Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

2. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 71

1830 - Berlin : Reimer
71 Kehren wir aus dem baltischen Meere zurück nach der Nordsee und gehen vom Eingänge des Skagcrracks gerade gegen Süden, so treffen wir an der Nordküste des Vestlandcs, d. i. also an der südlichen Seite der Nordsee D. den Dollart, unter 53^° N. Breite und 24^o £. Länge; cs ist ein Golf von geringer Erstrek- kung, der durch eine weite Oeffnung mit der Nordsee irr Verbindung steht und mehr eine breite Flußmündung als ein Mccrestheil ist. — Westlich vom Dollart, un- gefähr 20 Meilen entfernt, trifft man E. die Zuyder Zee (sprich Saüder Sec, d. h. südliche See), ein Busen, der in der Richtung von N. nach S. 2o Meilen lang ist und in seiner größ- ten Breite Io-Meilen zahlt. Gegen N. wird er von einer Inselrcihe begranzt, die sich längs dem Vestlaude bis in die Gegend der Dollart-Oeffnung erstreckt. So reich an Gliedern die Nordsee auf ihrer Ost- seite ist, so arm darau ist ihre Westseite, da, wo sie von der Insel Großbritannien bcgränzt wird. Hier bemerken wir nur das Peut land Frith (d. h. Meerenge), welches unter etwa 58j° N. Br. gelegen die nordwärts gelegene Gruppe der Orkney Inseln von Großbritannien trennt. Auf der Ostküste der zuletzt ge- nannten großen Insel bildet die Nordsee vier Buchten, die von N. nach S. gezählt folgendermaßen heißen: Murray Bai, Bai von Forth, das Wash (d. h. Sumpf, Pfütze) und die Themse Bucht. In ihrem südwestlichsten Winkel steht die Nordsee durch eine Meerenge, Pas de Calais oder Straße von Dover- genannt, mit einem zweiten Gliede des atlantischen Oceans in Verbindung, mit 2) dem Kanäle., Seine Länge beträgt 75 Meilen in der Richtung von No. nach Sw. D>,e Breite ist sehr- abwechselnd; am geringsten ist sie im Pas de Calais selbst, wo sie nur 21 tausend Fuß beträgt, dann aber nimmt sie schnell zu bis auf 22 Meilen, um abermals abzunehmen bis auf 11 Meilen, was zwischen dem Kap de la Hague, auf der Küste des europäischen Vestlandcs gelegen, und dem 'an der großbritannischen Küste liegenden Portlandspitze Statt v

3. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 230

1830 - Berlin : Reimer
— 230 — §. 148. O k « Ströme des Orients der alten Welt im Gebiete des indischen Meeres. I. Zum persischen Meerbusen. 1. Der Euphrat entspringt in der Nachbarschaft der Kur, und Arasquellen, nördlich vom Wan See, laüft west, lich, dann südlich längs der Ostgränze von Klcinasia, dann südöstlich zum Golf, den er in einem Delta an seinem Nordrande erreicht. Es vereinigt sich mit dem Euphrat der Tigris, der seine Quellen südlich von dem obern West- laufe des Hauptstromes ab, mit dem er meist parallel laüft. Der vereinigte Strom heißt Shat, el-Arab./ Zusatz. Das arabische Halbinselland hat trotz seiner Größe keine Strombildung auszuweisen; auf seiner Ostküste ist der einzige tief einsetzende Wasserlauf der Fluß el Ahsa. Ii. Zum persisch-arabischen Meere. 2. Der Indus oder Sind hat seine Mündung in einem Delta, nördlich vom Golf von Cutsh; die Quelle liegt nordöstlich von jener tief im Innern des Vestlandes. Sein' Lauf ist zuerst Nw., dann in einem Bogen gegen W. gekrümmt, nach Sw. übergehend bis zum Delta. Die Normaldirektion des ganzen Stromgebiets ist Sw. Erlaüterung. Nebenflüsse, — rechts, im Oberlaufe: der Kabul von W. her; — links, im Mittelläufe: vier Ströme, darunter der östlichste Serlêdj (Satadru) heißt; kommt aus dem See Rawana Hrada (oder Langga), welcher der Quelle des Hauptstroms benachbart ist; südöstlich von diesem See ein anderer ohne Abfluß Manas-Sarowar oder Ma phang Dalai genannt. Der Setledj (oder Sutuledsch) fließt zuerst Nw. dann Sw. Das Dreieck, welches durch seine und des In- dus Lauf gebildet wird, heißt Pandjab d. i. Fünfstromland. 3. Der Nerbuddah, Mündung im Golf von Cam- bay; Stromlauf von 0. nach W. an der Nordgränze der vorderindischen Halbipsel. 4. Der Tapty, südlich vom vorigen, in derselben Normaldirektion. — Südwärts von diesem schickt die Halb- insel keinen Strom mehr ins arabisch-persische Meer. Iii. Zum Bengal, Meerbusen. 5. Aus der vorderindischen Halbinsel, in östlichem Laufe, der Kistnah und der Godavery.

4. Altertum und Mittelalter - S. 383

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 383 — baren Gegners noch keineswegs gekommen sei. Bajazets Sohn und Nachfolger Selim lenkte wieder ganz in die Bahnen des 1512 Großvaters ein, indem er bald nach seiner Thronbesteigung mit Heeresmacht nach Asien aufbrach, den feindlich gesinnten Schah von Persien in blutiger Feldschlacht besiegte, Mesopotamien unterwarf, Syrien eroberte und über die Landenge von Suez in Ägypten eindrang, wo er den Mamelucken - Sultan vor den Thoren Kairos aufs Haupt schlug und später gefangen nehmen und töten ließ. Mit unermeßlicher Beute beladen, von muham-medanischen und christlichen Gesandtschaften schmeichlerisch oder doch ehrerbietig begrüßt, kehrte der Sultan nach Constantinopel zurück, um neue Kriegspläne auszudenken und vorzubereiten. Da starb er noch im besten Mannesalter an der Pest, ein Reich hinterlassend, das sich vom kaspischen bis zum adriatischen Meere, vom Nil bis an die Donau erstreckte und mit seiner nach außen drängenden ungestümen Kraft die furchtbarste Gefahr für das hinfällige Europa bildete.

5. Altertum und Mittelalter - S. 70

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 70 — unthätig gewesen, sein Ansehen auf jede Weise zu erhöhen und seine Herrschaft nach allen Seiten hin auszudehnen. Er hatte Thessalien und Euböa in ein Verhältnis der Abhängigkeit gebracht, an der Küste von Thracien einen Landstrich nach dem andern seinem Reiche einverleibt und nach der Eroberung und Zerstörung Olynths die ganze chalcidische Halbinsel seinem Scepter unterworfen. Die Athener, welche durch seine Fortschritte am meisten bedroht und geschädigt wurden, konnten sich trotz der Mahnungen und Warnungen des berühmten Redners Demosthenes nicht aus ihrer Schlaffheit aufraffen und erkannten sogar in einem besonderen Vertrage die makedonischen Erwerbungen ausdrücklich an. Den wieder eingetretenen Frieden benutzte Philipp, um mittelst Bestechung und Gnnstbezeu-zungen in allen hellenischen Staaten Verbindungen anzuknüpfen, Parteigänger und Fürsprecher zu werben und die bürgerliche Zwietracht zu nähren. Bald besaß er in jedem bedeutenden Orte Freunde und Anhänger, die seine Pläne förderten, alles was er that, in das beste Licht stellten und die Wohlfahrt des Vaterlandes dem Eigennutz und der Gewinnsucht nachsetzten. Auch in Athen gab es eine einflußreiche macedonische Partei, welcher Demosthenes durch seine flammenden Reden vergebens entgegen zu arbeiten, deren unpatriotisches Verhalten er vergebens in den Augen des Volkes zu brandmarken suchte. Erst als Philipp seine Hand nach den Gestaden an der Propontis ausstreckte und die Lebensadern des athenischen Seeverkehrs durch Sperrung der Durchfahrt ins schwarze Meer zu unterbinden drohte, gelang es dem vaterländisch gesinnten Manne, seine Mitbürger zum Kriege und zur erfolgreichen Unterstützung der von dem Könige belagerten Städte Perinth und Byzanz zu bewegen. Allein die im Norden glücklich abgewandte Gefahr sollte sich bald in noch weit furchtbarerer Gestalt in nächster Nähe erheben, um mit überraschender Schnelligkeit den Untergang der hellenischen Freiheit herbeizuführen, der so lange schon vorbereitet gewesen, und an den doch nur wenige hatten glauben wollen. Die Anhänger Philipps im Rate der Amphik-tyonen forderten ihn zur Bestrafung der Lokrer vonamphissa auf, welche sich einen Eingriff in das Eigentum des delphischen Gottes erlaubt, und der König besetzte bei dieser Gelegenheit die phocische Grenzstadt Elatea, von wo aus er leicht den Einmarsch in Böotien und Attika bewerkstelligen konnte. Eine allgemeine Bestürzung bemächtigte sich der Griechen, und Demosthenes vermittelte ein Bündnis zwischen Athen und Theben, welche in kurzer Zeit ein ziemlich beträchtliches Heer zu-338 sammenbrachten und dasselbe nach der Ebene von Chäronea vorrücken ließen. Hier kam es am 2. August 338 zu jener

6. Altertum und Mittelalter - S. 273

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 273 — brüder diese Summe nicht zu zahlen vermochten, machte er ihnen den Vorschlag, ihm dafür das von den Venetmnern abgefallene Zara unterwerfen zu helfen. Die Führer gingen nach längerem Bedenken auf den Antrag ein, die Flotte segelte im Oktober 1202 über das adriatische Meer, und nach fünftägiger Be- 1202 lagetung wurde Zara zur Ergebung gezwungen. Jetzt erschienen Gesandte des griechischen Kaisersohnes Alexius, dessen Vater-Isaak Angelus durch seinen Bruder Alexius gestürzt und des Augenlichts beraubt worden war, und baten die Kreuzfahrer um ihren Beistand zur Wiedereinsetzung des entthronten Herrschers. Durch große Versprechungen gelockt, bewilligten die Pilgerfürsten samt dem Dogen Dandolo das Gesuch, steuerten im Frühjahre 1203 nach dem Bosporus und drangen nach zwölftügigen heftigen Kämpfen in Constantinopel ein, wo 1203 Isaak Angelus alsbald auf den Thron zurückgeführt und Alexius zum Mitregenten des blinden Vaters gekrönt wurde. Da sich indes die beiden Kaiser durch ihr Bestreben, die den Franken gegenüber eingegangenen schweren Verpflichtungen zu erfüllen, bei den eigenen Unterthanen sehr bald mißliebig machten, gelang es schon nach wenigen Monaten einem ihrer Verwandten, dem Alexius Dukas, von seinen buschigen Augenbrauen Murzuphlos genannt, ihnen die Herrschaft zu entreißen und sie zugleich dem Tode zu überliefern. Infolge dessen griffen die in der Vorstadt Pera lagernden Kreuzfahrer aufs ueue zu den Waffeu, erstürmten das acht Wochen lang hartnäckig verteidigte Constantinopel zum zweiten Male und errichteten nun in dem eroberten Lande ein lateinisches Kaisertum, das 1204 durch die Stimmen eines dazu eingesetzten Wahlkollegiums dem Grafen Balduin von Flandern verliehen wurde. Das unmittelbare Gebiet desselben umfaßte die Hauptstadt uebst 8en umliegenden Landschaften, während Bonifacius von Mont-ferrat das alte Macedonien unter dem Namen eines „Königreichs Thessalonich" erhielt, die minder angesehenen Führer kleinere Fürstentümer, wie Athen, Achaja, Theben und Philippopolis, zugewiesen bekamen, und die Republik Venedig sich die meisten Inseln des Archipels und die für den Handel am günstigsten gelegenen Küstenstriche des jonischen und ägäischen Meeres aneignete. Der venetianische Freistaat wußte denn auch die ihm zugefallenen Besitzungen für die Erstarkung seiner Macht trefflich zu benutzen, das lateinische Kaisertum aber vermochte sich eben so wenig wie die mit ihm durch die Lehnsverfassung verbundenen kleineren fränkischen Herrschaften zu einer kräftigen, lebensvollen Schöpfung heraufzuarbeiten. Unter diesen Umständen gewannen die von Angehörigen des vertriebenen Fürstenhauses aus den Überresten des alten griechischen Schmelzer, Abriß. 18

7. Die Geschichte des Mittelalters - S. 145

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
34. Karl's des Großen Kriege mit den Normannen und den Slaven. 145 mitten im Lande Nordalbingien einen neuen Waffenplatz anzulegen und denselben durch eine starke fränkische Besatzung zu schirmen. Zur An- legung der neuen Pflanzstadt ward ein Ort an der Stör erwählt, welcher Esesfelth hieß und aus welchem nachmals die Stadt Itzehoe hervorgegangen ist. Dies Unternehmen brachte große Aufregung unter den Dänen hervor und entzündete einen neuen Kampf in den Gebieten an der unteren Elbe. Denn während man im Frühjahre des Jahres 810 mit der Befestigung jenes Ortes beschäftigt war, vernahmen die Franken, daß der obotritische Fürst Thrasuko von den dänischen Schaa- ren Gottfried's überfallen und getödtet sei. Da beschloß Karl, selbst einen Heereszug gegen die Dänen zu unternehmen. Er drang in Eil- märschen mit den übrigen versammelten Schaaren über die Weser vor, wo er in der Gegend von Verden an der Vereinigung der Aller mit der Weser ein Standlager nahm. Aber ehe er noch ans seinem Stand- lager an der Aller wieder aufgebrochen war, vernahm er, daß die Nor- mannen, vermuthlich um ihren Raub in Sicherheit zu bringen, Fries- land verlassen hätten, und daß König Gottfried von einem seiner Dienst- leute erschlagen worden. Dies gab der Sache sogleich eine andere Wen- dung, indem die bei den Dänen selbst ausbrechenden Parteiungen ein friedliches Verhältniß mit den Franken wünschenswerth machten. Die Eider ward als Grenzmark zwischen dem fränkischen und dänisch-jü- tischen Reiche anerkannt. Durch wiederholte Kämpfe mit den Wilz en, Sorben und Win- den (oder Carentanen) ward ein nicht unbedeutender Saum der sla- vischeu Völkerwelt an der ganzen Ostgrenze des austrasischen oder ost- fränkischen Landes von der Halbinsel Jütland am baltischen Meere bis zur Halbinsel Istrien am adriatischen Meere, wenn auch in größerer oder geringerer Abhängigkeit, doch in den Lebenskreis des fränkischen Reiches hineiugezogen, wogegen die normannische Völkerwelt, sich ihre völlige Selbständigkeit bewahrend, als ungeschwächter Gegner an den Nordgrenzen des Reiches stehen blieb, und unter Karl's Nachfolgern die einmal betretene Bahn mit mehr Glück verfolgte. Von Karl's nur zu gegründeten Besorgnissen in dieser Beziehung zeugen die maunichfachen von ihm getroffenen Maßregeln zur Sicherung der Küstengebiete seines Reiches an den nördlichen Meeren, und so wie er dort gegen die An- griffe der Normannen, nach dem Muster der letzten römischen Kaiser, besondere Beamte mit ausgedehnterer Gewalt einsetzte, so geschah dies auch von ihm an den slavischen Grenzmarken seines Reiches, um die zinsbaren slavischen Völker zu beobachten und im Zaume zu halten. Dies führte zu der für das spätere Deutschland so wichtigen Einrich- tung der Markgrafschaften, durch welche das deutsche Land nicht minder geschützt, als im Laufe der Zeit weit nach Osten hinaus erweitert wor- den ist. Da nach der karolingischen Verfassung das gesammte Reich in Co- mitate eingetheilt war, so hatten natürlich die Vorsteher der Grenzgraf- schaften zugleich die Pflicht, das Reich gegen die Angriffe der benach- Pütz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken. Ii, 10

8. Die Geschichte des Mittelalters - S. 626

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
626 Vierter Zeitraum des Mittelalters: 1273—1492. sters Johannes in der Mitte der Heiden. Sein Reich sollte 250 Mei- len nach dem Innern des Landes entfernt liegen, zwischen dem Nil Aegyptens und den Ländern der Schwarzen. Unstreitig hatte der Ka- rawanenhandel, der schon damals im inneren Afrika bestand, diese No- tizen bis nach Congo geführt. Das unbekannte Reich des christlichen Priesterkönigs endlich wieder aufzufinden, ward unter König Johann Ii. Bartolomeo Diaz mit zwei Schiffen 1486 ausgesandt. Er steuerte direct nach Congo, um von da erst seine Entdeckungen zu beginnen. Heftige Südoststürme entführ- ten seine Schiffe der Küste. Man verlor das Land ganz aus den Augen und trieb auf der hohen See umher. Darauf segelte Diaz 13 Tage zurück von West nach Ost. Er hatte schon den 360 S. Br. passirt, war also schon südlich über die Südspitze Afrika's hinausge- kommen und hatte sie wirklich schon umsegelt, ohne sie erblickt zu haben. Da kein Land zu sehen war, so kehrten die Portugiesen gegen Norden zurück und fanden auf diesem Rückwege die Küste erst wieder. Die Entdecker segelten noch weiter gegen Osten bis zur Mündung eines großen Stromes. Es ist der heutige große Fischrivier, der lange Zeit als Grenze der Capcolonie und des Kaffernlandes gegolten hat. Hier war das Schiffsvolk der Beschwerden der ungeheuren Entdeckungsfahrt müde, es murrte und verlangte nach Rückkehr. Auch die Lebensmittel gingen zu Ende; alle Vorräthe waren erschöpft. Diaz mußte umkehren. Nun erst, auf der Rückfahrt gegen Westen, wurde das südlichste Vor- gebirge der alten Welt erblickt mit dem mächtigen Tafelberge, das zu- vor schon unter den gefahrvollsten Stürmen, aber unbemerkt, umschifft war. Diaz hatte dem Vorgebirge wegen der dort ausgestandenen Stürme den Namen Cabo tormentoso gegeben. Als er aber dem Könige die Nachricht seiner großen Entdeckung überbrachte, nannte die- ser es Cabo da boa esperanza, in der Hoffnung des nun zu findenden Seeweges nach Indien. Diaz ist also der erste, der diese Entdeckung gemacht hat und nicht Vasco de Gama, dem die spätere Zeit dies ge- wöhnlich auf Kosten des Diaz irrig zuschrieb. Zwei neue Welten, im Osten und Westen der Erde, die amerika- nisch-westindische und die ostindische, traten nun zu gleicher Zeit mit der europäischen Welt in gegenseitigen Verkehr. Mit Columbus' Entdeckung von Amerika (1492) und Vasco's Beschiffung des indischen Meeres (1498) beginnt eine neue große Periode für die Geographie. 121. Das byzantinische Reich und die Osmanen. (Nach Joh. Wilh. Zink eisen, Geschichte des osmanischen Reiches in Europa, bearbeitet vom Herausgeber.) Das osmanische Reich bietet in seiner Urgeschichte nichts als die dunkle Sage von den Thaten einzelner Helden. Einigermaßen geschicht-

9. Die Geschichte des Mittelalters - S. 484

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
484 Dritter Zeitraum des Mittelalters: 1096—1273. kurzen Dauer seines Reiches auf Recht und Ordnung hielt und manche nützliche Verordnungen erließ. Von den schamlosen Erpressungen, welche von den Statthaltern und übrigen Beamten in den letzten Jahren der Regierung des Kaisers Manuel und während der vormundschaftlichen Verwaltung waren geübt worden, war während der Regierung des An- dronikns nicht die Rede. Eine seiner heilsamsten Verordnungen war die Abschaffung des Strandrechts im ganzen Umfange des griechischen Kaiser- thums durch ein strenges Gesetz, in welchem bestimmt wurde, daß jeder, welcher ein verunglücktes Schiss künftig plündern würde, an dem Mast- baume desselben, oder, wenn dieser nicht mehr vorhanden wäre, auf einer Anhöhe der Küste an einem Baume aufgehängt werden sollte. Die Regierung des Isaak Angelus entsprach keineswegs den Erwar- tungen, welche seine Anhänger und Freunde sich gemacht hatten; zwar wurde das Reich von den Normannen bald befreit, aber weniger durch die Anordnungen des Kaisers, als vielmehr durch die eigene Ungeschick- lichkeit der normannischen Heerführer, und in der innern Verwaltung kehrten alle Mißbräuche und Unordnungen wieder, welche Andronikus abgcstellt hatte. Das Wichtigste aus der Geschichte des Hauses der Ange li (1185 bis 1204), so wie die Stiftung des lateinischen Kaiserthums (1204—1261) ist bei dem (sogenannten vierten) Kreuzznge gegen Con- stantinopel S. 337 ff. berührt worden. 94. Vas lateinische Kaiserthmn. (Nach W. Wachsmuth, europäische Sittengeschichte.) Das lateinische Kaiserthum reichte in seinen Anfängen nicht einmal in Europa über alle noch übrigen Bestandtheile des bisherigen griechischen Reiches hin, noch weniger vermochte es die ihm zugetheilten zusammen zu halten. Der Haupttheile wurden drei: 1) das Gebiet des Kaisers Balduin oder die Hauptstadt mit Thracien (seitdem Ro- manien); 2) das westlich daran grenzende, fast eben so große Gebiet des Bonifacius von Montferrat oder Macedonien mit der Hauptstadt Thessalonich, welches dieser als „König von Thessalonich" bekam. Diese beiden Thcile wurden als die der französischen Nation bezeichnet. Zu dem französischen Antheil wurden aber auch Thessalien und die Land- schaften von da südwärts bis zum Peloponnes und die Inseln Lemnos, Lesbos, Chios, Samos, Rhodos gerechnet. 3) Das venetianische Ge- biet, nämlich die Inseln des adriatischen Meeres nebst den Küstenland- schaften Epirus, Akarnanien, Aetolien, ferner der Peloponnes (von jener Zeit an Morea genannt), der aber von Franzosen besetzt wurde, die Cycla- den und kleineren Sporaden des Archipelagus, eine Menge Hafenplätze an dem Hellespont, der Propontis und dem Bosporus, namentlich Chalce-

10. Die Neuzeit - S. 43

1892 - Berlin : Nicolai
C. Zeitalter der nationalen Bewegungen. 43 zur Bezeichnung des Blutbannes, zur Seite hatte, so rechnete man später Ro hinzu. — Das neue Reich hat Schwarz-Weiß-Rot. 183. Die deutschen Kolonien. Westafrika: Das Togogebiet mit dem Hafenort Bageida. — Das Guineagebiet an der Biafrabai mit Kamerun. Südwestafrika: Küstengebiet südl. vom Orangefluß mit dem Hinterland Tamara. Ostafrika: Ein großes Gebiet (gegenüber Sansibar, etwa zwischen Kenia und Kilimandscharo, zweimal so groß als Deutschland) mit dem Hafenort Bagamoyo. Südsee: Das Kaiser Wilhelms-Land auf Neuguinea, der Bismarckarchipel mit den Marschall- und Gilbertinseln. Das ganze Gebiet ist 3—4mal größer als Deutschland und umfaßt gegen Iv2 Mill. Einw. 184. Welchen Abschluß hat die deutsche Geschichte im 19. Jahrh, gesunden? (Vgl. Ii., Nr. 2.) Seit dem Siege der staattrennenden Kraft durch die Auflösung des alten Reiches entwickelt sich wieder der nationale Geist: indem, wie vor tausend Jahren, die fremdartiger gewordenen Teile ausscheiden (1815 das stark französierte Belgien, 1866 Österreich, bald darauf Luxemburg) kommt es nach zwei großen Schritten (1815 Staatenbund, 1866 Bundesstaat) 1871 abermals zur Herstellung eines fast rein germanischen Reiches. — Das Ergebnis der geschichtlichen Entwicklung ist das Gleichgewicht zwischen einender und trennender Kraft: nach außen Monarchie, im Innern Polyarchie.
   bis 10 von 18 weiter»  »»
18 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 18 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 3
5 0
6 4
7 0
8 0
9 1
10 1
11 3
12 0
13 0
14 5
15 0
16 1
17 2
18 0
19 0
20 0
21 1
22 2
23 0
24 4
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 2
38 0
39 0
40 0
41 4
42 1
43 0
44 0
45 1
46 0
47 1
48 1
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 18
1 190
2 130
3 99
4 46
5 8
6 7
7 55
8 53
9 200
10 10
11 7
12 21
13 17
14 154
15 49
16 283
17 1063
18 6
19 280
20 63
21 97
22 67
23 547
24 17
25 90
26 227
27 5
28 40
29 92
30 50
31 171
32 16
33 21
34 41
35 40
36 30
37 66
38 39
39 76
40 13
41 109
42 81
43 253
44 16
45 136
46 25
47 16
48 9
49 15
50 6
51 70
52 245
53 70
54 31
55 103
56 105
57 7
58 30
59 63
60 80
61 40
62 4
63 25
64 35
65 181
66 85
67 115
68 133
69 49
70 10
71 97
72 45
73 18
74 41
75 40
76 36
77 248
78 68
79 8
80 18
81 16
82 198
83 163
84 22
85 124
86 45
87 50
88 88
89 66
90 61
91 16
92 746
93 21
94 200
95 49
96 45
97 58
98 547
99 13

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 15
1 1
2 3
3 3
4 0
5 2
6 51
7 1
8 3
9 0
10 3
11 28
12 0
13 1
14 10
15 3
16 1
17 0
18 1
19 8
20 36
21 1
22 0
23 6
24 33
25 12
26 0
27 5
28 3
29 12
30 1
31 6
32 32
33 6
34 95
35 0
36 1
37 3
38 0
39 5
40 1
41 1
42 0
43 4
44 0
45 10
46 2
47 87
48 6
49 0
50 4
51 6
52 15
53 6
54 10
55 0
56 0
57 0
58 0
59 9
60 2
61 1
62 0
63 1
64 1
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 1
71 4
72 1
73 0
74 6
75 6
76 15
77 0
78 12
79 0
80 2
81 49
82 2
83 56
84 0
85 5
86 60
87 26
88 2
89 14
90 2
91 10
92 1
93 0
94 0
95 29
96 2
97 0
98 3
99 1
100 2
101 31
102 2
103 3
104 124
105 1
106 0
107 7
108 25
109 161
110 8
111 0
112 0
113 12
114 3
115 2
116 1
117 2
118 0
119 57
120 0
121 3
122 5
123 5
124 0
125 3
126 87
127 90
128 4
129 40
130 0
131 18
132 1
133 26
134 26
135 3
136 47
137 8
138 85
139 7
140 6
141 2
142 14
143 5
144 0
145 3
146 1
147 2
148 1
149 5
150 0
151 0
152 17
153 17
154 1
155 3
156 2
157 0
158 0
159 56
160 89
161 0
162 1
163 0
164 3
165 0
166 5
167 2
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 24
174 1
175 53
176 6
177 15
178 14
179 4
180 34
181 0
182 15
183 38
184 108
185 10
186 29
187 1
188 26
189 11
190 1
191 0
192 5
193 400
194 0
195 22
196 1
197 2
198 0
199 5