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1. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 4

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
4 auf die Rmer herab. Hermann mit seinen todesmutigen Scharen wirft sich aus die verhaten Feinde. Ein Entrinnen ist nicht mglich. Fast das ganze Heer der Rmer wird vernichtet; ihr Feldherr Varus strzt sich aus Verzweiflung in sein Schwert. Die Macht der Rmer ist gebrochen, Deutschland wieder frei. Dem khnen und tapferen Anfhrer Hermann hat das dankbare deutsche Volk ein stolzes Denkmal errichtet. Unweit der Stadt Detmold erhebt es sich mitten im Teutoburger Walde auf weithin sichtbarer Hhe der Grotenburg. 3. Iie Wlkerwanderung. Htm 375. Die Hunnen. Mitten in Asien wohnte das khne Reitervolk der Hunnen. Sie waren von frchterlicher Wildheit und grlichem Aussehen. Ihr Haar war schwarz und struppig, das Gesicht brgnn-gelb. Die Wangen zerschnitten und zerkratzten sie sich, damit der Bart nicht wachse. Die Schultern waren breit, die Arme stark und die Beine krumm von: vielen Reiten. Sie trugen Kittel von Musefellen und Leinen; die Hosen machten sie aus Bocksfellen. Hufer und Htten kannten sie nicht. Von Jugend auf streiften sie in den Wldern umher. Sie aen wilde Wurzeln, Beeren, Kruter und rohes Fleisch, das sie unter dem Sattel mrbe ritten. Edle Eigenschaften besaen die Hunnen nicht; sie waren raubgierig, grausam und schamlos; Götter und Gtzen scheinen sie kaum verehrt zu haben. In den Kamps strzten sie sich blitzschnell und mit frchterlichem Geheul, schssen eiligst ihre Pfeile ab und waren dann ebenso hurtig auf ihren stinken Pferden wieder verschwunden. Aber pltzlich machten sie darauf von einer anderen Seite einen Angriff mit dem Sbel, warfen den Feinden Schlingen der den Kopf und schleppten sie mit sich fort. Die Wanderungen. Dieses wilde Volk verlie um die Mitte des vierten Jahrhunderts die den Steppen Asiens und strzte sich auf Europa. Hier stieen die Hunnen auf die Ost- und Westgoten. Ein Volk verdrngte bald das andere. Die Westgoten durchzogen verheerend Griechenland. Italien und Gallien, das heutige Frankreich; sie kamen bis nach Spanien und grndeten zu beiden Seiten der Pyrenen ein groes Reich. Einer ihrer Anfhrer hie Alarich. Er starb auf dem Zuge durch Italien. In seinem ganzen Kriegs-schmucke, sitzend aus seinem Streitrosse, wurde er mit vielen Schtzen im Bette des Buseuto-Flusses begraben. Gedrngt von anderen Vlkern, verlieen damals auch viele deutsche Volksstmme ihre Wohnsitze. Die Vandalen zogen nach Afrika, die Burgunder an die Rhone, die Franken nach Gallien. Angeln und Sachsen verlieen die Kstenlnder der Nordsee und grndeten sich in England eine neue Heimat. Die Longob arden kamen von der unteren Elbe, berstiegen die Alpen und lieen sich in Ober-Italien nieder. An das von ihnen gegrndete Reich erinnert noch heute der Name Lombardei. Attila oder Etzel. Die Hunnen waren bis nach Ungarn vorgedrungen. 50 Jahre hatten sie hier als Hirten und Ruber, gehaust. Dann vereinigte Attila oder Etzel alle Horden unter seinem Zepter.

2. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 54

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Sh5r.e6$ % 54 berzeugt, da nur durch eine starke Haud Deutschland vor einer Zersplitterung in mehrere selbstndige Staaten bewahrt werden fnnte, empfahl er auf feinem Todesbette in edler Selbstverlengnuug feinen grten Kaiserkrone des nfteit Deutschen Reiches. Gegner, den Herzog Heinrich von Sachsen, zu seinem Nachfolger und lie ihm durch feinen Bruder Eberhard die Abzeichen der kuig-lichen Wrde die heilige Lanze, die goldenen Armbnder, den Purpur-mautel, das Schwert und die goldene Krone berbringen. Kulturzustnde unter den Meromiugeru und Karolingern. 1. Kusl'iches Leven. Die Hufer zeigten noch vielfach die einfache Bauart der frheren Zeit, doch lernten die Deutschen im Verkehr mit den Rmern den Stein-bau und die Auwendung von Ziegeln und Kalk kennen. Wesentlich in

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 104

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 104 verschlungene Bnder und Riemen. Unter dem Einflsse rmisch-griechischer Kultur kommt dann das geometrische und Pflanzen - Orna-ment hinzu. Ranken und Bltterwerk werden in wunderlicher Weise miteinander verschlungen, Linien im Zickzack aneinander gefgt oder zu Rauten- oder Schachbrettmustern zusammengestellt. Nur allmhlich kam auch die mensch-liche Gestalt hinzu, die man noch wenig naturgetreu darzustellen verstand. Die altchristliche Bildhauerkunst zeigt sich zuerst an den prchtigen Steinsrgen, Sar-kophagen, die oft mit Reliefs reich ge-schmckt sind. Als symbolische Darstellungen treten zu den Personen das Kreuz, der Namenszug Christi. Taube und Lamm. Die Statuen aus dieser Zeit des romanischen Stils haben vielfach einen zu dicken Kopf; das Gesicht ist unschn, aber ausdrucksvoll, die Falten der Gewnder laufen in gerader Linie nach unten, sind oft rhrenartig gerollt und bauschen sich an ihrem unteren Teile muschelartig auf; die Haltung ist steif, aber von feierlicher Ruhe und lt die Absicht des Knstlers deutlich erkennen. Zu den Schpfungen diefer Periode gehrt auch das 15 m hohe ergreifende Relief an den Extern-steinen bei Horn im Frstentum Lippe. Christus wird von Joseph von Arimatha und Nikodemus vom Kreuze herabgenommen, die tiesbetrbte Mutter hilft den sinken-den Krper sttzen, während der Lieblings-jnger Johannes trauernd zur Seite steht. der dem Kreuze erscheint der gttliche Er-lser im Brustbilde, mit der Siegesfahne in .bcr4 der Haud von einigen wird diese Figur Sorbetten Pforte zu Arererg. x J c ' auch alv Gott Vater erklart ; rechts uid links erblickt man oben auf der Darstellung die Personifikationen von (Sonne und Mond, die Trnen trocknend, die im Schmerze der das furchtbare Ereignis ihren Augen entquellen. Zu Fen des Kreuzes kuiet das er|te Elternpaar, von dmonischen Schlangen umwunden. Das Relief vereinigt den Sndenfall der ersten Menschen, den Tod und den

4. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 63

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. Der Meister aber schalt den Dreisten, Gab ihm zu knacken die harte Nuß, Zu verehren den König Hironymus, Und sagte: ,,Bleib bei deinem Leisten! Wer kaum den Pfriemen regieren kann, Was gehn den Säbel und Flinte an?" Da glühten dem Wilhelm beide Wangen, Und er sprach mit keck erhabenem Muth: ,.Mir fließt in den Adern Soldatenblut! Wie sollte mich nicht danach verlangen, Den gottlosen Feind zu schlagen aufs Haupt, Der unserm König sein Halle geraubt?" Und tapfere Preußen und Russen zogen, Von Kleist, dem Helden, geführt, in die Stadt Die langst solche Gaste gewünscht sich yat;- Allein, wie unglückschwangere Wogen, Zog auch. ein feindliches Heer heran, Weit stärker an Waffen, und Roß, und Mann! Damit der Feind herein nicht dringe, Wird draußen am Strome fleißig geschanzt Und manche Kanone ausgestanzt. Schon messen sich blutig Pik' und Klinge; Doch immer näher und näher erscheint Der übermächtig gerüstete Feind. Kanonendonner beginnt zu brüllen, Und Jägerbüchsen knallen darein. Der Frühlingssonne heller Schein Muß in Pulverdampf verhüllen; Und bang und bänger athmet die Stadt, Die eben so fröhlich gejauchzt noch hat. Dem Meister sinken Pfrietnen und Leder Aus seiner sonst so fleißigen Hand; Die gelehrteste Weisheit hält nicht Stand, Es zittert die geschickteste Feder; Und tief im Keller weint sich blind Manch Juden-und manch Christenkind.

5. Das Mittelalter - S. 35

1881 - Paderborn : Schöningh
- 35 — und die alten Ansprüche auf das ganze Reich aufrecht zu halten, römische Titel und Würden beilegte, ernannte er ihn zum kaiserlichen Feldherrn, zum Consul und Patricius und beauftragte ihn, Italien für den oströmischen Kaiser wieder zu erobern. Im J. 488 zogen also die Ostgoten mit Weib und Kind und ihrer ganzen beweglichen Habe nach Italien. Die Schlacht bei Verona (daher Dietrich von Bern?) im J. 489 zwang den Odoaker, sich nach seiner festen Hauptstadt Ravenna zurückzuziehen. Diese übergab er nach dreijähriger Einschliessung unter der Bedingung, dass er die Herrschaft über Italien mit Theodorich teile (493), aber der Sieger stiess ihn nach der Übergabe treulos bei einem Mahle nieder. Ähnlich wie Odoaker und andere germanische Eroberer nahm er mit seinen Goten nur ein Drittel des eroberten Landes in Besitz. Scheinbar ordnete er sich dem oströmischen Kaiser unter und liess sogar dessen Bild auf die Münzen prägen, aber in Wirklichkeit war er Alleinherrscher. Sein Reich umfasste Pannonien, Noricum, Rhätien, Dalmatien und ganz Italien nebst Sicilien. Nach der Eroberung Italiens griff er nur selten zu den Waffen, um sich oder seine Verwandten in dem gewonnenen Besitz zu schützen. Als der Frankenkönig Chlodwig den König der Westgoten Alarich H., Theodorichs Schwiegersohn, 507 bei Voullon geschlagen und getötet hatte (s. S. 26), schützte er dessen Sohn Amalarich vor weiteren Verlusten und sandte ein Heer nach Gallien, welches die Franken bei Arles zurückdrängte. Dadurch rettete er zwar das Besitztum der Westgoten in Gallien vom Untergange, aber er verband den Landstrich zwischen der Rhone und den Seealpen mit seinem italischen Reiche, so dass jetzt die Rhone die Grenze zwischen den ost- und westgotischen Besitzungen bildete. Mit den verschiedenen deutschen Völkern stand er in freundschaftlicher Verbindung, welche er noch durch verwandtschaftliche Bande zu befestigen suchte. Daher hatte er als „Vater der Könige“ unter den übrigen deutschen Fürsten eine gewisse patriarchalische Stellung und ward als „Dietrich von Bern“ ein Hauptheld der deutschen Sage. Er erfasste zuerst den Gedanken, dass die germanischen Stämme, welche bisher oft gegen einander gewütet, berufen seien, verschiedene selbständige Staaten zu gründen. - Italien genoss unter seiner Regierung wieder der lang entbehrten Ruhe. Er hob den Ackerbau, erleichterte den Handel und stellte die 3*

6. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 7

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
man sich der kurzschostigen Lanze mit einer Spitze von Ellen, Bronze oder Stein, der W u r s I p i e b e (Gere,. S t r e i. k ° l b e n und B ° gen. Ein bunt bemalter Schild au. Holz oder Flechtwerk diente den Kr.e-aern als Schutz. Über die Schulter morsen sie einen Mantel von Tiersellen; Ohren und Hörner ragten über dem Kops heroor und gaben den Kriegern ein wildes, furchtbares Aussehen. Außer dem Heerbann gab es noch Gefolgschaften. Kriegs-luftige Jünglinge scharten sich zusammen, erwählten aus -dlem Ge-schlechte einen Anführer und zogen auf Beute und Eroberung aus. Dem Anführer waren sie treu bis in den Tod. Er beschenkte seine Gefährten („Herdgesellen" und „Bankgenossen") mit Waffen und. Rossen, veranstaltete Festgelage und verteilte unter sie das eroberte Land bis auf ein Gebiet, das er für fein Eigentum erklärte. Religion, a) Götter. Als obersten Gott verehrten die Deutschen Wodan oder Odin, wie er von den Nordgermanen genannt wurde. Er war der Gott des Himmels und der Schöpfer der Welt, fpendete Sonnenschein und Regen, lehrte die Menschen die Runenschrift und die Dichtung und brachte Verwundeten und Kranken Heilung. Als Kriegsgottt lenkte er die Schlachten und verlieh den Sieg. In dunkler Winternacht ritt er, den blauen Mantel um die Schultern und den Sturmhut auf dem Kopfe, mit feinem Gefolge durch die Wolken. Auf feinen Schultern saßen zwei Raben, die täglich hinausflogen, um Kunde zu bringen von allem, was sich aus der Welt zutrug.1) Der Mittwoch (Gnnstag — Wodanstag) war der ihm geheiligte Wochentag?) Wodans Gemahlin war Frija (Frigg)?) in Oberdeutschland bekannt als Frau Berchta oder Berta (die Glänzende), die im Winter die Natur mit einer glänzendweißen Schneedecke bedeckt, in Niederdeutschland als Hulda ober Holle, die die Toten in die Hella (Hölle) führt; von den Anwohnern der Norbfee würde sie Nerthus ober Hertha genannt. Sie galt als die Beschützerin des Hauses und des Familienlebens. Donar war der Gott des Donners und des Blitzes. Mit sprühen-ben Augen und feuerrotem Bart fährt er auf einem zweiräbrigen, mit Ziegenböcken bespannten Wagen durch die Lüfte. Seine Rechte ist mit Vergleiche die Naben in der Kyffhäusersage und die Sage von dem „wilden Jäger". 2) Mittwoch heißt niedersächsisch Gunsdag, holländisch Woendag. Vergleiche Godesberg bei Bonn und Gudensberg im Odenwald, Bohnenkamp " Wodanskamp, Bezeichnung für Grundstücke im Negierungsbezirk Münster. 3) Nach ihr war der Freitag benannt.

7. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 4

1918 - Paderborn : Schöningh
4 Geschichte der Germanen im Altertum. Auerhalb des Hauses war eine eingegr ab ene H hle, die zur Aufbewahrung der Vorrte diente und den Hausbewohnern im Winter Schutz gegen Klte bot. Den Hofraum, welcher das Haus umgab, schlo ein Bretterzaun ein^essen Tor in der Nacht durch Riegel und Pflcke verschlossen wurde. Ebenso einfach wie die Wohnung war die Kleidung der Ger-manen. Ziemlich gleichartig war die Tracht der Männer und der Frauen. Im Hause trugen sie einen wollenen Mantel, der mit einer Spange oder einem Dorn zusammengehalten wurde. Sonst hllten sie den Oberkrper in, einen Pelzrock oder ein wollenes Wams, die Beine be-kleideten sie mit Hosen. Auch leinene Gewnder wurden getragen, die die Frauen mit rotem Besatz zu verzieren liebten. Die Fe schtzte man durch Lederschuhe, die aus einem Stck gearbeitet waren. Eine Kopfbedeckung hatten die Germanen im allgemeinen nicht. Die Kinder liefen daheim nackt umher. Das tgliche Leben in der Familie verlief im allgemeinen gleichfrmig. Nach dem Schlafe, den alle Familienglieder gern bis in den Tag ausdehnten, pflegte man zu baden. Darauf wurde das Frhstck eingenommen. Nach vollendetem Tagewerk war gegen Abend die Hauptmahlzeit. Als Speise dienten die Frchte des Feldes, das frische Fleisch der Haustiere und Wildbret, Milch und Kse, als berauschendes Getrnk Met und ein aus Gerste ober Weizen gebrautes Bier. Die Herden machten den Reichtum des einzelnen aus. Gezogen wurden bereits unsere smtlichen ntzlichen Haustiere: Rind, Schaf, Ziege, Schwein und Pferd. Der Ackerbau spielte noch eine untergeordnete Rolle. Vor allem bauten die Germanen die noch heute in Deutschland blichen Halmfrchte (Gerste, Weizen, Hafer, Roggen, Hirse, auch Spelt), daneben auch Hlsenfrchte (Linsen, Erbsen, Bohnen), auer-dem schon frh Rben, Mohrrben und Zwiebeln. Die Hauswirtschaft, die Sorge fr das Vieh und die Bebauung des Feldes blieb den Frauen, Greifen und unfreien Knechten (Sklaven) berlassen. Letztere stellten auch die fr die Wirtschaft erforderlichen Gerte her. Die Frauen spannen und webten die Stoffe fr die leintften und wollenen Kleider, stellten die Kleidungsstcke her und hielten sie im Stande. Eine abgesonderte Gerverbttigfeit hatte sich unter den Germanen noch nicht entwickelt; nur das Schmiedehandwerk wurde schon gewerbsmig, auch von Freien, ausgebt. Der Handel war un-bedeutend. Nur in den renzbezirken, besonders an der rmischen Grenze, herrschte ein regerer Verkehr. Gegenstnde des Handels, der

8. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 29

1906 - Paderborn : Schöningh
Dio Cassius: Die Schlacht im Teutoburger Waloe. mitten in den Waldungen steckte, wo kaum ein Ausweg zu finden ist. Mit einem Schlage zeigten sie da, da sie Feinde fein wollten, nicht Untergebene, und vollbrachten viel furchtbare Taten. Denn die Berge waren fchlnchtenreich und zerklftet, die Waldungen dicht und voll riefiger Stmme, so da die Rmer, bevor noch die Feinde sich auf sie strzten, Not genug hatten, sie zu fllen, Wege zu bahnen und. wo es nottat, Brcken zu schlagen. Auch viele Wagen und Lasttiere fhrten sie mit sich es war ja Friede; berdies begleiteten sie nicht wenige Kinder und Weiber und ein zahlreicher Tro, so da sie auch deshalb schon ohne Ordnung und zerstreut marschierten. Dazu kamen, um sie noch mehr auseinanderzubringen, Regen und starker Wind. Der Boden selbst verstattete ihnen nur unsicheren Tritt, indem man leicht der Wurzeln und Baumstmpfe fiel; auch die ste, welche abbrachen und herunterstrzten, brachten sie in Unordnung. Whrend die Rmer sich so in hilfloser Lage befanden, umzingelten pltzlich die Barbaren sie von allen Seiten, durch das dichteste Gestrpp dringend, da sie ja der Fupfade kundig waren. Anfangs schien-derten sie von weitem Geschosse, danach aber, als sich keiner wehrte und viele verwundet wurden, rckten sie dicht heran. Denn da die Truppen nicht in geordnetem Zuge, sondern in buntem Gemisch zwischen Wagen und Unbewaffneten marschierten, konnten sie sich nicht leicht auf einem Punkte sammeln und waren im einzelnen immer schwcher an Zahl als die angreifenden Barbaren; daher litten sie viel, ohne es vergelten zu knnen. Sie schlugen, als sie soweit es in einem dichtbewaldeten Gebirge berhaupt mglich war einen paffenden Platz gefunden hatten, ein Lager auf. Die Mehrzahl der Wagen und was ihnen sonst nicht durchaus notwendig war, verbrannten sie oder lieen es im Stich und zogen am anderen Tage in besserer Ordnung weiter, bis sie wirklich an eine lichtere Stelle gelangten; doch kamen sie nicht los, ohne Blut zu lassen. Als sie aber, von dort aufgebrochen, wiederum in die Waldungen gerieten, wehrten sie sich zwar gegen die, welche auf sie eindrangen, gerieten aber gerade auch dadurch in nicht geringe Not. Denn indem sie sich auf einen engen Raum zusammendrngten, damit Fuvolk und Reiterei zugleich mit voller Macht sich aus den Feind strzen knnte, hatten sie unter sich, einer von dem anderen, und alle von den Bumen viel zu leiden. Kaum hatten sie sich mit Tagesanbruch auf den Weg gemacht, als heftiger Regen und starker Wind hereinbrach, der ihnen weder vorzurcken noch festen Fu zu fassen verstattete, ja sogar den Gebrauch der Waffen benahm. Denn weder Bogen noch Pfeile, noch die Wurfspeere, noch die Schilde die ja vom Regen durchnt waren konnten sie ordentlich gebrauchen. Die Feinde, die der Mehrzahl nach leicht bewaffnet waren und ohne Bedenken angreifen oder sich zurckziehen konnten, wie sie wollten, wurden von dergleichen Unfllen

9. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 11

1906 - Paderborn : Schöningh
Tacitus: Germania. 11 Rande oder mit dem Bigastempel. ^ Auch gehen sie mehr auf Silber als auf Gold aus: keineswegs ans besonderer Vorliebe, sondern weil die grere Zahl der Silbermnzen ihnen zum Gebrauch bequemer ist, da sie gewhnliche und billige Waren einhandeln. Selbst Eisen haben sie nicht im berflu, wie aus der Art ihrer Waffen zu schlieen ist. Wenige brauchen Schwerter oder grere Lanzen; Speere oder, wie sie sie nennen, Frameen führen sie, mit einer schmalen und kurzen Eisenspitze, so scharf jedoch und zum Gebrauch so handlich, da sie mit derselben Waffe, je nachdem es die Umstnde erfordern, aus der Nhe sowohl als aus der Ferne kmpfen. Der Reitersmann begngt sich mit Schild und Framea; die Fukmpfer entsenden auch Wurfgeschosse, jeder mehr als eines, und schleudern sie, nackt oder in einem leichten Mantel, unglaublich weit. Prahlerischen Schmuck kennen sie nicht; nur die Schilde bemalen sie mit den gewhltesten Farben. Wenige haben Panzer; kaum hat einer oder der andere eine Pickelhaube oder einen Helm. Die Pferde sind nicht durch Gestalt, nicht durch Schnelligkeit ausgezeichnet. Ja, nicht einmal um Volten2 zu machen, wie es bei uns Sitte ist, werden sie geschult; sie lassen sie geradeaus oder in ununterbrochener Schwenkung rechts herum gehen in einem so fest geschlossenen Kreise, da keiner der letzte ist. Im allgemeinen zu urteilen, wohnt mehr Kraft dem Fuvolke bei. Deshalb kmpfen die Germanen untermischt; denn leicht fgen und schmiegen sich in den Reiterkampf die gewandten Fukmpfer, die sie aus der gesamten jungen Mann-schast auswhlen und vor der Schlachtreihe aufstellen. Fest bestimmt ist auch ihre Zahl: je hundert sind es aus jedem Gau, und eben diese Be-zeichnuug fuhren sie unter den Ihrigen. Was zuerst Zahl war, ist nun schon Ehrentitel und Rang. Die Schlachtreihe wird in Keilen aufgestellt. Vom Platze zu weichen, wenn man nur wieder zum Angriff umkehrt, gilt mehr fr klug als fr feige. Die Leichen der Ihrigen retten die Germanen auch aus bedenklichen Schlachten. Den Schild im Stiche gelassen zu haben, ist die grte Schandtat: weder beim Opfer gegenwrtig zu sein, noch die Ratsversammlung zu betreten, ist dem Beschimpften verstattet, und viele, die den Krieg berlebten, haben ihrer Schmach mit dem Stricke ein Ende gemacht. Bei der Knigs whl sehen die Germanen aus Adel, bei der Feldherrn-whl auf Tapferkeit. Doch steht auch den Knigen keine unbeschrnkte oder unabhngige Gewalt zu; auch die Feldherren Vorbilder mehr als Befehls-Haber sichern sich ihren Vorrang durch Bewunderung, wenn sie stets auf dem Platze sind, stets sich hervortun, stets vor der Schlachtreihe sich bewegen. brigens Todesstrafe zu verhngen oder jemand zu binden oder auch nur zu 1 Bigati waren rmische Silbermnzen, die auf der einen Seite eine geflgelte Viktoria auf dem Zweigespann (biga) zeigten. 2 Volten sind in der Reitkunst rasche, kreisrunde Wendungen der Pferde.

10. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 47

1906 - Paderborn : Schöningh
Prokop: Der letzte Kampf der Ostgoten unter Tejas. 4t Goten stachelte ihre verzweifelte Lage zur Tapferkeit an; die Rmer leisteten ihnen, obgleich sie ihre Verzweiflung bemerkten, mit allen Krften Wider-stand, da sie sich schmten, dem schwcheren Gegner zu weichen. Beide gingen mit Ungestm auf die nchststehenden Feinde los, die einen, weil sie den Tod suchten, die anderen, weil sie um die Palme des Sieges stritten. Frh am Morgen begann die Schlacht. Weithin kenntlich stand Tejas mit wenigen Begleitern vor der Phalanx, von seinem Schilde gedeckt und die Lanze schwingend. Wie die Rmer ihn sahen, meinten sie, mit seinem Fall werde der Kampf sofort zu Ende sein, und deshalb gingen gerade die tapfersten, sehr viele an der Zahl, geschlossen gegen ihn vor, indem sie alle mit den Speeren nach ihm stieen oder warfen. Er aber fing alle Speere mit dem Schilde, der ihn deckte, auf und ttete viele in blitzschnellem Sprunge. Jedesmal, wenn sein Schild von aufgefangenen Speeren ganz voll war. reichte er ihn einem seiner Waffentrger und nahm einen anderen. So hatte er ein Dritteil des Tages unablssig gefochten. Da ereignete es sich, da in seinem Schilde zwlf Speere hafteten, so da er ihn nicht mehr beliebig bewegen und die Angreifer nicht mehr damit zurckstoen konnte. Laut rief er einen seiner Waffentrger herbei, ohne seine Stellung zu verlassen oder nur einen Finger breit zurckzuweichen. Keinen Augenblick lie er die Feinde weiter vorrcken; weder wandte er sich so, da der Schild den Rcken deckte, noch bog er sich zur Seite, sondern wie mit dem Erdboden verwachsen stand er hinter dem Schilde da, mit der Rechten Tod und Verderben gebend, mit der Linken die Feinde zurckstoend so rief er laut den Namen des Waffentrgers. Dieser trat mit dem Schilde herzu, und er nahm ihn sofort statt des speerbeschwerten. In diesem kurzen Augenblick war seine Brust entblt: da traf ihn ein Speer, und er sank sofort tot zu Boden. Einige Rmer steckten seinen Kopf auf eine Stange und zeigten ihn beiden Heeren, den Rmern, um sie noch mehr anzufeuern, den Goten, damit sie in Verzweiflung den Kampf aufgben. Die Goten aber taten das keineswegs, sondern kmpften bis zum Einbruch der Nacht, obwohl sie wuten, da ihr König gefallen war. Als es dunkel geworden war, lieen die Gegner von-einander ab und brachten die Nacht unter den Waffen zu. Am folgenden Tage erhoben sie sich frh, nahmen dieselbe Aufstellung und kmpften wieder bis zur Nacht. Keiner wich dem anderen auch nur um eines Fues Breite, obgleich von beiden Seiten viele den Tod fanden, sondern erbittert setzten sie die furchtbare Blutarbeit fort, die Goten in dem vollen Bewutsein, ihren letzten Kampf zu kmpfen, die Rmer, weil sie sich von jenen nicht berwinden lassen wollten. Zuletzt schickten die Barbaren einige von ihren Vornehmen an Narfes und lieen ihm sagen, sie htten wohl gesprt, da Gott wider sie sei sie fhlten. da eine unberwindliche Macht ihnen gegenberstehe und durch die Ereignisse der den wahren Sachverhalt
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