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1. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 42

1915 - Berlin : Oldenbourg
42 Länderkunde. \b) Eisenbahnen finden sich nur in den von Europa abhängigen Gebieten (Ägypten, Algerien, Tunis, Kapland usw.). In der Ausführung begriffen ist eine Überlandeisenbahn Kapstadt—kairo. Hiervon sind bereits vollendet die Linie von Kairo über Chartum hinaus von Norden her und die Strecke Kapstadt bis nahe an den Tanganjikasee von Süden her. \c) Nach Afrika unterhält außer anderen Nationen auch das Deutsche Reich Dampferlinien und zwar im O. u. W. des Erdteils bis nach Kapstadt. Staatliche Verhältnisse. Die Zahl organisierter einheimischer Staaten ist in Afrika sehr gering und beschränkt sich fast nur aus den Nordrand des Erdteils. Im Innern bestehen verschiedene Negerreiche, gewöhnlich mit völlig despotischer Gewalt. — Die Besitzungen der Europäer umfassen mehr als 2/3 des Erdteils. Der größte Besitz entfällt auf Frankreich und England. An dritter Stelle folgt das Deutsche Reich mit 2,7 Mill. qkm und 11 Mill. Einw.v/ - A

2. Das Deutsche Reich - S. 53

1913 - München : Oldenbourg
Einzelgebiete. 53 Die Freie Hansestadt Bremen, 250 000 Einw., ist die zweitwichtigste See- Handelsstadt des Deutschen Reiches, der bedeutendste Einsuhrhafen für Reis, Tabak und Baumwolle, zugleich der größte deutsche Auswandererhafen. Seinen See- Hafen besitzt es in Bremerhaven an der Mündung der Weser; in dessen unmittel- barer Nähe ist Geestemünde, mit mustergültigem Fischereihafen. Von Bremen ging die Besitzergreifung der ersten deutschen Kolonie aus. — Das Zurückbleiben Bremens gegenüber Hamburg erklärt sich daraus, daß es an einem kleineren Flusse liegt und eines ausgedehnten, wirtschaftlich und industriell bedeutenden Hinter- landes entbehrt. J)te Ostsee und ihre Küste. Natur. Tie Ostsee oder das Baltische Meer ist gleichfalls eine Flachsee wie die Nordsee, aber ein Binnenmeer. Infolge ihrer Abschließung vom Ozean hat sie eine kaum merkliche Flut und wegen ihrer zahlreichen Zuflüsse ist sie sehr salzarm. In das Festland greift die Ostsee mit zahlreichen Buchten ein. Von der dänischen Küste bis Lübeck erstreckt sich die Fiirdenküste, die zu den schönsten Küsten der Welt zählt; sie hat viele tiefe Buchten, an denen freundliche Hafenstädte liegen. Die größte und sicherste dieser Buchten ist die von Kiel, weshalb Kiel auch Reichs- kriegshafen geworden ist. Von der Kieler Bucht führt der Kaiser-Wilhelm-Kanal zur Nordsee. Er ist 99 km lang und nach der eben in der Ausführung begriffenen Verbreiterung und Vertiefung für die größten Schiffe fahrbar. Rücksichten auf den Seeverkehr und die Landesverteidigung haben die Erbauung dieser Wasserstraße veranlaßt. An die Fördenküste reiht sich die Haffküste mit dem Stettiner, Frischen und Kurischeu Haff. Die beiden letztgenannten Haffe sind durch Nehrungen (Landzungen mit Dünen), das Stettiner Haff durch die Inseln Usedom und Wollin von der offenen See abgetrennt. Auch hier find die Haupthandelsstädte (Stettin, Danzig, Königsberg) an den Mündungen der großen Flüsse ent- standen und die günstigen Hafenverhaltnisse ermöglichten die Entwicklung der größten Schiffsbauwerften Deutschlands (s. S. 36). Bedeutung der Ostsee in der Geschichte der deutschen Seeschiffahrt. Die schwache Flut der Ostsee, die zahlreichen, den Verkehr erleichternden Gestadeinseln und Halbinseln, die vielen Buchten, Förden und Haffe, die einmündenden schiff- baren Flüsse und ganz besonders auch die Nähe der Gegengestade boten die gün- stigsten Bedingungen dar für die Anfänge der deutschen Seeschiffahrt. An der buchtenreichen wendischen Küste im Südwesten der Ostsee mit den Städten Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund und Greifswald war der Hauptsitz der Hanse und von hier aus trugen die Hansen den Ruf deutscher Kraft und Macht weithin über die Gestadeländer der Ost- und Nordsee. Tie Ostsee, ein Binnenmeer, wurde dank ihrer eigenartigen Natur die Wiege der deutschen Seeschiffahrt und des deutschen Seehandels. In den Wirren des 16. und 17. Jahrhunderts freilich verfiel wieder die Macht der Hanse, da ihr jede Stütze von Kaiser und Reich gegen ihre zahlreichen und er- stärkten Feinde fehlte. Wohl ging der Große Kurfürst von Brandenburg (1640—1688) an die Gründung einer Flotte, aber seine Nachfolger hatten kein Verständnis für

3. Globuslehre, Außereuropäische Erdteile, Mathematische Geographie - S. 30

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
30 Afrika. in Udschidschi am Tanganjikasee aufgefunden hatte, erhielt er vom Besitzer des „Daily Tele- graph", einer angesehenen Zeitung in London, und Bennett den Auftrag zur Erkundung des weiten, bis dahin völlig unbekannten Gebietes zwischen Nyangwe am Lnalaba und der afrikanischen Westküste. Diese Reise „Quer durch den dunklen Erdteil" ist eine der größten Entdecknngsfahrten aller Zeiten, und nicht mit Unrecht hat man Stanley den „Kolumbus des 19. Jahrhunderts" genannt. Am 5. November 1876 begann Stanley von Nyangwe, einem Sitze arabischer Han- delsherren, seine Ausreise, nachdem er hier den Beistand Tippu-Tipps, eines schlauen arabischen Sklavenhändlers, gewonnen hatte. Dieser begleitete ihn 60 Marschtage lang mit einer wohlausgerüsteten und bewaffneten Karawane von 400 Köpfen gegen eine Ent- schädignng von 30000 Mark. Bis Nyangwe waren Cameron und Livingstone von San- sibar her gekommen. Aber wohin sich der mächtige Strom, der hier bereits 1300 m Breite und 7 m Tiefe maß, wandte, ob zum Nil oder zum Niger oder zum Kongo, diese Frage war offen geblieben. Stanley überlegte die verschiedenen Möglichkeiten der Weiterreise und kam zu dem Entschlüsse, „zum Strom selbst seine Zuflucht zu nehmen" und seinem Laufe zu folgen. Kanoes wurden gezimmert und der Vormarsch in der Weise angetreten, daß die „Lady Alice", das zerlegbare Schiff Stanleys, und die übrige Flotte am linken Ufer dahinfuhr, während der größere Teil der Mannschaft auf dem Lande folgte. Fast überall traf man auf feindlich gesinnte Eingeborene, die beim Anblick der Karawane sich in den Urwald flüchteten, sodaß die Versorgung mit Lebensmitteln oft nur durch Gewalt geschehen konnte. Uberfälle der Neger, die zum Teil Menschenfresser waren, Krankheiten und Unglücksfälle und der Urwald, der sich eine kurze Strecke hinter Nyangwe erhob und eine unabsehbare Ausdehnung hatte, erschwerten den Vormarsch ungemein. Erdrückend heiß war die Luft, und unaufhörlich tropfte der Tau auf die Reisenden. Bis an die Knie reichte der breiige Schlamm des Weges, der durch das Wirrsal der zähen Lianen erst ge- hauen werden mußte. Nur die furchtbare Wirkung der Feuerwaffen sicherte der Expedition den Eingebornen gegenüber die endgültige Überlegenheit. Weihnachten 1876 kehrte Tippu- Tipp mit seinen Leuten zurück, und mit 149 Begleitern setzte nun Stanley die Reise fort. Noch immer nahm der Strom seinen Lauf nach N, Katarakt ans Katarakt folgte, und schon glaubte Stanley annehmen zu dürfen, daß er sich doch auf dem Nil befinde und Living- stone mit seiner Vermutung recht gehabt habe. Da begann sich der Fluß nach Überschreitung des Äquators nach W zu wenden, und der 7. Katarakt, der kurz nachher angetroffen wurde, bildete den Abschluß der Stufen. 22 Tage waren notwendig gewesen, um die sieben Fälle, die der Leiter „Stanley-Fälle" nannte, zu umgeheu. Während der Strom bis jetzt zwischen hohen Bergen einen raschen Lauf hatte, verlangsamte sich nun seine Strömung; die Ufer wurden niedriger, der Fluß seichter und breiter, und viele Inseln, zumeist bewaldet, lagen in seinem Bett. Hier erfuhr Stanley von friedlich gesinnten Negern zuerst den Namen des Flusses: Kongo. Zum zweiten Male wurde der Äquator überschritten. 32 Gefechte hatte die Expedition im ganzen zu bestehen, bis sie endlich eine seeartige Verbreiterung des Stromes erreichte, „Stanley-Pool". Bald verriet das ferne Donnern der Gewässer, daß der Kongo eine neue Reihe von Stufen zu überwinden habe, um das Meer zu erreichen. Teils zu Land, teils zu Wasser wurde ein Teil der 32 „Livingstone-Fälle" überwunden, 131 Tage waren dazu notwendig. Immer mürrischer wurden Stanleys Mannschaften, und nahe dem Ziele drohte der Expedition in unwirtlicher Gegend und durch die feind- selige Haltimg der Eingeborenen der Untergang durch Maugel an Nahrungsmitteln. Da beschloß Stanley, das Flußufer zu verlassen und über Land der Küste zuzueilen. Nach Boma vorausgeschickte Boten kamen noch rechtzeitig zu den erschöpften Reisenden zurück, und am 9. August 1877, 999 Tage nach der Abreise von Sansibar, erreichte Stanley Boma, von dem aus der Telegraph alsbald die Nachricht von der größten geographischen Entdeckung des Jahrhunderts in alle Teile der Welt trug.

4. Globuslehre, Außereuropäische Erdteile, Mathematische Geographie - S. 62

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
Es _ ? #3 n Handelsstadt des Südens. In all Zw diesen Städten sind deutsche Nie- derlassungen. — Sehr wichtige M Teile der Küste haben „die Frem- den" in den Händen. In der Nähe von Kanton liegt das eng- lische Eiland Hongkong mit Viktoria, einem der ersten Häfen der Erde, 170000 Einw. In § deutschen Pachtbesitz ist das Ge- Z -g biet vonkiautschon tibergegangen. D Am Eingang des Golfs von g Petschili haben die Engländer Z-'D D den Hasen Wei-hai-wei. T Das deutsche Pachtgebiet Kiautschou. Erwerbung. Im Jahre 1897 wurden auf der Halbinsel Schantung zwei deutsche Mis- siouare ermordet. Da die chine- H sische Regierung zögerte, Ge- Jl nugtuung zu geben, landeten ku mehrere deutsche Kriegsschiffe K in der Bucht von Kiautschou ^ (spr. kjau tscho-u) Soldaten und nahmen den Küstenstreifen in Besitz. Das half. Die chinesische Regierung gewährte nicht nur den Familien der Ermordeten .1 eine Entschädigung, sondern -» sie schloß mit dem Deutschen I Reich auch folgenden Vertrag: Z 1. Deutschland pachtet auf 99 Jahre den Küstenstreifen der Kiantschonbucht bis zur Hoch- Wasserlinie, nebst den beiden | c Halbinseln am Eingange und I g«». den davor liegenden Jnselchen. ^te! 2. Alles Land im Umkreis von 50 km um die Bucht ist neutral, d. h. die chinesische Regierung darf dort keine Maßnahmen ohne Erlaubnis der deutschen Behörden treffen. 3. Deutsch- land hat das alleinige Recht, auf der Halbinsel Schantung Kohlen- G

5. Das Deutsche Reich - S. 91

1914 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Ostsee und ihre Küste- 91 Schönheit aus. Sie wird daher vielfach im Sommer von Fremden besucht. Der bekannteste Badeort der Insel ist Saßnitz. Bedeutung der Ostsee in der Geschichte der deutschen See- schiffa hrt. Die schwache Flut der Ostsee, die zahlreichen, den Verkehr erleichternden Gestadeinseln und Halbinseln, die vielen Buchten, Förden und Haffe, die em- mündenden schiffbaren Flüsse und ganz besonders auch die Nähe der Gegengestade, alle diese Umstände zusammengenommen boten die günstigsten Bedingungen dar für die Anfänge der deutschen Seeschiffahrt. An der buchtenreichen wendischen Küste im Südwesten der Ostsee mit den Städten Lübeck, Wismar, Rostock, Stral- sund und Greifswald war der Hauptsitz der Hanse, und von hier aus trugen die Hansen den Ruf deutscher Kraft und Macht weithin über die Gestadeländer der Ost- und Nordsee. Die Ostsee, ein Binnenmeer, wurde dank ihrer eigenartigen Natur die Wiege der deutschen Seeschiffahrt und des deutschen Seehandels. Die größere Entfernung der Ostsee vom Weltmeer, ihre langanhaltende Vereisung, endlich die Tatsache, daß ihre Uferstaaten vorwiegend Ackerbau treiben, schränken ihre Bedeutung für den Verkehr naturgemäß ein. Indessen hat sich dieser mit dem Emporkommen der Industriegebiete in der Mark und in Schlesien und wohl auch durch die Erbauung des Nordostseekanals wesentlich gehoben. Natürliche, wirtschaftliche und geschichtliche Grundlagen der deutschen Seemacht. Die Bedingungen für die Entwickelung Deutschlands zu einer Seemacht scheinen nicht sonderlich günstig zu sein. Es fehlt dem Deutschen Reiche vor allem die unmittelbare Berührung mit dem Ozean, und seine Küsten sind, wie die hol- ländische, vorwiegend flach und durch ausgedehnte Sandbänke und Untiefen ge- fährlich („Nordsee — Mordsee"). Dazu haben sie auch eine wesentlich geringere Ausdehnung als die der europäischen Westmächte. Gleichwohl sprechen zahlreiche Gründe für unser Recht auf das Meer. 1. Geographische Gründe. Das Deutsche Reich hat Anteil mit der Nord- und Ostsee, und durch diese wird es mit deren Gestadeländern und an den überseeischen Gebieten verknüpft. Die Länge der deutschen Küste macht immerhin ein Viertel der gesamten Landesgrenze aus. Die große Hauptabdachung des Landes geht nach dem Ozean; alle deutschen Ströme — das Flußsystem der Donau ausgenommen — streben nach der Nord- und Ostsee hin und setzen dadurch das Meer mit einem weitausgedeynten und sehr erzeugnisreichen Hinterland in Verbindung. Auch fehlen nicht gute natürliche Hafenplätze; solche bieten die lang- gestreckten Förden von Schleswig-Holftein, dann die breiten Trichtermündungen der großen Ströme, an denen auch Deutschlands Haupthaudelshäfeu empor- gewachsen sind. Dazu ist die Nordsee durch ihre ganze Natur, insbesondere durch ihre heftigen Stürme, eine vortreffliche Schule für den deutschen Seemann.

6. Aus der Himmelskunde, Europa ohne das Deutsche Reich, Die außereuropäischen Erdteile - S. 84

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
84 Die außereuropäischen Erdteile. möchte, um seinen asiatischen und afrikanischen Besitz zu einem gewaltigen Wirt- schaftsgebiet zusammenzuschließen und zu sichern. Daher auch seine Festsetzung auf Cypern wegen des nahen Snezkanals und am Roten Meer zur Sicherung des Seeweges nach Indien. Die Felsenecke Aden ist gleichsam ein zweites Gibraltar. Neuerdings haben sich die Engländer vom Türkischen Reich die Genehmigung zur Eröffnung eines großen Schiffsverkehrs auf Euphrat und Tigris erteilen lassen. Sie wollen damit dem von Norden kommenden deutschen Bahnbau von Süden her ans dem Wasserwege entgegenarbeiten. Am liebsten möchten sie den Persischen Meerbusen zu einem Roten Meer machen. Doch dürste ihnen hier ein entscheidender Sieg über den deutschen Handel kaum semals zufallen, weil der Schiffsverkehr — wie schon erwähnt — längere Zeit braucht und auf dem Euphrat und Tigris auch wesentlich erschwert wird durch den unregelmäßigen Wasser- stand. Aber auch Rußland sucht über Persien einen Zugang zum Persischen Meerbusen und damit zum eisfreien Weltmeere. Einstweilen habell sich Rußland und England in Persien, das von jeher ein Zankapfel zwischen beiden Mächten war, gütlich geeinigt. Nordpersien soll russischem, Südpersien englischem Einfluß offen- stehen (Handelsfreiheit). Bis in die jüngste Zeit beherrschten die Engländer den persischen Handel. Neuerdings läßt die Hamburg-Amerika-Linie Bender- A b b a s anlaufen; damit ist auch dem deutschen Handel sein Anteil an der Erschließung Persiens gesichert. Am Persischen Meerbusen kreuzen sich deutsche, englische und russische Interessen. 2. Welche besonderen wirtschaftlichen Vorteile erwarten wir von unserer Kultur- arbeit in Vorderasien? Die West- und Südküste Kleinasiens, besonders aber Meso- potamien stellen großartige Baumwollgebiete dar, die uns von der See- zufuhr unabhängiger machen würden. Das wäre namentlich im Falle einer Blockierung unserer Küsten während eines Krieges von größter Bedeutung für unsere Banmwoll- industrie. Auch auf den immer mehr steigenden Preis der amerikanischen Rohbaum- wolle würde die Erschließung der vorderasiatischen Baumwolländer wesentlich ein- wirken. Freilich müßten die alten verfallenen Bewässerungsanlagen durch neue ersetzt und der Anbau auf jede Weise (Aussaat, Maschinen) gefördert werden. Dann könnten hier aber auch Baumwollgebiete entstehen, die Ägypten weit übertreffen. Ferner hat der Getreidebau in Kleinasien, Nordsyrien und Mesopotamien eine Zukunft, sobald durch leistungsfähige Bahnlinien für Absatz gesorgt wird. Die genannten Gebiete sind imstande, mindestens so viel Getreide auszuführen wie heute Rußland, so daß wir dann einer Abschneidung der Zufuhr von der Union und Argentinien ruhig entgegensehen könnten. Als drittes Erzeugnis käme Erdöl in Betracht, dessen Gewinnung auf unsere Einfuhr von Pennsylvanien und Trans- kaukasien ebenfalls günstige Wirkungen ausüben würde. Die Erschließung von Vorderasien ist für unsere zukünftige Versorgung mit Baumwolle, Getreide und Erdöl von größter Wichtigkeit. 3. In P a l ä st i n a bestehen bei I a f a, H a i f a und Jerusalem blühende deutsche Kolonien. Im Weinbau und in der Gewinnung von Milch, Butter und Käse sind sie für die Eingeborenen vorbildlich geworden. Jerusalem hat auch eine deutsche Bank und eine deutsche Schule. Ein Geschenk des Sultans an unsern Kaiser ist das Grundstück in der Nähe der Grabeskirche, auf dem die Erlöserkirche erbaut

7. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 560

1895 - München : Oldenbourg
560 1u5. üeontba§ oder der Kampf bei Thermopyla. Nordküste der Insel Euböa. Jener Engpaß war so schmal, daß an mehreren Stellen nur ein Wagen hindurchfahren konnte. Im Westen erhob sich ein steiles Gebirge, eine Fortsetzung des Ota; im Osten wurde der Paß gleich von Morästen oder vom Meere begrenzt. In dem Passe sind warme Quellen; auch fanden sich damals noch die Reste einer alten Mauer. Die Griechen beschlossen, diese Mauer wieder aufzurichten und hier den anrückenden Feind zu er- warten, der an einem solchen Orte weder von seiner Menge, noch von seiner Reiterei Gebrauch machen konnte. Inzwischen wälzten sich die zahllosen Scharen des Xerxes wie eine ungeheure Woge durch Thessalien, und die Flüsse hatten nicht genug Wasser zum Trinken für das Heer. Endlich lagerte sich Terxes vor dem Passe von Ther- mopylä, wo eine Schar von ungefähr 6000 Griechen hielt, die aus verschiedenen Völkerschaften bestand. Den Kern des Heeres aber bildeten dreihundert tapfere Spartaner unter ihrem heldenmütigen König Leonidas, während die übrigen Spartaner noch ruhig zuhause geblieben waren. Xerxes hatte schon in Thessalien gehört, daß sich bei den Thermopylen ein kleines Heer versammelt hätte, und schickte einen Kundschafter zu Pferde ab, um die Stärke des feindlichen Heeres auszuforschen. Als der Reiter an das Lager heranritt, überschaute er es nicht ganz, sondern nur die, welche außerhalb vor der Mauer lagen. Hier sah er, wie einige Männer turnten, andere aber ihr Haar ordneten und flochten. Terxes, der dies von dem Kundschafter erfuhr, begriff nicht, daß sich diese Männer zum Siege oder zum Tode vorbereiteten, sondern hielt ihr Benehmen für lächerlich. Er wartete noch vier Tage mit dem Angriff, um den Griechen, die ihm wie Rasende vorkamen, Zeit zur Besinnung zu geben. Da "sie sich aber nicht zurückzogen, gab er am fünften Tage den Befehl, anzugreifen und die Griechen lebendig zu fangen und vor sein Angesicht zu führen. Die Perser drangen wütend vor; aber eine Menge von ihnen

8. Deutsche Alpenlandschaften, Europa, Der Sternenhimmel, Globuskunde - S. 36

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
36 Südeuropa. Italien fast als Nachbarland des Deutschen Reiches betrachten kann. Lange Zeit hingen beide Gebiete als „Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation" zusammen. Italien streckt sich als schmale Landbrücke („Stiefel") fast bis nach Afrika und trennt dadurch das Mittelmeer in zwei Teile. Diese günstige Mittel- läge machte Rom einst zur Herrscherin der Welt und verleiht auch heute dem Lande eine große Bedeutung. Miß die Breite der Sizilischen Straße, des Adriatischen Meeres, der Straße von Otranto, die Länge der Halbinsel! Miß die Entfernungen Dresden—rom, Dresden—mailand! Gliederung. Italien umfaßt: 1. das nördliche, auf dem Festlandsrumpf Europas gelegene Stück, 2. die Halbinsel und 3. eine Anzahl von Inseln. (Meeresteile, Inseln nach der Karte!) Deutsches Reich 65 Mill. Frankreich 39,6 Mill. Italien 34,5 Mill. Bergleichung der Einwohnerzahl des Deutschen Reiches mit der von Frankreich und Italien. I. Festland-Italien. 1. Das Alpenland. Als gewaltige Mauer steigen die Südalpen aus der Tiefebene bis zu mehr als 3000 in Höhe empor. (Vergleiche damit den Nordfuß in Oberbayern!) Aber wie in den nördlichen Kalkalpen ermöglichen tief einge-

9. Erdkunde für höhere Schulen - S. 264

1907 - München [u.a.] : Oldenbourg
264 Die deutschen Landschaften im einzelnere Bedeutung der Ostsee in der Geschichte der deutschen See- schiffet h r t. Die schwache Flut der Ostsee, die zahlreichen, den Berkehr erleichternden Gestadeinseln und Halbinseln, die vielen Buchten, Föhrden und Haffe, die ein- mündenden schiffbaren Flüsse und ganz besonders auch die Nähe der Gegeugestade, alle diese Umstände zusammengenommen, boten die günstigsten Bedingungen dar für die Anfänge der deutschen Seeschiffahrt. An der buchtenreichen wendischen Küste im Südwesten der Ostsee mit den Städten Lübeck, Wismar, Rostock, Stral- sund und Greifswald war der Hauptfitz der Hansa, und von hier aus trugen die Hanseaten den Ruf deutscher Kraft und Macht weithin über die Gestade- länder der Ost- und Nordsee. Die Ostsee, ein Binnenmeer, wurde dank ihrer eigenartigen Natur die Wiege der deutschen Seeschiffahrt und des deutschen Seehandels. Die größere Entfernung der Oftfee vom Weltmeer, ihre langanhaltende Vereisung, endlich die Tatsache, daß ihre Ilferftaaten vorwiegend Ackerbau treiben, schränken ihre Bedeutung für den Verkehr naturgemäß ein. Indessen hat sich derselbe mit dem Emporkommen der Industriegebiete in der Mark und in Schlesien und wohl auch durch die Erbauung des Nordostseekanals wesentlich gehoben. Natürliche, wirtschaftliche und geschichtliche Grundlagen der deutschen Seemacht. Die Bedingungen für die Entwicklung Deutschlands zu einer Seemacht scheinen nicht sonderlich günstig zu sein. Es fehlt dem Deutschen Reiche vor allem die unmittelbare Berührung mit dem Ozean, und seine Küsten sind, wie die hol- ländische, vorwiegend flach und durch ausgedehnte Sandbänke und Untiefen ge- fährlich („Nordfee •— Mordfee"). Dazu haben sie auch eiue wesentlich geringere Ausdehnung als die der europäischen Westmächte. Gleichwohl sprechen zahlreiche Gründe für imfer Recht auf das Meer. 1. Geographische Gründe, Das Deutsche Reich hat Auteil an der Nord- und Ostsee, und durch diese wird es mit deren Gestadeländern und mit den überseeischen Gebieten verknüpft. Die Länge der deutschen Küste macht immerhin ein Viertel der gesamten Landesgrenze aus. Die große Hauptabdachung des Landes geht nach dem Ozean; alle deutschen Ströme — das Flußsystem der Donau ausgenommen — streben nach der Nord- und Ostsee hin und setzen dadurch das Meer mit einem weitausgedehuteu und sehr produktiven Hinterland in Verbindung. Auch sehlen nicht gnte natürliche Hafen Plätze; solche bieten die lang- gestreckten Föhrden von Schleswig-Holstein, dann die breiten Trichtermündungen der großen Ströme, an denen auch Deutschlands Haupthaudelshäsen empor- gewachsen sind. Dazu ist die Nordsee durch ihre ganze Natur, insbesondere durch ihre heftigen Stürme, eine vortreffliche Schule für den deutschen Seemann.

10. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Schutzgebiete - S. 39

1914 - München [u.a.] : Oldenbourg
Geschichtliches, 39 dem Anfang der Zeiten hatten sie den Genius, das Weltmeer zu durchmessen oder die hohe See oder auch nur die schmalen Gewässer zu befahren." Erst die Einigung des Deutscheu Reiches gab den deutschen Kaufleuten wieder Mut zu größeren über- seeischen Unternehmungen und brachte uns eine achtunggebietende Flotte als wich- tigste Vorbedingung für die Erwerbung von Schutzgebieten. Die ersten Erwerbungen erfolgten in Südwestafrika. Dort wirkten schon seit 1841 deutsche Missionare. 1883 kaufte der Bremer Kaufmann Adolf Lüderitz das öde Küstengebiet von Angra Pequena, im ganzen 50000 qkm Land. Er bat die deutsche Reichsregierung um Schutz. Der Reichskanzler Fürst Bismarck zögerte zunächst, weil die Engländer ältere Rechte geltend machten. Als sie aber keine triftigen Gründe vorbringen konnten, telegraphierte Bismarck an den deut- schen Konsul in Kapstadt am 24. April 1884: „Nach Mitteilung des Herrn Lüderitz Zweifeln die Kolonialbehörden (des Kaplandes), ob seine Erwerbungen nördlich vom Oranjestrom auf deutschen Schutz Anspruch haben. Sie wollen amtlich er- klären, daß er und seine Niederlassungen unter dem Schutze des Reiches stehen." Damit war das Deutsche Reich zur Kolonialmacht geworden. Im Juni 1884 wurde das neue Schutzgebiet von England anerkannt, mit Aus- nähme der Walfischbai und der kleinen Küsteninseln, die englisch blieben. Fast Zu gleicher Zeit wurden die anderen westafrikanischen Besitzungen erworben. An der Togoküste hatten sich Bremer Kaufleute festgesetzt, in Kamerun Hamburger, vor allem die Firma Woermann. Die Eifersucht zwischen den deutschen und eng- lischen Handelshäusern machte auch hier das rasche Eingreifen des Reiches nötig. Der berühmte Afrikaforscher Dr. Gustav Nachtigal wurde zum Reichskommissar für Westafrika ernannt. Am 5. Juli 1884 kam er auf dem Kriegsschiff „Möve" nach Togo und schloß mit dem Häuptling ein Schutzbündnis. Hierauf hißte er in Kamerun die deutsche Flagge — wenige Tage, bevor ein englisches Kriegsschiff das Land in Besitz nehmen wollte — und dampfte weiter nach Angra Pequena. Auch an der ostafrikanischen Küste, im Gebiete des Sultans von Sansibar, breitete sich der deutsche Handel aus. Um ihn zu fördern, gründete Or. Karl Peters im April 1884 in Berlin die Gesellschaft für deutsche Kolonisation. Mit einigen Gesinnungsgenossen drang er bald darauf, ohne daß jemand seine Absicht ahnte, von Sansibar aus in das Hinterland ein, schloß Verträge mit verschiedenen Häuptlingen und erwarb in sechs Wochen ein Gebiet von der doppelten Größe Bayerns! Im Februar 1885 erhielt die Gesellschaft für die neuerworbenen Be- sitzungen einen kaiserlichen Schutzbrief. Auch die Aneignung des bedeutendsten Schutzgebietes in der Südsee fällt in dieselbe Zeit. Dort war bereits seit etwa 1850 das Hamburger Handelshaus Go- dessroy tätig gewesen und hatte große Besitzungen, namentlich in Samoa er- worden. Als 1880 Fürst Bismarck dem Deutschen Reichstage vorschlug, das große Unternehmen zu untersetzen, fand er noch kein Verständnis. Aber bald darauf be- gannen die Engländer, sich an verschiedenen Punkten festzusetzen, und Deutschland mußte zugreifen, wenn es nicht die letzte Gelegenheit versäumen wollte. So wurde 1885 der Nordosten von Neuguinea unter deutschen Schutz gestellt, wo die Neuguinea-Kompagnie sich niedergelassen hatte (Geh. Kommerzienrat v. Hanse- mann, Forschungsreisender Dr. Finsch). 1886 fielen die Inseln des Bismarck- Archipels und die nördlichen Salomonsinseln an Deutschland, nachdem 1885
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