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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 4

1847 - Berlin : Reimer
4 ihm von Gott verliehene geistige Ausrüstung, die ihn allein unter allen Geschöpfen der Erde zur Sprache und Religion, zum selbstbewußten Denken und selbstbewußten Handeln befähigt, von der Thierwelt, der er nur mit seinem sterblichen Leibe an- gehört. — 2. Die gesammte Menschheit bildet daher, — der nach ihren Organisations-Verschiedenheiten in zahlreiche Klassen und Ord- nungen, Gattungen und Arten zerfallenden Thierwelt gegenüber, — eine untrennbare Einheit, eine einzige Gattung. — 3. Dennoch ist kein Mensch dem andern vollkommen gleich, weder in Bezug auf die geistige Ausstattung, noch in Bezug auf die körperliche, — auf Gestalt, Gesichtsbildung, Haut- und Haarfarbe rc. rc. Innerhalb dieser großen Mannigfaltigkeit begegnet man indeß so großen Aehnlichkeiten und zugleich so auffallenden Verschieden- heiten, daß man, — indem man vorzugsweise die körperlichen Eigenthümlichkeiten, als die augenfälligsten, ausfaßt, — zu einer Klassisizirung des Menschengeschlechts veranlaßt worden ist, die man die „Racen-Eintheilung" zu nennen pflegt. — Weil aber jene Verschiedenheiten eine große Mannigfaltigkeit der Erscheinungen dar- bieten, so hat man bald eine größere, bald eine geringere Zahl von Gegensätzen zu entdecken geglaubt, und deshalb, — ziemlich willkührlich, — bald mehrere, bald wenigere „Racen" oder (besser) Abarten (Varietäten) gezählt, und zwar nach Blumenbach fünf: nach Cuvier drei: 1) Die kaukasische oder indisch- 1) die kaukasische, die weiße, europäische, 2) die mongolische od. asiatische,\ 3) die malayische od. australische,! 2) die asiatisch-amerikanische, 4) die amerikanische, ) die braune, 5) die äthiopische oder Neger- 3) die äthiopische, Race. die schwarze. 4. Die kaukasische Race hat eine fleischbarbige, auch bräunliche Haut, verschieden gefärbte, lange, dichte, weiche, zuwei- len gelockte Haare, starken Bart, ein länglich-rundes Gesicht, einen eiförmigen Schädel und einen ebenmäßigen, kräftigen, oft hohen Wuchs. 5. Die mongolische Race, mit weizengelber oder schmutzig- brauner Hautfarbe, dünnem, struppigem, schwarzem Haar und Bart, schrägstehenden, eng-geschlitzten, kleinen Augen, plattem

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 5

1847 - Berlin : Reimer
5 Gesicht, breiter Nase, hervorragenden Backenknochen, würfelartigein Schädel, gedrungenem, knochigem, häufig unschönem und niedri- gem Wüchse. 6. Die malayische Race. Sie hat eine braune, mehr oder minder dunkle Hautfarbe, dichtes, weiches, gelocktes oder schlich- tes schwarzes.haar, eine breite Nase, großen Mund, einen oben gewölbten, an den Seiten eingedrückten Schädel und einen wohl- geformten, meist kleinen Körperbau. 7. Die amerikanische Race. Ihre Hautfarbe ist der des angelaufenen Kupfers ähnlich; die Haare sind schlicht, straff und glänzend schwarz, der Bart ist schwach und fehlt oft ganz, das Ge- sicht breit, an den Schläfen eingedrückt, mit hervortretenden Backen- knochen und scharfgezeichneter Nase, der Körperbau fast kaukasisch. 8. Die äthiopische Race, mit mehr oder minder schwar- zer Hautfarbe, meist wolligem, hartem, kurzem, schwarzem Haar, mehr oder minder dichtem Barte, aufgestülpter Nase, dicken Lippen und Augenlidern, flachem Hinterkopfe und vorstehendem Kiefer. Doch giebt es auch Neger von glänzend schwarzer Farbe und sonst fast ganz europäischer Gesichtsbildung. Eben so verschieden ist der Körperbau. 9. Uebergangsarten und Mischlinge. — Es steht über- haupt kein einziges Kennzeichen irgend einer Varietät so fest, daß es nicht auch in den anderen angetroffen würde. Daher Neger, Malayen und Amerikaner mit kaukasischer, — Kaukasier mit äthio- pischer oder mongolischer Gestalt und Schädelbildung, schwarze Ma- layen (Austral-Neger, Negritos), weiße Mongolen rc. — So wie das Klima nirgend plötzlich wechselt, sondern sich nur durch allmählige Uebergänge abstuft, so verhält es sich etwa auch mit den körperlichen Verschiedenheiten der Menschengeschlechter, ohne daß eben beide Erscheinungeu gleichmäßig mit einander fort- schritten. — Und so wie die weiten ozeanischen Räume der Erde die Landmaffen trennen und ihren physischen Zusammenhang unter- brechen: ebenso finden sich auch in der Stufenfolge menschlicher Bil- dungen nicht alle Mittelglieder vor. Durch die Verheirathung der Kinder verschiedener Racen ent- stehen noch heute Mittelschläge in Farbe und Gestalt. (Die Kinder eines kaukasischen Vaters und einer Negerin [ober umgekehrt^ Mu- latten, die eines Kaukasiers und einer Amerikanerin Mestizen oder Metis, die eines Negers und einer Amerikanerin Zambos oder Chinos u. s. w.). — Dies ist aber auch die einzige Art und ■

3. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 63

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. Der Meister aber schalt den Dreisten, Gab ihm zu knacken die harte Nuß, Zu verehren den König Hironymus, Und sagte: ,,Bleib bei deinem Leisten! Wer kaum den Pfriemen regieren kann, Was gehn den Säbel und Flinte an?" Da glühten dem Wilhelm beide Wangen, Und er sprach mit keck erhabenem Muth: ,.Mir fließt in den Adern Soldatenblut! Wie sollte mich nicht danach verlangen, Den gottlosen Feind zu schlagen aufs Haupt, Der unserm König sein Halle geraubt?" Und tapfere Preußen und Russen zogen, Von Kleist, dem Helden, geführt, in die Stadt Die langst solche Gaste gewünscht sich yat;- Allein, wie unglückschwangere Wogen, Zog auch. ein feindliches Heer heran, Weit stärker an Waffen, und Roß, und Mann! Damit der Feind herein nicht dringe, Wird draußen am Strome fleißig geschanzt Und manche Kanone ausgestanzt. Schon messen sich blutig Pik' und Klinge; Doch immer näher und näher erscheint Der übermächtig gerüstete Feind. Kanonendonner beginnt zu brüllen, Und Jägerbüchsen knallen darein. Der Frühlingssonne heller Schein Muß in Pulverdampf verhüllen; Und bang und bänger athmet die Stadt, Die eben so fröhlich gejauchzt noch hat. Dem Meister sinken Pfrietnen und Leder Aus seiner sonst so fleißigen Hand; Die gelehrteste Weisheit hält nicht Stand, Es zittert die geschickteste Feder; Und tief im Keller weint sich blind Manch Juden-und manch Christenkind.

4. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 277

1843 - Altona : Schlüter
277 unterhaltendes, als durch die geistreichen Erklärungen belehrendes Werk. Das Antlitz ist der Seele Bild: Das Laster macht es roh und wild, Die Tugend lieblich, hold und mild. Das Ende dieses Edlen ist traurig, aber doch erhebend. Am 25. Sept. 1799 bestegte der französische Feldherr Mastena in der Schlacht bei Zürich das vereinigte ostreich-russische Heer. Den folgenden Tag rückten die Franzosen wieder in Zürich ein; ein wildes Soldatenleben schreckte in allen Straßen den fried- lichen Bürger. Eben hatte Lavater zwei Soldaten, die mit Ungestüm vor einem nur von Frauen bewohnten Hause Wein forderten, nach Wunsche befriedigt und stand nun ruhig in der Thür. Da kam ein anderer Soldat, der ihm zu verstehen gab, daß er ein Hemd brauche. Lavater will ihn mit Geld begüti- gen — er fordert mehr und wieder mehr, so daß seine Forde- rungen nicht mehr berücksichtigt werden können. Wüthend zieht er den Säbel. Lavater flüchtet sich zu einigen nahe dabei stehen- den Bürgern, und redet den Grenadier, der ihm kurz zuvor auf das freundlichste für den gereichten Wein gedankt und Geld- anerbietungen abgelehnt hatte, um Schutz an. Doch von sata- nischer Wuth ergriffen, geht dieser mit dem Bajonett auf ihn los, und schreit ärger als der erste: ,/Geld her!" Einer von den Bürgern zieht Lavater, den Arm um ihn schlingend, zurück. In dem Augenblick drückt der Grenadier ab; die Kugel geht dem schützenden Bürger durch den Arm, und Lavater unmittel- bar unter der Brust durch. Mit Entsetzen nahm man ihn in das nächste Haus; Wundärzte eilten herbei und fanden die Wunde der Tätlichkeit nahe. Nachdem die ersten, unsäglichen Schmerzen überwunden waren, schien die Heilung einen guten Gang zu gehen, und die Wunde fing an, sich wieder zu schließen, so daß Lavater im December es sogar wagte, vor seiner theuren, lieben Ge- meinde wieder zu erscheinen und selbst zu predigen. Doch mit Ende Januar durfte er das Zimmer nicht mehr verlassen; sein Zustand wurde von Tag zu Tag schlimmer. Bewundernswerth war die Ruhe und Gelassenheit, mit der er die großen Schmer- zen trug; die eine Rippe schien von dem Knochenfraß ergriffen

5. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 442

1843 - Altona : Schlüter
442 Glanz' erspäht den Feind, mit grünem Schein erleuchtet es den dunkeln Pfad. Es spielt mit dem spitzen Ohr, erfaßt den ver- lornen Laut, stutzt und warnt seinen Reiter. Zur Seite des schlanken, glatten Nackens fällt die seidenschimmernde Mähne. Seine Brust, voll und weich, wie die des Schwans, stellt sich keck der Gefahr entgegen, und der glatte Leib ruht sicher auf festen Lenden, auf nervigen Füßen. Die eisenfesten Hufe stampfen ungeduldig den Boden; der volle, glänzend schwarze Schweif fließt ruhig über das gewölbte Kreuz zur Ferse nieder. Auf des Reiters Wink springt es auf wie ein Luchs, rennt davon, den Hals gestreckt wie ein Adler im Flug, wie ein Ad- ler leicht, berührt es kaum die Erde, und es fliegt fein Schweif ihm nach. Die Bäume fliehen wie Schatten vorüber. Unter dem Hufe zerbersten die Kiesel, Funken sprühen umher. So stürzt es mit dem Araber dem Löwen entgegen. Dieser wirft die Mähne empor und weis't grinsend und brüllend die Zähne; er schlägt mit dem Schweife seine Lenden. Jetzt steht er, jetzt duckt er sich nieder zum Sprunge; da schickt ihm rasch der Jä- ger die Lanze zu. Der Löwe achtet nicht den tödtlichen Stoß; mit zerbrochenem Schaft in der Brust schwingt er sich dem Jäger entgegen; da funkeln des Pferdes Augen, die Adern span- nen sich, die Mähne fliegt, es dampfen seine Nüstern, die Mus- keln spielen und schwellen, und zornwiehernd bäumt es sich auf, schlägt aus; sein eherner Huf hat die Stirn des Löwen gespal- ten und ihn zu Boden geschmettert. Mit dem Krieger zieht das Pferd gegen den Feind, es beißt schäumend in die Zügel, schüttelt die Mähne, scharrt den Boden, schnaubend und wiehernd vor Kampflust. Da schmet- tern die Trompeten, es erwartet nicht des Reiters Sporn, sprengt entgegen den blitzenden Lanzenreihen. Es ist eins mit seinem Führer; ein Wille beherrscht beide, ein Held sind Roß und Reiter zusammen. Das Roß ist des Reiters Schild, es ist sein Pfeil, mit dem er zugleich in die Reihen der Feinde trifft. Des Rosses Mähne flattert, eine schwarze Todesfahne, dem blin- kenden Schwerte des Reiters voran. Es steht vor der Lanze, aber es zittert nicht, bleibt besonnen, unerschrocken und fest wie ein Fels mitten im Rauch und im Donner des Geschützes. Nicht das Getümmel, nicht das Sausen der Kugeln, nicht der Wun- den und Sterbenden Klagen heißen es wanken. Ist sein Füh- , rer gefallen, es stellt sich in die Reihen der Genossen, es stürzt

6. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 463

1843 - Altona : Schlüter
463 Herr des Lebens den'garten Eden gepflanzet, und ihn dem ersten Menschenpaar zum Wohnplatz an- gewiesen habe, und daß das Menschengeschlecht auch dann nicht seiner Hut und Liebe beraubt wurde, als Sünde und Schuld die ersten Eltern aus dem Paradiese vertrieben habe. Und diese Pflege ist dem menschlichen Wesen von Gott ver- liehen, weil der Mensch geschaffen ist zu seinem Bilde, und sein Wesen der rhm eingehauchte unsterbliche Geist ist. Durch diesen wird auch der Körper des Menschen über das schönste Thier erhoben. Seine aufrechte Stellung, seine edlere Gestalt überhaupt, seine zarte, glatte Haut, sein schönes Antlitz, seine hohe Stirn, sein kleiner Mund, seine klugen Augen, seine sprechenden Mienen, die alle Empfindungen des Innern so verständlich ausdrücken: sind Zierden und Auszeichnungen des menschlichen Körpers, welche auch die höchsten Thiere entbehren. Dazu die Bildsamkeit seiner Sinneswerkzeuge und die mannigfaltige Anwendung aller seiner Glieder. Wol mögen einzelne Thiere einzelne schärfere Sinne haben, als der Mensch; aber des Menschen Sinne gehen durch ihre Bildungs- fähigkeit weit über die der Thiere hinaus. Das Thier kann nicht besser sehen und hören lernen, als es sieht und hört, nicht Farben und Töne unterscheiden, wie der Mensch. Aber das Auge, wie hat das der Zeichner und Maler gebildet, und wie der Musiker sein Ohr, das unter vielen Instrumenten einen ein- zigen falschen Ton bemerkt! Dann die mannigfaltige Anwen- dung seiner Glieder, namentlich der Hände, zum Schreiben, Zeichnen, Orgelspielen und zu den künstlichsten Arbeiten. Und gehört nicht auch die wunderbare und so wohlthätig bil- dende Gabe der Sprache zum Theil dem Körper an? Ge- wiß, schon der Körper des Menschen ist „wunderbarlich gemacht" (Ps. 139, 14.), eine Welt voll Wunder und die Krone der irdischen Schöpfung. Natürlich, denn er sollte sein die Woh- nung eines Edlen, ein Gefäß des göttlichen Odems, die Einfassung und das Kleid eines himmlischen, göttlichen Geistes hier und der- einst: Röm. 7, 24. Wir wissen, daß Gottes Geist in ihm wohnet und er ein Tempel Gottes ist. 1 Cor. 3, 16. Wie wunderbar hat Gottes Macht Kein ander Erdenwescn freut Des Menschen Leib bereitet! Sich solcher Würd' und Anmuth, Obgleich aus Staub hervorgebracht. Ist doch des Menschen Angesicht Ist er doch reich bekleidet Der Spiegel seiner Seele: Mit Hoheit und mit Herrlichkeit; Aus seinem klaren Auge spricht

7. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

8. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 368

1830 - Berlin : Reimer
368 s Land umgebenen Meers sind ohne Zweifel Hindus; sie sind bis zu den Molucken und besonders nach Timor, vielleicht auch auf einige Inseln Australias, aber nicht über das Ge- birge Aoumah Dong gekommen. Jedoch sind die weiter süd- lich wohnenden nicht immer die braünsten, und z. B. die weit nördlicher als die Bewohner der Küstenterrasse Carnatik le- benden Einwohner der Halbinsel Guzerat weit dunkler ge- färbt. Der Seidenwurm liefert ihnen den hauptsächlichsten Stoff zu ihrer Bekleidung, und erst ziemlich spät und nach der Vermischung mit nördlichen Völkerschaften wurden ihnen von den Alpenlandern Kaschmir und Kabul her tübetische Zeuge zugeführt. In Kasten getheilt, die sich nicht unter ein, ander vermischten, hätten sie ihre ursprüngliche Reinheit be- halten müssen, wären sie nicht gezwungen gewesen, sich mit den Eroberern zu verbinden. Ihre Religion, die des Brahma und Buddha, ist ohne Zweifel die älteste, und ungeachtet der zahlreichen unter ihnen lebenden Europäer noch wenig ver- ändert. §. 214. Oie skythische Art. Diese Art bewohnt den nördlichen Theil vom Hoch, lande Hinterasias, die Bnkharcien, Dzungarci, Daunen oder die ganze ungeheure Strecke Asias, welche sich in der Länge von der östlichen Seite des caspischcn Sees bis zum japanischen und ochotzkischen Meere und in der Breite von -40 bis 60° N. Breite erstreckt, und wird mit dem Namen Turkomanen, Kirgisen, Kosaken, Tataren, Kalmüken, Mon- golen und Mantschuren bezeichnete Erlaüterung 1. Die Skythen sind nicht so klein als die Menschen der hyperbolischen Art, ihre Hautfarbe ist weit heller, und ihre stets scheitelrecht und von einander entfernt stehenden Zähne etwas läng-r; ihre mittlere Größe ist fünf Fuß oder etwas mehr; ihr Körper olivenfarbig, stark und muskulös, die Schenkel dick, die Unterschenkel kurz, mit stark auswärts gekehrten Knien und einwärts gekehrten Füßen. ,Sie sind die häßlichsten unter allen Menschen, haben ein oben sehr breites und plattes Gesicht, sehr kleine, tief und oft handbreit auseinander liegende braünliche Augen, dicke Au, genlider und starke, rauh anzufühlende Augenbraunen; die Nase ist sehr platt, das Gesicht selbst in der Jugend runzlig, die Backenknochen sehr hervorstehend, die Oberkinnlade hin- wärts gerückt, das Kinn spitzig. Der Bart, besonders über der Oberlippe, ist ziemlich stark, braun oder röthlich; die Haare gerade, weder fein noch gvvb, gewöhnlich schwarz oder dunkel. Er,

9. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 370

1830 - Berlin : Reimer
370 für schön gilt; das Gesicht ist rund, selbst in der Mitte et- was breit, die Backen hervorstehend; die Lugen sind gewöhn, lich braun, selten schwärzlich, nie blaülich, klein, mandelför- mig geschlitzt, der innere Winkel nach unten geneigt, wäh- rend der äußere gegen die Schläfe hin sehr erhöht und faltig ist; sie sind nur wenig gespalten und scheinen im Gesicht nur zwei schräge Linien zu bilden, die Augenlider sind meist dick, aufgeschwollen und fast ohne Wimpern, die Augenbraunen -, sehr schmal, schwarz, und stark gebogen; die Nase von der Stirn durch einen tiefen Eindruck geschieden, rund, ein wenig platt mit etwas abstehenden Flügeln und nicht zu dick, wie- wohl sie Reisende in Hinsicht der Form mit einer Mispel verglichen haben; der Mund ist groß, die Lippen etwas dick, meist blauroth, die Zähne stehen scheitelrecht; das Kinn ist klein und gewöhnlich bartlos. Die Lübeter haben nur einen Knebelbart, welcher, seidenweich, sehr lang werden kann. Der Frauen Wuchs ist corpulenter, als der der Männer, sie altern bald. Das Ohr ist groß und steht ganz vom Kopfe ab; die Haare sind schlicht, nie gelockt, von mittlerer Länge, dick und immer schwarz, und stehen auf der Stirn so, daß sic daselbst deutlicher als bei jeder andern Art fünf Spitzen bilden; da sie sehr dünn stehen, so werden sie gewöhnlich ab- geschoren und man läßt nur ein kleines weder zu hohes noch zu niedriges Büschel auf dem Scheitel stehen. Die Haut- farbe ist zuweilen so weiß wie die unsrige, und besonders zeichnen sich die Weiber, deren Erziehung, Gewohnheit an sitzendes Leben und besonders die durch Kunst bewirkten klei- nen Füße sie in die Haüser bannt, darin aus; unter dem 200 Breite aber, wo die Vermischung mit den Malaien auf der hinterindischen Halbinsel einige Modisicationcn in der ursprünglichen Physionomie hervorgebracht hat, ist die Haut im Allgemeinen fettig, gelb, braünlich und selbst dunkel. Je- doch bemerkt man, daß gerade die am nördlichsten wohnenden Chinesen die dunkelste Farbe haben. Daß die Chinesen aus der Vermischnng der Tataren mit den Malaien entstanden seien, wie man früher behauptete, ist durchaus unrichtig; man darf nur ein Individuum von jeder dieser drei Arten ge- sehen haben, um dies sogleich einzusehen. Die vorübergehende Vermischung mit den Skythen hat ebenfalls keinen so bedeu- / tenden Einfluß gehabt. Sie verabscheuten von jeher jede Ver, bindung mit Fremden, und suchten diese durch mancherlei, z. B. durch eine große Mauer, abzuhalten. Sie sind meist blos Landbauer, lieben den Boden, worauf sie geboren sind, sehr, und scheuen alles Reisen, welches von Einzelnen auch nur ohne Wissen der Regierung unternommen wird. Sie sind sanft, höflich, kriechend, gewinnsüchtig, obgleich au/h mit Wenigem zufrieden; ihre Hauptnahrung besteht in Reis; auch essen sie viel Fische, zu deren Fang sie Vögel abrichten. Ihre Kleidung besteht hauptsächlich aus seidnen

10. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 374

1830 - Berlin : Reimer
374 oft, und salben ihren Körper und Haare mit einem wohl- riechenden, die Haut weich erhaltenden Oele. Die Män- ner, welche bald nur ein, bald mehrere Weiber haben, sind im Allgemeinen wild, rachsüchtig, treulos, unbestän- dig, faul, wenn sie nicht der Durst nach Gewinn atu tveibt. Sie bereiten sich aus verschiedenen Pflanzen, je nach dem Klima, berauschende Getränke, und berauschen sich oft, wobei sie (wie j. B. auf den Sunda» Inseln, wo sie Opium darunter mischen), wüthend mit ihrem Dolch oder Kris sich auf Alles, was ihnen nahe kommt, stürzen. Seeraüber von Natur, machen sie die Schifffahrt auf dem indischen und chi- nesischen Meere sehr gefährlich. Sago ist ihre Lieblingsspeise, (statt dessen auf den Inseln, wo die Sagopalme nicht häufig wächst, manche Wurzeln oder die Frucht des Brodfcuchtbaums), worunter sie Reis und Fische mengen. Von ihnen haben wir zugleich den Gebrauch mancher Gewürze. Sie sind es, welche den meisten Bet?l kauen, daher der höchst üble Geruch und die ziegelrothe Färbe ihrer Exkremente. Keine der zu dieser Race gehörenden Völkerschaften ist ganz nackt, sondern we- nigstens an den Geschlechtstheilen bedeckt; doch ist der obere Theil des Körpers bis an die Lenden, einige Städtebewohner und Soldaten ausgenommen, meist entblöst. Ihre Waffen bestehen in einer langen, spitzigen Lanze, dem Kris (Dolch) und einigen Säbeln. Das Blaserohr mit vergifteten Pfeil- chen ist, wie bei den südamerikanischen Wilden (Guyana), gleichfalls auf mehrern Sundainseln gebraüchlich, scheint aber ursprünglich der melanischen Art anzugehören. Sie haben weder Priester noch eigenen Cultus; manche sind Mahome- der, zeigen aber viel Verehrung gegen die Todten. Ihre Sprache ist unter allen die sanfteste; sie wenden, wenn sie mit europäischen Kaufleuten Kaüfe abschließen, chinesische Schriftzeichen an. Sie haben nirgends ein besonderes Reich, und begnügen sich mit der Herrschaft in den indischen Aequa- torialmeeren, auch haben sie durch Vermischung (auf den Sundainseln seit 3 biä 4 Jahrhunderten mit Menschen aller Arten — auf Java und den Molucken, z. B. mit Chinesen, Hindus, arabischen Mauren und Europäern — auf Celebes und an andern Orten mit den häßlichen Sprößlingen der melanischen und australischen Art) viel von ihren ursprüng, lichen Zügen verloren, während sich, ohne daß Ursache und Zeit bekannt ist, wahre Malaien, die in Spanien sogenann» ten Gitanos und Gitanas, auf deutsch Zigeuner, in Europa eingefunden haben. Erlaüterung 3. b) Oceanische Race. Sie scheint, wenn nicht ein ganz anderes Vaterland gehabt, sich doch vor der Kenntniß der Metalle von der vorigen getrennt zu ha- den, und ging vielleicht von den Bergen Neuseelands nörd- lich nach mehrern Inseln des stillen Oceans über, so daß der Meridian von Neuseeland, welcher beinahe zwischen den Fid- f
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