-ut?ur vollendete, in 7 Stufen zu dem Tempel des Bel sich 600 Fuss hoch erhebende Prachtbau muss das hüihste aller jemals auf der Erdoberfläche entstandenen Bauwerke gewesen sein. Die ganze Landschaft aber war in der Blütezeit der einheimischen semitischen Reiche und noch des persischen bedeckt mit hunderten von zum Teil sehr grossen Städten, von denen ungeheure Backstein-Trümmerhaufen (namentlich künstlich aufgeführte oben als Unterbauten von Tempeln) noch vorhanden sind; einzelne darunter besonders im südlichen Teile, dem Chaldäerlande im engeren Sinne, wie Uru und Uruku (Onyov, Erek des A. T., j. Warka) galten für älter, als Babylon selbst. 8/. Assyria. Der einheimische Name Asstir oder Aschür (so auch hebr.,^ dagegen in dem seit dem Untergang des assyrischen Reiches auch am Tigris verbreiteten aramäischen Dialekte Athur, daher auch

3. Leitfaden der alten Geographie - S. 70

1879 - Berlin : Reimer
70 Syrien. 95. Koelesyria „das liohle Syrien“ nannten die griechischen Eroberer zunächst die hochgelegene Einsenkung zwischen dem Lebanon und seinem östlichen Parallelgebirge, dem von ihnen sogenannten 3'Avuxißavoc, deren eine Hälfte als oberes Orontestal nach Norden, die andere nach Süden zwiefach gespalten teils als Tal des Litäni zum Meere, teils als oberstes Jordantal sich absenkt.1) Dann wurde der Name ohne Rücksicht auf strengen Wortsinn auf den ganzen südlichen Teil des eigentlichen (aramäischen) Syriens einschliesslich der östlich vom An-tilibanos sich absenkenden Hochebenen ausgedehnt. In diesen liegt in 600m Meereshöhe eine flache Mulde, durchströmt und mit fruchtbarstem Alluvialboden bedeckt von mehreren aus dem östlichen Gebirgsfusse hervorbrechenden starken Bächen2), daher eine immergrüne Oase inmitten weiter Wüstenumgebung. Die in ihrer Mitte erbaute uralte Stadt Damaskos (hebr. Dammesek, syr. Darmsu/c, arab. Di?neschk) hat daher zu allen Zeiten eines der grössten Bevölkerungscentren Vorderasiens und vor der Eroberung durch die Assyrer 810 v. Chr. den Sitz eines bedeutenden aramäischen Reiches, unter persischer Herrschaft die Hauptstadt der syrischen Satrapie gebildet. Wieder seit dem Zerfall des Seleukidenreiclies Sitz eines unabhängigen Fürstentums (angeblich einer aus Arabien erobernd eingedrungenen Dynastie), wurde sie mit ihrem grossen Gebiete erst von Trajanus 105 n. Chr. dem römischen Reiche einverleibt. Nächst Damaskos erhob sich zur bedeutendsten Handelsstadt in diesem südöstlichen Syrien das inmitten der grossen Wüste in einer quellreichen Oase gelegene Palmyra (syrisch Tadmör, d. i. Palmenort, nach hebr. Tradition von Salomo zur Zeit der grössten Ausdehnung des judäischen Reiches bis an den Euphrat gegründet), besonders blühend im 3. Jahrh. n. Chr. unter einer arabischen Dynastie, die während der inneren Wirren des Römerreiches ganz Syrien von hier aus beherrschte, aber 272 durch K. Aurelianus ihr Ende fand.'') x) Die Namen für diesen Landstrich: hebr.-plioen. Bilcä (lat. Lucca), arab. j. Bjcä'a bedeuten einfach „Tal“. Alte Städte darin auf der Wasserscheide selbst nahe der Litani-Quelle Jbaalbelc, uralter Name, von den Griechen nach der dort verehrten Hauptgottheit Hliov-noxis, Heliopolisi genannt (prachtvolle Ruinen des Sonnentempels aus dem 2. Jahrh. n. Chr.); “ vor dem Nordende des Tales am Orontes Hemesa {tu Kfxiou, j. Horns) mit dem Cultus derselben Gottheit, im 1. Jahrh. n. Chr. Sitz einer arabischen Dynastie, erst im 2. Jahrh. römisch. 2) Der bedeutendste, im A. T. Amana ,,der immerwährende“ genannt, j. arab. Bdrada ,,der kalte“, heisst schon bei den späteren Griechen aber gewöhnlich wegen der durch ihn verbreiteten Fruchtbarkeit Xqvgoqqous ; die flachen Sumpfseen, in welche er und seine Parallelbäche sich nach Erschöpfung des grössten Teiles ihres Wassers durch zahlreiche abgeleitete /

4. Mittelalter - S. 219

1896 - Stuttgart : Neff
— 219 — (Brussa 1326 Hauptstadt). Urchan 1326—1359 eroberte Nicomedia und Nicäa, überhaupt alle noch byzantinischen Besitzungen jenseits des Bosporus, sowie durch Besiegung kleinerer nrahammedanischer Fürsten Mysien und Ionien. Er schuf in den Janitscharen, die aus gefangenen oder als Tribut eingezogenen Christenjünglingen gebildet und ergänzt wurden, ein stehendes Fussvolk. Nach vielen Raubzügen zur See wurde Gallipoli und der ganze Cher-sones 1356 erobert. Mur ad I. (1359—1389) eroberte ganz Thrakien, machte das 1361 eingenommene Adrianopel 1365 zur Residenz, brachte die ändern türkischen Fürsten Kleinasiens, darunter den Sultan von Karaman in Abhängigkeit und fiel, si egr eich über ein fünffach überlegenes Heer der Fürsten von Serbien und Bulgarien (seit 1376 tributpflichtig), Bosnien, Albanien, der Walachei und der Herzegowina in der Ebene vonkossöwa (Amselfeld). Sein Sohn Bajgsid 1389—1403, der „Blitz“, liess noch auf dem Schlachtfeld seinen jüngeren Bruder ermorden. Er machte Serbien von neuem und die Walachei zins- und kriegspflichtig und den kleinen Rest d.es byzantinischen Kaisertums durch Ausnützung des Bruderzwists in der kaiserlichen Familie von sich. abhängig, so dass er mit byzantinischer Hilfe der letzten christlichen Herrschaft in Kleinasien ein Ende bereitete; Bulgarien kam unter unmittelbare osmanische Herrschaft. Makedonien und Thessalien wurden ganz, Griechenland zum Teil erobert. Ein grosses von Sigmund geführtes Kreuzzugsheer (worunter viele französische Grafen, Ritter und Söldner; von Deutschen u. a. zwei Zollern und der Kurfürst von der Pfalz), das zuchtlos und durch einige Erfolge übermütig geworden war, schlug Bajesid bei Niko-polis (Sept. 1396) bis zur Vernichtung, worauf er auch Bosnien und Rumänien unterwarf. Die seldschukischen Emirate in Kleinasien wurden im wesentlichen beseitigt. Er war im Begriff, dem Reste des byzantinischen Reiches ein Ende zu bereiten; da stiess er mit Timur-Lenk zusammen, der bei der Einnahme von Siwas einen Sohn Bajesids hatte töten lassen (1400). Timur der Lahme, einem der 4 grossen Geschlechter des Reiches Dschagatai angehörig, brachte 1363—69 vor allem durch Unterstützung der islamischen (schiitischen) Kirche und Geistlichkeit Transoxanien (Residenz: Samarkand und Bochara) unter seine Herrschaft,, wo er dann eine absolute theokratische Herrschaft einrichtete; er eroberte hierauf Turkestan, Khorasan, Iran, bewirkte durch wiederholte Kämpfe den Zerfall von Kiptschak und eroberte auf einem Kriegszuge, unter dem vor allem die dortigen Muhammedaner litten (1398), Indien bis zum Ganges. Von Siwas hatte er sich nach Syrien gegen die mamelukisehen Sultane Aegyptens gewandt, die er bei Aleppo und bei Damaskus 1401 schlug. Nach Plünderung Bagdads rückte er wieder nach dem Nordwesten und schlug Bajesid, indessen Heer sich auch Serben befanden, bei Angora 1402. Bajgsid starb in der Gefangenschaft nach 9 Monaten, Timur 1405, im Begriff, China, wo 1370 die mongolische Herrschaft abgeworfen worden war, anzugreifen oder wenigstens Turkestan gegen einen chinesischen Angriff zu schützen. Sein Reich zerfiel rasch, dagegen eroberte sein Urenkel Bober, ursprünglich Beherrscher der Gebiete zwischen Samarkand und dem Indus, Indien bis zum Ganges und wurde der erste Grossmogul von Dehli (1529). Das osmanische Reich wurde auch noch durch zehnjährigen Bruderkrieg der drei Söhne Bajesids erschüttert. Aber das uneinige Abendland benützte dies nicht. 1413 machte sich Muh am me d I., von Manuel unterstützt, durch Besiegung und Erdrosselung seines Bruders Musa zum Alleinherrscher. Er wurde der zweite Gründer des Reiches. Um Kräfte zu sammeln, hielt er Freundschaft mit Byzanz. Ein für ihn unglücklicher Seekrieg mit Venedig, 1415—17, endete mit einem nicht ungünstigen Frieden. Der Kampf gegen den walachischen Fürsten, der den Tribut' Verweigerte, führte zum Zusammenstoss mit Sigmund, der die Einfälle osmanischer Kriegshaufen in

5. Altertum - S. 154

1895 - Stuttgart : Neff
— 154 Vierter Abschnitt. Die Zeit des „Hellenismus“. Makedonisch-persisches Weltreich. Hellenistische Reiche. Griechenland bis zum Eingreifen der Römer. 338—217. Kapitel Xx. Alexander der Grosse 336—323 v. Chr. § 51. Alexanders Anfänge. Der zwanzigjährige, hochbegabte und nach dem Höchsten strebende, Alexander (Iii.), den sein Vater nach der besten Erziehung frühe in Politik und Kriegführung mit selbständigen Aufgaben betraut hatte, sicherte sich nach dem Tode Philipps, u. a. durch Hinrichtung gefährlicher Verwandter, worunter seines Vetters Amyntas, der Gemahlin seines Vaters Kleopätra und ihres Oheims Attälos, den Thron. Durch schnellen Einmarsch in Mittelgriechenland erstickte er die hier und im Peloponnes sich regenden Keime einer Erhebung und liess sich als Nachfolger seines Vaters zum Oberfeldherrn des hellenischen Bundes ernennen (336). Im Kampfe gegen die Thraker und Triballer überschritt er den Balkan, hierauf die Donau, um durch einen Rekognoszierungszug die Geten zur Ruhe zu bringen; auf dem Rückweg nach Makedonien überwand er die abgefallenen Illyrier (Frühjahr—sommer 335). Indessen begannen, vielleicht veranlasst durch Eingriffe Alexanders in die Autonomie einiger Städte, antimakedonische Bewegungen, vor allem bei den Thebanern, Aetolern, Athenern und Arkadiern, wobei auch persisches Geld mitwirkte. Auf die falsche Nachricht vom Tode Alexanders wurde in Theben die demokratische Verfassung wieder eingeführt, die vertriebenen Demokraten zurückberufen und die makedonische Besatzung der Kadmea eingeschlossen. Aber Alexander erschien 13 Tage, nachdem er dies erfahren hatte, mit seinem durch hellenische Kontingente verstärkten Heere und erstürmte am dritten Tage Theben, das sich geweigert hatte, sich zu ergeben. Nachdem hiebei 6000 Thebaner niedergemacht waren, wurde nach dem Spruch der feindseligen Nachbarstämme die Stadt

6. Altertum - S. 157

1895 - Stuttgart : Neff
157 müdete persische Heer (Oktober 331). Den nach Medien fliehenden Darius verfolgte Alexander nicht sogleich, sondern ging vorher nach Babylon, das samt dem Satrapen Mazäos ihm huldigte. Auch hier zeigte er sich der einheimischen Religion freundlich. Von Susa, wo er im Schatze 50000 Talente Silber aufgespeichert fand, zog er durchs Gebirge nach Persepolis und Pasargädä, die er ohne Widerstand besetzte. In Persepolis soll er 120000 Talente vorgefunden haben. Die Königsburg Hess er niederbrennen, hauptsächlich um zu zeigen, dass er der Herrlichkeit der Achämeniden ein Ende mache. Damit war auch aufs entschiedenste kundgegeben, dass er, wohl im Widerspruch mit seines Vaters Plänen und den Absichten der älteren makedonischen Vornehmen, entschlossen war, das ganze Perserreich in seine Hand zu bringen. In Ekbatäna entliess er dann auch die griechischen Bundeskontingente. Nach längerem Aufenthalt in Persis hatte Alexander begonnen, den Darius aufzusuchen, der von Ekbatana aus durch die kaspischen Thore nach Ostiran sich wandte. Als Alexander, schliesslich nur mit 500 beritten gemachten Fusssoldaten die Verfolgung fortsetzend, dem fliehenden persischen Haufen nahe kam, wurde der schon vorher von Bessus; dem Satrapen von Bak-trien, gefesselte Darius niedergestossen und starb, ehe Alexander ihn sah (Juli 330). Sieg- Antip äters über Agis. Die persische Flotte hatte sich bald nach der Schlacht bei Issos aufgelöst und war zu Alexander übergegangen, worauf die kleinasiatischen Städte und Inseln sich vollends alle unter Makedonien stellten. Dagegen brachte der lakedämonische König Agis, der in Kreta der antimakedonischen Partei den Sieg verschafft hatte, die Eleer und den grössten Teil der Arkadier und Achäer zum Anschluss und erlangte im Peloponnes das Uebergewicht; aber Antipater, der Reichsverweser Makedoniens, schlug die Verbündeten bei Megalopolis, worauf sich auch die Spartaner dem Alexander unter Stellung von Geiseln unterwarfen (wahrscheinlich schon 331). Alexander in Ostiran. Alexander hatte im Frühjahr 329 den Paropamlsus überschritten, um den Bessus, der als König auftrat, zu verfolgen; er fand aber zähen Widerstand bei den Baktrern, dann nach Ueberschreitung des Oxus und Gefangennahme des Bessus bei den Sogdiern, deren Führer Spitamönes erst Ende 328 ergriffen wurde. Bessus wurde, nachdem ihm als Rebellen Nase und Ohren abgeschnitten worden waren, in Ekbatana hingerichtet. Den Iaxartes, den er, um die Saken von der Unterstützung der Sogdianer abzuhalten, überschritt, bestimmte Alexander zur Reichsgrenze (Alexandria eschate). Im Lande der

7. Altertum - S. 162

1895 - Stuttgart : Neff
— 162 — zubenannt) Könige wurden, die wirkliche oberste militärische und politische Gewalt aber als „Schutzherr des Königtums11 Per-dikkas in allen Reichsgebieten (vielleicht mit Ausnahme Griechenlands und Makedoniens) erhielt. Bald darauf wurden die Satra-pien, die iranischen und indischen ausgenommen, neu verteilt. Lysimächos erhielt Thrakien, Ptolemäos, Sohn des Lagos, wie Lysimachos einer der sieben Leibwächter Alexanders d. Gr., Aegypten mit den angrenzenden libyschen und arabischen Landstrichen, Antigönos Grossphrygien samt Lykien und Pamphylien und der Hellene Eumsnes Kappadokien und Paphlagonien, die für ihn Perdikkas 322 einem Perser Ariarathes mit den Waffen entriss. In Griechenland rief die Nachricht vom Tode Alexanders eine Erhebung hervor, an der die Athener und Aetoler den Hauptanteil hatten. Zuerst besetzte der in Athen geborene Söldnerführer Leostmnes mit 8000 aus Asien zurückgeführten und in den Dienst Athens gestellten Söldnern und im Verein mit den Aetolern, Lokrern und Phokern die Thermopylen. Ein dann aufgebrachtes athenisches Bürgerheer von 5500 Mann schlug, durch den von den Thermopylen herbeieilenden Leosthenes unterstützt, ein thessa-lisch-böotisches Heer bei Platää. Nach seiner Ankunft wurde Antipater bei den Thermopylen geschlagen und in Lamia eingeschlossen. Diese Erfolge bewirkten die Bildung eines die meisten Nordgriechen, alle mittelgriechischen festländischen Staaten mit Ausnahme der Böoter und auch sehr viele peloponnesische Staaten, darunter Argos und Messene, umfassenden Bundes (Herbst 323). Die Athener riefen jetzt auch den Demosthenes zurück, der, weil von den unter amtlicher Mitwirkung des Demosthenes mit Beschlag belegten Geldern des auf sein zweites Ersuchen in die Stadt aufgenommenen Harpalos nach einiger Zeit etwa die Hälfte fehlte, wegen Bestechung zu 50 Talenten verurteilt worden war und aus dem Gefängnis sich geflüchtet hatte. (Zu den vom Volk erwählten Anklägern hatte auch Hyperides gehört.) Aber, nachdem Leosthenes bei der Belagerung von Lamia gefallen war; wurde durch den Anmarsch des aus Asien herbeigezogenen Leonnatos das hellenische Heer genötigt, die Belagerung aufzugeben. Allerdings wurde Leonnatos geschlagen und fiel, aber Antipater konnte sich nach Makedonien zurückziehen (Frühjahr 322). Als er durch das Eintreffen des Kratsros aus Asien mit, über 12000 Mann die Uebennacht erhielt, rückte er wieder in Thessalien ein und besiegte die vom Athener Anti-plillos geführten Verbündeten bei Kranon (Herbst 322). Durch diese an und für sich keineswegs entscheidende Niederlage mutlos geworden, suchten sie um Unterhandlungen nach und lösten,

8. Altertum - S. 165

1895 - Stuttgart : Neff
— 165 Krieg hatte Phönikien, Syrien, Kleinasien, die Hämushalbinsel, das Aegäische und das Levantinische Meer zum Schauplatz. Gleich zu Anfang liess Antigonos durch eine Heeresversammlung aussprechen, dass alle Hellenen frei, selbständig und ohne Besatzung sein sollten. Nachdem des Antigonos Sohn Demetrios von Seleukos und Ptolemäos bei Gaza schwer geschlagen worden war, gelang es Seleukos, sich Babyloniens wieder zu bemächtigen (312). Kassander Hess Alexander und Roxane, die er längst gefangen hielt, 311 töten, und ebenso wurden von Polyperchon, den Kassander durch grosse Zugeständnisse dazu bestimmte, Barsine und ihr und Alexanders Sohn Herakles getötet (309). In Athen zog Demetrios, nachdem er den Piräeus überrumpelt und Munichia eingenommen hatte, als Befreier ein. Die alte Demokratie wurde wiederhergestellt (307), zur Ehrung der „rettenden Götter“ Antigonos und Demetrios schuf man zwei neue Phylen Antigonis und Demetrias (wie 229 die Ptolemais und 200 die Attalis, während die zwei ersteren 200 wieder abgeschafft wurden). Demetrios erwarb sich durch die grosse technische Begabung, die er bei Belagerung des kyprischen Salamis, besonders durch den Bau der grossen Maschine Helepolis, entfaltete, den Beinamen Poliorketes. Nachdem er den Ptolemäos bei Kition in einer Seeschlacht bis zur Vernichtung geschlagen hatte, nahmen Antigonos und Demetrios den Königstitel an (306). Ihrem Beispiel folgten Ptolemäos, Seleukos, Lysimachos und Kassander, womit der letzte Schein der Keichseinheit beseitigt war. Ein Angriff des Antigonos und des Demetrios auf Aegypten misslang. Dann erwehrten sich die Bhodier, die sich geweigert hatten, am Kampf gegen Ptolemäos teilzunehmen, vermöge grosser Tapferkeit, Umsicht und Besonnenheit der gewaltigen Mittel und Belagerungskunst des Demetrios in einjährigem Kampfe (305/4). Nachdem er den Bhodiern einen günstigen Vertrag bewilligt hatte, wandte sich Demetrios nach Griechenland gegen Kassander, führte den Winter 304/3 auf der Akropolis als Gast seiner „älteren Schwester“ Athene hausend, ein Sultansleben, gewann aber Euböa, ganz Mittelgriechenland und auch beinahe den ganzen Peloponnes für sich. Aber Kassander wurde aus seiner schweren Bedrängnis befreit dadurch, dass Lysimachos (der 309 auf dem Chersones die Stadt Lysimachla gegründet hatte), Seleukos, jetzt auch Herr über alle östlich von Armenien und dem Tigris gelegenen Gebiete, der seinen Krieg mit Sandrakottos (indisch Tschandragupta), dem Gründer eines grossen indischen Beiches, durch Abschluss eines Bündnisses beendet hatte, und Ptolemäos nach gemeinsamer Ver-

9. Altertum - S. 169

1895 - Stuttgart : Neff
— 169 — Uebergriffe der Aetoler im Peloponnes veranlassten den sog. „Bundesgenossenkrieg“ (220—217), in dem die Achäer, Thessaler, Epiroten, Akarnanen, Phoker, Böoter, Messenier unter Führung des makedonischen Königs Philipp \. die Aetoler bekriegten. Ihm machte nach furchtbarer Verheerung Griechenlands und bedeutender Schwächung des ätolischen und des achäischen Bundes der Friede von Naupaktos ein Ende, der, auf der Grundlage des status quo abgeschlossen, Philipp im Besitz von Triphylien beliess. Bald nach diesem Frieden griff die römische Macht in die Verhältnisse Griechenlands ein, das dann aufhörte, für die politische Geschichte selbständige Bedeutung zu haben. Für den ätolischen und den achäischen Bund ist es eigentümlich, dass sie nicht auf der Grundlage der Hegemonie errichtet waren. Dem höchsten Beamten des ätolischen Bundesstaates, dem jährlich gewählten Stra-tegos stand für Leitung der auswärtigen Politik und für Vorbereitung und Leitung der höchsten Bundesversammlung ein ständiger Bundesrat (ovveöqoi oder an6xxr\xoi) zur Seite, in dem die Bundesstädte nach Massgabe ihrer Grösse vertreten waren. Die höchste Bundesversammlung, welche die Bundesbeamten: den Strategen, Hipparchen, Kanzler (yga/Lifxarsvg) und Schatzmeister, wählte und über Krieg und Frieden entschied, war die panätolische Landgemeinde, bei der jeder Bürger einer Bundesstadt mitwirken konnte. Regelmässig wurde sie alljährlich einmal in Thermon gehalten, zuweilen fand sie auch in Delphi statt. Neben den eigentlichen Bundesgliedern, zu denen eine Zeit lang auch die Thessaler gehörten, gab es „zugewandte Orte“: Eleer, Messenier, Kephal-lenia und die Städte Lysimachia, Kios und Kalchedon. Seine Kriege führte der Bund mit eigenen Aufgeboten; die Aetoler thaten auch auswärts Solddienste. An der Spitze des achäischen Bundesstaates stand seit etwa 255 auch ein Stratege (früher zwei), der in Leitung der auswärtigen Angelegenheiten und in Vorbereitung und Leitung der Bundesversammlung gebunden war an die Mitwirkung der 10 Damiorgoi; in der Kriegführung war ■er ziemlich unumschränkt. Die Wahl der Bundesbeamten: des Strategen, Hipparchen, Nauarchen, Grammateus, der Abschluss von Verträgen, namentlich die Aufnahme neuer Bundesmitglieder, und der Beschluss eines Verteidigungskriegs standen der Bundesversammlung („Synodos“) zu, deren Besuch von «inem Zensus abhängig war, und in der nach Städten gestimmt wurde; es wurden jährlich mindestens zwei gehalten, bis 189 in Aegion, von da an abwechselnd in jeder Bundesstadt. In ausserordentlichen Fällen, wenn es sich darum handelte, ohne dass Bundesgebiet unmittelbar verletzt war, eine auswärtige Macht kriegerisch zu unterstützen, wurde eine allgemeine Landgemeinde berufen, die aber nur vorher bestimmte Fragen behandeln und nur 3 Tage dauern durfte. Uebersieht über die hellenistischen Staaten. Li Asien (bezw. Afrika) waren zwei Grossreiche entstanden: 1) das ägyptische Reich der Ptolemäer oder Lagiden, welche die ägyptischen Priester begünstigten und für die einheimische Religion Bauten aufführten, im wesentlichen die alte Staatsordnung, vor allem das alte Finanzwesen beibehielten, als Stütze ihrer Herrschaft und zur Führung der Kriege ein hauptsächlich aus Makedonen, Griechen und Kelten bestehendes Söldnerheer unterhielten und in Alexandria residierten. Unter ihrer Herrschaft hel-lenisierte sich Aegypten. Zu ihrem Reiche gehörten ausser Aegypten: Cypern, seit 258 endgültig Kyrene, lange auch Cölesyrien (mit Judäa) und Phönikien.

10. Altertum - S. 133

1895 - Stuttgart : Neff
— 133 — von Vorderasien, lim Artaxerxes zu stürzen und sich selbst zum Grosskönig zu machen, 401. Nachdem er bei Kunaxa (etwa 90 km von Babylon) September 401 gefallen war, zeigte die mannigfache schnöde Hinterlist, welche die Perser gegen seine siegreichen griechischen Söldner (anfänglich 13000 Mann) anwandten, wie gefürchtet die griechischen Krieger waren, und der hauptsächlich durch das Verdienst des Atheners Xenöphon glücklich bewerkstelligte Rückzug der „Zehntausend“ durch die gewaltigen Ländermassen mit ihren Hochgebirgen einerseits die innere Schwäche des persischen Reiches, andrerseits die Leistungsfähigkeit der republikanischen Griechen auch der damaligen Zeit. März 400 kamen die Zehntausend in Trapezunt an {d'dxaooa, ftäxaooa!). Xenophon beschrieb die Geschichte des Zugs des Cyrus und des Rückzugs der Zehntausend in seiner Anabasis. Krieg* Spartas g’egen Persien in Kleinasien. Als Tissa-phernes, der alte Gegner des Cyrus, nach dessen Fall an seine Stelle gesetzt, die griechischen Städte Kleinasiens sich mit Gewalt zu unterwerfen begann, entsprachen die Spartaner ihrem Hilferuf, und so entstand der persisch-spartanische Krieg 400—394. Die spartanischen Feldherrn Thibron, dem sich etwa 6000 „ Kyreer“ unterstellten, dann Derkyllidas, erreichten im kleinen Kriege einige Erfolge, begünstigt durch die Feindschaft zwischen Pharnabazos und Tissaphernes. In Sparta war 397 Nachfolger des verstorbenen Agis sein Bruder Agesilaos geworden, vor allem auf Fürsprache des Lysander, der die Warnung des Orakels vor einem lahmen Königtum nicht auf den hinkenden Agesilaos, sondern auf die zweifelhafte Legitimität seines Mitbewerbers ausdeutete.. Bald darauf wurde die angesichts der verminderten Zahl der Spartiaten, des Gegensatzes zwischen den Gleichen und den Geringeren (s. § 18) und der jetzt auch unter den Periöken herrschenden Un- zufriedenheit sehr gefährliche Verschwörung des nicht zu den Homöen gehörigen Kinadon noch rechtzeitig entdeckt und durch Tötung der Verschworenen unterdrückt. Auf die Kunde, dass eine grosse persische Flotte in Phönikien ausgerüstet werde, wurde König Agesilaos mit grösserer Macht nach Asien geschickt (396). Theben, Korinth und Argos verweigerten die Heeresfolge. Lysander, der als einer der „Ratgeber“ mitging, in der Hoffnung, die wirkliche Oberleitung selbst zu haben und die mit Zulassung der spartanischen Regierung in Kleinasien gestürzten Dekad-archien wieder aufzurichten, wurde von dem König bald auf die Seite geschoben. In einer Schlacht beim Paktölos schlug Agesilaos den Tissaphernes, konnte aber das nahe Sardes nicht angreifen. Mit Tithraustes, der an Stelle des wegen angeblichen
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