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1. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 372

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
372 noch schwereren Platz macht. Der größte Theil dieser Thiere wird zum Last- tragen gebraucht; einiger anderen bedient man sich nur zum Reiten. Der Araber sitzt oben auf seinem Höcker und ist mit einer Flinte, Lanze, Pfeife und anderem Gcräthe versehen. Sonnini erzählt, daß ein Beduinen-Araber die Reise von Kairo in Aegypten bis Mekka in fünf Tagen zurücklegte, ein Weg von vierhundert Stunden, wozu die Pilgrims-Karavanen mehr als dreißig Tage nöthig haben; er machte mithin achtzig Stunden in einem Tage. Die Sättel der Dromedare sind in der Mitte hohl und haben an den beiden Bogen ein Stück rundes, wagrecht gestelltes Holz, an welchem der Reiter sich festhält. Lange an den Seiten herabhangende Beutel mit einiger Nahrung für den Reiter und das Kameel, ein Schlauch Wasser und ein lederner Gurt zur Peitsche ist das ganze Geräth. Der gewöhnliche Gang ist ein weites Traben, wobei sie den Kopf und den Schwanz in die Höhe richten. Für jeden Ungeübten ist diese Art zu reisen höchst beschwer- lich ; die Hände schwellen an und schmerzen, die Schenkel werden wie zer- brochen , dabei stellt sich der heftigste Kopfschmerz ein durch die beständige Erschütterung, denn das Thier hat einen schweren Tritt, auch lebt der Reiter in Furcht, von dem hohen Sitz das Gleichgewicht zu verlieren und herunter zu stürzen, und die Schnelligkeit des Laufs in der glühenden Luft soll ihm fast den Athem nehmen. Zu den Unbequemlichkeiten sind noch ferner die Wanzen und anderes Ungeziefer zu zählen, welche sich auf dem Höcker auf- halten. Wenn die Dromedare sich beim Eintritt in eine Stadt drängen, wird die Sorge des Reiters noch größer. Alle Kameele lieben Musik und scheinen an der menschlichen Stimme Wohlgefallen zu haben; der Araber, wenn er einen starken Marsch machen will, feuert sie durch Gesang an, der mehr auf sie wirken soll, als alle Schläge; auch sollen sie nach den Zeugnissen einiger Reisenden langsamer und rascher gehen, je nach dem langsameren oder schnelleren Takt des Gesangs. Werden sie überladen, so stehen sie nicht eher auf, als bis die Bürde erleichtert ist. Sie sind äußerst mäßig, und zur Zeit der Noth ist ein alter Weidenkorb ein ganz gutts Essen für sie. Haben sie jedoch reiche Weide, so suchen sie nur die besten Gräser. Auf langen Reisen füttert man sie mit etwas Gerste, Boh- nen, Datteln oder mit Kugeln von Weizenmehl. Die köstlichste und nothwendigste Eigenschaft dieses Thieres ist die, daß es viele Tage ohne Beschwerde das Wasser entbehren kann, und dies allein macht es zu dem nützlichen, für den Araber unentbehrlichen Geschöpf. Hat es lange gedürstet, so wittert es hoch in der Luft, um in weiter Ferne eine Quelle zu entdecken, und verdoppelt seine Schritte, um dahin zu ge- langen und den brennenden Durft zu löschen, welcher es jedoch weniger plagt, als seinen Herrn. Hat es zwölf bis zwanzig Tage nicht getrunken, dann ist es aber auch im Stande, zwei Tonnen Wasser oder 240 Flaschen zu sich zu nehmen, gewöhnlich aber nicht so viel. Wenn daher eine Karavane von dreihundert Stück Kameelen an eine der dürftigen Quellen der Wüste kommt, wo nur eins nach dem andern saufen kann, so währt es wobl drei Taae, bis alle ibren Durst gelöscht haben.

2. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 392

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
392 Steine, so kommt der Interpret und wendet mit seinem Schnabel, der an der Spitze etwas aufgeworfen ist, die Steine um. Der Austernfänger, der von Muscheln lebt, hat einen keilförmigen Schnabel mit harten scharfen Spitzen, mit denen er die starke Hülle seiner Beute so gut durchbohren und aufbrechen kann, daß man zu diesem Zweck kein trefflicheres Werkzeug erfinden könnte. Die Strandvögel, welche die öden User des nördlichen Polarmeeres bevölkern, Reiher, Brachvögel, Wafferrallen re., ziehen vor dem Winter süd- wärts in mildere Gegenden und kehren mit Anfang des Sommers nach Norden zurück, wo ihnen der aufgethaute Meeresstranb reichliche Nah- rung bietet. Der Pelikan, weißröthlich, mit schwarzen Schwingen und einem Federschopf am Hinterhaupte, einer der größten Schwimmvögel, lebt am kaspischen und an den Küsten der südlichen Meere, wird gegen 5 Fuß hoch und mißt mit ausgespannten Flügeln 10 Fuß in die Breite. Sein langer starker Schnabel ist mir einem Haken an der Spitze versehen; die nackte Kehlhaut bildet einen großen Sack, den er als Hamen zum Fischen gebraucht. Trotz seiner Schwere fliegt er doch schnell und hebt sich hoch in die Luft. Er wird in China gezähmt und zum Fischfang abgerichtet, wobei man ihm einen Ring um den Hals legt, damit er die gefangenen Fische nicht ver- schlucken kann. Der 5 Fuß hohe prächtige Flamingo, mit hohen Stelzfüßen, sehr langem Hals und hakenförmig gebogenem Schnabel, hat als Sumpfvogel ausnahmsweise Schwimmhäute zwischen den Fußzehen. Wozu? Er steckt seinen Hakenschnabel umgekehrt in den Sumpf und treibt mit dem schaufel- förmigen Fuße die Wasserwürmer und das Fischlaich in den Mund. Die Schwimmhaut des Fußes macht es ihm möglich, einen kräftigen Wasserstrom nach dem Munde zu drücken. Eine Gruppe rosenrother Flamingos bietet einen prächtigen Anblick. Sie leben truppweise und stellen sich beim Fischfang in langen Reihen auf. Stößt die Schildwache bei drohender Gefahr ein lautes Geschrei aus, so erhebt sich das ganze Regiment und fliegt wie ein aufwallendes Flammen- meer in die Luft. Der wandernde Flamingozug ordnet sich zu einem Drei- ecke und läßt sich, am Ziele angelangt, in einer abwärts neigenden Schrauben- windung zur Erde nieder. Diese sonderbaren Vögel bauen in den Morästen kegelartige Hügel, setzen ihre Nester daraus, legen je zwei Eier hinein und brüten, damit ihre langen Stelzfüße die Brut nicht stören, aus dem Schlammhügel wie auf einem Pferde reitend, ihre Jungen aus. So hat jede vom gewöhnlichen abweichende Körperform ihren bestimm- ten Zweck. Was dem Unkundigen als Zufall erscheint, ist bei näherer Be- ■ trachtung ein Ergebniß der höchsten anbetungswürdigsten Weisheit.

3. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 195

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
195 „Es ist nicht Trank, nicht Speise, wornach es Noth mir thut; doch, so ihr seid Hans Euler, so will ich euer Blut! Wißt ihr, vor Monden hab' ich euch noch als Feind bedroht; dort hatt' ich einen Bruder, den Bruder schlugt ihr todt. Und als er rang am Boden, da schwor ich ihm es gleich, daß ich ihn rächen wollte, frich oder spät, an euch!" „Und hab' ich ihn erschlagen, so war's im rechten Streit, und kommt ihr ihn zu rächen: — wohlan, ich bin bereit! Doch nicht im Hause kämps' ich, nicht zwischen Thür und Wand; im Angesichte dessen, wofür ich stritt und stand! Den Säbel, Marthe, weißt du, womit ich ihn erschlug; und sollt ich nimmer kommen: — Tirol ist groß genug!" » Sie gehen mit einander den nahen Fels hinan, sein gülden Thor hat eben der Morgen aufgethan; — Der Hans voran, der Fremde recht rüstig hinterdrein, und höher stets mit beiden der liebe Sonnenschein. Nun stehn sie an der Spitze — da liegt die Alpenwelt, die wunderbare, große, vor ihnen aufgehellt; Gesuukne Nebel zeigen der Thäler reiche Lust, mit Hütten in den Armen, mit Herden an der Brust. Dazwischen Riesenbäche, darunter Kluft an Kluft, daneben Wälderkronen, darüber freie Lust, Und, sichtbar nicht, doch fühlbar, von Gottes Ruh' umkreist, in Hütten und im Herzen der alten Treue Geist. Das sehn die beiden droben, — dem Fremden sinkt die Hand; Hans aber zeigt hinunter auf's liebe Vaterland: „Für das hab' ich gefochten, dein Bruder hat's bedroht; für das hab' ich gestritten, für das schlug ich ihn todt!" Der Fremde sieht hinunter, sieht Hansen in's Gesicht, er will den Arm erheben, den Arm erhebt er nicht: „Und hast du ihn erschlagen, so war's im rechten Streit; und willst du mir verzeihen, komm', Hans, ich bin bereit!" 39. Das Hufeisen. Als noch, verkannt und sehr gering, unser Herr aus der Erde ging, und viele Jünger sich zu ihm fanden, die sehr selten sein Wort verstanden, liebt' er es gar über die Maßen, seinen Hof zu halten auf der Straßen, weil unter des Himmels Angesicht man immer besser und freier spricht. Er ließ sie da die höchsten Lehren aus seinem heiligen Munde hören; besonders durch Gleichniß und Exempel macht' er einen jeden Markt zum Tempel. So schlendert' er in Geistesruh' mit ihnen einst einem Städtchen zu: sah etwas blinken auf der Straß', das ein zerbrochen Hufeisen was. Er sagte zu St. Peter drauf: „Heb' doch einmal das Eisen auf!" St. Peter war nicht aufgeräumt, er hatte so eben im Gehen geträumt so was vom Regiment der Welt, was einem jeden wohlgefällt: denn im Kopf hat das keine Schranken; das waren so seine liebsten Gedanken. Nun war der Fund ihm viel zu klein, hätt' müssen Krön' und Scepter sein; aber wie sollt' er seinen Rücken nach einem halben Hufeisen bücken? Er also sich zur Seite kehrt und thut, als hätt' er's nicht gehört. Der Herr, nach seiner Langmuth, drauf hebt selber das Hufeisen auf und thut auch weiter nicht dergleichen. Als sie nun bald die Stadt erreichen, geht er vor eines Schmiedes Thür, nimmt von dem Mann drei Pfennig dafür. 13'

4. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 372

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
372 noch schwereren Platz macht. Der größte Theil dieser Thiere wird zum Last- tragen gebraucht; einiger anderen bedient man sich nur zum Reiten. Der Araber sitzt oben auf seinem Höcker und ist mit einer Flinte, Lanze, Pfeife und anderem Geräthe versehen. Sonnini erzählt, daß ein Beduinen-Araber die Reise von Kairo in Aegypten bis Mekka in fünf Tagen zurücklegte, ein Weg von vierhundert-Stunden, wozu die Pilgrims-Karavanen mehr als dreißig Tage nöthig haben; er machte mithin achtzig Stunden in einem Tage. Die Sättel der Dromedare sind in der Mitte hohl und haben an den beiden Bogen ein Stück rundes, wagrecht gestelltes Holz, an welchem der Reiter sich festhält. Lange an den Seiten herabhangende Beutel mit einiger Nahrung für den Reiter und das Kameel, ein Schlauch Wasser und ein lederner Gurt zur Peitsche ist das ganze Geräth. Der gewöhnliche Gang ist ein weites Traben, wobei sie den Kopf und den Schwanz in die Höhe richten. Für jeden Ungeübten ist diese Art zu reisen höchst beschwer- lich ; die Hände schwellen an und schmerzen, die Schenkel werden wie zer- brochen, dabei stellt sich der heftigste Kopfschmerz ein durch die beständige Erschütterung, denn das Thier hat einen schweren Tritt, auch lebt der Reiter in Furcht, von dem hohen Sitz das Gleichgewicht zu verlieren und herunter zu stürzen, und die Schnelligkeit des Laufs in der glühenden Luft soll ihm fast den Athem nehmen. Zu den Unbequemlichkeiten sind noch ferner die Wanzen und anderes Ungeziefer zu zählen, welche sich auf dem Höcker auf- halten. Wenn die Dromedare sich beim Eintritt in eine Stadt drängen, wird die Sorge des Reiters noch größer. Alle Kameele lieben Musik und scheinen an der menschlichen, Stimme Wohlgefallen zu haben; der Araber, wenn er einen starken Marsch machen will, feuert sie durch Gesang an, der mehr auf sie wirken soll, als alle Schläge; auch sollen sie nach den Zeugnissen einiger Reisenden langsamer und rascher gehen, je nach dem langsameren oder schnelleren Takt des Gesangs. Werden sie überladen, so stehen sie nicht eher auf, als bis die Bürde erleichtert ist. Sie sind äußerst mäßig, und zur Zeit der Noth ist ein alter Weidenkörb ein ganz guüs Essen für sie. Haben sie jedoch reiche Weide, so suchen sie nur die besten Gräser. Auf langen Reisen füttert man sie mit etwas Gerste, Boh- nen, Datteln oder mit Kugeln von Weizenmehl. Die köstlichste und nothwendigste Eigenschaft dieses Thieres ist die, daß es viele Tage ohne Beschwerde das Wasser entbehren kann, und dies allein macht es zu dem nützlichen, für den Araber unentbehrlichen Geschöpf. Hat es lange gedürstet, so wittert es hoch in der Luft, um in weiter Ferne eine Quelle zu entdecken, und verdoppelt seine Schritte, um dahin zu ge- langen und den brennenden Durst zu löschen, welcher es jedoch weniger plagt, als seinen Herrn. Hat cs zwölf bis zwanzig Tage nicht getrunken, dann ist es aber auch im Stande, zwei Tonnen Master oder 240 Flaschen zu sich zu nehmen, gewöhnlich aber nicht so viel. Wenn daher eine Karavane von dreihundert Stück Kameelen an eine der dürftigen Quellen der Wüste kommt, wo nur eins nach dem andern sausen kann, so währt es wobl drei Taqe. bis alle ibren Durst gelöscbt haben.

5. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 351

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
351 Luchsjagden finden bei der Seltenheit des Raubthieres nicht statt. Findet man auch Spuren seiner Mordgier, so ist doch der Thäter gewöhnlich sehr weit weg und flieht, wenn er förmlich gejagt wird, in ganz andere Gegen- den. Stößt ihm aber der Jäger unvermuthet auf, so weicht der Luchs nicht von der Stelle und ist sehr leicht zu schießen. Er bleibt ruhig auf seinem Baume liegen und starrt den Menschen unverwandt an, wie die wilde Katze, ja der unbewaffnete Jäger überlistet ihn sogar, indem er ein Paar- Kleidungsstücke vor ihn hinpflanzt und inzwischen zu Hause seine Flinte holt. Der Luchs starrt auf die Kleider so lange, bis das Gewehr bei der Hand ist, und der Schuß fällt. Aber auch hier heißt es: Gut gezielt! Wird die Bestie bloß verwundet, so springt sie schäumend dem Jäger an die Brust, haut ihre scharfen Krallen tief ins Fleisch und beißt sich wüthend ein ohne loszulassen. Manchmal aber springt sie auch nur auf den Hund, und der Jäger gewinnt Zeit zum zweiten Schusse. 72. Die Katze im Dienste des Menschen. Selbst die furchtbaren und grimmigen Raubthiere des Katzengeschlech- tes müssen dem Menschen dienstbar werden, aber freilich gerade durch die Mitgift der Natur, welche ihnen für das Geschäft des Raubens und Mor- dens zu Theil geworden. Vollendet an ihnen allen ist ja die Gewandtheit, Weichheit und Kraft ibrer Bewegungen, die außerordentliche Schnellkraft und Sicherheit ihres Sprunges. Ebenso geeignet für ihr schreckliches Ge- schäft sind ihre Waffen. Das Gebiß ist furchtbar, die Eck- oder Reißzähne bilden große, starke, kaum gekrümmtekegel, welche alle übrigen Zähne weit überwiegen und eine wahrhaft vernichtende Wirkung üben können. Ihnen gegenüber verschwinden die auffallend kleinen Schneidezähne, ihnen gegen- über erscheinen selbst die starken, durch scharfe, gegenseitig in einander greifende Zacken und Spitzen ausgezeichneten Kauzähne, welche ganz auf- gehört haben, Mahlzähue zu sein, nur schwach und unbedeutend. Mit diesem Gebiß steht die rauhe, scharfe Zunge im Einklang; sie ist d'ick und fleischig und besonders merkwürdig wegen ihrer feinen haarigen Stacheln, welche auf krausen Warzen sitzen und nach hinten gerichtet sind. So ist das Maul aller Katzenarten gleichsam noch einmal bewaffnet, wie das man- cher Schlangen und der raubgierigsten Fische, bei denen außer den Kinn- laden auch der Gaumen mit Zähnen gespickt ist. Noch furchtbarere Werkzeuge zum Angriff haben sie alle in ihren Klauen. Die breiten und abgerundeten Füße zeichnen sich besonders durch ihre verhältuißmäßige Kürze aus, und diese hat darin ihren Grund, daß das letzte Ende jeder Zehe nach innen aufwärts gebogen ist. So kann es beim Gange gar nicht den Boden berühren und bewirkt eine vollständige Schonung der auf ihm sitzenden sehr starken und äußerst spitzen Krallen, durch welche die Tatze zu der fürchterlichsten Waffe wird. Die Hauskatze, so klein sie ist, kann als das wahre Muster des ganzen Katzengeschlechtcs dienen, denn sie ist sowohl in ihrer Schönheit als in ihrer

6. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 392

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
392 Steine, so kommt der Interpret und wendet mit seinem Schnabel, der an der Spitze etwas aufgeworfen ist, die Steine um. Der Austernfänger, der von Muscheln lebt, hat einen keilförmigen Schnabel mit harten scharfen Spitzen, mit denen er die starke Hülle seiner Beute so gut durchbohren und aufbrechen kann, daß man zu diesem Zweck kein trefflicheres Werkzeug erfinden könnte. Die Strandvögel, welche die öden User des nördlichen Polarmeeres bevölkern, Reiher, Brachvögel, Wasserrallen re., ziehen vor dem Winter süd- wärts in mildere Gegenden und kehren mit Anfang des Sommers nach Norden zurück, wo ihnen der aufgethaute Meeresstrand reichliche Nah- rung bietet. Der Pelikan, weißröthlich, mit schwarzen Schwingen und einem Federschopf am Hinterhaupte, einer der größten Schwimmvögel, lebt am kaspischcn und an den Küsten der südlichen Meere, wird gegen 5 Fuß hoch und mißt mit ausgespannten Flügeln 10 Fuß in die Breite. Sein langer starker Schnabel ist mit einem Haken an der Spitze versehen; die nackte Kehlhaut bildet einen großen Sack, den er als Hamen zum Fischen gebraucht. Trotz seiner Schwere fliegt er doch schnell und hebt sich hoch in die Luft. Er wird in China gezähmt und zum Fischfang abgerichtet, wobei man ihm einen Ring um den Hals legt, damit er die gefangenen Fische nicht ver- schlucken kann. Der 5 Fuß hohe prächtige Flamingo, mit hohen Stelzfüßen, sehr- langem Hals und hakenförmig gebogenem Schnabel, hat als Sumpfvogel ausnahmsweise Schwimmhäute zwischen den Fußzehen. Wozu? Er steckt seinen Hakenschnabel umgekehrt in den Sumpf und treibt mir dem schaufel- förmigen Fuße die Wasserwürmer und das Fischlaich in den Mund. Die Schwimmhaut des Fußes macht es ibm möglich, einen kräftigen Wafferstrom nach dem Munde zu drücken. Eine Gruppe rosenrother Flamingos bietet einen prächtigen Anblick. Sie leben truppweise und stellen sich beim Fischfang in langen Reihen auf. Stößt die Schildwache bei drohender Gefahr ein lautes Geschrei aus, so erhebt sich das ganze Regiment und fliegt wie ein aufwallendes Flammen- meer in die Luft. Der wandernde Flamingozug ordnet sich zu einem Drei- ecke und läßt sich, am Ziele angelangt, in einer abwärts neigenden Schrauben- windung zur Erde nieder. Diese sonderbaren Vögel bauen in den Morästen kegelartige Hügel, setzen ihre Nester darauf, legen je zwei Eier hinein und brüten, damit ihre langen Stelzfüße die Brut nicht stören, auf dem Schlammbügel wie auf einem Pferde reitend, ihre Jungen aus. So hat jede vom gewöhnlichen abweichende Körperform ihren bestimm- ten Zweck. Was dem Unkundigen als Zufall erscheint, ist bei näherer Be- trachtung ein Ergebniß der höchsten anbetungswürdigsten Weisheit.

7. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 405

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
405 Nun könnte man glauben, daß die ganze Thierwelt also in zwei große Abtheilungen gesondert Ware, nämlich in Wirbelthiere und Nicht- wirbeltbiere; allein der Schöpfer, welcher das Wirbelthier nach einem so weisen Plane angelegt, hat andere Gedanken, als der Mensch, und hat vielmehr jene Nichtwirbelthiere keineswegs nach einem gemeinsamen Haupt- plan, sondern nach drei verschiedenen Planen angelegt, deren jeder eben so selbständig dasteht, wie der des Wirbelthiercs, und eben so tausendfach nach Classen, Ordnungen, Gattungen und Arten von der Natur im einzelnen ausgebildet ist. Diese drei Abtheilungen, welche wir mit dem Namen der Gliederthiere, der Weichthiere und der Strabl- lhiere bezeichnen, sind so unverkennbar von einander und von den Wirbelthieren unterschieden, daß gewissermaßen vier Thierreiche neben ein- ander selbständig leben. Die beste Vorstellung gewinnt man davon, wenn man sich Beispiele der Classen vergegenwärtigt. So z. B. zählen zu den Gliederthieren die Krebse, die Spinnen, die Infecten, zu den Weich- tieren die Schnecken und Muscheln, zu den Strahlthieren die Seequallen und Seesterne. — Die Entdeckung, daß die Natur bei der Erschaffung der Thiere vier große selbständige Gedanken zu Grunde legte, konnte nur ein großer Kenner der Natur machen, denn dem gleichgültigen Beobachter des einen oder des anderen Gegenstandes bleiben die größten Gedanken der Natur verborgen, und Jahrhunderte lang versteckte sich diese Wahrheit selbst den Gelehrtesten. Der Mann, welcher das Wahre in dieser Sache zuerst aussprach, lebte zu Anfang dieses Jahrhunderts, war ein Franzose, aber von deutschen Lehrern gebildet, und hieß George Cu vier. 111. Die Jnsectemvelt. Es scheint, die Infecten seien dic Lieblingsgeschöpfe der Natur ge- wesen, in welchen sie fast alles vereint hat, was in jeder andern Classe und Ordnung ihrer Kinder schön und angenehm, reizend oder merkwürdig und sonderbar ist. Eine Menge hat sie mit schimmerndem Harnisch bewaffnet, der wie poliertes Metall strahlt; andere leuchten wie geschliffene Edelsteine. Einige hat die Natur gleichsam mit flüssigen Tropfen oder Platten von Gold und Silber bedeckt, oder mit Schuppen oder Haaren, welche die Farbe jener Metalle nachahmen und deren Strahlen aussenden. Einige zeigen ein rohes Aeußere, wie Edelsteine in ihrem natürlichen Zustande, während andere die glatte und glänzende Oberfläche der geschliffenen zeigen. Welch eine Menge von Infecten wetteifert mit den Blumen in man- nigfaltiger Schönheit, in der Zartheit der Farben, welche nicht gleich denen der Blumen flüchtig schwinden, sondern fest und dauerhaft das Thier überleben und es nach seinem Tode ebenso zieren wie im Leben. Andere wetteifern mit den Pflanzen in dem Geäder und Gewebe ihrer Flügel, noch andere in dem reichen, weichen Flaum, der sie kleidet. Man sollte glauben, einige Infecten hätten die Bäume ihrer Blätter beraubt, um sich selbst künstliche Schwingen zu bilden; so vollkommen gleichen sie denselben in Gestalt und

8. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 195

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
195 „Es ist nicht Trank, nicht Speise, wornach es Noth mir thut; doch, so ihr seid Hans Euler, so will ich euer Blut! Wißt ihr, vor Monden hab' ich euch noch als Feind bedroht; dort hatt' ich einen Bruder, den Bruder schlugt ihr todt. Und als er rang am Boden, da schwor ich ihm es gleich, daß ich ihn rächen wollte, frich oder spät, an euch!" „Und hab' ich ihn erschlagen, so war's im rechten Streit, und kommt ihr ihn zu rächen: — wohlan, ich bin bereit! Doch nicht im Hause kämpf' ich, nicht zwischen Thür und Wand; im Angesichte dessen, wofür ich stritt und stand! Den Säbel, Marthe, weißt du, womit ich ihn erschlug; und sollt ich nimmer kommen: — Tirol ist groß genug!" Sie gehen mit einander den naben Fels hinan, sein gülden Thor hat eben der Morgen anfgethan; — Der Hans voran, der Fremde recht rüstig hinterdrein, und höher stets mit beiden der liebe Sonnenschein. Nun stehn sie an der Spitze — da liegt die Alpenwelt, die wunderbare, große, vor ihnen aufgehellt; Gesnnkne Nebel zeigen der Thäler reiche Lust, mit Hütten in den Armen, mit Herden an der Brust. Dazwischen Riesenbäche, darunter Kluft an Kluft, daneben Wälderkronen, darüber freie Lust, Und, sichtbar nicht, doch fühlbar, von Gottes Ruh' umkreist, in Hütten und im Herzen der,alten Treue Geist. Das sehn die beiden droben, — dem Fremden sinkt die Hand; Hans aber zeigt hinunter auf's liebe Vaterland: „Für das hab' ich gefochten, dein Bruder hat's bedroht; für das hab' ich gestritten, für das schlug ich ihn todt!" Der Fremde sieht hinunter, sieht Hansen in's Gesicht, er will den Arm erheben, den Arm erhebt er nicht: „Und hast du ihn erschlagen, so war's im rechten Streit; und willst du mir verzeihen, komm', Hans, ich bin bereit!" 39. Das Hufeisen. Als noch, verkannt und sehr gering, unser Herr auf der Erde ging, und viele Jünger sich zu ihm fanden, die sehr selten sein Wort verstanden, liebt' er es gar über die Maßen, seinen Hof zu halten auf der Straßen, weil unter des Himmels Angesicht man immer besser und freier spricht. Er ließ sie da die höchsten Lehren aus seinem heiligen Munde hören; besonders durch Gleichniß und Exempel macht' er einen jeden Markt zum Tempel. So schlendert' er in Geistesruh' mit ihnen einst einem Städtchen zu: sah etwas blinken auf der Straß', das ein zerbrochen Hufeisen was. Er sagte zu St. Peter drauf: „Heb' doch einmal das Eisen ans!" St. Peter war nicht aufgeräumt, er hatte so eben im Gehen geträumt so was vom Regiment der Welt, was einem jeden wohlgefällt: denn im Kopf hat das keine Schranken; das waren so seine liebsten Gedanken. Nun war der Fund ihm viel zu klein, hätt' müssen Krön' und Scepter sein; aber wie sollt' er seinen Rücken nach einem halben Hufeisen bücken? Er also sich zur Seite kehrt und thut, als hätt' er's nicht gehört. Der Herr, nach seiner Langmuth, drauf hebt selber das Hufeisen auf und thut auch weiter nicht dergleichen. Als sie nun bald die Stadt erreichen, geht er vor eines Schmiedes Thür, nimmt von dem Mann drei Pfennig dafür.

9. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 87

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
87 Da fast in jedem Dorfe mehrere gewandte Klootschießer vorhanden sind, Zumat sich die Heranwachsende Jugend fleißig im Werfen mit Halbpfündern übt, und die Schulknaben in den Freistunden nichts lieber thun als Klootschießen, so wird in demselben Dorfe eine andere Partei herausgefordert, worauf dann, wenn der Antrag angenommen wird, die Klootschießer mit vielen Begleitern in'ö Feld ziehen. Häufig geschieht es aber, daß von einem gewandten Werfer in dem Wirthshause eines anderen Dorfes ein Kloot aufgehangen wird als Zeichen einer- öffentlichen Herausforderung. Wer den aufgehangenen Kloot abnimmt, der nimmt die Herausforderung an und muß werfen, wenn er nicht beschimpft und verachtet sein will. Die Parteien kommen durch Vertreter zusammen. Diese bestimmen dann die Geldsumme, um welche geworfen werden soll, ob mehrere werfen sollen, wo und wann es losgehen soll u. s. w. — Das Geld (10 bis 40 Thaler, auch wohl 100 Thlr.) wird in kleinen Summen in jedem Dorfe durch einen Boten von Freunden des Klootschießens zusammengeholt.—Zur bestimmten Zeit versammelt sich eine unzählige Menge am Ausgangsorte auf halbem Wege zwischen den beiden Dörfern. Der Ort wird mit Spaten, Hacken und Schaufeln geebnet und eine lange Strohmatte darauf ausgebreitet, deren vorderes Ende mit Strohsäcken und Decken erhöht ist, damit der Werfer einen sichern Anlauf nehmen und nicht ausgleiten kann. Nun legt der erste Klootschießer die Oberkleider ab, zieht die Holzschuhe aus, nimmt den mit Kreide bestrichenen Kloot und macht erst gravitätische, blinde Anläufe. Aber wenn er hinten auf der Matte stehend ruft: „Hal wer!" (Hole ihn wieder!) oder „Hal dar!" dann nimmt er den wahren ernsten Anlauf. „Hierher!" schallt es drüben, wo der „Bahnzeiger" (Bahnwiser) auf einem freien, ebenfalls geebnetem Platze steht und durch einen emporgehaltenen Stock die Richtung und zugleich auch die schönste Stelle anzeigt. Während der Zeit ist der Werfer schon vorn auf der Matte im vollen Galopp angelangt. Er wirft den Kloot, indem sein Arm eine Kreislinie beschreibt, von unten herauf so heftig weg, daß er, einen flachen Halbbogen durchlaufend, fünfzig Schntt in der Luft fortfliegt und dann noch weite Sprünge macht unter lautem Rufe: „Weg! weg!! weg!!!", der aus allen Kehlen erschallt. Aber noch größer wird der Jubel, wenn der Kloot des zweiten Werfers noch weiter fortrollt als der erste. Das Beifallsrufen will kein Ende nehmen. Bei dem Kloot des ersten Werfers hält einer der Gegenpartei Wache, indem er einen Stock davor legt und stets dabei bleibt, damit der Kloot nicht mit den Füßen fortgestoßen wird, wodurch Streit entstehen würde. So auch umgekehrt. Sind nun bei jeder Partei zwei Kloot- schießer vorhanden, so verrichten sie abwechselnd das Werfen. Während das zweite Paar wirft, können die ersten Werfer sich erholen. Und so geht es langsam weiter bis zum vorgesteckten Ziele, welches oft P4 Stunden vom Ausgangspuncte entfernt ist. Ist es erreicht, so werfen sie wieder dem Ansgangsorte zu, indem sich die erste Partei dorthin begiebt, wo der Kloot der andern Partei liegt und umge- kehrt. Ist eine Partei über eine Schußweite voraus, so muß der letzte Werfer der andern Partei zweimal werfen oder volksthümlich gesagt „den Schuß aufnehmen", dann hat die erste Partei einen Schuß gewonnen. Dies kann sich auch wieder- holen, was aber höchst selten geschieht, wenn die Parteien in Kräften gleich sind und die meisten Würfe mit Glück ausgeführt werden. Trifft eö sich aber, daß
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