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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 139

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
1. Libau. 1. Zur Besetzung von Libau. In bescheidener Kürze, wie wir dies an den Berichten des Generalfeldmarschalls von Hindenburg seit Beginn des Krieges gewohnt sind, wurde uns am 8. Mai 1915 ein neuer Sieg deutscher Waffen gemeldet, der für die Zukunft von großer Bedeutung sein dürfte. „Unsere gegen Libau vorgehenden Truppen setzten sich in den Besitz dieser Stadt," so lautete die frohe Botschaft Hindenburgs. Wem fällt da nicht der Fall Antwerpens ein, den unser Hauptquartier in der gleichen Knappheit meldete. Dort die trotzige belgische Seefeftung, hier einer der wichtigsten Stützpunkte der russischen Ostseeflotte, ein Kriegshafen, der unter riesig großen Geldopfern durch Alexander Iii. ausgebaut worden war. Libau in deutschem Besitz! Zar Nikolaus Ii. hat wohl an diese Möglichkeit nicht gedacht, als er im Sommer 1902 mit großem Gepränge zum ersten Male den Boden dieser deutschen Stadt betrat, um der Weihe des Kriegshafens persönlich beizuwohnen, des einzigen wirklich eisfreien Hafens, den Rußland im Norden besitzt. Etwa 1200 Millionen Mark hatte der Ausbau desselben gekostet. So waren Land- und Seeforts (spr. forß, kleine Festungen) angelegt worden; der alte Handelshafen wurde erweitert und erhielt weit ins offene Meer hineingebaute Molen mit Wellenbrechern. Libau, das bis dahin eine Seehandelsstadt mittlerer Größe gewesen war, entwickelte sich dadurch zum bedeutendsten Handelsplatz der russischen Ostseeküste. Dieser moderne Kriegshafen wurde von einer verhältnismäßig geringfügigen deutschen Truppenmacht in Besitz genommen. Drei Kolonnen gingen auf den Straßen, die sich von Memel in nördlicher Richtung dahinziehen, in *) Kurland — das Land der Kuren, die südlichste der drei deutschen baltischen oder Ostseeprovinzen Rußlands (Kur-, Liv- und Estland) mit den größeren Städten Libau (etwa 90000 Cinw.), Mitau (40000 Einw.) und.windau (25 000 Cinw.) steht seit Augrist 1915 unter deutscher Verwaltung. F. S.

2. Europa - S. 299

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
treffend ist, da es nächst Dänemark das holzärmste Land ist. Hol- land ist eine Provinz, die seit 1840 in Nord- und Südholland ge- trennt ist. Es ist daher wenig gerechtfertigt, das Land Holland zu nennen, c) Belgien, Belgique, benannt nach dem Volke Belgae, Belgier, d. h. Kämpfer, Kriegerische. 4. D i e F1 ü s s e spielen eine große Rolle. Schon aus Deutschland führt der bereits eingedeichte Rhein in einer Stunde 900000 cbm Wasser fort. Kurz nach seinem Eintritt in Holland spaltet er sich in zwei Arme. Der nördliche Arm heißt später Lek und führt 1/3 des Rheinwassers; er zweigt nach N die Yssel zur Südersee ab und weiter den Krummen Rhein, der sich wieder spaltet in die Vecht (auch zur Südersee) und den Alten Rhein (in die Nordsee). Der südliche Hauptarm, der sich unfern der Grenze gebildet hat, ist die Waal. Sie führt das meiste Rheinwasser fort und ist durchschnittlich 500 m breit. Zwar ver- einigt sich mit ihr später die Maas; diese hat aber nur Vu des Gesamt- wassers des Rheins. In mehreren Armen fließt die vereinigte Maas- Waal zu einem Teil in den nördlichsten der großen Trichter (Holländisch Diep), zum andern Teil zum Lek, mit dem zusammen sie als „Maas" mündet. Die Seeschiffe fahren jetzt meist den Neuen Wasserweg, der nördlich parallel von Rotterdam nach Hoek van Holland führt. 5. Die niederländische Sprache ist germanischen Stammes und behauptet eine Mittelstellung zwischen dem frän- kischen und dem niedersächsischen Dialekt. A. Aussprache, aa wie ä; ee wie ë; ij wie ei, doch mehr e betonen; y wie i und ei; 00 wie ö; u, uu wie ü; au und ou wie au; eu wie ö; oe wie u; ui zwischen eu und au; ieuw wie iüw; oei wie ui; ch wie tiefes ch; sch wie s-ch; s scharf; z wie scharfes s; v wie w. B. Grammatisches. 1. Artikel: de der, die; het das. Genitiv: des, der, des oder van den, van de, van het. Dativ: den der, het oder aan dien, aan de, aan bet. Plural in allen drei Geschlechtern: de, der, den, de. 2. Deklination der Hauptwörter wie im Deutschen; aber Plural zum Teil auf s, zum Teil auf en. 3. Persönliche Fürwörter: ik ich, mij mir, mich; gij du, ihr; u dir, dich, euch, Ihnen, Sie; hij er, hem ihm, ihn; het es, ihr; Plural von beiden zij sie, h un ihnen, hen sie; zij sie, haar ihr, sie; ebenso im Plural. 4. Grundzahlen: een, twee, drie, vier, vijf, zes, zeven, acht, negen, tien, elf, twaalf, dertien . . . twintig, dertig, vertig, vijftig, zestig, zeventig, tachtig, negentig, honderd . . . duizend. 5. Hilfswerb zijn oder wezen = für: ik den, gij zijt, hij is, wij zijn, gij zijt, zij zijn. C. Geographische Bezeichnungen: land, aarde, Land; vlakte, laagvlakte, Ebene; berg, gebergte, Gebirge; bergtop, Bergspitze; hoogvlakte, Hochebene; zee, See; rivier, Fluß; eiland, Insel; bocht, baai, Bucht; haven; borg, Burg; slot, Schloß, by Schloß, hoek, Ecke; grachten, Kanäle; jenèver, Wacholderbranntwein.

3. Europa - S. 350

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
nach No ziehen, „Trümmer, Reste von Gebirgen". Meist sind sie waldlos, mit Heide und Torfmoor überzogen. Im Sw bilden die Berge von Kerry die am meisten bewaldete, schönste und höchste Bergkette; sie gipfelt in dem Carrantuo Hill in 1040 m Höhe (Brocken 1142). An ihrem Fuße liegen die herrlichen Seen von Killarney, killârni. Schnell nehmen die Randgebirge nach innen an Höhe ab. Im Innern ist tief- gelegene, nur von niedrigen Hügelreihen durchzogene Ebene. 4/5 der Insel liegt niedriger als 200 m Höhe. Doch bildet das Innere nicht ein einzelnes Becken, vielmehr eine Anzahl kleinere Becken, die sich meist nach der Küste zu senken. 8. Flüsse. So können viele Küstenflüsse das Land entwässern. Der wasser- reichste Fluß, von der Größe der Ems, ist der Shannon, d. ih. großer Fluß (von dem kelt. sen = groß, amham = Fluß). Haupt- richtung? N nach S, dann nach W umbiegend. Inwiefern ein Gegen- bild des Severn? Durch langgestreckte Seen fließt er. Zwei Kanäle verbinden ihn mit Dublin. 2/3 ist schiffbar. Von Limerick bildet er ein Ästuar, eine trichterförmige, weite Mündungsbucht, in die bei Flut das Meer eindringt (ähnlich der La Platabusen). 9. Seen. Die tiefe Lage und die Bildung vieler Becken erklären die vielen Seen. Der größte ist in No, westl. von Belfast, der Lough Neagh, loch nê (lough, vom lat. lacus = See) mit 4/ö der Größe des Bodensees. Er ist flach und fast insellos. Erst im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung ist er durch Senkung infolge vulkanischer Vorgänge ent- standen. Damals wohnte der Häuptling Eochy hier, der mit seinem Besitztum in den Wellen begraben wurde. Nach ihm : Loch Eochy, Loch- n Echach, Loch Neagh = Eochys See. Die schönste Land- schaft bilden aber im Sw die Seen von Killarney. Zwischen hohen, wilden Bergketten ist ein breites, tiefes Tal eingesenkt, welches die beiden oberen, durch eine Flußstrecke verbundenen Seen durchziehen. „Die üppige, südliche Vegetation der Ufer hebt sich wohltuend ab von den kahlen, doch kühn geformten Bergen des Hintergrundes; Kloster- und Schloßruinen geben der Gegend ein weiteres Interesse, und die Besucher, besonders aus Amerika, sind zahlreich." (Neuse.) „Vor allem erregen Nadelhölzer der verschiedensten Art unsere ge- rechte Bewunderung : prächtige Exemplare von Pinus pinsapo mit ihren undurchdringlichen Nadelpyramiden, Wellingtonien von einer Höhe, wie man sie kaum in den Gärten von Lugano und Bellagio sieht, mächtige Zedern und vor allem wahre Prachtstücke von Araukarien." (Lasaulx.)

4. Allgemeines und Deutsches Reich - S. 83

1905 - Berlin : Süsserott
83 nur 2/7 Dampfer, 5/7 sind Segelschiffe, die allerdings jetzt auch ganz aus Eisen und Stahl in gewaltigen Abmessungen hergestellt werden und hauptsächlich Massengüter (landwirtschaftliche Rohstoffe, Kohlen, Erze u. s. f.) zu niedrigen Frachtsätzen befördern. — Mit dieser Handelsflotte folgt Deutschland im Range gleich hinter Groß- britannien, so daß es die Union und Frankreich überflügelt hat. Den gewaltigen Aufschwung verdankt der deutsche Schiffsverkehr zunächst der Wiedererrichtung des Deutschen Reiches, dann der Er- werbung der Kolonien, insbesondere der Handelsstützpunkte in der Südsee und in Ostasien, zum größten Teil endlich der fast bei- spiellos dastehenden Entwicklung der heimischen Industrie. Auch ist an dieser Stelle die Erstarkung unserer Seemacht zu nennen, die deutschen Handel und deutsche Interessen überall nachdrücklich ver- tritt. (China, Venezuela, Haiti.) 2. Die Ostsee. Während die Ostsee zur Zeit der Hansa das am meisten be- fahrene Meer war, ist ihre heutige Bedeutung für den Verkehr im Verhältnis zur Nordsee oder gar zum Atlantischen Ozean gering. In ihrem östlichen Teile ist sie, besonders an der Küste, mehrere Monate mit Eis bedeckt. (Lage, Salzgehalt!) Trotzdem versucht man mit Hilfe von Eisbrechern, d. h. sehr stark gebauten spitzen Dampfern, den Schiffsverkehr ausrecht zu erhalten. — In den Verkehr und Handel auf der Ostsee teilen sich alle Userstaaten; der deutsche Anteil ist naturgemäß der größte. (Gründe: Fluß- mündungen und brauchbare Häfen, starkes Einfuhrbedürfnis.) Neben Stettin, Danzig und Königsberg kommen auf deutscher Seite noch die Städte Lübeck mit seinem Vorhafen Travemünde und Kiel und in zweiter Linie Rostock, Wismar und Flensburg in Betracht. Lübeck hat gegen früher viel verloren, strebt aber wieder mächtig vorwärts, (Elbe-Trave-Kanal) um seinen alten Rang unter den Ostseeplätzen wieder einzunehmen. Es ttnterhält Dainpferlinien nach Kopenhagen, Stockholm und Petersburg sowie nach der Nordsee und New L)ork. Geschadet hat ihm zugunsten Kiels der Bau des Nord-Ostseekanals. (Warum?) Dieses hat einen herrlichen Hafetl und ist Hauptflottenstation in der Ostsee. Eine wichtige Dampfer- linie verbindet es mit Korsör aus Seeland. (Schnellste Verbindung Deutschlands mit Kopenhagen.) Ebenso wichtig ist die Linie Saßnitz- 6*

5. Rußland, Nord- u. Mittelamerika, Südamerika - S. 85

1917 - Leipzig : Klinkhardt
85 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~ mächtig, daß die Schillerliteratur in gmerika nahezu unübersehbare Aus- dehnung annahm. Kuch die in das Jahr 1905 fallende Feier zum Gedächtnis an Schillers Tod gestaltete sich an vielen Orten zu einem höchst eindrucksvollen Ereignis. Um so mehr, als in manchen Städten die dort bestehenden Universi- täten sich an der Feier beteiligten. Den glänzendsten Verlauf nahm dieselbe unstreitig in New York, wo am 6. Mai die „Vereinigung alter deutscher Stu- deuten", am 7. Mai die „vereinigten Sänger", am 8. Mai die „vereinigten deutschen Gesellschaften", und am 9. Mai die „Tolumbia-Universität" den Manen Schillers ergreifende Huldigungen darbrachten. Die meisten seiner obengenannten Geistesheroen hat das Deutschamerikaner- tum durch prächtige Denkmäler geehrt. Kber auch wenn es galt, einen hervor- ragenden lebenden deutschen vichter zu ehren, oder zu einem Liebeswerk bei- zusteuern, versagte das Deutschamerikanertum selten. Natürlich fanden die gewaltigen Ereignisse des Jahres 1870—1871, welche das geliebte alte Vaterland endlich auf den ihm gebührenden Platz unter den Weltmächten erhoben, in den herzen aller Deutschamerikaner einen er- greifenden Widerhall. Wie sehr die Deutschen drüben vor der Gründung des Deutschen Reiches mit der Heimat fühlten, beweist die Tatsache, daß allein die Deutschen San Franziskas l 000 000 Mark für das Rote Ureuz 1870 ge- sammelt haben. Lamprecht schreibt: „Wie begeistert und heimatlich wurde drüben, jenseits des großen Wassers, die Nachricht von der verkündung des neuen Kaisertums in Versailles gefeiert: mit Redeakten, Umzügen, Freuden- feuern! . . . Die deutschen Schulen, die deutschen Zeitungen, die deutschen ver- eine nahmen einen mächtigen Kufschwung, und Gedanken einer deutsch-amerika- nischen Universität und eines deutschen Nationaltheaters traten auf, ohne freilich bisher Verwirklichung zu finden." Trugen so die Siege der deutschen Waffen in großartiger Weise dazu bei, das Ansehen des gesamten Deutschtums zu heben, so vertiefte sich dieser Tin- druck durch die beispiellosen Erfolge, welche deutsche Gewerbtätigkeit, Kunst und Wissenschaft auf den Weltausstellungen zu Thikago, Buffalo und St. Louis feierten. Besonders auch der in die Monate Februar und März des Jahres 1902 fallende Besuch des Prinzen Heinrich von Preußen war ein Ereignis für die Deutsch-Amerikaner. Der Prinz erschien als Vertreter seines kaiserlichen Bru- ders und wurde als solcher von der ganzen amerikanischen Nation mit beispiel- loser Herzlichkeit aufgenommen. Seine 5lusflüge nach Washington und Mount vernon, dem Grab des Begründers der Republik, seine Reisen nach Pittsburg, Tincinnati, Indianapolis, Thikago, Nashville, Louisville, St. Louis, Milwaukee, Buffalo, Loston, Albant) und Philadelphia gestalteten sich zu förmlichen Triumph- zügen. In das Jahr 1883 fällt ein Ereignis, welches für das Deutschtum der ver- einigten Staaten von größter Bedeutung werden sollte. In Philadelphia feierte man am 6. Oktober den hundertsten Jahrestag der Landung der Gründer von Germantown *). In jeder Stadt, fast in jedem Dorf, wo Deutsche in größerer Anzahl zusammenwohnten, wurde, dieses Ereignis in würdiger Weise gefeiert. Da erinnerte man sich, daß hunderttausende von fleißigen Deutschen herüber- gekommen sind, „im Schweiße ihres Angesichts die Schätze heben zu helfen, :) Siehe Seite 56.

6. Rußland, Nord- u. Mittelamerika, Südamerika - S. 84

1917 - Leipzig : Klinkhardt
ein anderer Deutscher Wasserwerke für die Städte herstellte, als ein Deutscher mittels eines Riesentunnels die Stadt Chikago mit frischem Wasser aus dem Michigansee versorgte, bewunderte man diese Werke. Im Gktober 1878 war nach einem Kostenaufwand von 61/2 Millionen Dollar ein Wunderwerk deutschen Geistes vollendet: der aus dachen stammende Sutro baute einen 7000 m langen Kanal zur Entwässerung der Tomstock-Silberminen in Nevadas. Manche der von dem deutschen Ingenieur Fink geschaffenen Brücken galten gegen 1870 als die kühnsten Bauwerke ihrer Art. Noch viele vortreffliche, hervorragende deutsche Brückenbauer konnten Erwähnung finden. Line förmliche Revolution im Brückenbau führte um die Mitte des 19. Jahr- Hunderts der berühmteste aller amerikanischen Brückenbauer herbei, der zu Mühlhausen in Thüringen geborene Johann August Noebling. Nach Über- windung großer Hindernisse konnte im März 1855 nach seinen Plänen eine Hängebrücke über die beiden Ufer des Niagara unterhalb seiner berühmten Fälle dem Verkehr übergeben werden. Getragen von zwei Türmen von 26 m höhe auf jedem Ufer, besaß die Brücke zwei Stockwerke, ein unteres für Wagen und Fußgänger, und ein oberes für die Eisenbahnen. Das letzte größte Werk Noeblings war sein Entwurf zur Niesenbrücke über den East Niver zwischen New t)ork und Brooklyn. Leider verunglückte er bei den vorarbeiten zu diesem Niesenwerke und starb 1869. Die schwierigste Aufgabe, den gewaltigen Bau zu vollenden, fiel nun dem Sohn des verstorbenen, Washington 51. Noebling, zu. Endlich, 1883, nach jahrelanger Arbeit war die Brücke vollendet, von allen Kirchtürmen erschallte Glockengeläut, alle in der Bai von New Tfoxk befindlichen Schiffe prangten im reichsten Flaggenschmuck. Der Präsident und mehr als 50 000 Personen stellten sich zur Feier ein. In wenigen Minuten erreichbar, blühte infolge Noeblings Meisterwerk Brooklyn zur Millionenstadt auf. Bosse, v., Das heutige Deutschtum in den Verein. Staaten von Amerika. Verselbe, vas deutsche Element in den verein. Staaten. Faust, vas Deutschtum in den verein. Staaten in seiner Bedeutung für die ameri- kanische Kultur. 9. Die neueste 3eit. Hn den großen Freuden- und Festtagen der amerikanischen Nation be- teiligte sich das Deutschtum der vereinigten Staaten stets in erhebender Weise. Die hundertste Feier des Geburtstages George Washingtons, Benjamin Frank- lins und Abraham Lincolns, die Hundertjahrfeier der Unabhängigkeit?- erklärung, die Heimkehr der Armeen aus dem Bürgerkrieg und dem Krieg mit Spanien, die Hudson-Fultonfeier im Oktober 1909, alle diese Ereignisse wurden mit herzlicher Begeisterung gefeiert. Daß die Deutschamerikaner aber auch das Andenken der dem deutschen Volke entsprungenen Geisteshelden ehren, bekundeten die großartigen Gedenk- feierlichkeiten, welche seitens vieler Gesellschaften zur Erinnerung an Guten- berg, Humboldt, Goethe, Schiller, Mozart, Beethoven, haydn, Abt, Wagner, Fichte, Bismarck und andere begangen wurden. Manche dieser Feierlichkeiten gestalteten sich zu großartigen Gedenktagen. Die Anregung, welche von der -Schillerfeier des Jahres 1859 ausging, war so ]) Siehe Seite 78.

7. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 71

1830 - Berlin : Reimer
71 Kehren wir aus dem baltischen Meere zurück nach der Nordsee und gehen vom Eingänge des Skagcrracks gerade gegen Süden, so treffen wir an der Nordküste des Vestlandcs, d. i. also an der südlichen Seite der Nordsee D. den Dollart, unter 53^° N. Breite und 24^o £. Länge; cs ist ein Golf von geringer Erstrek- kung, der durch eine weite Oeffnung mit der Nordsee irr Verbindung steht und mehr eine breite Flußmündung als ein Mccrestheil ist. — Westlich vom Dollart, un- gefähr 20 Meilen entfernt, trifft man E. die Zuyder Zee (sprich Saüder Sec, d. h. südliche See), ein Busen, der in der Richtung von N. nach S. 2o Meilen lang ist und in seiner größ- ten Breite Io-Meilen zahlt. Gegen N. wird er von einer Inselrcihe begranzt, die sich längs dem Vestlaude bis in die Gegend der Dollart-Oeffnung erstreckt. So reich an Gliedern die Nordsee auf ihrer Ost- seite ist, so arm darau ist ihre Westseite, da, wo sie von der Insel Großbritannien bcgränzt wird. Hier bemerken wir nur das Peut land Frith (d. h. Meerenge), welches unter etwa 58j° N. Br. gelegen die nordwärts gelegene Gruppe der Orkney Inseln von Großbritannien trennt. Auf der Ostküste der zuletzt ge- nannten großen Insel bildet die Nordsee vier Buchten, die von N. nach S. gezählt folgendermaßen heißen: Murray Bai, Bai von Forth, das Wash (d. h. Sumpf, Pfütze) und die Themse Bucht. In ihrem südwestlichsten Winkel steht die Nordsee durch eine Meerenge, Pas de Calais oder Straße von Dover- genannt, mit einem zweiten Gliede des atlantischen Oceans in Verbindung, mit 2) dem Kanäle., Seine Länge beträgt 75 Meilen in der Richtung von No. nach Sw. D>,e Breite ist sehr- abwechselnd; am geringsten ist sie im Pas de Calais selbst, wo sie nur 21 tausend Fuß beträgt, dann aber nimmt sie schnell zu bis auf 22 Meilen, um abermals abzunehmen bis auf 11 Meilen, was zwischen dem Kap de la Hague, auf der Küste des europäischen Vestlandcs gelegen, und dem 'an der großbritannischen Küste liegenden Portlandspitze Statt v

8. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 449

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
48. Der zweite Krieg um Schleswig-Holstein. 449 der dänischen Armee (25,000 M.) und 80 Geschützen besetzt. Das österreichische Corps nebst den preußischen Garden unternahm es, das Dane-werk in der Fronte anzugreifen und den Feind hier zu fesseln, während das preußische Corps die Stellung der Dänen im Osten beim Fischerdorfe Miffunde an der Schlei „öffnen" sollte. Eine dreistündige Kanonade gegen die Schanzen von Missunde (2. Febr.) und ein Versuch, dieselben zu erstürmen, hatten, zum Theil durch Nebel gehindert, keinen anderen Erfolg, als daß man die Stärke der feindlichen Stellung erprobte. Das österreichische Armeecorps unter dem Feldmarschall-Lieutenant Freiherrn von Gab lenz, der sich früher (1848—1849) in Italien und Ungarn ausgezeichnet hatte, war unter kleineren Gefechten bis zum Danewerk vorgedrungen, fand dasselbe aber von den Dänen verlassen. Denn de Meza hatte die Instruction, den Kampf um die keineswegs ganz fertige Vertheidigungsstellung nicht so weit zu führen, daß dadurch „das Dasein des Heeres compromittirt werde". Da aber seine Armee, abgesehen von der mangelhaften Organisation, viel zu schwach war, und die Eroberung des Danewerks nur eine Frage der Zeit sein konnte, so zog er es vor, sich mit ungeschwächtem Heere in die zweite Vertheidigungslinie (Düppel) zurückzuziehen. Auf dem Rückzüge entspann sich unweit Flensburg — kaum 1v* Meile nördlich von Jdstedt, wo sich 1850 die Geschicke des Landes ent schieden hatten (s. S. 368) — ein Arriere-Garden-Gesecht bei Oeversee (6. Febr.), welches zu Gunsten der Oesterreicher endete. b. Belagerung und Erstürmung der Düppeler Schanzen. Die Ostküste Schleswigs hat mehrere tiefe Meereseinschnitte, durch welche vorspringende Halbinseln gebildet werden; die nördlichste derselben zwischen dem Flensburger und Apenrader Meerbusen, heißt das Sunde-witt. Ihre abgestumpfte Spitze (im Südosten) am Alsensund enthält die Düppelberge, einen von einzelnen Kuppen überragten Höhenzug (250'), welche schon 1849 (s. S. 366) den Sachsen und Baiern so viel Blut gekostet hatten, daß die Soldaten sie das „Blutloch" nannten. Seitdem war der Rücken dieses von Natur festen Höhenzuges durch eine Doppelreihe von (7 und 3) Schanzen mit außerordentlicher Kunst fester gemacht und mit allerlei Annäherungshindernissen (Pallisadenreihen, Eggen, Wolfsgruben, Spitzpfählen, Drahtnetzen) ausgestattet worden. Beide Flügel dieser „Düppelstellung" waren an das Meer gelehnt und durch die Flotte (Kanonenboote) geschützt, auch deckten im Rücken derselben zwei Brückenköpfe die Schiffbrücken zwischen dem Sundewitt und der Insel Alsen. Bei der geringen Ausdehnung der Linie (3000 Schritt) war die Durchbrechung ungleich schwieriger, als bei der (11 Meilen langen) Danewerk-Position, die Vertheidigung ungleich leichter. Am 9, Febr. rückten die ersten preußischen Bataillone unter dem Pütz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken. Iv. 2. Aufl. / 29

9. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 574

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
574 89. Ter nordamerikanische Freiheitskrieg. verzweifeltsten Umständen den Mitbürgern Anhalt für die wankende Zuversicht gaben. Ohne diesen Einen Mann würde Amerika schwerlich die Freiheit errungen haben. Nicht darin, daß er glänzende Großthaten auf Schauplätzen großer Kämpfe gegen den Feind verrichtet, nicht in der Masse erbeuteter Fahnen und Kanonen liegt der Hauptstoff, den die Geschichte zu preisen hat, sondern in der befruchtenden und schaffenden Bürgertugend, durch die er schnöde, eigensüchtige Gleichgültigkeit und verderbliche -Fahrlässigkeit zu Leistungen für das Gcmeinbeste zu ge- winnen und in Thätigkeit zu erhalten vermochte. Bei keinem Manne der neuern Zeit ist der Lorber des Kriegsruhms so dicht und reich mit dem Eichenlaube des Bürgerkrone durchflochten. Um die Zeit, wo Washington den Oberbefehl zum Kriege gegen des Mutterlandes Söldnerscharen übernahm, erließ König Georg Iii. eine Achtserklärung gegen die Amerikaner, worin über diese als Auf- rührer der Stab gebrochen wurde. Auf diese Achtscrklärung waren die eif- rigsten Rüstungen zum Kriege der Unterwerfung betrieben worden; ein zahlreiches Heer sollte Schrecken nach Amerika bringen und die Werk- stätte des Gehorsams werden. Im Jahre 1776 schloß die britische Regierung Verträge mit dem Landgrafen von Hessen-Cassel, dem Her- zog von Braunschwcig, dein Markgrafen von Anspach, später auch mit dem Fürsten von Waldeck, über Menschenlieferungen. Rußland und Holland hatten Anträge zu dergleichen zurückgewiesen. Ehe noch die britischen Söldner angekommen waren, sprach der Con- greß der dreizehn vereinigten Staaten zu Philadelphia, 4. Juli 1776, die Unabhängigkeit Amerika's von England aus. Darauf wur- den die königlichen Zeichen vernichtet, Georg's Iii. Standbild in New- Aork umgestürzt und zerhackt, um Erz zu Kugeln zu geben. Das Söld- nerheer, welches Englands Minister geworben, landete auf der Insel Long-Jsland. Die Amerikaner, dem Kampfe gegen die dichten Scharen soldatisch geordneter und geübter Feinde, unter denen namentlich tie Hessen sich auszeichneten, nicht gewachsen, wurden zerstreut und dabei eine Kernschar, lauter Jünglinge guter Abkunft, fast gänzlich niedergehauen; bald riß solche Verzagtheit bei ihnen ein, daß zahlreiche Scharen heim- zogen und Washington, der während des Kampfes als trefflicher Feld- herr befehligt und als der bravste Soldat gefochten hatte, über die schmähliche Feigheit und die dringende Nothwendigkeit, ein zu dauern- dem Dienste pflichtiges Heer zu bilden, die nachdrücklichsten Vorstellun- gen an den Congreß zu richten genöthigt war. Indessen rückten die englischen Kriegsvölker durch die Landschaft New-Jersey, die sich mit Verzagtheit unterwarf, der Hauptstadt Penn- sylvaniens, Philadelphia, näher. Washingtons Vorstellungen an den General-Congreß und an einzelne Landschaften hatten Hülfsmannschaft zu seinen Fahnen geführt, die Feinde, denen schon Geringschätzung der Amerikaner zu Kopfe gestiegen war, lagerten ohne sorgsame Hut: Washington brach auf, sie zu überfallen. Bei Trenton wurde ein Theil der Hessen aus einander gesprengt. Von nicht minderem Erfolge war

10. Bd. 2 - S. 79

1875 - Köln : DuMont-Schauberg
225. Die südlichen Hebriden (Jona, Staffa). 79 „Klein und unbedeutend, wie Du bist, soll Dir große Ehre erwiesen werden, nicht allein von den Schotten und ihren Königen, sondern auch von fremden Herrschern und barbarischen Stämmen: auch Heilige anderer Kirchengemein- den sollen Dich verehren." In der That ist diese Prophezeiung im weitesten Umfange in Erfüllung gegangen. Seine 12 Anhänger, die nach seinem Tode sein Bekehrungswerk fort- setzten, gründeten ein Kloster und ernannten einen Abt. Sie gaben sich den Namen Culdees, welches aus dem celtischen Grille De (Diener Gottes) ge- bildet ist, während die Gelehrten den Namen aus dem Lateinischen Cultores Dei ableiten. Ihre Aufgabe war, die Jugend zu lehren, das Evangelium zu predigen und zu verbreiten. So wurde auf Jona die größte Missions- anstatt in den damaligen Zeiten (im 7., 8. Jhrhdrt. u. s. f.) gegründet. Die Heiligkeit von Jona machte dasselbe zu einem beliebten Begräbniß- platz nicht nur für die Bewohner von Schottland, sondern auch für die der umherliegenden Inseln und von Irland. Außer dem allgemeinen Begräb- nißplatze gab es einen besondern, der noch heute den Namen „Begräbniß- platz der Märtyrer" führt, ausschließlich für diejenigen bestimmt, die für ihre Anhänglichkeit an die Kirche und in ihrem Dienste ihren Tod gefunden haben. Sonst wird der Begräbnißplatz der Könige von Schottland gezeigt, wo 48 gekrönte schottische Häupter, von denen der letzte der durch Shakespeare bekannt- gewordene Macbeth war, beerdigt liegen; ferner der Begräbnißplatz der Könige von Irland, endlich der Begräbnißplatz der Könige von Norwegen, wo 8 norwegische Könige liegen. Außerdem haben viele Große und vor- nehme Leute (Herren der Inseln) in ihrem letzten Willen ihre Beerdigung auf Jona angeordnet, und sind noch einzelne ihrer Grabsteine wohl erhalten. Die Insel Staffa ist klein, man kann sie in weniger als einer Stunde Zeit bequem umklettern; sie ist unbewohnt, es werden nur einige Schafe darauf geweidet; der Versuch, auf der grünen hohen Plattform, welche sich über ihre Basalt-Eolonnen hinzieht, ein Haus zu errichten, scheiterte an den atlantischen Stürmen, die es zerstörten, bevor es vollendet war. Sie ent- steigt von allen Seiten senkrecht und in den wundervollsten Basalt-Forma- tionen dem Ocean. Ihre Höhlen sind so zahlreich, daß man das ganze Eiland davon durchdrungen ansehen muß, allein alle Wunder sind auf der Westseite zusammengedrängt, und die Brandung, welche sich unaufhörlich an diesen Felsen bricht, macht den Zugang und die genaue Besichtigung eben so selten möglich, als sie stets gefährlich bleiben wird. Wochenlang liegen oft die Reifenden in den benachbarten Hochlandinseln oder in dem fernen Hafen zu Oban (f. S. 69), um den seltenen Augenblick zu erwarten, wo der stürm- reiche Ocean den Zugang in sein Heiligthum gestattet, und Tausende mußten schon unverrichteter Dinge wieder abziehen. Der Zugang zur Fingalshohle führt zwischen Felsenmassen durch, welche einige Male so nahe beisammen stehen, daß die Ruder gehoben wer-
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