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1. Allgemeines und Deutsches Reich - S. 83

1905 - Berlin : Süsserott
83 nur 2/7 Dampfer, 5/7 sind Segelschiffe, die allerdings jetzt auch ganz aus Eisen und Stahl in gewaltigen Abmessungen hergestellt werden und hauptsächlich Massengüter (landwirtschaftliche Rohstoffe, Kohlen, Erze u. s. f.) zu niedrigen Frachtsätzen befördern. — Mit dieser Handelsflotte folgt Deutschland im Range gleich hinter Groß- britannien, so daß es die Union und Frankreich überflügelt hat. Den gewaltigen Aufschwung verdankt der deutsche Schiffsverkehr zunächst der Wiedererrichtung des Deutschen Reiches, dann der Er- werbung der Kolonien, insbesondere der Handelsstützpunkte in der Südsee und in Ostasien, zum größten Teil endlich der fast bei- spiellos dastehenden Entwicklung der heimischen Industrie. Auch ist an dieser Stelle die Erstarkung unserer Seemacht zu nennen, die deutschen Handel und deutsche Interessen überall nachdrücklich ver- tritt. (China, Venezuela, Haiti.) 2. Die Ostsee. Während die Ostsee zur Zeit der Hansa das am meisten be- fahrene Meer war, ist ihre heutige Bedeutung für den Verkehr im Verhältnis zur Nordsee oder gar zum Atlantischen Ozean gering. In ihrem östlichen Teile ist sie, besonders an der Küste, mehrere Monate mit Eis bedeckt. (Lage, Salzgehalt!) Trotzdem versucht man mit Hilfe von Eisbrechern, d. h. sehr stark gebauten spitzen Dampfern, den Schiffsverkehr ausrecht zu erhalten. — In den Verkehr und Handel auf der Ostsee teilen sich alle Userstaaten; der deutsche Anteil ist naturgemäß der größte. (Gründe: Fluß- mündungen und brauchbare Häfen, starkes Einfuhrbedürfnis.) Neben Stettin, Danzig und Königsberg kommen auf deutscher Seite noch die Städte Lübeck mit seinem Vorhafen Travemünde und Kiel und in zweiter Linie Rostock, Wismar und Flensburg in Betracht. Lübeck hat gegen früher viel verloren, strebt aber wieder mächtig vorwärts, (Elbe-Trave-Kanal) um seinen alten Rang unter den Ostseeplätzen wieder einzunehmen. Es ttnterhält Dainpferlinien nach Kopenhagen, Stockholm und Petersburg sowie nach der Nordsee und New L)ork. Geschadet hat ihm zugunsten Kiels der Bau des Nord-Ostseekanals. (Warum?) Dieses hat einen herrlichen Hafetl und ist Hauptflottenstation in der Ostsee. Eine wichtige Dampfer- linie verbindet es mit Korsör aus Seeland. (Schnellste Verbindung Deutschlands mit Kopenhagen.) Ebenso wichtig ist die Linie Saßnitz- 6*

2. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 71

1830 - Berlin : Reimer
71 Kehren wir aus dem baltischen Meere zurück nach der Nordsee und gehen vom Eingänge des Skagcrracks gerade gegen Süden, so treffen wir an der Nordküste des Vestlandcs, d. i. also an der südlichen Seite der Nordsee D. den Dollart, unter 53^° N. Breite und 24^o £. Länge; cs ist ein Golf von geringer Erstrek- kung, der durch eine weite Oeffnung mit der Nordsee irr Verbindung steht und mehr eine breite Flußmündung als ein Mccrestheil ist. — Westlich vom Dollart, un- gefähr 20 Meilen entfernt, trifft man E. die Zuyder Zee (sprich Saüder Sec, d. h. südliche See), ein Busen, der in der Richtung von N. nach S. 2o Meilen lang ist und in seiner größ- ten Breite Io-Meilen zahlt. Gegen N. wird er von einer Inselrcihe begranzt, die sich längs dem Vestlaude bis in die Gegend der Dollart-Oeffnung erstreckt. So reich an Gliedern die Nordsee auf ihrer Ost- seite ist, so arm darau ist ihre Westseite, da, wo sie von der Insel Großbritannien bcgränzt wird. Hier bemerken wir nur das Peut land Frith (d. h. Meerenge), welches unter etwa 58j° N. Br. gelegen die nordwärts gelegene Gruppe der Orkney Inseln von Großbritannien trennt. Auf der Ostküste der zuletzt ge- nannten großen Insel bildet die Nordsee vier Buchten, die von N. nach S. gezählt folgendermaßen heißen: Murray Bai, Bai von Forth, das Wash (d. h. Sumpf, Pfütze) und die Themse Bucht. In ihrem südwestlichsten Winkel steht die Nordsee durch eine Meerenge, Pas de Calais oder Straße von Dover- genannt, mit einem zweiten Gliede des atlantischen Oceans in Verbindung, mit 2) dem Kanäle., Seine Länge beträgt 75 Meilen in der Richtung von No. nach Sw. D>,e Breite ist sehr- abwechselnd; am geringsten ist sie im Pas de Calais selbst, wo sie nur 21 tausend Fuß beträgt, dann aber nimmt sie schnell zu bis auf 22 Meilen, um abermals abzunehmen bis auf 11 Meilen, was zwischen dem Kap de la Hague, auf der Küste des europäischen Vestlandcs gelegen, und dem 'an der großbritannischen Küste liegenden Portlandspitze Statt v

3. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 521

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
58. Der Bürgerkrieg in Nordamerika. 521 und Geschicklichkeit ihm das allgemeine Vertrauen in hohem Grade erworben hatten. Ehe dies geschah, zeigten sich noch einmal die Nach- theile der Zersplitterung der Kräfte in recht schlagender Weise bei drei vereinzelten Expeditionen in den ersten Monaten des Jahres 1864, von denen die eine gegen Florida, die zweite gegen Alabama resp. Mo- bile und die dritte gegen das Quellgebiet des rothen Flusses in der Nordwestecke von Louisiana gerichtet war. Als General Grant den Oberbefehl über die ganze Kriegsmacht des Nordens erhalten hatte (Anfangs März), stellte er die Operationen auf den untergeordneten Kriegsschauplätzen gänzlich ein und zog die Truppen nach den entscheidenden Punkten zusammen, um zwei größere Unternehmungen auszuführen: dies war einmal die Ueberwältigung der Armee des Generals Lee und die Einnahme von Richmond durch die Potomac-Armee in Verbindung mit einer neu gebildeten, die sich bei Chattanooga unter dem Befehl des Generals Sherman sammeln sollte; sodann der Durchbruch des feindlichen Centrums, durch das Vordringen der Armee von Georgien in die bisher noch vom Kriege verschont gebliebenen Staaten am Golf von Mexico, wo die militäri- schen Etablissements zerstört und so dem Süden die Mittel des Krieges entzogen werden sollten. Grant hatte der Potomac-Armee für den bevorstehenden Feldzug die Hauptaufgabe zugedacht. Er überschritt mit derselben den Ra- pidan, gegenüber der mit dichtem Buschwerk bedeckten sog. „Wilder- neß", wo er glaubte, daß Lee am wenigsten einen Uebergang erwar- ten würde; aber des letztern Feldherrntalent bewährte sich aufs Neue in glänzender Weise dadurch, daß er die Absicht des Gegners sofort erkannte und ihn nöthigte, sich mitten in der Wildniß, in einem Terrain zu schlagen, in welchem er seine Ueberlegenheit nicht ver- werthen konnte. So begann denn am 5. Mai jene Reihe von Schlach- ten, welche den Mai 1864 zu dem denkwürdigsten Monate des ganzen Krieges gemacht haben. Vom 5. —12. Mai dauerten die Kämpfe fast ununterbrochen fort in einem schwer zu durchdringenden Gebüsch, wo von der beiderseits starken Artillerie nicht einmal Gebrauch gemacht werden konnte. Dennoch war der Verlust, bloß durch Gewehrfeuer, auf beiden Seiten außerordentlich (der der Unirten 25,000 Mann, der der Conföderir- ten 18,000 Mann) und stand in gar keinem Verhältnisse zur Er- folglosigkeit dieser Kämpfe. Grant zog die Besatzungen der nördlich vom Potomac gelegenen Plätze an sich und ging, so verstärkt, schon am 18. wieder zur Offensive über, Anfangs ohne Erfolg, doch bald (20. — 24.) zwang er die Conföderirten durch Umgehung ihres rechten Flügels, ihre Stellung bei Spottsylvania aufzugeben und eben so durch einen zweiten Flankenmarsch ihre befestigte Stellung zwischen North- und South-Anna zu verlassen. Unter endlosen, meist blutigen, aber wenig entscheidenden Gefechten gelangte er bis vor Petersburg (im Süden von Richmond), vertrieb auch die Conföderirten aus den

4. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 522

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
522 58. Der Bürgerkrieg in Nordamerika. äußeren Vertheidigungs-Linien dieser Stadt, wurde aber (18. Juni) bei wiederholtem Angriff auf die inneren Werke mit großem Verluste zurückgeschlagen. Dadurch ermuthigt, wagte Lee nochmals die Offen- sive, indem er 25,000 Mann durch das Shenandoah-Thal in Ma- ryland einrücken und sie näher als je an die Werke von Washington Vordringen ließ, wodurch auch Grant genöthigt wurde, eine Abtheilung nach dem Potomac zurückzusenden. Doch bestand der Vortheil der Conföderirten hauptsächlich nur in reicher Beute, die sie dem erschöpf- ten Süden zubrachten; denn als General Sheridan mit einer Armee von 30,000 Mann sich bei Winchester aufstellte, mußten sie Mary- land räumen. Die zweite Aufgabe, welche sich Grant gestellt hatte, in das In- nere Georgiens vorzudringen und da die seit dem Beginn des Krie- ges errichteten Fabriken und Militär-Etablissements, welche die Mittel zur Fortsetzung des Kanipfes boten, zu zerstören, war dem General Sherman (früher Commandant von Vicksburg) zugefallen. Diese Ausgabe war eine der schwierigsten, welche einem der Unions-Generäle bisher gestellt worden war; denn er mußte mitten in ein ihm unbe- kanntes, unwegsames, sparsam bevölkertes und unfruchtbares, von vielen Flüssen durchschnittenes Land eindringen, ohne zu wissen, ob es der Regierung zu Richmond nicht möglich sein werde, die Bevöl- kerung des Südens zu einer allgemeinen Erhebung zu bewegen. Zu Grant's Nachfolger im Commando über das Mississippi- Departement ernannt (14. März), concentrirte Sherman die drei Armeen des Centrums, und zwar die Cumberland-, die Tennessee- und die Ohio-Armee, in der Umgegend von Chattanooga (etwa 80,000 Mann). Unter meist siegreichen Gefechten (bei Resaca 14. Mai, bei Dallas 28. Mai) drang er gegen Atlanta vor, einen wichtigen Kno- tenpunkt mehrerer Eisenbahnen. Die Unzufriedenheit der conföde- rirten Armee mit ihrem Führer, Johnston, hatte einen so hohen Grad erreicht, daß die Regierung zu Richmond es für geboten erachtete, den Oberbefehl dem General Hood zu übertragen, dessen Unterneh- mungsgeist ihm die besondere Zuneigung der Armee erworben hatte. Sherman hatte aus wiederholten Recognoscirungen die Ueberzeugung gewonnen, daß ein directer Angriff auf die feindlichen Werke von Atlanta von zweifelhaftem Erfolge sein werde und selbst eine regel- rechte Belagerung nur wenig Aussicht auf Erfolg habe, so lange sich sein tüchtiger Gegner im Besitz der südlich von Atlanta sich ver- einigenden Eisenbahnen (nach Montgomery und nach Macon) befinde. Von Ende Juli bis Ende August dauerten die hartnäckigen Kämpfe um den Besitz der Bahnen. Als Hood erfuhr, daß es Sherman ge- lungen war, beide Bahnen zu zerstören, gab er am 1. September den Befehl, Atlanta in der folgenden Nacht zu räumen und sämmt- liche Pulvermagazine in die Luft zu sprengen; eben so ließ er die noch vorhandenen (83) Eisenbahnwaggons mit Munition beladen und anzünden, die Locomotiven aber dadurch zerstören, daß man sie mit

5. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 323

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
54. Die englische Republik. 323 pflanzte die Bevölkerung ganzer Gebiete in andere Gegenden von Irland, und es ist gewiß, daß sogar Tausende von irländischen Kindern nach Westindien geführt und dort meistens in Tabaks- und Zuckerplantagen als Sclaven untergebracht worden sind. Karl kam nach Schottland auf Fahrzeugen, welche der Prinz von Dramen ihm lieh. Die vorwiegende Partei in Schottland sträubte sich gegen die von Süden her drohende Idee der Volkssouverainetät und wollte noch einmal dem monarchischen Systeme in England und selbst in Irland Eingang verschaffen. Als das englische Parlament Krieg gegen Schottland beschloß, trat Fairfax zurück und Cromwell erhielt den Oberbefehl. Zwei Armeen so sonderbarer Art, wie sie die Geschichte selten gesehen — eigentlich zwei religiöse Secten — manövrirten mehrere Wochen in dem Höhenlande östlich von Edinburg gegen einander, die eine um ihren König und ihre Kirche, die andere um Freiheit ohne Kirche und ohne König zu vertheidigen. Beide hielten sich für die Auserwählten des Herrn, den sie um Sieg anflehten. Mit weiser Zögerung vermied Leslie, der schottische Heerführer, die Schlacht, hielt sich in seinen verschanzten Pässen und auf den Höhen, während der Feind durch Unkenntniß der Landschaft, Entbehrung und Krankheit litt und in seinen Communicationen mit England bedroht war. Cromwell suchte schon den Rückweg, ohne ihn finden zu können, als der Ausschuß des schottischen Parlamentes wider Leslie's Willen eine Schlacht beschloß, damit der Feind nicht entrinne. Freudig überrascht rief Cromwell: „Sie kommen herab, der Himmel hat sie in unsere Hand gegeben." Nach seinem Siege bei Dunbar (3. Sept. 1650) rückte er in Edinburg ein. Nichts desto weniger ward Karl am 1. Januar 1651 durch die Royalisten zu Scone gekrönt. Schon war Cromwell in das Herz von Schottland bis Perth vorwärts gedrungen, als Karl eine kühne Diversion wagte und mit 11,000 M. England zu erreichen trachtete. Cromwell ließ 5000 M. unter General Monk zurück und folgte mit 10,000 Karl nach. Dieser proclamirte beim Eintritt in England eine vollständige Amnestie, mit Ausnahme von drei Personen: von Cromwell, Bradshaw und von Coke, der im Processe seines Vaters als öffentlicher Ankläger aufgetreten war. In Worcester ward Karl als König von England ausgerufen. Wenn er jetzt rasch auf London drang, so näherte er sich seinen mächtigsten und kühnsten Anhängern, die inzwischen auch Zeit gewonnen hatten, sich vorzubereiten. Der Beschluß aber ging dahin, den Feind zu Worcester zu erwarten, also mit etwa 16,000 M., worunter einige Tausend Engländer, sich mit den Veteranen Cromwell's zu messen, der überall Verstärkungen an sich gezogen hatte, die ihn bis auf 30,000 M. brachten. Es war der Jahrestag (3. Sept.) seines Sieges bei Dunbar, an welchem Cromwell in der Schlacht bei Worcester die Königlichen ohne viel kriegerische Kunst vernichtete. Dieser Tag verwandelte den geschlagenen König in einen heimatlosen Flüchtling, auf dessen Fahndung das Parlament 1000 Pfund 21*

6. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 449

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
48. Der zweite Krieg um Schleswig-Holstein. 449 der dänischen Armee (25,000 M.) und 80 Geschützen besetzt. Das österreichische Corps nebst den preußischen Garden unternahm es, das Dane-werk in der Fronte anzugreifen und den Feind hier zu fesseln, während das preußische Corps die Stellung der Dänen im Osten beim Fischerdorfe Miffunde an der Schlei „öffnen" sollte. Eine dreistündige Kanonade gegen die Schanzen von Missunde (2. Febr.) und ein Versuch, dieselben zu erstürmen, hatten, zum Theil durch Nebel gehindert, keinen anderen Erfolg, als daß man die Stärke der feindlichen Stellung erprobte. Das österreichische Armeecorps unter dem Feldmarschall-Lieutenant Freiherrn von Gab lenz, der sich früher (1848—1849) in Italien und Ungarn ausgezeichnet hatte, war unter kleineren Gefechten bis zum Danewerk vorgedrungen, fand dasselbe aber von den Dänen verlassen. Denn de Meza hatte die Instruction, den Kampf um die keineswegs ganz fertige Vertheidigungsstellung nicht so weit zu führen, daß dadurch „das Dasein des Heeres compromittirt werde". Da aber seine Armee, abgesehen von der mangelhaften Organisation, viel zu schwach war, und die Eroberung des Danewerks nur eine Frage der Zeit sein konnte, so zog er es vor, sich mit ungeschwächtem Heere in die zweite Vertheidigungslinie (Düppel) zurückzuziehen. Auf dem Rückzüge entspann sich unweit Flensburg — kaum 1v* Meile nördlich von Jdstedt, wo sich 1850 die Geschicke des Landes ent schieden hatten (s. S. 368) — ein Arriere-Garden-Gesecht bei Oeversee (6. Febr.), welches zu Gunsten der Oesterreicher endete. b. Belagerung und Erstürmung der Düppeler Schanzen. Die Ostküste Schleswigs hat mehrere tiefe Meereseinschnitte, durch welche vorspringende Halbinseln gebildet werden; die nördlichste derselben zwischen dem Flensburger und Apenrader Meerbusen, heißt das Sunde-witt. Ihre abgestumpfte Spitze (im Südosten) am Alsensund enthält die Düppelberge, einen von einzelnen Kuppen überragten Höhenzug (250'), welche schon 1849 (s. S. 366) den Sachsen und Baiern so viel Blut gekostet hatten, daß die Soldaten sie das „Blutloch" nannten. Seitdem war der Rücken dieses von Natur festen Höhenzuges durch eine Doppelreihe von (7 und 3) Schanzen mit außerordentlicher Kunst fester gemacht und mit allerlei Annäherungshindernissen (Pallisadenreihen, Eggen, Wolfsgruben, Spitzpfählen, Drahtnetzen) ausgestattet worden. Beide Flügel dieser „Düppelstellung" waren an das Meer gelehnt und durch die Flotte (Kanonenboote) geschützt, auch deckten im Rücken derselben zwei Brückenköpfe die Schiffbrücken zwischen dem Sundewitt und der Insel Alsen. Bei der geringen Ausdehnung der Linie (3000 Schritt) war die Durchbrechung ungleich schwieriger, als bei der (11 Meilen langen) Danewerk-Position, die Vertheidigung ungleich leichter. Am 9, Febr. rückten die ersten preußischen Bataillone unter dem Pütz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken. Iv. 2. Aufl. / 29

7. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 521

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
58. Der Bürgerkrieg in Nord-Amerika. 521 legenheit nicht verwerthen konnte. So begann denn am 5. Mai jene Reihe von Schlachten, welche den Mai 1864 zu dem denkwürdigsten Monate des ganzen Krieges gemacht haben. Vom 5—12. Mai dauerten die Kämpfe fast ununterbrochen fort in einem schwer zu durchdringenden Gebüsch, wo von der beiderseits starken Artillerie nicht einmal Gebrauch gemacht werden konnte. Dennoch war der Verlust, blos durch Gewehrfeuer, auf beiden Seiten außerordentlich (der der Unirten 25,000 M., der der Conföderirten 18,000 M.) und stand in gar keinem Verhältnisse zur Erfolglosigkeit dieser Kämpfe. Grant zog die Besatzungen der nördlich vom Potomac gelegenen Plätze an sich und ging, so verstärkt, schon am 18. wieder zur Offensive über, Anfangs ohne Erfolg, doch bald (20.-24.) zwang er die Conföderirten durch Umgehung ihres rechten Flügels, ihre Stellung bei Spottfylvania aufzugeben und eben so durch einen zweiten Flankenmarsch ihre befestigte Stellung zwischen North-und South-Auna zu verlassen. Unter endlosen, meist blutigen, aber wenig entscheidenden Gefechten gelangte er bis vor Petersburg (im Süden von Richmond), vertrieb auch die Conföderirten aus den äußeren Vertheidigungslinien dieser Stadt, wurde aber (18. Juni) bei wiederholtem Angriff auf die inneren Werke mit großem Verluste zurückgeschlagen. Dadurch ermuthigt, wagte Lee nochmals die Offensive, indem er 25,000 M. in Maryland einrücken und sie näher als je an die Werke von Washington vordringen ließ, wodurch auch Grant genöthigt wurde, eine Abtheilung nach dem Potomac zurückzusenden. Doch bestand der Vortheil der Conföderirten hauptsächlich nur in reicher Beute, die sie dem erschöpften Süden zubrachten; denn als General Sheridan mit einer Armee von 30,000 M. sich bei Winchester aufstellte, mußten sie Maryland räumen. Die zweite Aufgabe, welche sich Grant gestellt hatte, in das Innere Georgiens vorzudringen und da die seit dem Beginn des Krieges errichteten Fabriken und Militär-Etablissements, welche die Mittel zur Fortsetzung des Kampfes boten, zu zerstören, war dem General Sherman (früher Commandant von Vicksburg) zugefallen. Diese Aufgabe war eine der schwierigsten, welche einem der Unions-Generale bisher gestellt worden war; denn er mußte mitten in ein ihm unbekanntes, unwegsames, sparsam bevölkertes und unfruchtbares, von vielen Flüssen durchschnittenes Land eindringen, ohne zu wissen, ob es der Regierung zu Richmond nicht möglich sein werde, die Bevölkerung des Südens zu einer allgemeinen Erhebung zu bewegen. Zu Grant's Nachfolger im Commando über das Mississippi-Depar-tement ernannt (14. März), concentrirte Sherman die drei Armeen des Centrums, und zwar die Cumberland-, die Tennessee- und die Ohio-Armee, in der Umgegend von Chattanooga (etwa 80,000 M.). Unter meist siegreichen Gefechten (bei Resaca 14. Mai, bei Dallas 28. Mai) drang

8. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 229

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
37. Karl I. und das englische Parlament. 229 gleichkam, eine Begeisterung, stärker als die ihrige, und eine Disciplin zu bekämpfen, wie sie ihnen gänzlich gebrach. Bei Nascby fand (14. Juni 1645) das erste große Treffen zwischen den Royalisten und der reorga- nisirten Armee der Häuser statt. Der Sieg der Rnndköpfe war voll- ständig und entscheidend. In rascher Folge kamen ihm andere Triumphe nach. In wenigen Monaten war die Autorität des Parlaments voll- ständig über das ganze Königreich festgestellt. Karl floh zu den Schotten und ward von ihnen seinen englischen Unterthancn ausgeliefert. Schon als der Ausgang des Krieges noch zweifelhaft war, hatten die Häuser den Primas hinrichten lassen und, innerhalb des Bereiches ihrer Autorität, den Gebrauch der Liturgie verboten. Als der Kampf vorüber war, wurde das Werk der Neuerung und Rache mit noch größerem Feuer fortgesetzt. Die meisten Glieder des alten Clerus wurden aus ihren Pfründen verjagt, große Besitzungen der Krone, der Bischöfe und der Capitel eingezogen und entweder anderweit verliehen oder versteigert. Während aber die Häuser in solcher Anwendung ihrer Autorität begriffen waren, entging sie plötzlich ihren Händen. Sie war erlangt worden, indem eine Gewalt ins Leben gerufen ward, die nicht be- schränkt werden konnte. Im Sommer 1647, etwa zwölf Monate, nachdem der letzte feste Platz der Cavaliere sich dem Parlament unter- worfen hatte, ward das Parlament genöthigt, sich feinen eigenen Sol- daten zu unterwerfen. Dreizehn Jahre folgten, während deren Eng- land, unter verschiedenen Namen und Formen, in der That durch das Schwert regiert ward. Was Cromwell's Armee auszcichnete, war die strenge Sittlichkeit und Gottesfurcht, welche alle Reihen durchdrang. Aber die englische Nation niederznhalten, war selbst für diese Armee keine leichte Aufgabe. Kaum ward der erste Druck militärischer Tyrannei gefühlt, als das Volk, zu solcher Knechtschaft noch nicht reif, heftig zu widerstreben be- gann. Aufstände brachen selbst in solchen Grafschaften aus, die während des letzten Krieges am unterwürfigsten gegen das Parlament gewesen waren. Ja, das Parlament selbst verabscheute seine Vertheidiger mehr als seine alten Feinde und verlangte nach einem Vergleiche mit Karl. In Schottland war zu derselben Zeit eine Coalition zwischen den Roya- listen und einer großen Anzahl von Presbyterianern gebildet, welche die Lehren der Independenten mit Abscheu betrachteten. Zuletzt brach der Sturm aus. Es gab Ausstände in Norfolk, Suffolk, Essex, Kent, Wales. Die Flotte ans der Themse zog plötzlich die königliche Flagge auf und bedrohte die südliche Küste. Eine große schottische Macht über- schritt die Grenze und rückte in Lancashire ein. Aber das Joch der Armee war nicht auf diese Weise abzuschütteln. Während Fairfax die Aufstände in der Nachbarschaft der Hauptstadt unterdrückte, schlug Oliver Cromwell die Insurgenten von Wales und, ihre Schlösser in Ruinen zurücklasscnd, rückte er gegen die Schotten. Seiner Truppen waren, im Vergleich zu den Angreisenden, wenig, aber er war nicht

9. Die Geschichte der letzten 50 Jahre (1816 - 1866) ; in abgerundeten Gemälden - S. 521

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
58. Der Bürgerkrieg in Nordamerika. 521 und Geschicklichkeit ihm das allgemeine Vertrauen in hohem Grade erworben hatten. Ehe dies geschah, zeigten sich noch einmal die Nach- theile der Zersplitterung der Kräfte in recht schlagender Weise bei drei vereinzelten Expeditionen in den ersten Monaten des Jahres 1864, von denen die eine gegen Florida, die zweite gegen Alabama resp. Mo- bile und die dritte gegen das Quellgebiet des rothen Flusses in der Nordwestecke von Louisiana gerichtet war. Als General Grant den Oberbefehl über die ganze Kriegsmacht des Nordens erhalten hatte (Anfangs März), stellte er die Operationen aus den untergeordneten Kriegsschauplätzen gänzlich ein und zog die Truppen nach den entscheidenden Punkten zusammen, uni zwei größere Unternehmungen auszuführen: dies war einmal die Ueberwältigung der Armee des Generals Lee und die Einnahme von Richmond durch die Potomac-Armee in Verbindung mit einer neu gebildeten, die sich bei Chattanooga unter dem Befehl des Generals Sherman sammeln sollte; sodann der Durchbruch des feindlichen Centrums, durch das Vordringen der Armee von Georgien in die bisher noch vom Kriege verschont gebliebenen Staaten am Golf von Mexico, wo die militäri- schen Etablissements zerstört und so dem Süden die Mittel des Krieges entzogen werden sollten. Grant hatte der Potomac-Armee für den bevorstehenden Feldzug die Hauptaufgabe zugedacht. Er überschritt mit derselben den Ra- pidan, gegenüber der mit dichtem Buschwerk bedeckten sog. „Wilder- neß", wo er glaubte, daß Lee am wenigsten einen Uebergang erwar- ten würde; aber des letztern Feldherrntalent bewährte sich aufs Neue in glänzender Weise dadurch, daß er die Absicht des Gegners sofort erkannte und ihn nöthigte, sich mitten in der Wildniß, in einem Terrain zu schlagen, in welchem er seine Ueberlegenheit nicht ver- werthen konnte. So begann denn am 5. Mai jene Reihe von Schlach- ten, welche den Mai 1864 zu dem denkwürdigsten Monate des ganzen Krieges gemacht haben. Vom 5. —12. Mai dauerten die Kämpfe fast ununterbrochen fort in einem schwer zu durchdringenden Gebüsch, wo von der beiderseits starken Artillerie nicht einmal Gebrauch gemacht werden konnte. Dennoch war der Verlust, bloß durch Gewehrseuer, auf beiden Seiten außerordentlich (der der Unirten 25,000 Mann, der der Conföderir- ten 18,000 Mann) und stand in gar keinem Verhältnisse zur Er- folglosigkeit dieser Kämpfe. Grant zog die Besatzungen der nördlich vom Potomac gelegenen Plätze an sich und ging, so verstärkt, schon am 18. wieder zur Offensive über, Anfangs ohne Erfolg, doch bald (20. — 24.) zwang er die Conföderirten durch Umgehung ihres rechten Flügels, ihre Stellung bei Spottsylvania aufzugeben und eben so durch einen zweiten Flankenmarsch ihre befestigte Stellung zwischen North- und South-Anna zu verlassen. Unter endlosen, meist blutigen, aber wenig entscheidenden Gefechten gelangte er bis vor Petersburg (im Süden von Richmond), vertrieb auch die Conföderirten aus den

10. Die Geschichte der letzten 50 Jahre (1816 - 1866) ; in abgerundeten Gemälden - S. 522

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
522 58. Der Bürgerkrieg in Nordamerika. äußeren Vertheidigungs-Linien dieser Stadt, wurde aber (18. Juni) bei wiederholtem Angriff auf die inneren Werke mit großem Verluste zurückgeschlagen. Dadurch ermuthigt, wagte Lee nochmals die Offen- sive, indem er 25,000 Mann durch das Shenandoah-Thal in Ma- ryland einrücken und sie näher als je an die Werke von Washington vordringen ließ, wodurch auch Grant genöthigt wurde, eine Abtheilung nach dem Potomac zurückzusenden. Doch bestand der Vortheil der Confvderirten hauptsächlich nur in reicher Beute, die sie dem erschöpf- ten Süden zubrachten; denn als General Sheridan mit einer Armee von 30,000 Mann sich bei Winchester aufstellte, mußten sie Mary- land räumen. Die zweite Aufgabe, welche sich Grant gestellt hatte, in das In- nere Georgiens vorzudringen und da die seit dem Beginn des Krie- ges errichteten Fabriken und Militär-Etablissements, welche die Mittel zur Fortsetzung des Kampfes boten, zu zerstören, war dem General Sherman (früher Commandant von Vicksburg) zugefallen. Diese Ausgabe war eine der schwierigsten, welche einem der Unions-Generäle bisher gestellt worden war; denn er mußte mitten in ein ihm unbe- kanntes, unwegsames, sparsam bevölkertes und unfruchtbares, von vielen Flüssen durchschnittenes Land eindringen, ohne zu wissen, ob es der Regierung zu Richmond nicht möglich sein werde, die Bevöl- kerung des Südens zu einer allgemeinen Erhebung zu bewegen. Zu Grant's Nachfolger im Commando über das Mississippi- Departement ernannt (14. März), concentrirte Sherman die drei Armeen des Centrums, und zwar die Cumberland-, die Tenneffee- und die Ohio-Armee, in der Umgegend von Chattanooga (etwa 80,000 Mann). Unter meist siegreichen Gefechten (bei Resaca 14. Mai, bei Dallas 28. Mai) drang er gegen Atlanta vor, einen wichtigen Kno- tenpunkt mehrerer Eisenbahnen. Die Unzufriedenheit der conföde- rirten Armee mit ihrem Führer, Johnston, hatte einen so hohen Grad erreicht, daß die Regierung zu Richmond es für geboten erachtete, den Oberbefehl dem General Hood zu übertragen, dessen Unterneh- mungsgeist ihm die besondere Zuneigung der Armee erworben hatte. Sherman hatte aus wiederholten Recognoscirungen die Ueberzeugung gewonnen, daß ein directer Angriff auf die feindlichen Werke von Atlanta von zweifelhaftem Erfolge sein werde und selbst eine regel- rechte Belagerung nur wenig Aussicht auf Erfolg habe, so lange sich sein tüchtiger Gegner im Besitz der südlich von Atlanta sich ver- einigenden Eisenbahnen (nach Montgomery und nach Macon) befinde. Von Ende Juli bis Ende August dauerten die hartnäckigen Kämpfe um den Besitz der Bahnen. Als Hood erfuhr, daß es Sherman ge- lungen war, beide Bahnen zu zerstören, gab er am 1. September den Befehl, Atlanta in der folgenden Nacht zu räumen und sämmt- liche Pulvermagazine in die Lust zu sprengen; eben so ließ er die noch vorhandenen (83) Eisenbahnwaggons mit Munition beladen und anzünden, die Locomotiven aber dadurch zerstören, daß man sie mit
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