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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 51

1906 - München : Oldenbourg
13. Markgraf Luitpolds Heldentod in der Ungarnschlacht. 51 Arnulf dazu noch die böhmische Mark, die kärntnische Mark und Oberpannonien verliehen erhalten. Welchem Geschlechte er angehörte, läßt sich mit vollkommener Sicherheit nicht angeben, aber unser vortrefflicher Geschichtschreiber Siegmund von Riezler hat mit triftigen Gründen die hohe Wahrscheinlichkeit nachgewiesen, daß er von den Housiern abstammt, von jener Familie des alten bayerischen Hochadels, welche nach dem Herzogshause der Agilolfinger die mächtigste und vornehmste war. Und Luitpold selbst wurde der Vater eines ruhmvollen Geschlechts, das die Forscher mit seinem Namen verknüpfen und von dem sie wiederum mit nahezu völliger Bestimmtheit die Grasen von Scheyern, die Vorfahren der erlauchten Grasen von Wittelsbach ableiten, so daß er mit Fng und Recht als der Ahnherr unseres Königshauses gilt. Schlimm stand es damals um Deutschland. Während im Westen die Normannen die Küsten und die Uferlande plünderten, wütete:: verheerende Fehden im Innern des Reiches, namentlich der blutige Zwist zwischen den Babenbergern und den Saliern, so daß die Ungarn ihre Einfälle in die bayerischen Grenzlande alljährlich wiederholen konnten. Genauere Nachrichten darüber sind uns nicht überliefert; aber wir wissen, daß sie in den Jahren 901, 902, 903 Niederlagen erlitten, daß 904 ihr Anführer Chuffal von den Bayern zum Gastmahle geladen und hier samt seinem Gefolge erschlagen wurde. Wie einst die Hunnen, die ebenfalls in den Pußten Ungarns hausten, waren sie gefürchtete Feinde. Ihr stürmischer Angriff war unwiderstehlich, ihre Todesverachtung im Kampfe war unerschütterlich, die Schnelligkeit ihrer Pferde entzog sie den Verfolgern, gestattete aber ihnen selbst eine unablässige Verfolgung. Religiöser Fanatismus trieb die wilden Heiden an; denn sie glaubten, daß sie einst im Jenseits so viele Leibeigene zur Bedienung haben würden, als sie Feinde erlegten. Dabei beseelte sie ein derartiger Blutdurst, daß sie auf den Leichen der Erschlagenen wie auf Tischen schmausten und tranken; die gefangenen Weiber und Mädchen banden sie mit deren Haarzöpfen zusammen und trieben sie nach Ungarn. Wo sie hinkamen, zerstörten sie alles, sengten, brannten und vernichteten, was sie nicht mit sich schleppen konnten. Dieser Blutdurst, die unmenschliche Behandlung der Wehrlosen, die Zerstörungswut, dazu die häßliche Erscheinung der kleinen Gestalten mit gelben, breitknochigen Gesichtern und geschlitzten Augen, ließ sie den Deutschen wie höllische Unholde erscheinen und die Schnelligkeit, mit der sie — allerorten den roten Hahn auf die Dächer setzend und das Land in eine Wüstenei verwandelnd — plötzlich mitten im Lande erschienen und hinter den Rauchwolken der niedergebrannten Gebäude mit ihrem Raube wieder verschwanden, trug nicht wenig dazu bei den von ihnen ausgehenden Schreckensbann zu vermehren. Im Jahre 906 hatten die Ungarn einen bedeutenden Erfolg errungen, unter ihren wiederholten Angriffen war das große Reich der slavischen Mähren x) Geschichte Bayerns, I, 245 ff.

2. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum - S. 77

1911 - München : Oldenbourg
Otto Iii. Heinrich Ii. 77 dauernd nach Italien zu verlegen; und zwar sollte das goldene" Rom Mittelpunkt eines Weltreiches nach rmisch-byzantinischem Muster werden. Nun unternahm der Kaiser eine dritte Romfahrt, um seine phantastischen 1001 Ideen zu verwirklichen. Damit waren aber weder die Rmer noch die Deutscheu einverstanden; die ersteren wollten keinen festen Kaisersitz in ihren Mauern, weil sie die deutsche Herrschaft ohnehin ungern ertrugen; die letzteren verlangten, da der Sitz der Regierung in Deutschland ver-bleibe, wo er tatschlich wegen der steten Grenzkmpfe gegen Dnen, labert und Franzosen als notwendig erschien. So entbrannte denn ein Aufstand in Rom gegen die kaiserlichen Plne; gleichzeitig bildete sich 1002 eine Verschwrung der deutschen Fürsten, um Otto abzusetzen. Ehe dieser gegen beide Bewegungen einschreiten konnte, starb er in der Nhe von Rom und zwar unvermhlt. Nur mit Mhe brachten seine Freunde die Leiche nach Deutschland, wo sie in Aachen neben Karl d. Gr. beigesetzt wurde. Heinrich Ii. (1002-1024). Heinrich Ii., der Sohn Heinrichs d. Znkers von Bayern, der letzte mnnliche Sprosse des schsischen Herrscherhauses, verband aufrichtige Frmmigkeit mit ruhiger Besonnenheit und zher Ausdauer. Nachdem er bei der Thronbesteigung das Herzogtum Bayern an seinen Schwager Heinrich von Luxemburg abgegeben hatte, mute er seine ganze Kraft einsetzen, um die unter Otto Iii. ins Wanken geratene Kaiser- und Knigsmacht sowohl nach auen als im Innern neu zu befestigen. 1. Die Kmpfe mit Polen. B o 1 e s 1 a v von Polen wollte die Schwche des deutschen Knigtums unter Heinrichs Vorgnger benutzen, um an der Nordostgrenze Deutschlands ein groslavisches Reich auszurichten, das auer Polen noch Bhmen und Mhren und Schlesien sowie die slavischen Lande an der mittleren und unteren Elbe umfassen sollte. Durch 14 jhrige Kmpfe (10041018) erreichte Heinrich wenigstens so viel, da das einheitliche groslavische Reich nicht zustande kam. Im Frieden von Bautzen 1018 behielt Boleslav die eroberten Marken Meien und Lausitz, mute aber die deutsche Lehensherrlichkeit vorlufig nochmals aner-kennen. Ebenso machte sich Bhmen mit seinen Nebenlndern bald wieder von Polen unabhngig und blieb ebenfalls im deutschen Lehensverband. Nur die Wenden nordstlich der mittleren und unteren Elbe verteidigten einstweilen mit Erfolg ihre Freiheit sowohl gegen Deutsch-land als gegen Polen. 2. Der Erbvertrag mit Burgund. Mit dem kinderlosen Konig Ru-dolf Iii. von Burgund, seinem Oheim mtterlicherseits (s. Stammtafel), schlo Heinrich einen Erbvertrag, der ihm die Anwartschaft auf Burgund sicherte.

3. Mittelalter und neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. uncounted

1897 - München [u.a.] : Oldenbourg
Reich Der laffgobresf. Mco Besitzungen ' der Griechen. lurgundarholi (Bornh > Turin mlutriy wtrnuv Jtncorui/ H* lieauvtrvb ji rrialfl? (jhumo Mcuvpt-Jjatr d.jlvclrciv Ls Sou/, Krc.mii 'arische* Y Mark* Das Reich Karls Des Grossen ,avterenti und die 843 daraus entstaziderien Reiche ? Heich Lothars ei ,1 Ludwigs t=> n Carls Druck und Verlag von R. Oldenbuurg in Mnchen.

4. Mittelalter und neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 59

1897 - München [u.a.] : Oldenbourg
22. Otto I. der Groe (936-973). 59 verhandelten, steigerten die Verwirrung. Doch gelang es Otto, dieselben wieder zu unterwerfen oder zu vershnen und so dem Reiche den inneren Frieden zu geben (955). Freilich mute er dabei den Stammesherzogtmern wieder grere Zugestndnisse machen. 6. Die Angarnschtacht auf dem Lechfetde 955. Nach berwindung. der inneren Zwistigkeiten sammelte Otto aus smtlichen deutschen Stmmen ein Heer, um gegen die Ungarn auszuziehen. Diese waren abermals in groer Menge nach Bayern und Schwaben eingebrochen und belagerten eben die Stadt Augsburg, die einstweilen von dem Bischof Udalrich tapfer verteidigt wurde. Noch zur rechten Stunde gelangte Otto, von Regensburg herziehend, mit seiner Streitmacht an. Von den acht Haufen, aus denen sein Kriegsheer bestand, waren drei von den Bayern und zwei von den Schwaben gestellt worden. Auf dem Lechfelde bei Augsburg kam es zur heien Schlacht (10. Aug. 955). Otto trug den ruhmvollsten Sieg davon. Zum Gelingen des groen Werkes hatte besonders der wiedervershnte Schwiegersohn des Kaisers, Konrad der Rote, beigetragen, der den Sieg mit seinem Leben bezahlte. Die Niederlage der Ungarn war eine vollstndige. Tausende sanken unter dem Schwerte der Sieger oder fanden den Tod in den Fluten des Lechs, ()[ andere starben in den Flammen der brennenden Drfer. Der Rest fiel auf der -Flucht. Nur sieben der Gefangenen, erzhlte der Volksmund, sollen mit ab-geschnittenen Nasen und Ohren in die Heimat zurckgeschickt worden sein. Seit jenem Tage der Vergeltung haben es die Ungarn nicht wieder gewagt, nach Deutschland zurckzukehren. Sie bequemten sich vielmehr zur Sehaftigkeit und nahmen in der Folgezeit das Christentum an, das ihnen hauptschlich von Passau aus (durch Bischof Pilgrim) vermittelt wurde. Das verdienstliche Werk vollendete um das Jahr 1000 einer ihrer Könige, Stephan der Heilige, im Verein mit seiner frommen Gemahlin Gisela von Bayern, einer Schwester des bayerischen Herzogs und nachmaligen Kaisers Heinrich Ii. des Heiligen. 7. Grenzkriege gegen die Slaven. Whrend Otto gegen die Familienherzge und gegen die Ungarn in Sddeutschland kmpfte, waren auch die Slaven zwischen Elbe und Oder wieder aufgestanden. Von dem tapferen Markgrafen Gero untersttzt, zog Otto gegen sie zu Felde und unterwarf alles Land bis an die Oder (um 960). Zur Ausbreitung des Christentums unter den Slaven stiftete er die Bistmer Havelberg und Brandenburg und erhob Magdeburg zum Erzbistum jener Gegenden. Auch die Polen wurden zur Tributpflichtigkeit gebracht. Nach dem Tode des Markgrafen Gero (966) teilte Otto die ge-wonnenen slavischen Gebiete in mehrere Marken, darunter die Nordmark (Altmark und Brandenburg), Ostmark (Anhalt und Lausitz) und die Mark Meien (das heutige Knigreich Sachsen). Von Otto eifrig gefrdert, machte die deutsche Kolonisation in allen diesen Gebieten schnelle Fortschritte.

5. Die mittlere Zeit - S. 51

1890 - München : Oldenbourg
Heinrich 1. 51 zwischen dem Lande der Sachsen und der Franken, riefen beide Stmme den Herzog Heinrich jubelnd zum Könige aus. Heinrich und Eberhard aber gelobten sich Freundschaft und hielten dieselbe bis ans Ende. Grndung des deutschen Reiches. Heinrich I. war einer der grten deutschen Könige. Die Geschichte feiert ihn als den eigentlichen Grnder des deutschen Reiches. Mchtig lebte in ihm der Gedanke, da alle deutschen Stmme ein Volk seien. Sie zu einigen, erschien ihm als die groe Aufgabe seines Lebens. Aber Heinrich war dem schsischen Stamme entsprossen, dem Un-abhngigkeit der alles galt. Deshalb ging er keineswegs darauf aus, die Freiheit der einzelnen Stmme zu vernichten. Jeder Stamm, so dachte er, mge seinen eigenen Herzog haben, der im Krieg der Fhrer sei, im Frieden die Angelegen^ heiten seines Stammes ordne und lenke; der den Herzogen aber solle der König stehen; er solle der hchste Schirmherr aller, durch seine mchtige Hand sollten alle Stmme zu Schutz und Trutz verbunden sein. Diese Gedanken zur That zu machen, sumte der entschlossene Heinrich keinen Augen-blick. Zunchst hatten ihn nur die Franken und Sachsen zum Könige erkoren. Durch Kraft und Klugheit erreichte er es, da sich auch der Herzog Burkhardvonschwaben, dann der mchtige Herzog Arnulf von Bayern unter seine Hoheit beugten. Spter eroberte er auch Lothringen. Kaum sechs Jahre hatte Heinrich regiert, da waren die fnf Stmme der Sachsen und Franken, der Bayern, Schwaben und Lothringer zum deutschen Reiche ver-bunben; und der Rhein flo inmitten deutschen Gebietes hin. Bedrngnis durch die Ungarn. Dieses Reich gefhrdeten aber zu jenen Zeiten furcht-bare Feinde. Die Magyaren oder Ungarn, ein wildes Reitervolk, brachen fast Jahr der Jahr in Deutschland ein. Sie durchzogen dasselbe auf ihren schnellen Rossen und kehrten dann beladen mit Raub nach ihrem Lande zurck. Niemand hatte bisher dem Unheil zu steuern vermocht. Abgesehen von den Stdten am Rhein und der Donan, fehlte es in Deutschland noch an festen Pltzen und Burgen, in die man sich beim ersten Anprall der Feinde bergen konnte. Und um 3*

6. Die Geschichte des Mittelalters - S. 171

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
41. Verfall des ostfränkischen Reiches unter den beiden letzten Karolingern. 171 Italien, wo nach dem Tode Guido's dessen junger Sohn Lambert oder vielmehr desien Witwe Ageltruda an der Spitze der dem deutschen Könige feindlichen Partei stand. Zu den Streitkräften ver Schwaben, die am ersten Zuge Theil genommen, fügte er diesmal noch die der Franken und gelangte unter großen Beschwerden durch das ihm feindliche Tuscien bis vor Rom, desien Thore und Mauern Guido's mannhafte Witwe vertheidigen ließ. So mußten „die nordischen Barbaren" die Stadt mit Sturm nehmen, und der von dem Joche der Spoletiner befreite Papst schmückte vor dem Grabe des H. Petrus den König mit der Kaiserkrone, der sich auch von dem ganzen römischen Volke in der Paulskirche außerhalb der Mauern den Eid der Treue schwören ließ. Von Rom war Ageltruda, als sie es nicht mehr halten konnte, nach Spoleto, dem vormaligen Sitze ihres Gemahls, gezogen. Als Arnulf von Rom aufbrach, um auch diese Stadt zu erobern und seine Feindin zur Unterwerfung zu zwingen, bewog ihn eine schwere Lähmung zum schleunigen Rückzüge nach Baiern. Ueberrafchend schnell stürzte nach seinem Abzüge das kaum begründete Gebäude seiner Herrlichkeit zusammen: Lambert gewann Rom wieder, er und Berengar theilten sich bei einer persönlichen Zusammenkunft in den Besitz Italiens so, daß Berengar östlich von der Adda und Lambert westlich von derselben und über das ganze mittlere Italien südlich vom Po herrschte; der letztere starb schon 898 in der Blüte seiner Jahre und auf der Höhe seiner Macht, in Folge eines Sturzes mit dem Pferde auf der Jagd, worauf Berengar allgemein anerkannt wurde. Denn von deutscher Seite geschah nichts für die Erneuerung der Ansprüche Arnulfs. Dieser konnte daheim nur mit Mühe und Strenge die übermüthige Aristokratie, besonders die baierische, in Gehorsam erhalten, und von allen Seiten war das Reich von Feinden umringt. Die Marken waren bedroht oder schon dem Reiche entrissen, denn über die Grenzen Sachsens waren die Dänen und Wenden eingebrochen, an der thüringischen Mark standen die Sorben; mit der sinkenden Macht des mährischen Reiches lebten die Bischöfe und Grafen Baierns in fortwährenden Fehden. Und wenn auch Arnulfs siegreicher Arm die Normannen überwunden und wenigstens das Stromgebiet des Rheines einigermaßen gegen ihre Anfälle gesichert hatte, so flutete so eben von Osten eine neue Völkerwelle gegen die christlichen Staaten heran, wilder und zerstörender, als selbst jene gefürchteten Beherrscher der See. Die Magyaren, wie sie sich selbst nennen, oder die Ungarn (llgetn), wie sie zuerst von den Slaven, dann auch von den Deutschen benannt wurden, gehören nach dem unwiderleglichen Zeugnisse ihrer Sprache der finnisch-malischen Völkerfamilie an. Aus den Gegenden an der obern Wolga zogen sie gegen Westen, wahrscheinlich durch andere in ihrem Rücken sitzende Völkerschaften gedrängt, in derselben Richtung, die vor ihnen Hunnen, Bulgaren und Avaren, alle im weiteren oder engeren Sinne ihre Verwandten, eingeschlagen hatten. Längere Zeit erkannten sie die Oberhoheit der Chazaren

7. Theil 4 - S. 483

1880 - Stuttgart : Heitz
Zeittafel. 483 323—37 Konstantin wird Christ und verlegt den Kaisersitz von Rom nach Constantinopel. 375 Anfang der Völkerwanderung. 395 Theodosius theilt das große römische Reich in das abendländische und morgenländische. 410 Der Westgothe Alarich verwüstet Rom. 419 Stiftung des westgothischen Reichs in Südfrankreich und Spanien. 439 Stiftung des Vandalenreichs in Nordafrika. 449 Die Angelsachsen gehen nach England. 450 Attila, der Hunnenkönig. 455 Geiserich, König der Vandalen, plündert Rom. 476 Untergang des abendländischen römischen Reichs. — Odoaker setzt Romulus Augustnlus ab. Mittlere Geschichte. Erste Periode. 482—511 Chlodwig, K. der Franken, gründet das Frankenreich. 490 Theoderich der Cjroße, König der Ostgothen, wird König von Italien. Gest. 526. 527—65 Justinian. Cr erobert durch seine Feldherren Belisar und Narses das vandalische Reich in Afrika und das ostgothische Reich in Italien. (534. 555.) 568 Die Langobarden kommen nach Italien. Alboin. 622 Muhamed. 711 Tarik führt einen Schwarm Araber nach Spanien über. Niederlage der Westgothen bei Xeres de la Frontera. Chalisat in Spanien. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitiers aus Frankreich zurück. Gest. 741. — Bonifacins, Apostel der Deutschen. Von den Ftiesen erschlagen 755. 752 Pipin, König der Franken. 768—814 Karl der Große. 800 Erneuerung der römischen Kaiserwürde. Zweite Periode. 814—40 Ludwig der Fromme. 843 Durch den Vertrag von Verdun werden Frankreich, Italien und Deutschland geschieden. 862 Gründung des russischen Reiches durch Rurik. 875 Die Karolinger in Italien sterben ans. 911 Die Karolinger in Deutschland sterben aus. — Konrad I. — Eroberungen der Normänner in Frankreich und England. 919 Heinrich I. Das sächsische Kaiserhaus. 933 Niederlage der Ungern bei Merseburg. 936 Otto I. der Große. Die Königin Adelheid. 962 Kaiserkrönung.

8. Die Geschichte des Mittelalters - S. 163

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
39. Verfall des ostfränkifchen Reiches unter den beiden letzten Karolingern. 163 Feinden umringt. Die Marken waren bedroht oder schon dem Reiche entrissen. Am 8. Deccmber 899 starb Kaiser Arnulf, und bald er- kannten die deutschen Stämme, wie viel sie an dem kräftigen Fürsten verloren hatten. 2. Ludwig das Kind, 900-- 911. Als man das Jahr 900 nach der Geburt des Herrn zu schreiben begann, sah es unsäglich traurig in den deutschen Landen aus, und mit weniger Freude hat man wohl nie ein neues Jahrhundert begrüßt. Kaiser Arnulf, der das wankende Reich zu stützen versuchte und mit tapferer Hand die Normannen, die verderblichsten Feinde desselben, auf das Haupt geschlagen hatte, war so eben aus der Welt geschieden; der Kaiserthron und der ostfränkische Königsstuhl standen erledigt, wer sollte und konnte die drückende Last der Reichsregierung in dieser schrecken- vollen Zeit auf seine Schulter nehmen? Arnulf hatte einen einzigen ehelichen Sohn, Lu d w i g, damals ein Knabe von 7 Jahren, hinterlassen, und dieses Kind wählten einmüthig und ohne Zaudern die weltlichen und geistlichen Großen aller deutschen Län- der, als sie sich am 21. Januar zu Forchheim an der Regnitz versam- melt hatten, zum Könige des Ostfrankcnrcichs. Das Volk stimmte der Wahl zu, und sofort krönte man das königliche Kind und erhob es auf den Thron seines Vaters. Es war allerdings eine üble Wahl. Wie sollte dieses Kind die Einheit des Abendlandes wahren oder Herstellen? Die Lage der deutschen Länder heischte gerade ein kräftiges Oberhaupt, einen Mann im vollen Sinne des Wortes! Noch lagen die Städte am Rhein in Schutt und Asche, ihre Mauern waren zerstört; wer wollte den Normannen wehren, wenn sie, nachdem der Sieger an der Dyle nicht mehr war, von den Burgen, die sie ander friesischen Küste noch be- setzt hielten, die alte Straße aufs Neue verfolgten? Ueber die Grenzen Sachsens waren die Dänen und Wenden eingebrochen, an der thürin- gischen Mark standen die Sorben und schon schweiften die Schaaren neuer fürchterlicher Feinde, der Ungarn, bis an und bis über die Gren- zen des Reiches. Die Magyaren, wie sie selbst sich nannten, während das Abendland ihnen schon damals den Namen der Ungarn beilegte, ein finnischer no- madisirender Volksstamm, waren von ihren Wohnsitzen am westlichen , Fuße des Urals durch nachdräugende Völker vor etwa 100 Jahren ver- drängt worden, und hatten endlich ihre beweglichen Zelte an den Step- pen am Dniepr aufgeschlagen, von wo sie bis zu den Donaumündun- gen hausten. Jeder Stamm stand unter einem besonderen Häuptling, und als das erste gemeinsame Oberhaupt des ganzen Volkes, das aus der Wahl der sieben Häuptlinge hervorging, wird Arpad genannt, in dessen Geschlecht dann die höchste Gewalt verblieb. Der Reichthum der Magyaren bestand in Heerden von Rindern und Rossen, ihr Leben brachten sie auf der Jagd und in Beutezügen zu, die sie bald in die weitesten Fernen ausdehnten und auf denen sie schon im Jahre 862 Ii*

9. Die Geschichte des Mittelalters - S. 210

1862 - Köln : DuMont-Schauberg
210 Zweiter Zeitraum des Mittelalters: 752—1096. standen. Diese waren jetzt selbst des Schutzes froh und riefen den Kaiser zu Hülfe. Konrad sammelte so schnell er konnte ein Heer bei Magde- burg und kam bis Bautzen, fand aber die Polen so stark gerüstet, daß er mit Verlust nach Sachsen zurückkehren mußte. Hier verließ ihn sein Kriegsglück und es kam noch ein größerer Unfall darnach. Während er gegen König Stephan von Ungarn zu Felde zog, benutzte Miecislaw den Tod des tapfern Markgrafen Ditmar von der Lausitz, um einen neuen verheerenden Einfall bis über die Elbe zu machen. Konrad eilte den Krieg mit Ungarn beizulegen, um an Miecislaw Rache zu nehmen. Er verband sich mit Otto, Miecislaw's vertriebenem Bruder, um von zwei Seiten denselben anzugreifen. So wurde Miecislaw endlich gezwungen, mit dem Kaiser Frieden zu schließen und die Oberlausitz nebst den Gefangenen des letzten Jahres zurückzugeben. Der Kaiser aber theilte Polen in drei Theile, um Miecislaw's Macht zu schwächen, was auch in so fern gelang, als das Land, zugleich durch innere Un- ruhen und Kriege mit den Böhmen zerrüttet, sich nicht mehr gegen das Reich aufzulehnen vermochte. Den Herzog Othelrich von Böhmen lud der Kaiser vor ein Fürstengericht, das ihn wegen seines verrätherischen Bündnisses mit Miecislaw zur Haft verurtheilte. Als Konrad 1034 von Burgund zurückkam, wollte er die Klagen der Luitizen nach dem Recht untersuchen. Diese, eine Zeit lang Halbchristen, jetzt wieder ganz zum Heidenthum zurückgekehrt, unterwarfen sich, durch Uebermacht ge- demüthigt und mußten einen höheren Tribut entrichten, als zuvor. Auf diese Weise brachte Konrad Ii. das Grenzland der Luitizen so wie die Böhmen und Polen wieder unter die Oberherrschaft des Rei- ches. Ein weit ausgedehnteres Ländergebiet als Burgund, aber in Rücksicht der Lage, des Anbaues und der öffentlichen Einrichtungen noch weit zurückstehend. Auf der Nordgrenze wurde die Mark Schleswig überflüssig, da die Raubzüge der Normannen von selbst anfhörtcn, nachdem sie das Chri- stenthum angenommen und ihre innere Verfassung geordnet hatten. Durch Vermittlung des Erzbischofs Unwan von Bremen schloß Kaiser Konrad einen Freundschaftsvertrag mit Knut dem Großen, der die drei Reiche Dänemark, Norwegen und England vereinigte. Konrad trat ihm Schleswig und was jenseits der Eider lag, ab. Deutschland kam hier wieder auf seine alten Grenzen zurück. Nach der Unterwerfung der Luitizen zog der Kaiser 1037 noch einmal über die Alpen, zunächst um die indessen entstandenen Unruhen im Erzbisthum Mailand beizulegen, dann auch die übrigen Angelegen- heiten in Rom und im untern Italien zu ordnen. Zwei Gesetze kamen damals zu Stande. Das erste betrifft die Romfahrt. Seit Otto I. bestand noch nichts Festes über die Art der Einholung der Kaiserkrone. An sich sollte es nur eine Ehrenbegleitung sein, was der deutsche König mit sich nahm; die häufigen Meutereien der Italiener aber erforderten in der That ein Kriegsheer, um das Ansehen des Kaisers zu behaupten. Ueber die Zeit des Ausbruchs, um sich gehörig zu rüsten, so wie über

10. Lehrbuch der Geschichte für realistische Mittelschulen - S. 130

1907 - München : Oldenbourg
130 Zeitalter der schsischen und frnkischen Kaiser. nach Italien, beseitigte den Einflu des rmischen Adels auf die Papst-Wahl, zwang aber die Rmer zu schwren, da sie nie einen Papst ohne seine Einwilligung whlen wrden". Dann lie er sich von Papst 962 Johann Xii. die Kaiserkrone aufsetzen und grndete so das Keitige Komische Weich Deutscher Wation. Bedeutung der Kaiserwrde. Die Kaiserwrde war fr Otto unbedingt notwendig; denn als deutscher oder lombardischer König allein htte er nicht wagen drfen, die Ppste einzusetzen, da sie nicht blo Oberherren der deutschen und italienischen sondern der ganzen abendlndischen Kirche waren. Das Oberhaupt der gesamten abendlndischen Kirche konnte aber Otto nur dann dauerud beherrschen, wenn er eben abendlndischer Kaiser" war und als Nach-folger der rmischen Kaiser galt. Die Vereinigung der deutschen Knigswrde mit der rmischen Kaiserwrde hatte gute und schlimme Folgen. Begrens-wert war, da die hhere Bildung und die Industrie von Italien her gnstig beeinflut wurden; auch der Handel erfuhr einen stetig zunehmenden Aufschwung; beklagenswert war, da von nun an gerade die besten und tat-krftigsten Kaiser ihre Kraft in Italien aufbrauchten und die deutschen Ver-Hltnisse vernachlssigten. Sehr bedauerlich war ferner, da die Bestrebungen der Kaiser, die Einsetzung der geistlichen Fürsten und wo mglich der Ppste in der Hand zu behalten, zu schweren Kmpfen zwischen Kirche und Kaisern führen muten. Erweiterung der deutschen Wacht nach Wen. Whrend seiner Ttigkeit in Italien hatte der kluge Otto seinen deutschen Adeligen ein Feld angewiesen, wo sie ihre kriegerische Kraft und Leistungsfhigkeit zum Nutzen des Reiches und der Kirche entfalten konnten, nmlich die Koloniliernng des stavischen Mens, die schon Karl der Groe begonnen und Heinrich I. fortgesetzt hatte. Besondere Verdienste erwarben sich dabei der kluge und tapfere Markgraf Hermann Billnng gegen die nrdlichen Wenden (Abobriten) im heutigen Mecklenburg und der gewaltige Markgraf Gero an der mittleren und oberen Elbe und Oder gegen die sdstlichen Wenden, Polen und Bhmen, die allmhlich zur Anerkennung der deutschen Oberherrschaft gezwungen wurden. Zur Bekehrung der neugewonnenen Gebiete errichtete man das Erzbistum 968 Magdeburg. Nun trug sich der alternde Otto mit dem Gedanken, fr seinen Nachfolger Otto Ii. Ludolf war vorher gestorben eine Annherung an das o st rmische Kaiserhaus anzubahnen und dann gemeinschast-lich die Sarazenen (Araber) aus Unteritalien und Sicilien zu ver treiben. Die Vermhlung seines Sohnes mit der ostrmischen Kaisertochter Theophano erlebte Otto noch; ein Jahr spter verschied er zu Mem-leben an der Unstrut, wo auch sein Vater gestorben war. Ottos
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