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1. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 42

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 42 — (60 000 Einw.), vom Roten Meere her am besten vom Hafenplatze Dschidda zu erreichen, ist der Geburtsort Mohammeds. Es liegt in einem ziemlich öden Hochtale. Aber jeder Gläubige muß einmal diesestadt gesehen haben, wenn anders er ruhig sterben will. Das Ziel der Pilger ist die große Moschee, Mesdschid el Haram (heilige Moschee), in deren Mitte sich die Kaaba, das Nationalheiligtum der Mohammedaner, befindet. Dieses ist ein würfelförmiges Bau- werk, das einen schwarzen Stein umschließt. Ihn soll Jsmael durch einen Engel erhalten haben, als er das Gebäude errichtete. Jeder Pilger küßt mit Ehrfurcht diesen Stein, der durch die Sünden der Menschen schwarz geworden fein soll. Mekkas Handel ist naturgemäß ziemlich Abb. 15. Vornehme Mekka-Pilger auf einem englischen Dampfer nach Basra. bedeutend (Karawanenstraßen). Nordwärts liegt Medina, die Grabstätte des Propheten, am Rande der Wüste, in einer gut befeuchteten Palmenebene. Auch hier ist die wichtigste Anbetungs- stätte der vielen oft weither kommenden Pilger die große Moschee, welche angeblich die Gebeine Mohammeds birgt. — Im südlichen Küstenlande Jemen sind Mocha und Hodeida wichtige Ausfuhr- orte, besonders für den in dieser gesegneten Landschaft gedeihenden, vor- trefflichen Kaffee (Mokka). (Abb. 16.) An der Südküste ist die Militärstation Aden, am Golfe gleichen Namens, ein wichtiger Stützpunkt der englischen Flotte (das Gibraltar des Orients — Weg nach Indien). Sonst läßt die Fruchtbarkeit der Landstriche an der Südküste (Hadramaut) sehr zu wünschen übrig. Fruchtbarer ist wieder die Landschaft Oman im Südosten, deren wichtigster

2. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 24

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 24 — Österreich-Ungarn. (676000 qkm — l^mal Deutschland, 49 Mill. Einw., 73 auf 1 qkm.) Österreich-Ungarn liegt im Südosten Mitteleuropas rnib greift noch hinüber zum nordwestlichen Teil der Balkanhalbinsel. Es erstreckt sich von den Sudeten bis zum Adriatischeu Meere, vom Bodensee bis zu den Karpaten und wird umschlossen von Rußland, Rumänien, der Türkei, Italien, der Schweiz und Deutschland. Ein Blick auf die Karte läßt uns Österreich-Ungarn in erster Linie als umfangreichen Binnenstaat erscheinen. Ein großer Teil seiner Grenz- linien berührt deutschen Boden. In unser Vaterland hinein weisen auch die wichtigsten Wasseradern Österreich-Ungarns, wie die Elbe und die Donau. Auch die Oder entspringt noch auf österreichischem Boden. Der österreichische Handel bewegt sich zu einem nicht ge- ringen Teile auf der Elbe nach Hamburg zur Nordsee und zum Atlantischen Ozean (Bedeutung des Transithandels für Deutsch- land). Dazu gehörte Österreich-Ungarn Jahrhunderte hindurch zum Deutschen Reiche. Die Kaiser aus dem Hause Habsburg trugen die deutsche Kaiserkrone bis zur Auflösung des alten Deutschen Reiches. Erst 1866 schied Österreich aus dem Deutschen Bunde. Daraus erklärt sich auch der hohe Prozentsatz der deutschen Bewohner in österreichischen Landen. Unser Blick richtet sich aber auch nach der entgegengesetzten Seite, wo die Handelswege (Morawa-Wardarftraße — Orient- linie — Donaustraße) zu den Gestaden des Ägäischen und Schwarzen Meeres, nach Griechenland und Kleinasien führen. Von hierher drohte Österreich-Ungarn freilich auch manche Gefahr in den Vorstößen asiatischer Völkerhorden. Ein Rest von diesen ist — nicht zum Heile des Landes — verblieben in den Magyaren, welche die einheit- liche Förderung des Reiches am meisten hemmen. Nun hat Österreich-Ungarn auch noch Anteil am Meere. Ein Teil seiner Grenze berührt die Küste der Adria. Wohl liegt die Hauptmasse des Landes weitab vom Meere, und es scheiden ver- kehrsseindlichekalkgebirge (derkarst und das Dinarische Gebirge) das Innere von der Küste. Aber diese selbst ist eine gegliederte Steil- küste und vorzüglich geeignet zur Hafenanlage. Trieft und Pola (Jstrien), Fiume (Kroatien), Zara, Spalato, Ragusa und Cattaro (Dalmatien — siehe auch die Balkänhalbinsel!) sind heute keineswegs unbedeutende Hafenplätze. Seit Bosnien und die Herzegowina eine österreichische Provinz (seit 1908) bilden, haben die Hafenorte Dal- matiens schon gewonnen. Trieft ist längst ein wichtiger Platz im Gebiete des Mittelmeeres, und die Bedeutung der übrigen Häfen wird in dem Maße zunehmen, in welchem die Kultnrfeindlichkeit der

3. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 237

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Ii ! — 237 — kleinen Insel Magerö — nach Südwesten — bis zum Kap Lindesnaes — und nimmt ^im Südwesten an Breite zu. Sie bildet hier zwei kleinere ' Halbinseln, die durch das Skager-Rak geschieden werden. (Vergleich a mit Italien!) I Sie wird im Norden vom Nördlichen Eismeer, im Westen vom Atlantischen Ozean, im Süden vom Skager-Rak, Kattegat, Sund und von der Ostsee und im Osten vom Bottnischen Meerbusen begrenzt. Im Nordosten steht Skandinavien mit dem großen russischen Reiche in * festländischer Verbindung. Die Landbrücke zwischen dem Bottnischen Meerbusen und dem Varanger-Fjord hat eine Breite von etwa | 450 km, eine Ausdehnung, welche im Hinblick auf den gesamten Küsten- v umfang gering zu nennen ist. Skandinavien umfaßt die beiden Königreiche Norwegen und p Schweden, welche aber keineswegs durch ein Kettengebirge geschieden werden. Das Skandinavische Gebirge hat keinen ausgeprägten Kamm, ^ bildet vielmehr eine gewaltige, aus Gneis, Granit und anderen Ge- steinsschichten der urzeitlichen und altzeitlichen Formationen gestehende , Gebirgshochsläche, welche im Osten von tiefen Tälern vielfach durch- furcht wird, in seinen westlichen und nördlichen Teilen aber von zahl- ^ reichen, noch tiefer einschneidenden Fjorden gespalten ist. Die wilden, ^ zackigen Formen jüngerer Gebirge, wie z. B. der Alpen, sind hier nicht mehr vertreten. Die Höhen sind abgerundet. Das ganze Gebirge £ stellt eine mächtige wellenförmige Hochfläche dar, in welcher Täler und Meerbusen als kleine Einschnitte erscheinen. — Besteigt man von Schweden aus das Gebirge, so sieht das Auge nichts als ausgedehnte Hochebenen, bis man plötzlich am Rande der großartigen Fjorde mit ihren gewaltigen Steilküsten steht. Von der See aus dagegen erscheint das Skandinavische j Gebirge als ein Hochgebirge, das an die Alpen erinnert. ' Die Volkssage berichtet über die Entstehung der Skandinavischen Halbinsel: Als Gott sein Lieblingsgestirn, die Erde, geschaffen hatte und j! sich seines Werkes freute, da gedachte der Teufel, dasselbe zu ver- nichten. Er schleuderte einen gewaltigen Felsblock (Skandinavien) auf > die „in jugendlicher Schönheit prangende Erde". Doch der Schöpfer t sandte noch zur rechten Zeit einen Erzengel hinab zur Erde, um dem Unheil zu wehren. So stürzte der ungeheure Felsen ins Meer. Seine , Ränder zersplitterten. Teilweise ragen die Splitter noch heute aus dem Meere hervor (Schären). Die ganze Schale des Steines erhielt Risse ? und Sprünge (Fjorde und Täler). Und der gütige Gott belebte das ^ kahle Felsgestein und bestreute es mit Ackererde, wovon ihm aber nur ^ wenig noch verblieben war. k So stellt Skandinavien ein gewaltiges, einst viel höheres, stark l gefaltetes Urgebirgsmaffiv dar, dem auch Finnland und die Halb- i infel Kola angehören, und welches einst auch mit den Gebirgen Schott- ^ Ianb§ und Irlands im Zusammenhang stand, bis in der Tertiärzeit durch j

4. Deutschlands Kolonieen in zwölf Bildern - S. 47

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
47 gebracht werden könnten. Wiederholt ließ daher die deutsche Regierung die nicht schon von anderen Nationen ins Auge gefaßten Häfen der chinesischen Küste untersuchen und vermessen, und immer wieder be- zeichnete man die Bai von Kiautschou als den für unsere Zwecke am geeignetsten Hafen und zwar deshalb, weil er als Flottenstation einen geschützten, eisfreien Hafen bietet, weil er im Centrum aller deutschen Interessen in Ostasien liegt und der Schlüssel zu reichen Hinterländern, insbesondere zur großen chinesischen Tiefebene ist. Als nun im Herbst 1897 zwei deutsche Missionare in der Provinz Schantnng niedergemetzelt wurden und die Eingeborenen ihre Kirche zerstörten, und als sich dabei zeigte, daß die chinesische Regierung nicht die Macht hatte, Deutschland Genugthuung zu verschaffen, da ließ unser Kaiser zwei Kriegsschiffe ausrüsten, die unter dem Kommando des Prinzen Heinrich nach China abgingen, um Sühue zu fordern. Es sind jedoch kriegerische Maßnahmen nicht nötig geworden. Der deutschen Diplomatie ist es gelungen, auf friedlichem Wege nicht nur vollen Schadenersatz zu erlangen, sondern auch einen Vertrag zustande zu bringen, durch welchen das Deutsche Reich in den wertvollen Besitz der Bai von Kiautschou gelangte. China überläßt in diesem Vertrage die Bai pachtweise auf 99 Jahre dem Deutschen Reiche. Außerdem aber ist ein Gebiet begrenzt worden, welches, in einer Ausdehnung von 50 km im Halbkreise um die Bucht gelegen, als neutrale Zone gilt, in welcher die chinesische Regierung keine Maßnahmen ohne Genehmigung der deutschen Regierung treffen darf, und schließlich wurde Deutschland das ausschließliche Recht, in der Schantnng Kohlenminen zu eröffnen, zugesichert, und auch für die Anlage von Eisenbahnen erhielt es be- deutende Vorrechte. Die Bai von Kiautschou und ihre Umgebung. Die Bai von Kiautschou liegt an der Südküste der Halbinsel Schantuug, die vom gelben Meere umspült wird, und zwar liegt die Einfahrt genau unter dem 36. Grade nördlicher Breite. Sie hat die Größe von etwa 550 qkm, während die ins Pachtgebiet ein ge- fchloffenen kleinen Jnfeln und Halbinseln zusammen etwa 350 qkm Landes umfassen. In der Form hat die Bucht Ähnlichkeit mit dem Jadebusen. Wie alle Häfen Chinas ist auch der von Kiautschou zum großen Teil versandet; trotzdem aber hat er guten Ankergrund in einer vor den Nordstürmen völlig gesicherten Fläche von der ungefähren Größe des Kieler Hafens und ist also befähigt, die größte Flotte der Welt auf- nehmen zu können. Noch größer wird der Wert der Bai dadurch, daß sie auch im Winter fast völlig eisfrei ist. Die Einfahrt wird durch zwei kleine gebirgige Halbinseln von Norden und Süden her auf 3—4 km verengt. In die nördliche von ihnen ragen die Ausläufer des über 1000 m aufragenden Lauschan, während die südliche nur Berge von 300 m hat. Außer diesem Ein- gangsthore sind alle Ufer flach. Rechts von der Einfahrt, nördlich vom

5. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 259

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
259 Den Segen des geeinigten groen Vaterlandes versprte das deutsche Volk auch im Gebiete des tglichen Lebens. Gleiches Ma, gleiches Gewicht und gleiche Mnzen wurden eingefhrt. Am 1. Oktober 1879 trat eine einheitliche deutsche Gerichtsverfassung in Kraft, so da zu dem lang erstrebten Ziel der deutschen Rechtseinheit jetzt nur noch die Herstellung eines gemeinsamen brgerlichen Gesetzbuches fehlte, dessen erster Entwurf unter Kaiser Wilhelm nach 14-jhriger Arbeit noch vollendet worden ist.1) Das Reich bernahm auch die Post- und Tele-graphenverwaltuug und gestaltete das Eisenbahnwesen einheitlicher. Die Verstaatlichung der Eisenbahnen in Preußen ist als Vorberei-tung zur Reichseisenbahn anzusehen. Den Wasserwegen, besonders der Erweiterung des Kanalnetzes wurde groe Aufmerksamkeit zugewendet. Von ganz besonderer Bedeutung fr die Verteidigung unserer Ksten durch unsere Flotte und zugleich fr die Hebung des Handels wurde aber der Plan, einen Schiffahrtskanal von der Elbmndung nach der Kieler Bucht, einen Nord-Ostsee-Kanal, zu erbauen. Der Grundsteinlegung dieses Kanals hat Kaiser Wilhelm, umgeben von den Prsidenten des Reichs-und des preuischen Landtages am 3. Juli 1887 noch beiwohnen knnen.2) Zur Hebung verschiedener Zweige des heimischen Gewerbes und zu Gunsten des Landbaues wurden Schutzzlle und zugleich zur Vermehrung der Staatseinknfte Besteuerungen wichtiger Verbrauchsgegenstnde durch Steuer-zlle eingefhrt. Deutschlands Kolonialpolitik. Um den Deutschen im Ausland die Segnungen und den Schutz des mchtigen neuen Reiches zu teil werden zu lassen, wurde der Schutz des deutschen Handels im Auslande, der Schiff-sahrt und die Anordnung gemeinsamer konsularischer Vertretung in die Hand genommen. Die neue deutsche Flagge kam bald zu Ehren, und die deutschen Waren machten im Auslande den englischen und franzsischen den Rang streitig. Den im Auslande lebenden und strebenden Deutschen wurde ein Heim auf deutschem Boden durch Grndung von Kolonieen verschafft; groe Landstrecken in Afrika an der Westkste (Kamerun, Togo-land), an der Sdwest- und an der Ostkste, Inseln im stillen Ocean, Gebiete auf Neuguinea wurden deutsch. Regelmig fahren zur Frderung des Handels von Bremerhaven aus vom Reich untersttzte Dampfer nach Ostafrika, Ostasien, Australien und den benachbarten Inseln. ') Jetzt ist das brgerliche Gesetzbuch vllig fertiggestellt und staatlich anerkannt. Mit dem Jahre 1900 tritt es in Anwendung. 2) Der Kanal wurde im Juni 1895 als Kaiser Wilhelms-Kanal" durch Kaiser Wilhelm Ii. feierlich erffnet. 17*

6. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

7. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 71

1830 - Berlin : Reimer
71 Kehren wir aus dem baltischen Meere zurück nach der Nordsee und gehen vom Eingänge des Skagcrracks gerade gegen Süden, so treffen wir an der Nordküste des Vestlandcs, d. i. also an der südlichen Seite der Nordsee D. den Dollart, unter 53^° N. Breite und 24^o £. Länge; cs ist ein Golf von geringer Erstrek- kung, der durch eine weite Oeffnung mit der Nordsee irr Verbindung steht und mehr eine breite Flußmündung als ein Mccrestheil ist. — Westlich vom Dollart, un- gefähr 20 Meilen entfernt, trifft man E. die Zuyder Zee (sprich Saüder Sec, d. h. südliche See), ein Busen, der in der Richtung von N. nach S. 2o Meilen lang ist und in seiner größ- ten Breite Io-Meilen zahlt. Gegen N. wird er von einer Inselrcihe begranzt, die sich längs dem Vestlaude bis in die Gegend der Dollart-Oeffnung erstreckt. So reich an Gliedern die Nordsee auf ihrer Ost- seite ist, so arm darau ist ihre Westseite, da, wo sie von der Insel Großbritannien bcgränzt wird. Hier bemerken wir nur das Peut land Frith (d. h. Meerenge), welches unter etwa 58j° N. Br. gelegen die nordwärts gelegene Gruppe der Orkney Inseln von Großbritannien trennt. Auf der Ostküste der zuletzt ge- nannten großen Insel bildet die Nordsee vier Buchten, die von N. nach S. gezählt folgendermaßen heißen: Murray Bai, Bai von Forth, das Wash (d. h. Sumpf, Pfütze) und die Themse Bucht. In ihrem südwestlichsten Winkel steht die Nordsee durch eine Meerenge, Pas de Calais oder Straße von Dover- genannt, mit einem zweiten Gliede des atlantischen Oceans in Verbindung, mit 2) dem Kanäle., Seine Länge beträgt 75 Meilen in der Richtung von No. nach Sw. D>,e Breite ist sehr- abwechselnd; am geringsten ist sie im Pas de Calais selbst, wo sie nur 21 tausend Fuß beträgt, dann aber nimmt sie schnell zu bis auf 22 Meilen, um abermals abzunehmen bis auf 11 Meilen, was zwischen dem Kap de la Hague, auf der Küste des europäischen Vestlandcs gelegen, und dem 'an der großbritannischen Küste liegenden Portlandspitze Statt v

8. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 230

1830 - Berlin : Reimer
— 230 — §. 148. O k « Ströme des Orients der alten Welt im Gebiete des indischen Meeres. I. Zum persischen Meerbusen. 1. Der Euphrat entspringt in der Nachbarschaft der Kur, und Arasquellen, nördlich vom Wan See, laüft west, lich, dann südlich längs der Ostgränze von Klcinasia, dann südöstlich zum Golf, den er in einem Delta an seinem Nordrande erreicht. Es vereinigt sich mit dem Euphrat der Tigris, der seine Quellen südlich von dem obern West- laufe des Hauptstromes ab, mit dem er meist parallel laüft. Der vereinigte Strom heißt Shat, el-Arab./ Zusatz. Das arabische Halbinselland hat trotz seiner Größe keine Strombildung auszuweisen; auf seiner Ostküste ist der einzige tief einsetzende Wasserlauf der Fluß el Ahsa. Ii. Zum persisch-arabischen Meere. 2. Der Indus oder Sind hat seine Mündung in einem Delta, nördlich vom Golf von Cutsh; die Quelle liegt nordöstlich von jener tief im Innern des Vestlandes. Sein' Lauf ist zuerst Nw., dann in einem Bogen gegen W. gekrümmt, nach Sw. übergehend bis zum Delta. Die Normaldirektion des ganzen Stromgebiets ist Sw. Erlaüterung. Nebenflüsse, — rechts, im Oberlaufe: der Kabul von W. her; — links, im Mittelläufe: vier Ströme, darunter der östlichste Serlêdj (Satadru) heißt; kommt aus dem See Rawana Hrada (oder Langga), welcher der Quelle des Hauptstroms benachbart ist; südöstlich von diesem See ein anderer ohne Abfluß Manas-Sarowar oder Ma phang Dalai genannt. Der Setledj (oder Sutuledsch) fließt zuerst Nw. dann Sw. Das Dreieck, welches durch seine und des In- dus Lauf gebildet wird, heißt Pandjab d. i. Fünfstromland. 3. Der Nerbuddah, Mündung im Golf von Cam- bay; Stromlauf von 0. nach W. an der Nordgränze der vorderindischen Halbipsel. 4. Der Tapty, südlich vom vorigen, in derselben Normaldirektion. — Südwärts von diesem schickt die Halb- insel keinen Strom mehr ins arabisch-persische Meer. Iii. Zum Bengal, Meerbusen. 5. Aus der vorderindischen Halbinsel, in östlichem Laufe, der Kistnah und der Godavery.

9. Die Geschichte des Mittelalters - S. 145

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
34. Karl's des Großen Kriege mit den Normannen und den Slaven. 145 mitten im Lande Nordalbingien einen neuen Waffenplatz anzulegen und denselben durch eine starke fränkische Besatzung zu schirmen. Zur An- legung der neuen Pflanzstadt ward ein Ort an der Stör erwählt, welcher Esesfelth hieß und aus welchem nachmals die Stadt Itzehoe hervorgegangen ist. Dies Unternehmen brachte große Aufregung unter den Dänen hervor und entzündete einen neuen Kampf in den Gebieten an der unteren Elbe. Denn während man im Frühjahre des Jahres 810 mit der Befestigung jenes Ortes beschäftigt war, vernahmen die Franken, daß der obotritische Fürst Thrasuko von den dänischen Schaa- ren Gottfried's überfallen und getödtet sei. Da beschloß Karl, selbst einen Heereszug gegen die Dänen zu unternehmen. Er drang in Eil- märschen mit den übrigen versammelten Schaaren über die Weser vor, wo er in der Gegend von Verden an der Vereinigung der Aller mit der Weser ein Standlager nahm. Aber ehe er noch ans seinem Stand- lager an der Aller wieder aufgebrochen war, vernahm er, daß die Nor- mannen, vermuthlich um ihren Raub in Sicherheit zu bringen, Fries- land verlassen hätten, und daß König Gottfried von einem seiner Dienst- leute erschlagen worden. Dies gab der Sache sogleich eine andere Wen- dung, indem die bei den Dänen selbst ausbrechenden Parteiungen ein friedliches Verhältniß mit den Franken wünschenswerth machten. Die Eider ward als Grenzmark zwischen dem fränkischen und dänisch-jü- tischen Reiche anerkannt. Durch wiederholte Kämpfe mit den Wilz en, Sorben und Win- den (oder Carentanen) ward ein nicht unbedeutender Saum der sla- vischeu Völkerwelt an der ganzen Ostgrenze des austrasischen oder ost- fränkischen Landes von der Halbinsel Jütland am baltischen Meere bis zur Halbinsel Istrien am adriatischen Meere, wenn auch in größerer oder geringerer Abhängigkeit, doch in den Lebenskreis des fränkischen Reiches hineiugezogen, wogegen die normannische Völkerwelt, sich ihre völlige Selbständigkeit bewahrend, als ungeschwächter Gegner an den Nordgrenzen des Reiches stehen blieb, und unter Karl's Nachfolgern die einmal betretene Bahn mit mehr Glück verfolgte. Von Karl's nur zu gegründeten Besorgnissen in dieser Beziehung zeugen die maunichfachen von ihm getroffenen Maßregeln zur Sicherung der Küstengebiete seines Reiches an den nördlichen Meeren, und so wie er dort gegen die An- griffe der Normannen, nach dem Muster der letzten römischen Kaiser, besondere Beamte mit ausgedehnterer Gewalt einsetzte, so geschah dies auch von ihm an den slavischen Grenzmarken seines Reiches, um die zinsbaren slavischen Völker zu beobachten und im Zaume zu halten. Dies führte zu der für das spätere Deutschland so wichtigen Einrich- tung der Markgrafschaften, durch welche das deutsche Land nicht minder geschützt, als im Laufe der Zeit weit nach Osten hinaus erweitert wor- den ist. Da nach der karolingischen Verfassung das gesammte Reich in Co- mitate eingetheilt war, so hatten natürlich die Vorsteher der Grenzgraf- schaften zugleich die Pflicht, das Reich gegen die Angriffe der benach- Pütz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken. Ii, 10

10. Die Geschichte des Mittelalters - S. 626

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
626 Vierter Zeitraum des Mittelalters: 1273—1492. sters Johannes in der Mitte der Heiden. Sein Reich sollte 250 Mei- len nach dem Innern des Landes entfernt liegen, zwischen dem Nil Aegyptens und den Ländern der Schwarzen. Unstreitig hatte der Ka- rawanenhandel, der schon damals im inneren Afrika bestand, diese No- tizen bis nach Congo geführt. Das unbekannte Reich des christlichen Priesterkönigs endlich wieder aufzufinden, ward unter König Johann Ii. Bartolomeo Diaz mit zwei Schiffen 1486 ausgesandt. Er steuerte direct nach Congo, um von da erst seine Entdeckungen zu beginnen. Heftige Südoststürme entführ- ten seine Schiffe der Küste. Man verlor das Land ganz aus den Augen und trieb auf der hohen See umher. Darauf segelte Diaz 13 Tage zurück von West nach Ost. Er hatte schon den 360 S. Br. passirt, war also schon südlich über die Südspitze Afrika's hinausge- kommen und hatte sie wirklich schon umsegelt, ohne sie erblickt zu haben. Da kein Land zu sehen war, so kehrten die Portugiesen gegen Norden zurück und fanden auf diesem Rückwege die Küste erst wieder. Die Entdecker segelten noch weiter gegen Osten bis zur Mündung eines großen Stromes. Es ist der heutige große Fischrivier, der lange Zeit als Grenze der Capcolonie und des Kaffernlandes gegolten hat. Hier war das Schiffsvolk der Beschwerden der ungeheuren Entdeckungsfahrt müde, es murrte und verlangte nach Rückkehr. Auch die Lebensmittel gingen zu Ende; alle Vorräthe waren erschöpft. Diaz mußte umkehren. Nun erst, auf der Rückfahrt gegen Westen, wurde das südlichste Vor- gebirge der alten Welt erblickt mit dem mächtigen Tafelberge, das zu- vor schon unter den gefahrvollsten Stürmen, aber unbemerkt, umschifft war. Diaz hatte dem Vorgebirge wegen der dort ausgestandenen Stürme den Namen Cabo tormentoso gegeben. Als er aber dem Könige die Nachricht seiner großen Entdeckung überbrachte, nannte die- ser es Cabo da boa esperanza, in der Hoffnung des nun zu findenden Seeweges nach Indien. Diaz ist also der erste, der diese Entdeckung gemacht hat und nicht Vasco de Gama, dem die spätere Zeit dies ge- wöhnlich auf Kosten des Diaz irrig zuschrieb. Zwei neue Welten, im Osten und Westen der Erde, die amerika- nisch-westindische und die ostindische, traten nun zu gleicher Zeit mit der europäischen Welt in gegenseitigen Verkehr. Mit Columbus' Entdeckung von Amerika (1492) und Vasco's Beschiffung des indischen Meeres (1498) beginnt eine neue große Periode für die Geographie. 121. Das byzantinische Reich und die Osmanen. (Nach Joh. Wilh. Zink eisen, Geschichte des osmanischen Reiches in Europa, bearbeitet vom Herausgeber.) Das osmanische Reich bietet in seiner Urgeschichte nichts als die dunkle Sage von den Thaten einzelner Helden. Einigermaßen geschicht-
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