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1. Geschichtsbilder - S. 231

1903 - Berlin : Süsserott
— 231 Goethe. Schiller, Nach dem Dreißigjährigei: Kriege wurde das Französische die Umgangssprache der vornehmen Welt. Die deutsche Sprache ward mit Fremdwörtern durchsetzt. Friedrich der Große hatte wenig Sinn für deutsche Sprache und Bildung, er sprach und schrieb am liebsten srauzösisch. Aber seine deutschen Taten gaben den Anstoß zum Wiedererwachen der deutschen Dichtkunst, welche zu Ende des l 8. Jahrhunderts ihre höchste Vollendung erfuhr. Schon zur Zeit Friedrichs des Großen trat ein großer Dichter auf, der fromme Klopstock (1724—1803). Sein berühmtestes Werk ist der „Messias". — Gotthotb Ephraim Lessing (1729—1781) kämpfte gegen die Herrschaft der französischen Sprache und fchrieb das erste deutsche Lustspiel „Minna von Barnhelm", sowie das Drama: „Nathan der Weise". — Auch Johann Gottfried von Herder (1744 — 1803) gehört zu den Bahnbrechern des geistigen Lebens im 18. Jahrhundert. — Die beiden größten Dichter sind aber Goethe und Schiller. Johann Wolfgang von Goethe ist am 28. August 1749 zu Frankfurt a, M. geboren. Durch große Dichtungen schuf er sich einen berühmten Namen. Der Großherzog Karl August vou Sachsen-Weimar zog ihn an seinen Hos. In Weimar ist Goethe am 22. Mürz 1832 gestorben. Sein tiefsinnigstes Werk ist der „Faust". — Friedrich von Schiller, geboren am 10. November 1759, ist der Lieblingsdichter des deutschen Volkes. Er hat viele herrliche Gedichte und geschichtliche Dramen geschrieben. Sein Meisterwerk ist „Wallenstein", daneben sind zu nennen: „Wilhelm Teil", „Maria Stuart", ,,Jungfrau von Orleans" 2c. Schiller schloß mit Goethe einen Freunbschaftsbuud und zog nach Weimar. Hier starb er am 9. Mai 1805. Den beiden Dichtern ist ein gemeinsames Denkmal ut Weimar errichtet worden. Die Tonkunst ward durch große Meister gepflegt: Johann Sebastian Bach in Leipzig, Händel in Hannover, später in England, Mozart, Beethoven, Haydn, Gluck in Wien. Die Baukunst stand unter dem französischen Einfluß des Rokokostils. Die Bauwerke, Möbel uni) sonstige Hausgeräte wurden mit vielen Schnörkeln und Verzierungen überladen. 6. Kirche und Schule. — Statt des Glaubens au das geoffenbarte Wort kam in der Kirche ein öder Vernunftglanbe (Rationalismus) zur Herrschaft. Jefmehr man das Volk „aufklären" wollte, desto leerer würden die Gotteshäuser. Nur wenige fromme Seelen lasen nach wie vor fleißig in der Bibel, hielten ihre häuslichen Morgen-und Abendandachten und besuchten die Kirche. Das Schulwesen machte merkliche Fortschritte. Die ©täbte rechneten es sich zur Ehre an, eine gute Schule zu besitzen. Der Unterricht in beu Landschulen ließ zu wünschen übrig. Berühmt waren die Landschulen des Domherrn von Rochow in der Mark.

2. Allgemeines und Deutsches Reich - S. 83

1905 - Berlin : Süsserott
83 nur 2/7 Dampfer, 5/7 sind Segelschiffe, die allerdings jetzt auch ganz aus Eisen und Stahl in gewaltigen Abmessungen hergestellt werden und hauptsächlich Massengüter (landwirtschaftliche Rohstoffe, Kohlen, Erze u. s. f.) zu niedrigen Frachtsätzen befördern. — Mit dieser Handelsflotte folgt Deutschland im Range gleich hinter Groß- britannien, so daß es die Union und Frankreich überflügelt hat. Den gewaltigen Aufschwung verdankt der deutsche Schiffsverkehr zunächst der Wiedererrichtung des Deutschen Reiches, dann der Er- werbung der Kolonien, insbesondere der Handelsstützpunkte in der Südsee und in Ostasien, zum größten Teil endlich der fast bei- spiellos dastehenden Entwicklung der heimischen Industrie. Auch ist an dieser Stelle die Erstarkung unserer Seemacht zu nennen, die deutschen Handel und deutsche Interessen überall nachdrücklich ver- tritt. (China, Venezuela, Haiti.) 2. Die Ostsee. Während die Ostsee zur Zeit der Hansa das am meisten be- fahrene Meer war, ist ihre heutige Bedeutung für den Verkehr im Verhältnis zur Nordsee oder gar zum Atlantischen Ozean gering. In ihrem östlichen Teile ist sie, besonders an der Küste, mehrere Monate mit Eis bedeckt. (Lage, Salzgehalt!) Trotzdem versucht man mit Hilfe von Eisbrechern, d. h. sehr stark gebauten spitzen Dampfern, den Schiffsverkehr ausrecht zu erhalten. — In den Verkehr und Handel auf der Ostsee teilen sich alle Userstaaten; der deutsche Anteil ist naturgemäß der größte. (Gründe: Fluß- mündungen und brauchbare Häfen, starkes Einfuhrbedürfnis.) Neben Stettin, Danzig und Königsberg kommen auf deutscher Seite noch die Städte Lübeck mit seinem Vorhafen Travemünde und Kiel und in zweiter Linie Rostock, Wismar und Flensburg in Betracht. Lübeck hat gegen früher viel verloren, strebt aber wieder mächtig vorwärts, (Elbe-Trave-Kanal) um seinen alten Rang unter den Ostseeplätzen wieder einzunehmen. Es ttnterhält Dainpferlinien nach Kopenhagen, Stockholm und Petersburg sowie nach der Nordsee und New L)ork. Geschadet hat ihm zugunsten Kiels der Bau des Nord-Ostseekanals. (Warum?) Dieses hat einen herrlichen Hafetl und ist Hauptflottenstation in der Ostsee. Eine wichtige Dampfer- linie verbindet es mit Korsör aus Seeland. (Schnellste Verbindung Deutschlands mit Kopenhagen.) Ebenso wichtig ist die Linie Saßnitz- 6*

3. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 71

1830 - Berlin : Reimer
71 Kehren wir aus dem baltischen Meere zurück nach der Nordsee und gehen vom Eingänge des Skagcrracks gerade gegen Süden, so treffen wir an der Nordküste des Vestlandcs, d. i. also an der südlichen Seite der Nordsee D. den Dollart, unter 53^° N. Breite und 24^o £. Länge; cs ist ein Golf von geringer Erstrek- kung, der durch eine weite Oeffnung mit der Nordsee irr Verbindung steht und mehr eine breite Flußmündung als ein Mccrestheil ist. — Westlich vom Dollart, un- gefähr 20 Meilen entfernt, trifft man E. die Zuyder Zee (sprich Saüder Sec, d. h. südliche See), ein Busen, der in der Richtung von N. nach S. 2o Meilen lang ist und in seiner größ- ten Breite Io-Meilen zahlt. Gegen N. wird er von einer Inselrcihe begranzt, die sich längs dem Vestlaude bis in die Gegend der Dollart-Oeffnung erstreckt. So reich an Gliedern die Nordsee auf ihrer Ost- seite ist, so arm darau ist ihre Westseite, da, wo sie von der Insel Großbritannien bcgränzt wird. Hier bemerken wir nur das Peut land Frith (d. h. Meerenge), welches unter etwa 58j° N. Br. gelegen die nordwärts gelegene Gruppe der Orkney Inseln von Großbritannien trennt. Auf der Ostküste der zuletzt ge- nannten großen Insel bildet die Nordsee vier Buchten, die von N. nach S. gezählt folgendermaßen heißen: Murray Bai, Bai von Forth, das Wash (d. h. Sumpf, Pfütze) und die Themse Bucht. In ihrem südwestlichsten Winkel steht die Nordsee durch eine Meerenge, Pas de Calais oder Straße von Dover- genannt, mit einem zweiten Gliede des atlantischen Oceans in Verbindung, mit 2) dem Kanäle., Seine Länge beträgt 75 Meilen in der Richtung von No. nach Sw. D>,e Breite ist sehr- abwechselnd; am geringsten ist sie im Pas de Calais selbst, wo sie nur 21 tausend Fuß beträgt, dann aber nimmt sie schnell zu bis auf 22 Meilen, um abermals abzunehmen bis auf 11 Meilen, was zwischen dem Kap de la Hague, auf der Küste des europäischen Vestlandcs gelegen, und dem 'an der großbritannischen Küste liegenden Portlandspitze Statt v

4. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 91

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
18. Die Wiedertäufer. 91 die göttliche Inspiration, auf das innere Wort und die unmittelbare Offenbarung legten, im Gegensatze zum geschriebenen Worte Gottes, so bedurften sie keines Priesterstandes als Vermittlers des göttlichen Wortes; als ein Bund der Auserwählten und Heiligen glaubten sie alle gleicher Gnade theilhast zu sein. Die Verachtung der Ehe und Gestattung der Vielweiberei war eine auf der Uebertragung alttestamentlicher Verhältnisse in die christliche ■ Welt beruhende Entartung des Wiedertäuferischen Wesens, keineswegs ein allgemein gültiger Grundsatz. Aber solche, die christliche Sitte verhöhnende und die bürgerliche Gesellschaft gefährdende Auswüchse wurden von den Gegnern gerade mit besonderem Nachdruck hervorgehoben, um die Verfolgung und Unterdrückung zu rechtfertigen. Das Gebot des Herrn, die Völker zu lehren, und das Vorbild der apostolischen Reisen veranlaßte die Wiedertäufer, nach allen Ländern Apostel auszusenden, welche ihr Bekehrungswerk mit dem Ruf zur Buße und mit der Verkündigung der nahen Ankunft des Herrn begannen; dann werde das Weltgericht hereinbrechen und die Gottlosen vernichten, für die Auserwählten aber werde ein neues, glückseliges Leben beginnen. Die Leiden, Verfolgungen und Drangsale, welche die Apostel ohne Widerstreben über sich ergehen ließen, erhöhte die Wirkung ihrer Worte, wie denn überhaupt ihre Größe im Ertragen von Trübsal und Bedrängniß bestand; zum Ordnen und Aufbauen fehlte ihnen Geschick. Durch Melchior Hofmann, der unter unablässigem Bibellesen sich immer mehr in mystische Vorstellungen vertieft hatte, kam die neue Botschaft nach den Niederlanden, wo sie in dem Handwerkerstand der volkreichen Städte, wie Amsterdam, Leyden, Haarlem u. a., einen besonders günstigen Boden fand. Zahlreiche Hinrichtungen vermochten ihren raschen Fortschritten keinen Einhalt zu thun. In Amsterdam trat Jan Matthys, ein Bäcker aus Haarlem, als Prophet auf, welcher weit über Melchior Hofmann hinaus ging. Während dieser ein friedliches Verfahren und ruhiges Ertragen von Leiden und Drangsalen geboten, empfahl Matthys das Schwert sowohl zum eigenen Schutz als zur Vertilgung der Gottlosen. Er sandte Apostel aus in alle Städte, wo Gläubige lebten, um die Taufe vorzunehmen. Unter diesen war ein junger Mann von schöner Gestalt und beredter Zunge, Jan Bockelsohn (Bockold) von Leyden. Er hatte anfangs das Schneiderhandwerk betrieben; als ihm dieses nicht mehr zusagte, errichtete er mit seiner Frau eine Schenkwirthschast, wo es weltlich genug herging und er sich durch muntere Unterhaltungsgabe hervorthat. Nicht lange, so stieg sein Ehrgeiz höher: er trat in die Sängerzunft von Leyden ein, einen jener poetischen Vereine, die, gleich den deutschen Meistersängerschulen, Dichtkunst und Schauspielwesen übten und pflegten. In den Schauspielen, die er entwarf, spielte er wohl selbst eine Rolle. Bald kam er mit den niederländischen Wiedertäufern in Berührung, wurde mit dem „Propheten" Matthys bekannt und

5. Die Geschichte des Mittelalters - S. 356

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
356 Dritter Zeitraum des Mittelalters: 1096—1273. genug; aber indem sie alle freiwillig ihn als den Ersten unter sich anerkannten, gaben sie den Beweis, daß sie in ihm das Ideal verwirklicht sahen, welches das Zeitalter sich von dem vollendeten Heldencharakter bildete. Dieser, durch die Kreuzzüge dem Rittercharakter eingeprägte Zug der Religiosität machte seitdem einen seiner wesentlichsten Bestandtheile aus. Indem die Achtung und Scheu vor dem Heiligen erhalten wurde, ward dadurch der Rohheit der einzige Zügel angelegt, der ihr angelegt werden konnte. Die Beleidigung des Schwachen, des Wehrlosen ward zum Verbrechen, seine Vertheidigung ward dem Ritter zur Pflicht gemacht. So wie jener Geist sich ausbildete, veredelte sich die ganze höhere Classe der Gesellschaft, weil ihre Art zu empfinden sich verfeinerte. Dazu kam noch ein anderer, größerer Gewinn! Die Muse des Gesanges erwachte; und auch dazu trugen die Kreuzzüge bei, indem sie ihr den reichsten und passendsten Stoff darboten. Das Zeitalter des Enthusiasmus wurde das Zeitalter des Gesanges in vaterländischer Mundart.... Me Höfe von Philipp August in Frankreich, von Richard I. in England, der Hohenstaufen in Deutschland waren die Lieblingssitze des Gesanges; und welcher Ritter hielt nicht bald seine Burg dadurch geehrt, wenn die Lieder berühmter Dichter in ihr erschallten? Indem auf diese Weise das Ritterwesen die Poesie erzeugte, ward wiederum die Poesie die Stütze des Ritterwesens. Wenn aber die Kreuzzüge so wesentlich darauf einwirkten, dem Ritterwesen den Geist einzuhauchen, der es belebte, so wirkten sie nicht weniger auf die Bildung der festeren Formen des Adels ein. Dies geschah aus einem dreifachen Wege: durch ihren Einfluß aus die Ausbildung des Geschlechtsadels durch Geschlechtsnamen und Wappen; durch ihren Einfluß auf die Turniere und auf die Enstehung der Ritterorden. So große und aus vielen Völkern zusammengebrachte Menschenmassen, als die Heere der Kreuzfahrer bildeten, hatte man noch nicht in Europa versammelt gesehen. Es war Bedürfniß, um sich von einander unterscheiden zu können, sich genauer zu bezeichnen. Wie hätte man mit den alten Benennungen ausgereicht, die nur in unseren Vornamen bestanden? So mußten also Beinamen gegeben werden, genommen von den Orten, wo man her war, von dem Gute, dessen Besitzer man war, von dem Amte, das man bekleidete; — und von wie vielen andern Dingen? Daß auf diese Weise die .Zun amen sich bildeten, ist bekannt, und die Zunamen selbst tragen großenteils davon noch jetzt die Spuren. Was indeß die Kreuzzüge dazu beitragen konnten, war nur, daß sie das Bedürfniß fühlbarer und die Sitte allgemein machten. Ebensolchebedürfnisseverursachtendieentstehungderwappen. Vorjenem Zeitalter der Kreuzzüge gab es eben so wenig Staats- als Familienwappen; und auch diese gingen aus den äußeren Abzeichen hervor, wodurch man sich unterschied. Das Kreuz selbst, womit sich gleich bei der Eröffnung des ersten

6. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 449

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
48. Der zweite Krieg um Schleswig-Holstein. 449 der dänischen Armee (25,000 M.) und 80 Geschützen besetzt. Das österreichische Corps nebst den preußischen Garden unternahm es, das Dane-werk in der Fronte anzugreifen und den Feind hier zu fesseln, während das preußische Corps die Stellung der Dänen im Osten beim Fischerdorfe Miffunde an der Schlei „öffnen" sollte. Eine dreistündige Kanonade gegen die Schanzen von Missunde (2. Febr.) und ein Versuch, dieselben zu erstürmen, hatten, zum Theil durch Nebel gehindert, keinen anderen Erfolg, als daß man die Stärke der feindlichen Stellung erprobte. Das österreichische Armeecorps unter dem Feldmarschall-Lieutenant Freiherrn von Gab lenz, der sich früher (1848—1849) in Italien und Ungarn ausgezeichnet hatte, war unter kleineren Gefechten bis zum Danewerk vorgedrungen, fand dasselbe aber von den Dänen verlassen. Denn de Meza hatte die Instruction, den Kampf um die keineswegs ganz fertige Vertheidigungsstellung nicht so weit zu führen, daß dadurch „das Dasein des Heeres compromittirt werde". Da aber seine Armee, abgesehen von der mangelhaften Organisation, viel zu schwach war, und die Eroberung des Danewerks nur eine Frage der Zeit sein konnte, so zog er es vor, sich mit ungeschwächtem Heere in die zweite Vertheidigungslinie (Düppel) zurückzuziehen. Auf dem Rückzüge entspann sich unweit Flensburg — kaum 1v* Meile nördlich von Jdstedt, wo sich 1850 die Geschicke des Landes ent schieden hatten (s. S. 368) — ein Arriere-Garden-Gesecht bei Oeversee (6. Febr.), welches zu Gunsten der Oesterreicher endete. b. Belagerung und Erstürmung der Düppeler Schanzen. Die Ostküste Schleswigs hat mehrere tiefe Meereseinschnitte, durch welche vorspringende Halbinseln gebildet werden; die nördlichste derselben zwischen dem Flensburger und Apenrader Meerbusen, heißt das Sunde-witt. Ihre abgestumpfte Spitze (im Südosten) am Alsensund enthält die Düppelberge, einen von einzelnen Kuppen überragten Höhenzug (250'), welche schon 1849 (s. S. 366) den Sachsen und Baiern so viel Blut gekostet hatten, daß die Soldaten sie das „Blutloch" nannten. Seitdem war der Rücken dieses von Natur festen Höhenzuges durch eine Doppelreihe von (7 und 3) Schanzen mit außerordentlicher Kunst fester gemacht und mit allerlei Annäherungshindernissen (Pallisadenreihen, Eggen, Wolfsgruben, Spitzpfählen, Drahtnetzen) ausgestattet worden. Beide Flügel dieser „Düppelstellung" waren an das Meer gelehnt und durch die Flotte (Kanonenboote) geschützt, auch deckten im Rücken derselben zwei Brückenköpfe die Schiffbrücken zwischen dem Sundewitt und der Insel Alsen. Bei der geringen Ausdehnung der Linie (3000 Schritt) war die Durchbrechung ungleich schwieriger, als bei der (11 Meilen langen) Danewerk-Position, die Vertheidigung ungleich leichter. Am 9, Febr. rückten die ersten preußischen Bataillone unter dem Pütz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken. Iv. 2. Aufl. / 29

7. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 574

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
574 89. Ter nordamerikanische Freiheitskrieg. verzweifeltsten Umständen den Mitbürgern Anhalt für die wankende Zuversicht gaben. Ohne diesen Einen Mann würde Amerika schwerlich die Freiheit errungen haben. Nicht darin, daß er glänzende Großthaten auf Schauplätzen großer Kämpfe gegen den Feind verrichtet, nicht in der Masse erbeuteter Fahnen und Kanonen liegt der Hauptstoff, den die Geschichte zu preisen hat, sondern in der befruchtenden und schaffenden Bürgertugend, durch die er schnöde, eigensüchtige Gleichgültigkeit und verderbliche -Fahrlässigkeit zu Leistungen für das Gcmeinbeste zu ge- winnen und in Thätigkeit zu erhalten vermochte. Bei keinem Manne der neuern Zeit ist der Lorber des Kriegsruhms so dicht und reich mit dem Eichenlaube des Bürgerkrone durchflochten. Um die Zeit, wo Washington den Oberbefehl zum Kriege gegen des Mutterlandes Söldnerscharen übernahm, erließ König Georg Iii. eine Achtserklärung gegen die Amerikaner, worin über diese als Auf- rührer der Stab gebrochen wurde. Auf diese Achtscrklärung waren die eif- rigsten Rüstungen zum Kriege der Unterwerfung betrieben worden; ein zahlreiches Heer sollte Schrecken nach Amerika bringen und die Werk- stätte des Gehorsams werden. Im Jahre 1776 schloß die britische Regierung Verträge mit dem Landgrafen von Hessen-Cassel, dem Her- zog von Braunschwcig, dein Markgrafen von Anspach, später auch mit dem Fürsten von Waldeck, über Menschenlieferungen. Rußland und Holland hatten Anträge zu dergleichen zurückgewiesen. Ehe noch die britischen Söldner angekommen waren, sprach der Con- greß der dreizehn vereinigten Staaten zu Philadelphia, 4. Juli 1776, die Unabhängigkeit Amerika's von England aus. Darauf wur- den die königlichen Zeichen vernichtet, Georg's Iii. Standbild in New- Aork umgestürzt und zerhackt, um Erz zu Kugeln zu geben. Das Söld- nerheer, welches Englands Minister geworben, landete auf der Insel Long-Jsland. Die Amerikaner, dem Kampfe gegen die dichten Scharen soldatisch geordneter und geübter Feinde, unter denen namentlich tie Hessen sich auszeichneten, nicht gewachsen, wurden zerstreut und dabei eine Kernschar, lauter Jünglinge guter Abkunft, fast gänzlich niedergehauen; bald riß solche Verzagtheit bei ihnen ein, daß zahlreiche Scharen heim- zogen und Washington, der während des Kampfes als trefflicher Feld- herr befehligt und als der bravste Soldat gefochten hatte, über die schmähliche Feigheit und die dringende Nothwendigkeit, ein zu dauern- dem Dienste pflichtiges Heer zu bilden, die nachdrücklichsten Vorstellun- gen an den Congreß zu richten genöthigt war. Indessen rückten die englischen Kriegsvölker durch die Landschaft New-Jersey, die sich mit Verzagtheit unterwarf, der Hauptstadt Penn- sylvaniens, Philadelphia, näher. Washingtons Vorstellungen an den General-Congreß und an einzelne Landschaften hatten Hülfsmannschaft zu seinen Fahnen geführt, die Feinde, denen schon Geringschätzung der Amerikaner zu Kopfe gestiegen war, lagerten ohne sorgsame Hut: Washington brach auf, sie zu überfallen. Bei Trenton wurde ein Theil der Hessen aus einander gesprengt. Von nicht minderem Erfolge war

8. Theil 2 - S. 145

1880 - Stuttgart : Heitz
Folgen der Kreuzzüge. 145 zu zeichnen, um die neuen geographischen Entdeckungen anschaulich zu machen. Aber freilich waren sie höchst unrichtig und haben mit unsern so genauen Karten gar keine Aehnlichkeit. So wie große Thaten immer Geschichtschreiber und Dichter, welche durch sie begeistert werden erwecken, so war es auch bei den Kreuzzügen der Fall. Jene waren zum Theil Solche, welche selbst an den Tagesbegebenheiten Antheil genommen hatten, und aus den Dichtern gingen in Frankreich die Troubadours und in Deutschland die Minnesänger hervor. Auch andere Wissenschaften, z. B. die Arzneikunde, in der die Araber die Europäer damals übertrafen, und die Naturgeschichte machten seit jener Zeit große Fortschritte. Dies sind nur einige der Vortheile, welche die Kreuzzüge für die Abendländer zur Folge hatten. Müßten wir nicht kurz sein, so ließe sich noch eine Menge derselben anführen, z. B. die Gartenkunde; die Kunst, Dämme und Schleusen anzulegen; das Schachspiel, die Trommel, das Horn, auch manche Luxusartikel wurden nach den Abendländern verpflanzt. Es sei hier die Stelle, noch eines Kreuzzuges zu gedenken, welcher eine ganz andere Unternehmung herbeiführte, als anfänglich beabsichtigt war. Im Jahre 1202 sammelten sich meistens französische Herren zu einem Kreuzzuge und verbanden sich mit den Venetianern, deren Doge Heinrich Dandolo, obwohl schon 94 Jahre alt und erblindet, selbst Theil nahm. Unterwegs wurden sie von einem griechischen Prinzen, Alexius, dessen Vater Isaak Ii. in Constantinopel entthront worden war, um Hülfe gebeten und ihnen vortheilhafte Anerbietungen dafür gemacht. Sie segelten vor jene Hauptstadt und setzten den Isaak wieder ein, der aber nebst seinem Sohne Alexius bald das Leben verlor. Da erstürmte das Kreuzheer 1204 Constantinopel und erhob Balduin Grafen von Flandern auf den Thron. Dieses lateinische (abendländische) Kaiserthum hat aber nur ungefähr 50 Jahre bestanden. (Kaiser Balduin fiel gleich im zweiten Jahre seiner Regierung in die Gewalt der Bulgaren und wurde von ihnen unter grausamen Martern getödtet.) Im Jahre 1261 wurde Constantinopel von Michael Paläologus wieder genommen und das griechische Kaiserthum hergestellt. lang umherreiste. Er war der Erste, der nach China kam und die dahinter liegenden Inseln kennen lernte. Weltgeschichte für Töchter. Ii. 16. Aufl. 10

9. Bd. 2 - S. 533

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
307. Der Kaukasus. 533 gen Marmorsäulen und die schönen halberhabenen Arbeiten ihres Hanpt- einganges und Vorhofes betrachten; ihr Inneres, das als eine der Hauptmoschecn der Stadt im Dienste des Islam steht, durften wir nicht betreten. Hier in der Nähe sind auch die Gebäude und Zellen einer türkischen Hochschule. Dieser arme, gespenstische Schatten, dieses Zerrbild einer Schule der Weisheit an solchem Orte macht einen schmerzlichen Eindruck. Ja, Rhodus ist freilich vormals in anderem Maße eine Schule der Kunst und der Weisheit gewesen: in den Zeiten des Chares und Lachcs aus Lindos, der Bildner des großen Sonnen- kolosses, so wie des Bryapes, des Meisters der anderen kolossalen Sta- tuen, eine Schule der Scnlptnr; zu Protogcnes' Zeiten der Malerei; in den Tagen der römischen Republik eine Schule der Redekunst und Staatswcisheit, deren Lehren Cato, Cicero, Cäsar und Pompejns hier vernahmen, nachmals eine Schule der ritterlich christlichen Tapfer- keit und Kunst der Waffen, jetzt aber erscheint das ritterliche Rhodus wie ein ans der Todteubahre liegender Held, der in der Blüthe seiner Jahre, ohne vorangegangene Krankheit, Plötzlich den Tod des Schlacht- feldes starb und dessen Leichnam noch uncntstellt den Ausdruck der männlichen Stärke und Schönheit sich erhielt. Einen besonders impo- santen Eindruck aufs Auge macht der Anblick der hohen Mauern und Gräben der Stadt von der Westseite derselben, und zugleich ist auch hier die Aussicht nach den benachbarten Anhöhen von St. Stephan und hinabwärts nach der Küste ungemein reich und ergötzlich. Dort, in einer der Felsenhöhlen, soll der „Drache" seinen Aufenthalt gehabt haben, welcher den Stoff zu Schiller's bekannter Romanze bildet; an dem Thore der Landseite, zu welchem wir da herauskamen, war auch, nach Thevenot's Bericht*), zuerst der Kopf des Ungeheuers aufgehängt gewesen, ehe die Türken ihn zu dem Thor am Hafen hinbrachten. Aber durch eben dieses Thor, das den Sieg der ritterlichen Tapferkeit be- zengte, drang dann später ein furchtbareres Ungeheuer hinein in die lltadt, als jenes gewesen, das der edle Provence erschlug; hier zog zuerst das wüthende Heer der Türken ein und verwandelte den Wohnsitz der Ritter selber in eine Höhle des Lindwurms. 307. Der Laukasus. (Nach Friede. Badenstedt, die Völker des Kaukasus.) Von den Ländern der Ostküste des Pontus zieht sich die große Kette des Kaukasus — aus zwei Meere hinabschauend und zwei Wclttheile von einander trennend — in südöstlicher Richtung bis zu der in schna- belförmiger Biegung spitz iin kaspischen Meere anslaufenden Halbinsel *) Thevenot, Relation d’un voyage fait au Levant. Paris 1665, p. 223.

10. Bd. 2 - S. 79

1875 - Köln : DuMont-Schauberg
225. Die südlichen Hebriden (Jona, Staffa). 79 „Klein und unbedeutend, wie Du bist, soll Dir große Ehre erwiesen werden, nicht allein von den Schotten und ihren Königen, sondern auch von fremden Herrschern und barbarischen Stämmen: auch Heilige anderer Kirchengemein- den sollen Dich verehren." In der That ist diese Prophezeiung im weitesten Umfange in Erfüllung gegangen. Seine 12 Anhänger, die nach seinem Tode sein Bekehrungswerk fort- setzten, gründeten ein Kloster und ernannten einen Abt. Sie gaben sich den Namen Culdees, welches aus dem celtischen Grille De (Diener Gottes) ge- bildet ist, während die Gelehrten den Namen aus dem Lateinischen Cultores Dei ableiten. Ihre Aufgabe war, die Jugend zu lehren, das Evangelium zu predigen und zu verbreiten. So wurde auf Jona die größte Missions- anstatt in den damaligen Zeiten (im 7., 8. Jhrhdrt. u. s. f.) gegründet. Die Heiligkeit von Jona machte dasselbe zu einem beliebten Begräbniß- platz nicht nur für die Bewohner von Schottland, sondern auch für die der umherliegenden Inseln und von Irland. Außer dem allgemeinen Begräb- nißplatze gab es einen besondern, der noch heute den Namen „Begräbniß- platz der Märtyrer" führt, ausschließlich für diejenigen bestimmt, die für ihre Anhänglichkeit an die Kirche und in ihrem Dienste ihren Tod gefunden haben. Sonst wird der Begräbnißplatz der Könige von Schottland gezeigt, wo 48 gekrönte schottische Häupter, von denen der letzte der durch Shakespeare bekannt- gewordene Macbeth war, beerdigt liegen; ferner der Begräbnißplatz der Könige von Irland, endlich der Begräbnißplatz der Könige von Norwegen, wo 8 norwegische Könige liegen. Außerdem haben viele Große und vor- nehme Leute (Herren der Inseln) in ihrem letzten Willen ihre Beerdigung auf Jona angeordnet, und sind noch einzelne ihrer Grabsteine wohl erhalten. Die Insel Staffa ist klein, man kann sie in weniger als einer Stunde Zeit bequem umklettern; sie ist unbewohnt, es werden nur einige Schafe darauf geweidet; der Versuch, auf der grünen hohen Plattform, welche sich über ihre Basalt-Eolonnen hinzieht, ein Haus zu errichten, scheiterte an den atlantischen Stürmen, die es zerstörten, bevor es vollendet war. Sie ent- steigt von allen Seiten senkrecht und in den wundervollsten Basalt-Forma- tionen dem Ocean. Ihre Höhlen sind so zahlreich, daß man das ganze Eiland davon durchdrungen ansehen muß, allein alle Wunder sind auf der Westseite zusammengedrängt, und die Brandung, welche sich unaufhörlich an diesen Felsen bricht, macht den Zugang und die genaue Besichtigung eben so selten möglich, als sie stets gefährlich bleiben wird. Wochenlang liegen oft die Reifenden in den benachbarten Hochlandinseln oder in dem fernen Hafen zu Oban (f. S. 69), um den seltenen Augenblick zu erwarten, wo der stürm- reiche Ocean den Zugang in sein Heiligthum gestattet, und Tausende mußten schon unverrichteter Dinge wieder abziehen. Der Zugang zur Fingalshohle führt zwischen Felsenmassen durch, welche einige Male so nahe beisammen stehen, daß die Ruder gehoben wer-
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