Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte der neuesten Zeit - S. 144

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
144 Das Zeitalter des Deutschen Kaiserreichs. in einer Reichstagsrede fallen liefe, shnte sie mit dem Gedanken aus, da auch Deutschland sich herrenloses Land aneignen drfe. 3. Diese Kolonien, die in den drei Iahren 188385 erworben waren, umfassen ein Gebiet, das zehnmal so groß ist als das Deutsche Reich. Fr jeden der Gouverneure (Statthalter) bten deutsche Offiziere und Unter-offiziere Schutztruppen ein, die zumeist aus Schwarzen (Somali, Askari) bestanden. Mit dieser Streitmacht wurden die Handelswege ins Innere gesichert, ruberische Wilde bestraft, der deutsche Besitz erforscht und aus-gedehnt; einen Aufstand, den arabische Sklavenhndler angefacht hatten, warf der Statthalter in Ostafrika, Hauptmann Wissmann, mit wohl-angebrachter Strenge nieder. Deutschland beteiligte sich berhaupt nachdrcklich an der Ausrottung des Sklavenhandels: europische Kreuzergeschwader lauerten im In-dischen Ozean den Sklavenschiffen auf, um die grausam geraubten Menschen zu retten und den Missionen zuzufhren. Am oberen Nil schenkte der fromme Schotte Gordon als gyptischer Statthalter Hunderttausenden dieser Unglcklichen die Freiheit. Als er in dem Aufstand eines muselmnnischen Propheten", des Mahdi, umkam, behauptete der schleiche Arzt Schnitzer (Ernin Pascha) die Landschaft am quator, die ihm Gordon anvertraut hatte; er bereiste sie unermdlich, um den Einwohnern behilflich zu sein, die Pflanzen- und Tierwelt zu erforschen. Von dem englischen Forschungsreisenden Stanley befreit", trat er in deutsche Dienste. Arabische Sklavenhndler haben ihn ermordet. 4. Auch sonst war die Aufteilung Afrikas weit vorgeschritten. Frankreich hatte 1830 die Hand auf Algerien, 1881 auf Tunis gelegt, England sich gleich nachher der Verwaltung gyptens bemchtigt. Schon schickte es sich an, ganz Mittelafrika sich anzueignen: eine englische Eisenbahn sollte den Erdteil von Kairo bis Kapstadt der Lnge nach durchziehen und der Macht englischen Geldes und Unternehmersinns unterwerfen. Dagegen erhoben die andern Staaten Einspruch, und eine Konferenz in Berlin schuf unter der Leitung des deutschen Kanzlers, der gleichsam der Vertrauensmann Europas war, einen unabhngigen Kongo staat, in dessen weitem Bereich alle Völker freien Handel genieen sollten; die Schiffahrt wurde frei. Als Souvern" dieses Staates erkannte die Kongo-Konferenz seinen Grnder und Organisator, den König der Belgier an, L e o p o l d Ii. Dieser knigliche Kaufmann" hatte u. a. Sta n-ley und Wissmann zur Erforschung des Kongo und seiner Nebenstrme ausgesandt; nunmehr lie er den natrlichen Reichtum seines Landes, Elfenbein und Kautschuk, schonungslos ausbeuten. Kurz vor Leopolds Tod ist der Kongostaat in den Besitz Belgiens bergegangen.

2. Griechische und römische Geschichte - S. 93

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Alexanders Weltreich. V 5162. 93 Rasse. In phantastischen Pagoden (Trmen) und Ungeheuern Felsentempeln verehrten sie ihren Gott in dreierlei Gestalt: als Brahma ist er der Schpfer des Ackerbaues, der Gesetze, der Bildung; als Wischnu, der grne oder blaue Eott-Erhalter, be-deutet er die Sonne in der Regenzeit, wenn die tropischen Sommer-monsune von Westen her die Wolken bringen; als <^iwah ist er der weie Gott der Zerstrung, die Sonne in der Glhhitze des Maies. Whrend jedoch die Brahnnnenpriester die Menschen in fnf streng gesonderte Kasten gliedern, lehrte ein Knigssohn, der sich Buddha den Weisen nannte, alle Menschen seien gleich, auch die Unreinen (Paria), und die hchste Seligkeit sei Nirwana, das Aufgehen ins Nichts; daher suchten zahlreiche Buddhisten den Tod in dem heiligen Strome Ganges oder unter den Rdern des Gtter-wagens. 4. Alerander gedachte vom Ostmeer aus nach Westen zu fahren bis zu den Sulen des Herakles"; wie Asien sollte auch Afrika ihm Untertan und erforscht werden. War der Indus der Oberlauf des Nils, wie Alexander wegen der Krokodile vermutete, oder flo er in den Okeanos? Auch den stlichen Arm der Indusgabel durchforschte er und lie sich auf den Indischen Ozean hinausfahren, dessen mchtige Gezeiten (Ebbe und Flut) groen Schrecken verursachte^ er selbst brachte den Gottheiten dieses Meeres das erste Opfer dar. 5. Tiefer als je ein Europer war er ins Morgenland ein-gedrungen; der Seeweg nach Indien der das Persische Meer war entdeckt. 6. Der Herr der Welt. 1. Lngst hatte der König zur Verwaltung der eroberten Lnder neben Griechen und Mazedoniern auch vornehme Perser verwendet. Um seiner orientalischen Untertanen willen mute er sich mit dem prunkvollen Zeremoniell umgeben, worin sie ihre Könige zu sehen gewohnt waren. 2. Was Alexander anstrebte, lag in der Entwicklung der grie-chischen Geschichte begrndet. Die Stadtgemeinde (Polis) war auch der Staat (Politia) gewesen, und die Aufgaben der Politik" waren lediglich durch die Bedrfnisse und Wnsche der Brger (Politen) bestimmt. Daher die unaufhrlichen Stadtfehden nach innen und auen und die blutige Grausamkeit, mit der sie ausgefochten wurden. Zu groen Verbnden kam es nur vorbergehend: auch die Verbindung zur Abwehr der Perser umfate bei weitem nicht alle

3. Griechische und römische Geschichte - S. 35

1916 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Die Glanzzeit Athens. Vi 14—2i. 35 edelsten Genüssen, besonders am Schauspiel, dessen Eintrittsgeld Perikles den Bürgern aus der Staatskasse ersetzen lieft. 6. Athen besaß damals die größten Schauspieldichter des Altertums. Der ernste Äschylos, der bei Marathon und bei Salamis mitgefechten, der fromme Sophokles, der als fünfzehnjähriger -ftnabe nach der Schlacht bei Salamis den Reigen angeführt hatte, und der leidenschaftliche Euripides, der während der Schlacht auf der Insel geboren sein soll: sie alle lehrten an großen Vorbildern die Gottheit ehren, Pflicht und Schicksal mutig tragen. So gelang es Perikles, das Erbe der Vorfahren unverkürzt zu erhalten und zu vergrößern. Denn darin erblickte er die heiligste Pflicht eines Volkes.^ □ 7. Den Krieg mit dem eifersüchtigen Sparta sah er kommen. Er betrieb die Rüstungen mit Eifer; er vervollständigte das Festungswerk der Langen Mauern, durch das Themistokles die Stadt mit dem Piräus verbunden hatte; er verstärkte die Flotte und erweiterte die Seemacht. Schild und Schwert waren bereit. 2. Der Ausbruch des Krieges. 1. Nächst Athen war Korinth die reichste Handelsstadt Griechenlands. Auf dem Isthmus zwischen dem Korinthischen Meerbusen und dem von Ägina gelegen, besaß es an jedem einen geräumigen Hafen und zahlreiche Kolonien am Ägäischen wie am Ionischen Meere. Nur die bedeutendste, Korkyra, stand der Mutterstabt feindselig gegenüber. Zwischen beiden brach ein Krieg aus, in den Athen hineingezogen wurde. -*Kortqra war die wichtigste Gründung Korinths; es be- * herrschte den Handel nach den Küsten des Adriatischen Meeres und nach Italien. Den Anlaß zum Zerwürfnis gab die beiden Staaten gemeinsame Siedelung Epidamnos an der Küste von Epirus. Dort lagen Adel und Bürgerschaft miteinander im Hader; Korinth unterstützte die Aristokraten, Korkyra das Volk. Eine Flotte, die Korinth in die epirotischen Gewässer sandte, schlugen die Korkyräer mit ihren 120 Trieren. Korinth rüstete aufs neue, und Korkyra bat Athen um Beistand. Auf Perikles' Rat schloß Athen mit der Insel ein 3*

4. Lesebuch zur Geschichte des 19. Jahrhunderts - S. 286

1909 - Frankfurt am Main [u.a.] : Diesterweg
Sansibar, war der deutsche Handel seit den 40 er Jahren ebenfalls der herrschende geworden und bertraf 1874, als der damalige Sultan sein Land vergeblich unter deutschen Schutz zu stellen suchte, den englischen Handel um das dreifache. Um ihn noch mehr zu sichern, trat Dr. Karl Peters, der Sohn eines Pfarrers aus Neuhaus in Hannover, im April 1884 mit mehreren gleichgesinnten Mnnern in Berlin zu einer Gesellschaft zusammen, die sich entschlo, als erste deutsche Gesellschaft praktische Kolonial-Politik zu treiben, noch ehe die Besitznahme Hngra pequenas erfolgt war. Sie bereitete in der Stille die Erwerbung Gstafrikas vor, und Dr. Peters, Referendar Jhlke, Graf Pfeil und Kaufmann (Dtto reiften unter falschen Hamen nach Sansibar ab und drangen auf diese Weise unbehelligt ins Hinterland ein. Dort schlssen sie in berraschend kurzer Zeit mit den Beherrschern des Hinterlandes von Sansibar Vertrge ab und gewannen so ein ausgedehntes Gebiet. Peters kehrte eilends nach Hause zurck und erhielt fr seine Gesellschaft am 27. Februar 1885 einen kaiserlichen Schutzbrief, den ersten, den die deutsche Geschichte kennt. Doch auch in (Dftafrifa machte sich der feindliche Einflu der (Englnder geltend. Nachdem aber der Sultan durch den unerwarteten Anblick eines aus acht Kriegsschiffen bestehenden Geschwaders vor Sansibar die Macht des Deutschen Reichs frchten gelernt hatte, erkannte er den kaiserlichen Schutzbrief an, rumte obendrein der Deutsch-afrikanischen Gesellschaft den sehr brauchbaren hafert von Daresfalam ein und schlo einen fr Deutschland gnstigen Handelsvertrag ab. Die Zukunft dieser ostafrikanischen Kolonie erschien demnach gesichert. Da fegte ein furchtbarer Kufstand der Kraber die Schpfungen der Deutsch-afrikanischen Gesellschaft im Nu hinweg. Der berhmte Durchwanderer des schwarzen (Erbteils, Hermann von lvimann, wurde mit der Surdeeroberung des verlorenen Gebietes beauftragt. Kaum war aber der Feldzug siegreich beendet, als der deutfch-englische Vertrag vom 1. Juli 1890 abgeschlossen wurde. Nach diesem vertrage wurde den Englndern das Knigreich Uganda, das Sultanat titu und die Somalikste berlassen-auerdem verzichteten wir auf die Inseln Sansibar und Pemba. Edir erhielten den Raum vom Indischen Ozean bis zu den groen Seen im Innern Afrikas und vom Rotvuma bis zum Kilimandscharo; auerdem ging die Insel Helgoland in den Besitz des Deutschen Reichs der. Da der Rraber-aufstand gelehrt hatte, da nur das Reich die Hufrechterhaltung der Ordnung zu gewhrleisten vermochte, so wurde Deutsch-Gstafrika zur Reichskolonie erklrt. Auch in den fernen Gewssern des Stillen Ozeans erwarb Deutschland Kolonien. Bereits 1878 und 1879 wurden in dem Samoa-, Marschall-und Iteubritannia-Rrchipel mehrere Kohlenstationen errichtet. Spter traf eine Kolonisationsgesellschaft, die Neuguinea-Kompagnie, Vorbereitungen zur Husschiceung einer Expedition, die im Oktober 1884 unter Fhrung des Reisenden Otto Finsch auf der Nordostkste Neuguineas, sowie im Neu-britannia-Rrchipel die schwarz-wei-rote Flagge hite. Selbstverstndlich waren auch bald die (Englnder zur Stelle, die den Deutschen Schwierig-feiten in den tveg legten. Doch gelang es dem Fürsten Bismarck, diese

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

6. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 71

1830 - Berlin : Reimer
71 Kehren wir aus dem baltischen Meere zurück nach der Nordsee und gehen vom Eingänge des Skagcrracks gerade gegen Süden, so treffen wir an der Nordküste des Vestlandcs, d. i. also an der südlichen Seite der Nordsee D. den Dollart, unter 53^° N. Breite und 24^o £. Länge; cs ist ein Golf von geringer Erstrek- kung, der durch eine weite Oeffnung mit der Nordsee irr Verbindung steht und mehr eine breite Flußmündung als ein Mccrestheil ist. — Westlich vom Dollart, un- gefähr 20 Meilen entfernt, trifft man E. die Zuyder Zee (sprich Saüder Sec, d. h. südliche See), ein Busen, der in der Richtung von N. nach S. 2o Meilen lang ist und in seiner größ- ten Breite Io-Meilen zahlt. Gegen N. wird er von einer Inselrcihe begranzt, die sich längs dem Vestlaude bis in die Gegend der Dollart-Oeffnung erstreckt. So reich an Gliedern die Nordsee auf ihrer Ost- seite ist, so arm darau ist ihre Westseite, da, wo sie von der Insel Großbritannien bcgränzt wird. Hier bemerken wir nur das Peut land Frith (d. h. Meerenge), welches unter etwa 58j° N. Br. gelegen die nordwärts gelegene Gruppe der Orkney Inseln von Großbritannien trennt. Auf der Ostküste der zuletzt ge- nannten großen Insel bildet die Nordsee vier Buchten, die von N. nach S. gezählt folgendermaßen heißen: Murray Bai, Bai von Forth, das Wash (d. h. Sumpf, Pfütze) und die Themse Bucht. In ihrem südwestlichsten Winkel steht die Nordsee durch eine Meerenge, Pas de Calais oder Straße von Dover- genannt, mit einem zweiten Gliede des atlantischen Oceans in Verbindung, mit 2) dem Kanäle., Seine Länge beträgt 75 Meilen in der Richtung von No. nach Sw. D>,e Breite ist sehr- abwechselnd; am geringsten ist sie im Pas de Calais selbst, wo sie nur 21 tausend Fuß beträgt, dann aber nimmt sie schnell zu bis auf 22 Meilen, um abermals abzunehmen bis auf 11 Meilen, was zwischen dem Kap de la Hague, auf der Küste des europäischen Vestlandcs gelegen, und dem 'an der großbritannischen Küste liegenden Portlandspitze Statt v

7. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 230

1830 - Berlin : Reimer
— 230 — §. 148. O k « Ströme des Orients der alten Welt im Gebiete des indischen Meeres. I. Zum persischen Meerbusen. 1. Der Euphrat entspringt in der Nachbarschaft der Kur, und Arasquellen, nördlich vom Wan See, laüft west, lich, dann südlich längs der Ostgränze von Klcinasia, dann südöstlich zum Golf, den er in einem Delta an seinem Nordrande erreicht. Es vereinigt sich mit dem Euphrat der Tigris, der seine Quellen südlich von dem obern West- laufe des Hauptstromes ab, mit dem er meist parallel laüft. Der vereinigte Strom heißt Shat, el-Arab./ Zusatz. Das arabische Halbinselland hat trotz seiner Größe keine Strombildung auszuweisen; auf seiner Ostküste ist der einzige tief einsetzende Wasserlauf der Fluß el Ahsa. Ii. Zum persisch-arabischen Meere. 2. Der Indus oder Sind hat seine Mündung in einem Delta, nördlich vom Golf von Cutsh; die Quelle liegt nordöstlich von jener tief im Innern des Vestlandes. Sein' Lauf ist zuerst Nw., dann in einem Bogen gegen W. gekrümmt, nach Sw. übergehend bis zum Delta. Die Normaldirektion des ganzen Stromgebiets ist Sw. Erlaüterung. Nebenflüsse, — rechts, im Oberlaufe: der Kabul von W. her; — links, im Mittelläufe: vier Ströme, darunter der östlichste Serlêdj (Satadru) heißt; kommt aus dem See Rawana Hrada (oder Langga), welcher der Quelle des Hauptstroms benachbart ist; südöstlich von diesem See ein anderer ohne Abfluß Manas-Sarowar oder Ma phang Dalai genannt. Der Setledj (oder Sutuledsch) fließt zuerst Nw. dann Sw. Das Dreieck, welches durch seine und des In- dus Lauf gebildet wird, heißt Pandjab d. i. Fünfstromland. 3. Der Nerbuddah, Mündung im Golf von Cam- bay; Stromlauf von 0. nach W. an der Nordgränze der vorderindischen Halbipsel. 4. Der Tapty, südlich vom vorigen, in derselben Normaldirektion. — Südwärts von diesem schickt die Halb- insel keinen Strom mehr ins arabisch-persische Meer. Iii. Zum Bengal, Meerbusen. 5. Aus der vorderindischen Halbinsel, in östlichem Laufe, der Kistnah und der Godavery.

8. Die Geschichte des Mittelalters - S. 145

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
34. Karl's des Großen Kriege mit den Normannen und den Slaven. 145 mitten im Lande Nordalbingien einen neuen Waffenplatz anzulegen und denselben durch eine starke fränkische Besatzung zu schirmen. Zur An- legung der neuen Pflanzstadt ward ein Ort an der Stör erwählt, welcher Esesfelth hieß und aus welchem nachmals die Stadt Itzehoe hervorgegangen ist. Dies Unternehmen brachte große Aufregung unter den Dänen hervor und entzündete einen neuen Kampf in den Gebieten an der unteren Elbe. Denn während man im Frühjahre des Jahres 810 mit der Befestigung jenes Ortes beschäftigt war, vernahmen die Franken, daß der obotritische Fürst Thrasuko von den dänischen Schaa- ren Gottfried's überfallen und getödtet sei. Da beschloß Karl, selbst einen Heereszug gegen die Dänen zu unternehmen. Er drang in Eil- märschen mit den übrigen versammelten Schaaren über die Weser vor, wo er in der Gegend von Verden an der Vereinigung der Aller mit der Weser ein Standlager nahm. Aber ehe er noch ans seinem Stand- lager an der Aller wieder aufgebrochen war, vernahm er, daß die Nor- mannen, vermuthlich um ihren Raub in Sicherheit zu bringen, Fries- land verlassen hätten, und daß König Gottfried von einem seiner Dienst- leute erschlagen worden. Dies gab der Sache sogleich eine andere Wen- dung, indem die bei den Dänen selbst ausbrechenden Parteiungen ein friedliches Verhältniß mit den Franken wünschenswerth machten. Die Eider ward als Grenzmark zwischen dem fränkischen und dänisch-jü- tischen Reiche anerkannt. Durch wiederholte Kämpfe mit den Wilz en, Sorben und Win- den (oder Carentanen) ward ein nicht unbedeutender Saum der sla- vischeu Völkerwelt an der ganzen Ostgrenze des austrasischen oder ost- fränkischen Landes von der Halbinsel Jütland am baltischen Meere bis zur Halbinsel Istrien am adriatischen Meere, wenn auch in größerer oder geringerer Abhängigkeit, doch in den Lebenskreis des fränkischen Reiches hineiugezogen, wogegen die normannische Völkerwelt, sich ihre völlige Selbständigkeit bewahrend, als ungeschwächter Gegner an den Nordgrenzen des Reiches stehen blieb, und unter Karl's Nachfolgern die einmal betretene Bahn mit mehr Glück verfolgte. Von Karl's nur zu gegründeten Besorgnissen in dieser Beziehung zeugen die maunichfachen von ihm getroffenen Maßregeln zur Sicherung der Küstengebiete seines Reiches an den nördlichen Meeren, und so wie er dort gegen die An- griffe der Normannen, nach dem Muster der letzten römischen Kaiser, besondere Beamte mit ausgedehnterer Gewalt einsetzte, so geschah dies auch von ihm an den slavischen Grenzmarken seines Reiches, um die zinsbaren slavischen Völker zu beobachten und im Zaume zu halten. Dies führte zu der für das spätere Deutschland so wichtigen Einrich- tung der Markgrafschaften, durch welche das deutsche Land nicht minder geschützt, als im Laufe der Zeit weit nach Osten hinaus erweitert wor- den ist. Da nach der karolingischen Verfassung das gesammte Reich in Co- mitate eingetheilt war, so hatten natürlich die Vorsteher der Grenzgraf- schaften zugleich die Pflicht, das Reich gegen die Angriffe der benach- Pütz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken. Ii, 10

9. Die Geschichte des Mittelalters - S. 626

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
626 Vierter Zeitraum des Mittelalters: 1273—1492. sters Johannes in der Mitte der Heiden. Sein Reich sollte 250 Mei- len nach dem Innern des Landes entfernt liegen, zwischen dem Nil Aegyptens und den Ländern der Schwarzen. Unstreitig hatte der Ka- rawanenhandel, der schon damals im inneren Afrika bestand, diese No- tizen bis nach Congo geführt. Das unbekannte Reich des christlichen Priesterkönigs endlich wieder aufzufinden, ward unter König Johann Ii. Bartolomeo Diaz mit zwei Schiffen 1486 ausgesandt. Er steuerte direct nach Congo, um von da erst seine Entdeckungen zu beginnen. Heftige Südoststürme entführ- ten seine Schiffe der Küste. Man verlor das Land ganz aus den Augen und trieb auf der hohen See umher. Darauf segelte Diaz 13 Tage zurück von West nach Ost. Er hatte schon den 360 S. Br. passirt, war also schon südlich über die Südspitze Afrika's hinausge- kommen und hatte sie wirklich schon umsegelt, ohne sie erblickt zu haben. Da kein Land zu sehen war, so kehrten die Portugiesen gegen Norden zurück und fanden auf diesem Rückwege die Küste erst wieder. Die Entdecker segelten noch weiter gegen Osten bis zur Mündung eines großen Stromes. Es ist der heutige große Fischrivier, der lange Zeit als Grenze der Capcolonie und des Kaffernlandes gegolten hat. Hier war das Schiffsvolk der Beschwerden der ungeheuren Entdeckungsfahrt müde, es murrte und verlangte nach Rückkehr. Auch die Lebensmittel gingen zu Ende; alle Vorräthe waren erschöpft. Diaz mußte umkehren. Nun erst, auf der Rückfahrt gegen Westen, wurde das südlichste Vor- gebirge der alten Welt erblickt mit dem mächtigen Tafelberge, das zu- vor schon unter den gefahrvollsten Stürmen, aber unbemerkt, umschifft war. Diaz hatte dem Vorgebirge wegen der dort ausgestandenen Stürme den Namen Cabo tormentoso gegeben. Als er aber dem Könige die Nachricht seiner großen Entdeckung überbrachte, nannte die- ser es Cabo da boa esperanza, in der Hoffnung des nun zu findenden Seeweges nach Indien. Diaz ist also der erste, der diese Entdeckung gemacht hat und nicht Vasco de Gama, dem die spätere Zeit dies ge- wöhnlich auf Kosten des Diaz irrig zuschrieb. Zwei neue Welten, im Osten und Westen der Erde, die amerika- nisch-westindische und die ostindische, traten nun zu gleicher Zeit mit der europäischen Welt in gegenseitigen Verkehr. Mit Columbus' Entdeckung von Amerika (1492) und Vasco's Beschiffung des indischen Meeres (1498) beginnt eine neue große Periode für die Geographie. 121. Das byzantinische Reich und die Osmanen. (Nach Joh. Wilh. Zink eisen, Geschichte des osmanischen Reiches in Europa, bearbeitet vom Herausgeber.) Das osmanische Reich bietet in seiner Urgeschichte nichts als die dunkle Sage von den Thaten einzelner Helden. Einigermaßen geschicht-

10. Die Geschichte des Mittelalters - S. 484

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
484 Dritter Zeitraum des Mittelalters: 1096—1273. kurzen Dauer seines Reiches auf Recht und Ordnung hielt und manche nützliche Verordnungen erließ. Von den schamlosen Erpressungen, welche von den Statthaltern und übrigen Beamten in den letzten Jahren der Regierung des Kaisers Manuel und während der vormundschaftlichen Verwaltung waren geübt worden, war während der Regierung des An- dronikns nicht die Rede. Eine seiner heilsamsten Verordnungen war die Abschaffung des Strandrechts im ganzen Umfange des griechischen Kaiser- thums durch ein strenges Gesetz, in welchem bestimmt wurde, daß jeder, welcher ein verunglücktes Schiss künftig plündern würde, an dem Mast- baume desselben, oder, wenn dieser nicht mehr vorhanden wäre, auf einer Anhöhe der Küste an einem Baume aufgehängt werden sollte. Die Regierung des Isaak Angelus entsprach keineswegs den Erwar- tungen, welche seine Anhänger und Freunde sich gemacht hatten; zwar wurde das Reich von den Normannen bald befreit, aber weniger durch die Anordnungen des Kaisers, als vielmehr durch die eigene Ungeschick- lichkeit der normannischen Heerführer, und in der innern Verwaltung kehrten alle Mißbräuche und Unordnungen wieder, welche Andronikus abgcstellt hatte. Das Wichtigste aus der Geschichte des Hauses der Ange li (1185 bis 1204), so wie die Stiftung des lateinischen Kaiserthums (1204—1261) ist bei dem (sogenannten vierten) Kreuzznge gegen Con- stantinopel S. 337 ff. berührt worden. 94. Vas lateinische Kaiserthmn. (Nach W. Wachsmuth, europäische Sittengeschichte.) Das lateinische Kaiserthum reichte in seinen Anfängen nicht einmal in Europa über alle noch übrigen Bestandtheile des bisherigen griechischen Reiches hin, noch weniger vermochte es die ihm zugetheilten zusammen zu halten. Der Haupttheile wurden drei: 1) das Gebiet des Kaisers Balduin oder die Hauptstadt mit Thracien (seitdem Ro- manien); 2) das westlich daran grenzende, fast eben so große Gebiet des Bonifacius von Montferrat oder Macedonien mit der Hauptstadt Thessalonich, welches dieser als „König von Thessalonich" bekam. Diese beiden Thcile wurden als die der französischen Nation bezeichnet. Zu dem französischen Antheil wurden aber auch Thessalien und die Land- schaften von da südwärts bis zum Peloponnes und die Inseln Lemnos, Lesbos, Chios, Samos, Rhodos gerechnet. 3) Das venetianische Ge- biet, nämlich die Inseln des adriatischen Meeres nebst den Küstenland- schaften Epirus, Akarnanien, Aetolien, ferner der Peloponnes (von jener Zeit an Morea genannt), der aber von Franzosen besetzt wurde, die Cycla- den und kleineren Sporaden des Archipelagus, eine Menge Hafenplätze an dem Hellespont, der Propontis und dem Bosporus, namentlich Chalce-
   bis 10 von 20 weiter»  »»
20 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 20 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 7
5 0
6 3
7 0
8 0
9 1
10 0
11 2
12 2
13 0
14 5
15 0
16 1
17 2
18 0
19 0
20 0
21 1
22 2
23 0
24 4
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 0
37 3
38 0
39 0
40 0
41 7
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 1
48 1
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 20
1 285
2 211
3 119
4 65
5 12
6 9
7 57
8 64
9 295
10 18
11 10
12 31
13 39
14 224
15 70
16 370
17 1333
18 7
19 392
20 65
21 134
22 113
23 673
24 25
25 114
26 250
27 5
28 66
29 113
30 53
31 319
32 22
33 22
34 53
35 60
36 47
37 77
38 68
39 117
40 16
41 136
42 102
43 346
44 20
45 207
46 29
47 18
48 10
49 22
50 6
51 98
52 311
53 76
54 60
55 147
56 132
57 9
58 42
59 92
60 134
61 61
62 5
63 43
64 42
65 217
66 91
67 113
68 167
69 52
70 19
71 173
72 67
73 24
74 45
75 70
76 50
77 400
78 72
79 11
80 23
81 25
82 321
83 195
84 52
85 135
86 49
87 85
88 112
89 72
90 77
91 40
92 869
93 26
94 315
95 61
96 54
97 60
98 570
99 13

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 20
1 2
2 3
3 3
4 0
5 2
6 58
7 2
8 3
9 0
10 4
11 31
12 2
13 1
14 10
15 2
16 1
17 0
18 1
19 10
20 40
21 1
22 1
23 6
24 33
25 15
26 0
27 6
28 8
29 12
30 1
31 5
32 41
33 5
34 109
35 2
36 1
37 4
38 0
39 5
40 1
41 1
42 1
43 6
44 0
45 11
46 4
47 89
48 5
49 0
50 5
51 10
52 20
53 6
54 14
55 0
56 0
57 0
58 0
59 9
60 2
61 1
62 0
63 2
64 1
65 1
66 0
67 0
68 1
69 0
70 1
71 4
72 1
73 0
74 5
75 8
76 15
77 0
78 14
79 0
80 1
81 58
82 2
83 65
84 3
85 6
86 66
87 26
88 3
89 16
90 4
91 10
92 1
93 0
94 0
95 33
96 2
97 0
98 3
99 1
100 2
101 38
102 4
103 6
104 139
105 1
106 0
107 7
108 32
109 166
110 8
111 0
112 0
113 12
114 3
115 5
116 0
117 4
118 0
119 57
120 0
121 2
122 6
123 6
124 4
125 4
126 96
127 92
128 2
129 42
130 0
131 19
132 2
133 31
134 30
135 7
136 47
137 9
138 94
139 8
140 4
141 2
142 17
143 5
144 0
145 5
146 1
147 2
148 1
149 7
150 0
151 1
152 18
153 19
154 1
155 3
156 2
157 0
158 0
159 59
160 94
161 0
162 1
163 0
164 3
165 1
166 5
167 2
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 24
174 2
175 54
176 5
177 14
178 14
179 6
180 34
181 0
182 15
183 41
184 110
185 11
186 28
187 1
188 30
189 12
190 2
191 0
192 6
193 413
194 0
195 28
196 1
197 3
198 0
199 5