Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Altertums - S. 64

1889 - Wiesbaden : Kunze
64 Zweiter Abschnitt. Einleitung. das mosaische Gesetz zu übertreten und Schweinefleisch zu essen. Als alle sich dessen weigerten, wurden sie eingekerkert, gegeißelt und zum Tode geführt. Die Mutter litt alles mit großer Geduld, tröstete ihre Kinder und folgte ihnen in den Tod. Solche Mütter waren die Vorfahren der heiligen Frauen, welche in dem Leben des Welterlösers glänzen. Wir nennen vor allem Maria, die Mutter Jesu, und die büßende, reuige Maria Magdalena (aus Magdala); ferner Elisabeth, die Mutter Johannis des Täufers, dessen Kopf einer eitlen Herodias und ihrer tanzlustigen Tochter zum Opfer fiel; die ungleichen Schwestern Martha und Maria und das kana-näische Weib, das durch seinen festen Glauben an Jesus bewunderungswürdig bleibt. Zweiter Abschnitt. Geschichte der Griechen. Einleitung. Z. 11. ^ u ,tlöecjidif. (Enteisung itec ©eftfutftte. Griechenland ist die südöstlichste Halbinsel Europas und wird im Norden durch die keraunische und kambunische Bergkette von Jllyrien und Macedonien geschieden. Im Osten wird es durch das inselreiche ägäische Meer, den Archipelagus, im Süden durch das Mittelmeer und im Westen durch das jonische und adriatische Meer begrenzt. Seine Küsten sind, besonders im Westen, überaus reich gegliedert. Die wichtigsten Meerbusen sind: der akarnanische und korinthische im Westen, der messe-nifche und lakonische im Süden, der orgotische, saronische und malische Meerbusen im Osten, mit welchem sich die Euripvs-straße zwischen Euböa und dem Festlande verbindet. Meer und Gebirge scheiden Griechenland in drei Teile: Nordgriechenland, Mittelgriechenland oder Hellas, und Südgriechenland oder Peloponnes. Das Innere der Halbinsel erhält eine reiche Mannigfaltigkeit durch Gebirge und Flüsse. An der Grenze von Thessalien und Macedonien erhebt sich der 1875 m hohe Olymp, südlich davon der Ossa. Zwischen Olymp und Ossa strömt aus Thessalien der Fluß Peneus und bildet das von den Dichtern gepriesene Thal Tempe, welches für die erhabenste paradiesische Stätte galt, welche je von den Göttern sterblichen Menschen zum Wohnplatz angewiesen war. Zwischen Thessalien und Epirus zieht ^

2. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 107

1874 - Mainz : Kunze
— 107 — förmigen Strecken zwischen Deutschland und dem Ural, dem Eis- meere und dem schwarzen Meere; Stützpunkt einer Herrschaft über die weit größern sibirischen und turanischen Länder- massen, die von zwei Seiten ein anderes Weltreich, das chine- sische umschließen; nur durch den hohen Isthmus zwischen dem vorder- und hinterasiatischen Hochlande (90. Meridian) von einer dritten Weltherrschaft, der englisch-indischen, geschieden, und jenseits des kaukasischen Isthmus in die Grenzen des persischen und. türkischen Reiches vorgeschoben. — Die Grenzen der asiatischen Besitzungen in stätig vorschreitender Bewegung gegen absterbende halbcultivierte Staaten, oder Barbarenhorden. Im europäischen Stammlande neben den Küsten natürliche Festlands- grenzen der Kaukasus und Ural, die übrigen nur durch die Macht- stellnng der nachbarlichen Kulturstaaten gesicherte Der Boden eine durchschnittlich nicht über 500' anschwel- lende Ebene, nach O. hin immer mehr mit asiatischem Steppen- charakter. Doch ist das 300 M. lange Meridiangebirge des Ural eine Scheide gegen Sibirien. Es zerfällt von N. nach S. in drei Theile, deren keiner über 6000' aufsteigt: mehrfache Pässe über seine einzelnen Ketten. Der mittlere Theil am wich- tigsten durch den Reichthnm an Eisen, Kupfer, edeln Metallen und Steinarten (Perm). Nordwestliche Fortsetzung über die Weigatschinsel nach Nowaja-Semlja, der Grenze des enro- päischen Eismeeres; südliche Fortsetzung ein niederes Platean (jenseits des Flusses Ural) bis zum Truchmenenisthmus zwischen Aralsee und kaspischem Meere. Kurzer Abfall des Gebirgs nach der sibirischen Seite; an der europäische!: Seite vom mitt- lern breiten Vorlande aus der bis nach Jütland ziehende Wasser- reiche nördliche Landrücken, Wasserscheide der großen Flüsse des Eismeeres und der Ostsee einerseits, des schwarzen und kaspischen Meeres andrerseits (höchster Theil die Waldaihöhe Oberhaupt der griechischen Kirche Rußlands, ausgeglichene Gegensatz histo- risch begründet. Vom Ostseegebiete her über Nowgorod nach Kijew erste politische Machtentfaltung: das von den Varägern (Russen, Rurik) gegrün- dete Großfürstenthum, das sich bald mit dem vom nahen griechischen Kaiserreiche erhaltenen orientalischen Christenthume durch Wladimir über die ganze sarmatische Tiefebene ausbreitete. Die lange Mongolenherrschaft brachte den größten Theil des Westens unter Polens Botmäßigkeit; mit deren Ver- fall nationale Entwicklung von Moskau aus. Peter d. Gr. verlegt den Schwerpunkt der politischen Macht zurück an die Ostsee. Seitdem von neuem Bes.tzungdes von den Polen occnpierten Westens; zugleich Eroberung der deutsch-schwedischen Ostseeländer: Eingang der europäischen Bildung.

3. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

4. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 71

1830 - Berlin : Reimer
71 Kehren wir aus dem baltischen Meere zurück nach der Nordsee und gehen vom Eingänge des Skagcrracks gerade gegen Süden, so treffen wir an der Nordküste des Vestlandcs, d. i. also an der südlichen Seite der Nordsee D. den Dollart, unter 53^° N. Breite und 24^o £. Länge; cs ist ein Golf von geringer Erstrek- kung, der durch eine weite Oeffnung mit der Nordsee irr Verbindung steht und mehr eine breite Flußmündung als ein Mccrestheil ist. — Westlich vom Dollart, un- gefähr 20 Meilen entfernt, trifft man E. die Zuyder Zee (sprich Saüder Sec, d. h. südliche See), ein Busen, der in der Richtung von N. nach S. 2o Meilen lang ist und in seiner größ- ten Breite Io-Meilen zahlt. Gegen N. wird er von einer Inselrcihe begranzt, die sich längs dem Vestlaude bis in die Gegend der Dollart-Oeffnung erstreckt. So reich an Gliedern die Nordsee auf ihrer Ost- seite ist, so arm darau ist ihre Westseite, da, wo sie von der Insel Großbritannien bcgränzt wird. Hier bemerken wir nur das Peut land Frith (d. h. Meerenge), welches unter etwa 58j° N. Br. gelegen die nordwärts gelegene Gruppe der Orkney Inseln von Großbritannien trennt. Auf der Ostküste der zuletzt ge- nannten großen Insel bildet die Nordsee vier Buchten, die von N. nach S. gezählt folgendermaßen heißen: Murray Bai, Bai von Forth, das Wash (d. h. Sumpf, Pfütze) und die Themse Bucht. In ihrem südwestlichsten Winkel steht die Nordsee durch eine Meerenge, Pas de Calais oder Straße von Dover- genannt, mit einem zweiten Gliede des atlantischen Oceans in Verbindung, mit 2) dem Kanäle., Seine Länge beträgt 75 Meilen in der Richtung von No. nach Sw. D>,e Breite ist sehr- abwechselnd; am geringsten ist sie im Pas de Calais selbst, wo sie nur 21 tausend Fuß beträgt, dann aber nimmt sie schnell zu bis auf 22 Meilen, um abermals abzunehmen bis auf 11 Meilen, was zwischen dem Kap de la Hague, auf der Küste des europäischen Vestlandcs gelegen, und dem 'an der großbritannischen Küste liegenden Portlandspitze Statt v

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 230

1830 - Berlin : Reimer
— 230 — §. 148. O k « Ströme des Orients der alten Welt im Gebiete des indischen Meeres. I. Zum persischen Meerbusen. 1. Der Euphrat entspringt in der Nachbarschaft der Kur, und Arasquellen, nördlich vom Wan See, laüft west, lich, dann südlich längs der Ostgränze von Klcinasia, dann südöstlich zum Golf, den er in einem Delta an seinem Nordrande erreicht. Es vereinigt sich mit dem Euphrat der Tigris, der seine Quellen südlich von dem obern West- laufe des Hauptstromes ab, mit dem er meist parallel laüft. Der vereinigte Strom heißt Shat, el-Arab./ Zusatz. Das arabische Halbinselland hat trotz seiner Größe keine Strombildung auszuweisen; auf seiner Ostküste ist der einzige tief einsetzende Wasserlauf der Fluß el Ahsa. Ii. Zum persisch-arabischen Meere. 2. Der Indus oder Sind hat seine Mündung in einem Delta, nördlich vom Golf von Cutsh; die Quelle liegt nordöstlich von jener tief im Innern des Vestlandes. Sein' Lauf ist zuerst Nw., dann in einem Bogen gegen W. gekrümmt, nach Sw. übergehend bis zum Delta. Die Normaldirektion des ganzen Stromgebiets ist Sw. Erlaüterung. Nebenflüsse, — rechts, im Oberlaufe: der Kabul von W. her; — links, im Mittelläufe: vier Ströme, darunter der östlichste Serlêdj (Satadru) heißt; kommt aus dem See Rawana Hrada (oder Langga), welcher der Quelle des Hauptstroms benachbart ist; südöstlich von diesem See ein anderer ohne Abfluß Manas-Sarowar oder Ma phang Dalai genannt. Der Setledj (oder Sutuledsch) fließt zuerst Nw. dann Sw. Das Dreieck, welches durch seine und des In- dus Lauf gebildet wird, heißt Pandjab d. i. Fünfstromland. 3. Der Nerbuddah, Mündung im Golf von Cam- bay; Stromlauf von 0. nach W. an der Nordgränze der vorderindischen Halbipsel. 4. Der Tapty, südlich vom vorigen, in derselben Normaldirektion. — Südwärts von diesem schickt die Halb- insel keinen Strom mehr ins arabisch-persische Meer. Iii. Zum Bengal, Meerbusen. 5. Aus der vorderindischen Halbinsel, in östlichem Laufe, der Kistnah und der Godavery.

6. Die Geschichte des Mittelalters - S. 145

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
34. Karl's des Großen Kriege mit den Normannen und den Slaven. 145 mitten im Lande Nordalbingien einen neuen Waffenplatz anzulegen und denselben durch eine starke fränkische Besatzung zu schirmen. Zur An- legung der neuen Pflanzstadt ward ein Ort an der Stör erwählt, welcher Esesfelth hieß und aus welchem nachmals die Stadt Itzehoe hervorgegangen ist. Dies Unternehmen brachte große Aufregung unter den Dänen hervor und entzündete einen neuen Kampf in den Gebieten an der unteren Elbe. Denn während man im Frühjahre des Jahres 810 mit der Befestigung jenes Ortes beschäftigt war, vernahmen die Franken, daß der obotritische Fürst Thrasuko von den dänischen Schaa- ren Gottfried's überfallen und getödtet sei. Da beschloß Karl, selbst einen Heereszug gegen die Dänen zu unternehmen. Er drang in Eil- märschen mit den übrigen versammelten Schaaren über die Weser vor, wo er in der Gegend von Verden an der Vereinigung der Aller mit der Weser ein Standlager nahm. Aber ehe er noch ans seinem Stand- lager an der Aller wieder aufgebrochen war, vernahm er, daß die Nor- mannen, vermuthlich um ihren Raub in Sicherheit zu bringen, Fries- land verlassen hätten, und daß König Gottfried von einem seiner Dienst- leute erschlagen worden. Dies gab der Sache sogleich eine andere Wen- dung, indem die bei den Dänen selbst ausbrechenden Parteiungen ein friedliches Verhältniß mit den Franken wünschenswerth machten. Die Eider ward als Grenzmark zwischen dem fränkischen und dänisch-jü- tischen Reiche anerkannt. Durch wiederholte Kämpfe mit den Wilz en, Sorben und Win- den (oder Carentanen) ward ein nicht unbedeutender Saum der sla- vischeu Völkerwelt an der ganzen Ostgrenze des austrasischen oder ost- fränkischen Landes von der Halbinsel Jütland am baltischen Meere bis zur Halbinsel Istrien am adriatischen Meere, wenn auch in größerer oder geringerer Abhängigkeit, doch in den Lebenskreis des fränkischen Reiches hineiugezogen, wogegen die normannische Völkerwelt, sich ihre völlige Selbständigkeit bewahrend, als ungeschwächter Gegner an den Nordgrenzen des Reiches stehen blieb, und unter Karl's Nachfolgern die einmal betretene Bahn mit mehr Glück verfolgte. Von Karl's nur zu gegründeten Besorgnissen in dieser Beziehung zeugen die maunichfachen von ihm getroffenen Maßregeln zur Sicherung der Küstengebiete seines Reiches an den nördlichen Meeren, und so wie er dort gegen die An- griffe der Normannen, nach dem Muster der letzten römischen Kaiser, besondere Beamte mit ausgedehnterer Gewalt einsetzte, so geschah dies auch von ihm an den slavischen Grenzmarken seines Reiches, um die zinsbaren slavischen Völker zu beobachten und im Zaume zu halten. Dies führte zu der für das spätere Deutschland so wichtigen Einrich- tung der Markgrafschaften, durch welche das deutsche Land nicht minder geschützt, als im Laufe der Zeit weit nach Osten hinaus erweitert wor- den ist. Da nach der karolingischen Verfassung das gesammte Reich in Co- mitate eingetheilt war, so hatten natürlich die Vorsteher der Grenzgraf- schaften zugleich die Pflicht, das Reich gegen die Angriffe der benach- Pütz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken. Ii, 10

7. Die Geschichte des Mittelalters - S. 626

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
626 Vierter Zeitraum des Mittelalters: 1273—1492. sters Johannes in der Mitte der Heiden. Sein Reich sollte 250 Mei- len nach dem Innern des Landes entfernt liegen, zwischen dem Nil Aegyptens und den Ländern der Schwarzen. Unstreitig hatte der Ka- rawanenhandel, der schon damals im inneren Afrika bestand, diese No- tizen bis nach Congo geführt. Das unbekannte Reich des christlichen Priesterkönigs endlich wieder aufzufinden, ward unter König Johann Ii. Bartolomeo Diaz mit zwei Schiffen 1486 ausgesandt. Er steuerte direct nach Congo, um von da erst seine Entdeckungen zu beginnen. Heftige Südoststürme entführ- ten seine Schiffe der Küste. Man verlor das Land ganz aus den Augen und trieb auf der hohen See umher. Darauf segelte Diaz 13 Tage zurück von West nach Ost. Er hatte schon den 360 S. Br. passirt, war also schon südlich über die Südspitze Afrika's hinausge- kommen und hatte sie wirklich schon umsegelt, ohne sie erblickt zu haben. Da kein Land zu sehen war, so kehrten die Portugiesen gegen Norden zurück und fanden auf diesem Rückwege die Küste erst wieder. Die Entdecker segelten noch weiter gegen Osten bis zur Mündung eines großen Stromes. Es ist der heutige große Fischrivier, der lange Zeit als Grenze der Capcolonie und des Kaffernlandes gegolten hat. Hier war das Schiffsvolk der Beschwerden der ungeheuren Entdeckungsfahrt müde, es murrte und verlangte nach Rückkehr. Auch die Lebensmittel gingen zu Ende; alle Vorräthe waren erschöpft. Diaz mußte umkehren. Nun erst, auf der Rückfahrt gegen Westen, wurde das südlichste Vor- gebirge der alten Welt erblickt mit dem mächtigen Tafelberge, das zu- vor schon unter den gefahrvollsten Stürmen, aber unbemerkt, umschifft war. Diaz hatte dem Vorgebirge wegen der dort ausgestandenen Stürme den Namen Cabo tormentoso gegeben. Als er aber dem Könige die Nachricht seiner großen Entdeckung überbrachte, nannte die- ser es Cabo da boa esperanza, in der Hoffnung des nun zu findenden Seeweges nach Indien. Diaz ist also der erste, der diese Entdeckung gemacht hat und nicht Vasco de Gama, dem die spätere Zeit dies ge- wöhnlich auf Kosten des Diaz irrig zuschrieb. Zwei neue Welten, im Osten und Westen der Erde, die amerika- nisch-westindische und die ostindische, traten nun zu gleicher Zeit mit der europäischen Welt in gegenseitigen Verkehr. Mit Columbus' Entdeckung von Amerika (1492) und Vasco's Beschiffung des indischen Meeres (1498) beginnt eine neue große Periode für die Geographie. 121. Das byzantinische Reich und die Osmanen. (Nach Joh. Wilh. Zink eisen, Geschichte des osmanischen Reiches in Europa, bearbeitet vom Herausgeber.) Das osmanische Reich bietet in seiner Urgeschichte nichts als die dunkle Sage von den Thaten einzelner Helden. Einigermaßen geschicht-

8. Die Geschichte des Mittelalters - S. 484

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
484 Dritter Zeitraum des Mittelalters: 1096—1273. kurzen Dauer seines Reiches auf Recht und Ordnung hielt und manche nützliche Verordnungen erließ. Von den schamlosen Erpressungen, welche von den Statthaltern und übrigen Beamten in den letzten Jahren der Regierung des Kaisers Manuel und während der vormundschaftlichen Verwaltung waren geübt worden, war während der Regierung des An- dronikns nicht die Rede. Eine seiner heilsamsten Verordnungen war die Abschaffung des Strandrechts im ganzen Umfange des griechischen Kaiser- thums durch ein strenges Gesetz, in welchem bestimmt wurde, daß jeder, welcher ein verunglücktes Schiss künftig plündern würde, an dem Mast- baume desselben, oder, wenn dieser nicht mehr vorhanden wäre, auf einer Anhöhe der Küste an einem Baume aufgehängt werden sollte. Die Regierung des Isaak Angelus entsprach keineswegs den Erwar- tungen, welche seine Anhänger und Freunde sich gemacht hatten; zwar wurde das Reich von den Normannen bald befreit, aber weniger durch die Anordnungen des Kaisers, als vielmehr durch die eigene Ungeschick- lichkeit der normannischen Heerführer, und in der innern Verwaltung kehrten alle Mißbräuche und Unordnungen wieder, welche Andronikus abgcstellt hatte. Das Wichtigste aus der Geschichte des Hauses der Ange li (1185 bis 1204), so wie die Stiftung des lateinischen Kaiserthums (1204—1261) ist bei dem (sogenannten vierten) Kreuzznge gegen Con- stantinopel S. 337 ff. berührt worden. 94. Vas lateinische Kaiserthmn. (Nach W. Wachsmuth, europäische Sittengeschichte.) Das lateinische Kaiserthum reichte in seinen Anfängen nicht einmal in Europa über alle noch übrigen Bestandtheile des bisherigen griechischen Reiches hin, noch weniger vermochte es die ihm zugetheilten zusammen zu halten. Der Haupttheile wurden drei: 1) das Gebiet des Kaisers Balduin oder die Hauptstadt mit Thracien (seitdem Ro- manien); 2) das westlich daran grenzende, fast eben so große Gebiet des Bonifacius von Montferrat oder Macedonien mit der Hauptstadt Thessalonich, welches dieser als „König von Thessalonich" bekam. Diese beiden Thcile wurden als die der französischen Nation bezeichnet. Zu dem französischen Antheil wurden aber auch Thessalien und die Land- schaften von da südwärts bis zum Peloponnes und die Inseln Lemnos, Lesbos, Chios, Samos, Rhodos gerechnet. 3) Das venetianische Ge- biet, nämlich die Inseln des adriatischen Meeres nebst den Küstenland- schaften Epirus, Akarnanien, Aetolien, ferner der Peloponnes (von jener Zeit an Morea genannt), der aber von Franzosen besetzt wurde, die Cycla- den und kleineren Sporaden des Archipelagus, eine Menge Hafenplätze an dem Hellespont, der Propontis und dem Bosporus, namentlich Chalce-

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 607

1874 - Mainz : Kunze
Afrika — der Süden. 607 Katema nahe dem Liba-Strom; wie denn überhaupt aus seinen Reiseberichten her- vorgeht, daß nur in der Nähe der portugiesischen Besitzungen unter den Negervölkern Habgier und Verrath zu fürchten sei, wo aber die Sklavenaufkäufer nicht hingekommen, habe der Reisende nur hie und da mit der Natur, d. h. mit Fiebergegenden und Wild« nissen zu kämpfen, nicht mit den Menschen. Ueberaus reizend, wenn auch vielleicht in mancher Beziehung übertrieben und idealisirt, sind seine Schilderungen von Land und Leuten, namentlich von den Makol^los, deren Regierung auch den vollen Gegensatz des Mnatijanwo-Despotismus bilden soll. Das Land derselben, sehr fruchtbar, reich an Baobab, Palmen, Reben und Krün- tern, an Antilopen, Büffeln und Giraffen, an Ochsen, Rhinoceros, Elephanten und Hippopotamen, liegt in etwa gleicher Entfernung von den portugiesischen Orten der West- und Ostküste. Die Bewohner, vorzüglich mit Viehzucht beschäftigt, sind auch Feld- bauer und Eisenschmelzer. Sie sind begierig zu hören, zu lernen, mnthvoll und stolz darauf, Makololos zu sein. Eigentlich sind sie ein Adel, der zwischen den älteren Be- wohnern des Landes vertheilt seine Sitze hat. Diese Bewohner sind aber Unterthanen, nicht Sklaven. Die Herrn kamen aus dem Süden, aus dem Lande der Basuto-Betschua- nen als Gefolge eines kriegerischen Häuptlings, Namens Sebitnane, dessen Wissens- und Gedankenkreis schon durch Umgang mit englischen Missionaren etwas erweitert war' Sebitnane und seine Leute suchten bessere und gesichertere Wohnsitze, er ward Eroberer und gefürchteter Kriegsfürst, Herr am mittleren Zambesi und am Tschobe, wo er Linyanti (7000 E.) zur Hauptstadt erkor; mehrere Nachbarvölker, besonders die kräs- tigen und der Stromschiffahrt kundigen Barotse mußten seine Oberhoheit anerkennen. Und sie erkannten sie gern an, denn Sebitnane war ein großmüthiger, nicht grausamer Herr. Er wars, der den Missionar Livingstone freundlich aufnahm und ihm die Her- reise aus dem Süden möglich machte. Sein Sohn und Nachfolger Sekeletn trat ganz in seine Fnßstapsen und setzte auch seine Freundschaft für Livingstone fort. Wie er mit diesem sein Land durchreist, ihn zur fernern Reise mit Lebensmitteln und mit einer auserlesenen Schaar von Begleitern ausstattet, gehört zu den anziehendsten Blät- lern der Livingstonischen Reiseberichte. Schließlich dürfen wir die hellkaffeebrauneu Ba nya i nicht übergehen, die auch am Zambesi ostwärts der Makololo Hausen und zu den achtnngswerthen ackerbauenden Negern gehören. Sie bilden einen Bund kleiner Freistaaten, jedoch mit einem Ober- Haupte, dem in seiner Vorsteherschaft nicht ein eigner, sondern der Schwestersohn folgt. Die Frauen der Banyai stehen in besonderer Achtung, denn die Männer unternehmen nichts ohne deren Einwilligung; der Mann folgt der Frau, obwohl er sie der Schwie- germntter abkauft, in ihr Heimwesen, nicht umgekehrt. Livingstone erwähnt, daß er überhaupt den Negerfrauen viel verdanke, die sich bei mehreren Gelegenheiten dafür ver- wendet hätten, daß dem durchreisenden weißen Manne kein Leides geschehe. Die drei südlichsten Völkerstämme, das Capland und die Republiken der Boers. Die Küsten und die Oberfläche des südlichsten Theils von Afrika haben wir bereits im allgemeinen skizzirt. Es war dort die Rede von den Ge-

10. Die Neuzeit - S. 43

1892 - Berlin : Nicolai
C. Zeitalter der nationalen Bewegungen. 43 zur Bezeichnung des Blutbannes, zur Seite hatte, so rechnete man später Ro hinzu. — Das neue Reich hat Schwarz-Weiß-Rot. 183. Die deutschen Kolonien. Westafrika: Das Togogebiet mit dem Hafenort Bageida. — Das Guineagebiet an der Biafrabai mit Kamerun. Südwestafrika: Küstengebiet südl. vom Orangefluß mit dem Hinterland Tamara. Ostafrika: Ein großes Gebiet (gegenüber Sansibar, etwa zwischen Kenia und Kilimandscharo, zweimal so groß als Deutschland) mit dem Hafenort Bagamoyo. Südsee: Das Kaiser Wilhelms-Land auf Neuguinea, der Bismarckarchipel mit den Marschall- und Gilbertinseln. Das ganze Gebiet ist 3—4mal größer als Deutschland und umfaßt gegen Iv2 Mill. Einw. 184. Welchen Abschluß hat die deutsche Geschichte im 19. Jahrh, gesunden? (Vgl. Ii., Nr. 2.) Seit dem Siege der staattrennenden Kraft durch die Auflösung des alten Reiches entwickelt sich wieder der nationale Geist: indem, wie vor tausend Jahren, die fremdartiger gewordenen Teile ausscheiden (1815 das stark französierte Belgien, 1866 Österreich, bald darauf Luxemburg) kommt es nach zwei großen Schritten (1815 Staatenbund, 1866 Bundesstaat) 1871 abermals zur Herstellung eines fast rein germanischen Reiches. — Das Ergebnis der geschichtlichen Entwicklung ist das Gleichgewicht zwischen einender und trennender Kraft: nach außen Monarchie, im Innern Polyarchie.
   bis 10 von 18 weiter»  »»
18 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 18 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 4
5 0
6 3
7 0
8 0
9 1
10 1
11 1
12 0
13 0
14 4
15 0
16 1
17 4
18 0
19 0
20 0
21 1
22 3
23 0
24 4
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 3
38 0
39 0
40 1
41 4
42 0
43 0
44 0
45 2
46 0
47 1
48 1
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 18
1 217
2 261
3 130
4 62
5 12
6 7
7 72
8 60
9 314
10 11
11 8
12 26
13 28
14 232
15 65
16 337
17 1219
18 15
19 311
20 74
21 108
22 96
23 590
24 18
25 117
26 266
27 9
28 45
29 117
30 70
31 305
32 19
33 33
34 52
35 61
36 37
37 78
38 43
39 96
40 20
41 147
42 88
43 391
44 30
45 164
46 33
47 24
48 16
49 16
50 10
51 86
52 276
53 96
54 34
55 144
56 136
57 7
58 49
59 78
60 119
61 64
62 6
63 42
64 36
65 275
66 95
67 132
68 165
69 62
70 22
71 136
72 51
73 27
74 51
75 47
76 46
77 259
78 87
79 9
80 35
81 19
82 217
83 218
84 21
85 134
86 50
87 57
88 122
89 75
90 81
91 19
92 829
93 34
94 224
95 99
96 64
97 76
98 596
99 25

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 16
1 6
2 3
3 3
4 0
5 3
6 81
7 3
8 3
9 0
10 4
11 35
12 0
13 5
14 22
15 2
16 1
17 0
18 1
19 8
20 53
21 1
22 0
23 15
24 46
25 14
26 0
27 7
28 3
29 12
30 1
31 13
32 55
33 7
34 137
35 0
36 3
37 3
38 0
39 5
40 1
41 1
42 0
43 6
44 0
45 22
46 2
47 116
48 15
49 2
50 5
51 6
52 16
53 19
54 16
55 0
56 0
57 0
58 0
59 17
60 2
61 1
62 0
63 1
64 1
65 0
66 0
67 0
68 2
69 0
70 1
71 4
72 1
73 0
74 9
75 7
76 28
77 0
78 28
79 0
80 1
81 68
82 3
83 94
84 2
85 6
86 70
87 53
88 4
89 21
90 10
91 11
92 1
93 0
94 0
95 41
96 2
97 0
98 4
99 1
100 2
101 40
102 2
103 5
104 250
105 2
106 0
107 8
108 46
109 230
110 12
111 0
112 1
113 17
114 3
115 6
116 1
117 3
118 1
119 87
120 2
121 2
122 6
123 7
124 3
125 3
126 100
127 125
128 2
129 45
130 0
131 25
132 3
133 37
134 38
135 4
136 52
137 11
138 129
139 17
140 4
141 2
142 18
143 5
144 0
145 3
146 3
147 2
148 0
149 19
150 0
151 0
152 27
153 34
154 2
155 3
156 2
157 0
158 0
159 115
160 141
161 0
162 1
163 0
164 8
165 5
166 6
167 3
168 0
169 0
170 0
171 0
172 2
173 26
174 1
175 73
176 10
177 21
178 25
179 6
180 49
181 0
182 18
183 56
184 174
185 16
186 46
187 7
188 34
189 17
190 2
191 1
192 8
193 591
194 1
195 32
196 1
197 3
198 0
199 6