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1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 63

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. Der Meister aber schalt den Dreisten, Gab ihm zu knacken die harte Nuß, Zu verehren den König Hironymus, Und sagte: ,,Bleib bei deinem Leisten! Wer kaum den Pfriemen regieren kann, Was gehn den Säbel und Flinte an?" Da glühten dem Wilhelm beide Wangen, Und er sprach mit keck erhabenem Muth: ,.Mir fließt in den Adern Soldatenblut! Wie sollte mich nicht danach verlangen, Den gottlosen Feind zu schlagen aufs Haupt, Der unserm König sein Halle geraubt?" Und tapfere Preußen und Russen zogen, Von Kleist, dem Helden, geführt, in die Stadt Die langst solche Gaste gewünscht sich yat;- Allein, wie unglückschwangere Wogen, Zog auch. ein feindliches Heer heran, Weit stärker an Waffen, und Roß, und Mann! Damit der Feind herein nicht dringe, Wird draußen am Strome fleißig geschanzt Und manche Kanone ausgestanzt. Schon messen sich blutig Pik' und Klinge; Doch immer näher und näher erscheint Der übermächtig gerüstete Feind. Kanonendonner beginnt zu brüllen, Und Jägerbüchsen knallen darein. Der Frühlingssonne heller Schein Muß in Pulverdampf verhüllen; Und bang und bänger athmet die Stadt, Die eben so fröhlich gejauchzt noch hat. Dem Meister sinken Pfrietnen und Leder Aus seiner sonst so fleißigen Hand; Die gelehrteste Weisheit hält nicht Stand, Es zittert die geschickteste Feder; Und tief im Keller weint sich blind Manch Juden-und manch Christenkind.

2. Der kleine Kinderfreund - S. 148

1885 - Leipzig : Amelang
182. — 148 — Schnabel wieder auf. Das kommt daher, daß sie so kurze Zungen haben. 6. Aus dem Schilfe erhebt sich ein gewaltiges Geschrei und Geschnatter. Ein Falke schießt aus hoher Luft herab aus die jun- gen Entchen, die sich ängstlich unter die Flügel der Alten verkrie- chen. Die schreien und verteidigen ihre Jungen, so gut sie kön- nen. Es hilft ihnen nichts} ihre breiten Schnäbel sind zu stumpf, der Räuber ist zu schnell; ferne starken Krallen, sein scharfer Schna- bel treffen sicher seine Beute, und die schwerfälligen alten Tiere können ihm keine Furcht einjagen. Die armen Eltern! 7. Nun ist's wieder still geworden; aber ganz in unserer Nähe taucht mit leisem Geplätscher eine Fischotter aus dem Wasser, um den Fisch, den sie im Schwimmen gefangen hat, ruhig auf dem Lande zu verzehren. Sonst hat sie keine Ähnlichkeit mit der Katze, aber beim Fressen kneift sie eben so, wie diese, die Augen zu. Der Konrad erzählt von einem Paar Fischottern, die er ein- mal gezähmt und wie Hunde zum Fischfänge abgerichtet hat; und ich weiß, daß es wahr ist. 8. Als wir nachmittags über den Berg stiegen, sahen wir gleich hinter den Feldern ein wunderschönes Schauspiel. Zwei rat- tenähnliche Tiere begegneten sich; sie waren grau am Rücken, hatten einen schwarzen Bauch, an Kehle und Brust einige weiße Flecken. Ihr Hals schien am Maule herunter unmäßig geschwol- len. Es waren Hamster, die eben von der Ernte kamen. Ihre weiten Backentaschen waren mit Getteide tüchtig vollgeladen. Kaum hatten sie mit den funkelnden kleinen Augen einander näher ange- sehen, so fingen sie an, mit der Pfote über die Backen hinzustrei- chen. Im Nu waren auf diese Weise die Taschen von Getreide ge- leert. Nun fuhren sie gegeneinander zum Kampfe los. Mit wü- tenden Bissen sielen sie sich an, bis der eine tot auf dem Platze blieb. Aber trotz alledem ließ der Sieger nicht nach. Er wollte ebenseinen toten Feind benagen, als unser Dachshund, der Wald- mann, auf ihn zusprang. Wir glaubten, der Hamster werde nun fliehen; aber nein! Der stellte sich keck auf bte Hinterfüße und sprang zähnefletschend auf den Hund los. Indem schoß Konrad das wütende Thier nieder, sonst hätte es sich sicher mit seinen scharfen Zähnen in den armen Waldmann festgebissen. — Bald fanden wir auch die Wohnung des Hamsters in der Erde. Der Bau hatte zwei Eingänge, einen senkrecht, den andern schräg. In den ersten stürzt er sich hinab, wenn er auf der Flucht ist; durch den andern geht er hinein, wenn ihn niemand verfolgt. Der Bau besteht aus mehre- ren Kammern; in einer derselben speichert er seine Nahrung aus.

3. Der kleine Kinderfreund - S. 346

1885 - Leipzig : Amelang
334. 346 dieselben an sich. Krieger tragen Waffen und Ehrenzeichen. Wenn aber von dem Baume gesagt wird, er trägt Früchte, so heißt das zugleich noch: er bringt sie hervor. Der Acker trägt Getreide; das ausgeliehene Kapital trägt Zinsen. 2. Zum Binden braucht man eine Binde, zum Winden eine Winde, zum Scheren eine Schere, zum Wägen eine Wage, zum Tragen eine Trage. — Eine Person, welche kauft, ist ein Käufer; wer lehrt, ist ein Lehrer; wer predigt, ist ein Prediger; eine Person, welche trägt, ist ein Träger. — Was thut der Briefträger, der Fahnenträger, der Fackelträger, der Lastträger? In Südamerika lebt ein Schmetterling, welcher Latementräger heißt. Warum wohl? Ein Achsel träger ist ein verächtlicher Mensch; er ist zweizüngig; um es mit keiner von zwei feind- lichen Parteien zu verderben, spricht er zu einer jeden, wie sie es gerne hört. Woher aber mag wohl der Name entstanden sein? Auch in einem Gebäude giebt es Träger. Kennst du solche? 3. Das, was gesehen werden kann, ist sichtbar; was ge- zählt werden kann, ist zählbar; was gegessen werden kann, ist eßbar; was ist demnach tragbar? Was versteht man unter einer tragbaren Last? unter einem tragbaren Sessel? Einen Sessel, in dem jemand getragen werden kann, nennt man mit einem Worte: Tragsessel. Was ist ein Tragkorb, ein Trage- stuhl, ein Tragebett? —Manchmal nennt man aber auch solche Gegenstände tragbar, welche das Tragen ausüben, oder welche seihst tragen. So spricht man von tragbarem Lande, von trag- barem Boden, von tragbaren Bäumen. 4. Das, was geschrieben wird, nennt man die Schrift; das, was gebogen wird (von dem Wasser ins Land), — die Bucht ; das, was geschlagen wird (von den Kriegern), — die Schlacht. So nennt man das, was getragen wird, die Tracht. Was ist demnach eine Tracht Holz? Unter der Schweizertracht aber versteht man die Art und Weise, wie die Schweizer sich kleiden. —Von Tracht wird das Zeitwort trachten gebildet; das bedeutet, alles Sinnen auf ein Ziel hin lenken, welches erreicht werden soll. Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit! Wird das Auge, der Blick auf einen Gegenstand hingerichtet, den man genau er- forschen will, so findet ein B et rächten, eine Betrachtung statt. Ein Prediger hält eine Betrachtung, wenn er einen Aus- spruch der heiligen Schrift erklärt und dessen Bedeutung vor den Augen unseres Geistes klar darlegt. Eine wichtige Ange- legenheit muß in Betracht gezogen werden, ehe sie ausgeführt

4. Der kleine Kinderfreund - S. 34

1863 - Leipzig : Amelang
34 Hat angelegt die Rüstung blank, Auf des Herren Ross sich geschwungen frank. Und als er sprengen will über die Brück\ Da stutzet das Ross und bäumt sich zurück. Und als er die goldenen Sporen ihm gab, Da schleudert's ihn wild in den Strom hinab. - Mit Arm, mit Fuss er i udert und ringt, — Der schwere Panzer ihn niederzwingt. 41. Irret euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten! Es sind schon viele Jahre her, da war in einer märkischen Stadt eine böse Seuche unter dem Vieh, und ivem das Gift des gefallenen Viehes in eine Wunde kam, der starb in kur- zer Zeit und ohne Rettung. — Eines Sonnabends, nicht lange vor Sonnenuntergang, fährt ein Bürger dieser Stadt, eine trotzige Seele, zum Thore hinaus, um sein Heu auf der Wiese zu wenden. Weil von fern der Bonner sich hören lässt, hebt er die Heugabel drohend empor zum Himmel und spricht dabei gotteslästerliche Worte, die ich nicht wie- derholen mag. — ,, Was war das fragte er auf einmal seinen Dienstknecht, der mit ihm fuhr, und wischte aus dem Gesicht eine böse Fliege, die ihn in eben dem Augen- blicke gestochen hatte. „Es war wold nichtssagte er be- klommenen Herzens; denn er merkte es wohl: es war eine Fliege gewesen, die auf dem gefallenen Vieh gesessen hatte und deren Stich ein tödtliches Gift gebracht. Und das Ge- sicht lief ihm auf von dem Stich der Fliege; bewusstlos kehrte er nach einer Stunde zurück in seine Wohnung, und am andern Morgen lag er todt, wie Einer, den die Hand des Herrn geschlagen hat. Wohl dem, der nicht wandelt im Rathe ^er Gottlosen, noch tritt ans den Weg der Sünder, noch sitzet, da die Spötter sitzen, sondern hat Lust zum Gesetz des Herrn und redet von seinem Gesetze Lag und stacht; der isi wie ein Saum, gepstan- zct an den Wasserbuchen, der seine Frucht bringet zu seiner Zeit, und seine Glätter welken nicht, und was er macht, das gcrälh wohl. Äber so sind die Gottlosen nicht, sondern wie Spreu, die der Wind verstreuet. Darum bleiben die Gottlosen nicht im Gerichte, noch die Sünder in der Gemeine der Gerechten; denn der Herr kennet den Weg der Gerechten, aber der Gottlosen Weg vergehet. Psalm 1.

5. Der kleine Kinderfreund - S. 166

1863 - Leipzig : Amelang
166 Es giebt Achtender, Zehnender, Vierzehnender, ja, im Jahre 1696 wurde ein Hirsch geschossen, der Sechsundsechzig Enden hatte. Mit seinem prächtigen Geweih schreitet der Hirsch stolz einher und vertheidigt sich, wenn er nicht mehr laufen kann, gegen Menschen, Hunde und andere Thiere. Bei den Pferden sitzt die Kraft in den Hufen der Hinterfüsse, mit denen sie gegen ihre Feinde ausschlagen. Ein Schlag streckt Menschen und Thiere nieder. Der Bär dagegen wehrt sich mit den Vordertatzen. Wenn er nicht mehr anders kann, so stellt er sich auf die Hinterbeine und sucht Jäger und Hunde unter fürchterlichem Gebrumme mit den Vordertatzen zu umarmen, um ihnen den Todeskuss zu geben. Was sind aber das für Thiere, die zum Schutz gegen ihre Feinde mit einem Wald von Stacheln bewaffnet sind? Sobald Gefahr droht, nimmt das eine die Schnauze zwischen die Beine und rollt sich zusammen. Wie eine weiche, mit Stacheln besetzte Kugel sieht es dann aus. Die Hunde bellen es an und beissen sich das Maul blutig. Aber nicht eher rollt es sich auf, bis Alles wieder still und sicher ist. Das andere richtet, wenn es angegriffen wird, seine langen Stacheln drohend in die Höhe, schlägt sie lärmend aneinander, stampft dabei mit dem Fuss auf den Boden und grunzt wie ein Schwein. Noch ein andres Thier ist mit einem Rücken- und einem Bauchschild versehen, in den es- den Kopf, den Schwanz und die Füsse zurückziehen kann. Das sonderbarste aber von allen ist mit einem Panzer angethan und mit zwei Scheeren bewaffnet, welche es drohend gegen seinen Feind erhebt, um ihn tüchtig zu zwicken. Verwandt mit diesem ist die gemeine Land- krabbe, die in Amerika lebt. Sie gräbt sich Löcher in den Boden, in welche sie flieht, sobald sie angegriffen oder verfolgt wird. Auf der Flucht zwickt sie mit den Scheeren gewaltig um sich. Packt man sie bei einer Scheere an, so lässt sie dieselbe mir nichts, dir nichts fahren. Die Scheere zwickt noch eine Minute lang fort, und die Krabbe sucht unterdessen ihr Loch zu erreichen, wo ihr in Kurzem eine neue Scheere wächst, Die Schweine, welche nach dieser Krabbe sehr lüstern sind, zwickt sie tüchtig in die Nase, bleibt auch zuweilen daran hängen, so dass sie mit grossem Geschrei davonlaufen. Noch ganz anders vertheidigt sich das Stinkthier. Wenn es von einem Hunde verfolgt wird, so sprützt es in der Angst einen Saft nach ihm, der einen solchen Gestank verbreitet, dass man fast nicht mehr Athem holen kann. Während der Hund seine Nase an den Boden hält, entschlüpft es in ein Loch oder auf einen Baum.

6. Der kleine Kinderfreund - S. 385

1863 - Leipzig : Amelang
— 385 Solch ein kleiner Soldat, wie ich sein würde, müßte überall den Kür- zern ziehen und würde wegen seiner Schwäche von Len Stärkeren aufgezogen. — Aber bin ich erst größer, dann zögere ich nicht länger; dann werde ich ein tapfrer Soldat, und Niemand soll mich im Kriege ans dem Rückzüge sehen!" 355. Wortfamilie des Wurzelwortes tragen. Das Pferd trägt den Reiter; es hält ihn über der Erde em- por, indem es sich fortbewegt. Der Fluss trägt Schiffe; der Balken trägt die Decke; eine Büchse trägt mehrere hundert Schritt weit. — In bildlicher Rede sagt man: Der Arbeiter trägt des Tages Last und Hitze; der Christ trägt sein Kreuz mit Geduld. — Die Menschen tragen Kleider, d. h. sie haben dieselben an sich. Krieger tragen Waffen und Ehrenzeichen. Wenn aber von dem Baume gesagt wird, er trägt Früchte, so heisst das zugleich noch: er bringt sie hervor. Der Acker trägp Getreide, das ausgeliehene Kapital trägt Zinsen. 2. Zum Binden braucht man eine Binde, zum Winden eine Winde, zum Scheeren eine Scheere, zum Wägen eine Wage, zum Tragen eine Trage. — Eine Person, welche kauft, ist ein Käufer; wer lehrt, ist ein Lehrer; wer predigt, ist ein Prediger; eine Per- son, welche trägt, ist ein Träger. — Was thut der Briefträger, der Fahnenträger, der Fackelträger, der Lastträger? In Süd- amerika lebt ein Schmetterling, welcher Laternenträger heisst. Warum wohl? Ein Achselträger ist ein verächtlicher Mensch; er ist zweizüngig; um es mit keiner von zwei feindlichen Parteien zu verderben, spricht er zu einer jeden, wie sie es gerne hört. Woher aber mag wohl der Name entstanden sein? Auch in einem Gebäude giebt es Träger. Kennst du solche? 3. Das, was gesehen werden kann, ist sichtbar; was gezählt werden kann, ist zählbar; was gegessen werden kann, ist essbar; was ist demnach tragbar? Was versteht man unter einer trag- baren Last? unter einem tragbaren Sessel? Statt dessen sagt man lieber: Tragsessel. Was ist ein Tragkorb, ein Tragestuhl, ein Tragebett? — Manchmal nennt man aber auch solche Gegenstände tragbar, welche das Tragen ausüben, oder welche selbst tragen. So spricht man von tragbarem Lande, von tragbarem Boden, von trag- baren Bäumen. 4. Das, was geschrieben wird, nennt man die Schrift; das, was gebogen wird (von dem Wasser ins Land), — die Bucht; das, was geschlagen wird (von den Kriegern), — die Schlacht. So nennt man das, was getragen wird, die Tracht. Was ist demnach eine Tracht Holz? Unter der Schweizertracht aber versteht man die Art und Weise, wie die Schweizer sich kleiden. — Von Tracht wird das Zeitwort tra chten gebildet; das bedeutet, alles Sinnen auf ein Ziel hinlenken, welches erreicht werden soll. Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit! Wird das Auge, der Blick auf einen Gegenstand hingerichtet, den man genau erforschen will, so findet ein Betrachten, eine Betrachtung statt. Ein Prediger hält eine Betrachtung, wenn er einen Ausspruch der heiligen Schrift erklärt und dessen Bedeutung vor den Augen Rh. 31. 25

7. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

8. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 361

1830 - Berlin : Reimer
361 stankenbraim bis zum Blonden, fast Weißen variirend; ein mehr oder weniger hohes Fleischroth erhöht die Weiße der Haut, welche, schneller Farbeveränderung unterworfen, je nach der Art auf das Subject einwirkender Eindrücke roth oder blaß und so ein Verräther der Leidenschaften wird, sich aber unter dem Einfluß des Klima's verändert, und mehr oder weniger die braune Farbe der folgenden Art annimmt, jedoch bisweilen diese, selbst im höchsten Grade statt findende Fär- bung wieder verliert, wenn sich die Individuen der Sonnen- hitze nicht mehr aussetzen» kurz diese Art behält oder bekommt im Schatten ihre ursprüngliche Weiße immer wieder. Ein gegen das kleine Knie hin dünner werdender Schenkel, eine stark markirte Wade, der sichere Gang, die runden halbkuge- ligen Brüste des Weibeö, deren Warzen selten braun, oft rosenroth gefärbt sind, und den Achselhöhlen gegenüberstehen, vollenden den Character dieser Art. Frühzeitig trat bei bei- den Geschlechtern die Schaamhaftigkekt ein, was die Kleidung bezeugt. Sie leben vorzugsweise in Monogamie. Die Gottesverehrung der zu dieser Art gehörenden Völ- ker bestand anfangs in der Anbetung vieler Götter; sie hat- ten früh eine Idee von Unsterblichkeit der Seele, und haben im Allgemeinen den christlichen Glauben angenommen. Sie sind am meisten für das gesellschaftliche Leben geeignet. Un- ter ihnen sind die größten Geister geboren worden. Liebe für das Vaterland, und zu den Künsten und Wissenschaften zeichnen sie aus. Erlaüterung 2. Racen, bei denen von jeher weite Beklei- dung gewöhnlich; wo die Sitte die Weiber den Männern fast bis zur Sclaverei untergeordnet hat; wo sehr oft mit dem Alter der Kopf vorn kahl wird. r>) Kaukasische (östliche) Race. Der Teint der Wei- der ist frisch und glänzend weiß, die Haut ausgezeichnet glatt, der Mund sehr klein, die Augenbraunen sehr dünn; die Haare gewöhnlich schön schwarz, fein, glänzend und herrlich gelockt, die Nase fast gerade, das Gesicht ein vollkommenes Oval; der Hals besonders schön, die Haltung majestätisch, aber bald durch die gewöhnlich eintretende Wohlbeleibtheit gestört. Da- hin gehören die Bewohnerinnen Mingreliens und Georgiens, am südlichen Abhange des Kaukasus und Circassiens am Nord, Abhange, welche wegen ihrer Schönheit die Harems (Frauengemächer) der Mohameder von dem Innern Asias aus bis zur Nordwestecke Afrikas, Marocco, schmücken. Die Män, ner sind eben so schön, ihr mittlerer Wuchs fünf Fuß vier Zoll, ihr Temperament sanguinisch und phlegmatisch. In jedem Zeitalter die Gebirgsketten des Kaukasus zwischen dem schwarzen Meere und dem Caspi See bevölkernd, breitete sich diese Race in einem halben Bogen längs den Küsten des letz- tern gegen W. aus, und findet sich auch in einigen Thälern an den Quellen des Euphrats wieder. Durch die beständige

9. Die Geschichte des Alterthums - S. 89

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
27. Organisation des persischen Reiches. 89 liche Angesicht kam, sich in den Staub niederwerfen. Bei königlichen Prachteinzügen duftete die Straße von Myrthen und Weihrauch, Peitschenträger gingen zur Seite und voraus, um fremde Annäherung abzuhalten; goldgeschmückte Leibwächter mit bekränzten Tiaren, Stab- und Lanzenträger umgaben ihn. Magier mit dem heiligen Feuer schritten vor dem mit acht weißen Pferden bespannten Wagen des Sonnengottes einher, auf welchen der königliche Wagen folgte, gezogen von nifäischen Pferden aus den Bergweiden von Gbatana. Hinter demselben ritten die vornehmen Perser aus seiner Umgebung, das purpurne Obergewand über dem Panzer, ein gekrümmtes Schwert mit goldenem Griff und goldener Scheide am Gürtel, mit goldenen Ketten und Armbändern geschmückt und auf Pferden mit goldenem Zügel und Gebiß, alles Ehrengeschenke des persischen Großkönigs an seine getreuen Stammgenosien. Der Hofstaat des Königs, von den „Verwandten" und „Tischgenossen" bis zu der Leibwache, der Hofdienerschaft und der Schaar von Kämmerlingen, war so groß, daß täglich 15,000 Menschen im königlichen Schlöffe gespeist wurden. Die Tafel des Königs, der in der Regel allein aß, während die „Tischgenossen" in einem anstoßenden Saal saßen, wo sie von ihm gesehen werden konnten, war mit den ausgesuchtesten Speisen und Getränken besetzt, die aus den Gegenden herbeigeschafft wurden, wo sie am besten gediehen. So der Weizen aus Aeolien, das Salz aus jdem libyschen Ammonion, der Wein aus Chalybon (Aleppo) in Syrien. Das Wasser wurde aus dem bei Susa vorbeifließenden Choaspes geschöpft und sogar dem König in silbernen Gefäßen auf seinen Reisen nachgeführt. Was irgend ein Land Köstliches hervorbrachte, davon mußte es einen Tribut an den Hof liefern, so Arabien 1000 Pfund Weihrauch jährlich: die Aethiopier Ebenholz und Elephantenzähne; Medien, Armenien, Cilicien Pferde; Kolchis Knaben und Mädchen u.a. m. Heerwesen. Zu der Umgebung des Königs gehörte auch die Leibwache, bestehend aus 2000 auserlesenen Reitern und einer gleichen Anzahl Lanzenträger zu Fuß, sodann aus einer Heerabtheilung von 10,000 Fußgängern, die Unsterblichen genannt, weil diese Zahl stets vollzählig erhalten, jede Lücke sogleich ergänzt wurde. Diese „Unsterblichen" bildeten im Krieg den Kern des Heeres, dessen Größe und Zahl unermeßlich ausgedehnt werden konnte, da jeder waffenfähige Unterthan des weiten, wenigstens 70 bis 80 Millionen Bewohner umfassenden Reiches militärpflichtig war. Die stehenden Truppen waren in Festungen, in Lager- und Musterungsplätzen über das Reich vertheilt und mußten von den Einwohnern unterhalten werden, eine für die Provinzen höchst drückende Last. Die aus den verschiedenen Völkerschaften bestehenden Truppenabtheilungen zogen in ihrer nationalen Tracht, Bewaffnung und Kriegsweise einher, was, verbunden mit dem unendlichen Troß von Dienern, Knechten und Frauen, von Prachtwagen und Gepäck, dem Zug ein buntes Ansehen gab und den Eindruck einer Völker-

10. Die Geschichte des Alterthums - S. 383

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
102. Der Einfall der Celten in Makedonien und Griechenland. 383 A'erxes erlebt hatte: unbewegt in dicht geschlossener Phalanx standen die muthigen Hellenen da; Schar auf Schar, die heranwogte, um den Lanzenwald zu durchbrechen, prallte zurück; dennoch kämpften die Gallier mit barbarischem Muthe weiter, obwohl sich hohe Leichenhaufen vor ihnen auf-thürmten; sogar Sterbende, die mit klaffenden Wunden, den Wurfpfeil in der Brust, den Tod erwarteten, rafften ihre letzte Kraft zusammen, um das Geschoß, aus der Brust reißend, es gegen den Feind zu schleudern, der in die Tragweite desselben gerieth. Endlich sah Acichorius das Vergebliche eines fortgesetzten Sturmes ein und gab das Zeichen zum Rückzug, der aber, in voller Verwirrung angetreten, große Opfer kostete; denn in dem furchtbaren Gedränge stürzten sie über einander hin und wurden im jähen Gewühle zertreten oder fielen ins Meer, wo sie unrettbar verloren in die Sümpfe sanken, so daß zu dem Verluste der Schlacht beträchtlicher Schaden hinzukam; auf griechischer Seite waren nur 40 (?) Todte zu betrauern. Der Ruhm des Tages gebührte den Athenern. Ohne sich um die Bestattung seiner Todten zu bekümmern, zog sich Acichorius in Folge der Niederlage nach Heraclea zurück, wo er den Bel-gius in einem stark befestigten Standlager zurückgelaffen hatte zur Bewachung der geraubten Schätze. Da er wußte, daß die Aetoler die Seele des hellenischen Heeres seien, schickte um sie von demselben zu trennen, eine starke Heeresabtheilung von 40,000 Mann durch Thessalien über das Gebirge nach dem nordöstlichen Aetolien. Mit verheerender Wuth brachen sie ein und hausten in entmenschter Weise in dem wehrlosen Lande; die Gräuel stiegen so hoch, daß Viele freiwillig Hand an sich selbst legten, um der schauderhaften' Grausamkeit zu entgehen. Dieses Mordfest hatte den gewünschten Erfolg, die Verzweiflung im Herzen kehrten die Aetoler heim, um die übrigen Städte zu vertheidigen, welche noch von den Barbaren unberührt geblieben waren, andererseits erhob sich ganz Aetolien: Greise und Frauen ergriffen die Waffen und stürzten sich auf die Raubzügler; als dazu eine Schlacht gegen diese entschied, zogen sie sich unter steter Verfolgung des furchtbar gereizten Volkes zum Sperchius zurück, wo ihnen nur die Nähe des Lagers bei Heraclea einige Ruhe verschaffte, nachdem die Hälfte von ihnen der ätolischen Rache erlegen war. Sie nahmen keinen Theil an dem Delphizuge selbst, sondern stießen zur Nachhut, da Acichorius unterdessen in Phocis eingerückt war. Diesem hatte nämlich ein zweiter Ephialtes den bequemern und gangbarern Fußpfad gezeigt, auf dem einst Hydarnes den Griechen in den Rücken gefallen war; ein dichter Nebel, der vom Meere aufstieg und das Gebirge umhüllte, kam den Galliern trefflich zu Statten, so daß sie von den Phociern, welche den südlichen Paß bewachten, erst in immittelbarer Nähe erblickt wurden; von zwei Seiten von des Feindes Uebermacht eingeschlossen, wären die Griechen rettungslos verloren gewesen, hätte sich nicht die athenische Flotte abermals durch den Meeresschlamm mit
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