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1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. uncounted

1896 - Leipzig : Voigtländer
5. Zur Zeit des Rokoko. Die Zeit des Rokoko lste die der Renaissance ab, welche als Vorbilder die Werke des klassischen Altertums vor Augen gehabt hatte. Der Ausdruck Rokoko wird abgeleitet von dem franzsischen Worte rocaille, das eine Grotte aus Muscheln, Steinen, Korallen bezeichnet. Der Bau- und Dekorationsstil des Rokoko entstand in der ersten Hlfte des 18. Jahrhunderts in Frankreich und heit auch der Stil Ludwigs Xv. Die bekanntesten Baudenkmler des Stils sind das Schlo in Versailles, Friedrichs des Groen Philosophensitz Sanssouci in Potsdam und der Zwinger in Dresden. Den bergang von der Renaissance zum Rokoko bildet der Barockstil, so genannt nach dem italienischen Worte barocco, schiefrund", womit man bald auch das Seltsame, Wunderliche bezeichnete. Dem Rokoko folgte die Herr-schaft des Zopfes, welche an die Stelle der schwlstigen ppigkeit die Steifheit und Nchternheit setzte. Unser Bild zeigt den bergang des Rokoko zum Zopf. Die im Hintergrunde vorberziehenden Soldaten Friedrich Wilhelms I. von Preußen tragen den Zopf, den der König fr seine Krieger vor-geschrieben hatte. Die Unnatur der Zeit tritt in den beiden knstlich verschnittenen Taxusbumen zu Tage. Die Tracht der beim ppigen Mahle versammelten Gesellschaft ist die Rokokotracht. Die Herren hllen das Haupt in wallende Percken, die gewhnlich gepudert sind; auch die oft fuhohe Frisur der Damen war gepudert. Aber die Zeit beginnt zu schwinden. Das von den Wirten begrte Paar zeigt eine einfachere Kleidung, besonders das schlichte Kleid der Frau steht im Gegensatz zu der aufgebauschten Tracht der sie empfangenden Freundin. Der die franzsische ppigkeit nachahmenden Dame" tritt die einfache deutsche Frau" gegenber. Sie wird es vielleicht noch erleben, da ihr Gatte den Zopf ablegt und sein eigenes Haar zur Schau trgt.

2. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. uncounted

1895 - Leipzig : Voigtländer
5. Zur Zeit des Rokoko. Die Zeit des Rokoko lste die der Renaissance ab, welche als Vorbilder die Werke des klassischen Altertums vor Augen gehabt hatte. Der Ausdruck Rokoko wird abgeleitet von dem franzsischen Worte rocaille, das eine Grotte aus Muscheln, Steinen, Korallen bezeichnet. Der Bau- und Dekorationsstil des Rokoko entstand in der ersten Hlfte des 18. Jahrhunderts in Frankreich und heit auch der Stil Ludwigs Xv. Die bekanntesten Baudenkmler des Stils sind das Schlo in Versailles, Friedrichs des Groen Philosophensitz Sanssouci in Potsdam und der Zwinger in Dresden. Den bergang von der Renaissance zum Rokoko bildet der Barockstil, so genannt nach dem italienischen Worte barocco, schiefrund", womit man bald auch das Seltsame, Wunderliche bezeichnete. Dem Rokoko folgte die Herr-schaft des Zopfes, welche an die Stelle der schwlstigen ppigkeit die Steifheit und Nchternheit setzte. Unser Bild zeigt den bergang des Rokoko zum Zopf. Die im Hintergrunde vorberziehenden Soldaten Friedrich Wilhelms I. von Preußen tragen den Zopf, den der König fr seine Krieger vor-geschrieben hatte. Die Unnatur der Zeit tritt in den beiden knstlich verschnittenen Taxusbumen zu Tage. Die Tracht der beim ppigen Mahle versammelten Gesellschaft ist die Rokokotracht. Die Herren hllen das Haupt in wallende Percken, die gewhnlich gepudert sind; auch die oft fuhohe Frisur der Damen war gepudert. Aber die Zeit beginnt zu schwinden. Das von den Wirten begrte Paar zeigt eine einfachere Kleidung, besonders das schlichte Kleid der Frau steht im Gegensatz zu der aufgebauschten Tracht der sie empfangenden Freundin. Der die franzsische ppigkeit nachahmenden Dame" tritt die einfache deutsche Frau" gegenber. Sie wird es vielleicht noch erleben, da ihr Gatte den Zopf ablegt und sein eigenes Haar zur Schau trgt.

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 27

1895 - Leipzig : Voigtländer
27 aufschreiben und so der Vergessenheit entreien. Auch begann er eine deutsche Sprachlehre abzufassen. Den Monaten gab er deutsche Namen." Die Bau-kuust begann sich in greren Werken zu entwickeln; es entstanden der Dom zu Aachen, die Pfalzen zu Aachen und Ingelheim. Ackerbau, Handel und Verkehr wurden gehoben; so wurde zur Befrderung des Handels und Ver-kehrs die Rheinbrcke bei Mainz gebaut Karls Ruhm war so ausgebreitet, da selbst die Könige der Araber in Asien und Afrika ihm durch feierliche Gesandtschaften ihre Ehrfurcht bewiesen. Der groe Kalif Harun al Raschid in Bagdad (aus dem Hause der Abbasiden) lie ihm zu seiner Kaiserkrnung Glck wnschen und schickte ihm einen Elefanten von wunderbarer Gre, kstliche Gewrze, ein prchtiges Zelt und eine Uhr, die durch ihre kunstvolle Einrichtung in Erstaunen setzte. War's 12 Uhr mittags, so sprangen an der einen Seite Thren auf, aus denen 12 Reiter hervorkamen, die auf der andern Seite wieder hineinritten. Karls Gegengeschenke bestanden in Pferden, Jagdhunden, feiner Leinwand und andern Weber-arbeiten, welche die frnkischen Frauen geschickt zu fertigen verstanden. 23. (84.) Karls Lebensweise und Tod. Kaiser Karls Leben" Haider gelehrte Einhard, der amkaiser-lichen Hofe lebte, in einem eigenen Bchlein beschrieben. Dieser schnen und wertvollen Schrift sind die folgenden Mitteilungen entnommen: 1. Karls uere Erscheinung. Karl war von starkem Krperbau und hervorragender Gre, die jedoch das richtige Ma nicht berschritt; denn seine Lnge betrug sieben seiner Fe. Seine Augen waren sehr groß und lebhaft; die Nase ging etwas der das Mittelma. Er hatte schnes weies Haar und ein freundliches, heiteres Gesicht. So bot seine Gestalt, mochte er sitzen oder stehen, eine wrdige und stattliche Erscheinung. Er hatte einen festen Gang, eine durchaus mnnliche Haltung des Krpers und eine helle Stimme, die jedoch zu der ganzen Gestalt nicht recht passen wollte. Be-stndig bte er sich im Reiten und Jagen. Sehr angenehm waren ihm die Dmpfe der heien Quellen. Er bte seinen Leib fleiig im Schwimmen, und keiner that's ihm darin zuvor. Darum erbaute er sich auch zu Aachen eine knigliche Pfalz und wohnte dort in seinen letzten Lebensjahren ohne Unterbrechung bis zu seinem Tode. Er kleidete sich nach vaterlndischer d. h. frnkischer Weise. der dem leinenen Hemd trug er ein Wams und Hosen; die Beine bedeckte er mit Binden, die Fe mit Schuhen; mit einem Pelze von Otter und Marder schtzte er im Winter Schultern und Brust; endlich trug er einen blauen Mantel und stets das Schwert an der Seite, dessen Griff und Gehenk von Gold oder Silber waren. Bei besondern Festlichkeiten trug er ein reich mit Edelsteinen verziertes Schwert. Auslndische Kleidung wies t

4. Das Altertum - S. 96

1907 - Leipzig : Voigtländer
96 Geschichte der Römer. Kriegslager zu Dinöoböna (Wien). Huf dem Kapitol zu Horn steht noch heute sein ehernes Reiter bild. § 61. Die letzten heidnischen Kaiser. Hurt folgte eine lange Reihe meist unwürdiger und grausamer Kaiser. Sie wurden zurrt größten Teil von der Leibwache der Prätorianer oder von den Kriegsheeren eingesetzt und bald wieder entthront und ermordet; man S£f£n‘ nennt sie deshalb Sormtenfcaifer. Durch Sittenverderbnis, Bürgerkriege und (Einfälle deutscher Stämme geriet das Reich in verfall. Decms Decius (um 250) veranstaltete eine allgemeine (Ehristen-Dtocietian Verfolgung. Diocletiärtus (um 300) hob alle republikanischen Einrichtungen auf und führte eine unumschränkte Herrschaft mit orientalischer Soffitte ein, teilte dann aber die Regierung des großen Christen- Re^es mehreren Mitregenten. Zu feiner Zeit fand die letzte und Verfolgung heftigste (Ehristennerfolgung statt. Schließlich legte er die Regierung freiwillig nieder. Nach seiner Abdankung gelangte das Christentum zum Siege; an die Stelle des heidnischen trat ein christliches Römerreich. § 62. Die Kultur der heidnischen Kaiserzeit. 1. Hefterbau, Handel und Verkehr. Immer mehr nahm der Sifigung Großgrundbesitz und die Vernachlässigung des Ackerbaues des zu. Huch die Bemühungen der Kaiser konnten den vernichteten Bauernstand Hefterbaues nieder ins Leben rufen. Dagegen wuchs mit der Vergrößerung des Reiches der Handel. Die rege Schiffahrt des Mittelmeeres und kunstvolle Heerstraßen verbanden die Provinzen des gewaltigen Staates. Sogar die Hipen wurden durch großartige Gebirgsstraßen wegsam gemacht. Deröerbnts 2' Entartung der Frauen. von der zunehmenden Üppigkeit der 5rauen wurden besonders auch die römischen Frauen ergriffen, vergeblich erließen die Kaiser Gesetze gegen Verschwendung und Putzsucht. Mit äußerem Glanze war häufig innere Roheit gepaart; die Frauen der höchsten Kreise sahen im Hmphitheater den Gladiatoren- und Tierkämpfen zu. So kam es, daß römische Frauen, wie Julia (8 57, 6), Messalina und (die jüngere) Hgrippina (§58, 3), vor Sittenlosigkeit und Mord nicht zurückschreckten. 3. Künste und Wissenschaften blühten unter griechischem (Einfluß noch fort.

5. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 59

1907 - Leipzig : Voigtländer
30. Das Schietzpulver. 59 mit Schwert und Lanze oder mit andern hieb- und Stichwaffen. Die Kraft und die Geschicklichkeit des Rrmes entschied den Kampf. Daher war der kriegstchtige, durch seinen Panzer geschtzte Ritter beim Handgemenge stets im vorteil. Wer ihn angreifen wollte, nutzte an ihn herankommen, und war der Rngreifer nicht ebenso gerstet, so unter-lag er im Nahkampfe. Die Ritterburgen, die auf unzugnglichen Helsen standen, galten als uneinnehmbar, denn aus der Ferne konnte man sie nicht angreifen und zerstren. Diese Kampfesweise nderte sich, als das Schietzpulver erfunden war. 2. Dos Schietzpulver. Die Chinesen sollen das Pulver schon vor 1600 Jahren gekannt haben, von ihnen soll es zu den Krabern gekommen und durch diese nach (Europa gebracht worden sein. Allein man verstand wohl, schne Feuerwerke damit zu veranstalten, wutzte es aber noch nicht fr den Krieg zu benutzen. Diesen Gebrauch entdeckte erst der deutsche Mnch Berthold Schwarz, der daher als der Erfinder des Schietzpulvers gilt. (Er beschftigte sich, heitzt es, in seinem Kloster zu Freiburg (in Baden) gern damit, allerlei Stoffe miteinander zu mischen, um dadurch zu neuen (Entdeckungen zu gelangen. (Einst stampfte er Salpeter, Schwefel und holzkohle in einem Mrser und legte einen Stein darauf. Indes war es Rbenb geworden, und der Mnch wollte sich mit Hilfe von Feuerstein und Zunder Licht machen, um besser sehen zu knnen. Da pltzlich blitzte und knallte es, und der Stein vom Mrser schlug krachend gegen die Decke- ein Funken war auf das Pulver gefallen. Erschrocken stand Bertholt) da und staunte der das wunderbare (Ereignis. Er wiederholte seine versuche, und die Wirkung war immer dieselbe. Jetzt machte er die (Erfindung bekannt und zeigte, wie man das Pulver im Kriege zur Zerstrung von Festungsmauern gebrauchen knnte. Man fertigte mrserhnliche Rhren an, die daher auch Mrser genannt werden, schttete in die Mndung Pulver, schob Steine davor und entzndete das Pulver durch ein kleines Loch im Boden. Noch jetzt gebraucht man solche Mrser. Allmhlich verlngerte man sie zu Kanonen, und in diese Donnerbchsen, wie sie genannt wurden, lud man spter statt der Steine eiserne Kugeln von gewaltiger Schwere. Ruch gotz man dnne Rohre, die ein einzelner Mann tragen und leicht regieren konnte. So entstanden die Handfeuerwaffen, die Bchsen und Flinten, die nach und nach immer mehr vervollkommnet wurden. 3. Umgestaltung des Kriegswesens. Durch diese neuen Waffen wurde das ganze Kriegswesen umgewandelt. Was half jetzt den Rittern all ihre Kraft und Gewandtheit, wozu ntzte ihnen der

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 20

1918 - Leipzig : Voigtländer
I e _ 20 — gehaltenem Schild und funkelndem Schwert sprang Herkules auf sie ein, und Kopf um Kopf flog unter seinen raschen sieben herunter. Rber siehe, für jeden abgehauenen Kopf schossen alsbald zwei neue empor, viel gräßlicher noch als die ersten. Da rief er Joläus, daß er mit Feuerbränden die frischen lvunden sengte, so daß kein Haupt mehr hervorwuchs. Nun lag bald das letzte am Boden. Den Rumpf hieb Herkules in Stücke und tauchte seine Pfeile in das giftige Blut, so daß sie hinfort unfehlbar töteten, wen sie trafen. 5. Die Hirschkuh; der erymonthische Eber. Die dritte Krbeit des Herkules war der Fang einer Hirschkuh mit goldnern Geweih und ehernen Füßen. Noch kein Jager, kein Jagdhund hatte das pfeilschnelle Tier ereilen können, Rber Herkules ließ nicht nach: unverdrossen hetzte er es so lange, bis es todmüde niedersank und seine Beute wurde. — Gefährlicher war der vierte Ruftrag, den er ausführte. (Er fing einen (Eber, der in den Klüften des Berges Erqman-thus sein Lager hatte, lud ihn lebendig auf die Schultern und brachte ihn zu Eurqstheus. Rnx ganzen Leibe zitterte der! feigherzige König beim Rnblidt des borstigen Untiers. 6. Der Stall -es Bugias. Sehr sonderbar war die folgende Rufgabe, die er dem Herkules stellte. (Ein andrer König in Griechenland, Ru glas, des (Eurystheus Gastfreund, hatte eine Herde von dreitausend Bindern im Stalle stehen, und der Stall war seit vielen Jahren nicht vom Unrat gesäubert worden. Diese Reinigung sollte Herkules als fünfte Rrbeit an einem einzigen Tage vollbringen. (Es schien ein ganz unmögliches Werk. Rber Herkules wußte sich zu helfen. (Er grub von dem Flusse, der in der Nähe vorbeifloß, einen Kanal bis an die Wände des Stalles, öffnete diese durch breite Löcher, und das in gewaltiger Masse einströmende Flußwasser spülte in kurzer Zeit den Unrat weg. 7. Die slqinphalischenvogel. Sein sechstes Rbenteuer hatte Herkules gegen eine ganze Schar seltsamen Getiers zu bestehen. Rnt See Stqmphälus schwärmte eine große Menge Raubvögel mit ehernen Flügeln, Schnäbeln und Klauen umher, die in der Umgegend großen Schaden taten; diese sollte er verjagen. Herkules verschaffte sich zwei mächtige Klappern, schlug sie zusammen und scheuchte durch das fürchterlich gellende Getöse die Vögel aus ihren Lagern und verstecken hervor, worauf er ihrer viele im Fluge wegschoß, während die andern erschreckt weit über das Meer flogen und niemals wiederkamen. 8. Der Stier von Kreta; die wütenden Rosse. Hierauf

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 79

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 79 — Kriege, die sie unternahmen, führten sie siegreich zu Ende, wurden sie auch dann und wann in einer Schlacht geschlagen, so verzagten sie doch niemals; immer rafften sie sich mit neuer Kraft empor und ließen nicht Eher vom Kampfe ab, als bis die Feinde überwunden waren. 2. Roms Zerstörung Lurch die Gallier (590). Einmal freilich schien Horns Untergang gewiß. (Es waren von dem Volke der ballier, das in dem heutigen Frankreich feine Litze hatte, große kriegerische Scharen über die Hlpen nach Italien gekommen. Bereits hatten sie den Norden des Landes in Besitz genommen und zogen unter %em tapfern Anführer Brennus auf Rom tos. Xdas half es den Römern, daß sie zum Streite gegen die wilden Feinde ausrückten? 3f)r Heer wurde in der Schlacht an der ctltta entscheidend geschlagen (390). Die Stadt schien verloren; keiner wagte sie mehr zu verteidigen, ftur das Kapitol, die Burg der Stadt, bot den erschreckten Be» bohnern eine letzte Zuflucht. Dort schlossen sich alle ein, die nicht die Slucht ergriffen hatten, und erwarteten ängstlich die Feinde. Diese kamen und fanden alle Häuser verlassen, alle Straßen menschenleer; nur aus dem Markte saß auf prächtigen Stühlen eine Reihe vornehmer Greise, entschlossen, den Untergang der Vaterstadt nicht zu überleben. Man wußte nicht, waren es Menschen, waren es Bild= faulen der Götter, so ernst und unbeweglich saßen sie da. Die Gallier standen verwundert still; endlich fuhr einer von ihnen dem vor ihm Wenden Riten in den Bart. Da erhielt er von dem erzürnten Greis einen Schlag mit dem Stabe. Run drangen die Feinde auf die wehr-I°fen Männer ein und stachen sie alle nieder. Dann plünderten sie die Stadt und zerstörten sie gänzlich. Ruch das Kapitol griffen sie an; koch dessen feste Mauern widerstanden ihrem Rnbrmtg. Sie suchten es daher durch List zu erobern. In der Stille der Nacht, da alles droben schlief, kletterten sie zu der Burg empor. Schon war der vorderste auf der Höhe angelangt, ohne daß ein Römer es merkte. Da erhoben, wie die Sage erzählt, plötzlich Gänse ein starkes Geschnatter: die Schläfer erwachten, sahen die Gefahr und warfen die einbringenden Gallier hinab. So wurde das Kapitol gerettet; die Gänse ober wurden seitdem in Rom in hohen (Ehren gehalten. 3. Abzug der Gallier; Camillus. Um endlich die Feinde 05 5u werden, boten ihnen die Römer für ihren Rbzug eine bedeutende Summe Goldes. Die Gallier nahmen das Gold und zogen ab. Frei* ‘lch drückte es den römischen Stolz gar sehr, daß man nur dem Golde, nicht aber den Waffen die Rettung der Stadt verdankte. Daher er-

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 153

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 153 — f ina erreichte das Elend den Gipfel. Napoleon ließ zwei Brücken über den Zlutz schlagen, und die Truppen begannen hinüberzurücken, plötzlich erschienen die Russen und feuerten Schutz auf Schuß in die dichten Hausen. Da entstand eine unbeschreibliche Verwirrung. Alle zugleich wollten sich über die Brücken retten; viele wurden erdrückt und zertreten, viele von den Bädern der wagen und Kanonen zermalmt , viele in den eisigen Strom hinabgedrängt. Endlich brachen die Brücken; Tausende versanken in den Zluten, und alle, die noch am andern Ufer waren, wurden gefangen. Napoleon gab sein Heer verloren und eilte auf einem Bauernschlitten von dannen, um in Paris neue Rüstungen zu betreiben. Seitdem schwand alle Zucht und Ordnung. Soldaten aller Abteilungen liefen bunt durcheinander; jeder dachte nur an die eigne Rettung. Die wenigsten Reiter waren noch beritten; über die gefallenen Pferde stürzten die hungrigen her und verzehrten sie mit Gier. Siel ein Soldat, so rissen ihm seine Kameraden die Kleider vom Leibe, um sich damit Hände und Züße zu umwickeln, hatten sich die halberfrorenen ein Heuer angemacht, so jagten die Kosaken sie in die flucht, oder man fand sie des Morgens als Leichen um die erloschene (Blut geschart. Nur ein armseliger Rest entkam dem Verderben; bis auf einige tausend abgezehrte und zerlumpte Krieger wurde die ganze Armee vernichtet. Das war das Ende des Zeldzuges, der so stolz begonnen worden war. 68. Der Befreiungskrieg. Preußens Erhebung. 1. Der General von York. preutzen hatte Napoleon auf seinen Befehl ein hilfsheer zum Kriege gegen Rußland stellen müssen. Dieses war aber nicht zum Zuge nach Moskau, sondern in den russischen Dstseeprovinzen verwendet worden. Ris sein Führer, der preußische General von t)ork, von der Vernichtung der großen Rrmee hörte, wollte erdferne Truppen nicht ebenfalls dem verderben aussetzen, sondern 'Ö für Preußen erhalten. (Eigenmächtig schloß er mit den Russen den Waffenstillstand bei Tauroggen (30. Dezember 1812), wonach er sich mit seinen Truppen parteilos halten sollte, bis die Entscheidung des Königs einträfe. Dann schrieb der unerschrockene Mann dem König: „(Eurer Majestät lege ich willig meinen Kopf zu Süßen, wenn ich gefehlt haben sollte. Ich schwöre (Eurer Majestät, daß ich auf dem Sandhaufen ebenso ruhig, wie auf dem Schlachtfelde, auf dem ich grau geworden bin, die Kugeln erwarten werde." — Aber auch Me Mahnung fügte er hinzu: ,Jetzt oder nie ist der Moment,

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 62

1918 - Leipzig : Voigtländer
so heilig, daß er sie nie verletzte, nicht einmal im Scherze. Dabei zierte ihn die schönste Bescheidenheit. „Ich habe," so erzählt jemand von ihm, „niemals einen Menschen gesehen, der so viel weiß und so wenig redet, wie Epaminondas." Zern lag ihm jedes ehrgeizige Trachten nach Hintern und Würden. Hatten ihm aber seine Mitbürger eine Stellung übertragen, so verwaltete er sie, mochte sie hoch oder niedrig sein, mit der größten Gewissenhaftigkeit und Treue. Denn er hielt e* für Pflicht, dem vaterlande zu dienen, wo er nur konnte, Rls ihm einst der Perserkönig durch einen Gesandten viel Geld bieten ließ, ufli ihn zu gewinnen, gab er zur Antwort: „wozu das? Will der König etwas von mir, was meinem Vaterlande heilsam ist, so bedarf es seines Geldes nicht; verlangt er aber etwas, das Theben schaden könnte, so hat er nicht Gold genug, um mich zu bestechen. Du aber verlaß sogleich die Stadt, damit du nicht andere verführest!" Huch von reichen Freunden nahm er nie das geringste Geldgeschenk an, so gerne diese den trefflichen Mann aus ihrem Überfluß unterstützt hätten. Und doch war er so arm, daß er nur einen einzigen Mantel hatte. Man fragte ihn einmal, warum er seit einigen Tagen nicht ausgegangen sei. „Mein Mantel ist eben in der Walkmühle zur Reinigung," antwortete er. 3. Peloptöas. (Epaminondas hatte sich einst auf dem Schlacht* selbe in treuer Freundschaft einem feiner Mitbürger, pelopidas, verbunden, während Epaminondas unter der spartanischen Gewaltherrschaft in Theben geblieben war, hatte sich Pelopidas mit einer Rn* zahl Getreuer nach Hthen geflüchtet. Tag und Nacht sann er, wie et feine Vaterstadt von ihren Tyrannen befreien könne, und übte seine Rnhanger beständig in den Waffen. Endlich glaubte er die Gelegenheit günstig und schlich sich mit den Genossen verkleidet nach Theben. Die Tyrannen waren gerade zu einem Festmahle bei einem reichen Thebattc* versammelt. His sie in heiterer Stimmung waren, wollten sie sich von Tänzerinnen in deren Kunst unterhalten lassen. Kaum aber hatten sie sich niedergelassen, da zogen die als Tänzerinnen verkleideten Verschwörer Dolche aus den Gewändern und stießen die Spartaner nieder. Jubelnd freute sich das Volk der wiedergewonnenen Freiheit. Um sie zu verteidigen, ernannte es die beiden Freunde (Epaminondas und Pelopidas zu seinen Führern. 4. Epaminondas' Siege. 3n dem nun beginnenden Kriege mit den Spartanern zeigte sich der edle (Epaminondas als vorzüglicher Feldherr. Mit einem kleinen Heere erfocht er über die Übermacht der gefürchteten Feinde einen glänzenden Sieg (bei Leuktra, 371). Noch

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 69

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 69 — man die Mörser zuuanonen, und in diesevonnerbüchsen, wie sie genannt wurden, lud man später statt der Steine eiserne Kugeln von gewaltiger Schwere. Später machte man auch dünne Rohre, die ein einzelner Mann tragen und regieren konnte. So entstanden die Handfeuerwaffen, die Büchsen und Flinten, die nach und nach immer mehr vervollkommnet wurden. 3. Umgestaltung des Kriegswesens. Landsknechte, urch diese neu erfundenen Waffen wurde das ganze Kriegswesen umgewandelt, was half jetzt den Rittern all ihre Kraft und (Bewandt-W, wozu nützte ihnen der eherne Panzer und der mächtige Speer? Der geringste Fußsoldat konnte sie mit seiner Büchse aus der Ferne erlegen, und durch die Kugeln der Donnerbüchsen sanken die Mauern %er Burgen in Trümmer. Umsonst eiferten die Ritter gegen die Feuergewehre, die sie heimtückische, unehrliche Waffen nannten; sie mußten endlich vor der neuen (Erfindung Schwert und Lanze nieder-und erkennen, daß es mit dem Ritterwesen zu Ende, und daß eine neue Seit im Rnzuge sei. Rn Stelle der Ritterheere traten die Landsknechte, Söldner, die zuerst Kaiser Maximilian „aus dem ande" geworben hatte. Die Landsknechte waren verwegene Gesellen, ote den Krieg als Handwerk betrieben und für jeden zu haben waren, öcr sie bezahlte. Ihre Tracht war phantastisch: geschlitzte Wämser und Pluderhosen,- ihre Bewaffnung bestand teils aus Feuergewehren, teils aus Spießen oder Hellebarden. Sie hatten ihre eigenen Gesetze, öte Artikel". Meuterer, Rusreißer und sonst disziplinlose Gesellen verfielen dem „Recht der langen Spieße". Die Kameraden bildeten cmc ®affe» in die der verurteilte hineingestoßen wurde,- von den ihm entgegenstarrenden Spießen wurde er durchbohrt. Die Landsknecht-We waren in Regimenter eingeteilt, diese in Fähnlein und Rotten, (cm berühmter Landsknechtführer ist Georg von Frunösbera gewesen. 4. Die vuchdruckerkunst. wichtiger noch als die (Erfindung es Schießpulvers ist die der Buchdruckerkunst, die ebenfalls von emem Deutschen gemacht wurde (1440). Lange Seit gab es keine andern als gefchriebene Bücher. Diese wurden meist in den Klöstern verfertigt, in denen sich die Mönche mit dem Bücherabfchreiben beschäftigten; sie waren natürlich sehr teuer. Denn wieviel Seit und Arbeit kostete es, ein einziges Buch abzuschreiben! Daher konnten nur reiche Leute Bücher besitzen. Selbst das Buch der Bücher, die heilige Schrift, war höchst selten: denn eine vollständige Bibel kostete
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