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1. Vaterländische Geschichte - S. 238

1900 - Berlin : Nicolai
238 lichen Mitteilungen. Die eingeführten „Schnellposten" machten die Eisenbahnen zwar bald überflüssig; dagegen erwies sich die in Preußen angeordnete Herabsetzung des Briefportos als sehr segensvoll und fand überall Nachahmung. Das billige „Groschenporto" wurde erst durch den Generalpostmeister und späteren Staatssekretär Dr. Stephan eingeführt. Die Post- oder Korrespondenzkarte und die Postanweisung znr bequemeren Regelung des Geldverkehrs wurde von Österreich übernommen. Das größte Verdienst erwarb sich Dr. Stephan durch die Gründung des Weltpostvereins. 3. Andere Erfindungen. Die bereits angeführten und eine große Zahl anderer Erfindungen haben unserem Zeitalter die Bezeichnung „Jahrhundert der Erfindungen" eingetragen. Das Beleuchtungswesen wurde durch die Verwendung des Petroleums, des Leuchtgases, des Gasglühlichts und des elektrischen Lichts zeitgemäß gestaltet. Streichzündhölzchen sind seit Mitte der dreißiger Jahre in Gebrauch. Die Schießwaffen erfuhren eine bedeutende Verbesserung durch die Erfindung des Züuduadel- (Dreyse) und Magazingewehrs (Hinterlader). Die Nähmaschine kam aus Nordamerika, die Stahlfeder aus England zu uns. Seit den fünfziger Jahren gelang die Anfertigung von Photographien. Das auf dem Lichtdruck beruhende Verviel-fältignngsverfahren bestand in seinen Anfängen gegen 1870. Deutsche Erfindungen sind der Steindruck und die Schnellpresse. Letztere wurde seit 1840 in allen größeren Druckereien mit Darnpf betrieben. In neuester Zeit (etwa seit 1880) kommt die gewaltige Rotationsmaschine in Anwendung. — Das Zweirad bürgert sich in immer weitere Kreise ein und wird wie der Luftballon auch im Militärwesen angewandt. Durch bestimmte Vorrichtungen die Lenkbarkeit des Luftschiffes zu ermöglichen, ist noch nicht gelungen. b) und Wolksöildung. Auf allen Gebieten der Wissenschaft haben in Deutschland hervorragende Geister gewirkt und sie zu einer gewissen Stufe der Vollendung geführt. Obenan stehen die Naturwissenschaften, die durch ihre Erfindungen und Entdeckungen so sehr auf das Volksleben einwirkten; einer ihrer hervorragendsten Vertreter ist Alexander v. Humboldt. Die Landwirtschaft wurde durch Thaer wissenschaftlich gestaltet. Um die Hebung der Industrie und des Gewerbfleißes machte sich Beuth sehr verdient. Das deutsche Kunstgewerbe nahm einen gewaltigen Aufschwung. Durch

2. Vaterländische Geschichte - S. 238

1898 - Berlin : Nicolai
lichen Mitteilungen. Die eingeführten „Schnellposten" machten die Eisenbahnen zwar bald überflüssig; dagegen erwies sich die in Preußen angeordnete Herabsetzung des Briefportos als sehr segensvoll und fand überall Nachahmung. Das billige „Groschenporto" wurde erst durch den Generalpostmeister und späteren Staatssekretär Dr. Stephan eingeführt. Die Post- oder Korrespondenzkarte und die Postanweisung zur bequemeren Regelung des Geldverkehrs wurde von Österreich übernommen. Das größte Verdienst erwarb sich Dr. Stephan durch die Gründung des Weltpostvereins. 3. Andere Erfindungen. Die bereits angeführten und eine große Zahl anderer Erfindungen haben unserem Zeitalter die Bezeichnung „Jahrhundert der Erfindungen" eingetragen. Das Beleuchtungswesen wurde durch die Verwendung des Petroleums, des Leuchtgases, des Gasglühlichts und des elektrischen Lichts zeitgemäß gestaltet. Streichzündhölzchen sind seit Mitte der dreißiger Jahre in Gebrauch. Die Schießwaffen erfuhren eine bedeutende Verbesserung durch die Erfindung des Zündnadel- (Dreyse) und Magazingewehrs (Hinterlader). Die Nähmaschine kam aus Nordamerika, die Stahlfeder aus England zu uns. Seit den fünfziger Jahren gelang die Anfertigung von Photographien. Das auf dem Lichtdruck beruhende Vervielfältigungsverfahren bestand in seinen Anfängen gegen 1870. Deutsche Erfindungen sind der Steindruck und die Schnellpresse. Letztere wurde seit 1840 in allen größeren Druckereien mit Dampf betrieben. In neuester Zeit (etwa seit 1880) kommt die gewaltige Rotations-maschine in Anwendung. — Das Zweirad bürgert sich in immer weitere Kreise ein und wird wie der Luftballon auch im Militär-weseu angewandt. Durch bestimmte Vorrichtungen die Lenkbarkeit des Luftschiffes zu ermöglichen, ist noch nicht gelungen. fo) Wiffenftfaft und Volksbildung. Auf allen Gebieten der Wissenschaft haben in Deutschland hervorragende Geister gewirkt und dieselben zu einer gewissen Stufe der Vollendung geführt. Obenan stehen die Naturwissenschaften, welche durch ihre Erfindungen und Entdeckungen so sehr auf das Volksleben einwirkten; einer der hervorragendsten Vertreter derselben ist Alexander v. Humboldt. Die Landwirtschaft wnrde durch Thaer wissenschaftlich gestaltet. Um die Hebung der Industrie und des Gewerbsleißes machte sich Beuth sehr verdient. Das deutsche Kunstgewerbe nahm einen gewaltigen Aufschwung. Durch

3. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

4. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 71

1830 - Berlin : Reimer
71 Kehren wir aus dem baltischen Meere zurück nach der Nordsee und gehen vom Eingänge des Skagcrracks gerade gegen Süden, so treffen wir an der Nordküste des Vestlandcs, d. i. also an der südlichen Seite der Nordsee D. den Dollart, unter 53^° N. Breite und 24^o £. Länge; cs ist ein Golf von geringer Erstrek- kung, der durch eine weite Oeffnung mit der Nordsee irr Verbindung steht und mehr eine breite Flußmündung als ein Mccrestheil ist. — Westlich vom Dollart, un- gefähr 20 Meilen entfernt, trifft man E. die Zuyder Zee (sprich Saüder Sec, d. h. südliche See), ein Busen, der in der Richtung von N. nach S. 2o Meilen lang ist und in seiner größ- ten Breite Io-Meilen zahlt. Gegen N. wird er von einer Inselrcihe begranzt, die sich längs dem Vestlaude bis in die Gegend der Dollart-Oeffnung erstreckt. So reich an Gliedern die Nordsee auf ihrer Ost- seite ist, so arm darau ist ihre Westseite, da, wo sie von der Insel Großbritannien bcgränzt wird. Hier bemerken wir nur das Peut land Frith (d. h. Meerenge), welches unter etwa 58j° N. Br. gelegen die nordwärts gelegene Gruppe der Orkney Inseln von Großbritannien trennt. Auf der Ostküste der zuletzt ge- nannten großen Insel bildet die Nordsee vier Buchten, die von N. nach S. gezählt folgendermaßen heißen: Murray Bai, Bai von Forth, das Wash (d. h. Sumpf, Pfütze) und die Themse Bucht. In ihrem südwestlichsten Winkel steht die Nordsee durch eine Meerenge, Pas de Calais oder Straße von Dover- genannt, mit einem zweiten Gliede des atlantischen Oceans in Verbindung, mit 2) dem Kanäle., Seine Länge beträgt 75 Meilen in der Richtung von No. nach Sw. D>,e Breite ist sehr- abwechselnd; am geringsten ist sie im Pas de Calais selbst, wo sie nur 21 tausend Fuß beträgt, dann aber nimmt sie schnell zu bis auf 22 Meilen, um abermals abzunehmen bis auf 11 Meilen, was zwischen dem Kap de la Hague, auf der Küste des europäischen Vestlandcs gelegen, und dem 'an der großbritannischen Küste liegenden Portlandspitze Statt v

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 230

1830 - Berlin : Reimer
— 230 — §. 148. O k « Ströme des Orients der alten Welt im Gebiete des indischen Meeres. I. Zum persischen Meerbusen. 1. Der Euphrat entspringt in der Nachbarschaft der Kur, und Arasquellen, nördlich vom Wan See, laüft west, lich, dann südlich längs der Ostgränze von Klcinasia, dann südöstlich zum Golf, den er in einem Delta an seinem Nordrande erreicht. Es vereinigt sich mit dem Euphrat der Tigris, der seine Quellen südlich von dem obern West- laufe des Hauptstromes ab, mit dem er meist parallel laüft. Der vereinigte Strom heißt Shat, el-Arab./ Zusatz. Das arabische Halbinselland hat trotz seiner Größe keine Strombildung auszuweisen; auf seiner Ostküste ist der einzige tief einsetzende Wasserlauf der Fluß el Ahsa. Ii. Zum persisch-arabischen Meere. 2. Der Indus oder Sind hat seine Mündung in einem Delta, nördlich vom Golf von Cutsh; die Quelle liegt nordöstlich von jener tief im Innern des Vestlandes. Sein' Lauf ist zuerst Nw., dann in einem Bogen gegen W. gekrümmt, nach Sw. übergehend bis zum Delta. Die Normaldirektion des ganzen Stromgebiets ist Sw. Erlaüterung. Nebenflüsse, — rechts, im Oberlaufe: der Kabul von W. her; — links, im Mittelläufe: vier Ströme, darunter der östlichste Serlêdj (Satadru) heißt; kommt aus dem See Rawana Hrada (oder Langga), welcher der Quelle des Hauptstroms benachbart ist; südöstlich von diesem See ein anderer ohne Abfluß Manas-Sarowar oder Ma phang Dalai genannt. Der Setledj (oder Sutuledsch) fließt zuerst Nw. dann Sw. Das Dreieck, welches durch seine und des In- dus Lauf gebildet wird, heißt Pandjab d. i. Fünfstromland. 3. Der Nerbuddah, Mündung im Golf von Cam- bay; Stromlauf von 0. nach W. an der Nordgränze der vorderindischen Halbipsel. 4. Der Tapty, südlich vom vorigen, in derselben Normaldirektion. — Südwärts von diesem schickt die Halb- insel keinen Strom mehr ins arabisch-persische Meer. Iii. Zum Bengal, Meerbusen. 5. Aus der vorderindischen Halbinsel, in östlichem Laufe, der Kistnah und der Godavery.

6. Einleitung zur Universal-Historie - S. 337

1738 - Berlin : Nicolai
in dwsächsische Historie. Zz7 te seine Freyheit, kehrete wieder um nach Frankreich zu- rück und verstarb zu Paris im Monath Mark. 1738*') Wie gimg es den bei Danyrg ausgesetzten Franyosen V Sie wurden auch uachcronenstadt rranzpo? rlret, wo- selbst sie verbleiben musten, bißjhro Ruß. Kaiserl. Ma- jestät, wegen der von den Frautzoftn weggenommenen bregarte Lcc. 8arílkakion erhalten hatten. Wie bezeigte sich aber sonsten Frankreich bei alle diesen Eoujuuöturen ? Als wenn selbige ihm gar nichts angiengen. Dar- aus mehr als zu sehr erhellet, wie diegantzepohlui- sche Wahl von selbigem nur zu einem Vorwand ge- braucht worden, dem Kaiser den Krieg anzukündigen. Was vor ein Gchiksal harte Stanislaus ? Er hatte sich kurtz vor Übergabe der Stadt Dantzig davon gemacht, und hielte sich zu Königsberg in Preußen auf. Unterdessen wurden zuwien den z.oct. i/Z). die bekannten Präliminarien zwischen den Kaiser und der Cron Frankreich geschlossen, vermöge welcher er als König von Pohlen von den Europäischen Mach- ten bis zu Austrag der Sache mit Sächsischen Troup- pen besetzet. *) Es ist dieses Unternehmen in einer besondern Schrifft gerechtfertiget worden, so >7z4.zudreß- den in Lateinisch und Frantzösischer Sprache her, aus kommen. Besiehe auch hievon mit mehrern den Staats-Secret. im 5. Stük, p. 561. **) Es hat daher auch der i^agillrac von Dantzig in der obangezogenen Capitulation versprechen müssen eine Million zu zahlen,wo erkönte über- führet werden, daß er von dieser Flucht Wisscn- schasst gehabt, oder gar selbige befördert. Wel- che ihr aber hernach unter dieser Bedingung er- lassenworden. P

7. Einleitung zur Universal-Historie - S. 39

1738 - Berlin : Nicolai
Gnechische Histone, vor dermonarchie. 39 was t(t fcnften rtocl) von Griechen-Land A.m. uberhaupr zu bemerken? 1. Die Abholung des guldenen Vliesfes, oder $elle&. 2. Die Zerstorung der Stadt Troja, z. Die Olympischen Spiele. 4. Der Krieg mit Persien, und s. Die innerlichen Unruhen. 1) Wasrstwegen des guldenen Dlrejscs Gulden zu merken? Vlieff. Selbiges hat der beruhmte Held Jason aus Theben abgeholet. woher hat ev ee abgeholet? Aus der Landschaft Colchis. wie wurde die Gesellschafcgenennet? Die Argonautm, well das Sch^l Argos hieff< darauf sieubersuhrm. Wer hatte das guldens Vliefi in Vetxvafytung? Der Konig Aeta, welcher es mitfeuerspeien- den Drachm verwahren liest. Auf was weife eroberte er denn das8ell? Durch guten Rath der Koniglichm Prin- 2717. tzetzin uberwand er die Drachen, und trug das Felldavon. warum ist diese Label zu merken? Weil der Ritter-Orden des guldenen Vlies- ses seinen Nahmen davon haben sell. C 4 ! 2) was

8. Einleitung zur Universal-Historie - S. 136

1738 - Berlin : Nicolai
136 Kaiser aus dem Hause Oesterr. vom Matthia. A. C. Xvk lange hat dieser Aaiser regieret? Er hat zs. Jahr regieret ohne Gemahlin, und zwar mit solcher àn3§e, daß er in seinem Scha- s lvir. tze 17. Millionen baar Geld nachgelassen. îhi5i7‘ Xvasist vommatthiazu merken? 1612. Er war ein Bruder des vorigen Kaisers, und wurde, weil Nudolphus sich der Regierung fast j6o8. gar nicht mehr annahm, von den Ungarn und Oe- sterreichern zum Ober,Haupt erwehlet. Xük stand es mit der kaiserlichen und Böhmischen Lrone? Ob zwarei tz-Hertzogleopold sich selbige wol- i6n. teanmassen, so muste ihm doch Rudolphus Böh- men gegen einen jährlichen Unterhalt abtreten, was ist unter seiner Regierung merkwür- diges paßiret? *617. r. Hier ist es gerade Wo. Jahr,daß Lutherus gegen den Ablaß-Cram öffentlich öissunrete, da- her das erste Jubiläum càbrîret worden, vitf, g.ir6.§.z. r. Ist zu dem 30. jährigen Krieges - Feuer von allen Seiten Holh und Stoppeln zusammen getragen worden. N)as hat zu dem 30. fahrigen Rriege An- laß oder Gelegenheit gegeben ? Dasjubiläum, so die Evangelischen celebri- reten, war denen Papisten eine grosse Aerger- niß/ worzu noch dieses kam, daß, ob schon der Kö- nig Ferdinandus den Böhmen ihren Majestät- Brief, welchen sie vonrudolpho- demu.an. 1609. erhalten, conürmiret hatte, gleichwohl die Evan- gelischen Kirchen umgerissen, und die Säulen 1617. verschlossen wurden. Xvk

9. Die Geschichte des Alterthums - S. 188

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
188 Ix. Die Griechen. bereit Befolgung sich die Bundesglieber durch feierliche Eide verpflichteten. Eine derselben — die einzige dieser Art, die uns überliefert ist — gebietet, keine amphiktyonische Stadt zu zerstören, keiner das Trinkwasser abzuschneiden, im Kriege so wenig als im Frieden; so weit ein Staat dawider banbelt, sollen die übrigen gegen ihn zu Felbe ziehen und ihn vertilgen. — In der Folgezeit, als die Verhältnisse sich so gestaltet hatten, daß eine politische Wirksamkeit der Amphiktyonen kaum noch möglich war, tritt uns vorzugsweise ihre religiöse Bedeutung entgegen, besonders in Beziehung auf das delphische Heiligthum. Der hierauf bezügliche Theil ihres Eides enthielt das Gelöbniß: fo Jemand das Eigenthum des Gottes beraube, oder Mitwisser und Mitberather zu einer Unternehmung gegen das Heiligthum sei, solchen zu strafen mit aller Macht. Und was uns von Beschlüssen und Maßregeln der Amphiktyonen, von Klagen, die bei ihnen angebracht, von Entscheidungen, die sie gefallt Haben, berichtet ist, bezieht sich benn auch zum großen Theil auf den belphifchen Tempel. Nach altem Rechte sollten die nach Delphi wallfahrtenden Pilger von Abgaben und Zöllen frei fein; biefent Rechte zuwider Hatten die Krijaer von benen, die durch ihr Gebiet zogen, schwere Zolle erhoben, und den Abmahnungen der Amphiktyonen nicht nur kein Gehör gegeben, sonbern sich selbst noch Uitbilben gegen sie und gegen das Eigenthum des Gottes zu Schulben kommen lassen. Deswegen würde Krieg gegen sie beschlossen — der erste sogenannte heilige Krieg —, der um 586, nach zehnjähriger Dauer, mit Zerstörung ihrer Stadt und Weihung ihres Gebietes zum Eigenthum des Tempels enbigte. Als der betphifche Tempel im Jahre 548 abgebrannt war, sorgten die Amphiktyonen für den Wiederaufbau. Als die Phocier von den Dclphern beschuldigt wurden, das Gebiet des Tempels verletzt zu haben, wurde ihnen dafür eine Buße zu zahlen auferlegt, U"d da sie diese nicht zahlten, war dies Veranlassung zu einem zweiten heiligen Kriege, 355 bis 346; und eilten dritten veranlaßte im Jahre 340 ein ähnliches den amphissäischen Lokrern schuld gegebenes Vergehen. In specieller Beziehung zum delphischen Heiligthum steht ferner die Anordnung und Leitung der pythifchen Spiele, die von den Amphiktyonen nach dem ersten heiligen Kriege übernommen würde. Die Versammlungen der Amphiktyonen fanden regelmäßig,, zweimal jährlich Statt, int Herbste und int Frübliofl— Die Versammlungsorte waren Delphi und Anthela; boch scheint es nicht, daß einer biefer beiben Orte ausschließlich für die herbstliche, der anbere für die Frühlings-Versammlung bestimmt gewesen, sonbern vielmehr, daß die Abgeordneten sich jedesmal zuerst nach Anthela und dann nach Delphi begeben haben. Es seltnen aber auch außerordentliche Versammlungen vor. Jede der zwölf Völkerschaften beschickte die Versammlung durch zwei Gesandte, welche den Namen Hiero-mnemones führten, d. h. Besorger der heiligen Angelegenheiten. Unter mehreren zu einer und berfelben Völkerschaft gehörigen Staaten sanb eine

10. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 149

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
28. Der Abfall der Niederlande. 149 Mann stark. Zudem waren Alba's Truppen abgehärtete Krieger, die Soldaten Ludwig's frischgeworbene Banden, die auch des Geldmangels wegen murrten und die Schlacht verweigerten: so war die Niederlage Ludwig's vollkommen, er selbst schwamm verkleidet über die Ems und entkam dem Gemetzel, worin 6000 der ©einigen blieben. Indessen hatte der Prinz von Oranien sein großes Heer, wovon Ludwig's Truppen nur die Vorhut ausgemacht hatten, gesammelt, welches jetzt 30,000 deutsche Landsknechte zählte. Sein Uebergang über die Maas im Angesichte des feindlichen Heeres galt für ein Meisterstück der Kriegskunst; doch er fand hier einen noch großem Meister sich gegenüber. Da Alba des Prinzen Geldnoth kannte und wußte, daß der Verlust einer Schlacht das Signal zum Abfall mehret Provinzen sein würde, ging er bloß Vertheidigung^ weise zu Werke, verschanzte sich in der Nähe des Prinzen, schnitt ihm die Zufuhr ab, nöthigte ihn, mehr als zwanzig Mal sein Lager zu wechseln, und zwang ihn endlich, aus Mangel an Geld und Lebensmitteln sein Heer (bei Straßburg) zu entlassen. Oranien ging nach Frankreich zum Heere der Hugenotten. So war der erste Feldzug mißlungen und Alba's Gewaltherrschaft fester begründet als je. Nun begannen erst die schwersten Zeiten für die Niederländer. Bisher hatte der Herzog die Protestanten oder deren Begünstiger zu Feinden. Er schien jedoch alle Klassen von Einwohnern erbittern zu wollen. Die bisherigen königlichen Einkünfte waren außer den Domainen die „Bitten", von den verschiedenen Provinzen erhoben. Schon dieser Name war dem unbeugsamen Manne zuwider. Er ersann also drei neue bleibende Auflagen, die ihn der ewigen Geldverlegenheit für immer entheben sollten: eine einmalige Abgabe von einem Procent von allen beweglichen und unbeweglichen Capitalien, sodann als dauernde Abgabe fünf Procent von allen unbeweglichen und zehn von allen beweglichen Gütern, jedesmal beim Verkaufe zu entrichten. Die Steuer erwies sich trotz aller Gewaltmaßregeln als unerschwinglich und Alba mußte sich mit zwei Millionen jährlich für alle Niederlande begnügen, deren Einforderung er den Staaten überließ. Auch zeigte sich Alba feindlich gegen den Handel. Eine geringe Zwistigkeit mit England vermochte ihn, den englischen Handel ganz zu verbieten, der nun von Antwerpen aus Hamburg überging. Der Prinz von Oranien war seit 1568 nicht unthätig gewesen. Seine öfteren Unterredungen mit dem Oberhaupte der französischen Neformirten, dem Admiral Eoligny, hatten ihn mit der Idee vertraut gemacht, fein Glück auf dem Meere, dem Elemente der Holländer, zu versuchen. Die meisten der Flüchtlinge aus Holland und aus Seeland ergriffen dieses Mittel, sich an ihren Bedrückern zu rächen, mit Freuden. Ihr Augenmerk war zuerst auf Texel gerichtet; doch widriger Wind trieb sie nach der Maas, an deren Mündung das Städtchen Brielle liegt. Alba, der „Vicekönig", hatte den unver-
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