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1. Von Friedrich dem Großen bis auf die neueste Zeit - S. 78

1892 - Berlin : Nicolai
78 Insel Guinea und umliegende Jufeln, einen Teil Ostafrikas von der Insel Sansibar bis zu den größeren Seen, das Togogebiet im Norden des Meerbusens von Guinea, das Kamerungebiet im Nordweften desselben, das Damara- und Namaland zwischen dem Kap Frio und dem Orangefluß unter seinen Schutz. Kühne Reisende, wie Nachtigal, Wißmann, Emin Pascha haben diese Gebiete mehr und mehr erschlossen. Kunst und Wisseuschast fanden fortgesetzte Pflege. Berlin, die Hauptstadt des neuen Reiches, nahm einen ungeahnten Ausschwung. In Charlottenburg entstand die technische Hochschule, in Berlin selbst die landwirtschaftliche und die Bergakademie. Vollendet wurde die Nationalgalerie. Vor derselben erstand das Erzstandbild ihres Gründers, Friedrich Wihelms Iv. Das Standbild des Vaters enthüllte der Kaiser am Tage des Einzuges. Die Mutter erhielt aus der Luiseninsel ein Marmorstandbild; am Rande des Tiergartens erstand dasjenige Göthes. Kaiser Wilhelms Fürsorge sür die Arbeiter. Für die arbeitende Klasse hat Kaiser Wilhelm mehr gesorgt, als je ein Monarch vor ihm. Zur Seite stand ihm hier die durch ihren Wohlthätigkeitssinn ausgezeichnete Gemahlin, die Kaiserin Angusta, eine Prinzessin von Sachsen-Weimar. Von hoher Bildung und tiefem Verständnis für die Kunst hat sie fördernd für die Bildung der Nation gewirkt. Aber ihre Hauptthätigkeit richtete sich aus die Linderung der Not der Armen. Zahlreiche Anstalten, Kranken- und Waisenhäuser, Vereine, so der „Vaterländische Frauenverein", der Verein zum „Roten Kreuz" sind durch die Kaiserin in das Leben gerufen worden. Der Kaiser ging von dem Gesichtspunkte aus, daß der Staat selbst sich der Bedrängten annehmen müsse. Daher veranlaßte er Gesetze, welche sich auf das Wohl der arbeitenden Klaffen richteten. In einer „Kaiserlichen Botschaft" sprach er es als seine bestimmte Absicht aus, die Lage der arbeitenden Klassen im ganzen Reiche zu bessern. Es erfolgten folgende drei Gesetze. 1. Das Arbeiter-Krankenversicherungsgesetz, nach welchem die Arbeiter in besonders anstrengenden und für die Gesundheit gefährlichen Betrieben im Falle der Erkrankung freie ärztliche Behandlurg, freie Arznei und außerdem Krankengelder erhalten. 2. Die Unfallversicherung. Arbeiter in gefahrvollen Betrieben, wie in Bergwerken, im Bauhandwerk, Fabriken n. a. müssen gegen Unfälle versichert werden. Sie erhalten einen Ersatz für den Schaden, den sie an ihrem Leibe erleiden, im Falle eines Unfalles bei der Arbeit, und die Hinterbliebenen eine Unterstützung im Falle des Todes des Ernährers. Darauf wurde das dritte der sozialen Gesetze vorbereitet, welches aber erst am 1. Januar 1891 in das Leben getreten ist, das Alters- und Jnvaliditätsgesetz; nach ihm erhält der Arbeiter eine Altersrente, welcher das 70. Jahr erreicht hat, die Invalidenrente derjenige, welcher dauernd erwerbsunfähig ist. Die Zahl der Arbeiter, welche aufgenommen werden müssen, wird auf

2. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

3. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 71

1830 - Berlin : Reimer
71 Kehren wir aus dem baltischen Meere zurück nach der Nordsee und gehen vom Eingänge des Skagcrracks gerade gegen Süden, so treffen wir an der Nordküste des Vestlandcs, d. i. also an der südlichen Seite der Nordsee D. den Dollart, unter 53^° N. Breite und 24^o £. Länge; cs ist ein Golf von geringer Erstrek- kung, der durch eine weite Oeffnung mit der Nordsee irr Verbindung steht und mehr eine breite Flußmündung als ein Mccrestheil ist. — Westlich vom Dollart, un- gefähr 20 Meilen entfernt, trifft man E. die Zuyder Zee (sprich Saüder Sec, d. h. südliche See), ein Busen, der in der Richtung von N. nach S. 2o Meilen lang ist und in seiner größ- ten Breite Io-Meilen zahlt. Gegen N. wird er von einer Inselrcihe begranzt, die sich längs dem Vestlaude bis in die Gegend der Dollart-Oeffnung erstreckt. So reich an Gliedern die Nordsee auf ihrer Ost- seite ist, so arm darau ist ihre Westseite, da, wo sie von der Insel Großbritannien bcgränzt wird. Hier bemerken wir nur das Peut land Frith (d. h. Meerenge), welches unter etwa 58j° N. Br. gelegen die nordwärts gelegene Gruppe der Orkney Inseln von Großbritannien trennt. Auf der Ostküste der zuletzt ge- nannten großen Insel bildet die Nordsee vier Buchten, die von N. nach S. gezählt folgendermaßen heißen: Murray Bai, Bai von Forth, das Wash (d. h. Sumpf, Pfütze) und die Themse Bucht. In ihrem südwestlichsten Winkel steht die Nordsee durch eine Meerenge, Pas de Calais oder Straße von Dover- genannt, mit einem zweiten Gliede des atlantischen Oceans in Verbindung, mit 2) dem Kanäle., Seine Länge beträgt 75 Meilen in der Richtung von No. nach Sw. D>,e Breite ist sehr- abwechselnd; am geringsten ist sie im Pas de Calais selbst, wo sie nur 21 tausend Fuß beträgt, dann aber nimmt sie schnell zu bis auf 22 Meilen, um abermals abzunehmen bis auf 11 Meilen, was zwischen dem Kap de la Hague, auf der Küste des europäischen Vestlandcs gelegen, und dem 'an der großbritannischen Küste liegenden Portlandspitze Statt v

4. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 230

1830 - Berlin : Reimer
— 230 — §. 148. O k « Ströme des Orients der alten Welt im Gebiete des indischen Meeres. I. Zum persischen Meerbusen. 1. Der Euphrat entspringt in der Nachbarschaft der Kur, und Arasquellen, nördlich vom Wan See, laüft west, lich, dann südlich längs der Ostgränze von Klcinasia, dann südöstlich zum Golf, den er in einem Delta an seinem Nordrande erreicht. Es vereinigt sich mit dem Euphrat der Tigris, der seine Quellen südlich von dem obern West- laufe des Hauptstromes ab, mit dem er meist parallel laüft. Der vereinigte Strom heißt Shat, el-Arab./ Zusatz. Das arabische Halbinselland hat trotz seiner Größe keine Strombildung auszuweisen; auf seiner Ostküste ist der einzige tief einsetzende Wasserlauf der Fluß el Ahsa. Ii. Zum persisch-arabischen Meere. 2. Der Indus oder Sind hat seine Mündung in einem Delta, nördlich vom Golf von Cutsh; die Quelle liegt nordöstlich von jener tief im Innern des Vestlandes. Sein' Lauf ist zuerst Nw., dann in einem Bogen gegen W. gekrümmt, nach Sw. übergehend bis zum Delta. Die Normaldirektion des ganzen Stromgebiets ist Sw. Erlaüterung. Nebenflüsse, — rechts, im Oberlaufe: der Kabul von W. her; — links, im Mittelläufe: vier Ströme, darunter der östlichste Serlêdj (Satadru) heißt; kommt aus dem See Rawana Hrada (oder Langga), welcher der Quelle des Hauptstroms benachbart ist; südöstlich von diesem See ein anderer ohne Abfluß Manas-Sarowar oder Ma phang Dalai genannt. Der Setledj (oder Sutuledsch) fließt zuerst Nw. dann Sw. Das Dreieck, welches durch seine und des In- dus Lauf gebildet wird, heißt Pandjab d. i. Fünfstromland. 3. Der Nerbuddah, Mündung im Golf von Cam- bay; Stromlauf von 0. nach W. an der Nordgränze der vorderindischen Halbipsel. 4. Der Tapty, südlich vom vorigen, in derselben Normaldirektion. — Südwärts von diesem schickt die Halb- insel keinen Strom mehr ins arabisch-persische Meer. Iii. Zum Bengal, Meerbusen. 5. Aus der vorderindischen Halbinsel, in östlichem Laufe, der Kistnah und der Godavery.

5. Die Geschichte des Mittelalters - S. 145

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
34. Karl's des Großen Kriege mit den Normannen und den Slaven. 145 mitten im Lande Nordalbingien einen neuen Waffenplatz anzulegen und denselben durch eine starke fränkische Besatzung zu schirmen. Zur An- legung der neuen Pflanzstadt ward ein Ort an der Stör erwählt, welcher Esesfelth hieß und aus welchem nachmals die Stadt Itzehoe hervorgegangen ist. Dies Unternehmen brachte große Aufregung unter den Dänen hervor und entzündete einen neuen Kampf in den Gebieten an der unteren Elbe. Denn während man im Frühjahre des Jahres 810 mit der Befestigung jenes Ortes beschäftigt war, vernahmen die Franken, daß der obotritische Fürst Thrasuko von den dänischen Schaa- ren Gottfried's überfallen und getödtet sei. Da beschloß Karl, selbst einen Heereszug gegen die Dänen zu unternehmen. Er drang in Eil- märschen mit den übrigen versammelten Schaaren über die Weser vor, wo er in der Gegend von Verden an der Vereinigung der Aller mit der Weser ein Standlager nahm. Aber ehe er noch ans seinem Stand- lager an der Aller wieder aufgebrochen war, vernahm er, daß die Nor- mannen, vermuthlich um ihren Raub in Sicherheit zu bringen, Fries- land verlassen hätten, und daß König Gottfried von einem seiner Dienst- leute erschlagen worden. Dies gab der Sache sogleich eine andere Wen- dung, indem die bei den Dänen selbst ausbrechenden Parteiungen ein friedliches Verhältniß mit den Franken wünschenswerth machten. Die Eider ward als Grenzmark zwischen dem fränkischen und dänisch-jü- tischen Reiche anerkannt. Durch wiederholte Kämpfe mit den Wilz en, Sorben und Win- den (oder Carentanen) ward ein nicht unbedeutender Saum der sla- vischeu Völkerwelt an der ganzen Ostgrenze des austrasischen oder ost- fränkischen Landes von der Halbinsel Jütland am baltischen Meere bis zur Halbinsel Istrien am adriatischen Meere, wenn auch in größerer oder geringerer Abhängigkeit, doch in den Lebenskreis des fränkischen Reiches hineiugezogen, wogegen die normannische Völkerwelt, sich ihre völlige Selbständigkeit bewahrend, als ungeschwächter Gegner an den Nordgrenzen des Reiches stehen blieb, und unter Karl's Nachfolgern die einmal betretene Bahn mit mehr Glück verfolgte. Von Karl's nur zu gegründeten Besorgnissen in dieser Beziehung zeugen die maunichfachen von ihm getroffenen Maßregeln zur Sicherung der Küstengebiete seines Reiches an den nördlichen Meeren, und so wie er dort gegen die An- griffe der Normannen, nach dem Muster der letzten römischen Kaiser, besondere Beamte mit ausgedehnterer Gewalt einsetzte, so geschah dies auch von ihm an den slavischen Grenzmarken seines Reiches, um die zinsbaren slavischen Völker zu beobachten und im Zaume zu halten. Dies führte zu der für das spätere Deutschland so wichtigen Einrich- tung der Markgrafschaften, durch welche das deutsche Land nicht minder geschützt, als im Laufe der Zeit weit nach Osten hinaus erweitert wor- den ist. Da nach der karolingischen Verfassung das gesammte Reich in Co- mitate eingetheilt war, so hatten natürlich die Vorsteher der Grenzgraf- schaften zugleich die Pflicht, das Reich gegen die Angriffe der benach- Pütz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken. Ii, 10

6. Die Geschichte des Mittelalters - S. 626

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
626 Vierter Zeitraum des Mittelalters: 1273—1492. sters Johannes in der Mitte der Heiden. Sein Reich sollte 250 Mei- len nach dem Innern des Landes entfernt liegen, zwischen dem Nil Aegyptens und den Ländern der Schwarzen. Unstreitig hatte der Ka- rawanenhandel, der schon damals im inneren Afrika bestand, diese No- tizen bis nach Congo geführt. Das unbekannte Reich des christlichen Priesterkönigs endlich wieder aufzufinden, ward unter König Johann Ii. Bartolomeo Diaz mit zwei Schiffen 1486 ausgesandt. Er steuerte direct nach Congo, um von da erst seine Entdeckungen zu beginnen. Heftige Südoststürme entführ- ten seine Schiffe der Küste. Man verlor das Land ganz aus den Augen und trieb auf der hohen See umher. Darauf segelte Diaz 13 Tage zurück von West nach Ost. Er hatte schon den 360 S. Br. passirt, war also schon südlich über die Südspitze Afrika's hinausge- kommen und hatte sie wirklich schon umsegelt, ohne sie erblickt zu haben. Da kein Land zu sehen war, so kehrten die Portugiesen gegen Norden zurück und fanden auf diesem Rückwege die Küste erst wieder. Die Entdecker segelten noch weiter gegen Osten bis zur Mündung eines großen Stromes. Es ist der heutige große Fischrivier, der lange Zeit als Grenze der Capcolonie und des Kaffernlandes gegolten hat. Hier war das Schiffsvolk der Beschwerden der ungeheuren Entdeckungsfahrt müde, es murrte und verlangte nach Rückkehr. Auch die Lebensmittel gingen zu Ende; alle Vorräthe waren erschöpft. Diaz mußte umkehren. Nun erst, auf der Rückfahrt gegen Westen, wurde das südlichste Vor- gebirge der alten Welt erblickt mit dem mächtigen Tafelberge, das zu- vor schon unter den gefahrvollsten Stürmen, aber unbemerkt, umschifft war. Diaz hatte dem Vorgebirge wegen der dort ausgestandenen Stürme den Namen Cabo tormentoso gegeben. Als er aber dem Könige die Nachricht seiner großen Entdeckung überbrachte, nannte die- ser es Cabo da boa esperanza, in der Hoffnung des nun zu findenden Seeweges nach Indien. Diaz ist also der erste, der diese Entdeckung gemacht hat und nicht Vasco de Gama, dem die spätere Zeit dies ge- wöhnlich auf Kosten des Diaz irrig zuschrieb. Zwei neue Welten, im Osten und Westen der Erde, die amerika- nisch-westindische und die ostindische, traten nun zu gleicher Zeit mit der europäischen Welt in gegenseitigen Verkehr. Mit Columbus' Entdeckung von Amerika (1492) und Vasco's Beschiffung des indischen Meeres (1498) beginnt eine neue große Periode für die Geographie. 121. Das byzantinische Reich und die Osmanen. (Nach Joh. Wilh. Zink eisen, Geschichte des osmanischen Reiches in Europa, bearbeitet vom Herausgeber.) Das osmanische Reich bietet in seiner Urgeschichte nichts als die dunkle Sage von den Thaten einzelner Helden. Einigermaßen geschicht-

7. Die Geschichte des Mittelalters - S. 484

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
484 Dritter Zeitraum des Mittelalters: 1096—1273. kurzen Dauer seines Reiches auf Recht und Ordnung hielt und manche nützliche Verordnungen erließ. Von den schamlosen Erpressungen, welche von den Statthaltern und übrigen Beamten in den letzten Jahren der Regierung des Kaisers Manuel und während der vormundschaftlichen Verwaltung waren geübt worden, war während der Regierung des An- dronikns nicht die Rede. Eine seiner heilsamsten Verordnungen war die Abschaffung des Strandrechts im ganzen Umfange des griechischen Kaiser- thums durch ein strenges Gesetz, in welchem bestimmt wurde, daß jeder, welcher ein verunglücktes Schiss künftig plündern würde, an dem Mast- baume desselben, oder, wenn dieser nicht mehr vorhanden wäre, auf einer Anhöhe der Küste an einem Baume aufgehängt werden sollte. Die Regierung des Isaak Angelus entsprach keineswegs den Erwar- tungen, welche seine Anhänger und Freunde sich gemacht hatten; zwar wurde das Reich von den Normannen bald befreit, aber weniger durch die Anordnungen des Kaisers, als vielmehr durch die eigene Ungeschick- lichkeit der normannischen Heerführer, und in der innern Verwaltung kehrten alle Mißbräuche und Unordnungen wieder, welche Andronikus abgcstellt hatte. Das Wichtigste aus der Geschichte des Hauses der Ange li (1185 bis 1204), so wie die Stiftung des lateinischen Kaiserthums (1204—1261) ist bei dem (sogenannten vierten) Kreuzznge gegen Con- stantinopel S. 337 ff. berührt worden. 94. Vas lateinische Kaiserthmn. (Nach W. Wachsmuth, europäische Sittengeschichte.) Das lateinische Kaiserthum reichte in seinen Anfängen nicht einmal in Europa über alle noch übrigen Bestandtheile des bisherigen griechischen Reiches hin, noch weniger vermochte es die ihm zugetheilten zusammen zu halten. Der Haupttheile wurden drei: 1) das Gebiet des Kaisers Balduin oder die Hauptstadt mit Thracien (seitdem Ro- manien); 2) das westlich daran grenzende, fast eben so große Gebiet des Bonifacius von Montferrat oder Macedonien mit der Hauptstadt Thessalonich, welches dieser als „König von Thessalonich" bekam. Diese beiden Thcile wurden als die der französischen Nation bezeichnet. Zu dem französischen Antheil wurden aber auch Thessalien und die Land- schaften von da südwärts bis zum Peloponnes und die Inseln Lemnos, Lesbos, Chios, Samos, Rhodos gerechnet. 3) Das venetianische Ge- biet, nämlich die Inseln des adriatischen Meeres nebst den Küstenland- schaften Epirus, Akarnanien, Aetolien, ferner der Peloponnes (von jener Zeit an Morea genannt), der aber von Franzosen besetzt wurde, die Cycla- den und kleineren Sporaden des Archipelagus, eine Menge Hafenplätze an dem Hellespont, der Propontis und dem Bosporus, namentlich Chalce-

8. Bd. 2 - S. 124

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
124 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. größte der Erde. Das chinesische Reich zählt nämlich ans 250,000 Ge- viertmeilen gegen 400 Millionen Einwohner. Das rassische Reich umfaßt zwar die ungeheure Ländcrstrecke von nahe an 400,000 Ge- vicrtmeilcn, hat aber ans denselben Höchstens nur 70 Millionen Men- schen. >Lo stellt sich das Verhältniß Großbritanniens zu China und Rußland, wenn man lediglich die ganz äußerlichen Zahlenbestimmungen in's Auge faßt; in der That aber ist es beiden nach Lage, Klima und theilweise auch nach der Ertragsfähigkeit seiner Besitzungen so überlegen, daß der^ Vergleich mit China, welches eben ans seinem vieltausendjäh- rigen schlaf zu erwachen beginnt, und mit Rußland, dessen Bedeutung nur nach seinen europäischen Hülfsquellen gemessen werden kann, fast lächerlich scheint. Großbritannien ist also gegenwärtig die erste Macht der Erde. Es verdankt diesen Vorzug zunächst seiner Weltstellung, welche ihm gestattet, sich ganz nach Belieben gegen die übrige Welt abzuschließen oder mit ihr in Verbindung zu treten, und ihm zugleich auf dem ununterbrochen- sten und schnellsten Wege der oceanischen Straßen die thatkräftige Ueber- wachnng auch der fernsten Colonie und überhaupt die ungehemmte Wen- dung nach allen Seiten möglich macht. Großbritannien ist der einzige Inselstaat Europa's und, mit all- einiger Ausnahme von Japan, der einzige Inselstaat von Bedeutung auf der ganzen Erde. Die meisten andern Inseln stehen naturgemäß in räumlicher und politischer Abhängigkeit von den ihnen zunächst lie- genden Continentallündern. Indessen ist diese Regel längst durch die oceanischen Staaten Europa's, deren Colonialbesitz vielfach in Inseln fremder Erdtheile besteht, außer Gültigkeit gebracht worden. Ganz be- sonders hat Großbritannien, wie es selbst seit sehr langer Zeit nicht mehr in Continental-Abhängigkeit gestanden hat, auch andere Inseln und inselartige Punkte aus ihrem natürlichen Verband gelös't. Ilm vorerst nicht über seinen europäischen Gesichtskreis hinauszugehen, nennen wir nur Helgoland, die Normannischen Inseln, Gibraltar, Malta und die Ionischen Inseln. London bedeckt zwei Geviertmeilen Landes und zählt noch einmal so viel Einwohner, als das ganze Königreich Griechenland. In Eng- land sind alle Erscheinungen grandioser Natur, von dem Umfang und der Volkszahl der Hauptstadt, von den Schöpfungen in der Ma- terie an bis hinauf in die geistigen Verhältnisse. Der Themsctunnel, diese mit eben so viel Ausdauer als Kostspieligkeit vollendete unter- irdische Brücke, der alle bedeutendere Städte des Landes in die viel- fachste Verbindung setzende Canal- und Eisenstraßenbau mit der Zugabe elektromagnetischer Telegraphen, Bergwerke, welche weit unter dem Blee- resgrund hin sich erstrecken, Schiffe, deren Größe und Schnelligkeit alles bis dahin Gesehene übertrifft, einzelne Fabrikanlagen mit Tau- senden von Arbeitern, eine zum Schutz der ausgedehntesten Colonieeu, wie sie je ein Staat besessen, hinreichende Marine, eine Schuldenmasse als Zeugniß für das Vorhandensein eines unerschöpflichen National-

9. Die Neuzeit - S. 43

1892 - Berlin : Nicolai
C. Zeitalter der nationalen Bewegungen. 43 zur Bezeichnung des Blutbannes, zur Seite hatte, so rechnete man später Ro hinzu. — Das neue Reich hat Schwarz-Weiß-Rot. 183. Die deutschen Kolonien. Westafrika: Das Togogebiet mit dem Hafenort Bageida. — Das Guineagebiet an der Biafrabai mit Kamerun. Südwestafrika: Küstengebiet südl. vom Orangefluß mit dem Hinterland Tamara. Ostafrika: Ein großes Gebiet (gegenüber Sansibar, etwa zwischen Kenia und Kilimandscharo, zweimal so groß als Deutschland) mit dem Hafenort Bagamoyo. Südsee: Das Kaiser Wilhelms-Land auf Neuguinea, der Bismarckarchipel mit den Marschall- und Gilbertinseln. Das ganze Gebiet ist 3—4mal größer als Deutschland und umfaßt gegen Iv2 Mill. Einw. 184. Welchen Abschluß hat die deutsche Geschichte im 19. Jahrh, gesunden? (Vgl. Ii., Nr. 2.) Seit dem Siege der staattrennenden Kraft durch die Auflösung des alten Reiches entwickelt sich wieder der nationale Geist: indem, wie vor tausend Jahren, die fremdartiger gewordenen Teile ausscheiden (1815 das stark französierte Belgien, 1866 Österreich, bald darauf Luxemburg) kommt es nach zwei großen Schritten (1815 Staatenbund, 1866 Bundesstaat) 1871 abermals zur Herstellung eines fast rein germanischen Reiches. — Das Ergebnis der geschichtlichen Entwicklung ist das Gleichgewicht zwischen einender und trennender Kraft: nach außen Monarchie, im Innern Polyarchie.

10. Nicolaisches Realienbuch - S. 200

1906 - Berlin : Nicolai
200 2. Hilltcrindien liegt Zwischen dem Meerbusen von Bengalen und dem Südchinesischen Meer. Im So. reicht die durch die Golfe vow Siam und Martaban gebildete Halbinsel Malaka fast bis an den Äquator. Der Busen von Tongking schneidet von O. in das Land ein. Eine reiche Jnselwelt bildet den Übergang nach Australien. — Bon N. nach S. durch- ziehen mächtige Kettengebirge die Halbinsel. Sie tragen das feste Tiekholz. (Schiffbau). In den Tälern der Flüsse blüht der Reisbau. Sonst sind die Erzeugnisse gleich denen von Vorderindien. Der westliche Teil und die Südspitze von Malaka gehört den Eng- ländern. Singapur, ein bedeutender Stapelplatz für indische Waren, be- herrscht die Malakastraße. Den östlichen Teil haben die Franzosen besetzt (Saigon). Die Mitte nimmt das selbständige Königreich Siam, ein. Die Siamesen führen europäische Kultur ein. Der Handel in Bangkok liegt in den Händen chinesischer Kaufleute. 3. Die ostindischen Inseln sind gebirgig und vulkanischer Natur. In- folge des fenchtwarmen Tropenklimas gedeihen hier besonders Kaffee, Tee^ Zucker und Reis. Außerdem liefern Sumatra und die den Vereinigten Staaten gehörigen Philippinen vorzüglichen Tabak (Manila), die Molukken Gewürznelken und Muskatnüsse. Fast alle Sundainseln und die Molukken sind im Besitze der Niederländer, welche die Stadt Batavia ans Java zum Mittelpunkt des Handels gemacht haben (Reis, Kaffee, Zucker, Tee). Der beste Hafen ist Surabaja. — Die meisten Bewohner der Inseln gehören verschiedenen malaiischen Stämmen an. Iii. Oftasien. A. China. Das Königreich China (Grenzen s. Karte!) bedeckt ein Ge- biet von 11 Mill. qkm, ist also größer als Europa und wird von 330 Mill. Menschen bewohnt. Das Land besteht größtenteils aus hohen unwirt- lichen Gebirgen und Hochebenen. Nur im O. breitet sich nach dem Gelben Meere zu ein Tiefland (fast so groß wie Deutschland) ans, das bei hin- reichender Bewässerung infolge seines lehmhaltigen Bodens (Löß) sehr fruchtbar ist. — Die großen Flüsse laufen meist parallel mit den von W. nach O. ziehenden Bergketten. Das Kuenlungebirge bildet die Wasserscheide der beiden Hauptströme, des Jangtsekjang und Hoangho (Gelber Fluß nach dem gelben Lößschlamm), die sich in das Gelbe Meer ergießen. Der Hoangho wird wegen seiner gefährlichen Überschwemmungen auch „das Unglück Chinas" genannt. Das Reich gliedert sich in folgende Teile: 1. Das eigentliche China. Im S. und O. wird das Land vom Großen Ozean bespült, ferner vom Gelben Meere, das mit dem Busen von Petschilr die Halbinsel Schantung bildet. Die Nordgrenze besteht teilweise aus der „Großen Mauer", während nach W. zu das Hochland von Tibet liegt. — Die Lage des Landes an einem Weltmeere ist infolge der beschränkten Be- deutung des Großen Ozeans für den Weltverkehr und der noch immer strengeu Abgeschlossenheit des Reiches nach außen hin nicht von besonderem Werte.
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