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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 58

1879 - Berlin : Reimer
58 Kypros. weit höheren südlichen (darin ein zweiter Olympos und die Hochgipfel des Aoon, j. Troödes 2000m). Zwischen beiden eine weite sehr fruchtbare Ebene, wie denn auch die Bergabhänge und Vorhügel, namentlich der Südseite, reichen Ertrag an Wein und Früchten, die höheren an Schiffbauholz gewährten, ausserdem metallreich sind, namentlich an Kupfer (Kvnqiog %dxxog, aes cuprium, cuprum). Der Besitz der Insel wurde daher seit sehr alter Zeit von den benachbarten Grossmächten und seefahrenden Völkern erstrebt, von denen die älteren Bewohner (uns unbekannten Stammes) assimilirt worden sind. Zahlreiche phoenikische Colonien, auch im Inneren, scheinen schon seit dem 15. Jahrh. bestanden zu haben, viele derselben wurden von Griechen in Besitz genommen schon vor der um 708 beginnenden assyrischen Oberherrschaft, nach deren Verfall Tyros wieder wenigstens die Südhälfte der Insel beherrscht; auch dem ägyptischen Reiche hat sie unter Amasis 567—40 angehört. Von der persischen Herschaft durch die athenische Seemacht 478 bis 449 befreit, wurde sie seit 410 zu einem fast unabhängigen griechischen Reiche (K. Euagoras von Salamis) vereinigt. Seit der Teilung des Alexander-Reiches den ägyptischen Ptolemäern unterworfen, wurde sie endlich 58 v. Chr. römische Provinz und als solche mit Kilikien vereinigt. *) Ganz verschieden die alt-orientalischen Namen: hebr. Kittim, assyr. Jatnan, ägypt. Kefa. 81. (Städte oder Staten auf Kypros.) Das Inselgebiet war in frühester Zeit unter eine grosse Zahl selbstständiger Fürstentümer geteilt, von welchen bis auf die Zeit der Vereinigung zum griechischen Gesammtstat noch 9 bestanden. Phoenikisch waren davon (also erst seit der ptolemaeisehen Periode hellenisirt) einige bedeutende Städte der Südküste: Kition (wonach die ganze Insel von den Phoe-nikiern und Hebräern Kittim genannt, j. Larnaka), Amathüs (d. i. Hamath „Festung“, j. Palaeo Limisso) und besonders Paphos (j. Bafa), die vorzüglichen Sitze des Cultus der phoenikischen Aschera (griech. Aphrodite); Unter den ebenfalls nach Maassgabe ihrer semitischen Namen ursprünglich phoenikischen, aber schon früh griechisch gewordenen Küstenstädten sind die bedeutendsten die am West- und Ost-Ende der centralen Ebene gelegenen, nur in Ruinen erhaltenen Soloi und Salamis, letztere seit Euagoras Hauptstadt der ganzen Insel, während die kleineren an der Nordküste Lapethos und Keryneia unter dem alten Namen (Lapatho, Tzerina) noch fortbestehen. Auch an der Südküste war Kurion schon in alter Zeit eine griechische Stadt.

2. Leitfaden der alten Geographie - S. 70

1879 - Berlin : Reimer
70 Syrien. 95. Koelesyria „das liohle Syrien“ nannten die griechischen Eroberer zunächst die hochgelegene Einsenkung zwischen dem Lebanon und seinem östlichen Parallelgebirge, dem von ihnen sogenannten 3'Avuxißavoc, deren eine Hälfte als oberes Orontestal nach Norden, die andere nach Süden zwiefach gespalten teils als Tal des Litäni zum Meere, teils als oberstes Jordantal sich absenkt.1) Dann wurde der Name ohne Rücksicht auf strengen Wortsinn auf den ganzen südlichen Teil des eigentlichen (aramäischen) Syriens einschliesslich der östlich vom An-tilibanos sich absenkenden Hochebenen ausgedehnt. In diesen liegt in 600m Meereshöhe eine flache Mulde, durchströmt und mit fruchtbarstem Alluvialboden bedeckt von mehreren aus dem östlichen Gebirgsfusse hervorbrechenden starken Bächen2), daher eine immergrüne Oase inmitten weiter Wüstenumgebung. Die in ihrer Mitte erbaute uralte Stadt Damaskos (hebr. Dammesek, syr. Darmsu/c, arab. Di?neschk) hat daher zu allen Zeiten eines der grössten Bevölkerungscentren Vorderasiens und vor der Eroberung durch die Assyrer 810 v. Chr. den Sitz eines bedeutenden aramäischen Reiches, unter persischer Herrschaft die Hauptstadt der syrischen Satrapie gebildet. Wieder seit dem Zerfall des Seleukidenreiclies Sitz eines unabhängigen Fürstentums (angeblich einer aus Arabien erobernd eingedrungenen Dynastie), wurde sie mit ihrem grossen Gebiete erst von Trajanus 105 n. Chr. dem römischen Reiche einverleibt. Nächst Damaskos erhob sich zur bedeutendsten Handelsstadt in diesem südöstlichen Syrien das inmitten der grossen Wüste in einer quellreichen Oase gelegene Palmyra (syrisch Tadmör, d. i. Palmenort, nach hebr. Tradition von Salomo zur Zeit der grössten Ausdehnung des judäischen Reiches bis an den Euphrat gegründet), besonders blühend im 3. Jahrh. n. Chr. unter einer arabischen Dynastie, die während der inneren Wirren des Römerreiches ganz Syrien von hier aus beherrschte, aber 272 durch K. Aurelianus ihr Ende fand.'') x) Die Namen für diesen Landstrich: hebr.-plioen. Bilcä (lat. Lucca), arab. j. Bjcä'a bedeuten einfach „Tal“. Alte Städte darin auf der Wasserscheide selbst nahe der Litani-Quelle Jbaalbelc, uralter Name, von den Griechen nach der dort verehrten Hauptgottheit Hliov-noxis, Heliopolisi genannt (prachtvolle Ruinen des Sonnentempels aus dem 2. Jahrh. n. Chr.); “ vor dem Nordende des Tales am Orontes Hemesa {tu Kfxiou, j. Horns) mit dem Cultus derselben Gottheit, im 1. Jahrh. n. Chr. Sitz einer arabischen Dynastie, erst im 2. Jahrh. römisch. 2) Der bedeutendste, im A. T. Amana ,,der immerwährende“ genannt, j. arab. Bdrada ,,der kalte“, heisst schon bei den späteren Griechen aber gewöhnlich wegen der durch ihn verbreiteten Fruchtbarkeit Xqvgoqqous ; die flachen Sumpfseen, in welche er und seine Parallelbäche sich nach Erschöpfung des grössten Teiles ihres Wassers durch zahlreiche abgeleitete /

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 27

1859 - Lübeck : Rohden
Iii. §. 4. Unglaube und sittliches Verderben der Aegypter. 27 Aufwallungen einer finstern Grausamkeit vorzuwerfen hat. In kühler staatsmännischer Ueberlegung und unter Zustimmung seines ganzen Volks beschließt er die himmelschreiende Greuelthat. Aus den Denk- mälern finden sich genug ähnliche Beweise solch stolzer Härte gegen die Gefangenen und Ueberwundenen. Die Sieger lassen sich die abgeschnittenen Hände oder andere Glieder der Besiegten einzeln zu- zählen und aufnotiren. Ließ doch Sesostris die unterworfenen Könige vor seinen Wagen spannen! In allen ihren Reden findet sich die ungemessenste Hoffart wieder. Sie selber, die Könige, sind Götter, ja Götter dienen ihnen, und die ganze Natur gehorcht ihren Winken. Da kann es uns denn nicht Wunder nehmen, was vom Menephtes (Amenophis), dem Sohn des vielberühmten Ramses, erzählt wird, der nach seines Vater Tode den Pharaonenstuhl bestieg. Eben das ist nämlich der König, der in gottlosem Trotz, in rasender Wildheit, in hartnäckiger Verstocktheit gegen Gott kämpft, wie die heilige Geschichte (2 Mos. 3—14) in ausführlicher und erschüttern- der Weise berichtet, und der endlich mit aller seiner Herrlichkeit in den Fluthen des rothen Meeres unterging (1314 v. Ehr.). Selbst heidnische Schriftsteller schildern uns den Pharao Meneph- tes als einen überinüthigen, gottlosen, dafür auch mit Blindheit ge- straften König. Hat sich Gott je an einem Land und Volk als der lebendige Gott, der Rächer und Richter seines Volkes in unmißver- stehbarer Weise geoffenbart, so war es an diesem König und seinen Weisen und allen seinen Unterthanen geschehen. Man sollte meinen, sie hätten es mit Händen greifen können, daß sie es mit dem allmäch- tigen Gott zu thun hatten. Und sie begriffen es auch, das Volk, die Weisen, selbst der König (2 Mos. 8, 19. 10, 7. 11,3. 12, 33. 36). Aber darin gerade zeigte sich der hochmüthige Trotz des widergött- lichen Sinns, daß er auch dem erkannten Gotte zu widerstehen wagte, daß er der göttlichen Allmacht seine menschliche Ohnmacht entgegen- stellte, und, immer wieder zu Boden geworfen, immer wieder in größerer Erbitterung auf die Füße sprang, und nicht eher abließ, als bis er zu Grunde gegangen war. Die Geschichte dieses beispiellosen Kampfes zwischen dem allmächtigen Gott und einem verstockten mensch- lichen Gewalthaber, die vorbildliche Geschichte aller nachfolgenden anti- christlichen Mächte, muß man in der heiligen Erzählung selbst Nach- lesen, sie verträgt keine ungeweihte Darstellung. Es scheint doch, als wenn das gewaltige Ereigniß einen tiefen Eindruck aus die Aegypter gemacht habe, als wenn die Regierung des nächstfolgenden König Ramses Iii. (Rhampsinit) einen etwas maßvollern, gottesfürch- tigern Charakter gehabt habe. Aber dieser heilsame Eindruck kann nicht lange vorgehalten haben. Schon unter seinen nächsten Nachfol- gern sank das ägyptische Reich in Lurus und Unthätigkeit und ging allmälig mit immer schnelleren Schritten rückwärts, bis es nach einer

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 69

1859 - Lübeck : Rohden
* Vii. §. L. Entstehung und früheste Erscheinung des asiatischen Weltreichs. 60 reiches allezeit hinderte, hatte in den weiten Gebieten zwischen dem kaspischen Meer und dem persischen Busen sich von Alters her eine Herrschermacht festgesetzt, welche eine große Anzahl verschiedener Völker, Könige und Geschlechter unter ihrem Scepter vereinigte und über ein buntscheckiges, aus vielen Sprachen und Nationen zusam- mengestücktes Reich ihre Befehle und Einwirkungen ausgehen ließ. Ein solches Reich nennen wir mit jetzt allgemein angenommenem Namen ein Weltreich. Das älteste Weltreich hatte seinen Mittelpunkt und Schwerpunkt in den genannten Gegenden am Eufrat und Tigris, und die Städte Ninive, Babylon, Susa waren nach einander die Sitze der jedesma- ligen Herrscher. Denn die Gestalt, die Ausdehnung, das Herrscher- volk und die Herrscherfamilie dieses Weltreichs wechselten oft, wie- wohl Kern und Wesen im Ganzen dasselbe blieb. In späteren Jahr- hunderten rückte dies Weltreich viel weiter nach Westen vor und veränderte dadurch seinen Charakter, mischte sich mit dem occidenta- lischen Wesen unter griechisch-macedonischer Herrschaft und verpflanzte sich endlich ganz nach dem Occident hinein im römischen Reich. Von diesen Wandlungen der heidnischen Weltmacht erhalten wir im Daniel 2 und 7 eine wunderbar großartige Darstellung. Aber das assyrische Reich, als zur Zeit des Daniel schon vergangen, wird in jenen Ca- piteln nicht mehr erwähnt. Es brauchte auch nicht erwähnt zu wer- den, weil es ja in seinem ganzen innern Wesen noch mit dem ba- bylonischen eins, und das babylonische nur eine Fortsetzung des assy- rischen Weltreichs ist. Da aber, wo die Zahl aller auf einander folgenden Weltmächte genau angegeben werden soll, wie Apok. 13 und 17, werden, statt der vier Weltmonarchieen bei Daniel, sieben gezählt: eine Zahl, die nur dann herauskommt, wenn auch das assy- rische als eine besondere Form des asiatischen Weltreichs anerkannt wird. Die früheste Entwicklungsgeschichte dieses uralten Weltreichs ist eben so dunkel und unklar, wie die Urgeschichte des Gottesreichs (Israel) klar und offenbar ist. Denn was aus dem sündlichen Boden des gottentfremdeten Völkergewirres aufsteigt (die Schrift nennt es Völ- kermeer), vermag nur das von Gott geschärfte und erleuchtete Auge eines heiligen Sehers sofort in seiner Eigenthümlichkeit und Bedeutung zu erkennen und in seiner Schilderung auf entsprechende Weise wieder- zugeben. Wie kein unerleuchtetes Auge den leisen Anfang des Reiches Gottes in der Ausführung Abraham's nach Canaan würde erkannt oder auch nur geahnt haben, eben so wenig vermochte es die Anfangs- punkte und Entwicklungsepochen des großen Weltreichs zu unterschei-

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 96

1859 - Lübeck : Rohden
96 Vili. §. 8. Wiederabfall der Könige Babel's von dem lebendigen Gott. §. 8. Wiederabfall der Könige Babel's von dem lebendi- gen Gott. Von dem Tode Nebueadnezar's (561) bis zum Untergang seineö Geschlechts und der Zerstörung der babylonischen Weltherr- schaft verflossen noch 23 Jahr. Es war nur eine Gnadenfrist, denn der Untergang Babylon's war bereits lange zuvor beschlossen. Mochte auch Israel noch so verschuldet und gottlos gewesen sein, mochte auch Assur und Babel nach dem. Rath und Willen Gottes das Strafur- theil an ihnen vollstreckt haben, so war doch Babylon eben so sehr wie Assur im Uebermuth des eignen Herzens an das Zerstörungs- werk gegangen. Da mußte der Herr der ganzen Welt zu erkennen geben, daß nicht die Unwiderstehlichkeit der Sieger, sondern allein der Rathschluß des Herrn Jerusalem vernichtet habe, und daß die Hand des Herrn auch jetzt noch nicht verkürzt sei, seinem Volke zu helfen und Rache zu üben an dessen Feinden. Wie deshalb Assur's Unter- gang rasch auf Eamaria's Zerstörung gefolgt war, so folgte jetzt Babel's Untergang rasch auf Jerusalem's Zerstörung. Das hatte schon 200 Jahr zuvor Jesajas verkündigen müssen (Jes. 47; vgl. Jes. 13. 14. 21, 9) und hatte dabei alle Weisen und Sternseher in Babylon herausgefordert, ob sie etwa auch das Schicksal ihres Volkes und Reiches vorhersehen und sagen könnten? War damals ja doch noch gar kein Gedanke an die Oberherrschaft Babel's über Assur und die Zerstörung Jerusalem's durch die Chaldäer. Aber wer Ohren hatte für des Herrn Wort, der sollte es Alles erfahren, auf daß, wenn es nun geschehe, er wisse warum und wozu, und was dar- auf folgen werde. Hundert Jahr schwieg dann, die Weissagung wi- der Babel. Aber als sie nun dastand in allem ihren Stolz und allem ihren Geiz, in all ihrer Ueppigkeit und all ihrer Härte gegen die Besiegten, die große Weltbeherrscherin, da ertönten die Drohungen der Propheten schärfer, gewaltiger auf's Neue, und bestätigten und verschärften die alte Verkündigung, die fast vergessen war. Ja noch mehr: nachdem Jeremias die schwere Last über Babel's Haupt ge- wälzt hat (Jer. 50 und 51), gebietet er dem Sera ja, alle diese Worte in Babel selber aus dem Buche vorzulesen, und dann einen Stein an das Buch zu binden und es in den Eufrat zu werfen, und zu sprechen: also soll Babel versenkt werden und nicht wieder auf- kommen. Aber in Babel war kein Erschrecken und Bußethun, wie zu Jonas Zeiten in Ninive. Auch die heilsamen Eindrücke, welche N e bu- ca due zar's Edict vielleicht gemacht hatte, waren bei dem großen Haufen bald wieder verschwunden, und nach dem Bericht aller Heid-

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 75

1859 - Lübeck : Rohden
Vil §. 5. Auflösung des Zehnstämmereichs durch Affur (720 v. Ehr.). 75 in die göttliche Leitung der Weltgeschicke immer von höchster Wichtig- keit. Denn wir ersehen daraus, daß obgleich der Herr diese Heiden- reiche ihre eignen Wege gehen läßt und stch ihren irregeleiteten Augen gänzlich entzogen hat, er doch mit göttlichem Erbarmen über ihre Ent- wickelung wacht. Wo ihr Weg sich allzusehr in Bosheit verkehrt und er genöthigt ist, mit seiner Zornesruthe zuzuschlagen, da kann er es doch nicht über das Herz bringen, sie ungewarnt und unvorbereitet zu überfallen, sondern holt aus dem fernen Gottesvolk, welches ja aller Welt ein Segen sein soll, den faulen widerspenstigen Knecht her- bei, der noch den letzten Warnungsruf muß ergehen lassen. Warum aber will dieser Knecht nicht gehen und die Botschaft ausrichten? Weil er selber nichts lieber gewünscht hätte als die Zerstörung Ninive's. Er will nicht Ursach werden ihrer Rettung und Erhaltung. Denn vor seinem prophetischen Blicke liegt ja schon die jammervolle Zukunft Jsrael's ausgebreitet, und er weiß, daß es seiner Selbständigkeit be- raubt, gefangen und zerstreut werden soll unter die Heidenvölker durch Niemand anders als durch die Könige von Ninive, von Assur (vgl. Jes. 10, 5). Wie merkwürdig aber, daß Ninive wirklich der Stimme des Pro- pheten Gehör giebt, daß der König selbst der Erste ist mit dem Sün- denbekenntniß und der Umkehr „von dem bösen Wege und dem Frevel seiner Hände." Welch eine Macht des Gewissens, welch eine Furcht vor Gott! Man wird unwillkürlich an die Geißlersahrten des Mittel- alters erinnert. Der Herr selbst hält diese Buße der Niniviten den Juden als ein anklagendes Beispiel vor Augen (Luc. Ii, 30. 32). Und wenn wir aufmerken, treffen wir auch im Lauf der folgenden Jahrhunderte in diesem östlichen Weltreich immer einen tiefen Respect vor dem lebendigen Gott und seinen Boten. Da wo die Assyrer z. B. dem König Hiskia Vorhalten, daß sein Gott ihm nicht helfen werde, sagen sie nicht etwa, daß sein Gott nichtig sei, sondern daß das Volk Israel selber ihn verlassen und beleidigt, und daß Gott selber den Assyrern befohlen habe, wider Jerusalem herauf zu ziehen (Jes. 36, 7.10). Wir erkennen schon hier, daß dies mit semitischen Bestandtheilen so stark versetzte Ostreich von ganz anderer Gottesfurcht erfüllt ist, als jenes hamitische Mizraim mit seiner selbsterwahlten Weisheit. Dort hieß es umgekehrt: wer ist der Herr, deß Stimme ich hören müßte, ich weiß nichts von dem Herrn, will auch Israel nicht ziehen lassen (2 Mos. 5, 2). Solcher Ton trotziger Lästerung tritt uns, wenigstens in der ältern Zeit, in Asien nie entgegen. §. 5. Auflösung des Zehnstammereichs durch Assur (720 v. Chr.). Der Zustand der Schwache, in welchen das assyrische Reich durch diese Revolution versetzt war, kann nicht lange gewährt haben. Schon im folgenden Jahrhundert (nach 800) finden wir Medien wieder unter

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 77

1859 - Lübeck : Rohden
Vii. §. 5. Auflösung bei Zkhustämmereichs durch Assur (720 v. Chr.). 77 gesetzt, weshalb der Herr sie habe in die Hände ihrer Dränger gegeben und sie unter die Heiden zerstreut. Schon Arnos 6, 14 und Jes. Io, 5 war hervorgehoben, daß Gott selbst die Assyrer herbeigerufen habe zur Züchtigung des Reichs Ephraim. Auffallend dabei ist und wohl zu bemerken, daß gerade der letzte König von Samaria, Hosea, besser gewesen zu sein scheint als alle seine Vorgänger. Denn bei ihm allein findet sich der mildernde Zusatz: er that was dem Herrn übel ge- fiel, doch nicht wie die Könige Israel, die vor ihm gewesen waren. Wir werden diese Bemerkung noch öfter in der Geschichte machen, daß gerade die Könige, in deren Regierungszeit die lan.ge drohenden Straf- gerichte Gottes zum Ausbruch kommen, nicht die schlechtesten sind. Dar- aus soll aller Welt sichtbar werden, daß Gott nicht eben um der augen- blicklichen Schlechtigkeit eines einzelnen Königs willen ein Land und Volk zu Grunde richtet, sondern um der bis an den Rand gehäuften Schuld des ganzen Landes willen, und daß er die Sünden der Väter heimsuchet an den Kindern. Auch unter den in die Gefangenschaft geführten zehn Stämmen Jsrael's gab es noch fromme Seelen. Das Buch Tobias liefert Zeug- niß davon. Die wurden alsbald die Prediger der Gerechtigkeit in dem heidnischen Lande, dahin sie verpflanzt waren, und der Rathschluß Got- tes, durch das zerstreute und geknechtete Judenvolk mitten in den weiten Gebieten des heidnischen Weltreichs seinen Namen verkündigen zu lassen, und sie als ein Salz zu gebrauchen unter dem faulenden Ge- schlecht der Götzendiener, fing an in Erfüllung zu gehen. Ja im Mit- telpunkt der ungeheuren Weltmacht (wenn wir der alten Ueberlieserung folgen) und aus den Gefangenen selbst, stand der gewaltige Bußpredi- ger und Prophet auf, Nah um, der mit noch feurigerer Zunge als einst Jonas dem Reiche Assur und der Weltstadt Ninive das Zorn- gericht Gottes ankündigte, ob all ihres Frevels, Hochmuths und Gott- losigkeit. Höchst merkwürdig ist noch, daß obgleich die Gegend, wohin die zehn Stämme gebracht worden sind (das heutige Curdistan), in 2 Kön. 17, 6 genau genug bezeichnet ist, dennoch die Nachkommen dieser Kin- der Israel nicht wieder haben aufgefunden werden können, so viel auch in neuerer Zeit nach ihnen gesucht, und so tief nach Asien hinein (bis nach China hin) zerstreute Judencolonieen sich vorfinden. Aber auch hier gilt das Wort: was vor Menschen verborgen ist, ist vor Gott offenbar. Denn mit der allerbestimmtesten Zusage verheißt der Herr durch den Propheten Ezechiel 37, 15 ff., daß auch diese in die assyrische Gefangenschaft abgeführten Kinder Joseph (Ephraim und Manasse) sammt allen ihren Genossen dereinst wieder zurückgeführt werden sollen in das Land ihrer Väter und das nach Salomo's Zeit getrennte Juda und Israel alsdann wieder zusammengefügt sein wird zu Einem Volk und Reich unter dem einigen ewigen König David. So wird auch Offb. 7 die Versiegelung aller dann noch auf Erden le- benden Gottesknechte aus deu zwölf Stämmen ausführlich und unmiß- verstehbar beschrieben.

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 104

1859 - Lübeck : Rohden
104 Ix. §. 3. Judenthum und Parsismus. kerfamilie*), welche unter Japhet's Geschlecht im südlichen und westli- chen Asien und in Europa zunächst unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht. Die Arier, welche Indien, die Orusländer und Iran erober- ten, die Stammväter der Griechen, der Germanen, vielleicht auch der keltischen Völker, lebten lange Zeit in patriarchalischer Weise als krie- gerische Hirtenstämme auf den Hochebenen Westasiens, bis sie in die einzelnen für sie bereiteten Länder hinabstiegen. Ihre religiösen Vor- stellungen sind unmittelbar aus den Erinnerungen an die ältesten Of- fenbarungen, die bis auf No ah's Zeiten gingen, geflossen. Im Ge- gensatz zu den hamitischen Culturvölkern, welche alsbald die Gottheit in's Fleisch zu ziehen suchten und das Bild des unsichtbaren Gottes in ein Bild verwandelten, das ihnen gleich sei, verabscheuten sie allen Bilderdienst. Sie hatten zwar den höchsten Gott mit einer Menge untergeordneter Gottheiten (Engel) umgeben und dachten sich die gu- ten Lichtgötter des Himmels in beständigem Kainpf mit den bösen Gei- stern der Nacht und der Dürre; aber sie behielten stets eine tiefe Ehr- furcht vor der Reinheit und Heiligkeit der höchsten Gottheit und stellten sich zur Aufgabe, zu gleicher Reinheit emporzudringen. Auch in ihrer Verunstaltung bot diese altarische Lichtreligion noch eine Fülle von Berührungspunkten mit dem Glauben eines Daniel. Aber schwerlich würde sie sich so lange in dieser verhältnißinäßigen Reinheit erhalten haben, wenn nicht kurz vor den Zeiten des Daniel eine Reformation, eine Reinigung mit ihr vorgenommen wäre. Schon früher, in grauen Zeiten, soll ein Zarathustro oder Zerduscht (Zoroaster) gelebt haben, der die arischen Vorstellungen in diejenigen Formen brachte, die sich nachher in Baktrien, Medien und Persien eingebürgert haben. Aber es wird uns auch von einem andern Zerduscht erzählt, der zwischen 600 und 500 ausgetreten sei und die Religionsbücher der Meder, die heilige Zendavesta, zum Abschluß brachte und den alten Lehren wiederum eine frische Färbung gab. Dieser Zerduscht stammte auö der ehemals assyrischen Provinz Aderbeidschan, derselben, wohin größtentheils die von Salmanassar weggeführten Israeliten gebracht wurden. Das Volk Israel war also ohne Zweifel der Canal, durch welchen der Herr den späteren arischen Geschlechtern die neue Klarheit und religiöse Erkenntniß zusührte, welche als zoroastrische Religion oder Parsismus uns bekannt geworden ist. Darin hatten sich die heidnischen Lehrer freilich nicht finden können, daß derselbe hei- lige Gott eben sowohl Herr und Herrscher über die sündige Welt, wie über die Welt der guten Geister sei, daß der Satan zugleich Unterthan und Rebell wider Gott sein könne. Deshalb hatten sie den Satan, den Obersten der bösen Geister, unter dem Namen Ah- riman als unabhängigen und selbständigen Schöpfer und Herrn aller bösen Creatur, neben den Ormuzd, den Schöpfer und Herr aller guten Creatur, gestellt. Also zwei Götter und zwei Reiche lehrten sie, *) Neuere Forscher wollen, daß sie in Medien und Persien mit tatarischen Be- standtheilen gemischt gewesen sei.

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 105

1859 - Lübeck : Rohden
Ix. §. 4. Die zurückgebliebenen Juden in Babylon. 105 die mit einander im Kampf sind. Der Mensch aber isi zwischen Beide gestellt, gehört halb dein guten, halb dem bösen Reiche an, und hat bis zum Tode unablässig zu kämpfen, daß er das Böse von sich abthue, um ganz dem Reich des Ormuzd zu gehören. Denn rein muß er sein (nach persischer Lehre) in Gedanken, Worten und Werken, wenn er den Höllenqualen des „Duzakh" entgehen will. Weil aber am Ende der böse Ahriman die ganze Welt zu überwinden droht, so wird Gott einen Sosiosch (Heiland, Erlöser) senden, der die Welt und die Menschen reinigt, zum Guten zurückführt und auf einer rei- nern schönern Erde ein Reich ewiger Seligkeit für die Menschen stiftet. Wie deutlich tritt hier die Bekanntschaft des Parsismus mit den alten jüdischen Verheißungen von einem Messias hervor. Auch was er von der allgemeinen Auferstehung lehrt, von dem Gericht nach dem Tode, von der Wohnung der Seligen, ferner von den guten und bösen Geistern (Fervers und Dews), von den Sühn- und Reini- gungsmitteln, von der Nothwendigkeit des immerwährenden Gebets und viel dergleichen, schließt sich augenscheinlich an die alttesiamentlichen Lehren und Offenbarungen an. Freilich ist immer noch genug mensch- licher Beisatz zu merken, wohin wir besonders rechnen die Verwechs- lung der creatürlich schädlichen Wesen (reißende, giftige Thiere und Pflanzen u. s. w.) mit dem sittlich Bösen, der Sünde; und sodann die Verehrung des Ormuzd unter dem Bilde des Feuers. Dies war also die Staatsreligion des persischen Weltreichs, die Vorstufe der reinen und göttlichen Religion des Alten Testaments, welche nun wie- der im Tempel zu Jerusalem geübt werden sollte. §. 4. Die zurückgebliebenen Juden in Babylon. Daß die Juden sich unter einer so wohlwollenden Regierung, inmitten einer verhältnißmäßig so reinen und verwandten Religion nicht sehr unglücklich gefühlt haben, läßt sich wohl denken. In all den weiten Ländern und Provinzen des medisch - persischen Reichs konnten sie ungestört sich verbreiten, Land bauen, Handel treiben, hantiren und gewinnen, ohne Belästigung von artßen zu fürchten. Deshalb ist es nicht so sehr ju verwundern, daß als nun die könig- liche Erlaribniß zur Rückkehr nach Jerusalem gegeben wurde, nur der bei Weitem kleinste Theil der gefangenen Juden aus Babylon zurückkehrte nach dem heiligen Lande. Es gehörte ja in der That eine große Verlerignung alles irdischen Wohlseins, Besitzes und ru- higen Genusses daztl, wenn diese nun seit zwei Menschenaltern in den Städten und auf dem Lande ansässigen Familien plötzlich ihr Hab und Gut veräußern, aus ihrer Gewohnheit und Bequemlichkeit scheiden, auf ihre bisherigen Erwerbsmittel verzichten und nach einem weit entfernten, wüstgelegenen Lande auswandern, eine zerstörte Stadt wieder aufbauen und gegen feindliche Nachbarn nach allen Seiten

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 107

1859 - Lübeck : Rohden
Ix. §. 5. Gottes Wort über das Perserreich. 107 Bücher des Alten Testaments gesammelt und ihre Kenntniß durch kun- dige Lehrer unter dem Volk verbreitet; dort war die Erwartung der baldigen Ankunft des verheißenen Messias. Wie ganz anders sah es unter den zurückgebliebenen, mitten unter dem heidnischen Volk zerstreuten Juden in den übrigen persischen Län- dern aus! Das Buch Esther liefert den traurigen Beweis, wie weit die Herzen und Gedanken dem lebendigen Gottesbewußtsein entfremdet wurden. Nicht ein einziges Mal kommt in dem ganzen Buche der Name Gottes vor. Fasten ist die einzige Vorbereitung für den gefahr- vollen Gang, den Esther zu thun hat. Wie trübe und dumpf ihre Resignation ist, ergiebt sich aus dem trostlosen Wort: komme ich um, so komme ich um; und wie schreckliche Rachgier gegen die heidnischen Widersacher sie erfüllt, aus der Zahl der durch die Juden in sämmtli- chen Theilen des Reichs erschlagenen Heiden. Ohne Zweifel werden viele fromme Seelen von solchem Frevelwerk ihre Hände rein gehalten, ohne Zweifel werden viele einen lebendigen Glauben und Zeugenmuth bewahrt haben. Aber so viel wenigstens ersieht man klar genug aus der genannten Erzählung, daß das Salz in großer Gefahr stand, dumm zu werden. §. 5. Gottes Wort über das Perserreich. Fragen wir nun, was das Wort Gottes uns über die Bedeu- tung und Natur des persischen Weltreichs an die Hand giebt, so sind wir zuerst verwundert, zu hören, daß das Perserreich (die silberne Brust der Regentensäule) für geringer erklärt wird als das goldene Haupt (Dan. 2, 39). An Umfang war es jedenfalls größer, wie ja auch Brust und Arme einen größern Umfang einnehmen als das Haupt. An Glanz, Reichthum, Pracht und Ueppigkeit stand es jenem mindestens gleich. An religiöser Erkenntniß stand es sogar über ihm, denn die zoroastrische Religion stand ja ohne Zweifel weit über dem babylonischen Baalsdienst. Also in welcher Beziehung war das Per- serreich, oder um es gleich faßlicher auszudrücken Cores geringer als Nebucadnezar? Die Antwort darauf giebt Dan. 7, 4 und 6. Wir haben die Stelle schon betrachtet. Der Löwe, welcher dort den Nebucadnezar abbildet, bekommt ein menschlich Herz, wird von der Erde aufgehoben und verliert seine thierische Gestalt. Aber der Bär, das Sinnbild des Cores und seines Reichs, erfährt keinerlei solche Verwandlung. Im Gegentheil, er scheint in seinem thierischen Wesen nur noch bestärkt zu werden, da ihm zugerufen wird: stehe auf und friß viel Fleisch. Also bei Nebucadnezar war die Anbetung des wahrhaftigen Gottes wirkliche Herzenssache geworden. Bei Cores aber walteten trotz seiner bessern Erkenntniß, seinem natürlichen Wohlwollen und
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