Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 63

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. Der Meister aber schalt den Dreisten, Gab ihm zu knacken die harte Nuß, Zu verehren den König Hironymus, Und sagte: ,,Bleib bei deinem Leisten! Wer kaum den Pfriemen regieren kann, Was gehn den Säbel und Flinte an?" Da glühten dem Wilhelm beide Wangen, Und er sprach mit keck erhabenem Muth: ,.Mir fließt in den Adern Soldatenblut! Wie sollte mich nicht danach verlangen, Den gottlosen Feind zu schlagen aufs Haupt, Der unserm König sein Halle geraubt?" Und tapfere Preußen und Russen zogen, Von Kleist, dem Helden, geführt, in die Stadt Die langst solche Gaste gewünscht sich yat;- Allein, wie unglückschwangere Wogen, Zog auch. ein feindliches Heer heran, Weit stärker an Waffen, und Roß, und Mann! Damit der Feind herein nicht dringe, Wird draußen am Strome fleißig geschanzt Und manche Kanone ausgestanzt. Schon messen sich blutig Pik' und Klinge; Doch immer näher und näher erscheint Der übermächtig gerüstete Feind. Kanonendonner beginnt zu brüllen, Und Jägerbüchsen knallen darein. Der Frühlingssonne heller Schein Muß in Pulverdampf verhüllen; Und bang und bänger athmet die Stadt, Die eben so fröhlich gejauchzt noch hat. Dem Meister sinken Pfrietnen und Leder Aus seiner sonst so fleißigen Hand; Die gelehrteste Weisheit hält nicht Stand, Es zittert die geschickteste Feder; Und tief im Keller weint sich blind Manch Juden-und manch Christenkind.

2. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 384

1830 - Berlin : Reimer
384 bers Lie Frauen, welche als Negerinnen schön zu nennen sind, haben eine frische seidenweiche Haut rc. §.224. Melanische Art. Die Männer könnte man beim ersten Anblick für Aethiopier halten; jedoch unterscheiden sic sich genügend. Dem Kopf oder Rumpf nach sind sie Afrikaner, den Er, tremitaten uach Australier. Sie sind, wie die Malaien, nie weit in einem Lande vorgedrungen. Erläuterung 1. Sie sollen sich bis südlich von der Insel Nipón finden; über den 35° N. Breite hinaus giebt es keine mehr. Man findet sie noch in Vandiemensland bis über den 40° S. Breite, auch auf dem Feuerlande im Süden von Amerika bis über den 55sten Parallelgrad. Auch bewohnen sie einige Gegenden von Formosa, den Philippinen, Cochin- chinas der Halbinsel Malakka, Borneo, Celebes, Timor, der Molukken, den größten Theil von Neuguinea und die Archi- pelage der Heiligengeistinseln, Neucaledoniens und die Vi« riinseln. Auf den Inseln dieser drei Archipelage sind sie kriegerisch und Menschenfresser in hohem Grade. Außer Men» schcnfleisch essen sie auch eine Art von wie Kupfergrünspan gefärbter Thonerde. — Außerhalb der Fidjiinseln und Neu, calédonien sind sie furchtsam, dumm, faul und führen ein elendes Leben, begnügen sich mit einigen Wurzeln und See» muscheln. Erlaüterung 2. Die Hautfarbe der Menschen dieser Art ist noch schwärzer als bei den schwärzesten Aethiopiern; der Kopf rund, der Schädel vorn und an den Seiten platt, der Gesichtswinkel aber nicht so spitz als bei den übrigen Negern; die Haare wollig, kürzer und dichter anliegend als bei allen andern Menschenarten, und weder auf der Stirn noch gegen die Schläfe hin Spitzen bildend; die Augenbraunenbogen und Backenknochen sehr hervorstehend; die Augen kleiner als bei den Australiern, länglich gespalten, die Regenbogenhaut grünlich, etwas ins Braune ziehend; die Nase^ außerordent- lich platt mit dünnen, stark unterwärts eingedrückten sehr ab- stehenden, von einem Ende des Mundes bis zum andern rei» chendeik Nasenflügeln; letzterer ist groß, nicht schnauzenförmig hervorstehend; die dicken Lippen bilden einen starken Bogen, sind aber lebhaft roth; das Kinn ist fast viereckig, und be» sonders unterwärts behaart; Ober- und Unterschenkel sind mager und unverhältnißmäßig lang. Die in Sklaverei le- benden Weiber sind häßlich, schmutzig, riechen übel, haben -tiefliegende, starke, weiche, aber mehr halbkugelige Brüste. Die meisten Menschen dieser Art scheinen so wenig Geist zu haben, daß sie sich nicht einmal Haüser bauen und daher al-

3. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

4. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 361

1830 - Berlin : Reimer
361 stankenbraim bis zum Blonden, fast Weißen variirend; ein mehr oder weniger hohes Fleischroth erhöht die Weiße der Haut, welche, schneller Farbeveränderung unterworfen, je nach der Art auf das Subject einwirkender Eindrücke roth oder blaß und so ein Verräther der Leidenschaften wird, sich aber unter dem Einfluß des Klima's verändert, und mehr oder weniger die braune Farbe der folgenden Art annimmt, jedoch bisweilen diese, selbst im höchsten Grade statt findende Fär- bung wieder verliert, wenn sich die Individuen der Sonnen- hitze nicht mehr aussetzen» kurz diese Art behält oder bekommt im Schatten ihre ursprüngliche Weiße immer wieder. Ein gegen das kleine Knie hin dünner werdender Schenkel, eine stark markirte Wade, der sichere Gang, die runden halbkuge- ligen Brüste des Weibeö, deren Warzen selten braun, oft rosenroth gefärbt sind, und den Achselhöhlen gegenüberstehen, vollenden den Character dieser Art. Frühzeitig trat bei bei- den Geschlechtern die Schaamhaftigkekt ein, was die Kleidung bezeugt. Sie leben vorzugsweise in Monogamie. Die Gottesverehrung der zu dieser Art gehörenden Völ- ker bestand anfangs in der Anbetung vieler Götter; sie hat- ten früh eine Idee von Unsterblichkeit der Seele, und haben im Allgemeinen den christlichen Glauben angenommen. Sie sind am meisten für das gesellschaftliche Leben geeignet. Un- ter ihnen sind die größten Geister geboren worden. Liebe für das Vaterland, und zu den Künsten und Wissenschaften zeichnen sie aus. Erlaüterung 2. Racen, bei denen von jeher weite Beklei- dung gewöhnlich; wo die Sitte die Weiber den Männern fast bis zur Sclaverei untergeordnet hat; wo sehr oft mit dem Alter der Kopf vorn kahl wird. r>) Kaukasische (östliche) Race. Der Teint der Wei- der ist frisch und glänzend weiß, die Haut ausgezeichnet glatt, der Mund sehr klein, die Augenbraunen sehr dünn; die Haare gewöhnlich schön schwarz, fein, glänzend und herrlich gelockt, die Nase fast gerade, das Gesicht ein vollkommenes Oval; der Hals besonders schön, die Haltung majestätisch, aber bald durch die gewöhnlich eintretende Wohlbeleibtheit gestört. Da- hin gehören die Bewohnerinnen Mingreliens und Georgiens, am südlichen Abhange des Kaukasus und Circassiens am Nord, Abhange, welche wegen ihrer Schönheit die Harems (Frauengemächer) der Mohameder von dem Innern Asias aus bis zur Nordwestecke Afrikas, Marocco, schmücken. Die Män, ner sind eben so schön, ihr mittlerer Wuchs fünf Fuß vier Zoll, ihr Temperament sanguinisch und phlegmatisch. In jedem Zeitalter die Gebirgsketten des Kaukasus zwischen dem schwarzen Meere und dem Caspi See bevölkernd, breitete sich diese Race in einem halben Bogen längs den Küsten des letz- tern gegen W. aus, und findet sich auch in einigen Thälern an den Quellen des Euphrats wieder. Durch die beständige

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 365

1830 - Berlin : Reimer
— 365 — chenden Flechten getragen» Obgleich die Völker dieser Art auf ihren Eroberungen, welche sie fast über alle Theile der alten Welt ausdehnten, durch Verpflanzung der Einwohner der eroberten Länder, welche sie als Sklaven verkauften, zu mancherlei Vermischungen Anlaß gaben, so blieb ihnen doch ihre ursprüngliche Bildung. Sie verbreiten keinen eigenthüm, lichen Geruch, wie es bei den Juden, den Abkömmlingen der- selben, der Fall sein soll. Ihre Haut ist meist weich, fein, glatt und braünlich, oft selbst, durch Einwirkung der Son- nenhitze, sehr dunkel, aber nie schwarz. Sie haben Geistesfä- higkeiten und sind für Wissenschaften, Kultur und Gastsreund- schaft empfänglich, aber von Natur geizig und habsüchtig, selbst im Htrtenleben, daher ihre Raubsucht; sie halten ein- ander gewissenhaft Wort, nehmen es aber mit Fremden nicht so genau, weil sie diesen eben so wenig trauen. Unabhängig und herumschweifend, wird der Araber unter einer unbe- schränkt tyrannischen Herrschaft Sklav und gewöhnt sich leicht an einen festen Aufenthalt; unternehmend und muthig hat er stets den Säbel bereit; die kleinste seiner Handlungen zeigt von Stolz, und dennoch kriecht er vor seinem Herrn. Die Exaltation seiner Ideen zeigt sich in seiner Sprache voll ver- worrener Bilder. Offenbarung und Monotheismus spricht sich in seiner Religion aus. Er liebt starke Getränke nicht, ohne sie jedoch zu verabscheuen. Erlaüterung2. Zwei Hauptracen finden sich in dieser Art. s) Die a tl an tisch e (westliche) Ra c e (Mauren). Urbe- wohner des Atlas, verbreiteten sich die Völkerschaften dersel- den, indem sie ihre Eroberungen bis an das entfernteste Ge- stade des mittelländischen Meeres ausdehnten, auf der hespe- rischen Halbinsel, und bevölkerten auch die kanarischen Inseln. Denkmäler von ihnen sind, durch die Schuld der Zeit oder physischer Revolutionen, nicht auf uns gekommen; aber die Guanchen von Teneriffa, ihre Abkömmlinge, welche durch die nicht platte Nase ihre keineswegs äthiopische Abkunft bewei- sen, und sich durch eine etwas olivenfarbene dunklere Haut, und manche Individuen derselben durch sehr feine, in- Hell- kastanienbraune und Blonde fallende Haare von ihren südli- chen Brüdern auszeichneten, hatten noch mehrere Gebraüche der ursprünglich atlantischen Rare, eine große Achtung für die Todten und das Einbalsamiren derselben zu Mumien, von denen man noch in einigen Höhlen viele Ueberreste findet, übrig behalten. Die Bewohner der Saharah, der Berberek, die Einwohner von Biled-ul-Gerid, kurz alle die Mauren, welche nicht so groß und dunkelgefärbt sind, als die übrigen Araber, deren Nase mehr abgerundet ist, so wie die Bewoh- ner der Alpuxaras in Hesperien sind noch die, jedoch mit Phö- nikern, Griechen, Römern, Wandalen, Gothen, Normannen und mit der folgenden Race vermischten Ueberreste der atlan-

6. Die Geschichte des Alterthums - S. 89

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
27. Organisation des persischen Reiches. 89 liche Angesicht kam, sich in den Staub niederwerfen. Bei königlichen Prachteinzügen duftete die Straße von Myrthen und Weihrauch, Peitschenträger gingen zur Seite und voraus, um fremde Annäherung abzuhalten; goldgeschmückte Leibwächter mit bekränzten Tiaren, Stab- und Lanzenträger umgaben ihn. Magier mit dem heiligen Feuer schritten vor dem mit acht weißen Pferden bespannten Wagen des Sonnengottes einher, auf welchen der königliche Wagen folgte, gezogen von nifäischen Pferden aus den Bergweiden von Gbatana. Hinter demselben ritten die vornehmen Perser aus seiner Umgebung, das purpurne Obergewand über dem Panzer, ein gekrümmtes Schwert mit goldenem Griff und goldener Scheide am Gürtel, mit goldenen Ketten und Armbändern geschmückt und auf Pferden mit goldenem Zügel und Gebiß, alles Ehrengeschenke des persischen Großkönigs an seine getreuen Stammgenosien. Der Hofstaat des Königs, von den „Verwandten" und „Tischgenossen" bis zu der Leibwache, der Hofdienerschaft und der Schaar von Kämmerlingen, war so groß, daß täglich 15,000 Menschen im königlichen Schlöffe gespeist wurden. Die Tafel des Königs, der in der Regel allein aß, während die „Tischgenossen" in einem anstoßenden Saal saßen, wo sie von ihm gesehen werden konnten, war mit den ausgesuchtesten Speisen und Getränken besetzt, die aus den Gegenden herbeigeschafft wurden, wo sie am besten gediehen. So der Weizen aus Aeolien, das Salz aus jdem libyschen Ammonion, der Wein aus Chalybon (Aleppo) in Syrien. Das Wasser wurde aus dem bei Susa vorbeifließenden Choaspes geschöpft und sogar dem König in silbernen Gefäßen auf seinen Reisen nachgeführt. Was irgend ein Land Köstliches hervorbrachte, davon mußte es einen Tribut an den Hof liefern, so Arabien 1000 Pfund Weihrauch jährlich: die Aethiopier Ebenholz und Elephantenzähne; Medien, Armenien, Cilicien Pferde; Kolchis Knaben und Mädchen u.a. m. Heerwesen. Zu der Umgebung des Königs gehörte auch die Leibwache, bestehend aus 2000 auserlesenen Reitern und einer gleichen Anzahl Lanzenträger zu Fuß, sodann aus einer Heerabtheilung von 10,000 Fußgängern, die Unsterblichen genannt, weil diese Zahl stets vollzählig erhalten, jede Lücke sogleich ergänzt wurde. Diese „Unsterblichen" bildeten im Krieg den Kern des Heeres, dessen Größe und Zahl unermeßlich ausgedehnt werden konnte, da jeder waffenfähige Unterthan des weiten, wenigstens 70 bis 80 Millionen Bewohner umfassenden Reiches militärpflichtig war. Die stehenden Truppen waren in Festungen, in Lager- und Musterungsplätzen über das Reich vertheilt und mußten von den Einwohnern unterhalten werden, eine für die Provinzen höchst drückende Last. Die aus den verschiedenen Völkerschaften bestehenden Truppenabtheilungen zogen in ihrer nationalen Tracht, Bewaffnung und Kriegsweise einher, was, verbunden mit dem unendlichen Troß von Dienern, Knechten und Frauen, von Prachtwagen und Gepäck, dem Zug ein buntes Ansehen gab und den Eindruck einer Völker-

7. Die Geschichte des Alterthums - S. 383

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
102. Der Einfall der Celten in Makedonien und Griechenland. 383 A'erxes erlebt hatte: unbewegt in dicht geschlossener Phalanx standen die muthigen Hellenen da; Schar auf Schar, die heranwogte, um den Lanzenwald zu durchbrechen, prallte zurück; dennoch kämpften die Gallier mit barbarischem Muthe weiter, obwohl sich hohe Leichenhaufen vor ihnen auf-thürmten; sogar Sterbende, die mit klaffenden Wunden, den Wurfpfeil in der Brust, den Tod erwarteten, rafften ihre letzte Kraft zusammen, um das Geschoß, aus der Brust reißend, es gegen den Feind zu schleudern, der in die Tragweite desselben gerieth. Endlich sah Acichorius das Vergebliche eines fortgesetzten Sturmes ein und gab das Zeichen zum Rückzug, der aber, in voller Verwirrung angetreten, große Opfer kostete; denn in dem furchtbaren Gedränge stürzten sie über einander hin und wurden im jähen Gewühle zertreten oder fielen ins Meer, wo sie unrettbar verloren in die Sümpfe sanken, so daß zu dem Verluste der Schlacht beträchtlicher Schaden hinzukam; auf griechischer Seite waren nur 40 (?) Todte zu betrauern. Der Ruhm des Tages gebührte den Athenern. Ohne sich um die Bestattung seiner Todten zu bekümmern, zog sich Acichorius in Folge der Niederlage nach Heraclea zurück, wo er den Bel-gius in einem stark befestigten Standlager zurückgelaffen hatte zur Bewachung der geraubten Schätze. Da er wußte, daß die Aetoler die Seele des hellenischen Heeres seien, schickte um sie von demselben zu trennen, eine starke Heeresabtheilung von 40,000 Mann durch Thessalien über das Gebirge nach dem nordöstlichen Aetolien. Mit verheerender Wuth brachen sie ein und hausten in entmenschter Weise in dem wehrlosen Lande; die Gräuel stiegen so hoch, daß Viele freiwillig Hand an sich selbst legten, um der schauderhaften' Grausamkeit zu entgehen. Dieses Mordfest hatte den gewünschten Erfolg, die Verzweiflung im Herzen kehrten die Aetoler heim, um die übrigen Städte zu vertheidigen, welche noch von den Barbaren unberührt geblieben waren, andererseits erhob sich ganz Aetolien: Greise und Frauen ergriffen die Waffen und stürzten sich auf die Raubzügler; als dazu eine Schlacht gegen diese entschied, zogen sie sich unter steter Verfolgung des furchtbar gereizten Volkes zum Sperchius zurück, wo ihnen nur die Nähe des Lagers bei Heraclea einige Ruhe verschaffte, nachdem die Hälfte von ihnen der ätolischen Rache erlegen war. Sie nahmen keinen Theil an dem Delphizuge selbst, sondern stießen zur Nachhut, da Acichorius unterdessen in Phocis eingerückt war. Diesem hatte nämlich ein zweiter Ephialtes den bequemern und gangbarern Fußpfad gezeigt, auf dem einst Hydarnes den Griechen in den Rücken gefallen war; ein dichter Nebel, der vom Meere aufstieg und das Gebirge umhüllte, kam den Galliern trefflich zu Statten, so daß sie von den Phociern, welche den südlichen Paß bewachten, erst in immittelbarer Nähe erblickt wurden; von zwei Seiten von des Feindes Uebermacht eingeschlossen, wären die Griechen rettungslos verloren gewesen, hätte sich nicht die athenische Flotte abermals durch den Meeresschlamm mit

8. Die Geschichte des Alterthums - S. 455

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
125. Das Volkstribunat. 455 unter den übrigen Gliedern des menschlichen Leibe- ein- grosse Unzusneden-leit darüber entstanden, daß ihnen all- Arbeit znsalle. wahrend der Magen nichts »u thun habe, als ,u genießen. Sie b-tt-n sich al,° unter «nauder verschworen und de» Beschluß gesaßt, dem Magen ßinsart chre D.enfte »°lltg zu versagen. Die Hände hätten keine Speise mehr zum Munde geführt der Mund sie nicht ausgenommen und die Zähne sie nicht zermalmt. Während sie aber geglaubt hätten, hierdurch den Magen zu bezwingen, seien chnen selbst alle Kräste vergangen, und so wäre» sie inne geworden, daß der Magen eben so sehr die übrigen Glieder nähre, wie er selbst von ihnen genährt werde, und daß sie nicht ohne ihn, wie er nicht ohne sie bestehen könne. Eben so aber, fügte er hinzu, sei es hinsichtlich der Patricier und der Plebejer und die Wahrheit dieser Vergleichung leuchtete den letzteren so vollkommen ein, daß sie zur Nachgiebigkeit bereit wurden. Indeß gingen sie doch nicht zurück, ehe ihnen das wichtige Zugeständniß eines eigenen plebejischen Magistrats, des Volkstribunats, gemacht worden war. 125. Das volkstribunat. (Nach Ludwig Lange, römische Alterthümer.) Im Princip verschieden von dem Consulat, der Dictatur, der Prätur und der Censur, welche Aemter die directen Erben der königlichen Gewalt sind, ist das Tribunal. Eingesetzt bei der ersten secessio plebis durch bte lex sacrata, sollte es seiner ursprünglichen Bestimmung gemäß das Organ einer legalen Opposition gegen das Imperium zum Schutze (auxilium) bet Plebejer sein. Selbstverstänblich war es bähet ohne Imperium. Aber als sacrosancta potestas besaß es in seiner garantirten Unverletzlichkeit einen Schilb, der, als Angrissswaffe benutzt, sich mächtiger erwies, als das Schwert des Imperium. Denn bte Unverletzlichkeit wirkte sogar, zwar nicht rechtlich aber factisch, barin noch über bte Zeit des Amtes hinaus, tytß die Tribunen auch nach ihrer Abbankung als ünanklagbar wegen ihrer Amtshandlung galten, so daß sich mit ihrer Unverletzlichkeit factisch auch Unvetantwortlichkeit^ verbanb. Eine solche Ausnahmestellung gegenüber den nicht unverletzlichen, ' wohl aber verantwortlichen regelmäßigen magistratus cum imperio lub nur zu sehr zu Überschreitungen ein. Durch solche haben die Tribunen ihre Amtsgewalt fortwährend erweitert. Zunächst ist das iusraensioms, b. i. das Recht bet Verhaftung, eine nothwenbige Eonsequenz des (fus auxilii und bet tribunicischen Unverletzlichkeit. Denn es konnte sich ereignen, daß die Tribunen ihren Schutz nicht anders wirksam machen konnten, at» bitrch Verhaftung betet, die sich ihren, zum Zwecke des Schutzes getroffenen Anordnungen wibetfetzten. Zur Ausführung bet preusio aber bebienten sich bte

9. Die Geschichte des Alterthums - S. 367

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
98. Alexander's Rückkehr und Tod. 367 Alexander von der Rednerbühne herab unter die tobende Menge, seine Feldherren und Leibwächter hinter ihm drein. Dreizehn der Rädelsführer wurden schnell ergriffen und abgeführt. „Zum Tode!" rief ihnen der König nach, und bald wurden sie von den Wellen des Tigris verschlungen. Jetzt trat die tiefste Stille ein; Alexander bestieg abermals die Bühne und richtete eine vernichtende Strasrede an die Soldaten. „Nicht um euren Abzug zu hindern", so begann er, „rede ich noch einmal zu euch; meinetwegen könnt ihr gehen, wohin ihr wollt, sondern nur um euch zu zeigen, was ihr wäret, und was ihr durch mich geworden seid!" Nun führte er zuerst an, was sein Vater Philipp für sie gethan; „ein armes, in Thierfelle gekleidetes Hirtenvolk, das sich nur mit Mühe gegen die Ueberfälle der Illyrier und Thracier zu schützen vermocht, seien sie von ihm zu Herren und Gebietern über Hellas und über alles Land bis zum Hellespont erhoben worden"; dann erinnerte er sie an seine eigenen Kriegsthaten und welche Reichthümer, Güter, Ehrenstellen ihnen dieselben gebracht, an die Gefahren und Mühen, die er mit den Geringsten getheilt, an die Wunden, deren Spuren alle Theile seines Körpers an sich trügen, an die Nächte, die er um ihretwillen durchwacht, damit sie ruhig schlafen könnten, an die Geschenke und Ehrenzeichen, womit er die Tapferkeit der Lebenden belohnt, und an die Standbilder, Ruhmesmale und Grabstätten, womit er das Gedächtniß der Gefallenen geehrt. „So ziehet denn hin , schloß er, „und meldet, wenn ihr heim kommt, daß ihr euren König Alexanber, den Bezwinger der Perser und Inder, der mit euch die Kämpfe am Hydaspes bestanden und die Leiden des Wüstenzuges getragen, am Tigris verlassen und dem Schutze der besiegten Asiaten übergeben habt. Solche Botschaft, denk' ich, wird euch bei Göttern und Menschen berühmt und angenehm machen, Geht!" Nach diesen Motten stieg er raschen Schrittes von der Bühne und eilte in die Stadt: nur seine Leibwächter und Getreuen folgten ihm. Hier verbrachte er zwei Tage in völliger Abgeschlossenheit, während das Heer ohne Führer, ohne Kraft und Fähigkeit zu handeln, in dumpfer Betäubung und Unschlüssigkeit im Lager verharrte. Erst als demselben gemeldet wurde, daß der König sich ganz den asiatischen Soldaten anvertrauen wolle, daß er denselben bereits den Dienst um seine Person übertragen, eine Anzahl vornehmer Perser für seine Verwandten erklärt und ihnen freien Zutritt gestattet, da wurde ihr Trotz gebrochen. Sie zogen in Hausen vor des Königs Schloß, warfen ihre Waffen nieder zum Zeichen der Demüthigung und flehten laut um Gnade und Zutritt; sie wollten sich jeder Strafe unterwerfen und die Urheber des Aufruhrs ausliefern. Und wirklich blieben sie zwei Tage und zwei Nächte vor dem Schlöffe gelagert und hörten nicht auf, zu bitten und zu rufen. Da trat Alexander endlich heraus, und als er feine Veteranen in flehender Stellung auf der Erde liege" sah, gingen ihm die Augen über, und er versöhnte sich wieder mit ihnen. Ein großartiges Versöhnungsmahl, wobei Alexander inmitten von 9000

10. Fibel, oder Erstes Uebungsbuch für Kinder - S. 43

1840 - Berlin : Reimer
43! 11. Ich erkenne manche Eigenschaften an den Körpern durch das Gefühl. — Warm, kalt, heiß, siedend-heiß, lauwarm, eiskalt; schwer, leicht, ziemlich schwer, erwaö schwer, sehr schwer, außer- ordentlich schwer; fest, flüssig; feucht, trocken, naß, schmelzbar; hart, weich, biegsam, geschmei- dig, elastisch, starr, spröde, locker, zähe, klebrig, dehnbar, ausdehnjam; eben, uneben, glatt, schlüpf- rig, rauh, höckrig, runzlig, haarig, borstig, stach- lig. Ich fühle die Schwere eines Steines, die Leichtigkeit einer Feder. Schwere, Leichtigkeit, Wärme, Kälte, Hitze, Festigkeit, Flüssigkeit, Feuchtigkeit, Trockenheit, Nässe, Schmelzbarkeit, Härte, Weichheit, Biegsamkeit, Elastizität oder Federkraft.-------------Rosen, Nelken, Levkojen, Veilchen rc. duften; sie haben einen Geruch. Wasser und viele andere Dinge sind geruchlos. Die meisten Blumen sind wohlriechend; ange- brannte Haare sind übelriechend oder stinken. >—- -- Ich schmecke, ob etwas süß, sauer, bitter, oder salzig ist. Ich schmecke die Süßigkeit deö Zuckers, die Bitterkeit der Pomeranze, die Säure deö Essigs, die Salzigkeit des Pökelfleisches. 12. Ruhe, Bcwcgungkn, Zustände, Verrichtungen. Ruhen, liegen, stehen, sitzen, hängen, schlafen, schweben. — Bewegt werden, fließen, sinken, fallen, steigen, wehen, fliegen, sich drehen, stak-
   bis 10 von 154 weiter»  »»
154 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 154 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 22
1 22
2 56
3 13
4 135
5 160
6 22
7 197
8 3
9 20
10 389
11 121
12 79
13 1
14 192
15 8
16 154
17 12
18 7
19 25
20 41
21 26
22 39
23 87
24 31
25 56
26 27
27 45
28 410
29 3
30 21
31 56
32 6
33 26
34 57
35 21
36 71
37 673
38 16
39 22
40 31
41 9
42 42
43 46
44 9
45 270
46 56
47 10
48 61
49 9

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 9
2 1
3 2
4 0
5 0
6 1
7 2
8 1
9 0
10 0
11 0
12 5
13 1
14 3
15 2
16 36
17 49
18 0
19 28
20 0
21 11
22 0
23 21
24 4
25 2
26 2
27 1
28 2
29 1
30 1
31 5
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 7
40 1
41 0
42 90
43 1
44 0
45 6
46 0
47 3
48 0
49 0
50 0
51 7
52 6
53 0
54 2
55 1
56 0
57 0
58 1
59 2
60 0
61 0
62 0
63 1
64 4
65 1
66 0
67 1
68 3
69 1
70 0
71 4
72 0
73 0
74 0
75 33
76 1
77 22
78 1
79 3
80 0
81 0
82 44
83 1
84 2
85 2
86 0
87 17
88 3
89 0
90 0
91 6
92 45
93 1
94 28
95 9
96 1
97 0
98 8
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 22
1 3
2 20
3 5
4 3
5 2
6 10
7 1
8 4
9 0
10 4
11 0
12 24
13 9
14 1
15 7
16 5
17 7
18 1
19 2
20 5
21 0
22 1
23 1
24 20
25 3
26 1
27 0
28 13
29 5
30 6
31 1
32 5
33 36
34 11
35 3
36 0
37 0
38 1
39 1
40 0
41 18
42 16
43 40
44 0
45 1
46 91
47 5
48 8
49 8
50 24
51 46
52 0
53 0
54 1
55 2
56 1
57 1
58 2
59 80
60 8
61 3
62 3
63 1
64 1
65 11
66 0
67 2
68 3
69 1
70 0
71 1
72 4
73 7
74 0
75 14
76 1
77 2
78 1
79 0
80 2
81 148
82 9
83 7
84 46
85 7
86 2
87 3
88 5
89 9
90 0
91 5
92 13
93 0
94 1
95 0
96 0
97 8
98 2
99 0
100 41
101 0
102 51
103 2
104 11
105 0
106 1
107 0
108 1
109 11
110 6
111 8
112 65
113 12
114 27
115 5
116 18
117 0
118 1
119 2
120 2
121 47
122 1
123 154
124 28
125 25
126 0
127 31
128 7
129 13
130 0
131 50
132 7
133 3
134 9
135 2
136 33
137 1
138 1
139 0
140 6
141 1
142 7
143 49
144 0
145 2
146 1
147 3
148 1
149 0
150 0
151 1
152 248
153 2
154 13
155 4
156 12
157 2
158 2
159 38
160 3
161 1
162 3
163 1
164 0
165 1
166 35
167 4
168 46
169 35
170 0
171 3
172 6
173 29
174 0
175 176
176 0
177 35
178 6
179 18
180 1
181 0
182 8
183 44
184 8
185 21
186 0
187 1
188 1
189 1
190 2
191 3
192 3
193 17
194 1
195 20
196 58
197 2
198 1
199 0