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1. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

2. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 71

1830 - Berlin : Reimer
71 Kehren wir aus dem baltischen Meere zurück nach der Nordsee und gehen vom Eingänge des Skagcrracks gerade gegen Süden, so treffen wir an der Nordküste des Vestlandcs, d. i. also an der südlichen Seite der Nordsee D. den Dollart, unter 53^° N. Breite und 24^o £. Länge; cs ist ein Golf von geringer Erstrek- kung, der durch eine weite Oeffnung mit der Nordsee irr Verbindung steht und mehr eine breite Flußmündung als ein Mccrestheil ist. — Westlich vom Dollart, un- gefähr 20 Meilen entfernt, trifft man E. die Zuyder Zee (sprich Saüder Sec, d. h. südliche See), ein Busen, der in der Richtung von N. nach S. 2o Meilen lang ist und in seiner größ- ten Breite Io-Meilen zahlt. Gegen N. wird er von einer Inselrcihe begranzt, die sich längs dem Vestlaude bis in die Gegend der Dollart-Oeffnung erstreckt. So reich an Gliedern die Nordsee auf ihrer Ost- seite ist, so arm darau ist ihre Westseite, da, wo sie von der Insel Großbritannien bcgränzt wird. Hier bemerken wir nur das Peut land Frith (d. h. Meerenge), welches unter etwa 58j° N. Br. gelegen die nordwärts gelegene Gruppe der Orkney Inseln von Großbritannien trennt. Auf der Ostküste der zuletzt ge- nannten großen Insel bildet die Nordsee vier Buchten, die von N. nach S. gezählt folgendermaßen heißen: Murray Bai, Bai von Forth, das Wash (d. h. Sumpf, Pfütze) und die Themse Bucht. In ihrem südwestlichsten Winkel steht die Nordsee durch eine Meerenge, Pas de Calais oder Straße von Dover- genannt, mit einem zweiten Gliede des atlantischen Oceans in Verbindung, mit 2) dem Kanäle., Seine Länge beträgt 75 Meilen in der Richtung von No. nach Sw. D>,e Breite ist sehr- abwechselnd; am geringsten ist sie im Pas de Calais selbst, wo sie nur 21 tausend Fuß beträgt, dann aber nimmt sie schnell zu bis auf 22 Meilen, um abermals abzunehmen bis auf 11 Meilen, was zwischen dem Kap de la Hague, auf der Küste des europäischen Vestlandcs gelegen, und dem 'an der großbritannischen Küste liegenden Portlandspitze Statt v

3. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 230

1830 - Berlin : Reimer
— 230 — §. 148. O k « Ströme des Orients der alten Welt im Gebiete des indischen Meeres. I. Zum persischen Meerbusen. 1. Der Euphrat entspringt in der Nachbarschaft der Kur, und Arasquellen, nördlich vom Wan See, laüft west, lich, dann südlich längs der Ostgränze von Klcinasia, dann südöstlich zum Golf, den er in einem Delta an seinem Nordrande erreicht. Es vereinigt sich mit dem Euphrat der Tigris, der seine Quellen südlich von dem obern West- laufe des Hauptstromes ab, mit dem er meist parallel laüft. Der vereinigte Strom heißt Shat, el-Arab./ Zusatz. Das arabische Halbinselland hat trotz seiner Größe keine Strombildung auszuweisen; auf seiner Ostküste ist der einzige tief einsetzende Wasserlauf der Fluß el Ahsa. Ii. Zum persisch-arabischen Meere. 2. Der Indus oder Sind hat seine Mündung in einem Delta, nördlich vom Golf von Cutsh; die Quelle liegt nordöstlich von jener tief im Innern des Vestlandes. Sein' Lauf ist zuerst Nw., dann in einem Bogen gegen W. gekrümmt, nach Sw. übergehend bis zum Delta. Die Normaldirektion des ganzen Stromgebiets ist Sw. Erlaüterung. Nebenflüsse, — rechts, im Oberlaufe: der Kabul von W. her; — links, im Mittelläufe: vier Ströme, darunter der östlichste Serlêdj (Satadru) heißt; kommt aus dem See Rawana Hrada (oder Langga), welcher der Quelle des Hauptstroms benachbart ist; südöstlich von diesem See ein anderer ohne Abfluß Manas-Sarowar oder Ma phang Dalai genannt. Der Setledj (oder Sutuledsch) fließt zuerst Nw. dann Sw. Das Dreieck, welches durch seine und des In- dus Lauf gebildet wird, heißt Pandjab d. i. Fünfstromland. 3. Der Nerbuddah, Mündung im Golf von Cam- bay; Stromlauf von 0. nach W. an der Nordgränze der vorderindischen Halbipsel. 4. Der Tapty, südlich vom vorigen, in derselben Normaldirektion. — Südwärts von diesem schickt die Halb- insel keinen Strom mehr ins arabisch-persische Meer. Iii. Zum Bengal, Meerbusen. 5. Aus der vorderindischen Halbinsel, in östlichem Laufe, der Kistnah und der Godavery.

4. Fröhlicher Anschauungsunterricht in Stadt- und Landschulen - S. 30

1910 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
30 Rotkäppchen. Rätsel: Im Walde wohnt ein schlauer Mann; er hat ein rotes Röcklein an, hat einen schönen, langen Schwanz und stiehlt dem Bauer manche Gans; im Feld säugt er sich Mäuse ein; nun sag, wer mag der Mann wohl sein. (Traudt.) Einlesen der Erzählung „Der Fuchs und die Weintrauben". A b s ch n i t t w e i s e s Abschreiben derselben. Sprachlehre. er, sie, es. Der Fuchs — er — sein Kleid. Die Trauben — sie — ihr Geschmack. Das Rind — es — sein Gesicht. Man bilde hieraus Sätze, wie z. B. der Fuchs ist ein Räuber; er wohnt im Walde; sein Kleid ist rot rc. In derselben Weise bildet man Sätze mit folgenden Wörtern: der Hase, der Rabe, der Hund, d i e Milch, d i e Butter, d i e Wurst; das Pferd, das Mädchen, das Häslein rc. Diktate in Wort- und Satzform. Rechtschreibung. 44. ig — lich: kräftig, mäßig, gnädig, günstig, prächtig, sandig, — köstlich, glücklich, göttlich, zeitlich, allmählich, wörtlich, schändlich, kaiserlich. Der Fuchs sprang kräftig in die Höhe. Es war köstlich anzu- sehen. Er fiel glücklich auf den Rücken. Er war ganz sandig ge- worden. Der Rabe lachte ihn gehörig aus. Das war ärgerlich für den Fuchs. Diktate in Aufsatzform. 45. Der Weinstoü. Der Weinstock steht am Berge sam Hauses. Er macht es schön grün. Seine Blätter sind groß und gelappt. Die Traube besteht aus Beeren. Diese sind gelb oder blau. Ich esse sie gern. Man bereitet auch Wein daraus. 46. Der Fuchs und die Weintrauben. Ein Fuchs wollte Trauben naschen. Er sprang in die Höhe. Da fiel er auf den Rücken. Ein Rabe lachte beit Lüsternen aus. Dieser sagte: „Ich mag die Weintrauben gar nicht. Sie sind noch nicht reif." Der Rabe glaubte es nicht. Der Fuchs ist ein Lügner.

5. Die Geschichte des Mittelalters - S. 145

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
34. Karl's des Großen Kriege mit den Normannen und den Slaven. 145 mitten im Lande Nordalbingien einen neuen Waffenplatz anzulegen und denselben durch eine starke fränkische Besatzung zu schirmen. Zur An- legung der neuen Pflanzstadt ward ein Ort an der Stör erwählt, welcher Esesfelth hieß und aus welchem nachmals die Stadt Itzehoe hervorgegangen ist. Dies Unternehmen brachte große Aufregung unter den Dänen hervor und entzündete einen neuen Kampf in den Gebieten an der unteren Elbe. Denn während man im Frühjahre des Jahres 810 mit der Befestigung jenes Ortes beschäftigt war, vernahmen die Franken, daß der obotritische Fürst Thrasuko von den dänischen Schaa- ren Gottfried's überfallen und getödtet sei. Da beschloß Karl, selbst einen Heereszug gegen die Dänen zu unternehmen. Er drang in Eil- märschen mit den übrigen versammelten Schaaren über die Weser vor, wo er in der Gegend von Verden an der Vereinigung der Aller mit der Weser ein Standlager nahm. Aber ehe er noch ans seinem Stand- lager an der Aller wieder aufgebrochen war, vernahm er, daß die Nor- mannen, vermuthlich um ihren Raub in Sicherheit zu bringen, Fries- land verlassen hätten, und daß König Gottfried von einem seiner Dienst- leute erschlagen worden. Dies gab der Sache sogleich eine andere Wen- dung, indem die bei den Dänen selbst ausbrechenden Parteiungen ein friedliches Verhältniß mit den Franken wünschenswerth machten. Die Eider ward als Grenzmark zwischen dem fränkischen und dänisch-jü- tischen Reiche anerkannt. Durch wiederholte Kämpfe mit den Wilz en, Sorben und Win- den (oder Carentanen) ward ein nicht unbedeutender Saum der sla- vischeu Völkerwelt an der ganzen Ostgrenze des austrasischen oder ost- fränkischen Landes von der Halbinsel Jütland am baltischen Meere bis zur Halbinsel Istrien am adriatischen Meere, wenn auch in größerer oder geringerer Abhängigkeit, doch in den Lebenskreis des fränkischen Reiches hineiugezogen, wogegen die normannische Völkerwelt, sich ihre völlige Selbständigkeit bewahrend, als ungeschwächter Gegner an den Nordgrenzen des Reiches stehen blieb, und unter Karl's Nachfolgern die einmal betretene Bahn mit mehr Glück verfolgte. Von Karl's nur zu gegründeten Besorgnissen in dieser Beziehung zeugen die maunichfachen von ihm getroffenen Maßregeln zur Sicherung der Küstengebiete seines Reiches an den nördlichen Meeren, und so wie er dort gegen die An- griffe der Normannen, nach dem Muster der letzten römischen Kaiser, besondere Beamte mit ausgedehnterer Gewalt einsetzte, so geschah dies auch von ihm an den slavischen Grenzmarken seines Reiches, um die zinsbaren slavischen Völker zu beobachten und im Zaume zu halten. Dies führte zu der für das spätere Deutschland so wichtigen Einrich- tung der Markgrafschaften, durch welche das deutsche Land nicht minder geschützt, als im Laufe der Zeit weit nach Osten hinaus erweitert wor- den ist. Da nach der karolingischen Verfassung das gesammte Reich in Co- mitate eingetheilt war, so hatten natürlich die Vorsteher der Grenzgraf- schaften zugleich die Pflicht, das Reich gegen die Angriffe der benach- Pütz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken. Ii, 10

6. Die Geschichte des Mittelalters - S. 626

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
626 Vierter Zeitraum des Mittelalters: 1273—1492. sters Johannes in der Mitte der Heiden. Sein Reich sollte 250 Mei- len nach dem Innern des Landes entfernt liegen, zwischen dem Nil Aegyptens und den Ländern der Schwarzen. Unstreitig hatte der Ka- rawanenhandel, der schon damals im inneren Afrika bestand, diese No- tizen bis nach Congo geführt. Das unbekannte Reich des christlichen Priesterkönigs endlich wieder aufzufinden, ward unter König Johann Ii. Bartolomeo Diaz mit zwei Schiffen 1486 ausgesandt. Er steuerte direct nach Congo, um von da erst seine Entdeckungen zu beginnen. Heftige Südoststürme entführ- ten seine Schiffe der Küste. Man verlor das Land ganz aus den Augen und trieb auf der hohen See umher. Darauf segelte Diaz 13 Tage zurück von West nach Ost. Er hatte schon den 360 S. Br. passirt, war also schon südlich über die Südspitze Afrika's hinausge- kommen und hatte sie wirklich schon umsegelt, ohne sie erblickt zu haben. Da kein Land zu sehen war, so kehrten die Portugiesen gegen Norden zurück und fanden auf diesem Rückwege die Küste erst wieder. Die Entdecker segelten noch weiter gegen Osten bis zur Mündung eines großen Stromes. Es ist der heutige große Fischrivier, der lange Zeit als Grenze der Capcolonie und des Kaffernlandes gegolten hat. Hier war das Schiffsvolk der Beschwerden der ungeheuren Entdeckungsfahrt müde, es murrte und verlangte nach Rückkehr. Auch die Lebensmittel gingen zu Ende; alle Vorräthe waren erschöpft. Diaz mußte umkehren. Nun erst, auf der Rückfahrt gegen Westen, wurde das südlichste Vor- gebirge der alten Welt erblickt mit dem mächtigen Tafelberge, das zu- vor schon unter den gefahrvollsten Stürmen, aber unbemerkt, umschifft war. Diaz hatte dem Vorgebirge wegen der dort ausgestandenen Stürme den Namen Cabo tormentoso gegeben. Als er aber dem Könige die Nachricht seiner großen Entdeckung überbrachte, nannte die- ser es Cabo da boa esperanza, in der Hoffnung des nun zu findenden Seeweges nach Indien. Diaz ist also der erste, der diese Entdeckung gemacht hat und nicht Vasco de Gama, dem die spätere Zeit dies ge- wöhnlich auf Kosten des Diaz irrig zuschrieb. Zwei neue Welten, im Osten und Westen der Erde, die amerika- nisch-westindische und die ostindische, traten nun zu gleicher Zeit mit der europäischen Welt in gegenseitigen Verkehr. Mit Columbus' Entdeckung von Amerika (1492) und Vasco's Beschiffung des indischen Meeres (1498) beginnt eine neue große Periode für die Geographie. 121. Das byzantinische Reich und die Osmanen. (Nach Joh. Wilh. Zink eisen, Geschichte des osmanischen Reiches in Europa, bearbeitet vom Herausgeber.) Das osmanische Reich bietet in seiner Urgeschichte nichts als die dunkle Sage von den Thaten einzelner Helden. Einigermaßen geschicht-

7. Die Geschichte des Mittelalters - S. 484

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
484 Dritter Zeitraum des Mittelalters: 1096—1273. kurzen Dauer seines Reiches auf Recht und Ordnung hielt und manche nützliche Verordnungen erließ. Von den schamlosen Erpressungen, welche von den Statthaltern und übrigen Beamten in den letzten Jahren der Regierung des Kaisers Manuel und während der vormundschaftlichen Verwaltung waren geübt worden, war während der Regierung des An- dronikns nicht die Rede. Eine seiner heilsamsten Verordnungen war die Abschaffung des Strandrechts im ganzen Umfange des griechischen Kaiser- thums durch ein strenges Gesetz, in welchem bestimmt wurde, daß jeder, welcher ein verunglücktes Schiss künftig plündern würde, an dem Mast- baume desselben, oder, wenn dieser nicht mehr vorhanden wäre, auf einer Anhöhe der Küste an einem Baume aufgehängt werden sollte. Die Regierung des Isaak Angelus entsprach keineswegs den Erwar- tungen, welche seine Anhänger und Freunde sich gemacht hatten; zwar wurde das Reich von den Normannen bald befreit, aber weniger durch die Anordnungen des Kaisers, als vielmehr durch die eigene Ungeschick- lichkeit der normannischen Heerführer, und in der innern Verwaltung kehrten alle Mißbräuche und Unordnungen wieder, welche Andronikus abgcstellt hatte. Das Wichtigste aus der Geschichte des Hauses der Ange li (1185 bis 1204), so wie die Stiftung des lateinischen Kaiserthums (1204—1261) ist bei dem (sogenannten vierten) Kreuzznge gegen Con- stantinopel S. 337 ff. berührt worden. 94. Vas lateinische Kaiserthmn. (Nach W. Wachsmuth, europäische Sittengeschichte.) Das lateinische Kaiserthum reichte in seinen Anfängen nicht einmal in Europa über alle noch übrigen Bestandtheile des bisherigen griechischen Reiches hin, noch weniger vermochte es die ihm zugetheilten zusammen zu halten. Der Haupttheile wurden drei: 1) das Gebiet des Kaisers Balduin oder die Hauptstadt mit Thracien (seitdem Ro- manien); 2) das westlich daran grenzende, fast eben so große Gebiet des Bonifacius von Montferrat oder Macedonien mit der Hauptstadt Thessalonich, welches dieser als „König von Thessalonich" bekam. Diese beiden Thcile wurden als die der französischen Nation bezeichnet. Zu dem französischen Antheil wurden aber auch Thessalien und die Land- schaften von da südwärts bis zum Peloponnes und die Inseln Lemnos, Lesbos, Chios, Samos, Rhodos gerechnet. 3) Das venetianische Ge- biet, nämlich die Inseln des adriatischen Meeres nebst den Küstenland- schaften Epirus, Akarnanien, Aetolien, ferner der Peloponnes (von jener Zeit an Morea genannt), der aber von Franzosen besetzt wurde, die Cycla- den und kleineren Sporaden des Archipelagus, eine Menge Hafenplätze an dem Hellespont, der Propontis und dem Bosporus, namentlich Chalce-

8. Geographische Skizzen aus Europa - S. 219

1868 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
219 Dem Punta de Europa gegenüber, auf der andern Seite der nach der Festung benannten »Straße von Gibraltar«, liegt das Punta de Afrika, der »Mons Abyla« der Alten, jetzt »Apes Hill«, d. i. Affenhügel, genannt. Das Punta de Europa hingegen hieß »Mons Calpe«. Und diese beiden Punkte, Abyla und Calpe, bilden die im Alterthume so berühmten »Säulen des Herkules«. Ein anderes Vorgebirge in der Umgebung ist die Cabritaspitze, in deren Nähe der für Schiffer gefährliche »Perlenfelsen« unter dem Wasserspiegel sich befindet. Auf dem europäischen Strande erhebt sich ein Leuchtthurm, da wo einst die Kapelle und Einsiedelei der »Jungfrau von Europa« gestanden haben soll. Die beständig brennenden Lampen dieser Kapelle leisteten den Seeleuten jener Tage denselben Dienst, welchen jetzt der moderne Leuchtthurm ge- währt. Von der Cabritaspitze zieht nordwärts eine prachtvoll kühn aufsteigende Steilküste. Diese wird überragt von einem 1800' hohen Berge, über welchen der einzige Pfad, denn »Straße« kann man es nicht bezeichnen, von der hübschen Stadt Algeziras nach Cadix führt. Weiter nach N. der Thurm von St. Roque. Die Gegend zwischen diesem Thurme und dem Felsen von Gibraltar ist der »Campo de Gibraltar«. Am Ostende der Meerenge von Gibraltar erhebt sich eine 1400' hohe, felsige Landzunge, die mit einer sandigen Niederung, dem sog. »neutralen Boden«, zusammenhängt. Bei einer Breite von 74 Meile beträgt ihre Länge von S. nach N. V2 Meile. Im N. und O. ist das Kalksteingebirge unersteiglich, während im W. die Stadt Gibraltar sich anlehnt, deren Werke meistens in die Fel- sen eingehauen sind. Daher ist die Festung auch uneinnehmbar, was viele heftige und hitzige Belagerungen bewiesen haben, und gilt als Schlüssel zum Mittelmeere. »Blickt man auf die Lage dieses Felsens, auf seine natürliche Festigkeit, den Aufwand von Kunst und Erfindungsgeist, mit welchem jeder Punkt zu einer klei- nen Festung umgeschaffen ist, auf die 800 Feuerschlünde, darunter einige von ungeheurem Kaliber, die an jedem Winkel sich zeigen, auf die Regimenter und Artillerietruppen im besten Stande, auf die Baracken, Kasernen und Kasematten, auf die wohlgefüllten Magazine, endlich auf die genaue Regelmäßigkeit, mit welcher Tag und Nacht der Dienst versehen wird, so genau, daß auf ein gege- benes Signal in einer Viertelstunde an jeder Schießscharte eine Lunte brennen würde — dann dürfen wir mit vollkommenem Rechte sagen: Wenn eine Welt in Waffen stünde, Gibraltar würde ihrer lachen!« Doch dürften die berühmten Felsengallerien, das sind parallel über einander laufende, mit zahlreichen Kanonen be- setzte Tunnels auf der Landseite, eher als Raritäten und schöne Aussichtspunkte, denn als sehr große Hemmnisse betrachtet werden. Die in jüngster Zeit sehr vermehrten und zum Theil neu her-

9. Die Neuzeit - S. 43

1892 - Berlin : Nicolai
C. Zeitalter der nationalen Bewegungen. 43 zur Bezeichnung des Blutbannes, zur Seite hatte, so rechnete man später Ro hinzu. — Das neue Reich hat Schwarz-Weiß-Rot. 183. Die deutschen Kolonien. Westafrika: Das Togogebiet mit dem Hafenort Bageida. — Das Guineagebiet an der Biafrabai mit Kamerun. Südwestafrika: Küstengebiet südl. vom Orangefluß mit dem Hinterland Tamara. Ostafrika: Ein großes Gebiet (gegenüber Sansibar, etwa zwischen Kenia und Kilimandscharo, zweimal so groß als Deutschland) mit dem Hafenort Bagamoyo. Südsee: Das Kaiser Wilhelms-Land auf Neuguinea, der Bismarckarchipel mit den Marschall- und Gilbertinseln. Das ganze Gebiet ist 3—4mal größer als Deutschland und umfaßt gegen Iv2 Mill. Einw. 184. Welchen Abschluß hat die deutsche Geschichte im 19. Jahrh, gesunden? (Vgl. Ii., Nr. 2.) Seit dem Siege der staattrennenden Kraft durch die Auflösung des alten Reiches entwickelt sich wieder der nationale Geist: indem, wie vor tausend Jahren, die fremdartiger gewordenen Teile ausscheiden (1815 das stark französierte Belgien, 1866 Österreich, bald darauf Luxemburg) kommt es nach zwei großen Schritten (1815 Staatenbund, 1866 Bundesstaat) 1871 abermals zur Herstellung eines fast rein germanischen Reiches. — Das Ergebnis der geschichtlichen Entwicklung ist das Gleichgewicht zwischen einender und trennender Kraft: nach außen Monarchie, im Innern Polyarchie.

10. Bd. 1 - S. 80

1874 - Köln : DuMont-Schauberg
80 Iii. Länder- und Völkerkunde. A. Europa. Mittelmeere her wurden durch Mohammed Iv. in der Mitte des 17. Jahr- Hunderts als Schirm der türkischen Flotte gegen die Venetianer gegründet. Vier Meilen aufwärts, an der engsten Stelle des Canales, liegen einander gegenüber die „alten Schlösser" von Mohammed Ii. kurz nach der Erobe- rung von Constantinopel errichtet. Die „alten" und die „neuen' Schlösser haben gut construirte Batterieen erhalten, die mit Kanonen vom stärksten Kaliber besetzt sind. Neuere Forts und Befestigungen, von russischen und preußischen Ingenieurs erbaut, decken aus beiden Ufern die Meerenge, und man bat dabei besonders auf den schmälsten Punkt, den Hellespont im eng- sten Sinne, Rücksicht genommen. Dieser Punkt starrt gegenwärtig von Bat- terieen, so daß die Dardanellen für eine Flotte eben so unangreifbar ge- worden sind, wie der Bosporus. „So ist Constantinopel mit seinen Außenwerken von den südlichsten Dardanellenschlössern und ihren kolossalen Feuerschlünden bis zu den ver- wüstungspeienden Kunstvulkanen, die den Eingang am Bosporus in den Pontus Euxinus hüten, die großartigste und unbezwingbarste Naturfestung ^>es Erdbodens, wenn mannhafter Sinn innerhalb der Schukwehren und eine wohlbemannte Seemacht, zu Verteidigung und Angriff gleich gerüstet, außerhalb Wache halten/ (Fallmerayer.) 22. Constantinopel (im Vergleich zu ftmn). (Nach Jos. v. Hammer, Constantinopel und der Bosporus, Jac. Ph. Fallmerayer, neue Fragmente aus dem Orient, und Alfred de Reumont, römische Briefe eines Florentiners, mit Zusätzen vom Herausgeber.) Als die herrlichst gelegene aller Hauptstädte ward Constantinopel schon von Dichtern und Rednern, Erdbeschreibern und Geschichtschreibern des Alter- thums und des Mittelalters hochgepriesen. Mit Einer Stimme preisen sie die Herrin zweier Erdtheile und zweier Meere, als die geborene Beherrscherin Asiens und Europa's an beider Grenze, als die Brücke zwischen Europa und Asien, als einen Mittelpunkt und Marktplatz für Austausch der Gedanken wie der Naturproducte, der geistigen wie der materiellen Lebensgüter, wodurch sie zu der Ehre gelangt ist, das zweite, das neue Rom und Jstambul (d. h. Fülle des Islams) zu hei- ßen und der Kaisersitz des byzantinischen und des osmanischen Reiches zu werden. Von drei Seiten flutenumgürtet, schaut sie von. den sieben Gipfeln ihres Thrones gegen Mittag auf die Propontis und den Ausfluß derselben, den 12 Stunden langen, „flutenden* Hellespontus, gegen Osten auf den schlangengewundenen Bosporus und den als stürmisch übel berüch- tigten Pontus hin. An der Mündung desselben halten die kyanäischen Felsen (f. S. 78), welche nach der Heldensage gegen einander und von ein-
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