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11. Das erste Schuljahr - S. 189

1890 - Langensalza : Schulbuchh.
189 Der menschliche Körper bestellt aus folgenden Teilen: 1. Der Kops. 2. Der Hals. 3. Der Rumpf. 4. Die Arme mit den Händen. 5. Die Beine mit den Füßen. Alle diese Teile sind aneinander be- festigt oder stehen miteinander in Verbindung, — in Zusammenhang. Der Kopf ist auf dem Halse, und der Hals ist auf dem Rumpfe; der Hals ist zwischen Kopf und Rumpf. Oben am Rumpfe sind die Arme, unten am Rumpfe die Beine; der Rumpf ist zwischen Hals, Armen und Beinen. Die Arme find seitwärts, die Beine unten am Rumpfe. Nun wollen wir uns noch merken, daß Arme und Beine einen gemeinschaftlichen Namen haben. Sie heißen Glieder oder Glied- maßen; jene sind die oberen Glieder; diese die untern. Jeder gesunde Mensch hat vier Glieder. (Krüppel — Mitleid.)*) 2. Darbietung. Zwei Augen hab ich klar und hell, Die drehen sich nach allen Seiten schnell, Die sehen alle Blümchen, Baum und Strauch Und den hohen blauen Himmel auch. Die setzte der liebe Gott mir ein, Und was ich kann sehen, ist alles sein. Zwei Ohren sind mir gewachsen an, Damit ich alles hören kann, Wenn meine liebe Mutter spricht: Kind, folge mir und thu' das nicht; Wenn der Vater ruft: Komm' her geschwind, Ich habe dich lieb, mein gutes Kind. Einen Mund, einen Mund hab' ich auch, Davon weiß ich gar guten Gebrauch, Kann nach so vielen Dingen fragen, Kann alle meine Gedanken sagen. Kann lachen und singen, kann beten und loben Den lieben Gott im Himmel droben. Ein Herz, ein Herz hab' ich in der Brust, So klein und schlägt doch so voller Lust, Und liebt doch den Vater, die Mutter so sehr. Und wißt ihr, wo ich das Herz hab' her? Das hat nur der liebe Gott gegeben, Das Herz und die Liebe und auch das Leben. -------------- Hey. :) Harder, Handb. d. Ansch.

12. Das erste Schuljahr - S. 177

1890 - Langensalza : Schulbuchh.
177 Ach, jetzt legt er an und knallt, daß es durch die Büsche schallt. Schau, wie Häschen laufen kann, — hat doch keine Stiefel an. Anschütz. In einem grünen Grasacker saß unser Häschen. Es war gegen Abend. Da vernahm es auf einmal ein Geräusch. Das Häschen dachte: Was ist das? — Der Hase ist sehr furchtsam. Wenn er Ge- fahr merkt, stellt er sich auf seine langen Hinterbeine und spitzt die langen Ohren. Wer hat unser Häschen so erschreckt? Was trügt der Jäger gewöhnlich auf dem Rücken? Ein Gewehr (Flinte). Wie wird das Gewehr in dem Gedicht genannt? Warum Knallgewehr? Was will der Jäger mit dem Gewehre auf dem Felde? Der Jäger stellt dem Hasen im Herbste eifrig nach wegen seines wohlschmeckenden Fleisches. Wodurch nützt uns also der Hase? Das Häschen merkte die drohende Gefahr. Es witterte den Jäger, sprang querfeldein und jagte davon. Wohin lief es? In den dichten Haselbusch. Wir wissen, daß es im Walde außer den Bäumen dichtes Gebüsch giebt, so daß man kaum hindurch kann. Nach dem nahen Walde lief das Häschen. Es wollte sich in den dichten Büschen ver- stecken. Was für Büsche waren es? Hast du schon Haselbüsche ge- sehen? Wo giebt es welche? Weshalb heißen sie Haselbüsche? Der Jäger sieht den Hasen lausen. Was thut er? Will der Jäger schießen, so muß er erst den Hahn an dem Gewehre spannen oder ausziehen. Sodann läßt er ihn wieder zufallen, das Pulver wird entzündet und die Schroten fliegen davon. Dabei knallt und schallt es mächtig durch die Büsche, daß es den Tieren schier angst werden möchte. Hast du es schon gehört? Unserem Häschen wäre es schlimm ergangen, wenn es sich nicht durch die Schnelligkeit seiner Beine retten konnte. Der Jäger legt schon an. Was legt er an? Woran legte er das Gewehr? Warum? — Liebes Häschen, lauf doch, — lauf! O wie es schnell laufen kann, auch den Berg hinan, weil seine Hinterbeine länger sind als die Vorderbeine. Es kann schneller laufen als du — und hat doch keine Stiefel an. 3. Verknüpfung. Der Hase nützt uns durch sein Fleisch, deshalb verfolgt ihn der Jäger so eifrig. Ein Hase klagte einmal sein Leid und sprach: „Ich «eidel, Das erste Schuljahr. 3te Ausl. 12

13. Das erste Schuljahr - S. 191

1890 - Langensalza : Schulbuchh.
191 dich sehr lieb. Daher höre und merke, was sie dir alles sagen! — Manche Leute hören sehr schwer — sie sind schwerhörig. Manche hören gar nicht. Wie sind diese? Wie glücklich der Mensch, der hören kann! Das Ohr zeugt von Gottes Weisheit und Güte. Wir können damit hören die menschliche Rede, das Wort der Liebe, der Lehre, der Warnung und die süßen Töne der Musik. Womit sprechen wir? Mit dem Munde. Wo befindet er sich? Der Mund befindet sich unter der Nase. Wie heißen die beiden äußeren Teile desselben? Lippen (Ober- und Unterlippe). Wie fühlen sich dieselben an? Weich. Wie sehen sie aus? Rot. Was sehen wir, wenn wir die Lippen öffnen? Zähne, Zunge, Gaumen. Wozu brauchen wir die Zunge? Zum Sprechen, Schmecken. — Wir wissen von dem Munde guten Gebrauch zu machen. Wonach kannst du fragen? Wen fragst du? Wann fragst du? Was kannst du sagen? Was du denkst, das sind deine Gedanken, die kannst du aussprechen. Es giebt Leute, die können nicht sprechen. Das ist recht traurig! Was kannst du noch mit dem Munde? In welcher Stimmung befindet sich der Mensch, wenn er lacht? Wie ist er da? Fröhlich. Kannst du auch singen? Sollst du nur in der Schule singen? Wo wird noch gesungen? Auch beten können wir mit dem Munde. Zu wem beten wir? Wo beten wir? Wen loben und danken wir? Wofür? Wer lobte und dankte dem lieben Gott von alters her? (Siehe „Wandersmann und Lerche".) Der liebe Gott hat dir auch ein Herz gegeben. Wo hast du dieses? In der Brust. Wie ist das Herz der Größe nach? Klein. Wie schlägt es? Zeige die Stelle, wo das Herz ist? Fühlst du es schlagen? Es ist lebendig. Wer hat dir das Herz gegeben? Was hat er dir noch gegeben? Die Liebe. Welche Menschen liebst du? — 3. Verknüpfung. Das Leben hat Gott allen Menschen gegeben. Wie kunstvoll hat er die Gebeine, Knochen, als das Gerüst des Leibes, zusammengefügt, dieselben mit Fleisch überkleidet, das nun von unzähligen Adern durch- zogen und wunderbar ernährt wird. Der ganze Leib wird von einer Haut umgeben. Und durch den Pulsschlag unseres Herzens wird das ganze kunstvolle Werk in Leben und Gang erhalten. Wie weise und gütig hat der große Schöpfer alles angeordnet!

14. Das erste Schuljahr - S. 192

1890 - Langensalza : Schulbuchh.
192 „Der liebe Gott ist unser größter Wohlthäter. Alles, was wir sind und haben, verdanken wir seiner Vatergüte. Nach Leib und Seele, Wunderwerken seiner Hand, sind die Menschen verpflichtet, dessen stets freudig eingedenk zu sein, und wie solches auch schon seitens der Kinder geschehen soll und kann, zeigt vorstehendes Gedicht." (Polack.) Vergl. Die Schöpfungsgeschichte. Ferner: „Wandersmann und Lerche." (Loben und Danken für Leben und Nahrung.) H. Zusammenfassung. 1. Ich habe zwei Augen, womit ich alles sehen kann. 2. Die setzte der liebe Gott mir ein. 3. Zwei Ohren sind mir angewachsen, damit ich alles hören kann. 4. Einen Mund habe ich, von dem ich guten Gebrauch zu machen weiß. 5. Ein Herz hat mir Gott gegeben, welches den Vater im Himmel und alle guten Menschen liebt. 6. Wie gut der liebe Gott alles eingerichtet hat. Z. Anwendung. Aus welchen Teilen besteht der menschliche Körper? Wo ist der Kopf? der Hals? der Rumpf? die Gliedmaßen? Zwischen welchen Teilen ist der Hals? der Rumpf? Wer hat uns das Leben gegeben? Wie hat Gott den menschlichen Körper eingerichtet? Wofür müssen wir Gott dankbar sein? Wozu hat uns Gott die Augen gegeben? die Ohren? den Mund? das Herz? — Ul. Nie Zchmbleseimihode. Die Nachfolger und Verbesserer der Stephanischen Lesemethode waren zwar eifrig bemüht, die Mängel derselben zu beseitigen, aber die Hauptpointe fanden sie nicht, indem sie übersahen, daß das Sprechen vor dem Lesen nicht allein zum Ziele führt, sondern daß zwischen

15. Das zweite Schuljahr - S. 121

1893 - Langensalza : Schulbuchh.
121 war die Folge des kalten und raschen Trinkens? Er sank ohnmächtig zur Erde, d. fj. er war auf einmal kraftlos, ohne Kraft und Macht und fiel um. Nach kurzer Zeit konnte er wieder aufstehen. Wie kam er zu Hanse an? Wohin mußte er sich legen? In welche Krankheit verfiel er? (Fieber — Hitze.) Was sagte Wilhelm auf seinem Krankenbette? Nach Wilhelms Meinung enthielt die Quelle Gift. War das wirklich der Fall? Nach seiner Meinung war aber nur allein die Quelle an seiner Krankheit schuld. Aber der Vater belehrte ihn eines Besseren. Er sagte ihm, daß die Quelle an seiner Krankheit nicht schuld war. Wie nennt er die Quelle? Warum nennt er sie rein? Was war aber an Wilhelms Krankheit schuld? Wie war er demnach? Gliederung: a) Die Erhitzung des Knaben, b) sein Durst, c) seine Selbstklugheit, d) seine Unvorsichtigkeit und Unmäßigkeit, e) die Folgen. 5. Verknüpfung. Was hätte Wilhelm vor dem Trinken erst thun müssen? Weise aus dem Lesestück nach, daß Wilhelm selbstklng war! Desgleichen, daß er unvorsichtig und unmäßig war! Warum darf man den Grund seines Leidens nicht immer in andern suchen? — Ähnliche Beispiele aus dem Leben! (Wasserbad, Eis, Waffen, Feuer, Branntwein.) Adam und Eva. Adam: „Das Weib, das du mir gegeben hast, gab mir von der Frucht." Eva: „Die Schlange verführte mich." — ^. Zusammenfassung. „Mein Kind, prüfe, was deinem Leibe gesund ist, und was ihm ungesund ist, das gieb ihm nicht." „Der liebe Gott hat alles qut Zu unserm Wohl erschaffen; Doch Lüsternheit und Übermut Verwandelt es in Strafen." 5. Anwendung. Was wirst du nicht thun, wenn du erhitzt an eine Quelle kommst? — Wie so lisch du ferner nicht sein? Nicht selbstklug, unvorsichtig und

16. Die Geschichte des Alterthums - S. 89

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
27. Organisation des persischen Reiches. 89 liche Angesicht kam, sich in den Staub niederwerfen. Bei königlichen Prachteinzügen duftete die Straße von Myrthen und Weihrauch, Peitschenträger gingen zur Seite und voraus, um fremde Annäherung abzuhalten; goldgeschmückte Leibwächter mit bekränzten Tiaren, Stab- und Lanzenträger umgaben ihn. Magier mit dem heiligen Feuer schritten vor dem mit acht weißen Pferden bespannten Wagen des Sonnengottes einher, auf welchen der königliche Wagen folgte, gezogen von nifäischen Pferden aus den Bergweiden von Gbatana. Hinter demselben ritten die vornehmen Perser aus seiner Umgebung, das purpurne Obergewand über dem Panzer, ein gekrümmtes Schwert mit goldenem Griff und goldener Scheide am Gürtel, mit goldenen Ketten und Armbändern geschmückt und auf Pferden mit goldenem Zügel und Gebiß, alles Ehrengeschenke des persischen Großkönigs an seine getreuen Stammgenosien. Der Hofstaat des Königs, von den „Verwandten" und „Tischgenossen" bis zu der Leibwache, der Hofdienerschaft und der Schaar von Kämmerlingen, war so groß, daß täglich 15,000 Menschen im königlichen Schlöffe gespeist wurden. Die Tafel des Königs, der in der Regel allein aß, während die „Tischgenossen" in einem anstoßenden Saal saßen, wo sie von ihm gesehen werden konnten, war mit den ausgesuchtesten Speisen und Getränken besetzt, die aus den Gegenden herbeigeschafft wurden, wo sie am besten gediehen. So der Weizen aus Aeolien, das Salz aus jdem libyschen Ammonion, der Wein aus Chalybon (Aleppo) in Syrien. Das Wasser wurde aus dem bei Susa vorbeifließenden Choaspes geschöpft und sogar dem König in silbernen Gefäßen auf seinen Reisen nachgeführt. Was irgend ein Land Köstliches hervorbrachte, davon mußte es einen Tribut an den Hof liefern, so Arabien 1000 Pfund Weihrauch jährlich: die Aethiopier Ebenholz und Elephantenzähne; Medien, Armenien, Cilicien Pferde; Kolchis Knaben und Mädchen u.a. m. Heerwesen. Zu der Umgebung des Königs gehörte auch die Leibwache, bestehend aus 2000 auserlesenen Reitern und einer gleichen Anzahl Lanzenträger zu Fuß, sodann aus einer Heerabtheilung von 10,000 Fußgängern, die Unsterblichen genannt, weil diese Zahl stets vollzählig erhalten, jede Lücke sogleich ergänzt wurde. Diese „Unsterblichen" bildeten im Krieg den Kern des Heeres, dessen Größe und Zahl unermeßlich ausgedehnt werden konnte, da jeder waffenfähige Unterthan des weiten, wenigstens 70 bis 80 Millionen Bewohner umfassenden Reiches militärpflichtig war. Die stehenden Truppen waren in Festungen, in Lager- und Musterungsplätzen über das Reich vertheilt und mußten von den Einwohnern unterhalten werden, eine für die Provinzen höchst drückende Last. Die aus den verschiedenen Völkerschaften bestehenden Truppenabtheilungen zogen in ihrer nationalen Tracht, Bewaffnung und Kriegsweise einher, was, verbunden mit dem unendlichen Troß von Dienern, Knechten und Frauen, von Prachtwagen und Gepäck, dem Zug ein buntes Ansehen gab und den Eindruck einer Völker-

17. Die Geschichte des Alterthums - S. 383

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
102. Der Einfall der Celten in Makedonien und Griechenland. 383 A'erxes erlebt hatte: unbewegt in dicht geschlossener Phalanx standen die muthigen Hellenen da; Schar auf Schar, die heranwogte, um den Lanzenwald zu durchbrechen, prallte zurück; dennoch kämpften die Gallier mit barbarischem Muthe weiter, obwohl sich hohe Leichenhaufen vor ihnen auf-thürmten; sogar Sterbende, die mit klaffenden Wunden, den Wurfpfeil in der Brust, den Tod erwarteten, rafften ihre letzte Kraft zusammen, um das Geschoß, aus der Brust reißend, es gegen den Feind zu schleudern, der in die Tragweite desselben gerieth. Endlich sah Acichorius das Vergebliche eines fortgesetzten Sturmes ein und gab das Zeichen zum Rückzug, der aber, in voller Verwirrung angetreten, große Opfer kostete; denn in dem furchtbaren Gedränge stürzten sie über einander hin und wurden im jähen Gewühle zertreten oder fielen ins Meer, wo sie unrettbar verloren in die Sümpfe sanken, so daß zu dem Verluste der Schlacht beträchtlicher Schaden hinzukam; auf griechischer Seite waren nur 40 (?) Todte zu betrauern. Der Ruhm des Tages gebührte den Athenern. Ohne sich um die Bestattung seiner Todten zu bekümmern, zog sich Acichorius in Folge der Niederlage nach Heraclea zurück, wo er den Bel-gius in einem stark befestigten Standlager zurückgelaffen hatte zur Bewachung der geraubten Schätze. Da er wußte, daß die Aetoler die Seele des hellenischen Heeres seien, schickte um sie von demselben zu trennen, eine starke Heeresabtheilung von 40,000 Mann durch Thessalien über das Gebirge nach dem nordöstlichen Aetolien. Mit verheerender Wuth brachen sie ein und hausten in entmenschter Weise in dem wehrlosen Lande; die Gräuel stiegen so hoch, daß Viele freiwillig Hand an sich selbst legten, um der schauderhaften' Grausamkeit zu entgehen. Dieses Mordfest hatte den gewünschten Erfolg, die Verzweiflung im Herzen kehrten die Aetoler heim, um die übrigen Städte zu vertheidigen, welche noch von den Barbaren unberührt geblieben waren, andererseits erhob sich ganz Aetolien: Greise und Frauen ergriffen die Waffen und stürzten sich auf die Raubzügler; als dazu eine Schlacht gegen diese entschied, zogen sie sich unter steter Verfolgung des furchtbar gereizten Volkes zum Sperchius zurück, wo ihnen nur die Nähe des Lagers bei Heraclea einige Ruhe verschaffte, nachdem die Hälfte von ihnen der ätolischen Rache erlegen war. Sie nahmen keinen Theil an dem Delphizuge selbst, sondern stießen zur Nachhut, da Acichorius unterdessen in Phocis eingerückt war. Diesem hatte nämlich ein zweiter Ephialtes den bequemern und gangbarern Fußpfad gezeigt, auf dem einst Hydarnes den Griechen in den Rücken gefallen war; ein dichter Nebel, der vom Meere aufstieg und das Gebirge umhüllte, kam den Galliern trefflich zu Statten, so daß sie von den Phociern, welche den südlichen Paß bewachten, erst in immittelbarer Nähe erblickt wurden; von zwei Seiten von des Feindes Uebermacht eingeschlossen, wären die Griechen rettungslos verloren gewesen, hätte sich nicht die athenische Flotte abermals durch den Meeresschlamm mit

18. Die Geschichte des Alterthums - S. 367

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
98. Alexander's Rückkehr und Tod. 367 Alexander von der Rednerbühne herab unter die tobende Menge, seine Feldherren und Leibwächter hinter ihm drein. Dreizehn der Rädelsführer wurden schnell ergriffen und abgeführt. „Zum Tode!" rief ihnen der König nach, und bald wurden sie von den Wellen des Tigris verschlungen. Jetzt trat die tiefste Stille ein; Alexander bestieg abermals die Bühne und richtete eine vernichtende Strasrede an die Soldaten. „Nicht um euren Abzug zu hindern", so begann er, „rede ich noch einmal zu euch; meinetwegen könnt ihr gehen, wohin ihr wollt, sondern nur um euch zu zeigen, was ihr wäret, und was ihr durch mich geworden seid!" Nun führte er zuerst an, was sein Vater Philipp für sie gethan; „ein armes, in Thierfelle gekleidetes Hirtenvolk, das sich nur mit Mühe gegen die Ueberfälle der Illyrier und Thracier zu schützen vermocht, seien sie von ihm zu Herren und Gebietern über Hellas und über alles Land bis zum Hellespont erhoben worden"; dann erinnerte er sie an seine eigenen Kriegsthaten und welche Reichthümer, Güter, Ehrenstellen ihnen dieselben gebracht, an die Gefahren und Mühen, die er mit den Geringsten getheilt, an die Wunden, deren Spuren alle Theile seines Körpers an sich trügen, an die Nächte, die er um ihretwillen durchwacht, damit sie ruhig schlafen könnten, an die Geschenke und Ehrenzeichen, womit er die Tapferkeit der Lebenden belohnt, und an die Standbilder, Ruhmesmale und Grabstätten, womit er das Gedächtniß der Gefallenen geehrt. „So ziehet denn hin , schloß er, „und meldet, wenn ihr heim kommt, daß ihr euren König Alexanber, den Bezwinger der Perser und Inder, der mit euch die Kämpfe am Hydaspes bestanden und die Leiden des Wüstenzuges getragen, am Tigris verlassen und dem Schutze der besiegten Asiaten übergeben habt. Solche Botschaft, denk' ich, wird euch bei Göttern und Menschen berühmt und angenehm machen, Geht!" Nach diesen Motten stieg er raschen Schrittes von der Bühne und eilte in die Stadt: nur seine Leibwächter und Getreuen folgten ihm. Hier verbrachte er zwei Tage in völliger Abgeschlossenheit, während das Heer ohne Führer, ohne Kraft und Fähigkeit zu handeln, in dumpfer Betäubung und Unschlüssigkeit im Lager verharrte. Erst als demselben gemeldet wurde, daß der König sich ganz den asiatischen Soldaten anvertrauen wolle, daß er denselben bereits den Dienst um seine Person übertragen, eine Anzahl vornehmer Perser für seine Verwandten erklärt und ihnen freien Zutritt gestattet, da wurde ihr Trotz gebrochen. Sie zogen in Hausen vor des Königs Schloß, warfen ihre Waffen nieder zum Zeichen der Demüthigung und flehten laut um Gnade und Zutritt; sie wollten sich jeder Strafe unterwerfen und die Urheber des Aufruhrs ausliefern. Und wirklich blieben sie zwei Tage und zwei Nächte vor dem Schlöffe gelagert und hörten nicht auf, zu bitten und zu rufen. Da trat Alexander endlich heraus, und als er feine Veteranen in flehender Stellung auf der Erde liege" sah, gingen ihm die Augen über, und er versöhnte sich wieder mit ihnen. Ein großartiges Versöhnungsmahl, wobei Alexander inmitten von 9000

19. Fibel, oder Erstes Uebungsbuch für Kinder - S. 56

1840 - Berlin : Reimer
56 mit einander vertragen, sich unter einander Ikb haben, sich helfen »nd unterstützen, wo sie können. — Dann ditden sie eine gute Familie. 25. Ich werde jetzt mit jedem Jahre größer und stärker. Ich wachse. Ich nehme an meinem Leibe zu. — Ich kann und soll aber auch an meiner Seele oder an meinem Geiste zunehmen. — Am Geiste neh- me ich zu, wenn ich immer geschickter, einsichtsvoller, verständiger und besser werde. — Es ist gut, wenn ich groß und stark werde; aber es ist viel besser, wenn ich geschickt, einsichtsvoll, verständig und gut werde. — Mein Leib wachst nur bis zu einem ge- wissen Aller, hört dann auf zu wachsen und fangt an, wieder schwacher und unbeholfener zu werden. — Am Geiste aber kann ich zunehmen, so lange ich le- be. --------Ich muß für meinen Leib sorgen, daß er gesund bleibe und stark werde. — Darum muß ich mäßig sein im Essen und Trinken. Darum muß ich nicht zu lange schlafen. Darum muß ich mir hin- reichende Bewegung machen. Darum muß ich mich schon jetzt an Arbeiten gewöhnen, die sich für mein Alter und meine Kräfte passen. — Arbeit und Uebung starken die Kräfte.---------------Noch mehr aber muß ich für meinen Geist sorgen, daß er geschickt, cinsichts- voll, verständig und gut werde. — Darum muß ich viel Nützliches lernen und viele nützliche Kennt- nisse erwerben. — Darum muß ich achtsam und aufmerksam sein auf alles, was ich um mich her sehe und höre. — Darum muß ich immer bedächtig über, legen, was zu meinem Nutzen od«r zu meinem Scha- den gereicht, -7- Darum muß ich stets bedenken, was gut oder böse, was recht oder unrecht ist, und nur das Gute und Rechte thun. — Darum muß ich sorgfältig auf alles merken, was gute und verstän- dige Menschen mir sagen, und ihnen gern folgen. — Wenn ich einst gesund und kräftig am Leibe werde; wenn ich dabei geschickt, cinstchtsvoll, verständig und gut am Geiste werde: dann werde ich ein Mensch, wie ich werden soll.

20. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 33

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
— 33 — seine Pflicht, sich an die Spitze eines neuen Kreuzzuges zu stellen. Mit einem großen Heere kam er nach Kleinasien. Hier aber hatte er mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Lebensmittel fehlten. Zahllose türkische Reiter umschwärmten das Heer oon allen Seiten. Aber Friedrich hielt Ordnung. Durch sein Beispiel wußte er den Mut und die Ausdauer seiner Krieger wunderbar zu stärken. Diese machten sich schon in kleineren Gefechten den Türken furchtbar. Ein schwäbischer Ritter spaltete, so meldet die Überlieferung, einen Türken von oben bis unten. Schwäbische Kunde. Als Kaiser Rotbart lobesam Zum heil'gen Land gezogen kam, Da mußt' er mit dem frommenheer Durch ein Gebirge, wüst und leer. Daselbst erhub sich große Not. Viel Steine gab's und wenig Brot, Und mancher deutsche Reitersmann Hat dort den Trunk sich abgethan. Den Pferden war's so schwach im Magen, Fast mußt' der Reiter die Mähre tragen. Nun war einherr aus Schwabenland, Von hohem Wuchs und starker Hand, Des Rößlern war so krank und schwach, Er zog es nur am Zaume nach, Er hätt’ es nimmer aufgegeben, Und kostet's ihn das eigne Leben. So blieb er bald ein gutes Stück Hinter dem Heereszug zurück. Da sprengten plötzlich in dieqner Fünfzig türkische Reiter daher, Die huben an, auf ihn zuschießen, Nach ihm zu werfen mit den Spießen. Der wackre Schwabe forcht sich nit, Ging seines Weges Schritt vor Schritt, Ließ sich den Schild mit Pfeilen spicken Und thät nur spöttlich um sich blicken, Bis einer, dem die Zeit zu lang, Auf ihn den krummen Säbel fchwang. Da wallt dem Deutschen auch sein Blut, Er trifft des Türken Pferd so gut, Er haut ihm ab mit einem Streich Die beiden Vorderfüß' zugleich. Als er das Tier zu Fall gebracht, Da faßt er erst sein Schwert mit Macht, 3*
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