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1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 63

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. Der Meister aber schalt den Dreisten, Gab ihm zu knacken die harte Nuß, Zu verehren den König Hironymus, Und sagte: ,,Bleib bei deinem Leisten! Wer kaum den Pfriemen regieren kann, Was gehn den Säbel und Flinte an?" Da glühten dem Wilhelm beide Wangen, Und er sprach mit keck erhabenem Muth: ,.Mir fließt in den Adern Soldatenblut! Wie sollte mich nicht danach verlangen, Den gottlosen Feind zu schlagen aufs Haupt, Der unserm König sein Halle geraubt?" Und tapfere Preußen und Russen zogen, Von Kleist, dem Helden, geführt, in die Stadt Die langst solche Gaste gewünscht sich yat;- Allein, wie unglückschwangere Wogen, Zog auch. ein feindliches Heer heran, Weit stärker an Waffen, und Roß, und Mann! Damit der Feind herein nicht dringe, Wird draußen am Strome fleißig geschanzt Und manche Kanone ausgestanzt. Schon messen sich blutig Pik' und Klinge; Doch immer näher und näher erscheint Der übermächtig gerüstete Feind. Kanonendonner beginnt zu brüllen, Und Jägerbüchsen knallen darein. Der Frühlingssonne heller Schein Muß in Pulverdampf verhüllen; Und bang und bänger athmet die Stadt, Die eben so fröhlich gejauchzt noch hat. Dem Meister sinken Pfrietnen und Leder Aus seiner sonst so fleißigen Hand; Die gelehrteste Weisheit hält nicht Stand, Es zittert die geschickteste Feder; Und tief im Keller weint sich blind Manch Juden-und manch Christenkind.

2. Römische Geschichte - S. 18

1893 - Dresden : Ehlermann
18 Erster Zeitraum. — § 5. Die Unterwerfung der Sabeller etc. Militärische Reformen. Statt der früheren (altdorischen) Phalanxordnung Gliederung der Legionen; die Legion (etwa 4—6000 Mann) in 45, später 30 Manipeln eingeteilt. 3 Linien zu je 15, später 10 Manipeln; die hastati (Jünglinge), principes (Männer), triarii(Veteranenreserve). Breite Aufstellung in Zwischenräumen; 2. Reihe hinter den Zwischenräumen der 1. und vor denen der 3.; Angriff der Schlachtreihen nach einander (res ad triarios venit). Bewaffnung: pilum, ein zum Stoss und Wurf gleich geeigneter Speer, und kurzes Schwert; Helm, Panzer aus Riemen mit Metallplatten gedeckt, Beinschienen, viereckiger, 4 Fuss hoher gewölbter Schild von Holz. Nur die Triarier bewahren die alte lange Legionssoldat. Stosslanze (hasta). Dazu Leicht- bewaffnete mit Lanze und leichtem Wurfspeer oder Schleuder. Je 300 Reiter zu 10 Rotten (turmae) bei jeder Legion. Kopfpanzerung des Pferdes. Leichtbewaffnete Fusssoldaten (velites) kämpfen zwischen den Pferden und sitzen beim Angriff und Rückzug hinter dem Reiter auf. Widder (Belagerungswerkzeug). Onager (Belagerungswerkzeug). Die Legion hatte 6 Tribunen, die Manipel 2 Centurionen. Marsch mit schwerem Gepäck. Kunst der Lagerbefestigung. Bis zu den punischen Kriegen Entwickelung des Geschützwesens (die Katapulte, Ballisten, der Onager) und der Belagerungskunst (der Widder, die Schildkröte, die Lauben u. a.). Eiserne Disciplin.

3. Bilder aus der deutschen Vorgeschichte - S. 51

1918 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
51 die Gesandtschaften fremder Fürsten, sogar des Kalifen von Bagdad, die unter berreichung kostbarer Geschenke um seine Freundschaft warben. Hoch der alle Zeitgenossen ragt die Gestalt dieses gewaltigen Herrschers hervor, der auf allen Gebieten des Staatslebens neue Bahnen erffnete; auf dem von ihm Geschaffenen fuen die nach-folgenden Jahrhunderte. Es war ein unendlich groer Verlust fr das ganze Abendland, als er, zweiundsiebzig Jahre alt, am 28. Januar Ma~~xxi Aachen, uierschied; in der von Karl erbauten 814 Kapelle ward er beigesetzt. Sein ueres schildert Einhard folgendermaen: Von Krper war Karl voll und stark, von Wuchs erhaben, denn er war sieben-mal so lang als sein Fu. Sein Kopf war rund, die Augen sehr groß und lebhaft, die Nase ein wenig mehr als mittelmig, das Haar im Alter glnzend wei, die Miene heiter und frhlich, die ganze Gestalt, mochte sie sitzen oder stehen, voll hoher Wrde. Ob-wohl der Nacken ein wenig gebckt und kurz war und der Leib etwas zu weit hervorragte, so deckte doch das schne Verhltnis der brigen Glieder diese Fehler. Der Gang war fest, die gerade Haltung des Krpers mnnlich, die Stimme hell, wiewohl der Kraft des Krpers nicht ganz entsprechend. Seine gute Gesundheit war nur in den letzten vier Lebensjahren fters von Fiebern heimgesucht; seine Vergngungen waren Reiten, Jagen und Schwimmen, worin er es allen anderen zuvortat. 4. Der Zerfall des franhenreicbes. Das. gewaltige Reich, das Karl der Groe gegrndet hatte, konnte nach seinem Tode nicht lange zusammengehalten werden, da seine Nachfolger die dazu erforderlichen Herrschereigenschaften nicht besaen. Karls ltere Shne waren in krftigem Mannes-alter gestorben: den jngsten Sohn L u d w i a lie der greise Kaiser ein Jahr vor seinem Tode feierlich krnen. Die Regierung dieses Fürsten (814-8m brachte dem frnkischen Reiche viel Unheil. Ludwig vernachlssigte die Regierungsgeschfte und widmete seine Zeit hauptschlich der Jagd und religisen bungen. Den Geist-lichen, denen er sehr ergeben war und viel Vorteile zuwendete, hat er den Beinamen ..der ftrommp" zu verdanken. Diese Abhngig-keit verschuldete es auch, da er die Sammlung altgermanischer Dichtungen und Heldenlieder, die sein groer Vater zusammen-gebracht hatte, verbrennen lie, weil diese Lieder heidnisch" waren ein unersetzlicher Verlust. An seinem Hofe rangen miteinander zwei Strmungen; die

4. Bilder aus der deutschen Vorgeschichte - S. 30

1918 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
30 die groen Ebenen dieses Landes behagten ihnen besonders, denn sie waren ein Reitervolk; hier lieen sie sich nieder. In Krperbau und Lebensweise stachen sie sehr von den Germanen ab. Sie waren von kleinem, gedrungenem Wchse, hatten braungelbe Hautfarbe, einen dicken Kops mit hlichen Zgen und struppigem Haar; den Bartwuchs unterdrckten sie, indem sie schon den Kindern Kinn und Wangen zerschnitten. Sie lebten vom Fleische ihrer Herden, das sie oft roh verschlangen, nachdem sie es unter dem Sattel mrbe geritten hatten. Fast ihr ganzes Leben verbrachten sie auf ihren kleinen, ausdauernden Pferden, auf denen sie sogar schliefen, wenn not tat. Fr sehaftes Leben, fr Ackerbau und friedliche Knste hatten sie keinen Sinn; wenn sie Wohnungen bauten, so waren es nur Htten aus Holz und Flechtwerk. Dies niedrigstehende Volk hatte durch die ungestme Wildheit seiner Angriffe, wobei die Reiter ihre Gegner mit Pfeilen berschtteten und mit Schlingen unschdlich machten, die tapfersten Germanenvlker und viele slawische Völker sich unterworfen. Der Mittelpunkt des Hunnenreiches war ein Dorf zwischen Thei und Donau, wo ihr Fürst wohnte, der die verschiedenen Stmme des Hunnenvolkes schlielich unter seiner Alleinherrschaft vereinigt hatte. Den Namen dieses gewaltigen Fürsten hat die Geschichte nicht berliefert; die unterworfenen Germanen nannten ihn schmeichelnd Attila (b. i. Vterchen) oder Etzel, und unter diesem Kosenamen lebt die furchtbare Gestalt in Geschichte und Sage fort. Er war ein echtes Abbild seines Volkes; klein und stmmig von Wuchs, besa er groe Leibeskraft und war ein unermdlicher Reiter und Kmpfer. Aus den kleinen Augen, die tief in dem breiten Gesicht lagen, blitzte List und Verschlagenheit. Sein Auftreten war stolz und wrdevoll; doch liebte er fr seine Person Einfachheit, während seine Umgebung Prunk und Pracht zeigte. In dem hl-zernen Palaste, in welchem er sich aufhielt, gingen die Könige der hundert Völker, die ihm gehorchten, aus und ein; dahin brachten alljhrlich Gesandte aus Konstantinopel den Tribut des ostrmischen Kaisers. Mit Westrom unterhielt Attila freundliche Beziehungen; mit dem Oberfeldherrn dieses Reiches, Aetius, stand er lange Zeit in engem Bndnisse; er untersttzte ihn sogar, als er an den Bur-gunden, welche die Oberhoheit des westrmischen Kaisers nicht anerkannten, eine strenge Strafe vollziehen wollte. Gegen die Hunnen fiel der Burgundenknig Gunther (437), und seine junge Schwester oder Tochter Hildiko nahm Attila mit heim und bestimmte sie zu semer knftigen Gemablin. (Dies ist der ge-schichtliche Kern der Nibelungensage.) Die berlebenden Burgunden muten sich dem Aetius unterwerfen, der ihnen neue Wohnsitze

5. Bilder aus der deutschen Vorgeschichte - S. 10

1918 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
10 zusammen und fgten sich, nach Sippen geordnet, >n das Volksheer ein, dessen Fhrung der Herzog bernahm. Den Kern des Heeres bildete das Fuvolk, aber es fehlte auch nicht an Rettern; der Herzog und die Fürsten mit ihrem Gefolge waren beritten. Als Schutzwaffe diente der hlzerne Schild, der da bunte Sippenzeichen trug; ein Tierfell, dessen Kopf auf dem Scheitel des Kampfers befestigt war, deckte ihm den Rcken. Angriffswaffe war der uu., ein lngerer Spie, der auch geschleudert werden konnte, aber hauptschlich im Nahkampfe gebraucht wurde; daneben hatte man kleinere Wurfgeschosse mit schmaler Eisenspitze, die F r a m e n. Kam es zum Zweikampfe, so zog man die Schwerter, die an der linken Seite hingen. Die kriegerische Ausrstung' hatte sich jeder Einzelne selbst zu versorgen, ebenso die Verkstigung: im Lande des Feindes verschaffte man sich Nahrungsmittel durch Plnderung und Raub. Sollte es zur Schlacht kommen, so bildete man zunchst im Rcken des Heeres durch Jneinanderfahren der Wagen eine kreis-frmige Asagenburg, in der der Tro des Heeres zurckblieb. Vor ihr stellte sich die lange Schlachtreihe auf. Vor Beginn des Kampfes stimmte man den wilden Schlachtruf, den Bardi t, an und hielt dabei die Schilde an den Mund, um die Klangwirkung zu vergrern; es wurde als gutes Vorzeichen aufgefat, wenn alle Stimmen zu gleicher Zeit anschwollen und abbrachen. Langsam rckte man auf den Gegner lo's. In dem freien Rume zwischen den beiden Schlacht-reihen tummelten sich die Hundert, eine auserlesene Truppe, in der je ein Reiter und ein besonders gewandter Fugnger zu einer Kampfeinheit verbunden waren. Die Aufgabe der Hundert war es, den Aufmarsch der eigenen Schlachtreihe zu sichern, den des Feindes zu beunruhigen und zu stren und seine Schwchen aus-zuspren. Wenn diese Vortruppe das Feld gerumt hatte, strzte sich das ganze Heer unter mchtigem Schlachtgeschrei auf den Feind, und es entwickelte sich eine Reihe von Zweikmpfen. War der Sieg erfochten und das Schlachtfeld behauptet, so entbrannte ein neuer Kampf um die feindliche Wagenburg, an deren Verteidigung auch die Frauen lebhaften Anteil nahmen. Die Beute an Gefangenen, Vieh und Gert wurde in der Heimat an die einzelnen Sippen verteilt, wobei diejenigen besonders be-rcksichtigt wurden, die fr den Sieg das meiste beigetragen hatten. Die vollbrachten Heldentaten bildeten den Stoff fr volkstmliche Gesnge, die das Andenken der Helden lebendig erhielten; sie waren durch Anlaut (Alliteration) in zweizeilige Strophen gegliedert. Die rmischen Berichte der das Leben der Germanen be-ziehen sich zunchst auf die Westgermanen, die der Grenze des

6. Bilder aus der griechischen Geschichte, Bilder aus der römischen Geschichte - S. 82

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
— 82 — feiten entgegenstellte; infolge einer heftigen Entzündung, welche die Sumpslnft verursachte, verlor er ein Auge. Auf trockenem Boden angelangt, marschierte er auf Rom los; ihm folgte in Eilmärschen der Konsul Flaminius mit feinem Heere. Er ließ sich aber von Hannibal beim Trafimenif chen See in eine Falle locken und ging mitsamt feinem Heere zugrunde. (217) Anstatt nunmehr auf Rom loszugehen, das sich schon zur Verteidigung rüstete, wandte sich Hannibal, der die großen Machtmittel Roms richtig schützte, nach dem Süden Italiens, um zunächst die Bundesgenossen Roms zum Abfall zu bewegen. Dahin folgte ihm der römische Diktator Fabius, auch Kunktator, d. i. der Zauderer, benannt, weil er jede Unbesonnenheit vermied und sich ängstlich hütete, eine Schlacht anzunehmen, wenn er nicht im voraus des Erfolges ganz sicher war. Er begleitete Hannibal auf feinen Kreuz- und Querzügen durch Süditalien und verhinderte stets rechtzeitig durch fein Erscheinen die Überrumpelung einer Bundesstadt. So verdiente er sich den Ehrennamen „Roms Schild". Einmal hatte er sogar in gebirgiger Gegend Hannibal in eine Falle gelockt, und das punifche Heer sah sich von allen Seiten vom Feinde umstellt. Da rettete sich Hannibal durch eine List. Er ließ zweitausend Ochsen, auf deren Hörnern brennende Reisigbündel befestigt waren, in dunkler Nacht einen Abhang hinauf gegen die Stellung der Römer treiben. Da nun die Feinde annahmen, daß hier ein Angriff erfolge, eilten sie von allen Seiten zu der gefährdeten Stelle, und so konnte Hannibal an einem fchwachbefetzten Punkte durchbrechen. Den Winter verwandte er dazu, fein Heer zu vergrößern, neu auszurüsten und einzuüben. Die Konsuln des neuen Jahres, der besonnene Ami 1 ius Paulus und der hitzige Terentius Varro, hatten die Aufgabe erhalten, Hannibal zu vernichten. Der Oberbefehl wechselte täglich zwischen ihnen; an einem Tage, da Varro befehligte, nahm er unbefonnenerweife auf ungünstigem Gelände die ihm angebotene 216 Schlacht an; die furchtbare Niederlage von Kännä (216) war die Folge. Nur ein kleiner Rest des römischen Heeres konnte sich retten; der Konsul Paulus fiel mit mehr als fiebzigtaufend Mann; die goldenen Ringe, die man den gefallenen Senatoren und Rittern abnahm, füllten mehrere Scheffel — sie wurden als Siegesbeute nach Karthago gebracht. Hannibal selbst, der den Sieg hauptsächlich feiner überlegenen Reiterei verdankte, hatte verhältnismäßig geringe Verluste. Zum Glück für Rom konnte er sich nicht entschließen, die geschlagenen Feinde hitzig zu verfolgen und die Stadt Rom selbst anzugreifen. Sein oberster Reiterführer rief ihm deshalb tadelnd zu: „Zu siegen verstehst du, Hannibal, ober deinen Sieg zu benutzen verstehst du nicht." Aber worauf er schon

7. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 68

1893 - Dresden : Ehlermann
68 Nachdem sie nun alles mit einander verabredet hatten, kehrte Ganelon zum König Karl zurück und gab ihm die Schätze, welche die maurischen Könige ihrem Oberherrn darbrachten, und sagte auch dem Könige, daß Marsilies (Lhnst werden wolle und sich schon vorbereite, ins Frankenreich zu Karl zu gehen, um dort bei diesem die Taufe zu empfangen. Karl Ichenkte den Worten Ganelons Glauben; er brach von Pampelona mit fernem Heere aus und schickte sich an, die Pässe der Pyrenäen zu Über-ftelgen. Ganelon aber gab ihm den Rat, er solle seinem Neffen Roland und dem Grafen Oliver den Nachtrab übergeben; diese sollten mit 20 000 ©tmtern im Thale Ronceval Wacht halten, bis Karl und das ganze Frankenheer wohlbehalten hinübergekommen sei. So geschah es- Während Karl mit Ganelon und dem Erzbischof Turpin und vielen Tausenden der christlichen Streiter die Pässe überstieg, hielten Roland und Oltoer mit ihren 20 000 Kriegern treue Wacht. Aber auf Ganelons Rat hatten Marsilies und Beligand heimlich in der Nähe 50000 Streiter aufgestellt und diese zwei Tage und zwei Nächte verborgen gehalten In der Frühe eines Morgens griffen diese nun plötzlich die Franken an. Sie machten zwei Heerhaufen, den einen von 20 000, den anderen von 30 000 Krtegern, und während der größere noch zurückblieb, stürmte der kleinere sogleich auf die Franken vom Rücken her ein. Diese aber wandten sich und kämpften so tapfer, daß nach drei Stunden auch nicht ein einziger von den 20 000 Mauren noch ant Leben war. Aber unterdessen waren auch die andern herangekommen, und die schon ermatteten Franken mußten noch einmal gegen ganz frische Truppen kämpfen. Da erlagen sie alle, vom Größten bis zum Geringsten, einige durch den Speer, andere durch das Schwert, andere durch die Streitaxt und wiederum andere durch Pfeile und Wurfspieße. Manche wurden auch lebendig gefangen und auf grausame Weise getötet. Daraus zogen sich die Mauren zurück. 2. Rolands Heldenmut. Roland aber war noch nicht gefallen, sondern als die Heiden abzogen, kehrte er zurück und forschte, wie es mit den Seinen stände. Da erblickte er einen Mauren, der kampfesmüde sich in den Wald zurückgezogen hatte und dort ausruhte. Sogleich ergriff ihn Roland lebendig und band ihn mit vier starken Stricken an einen Baum. Dann stieg er auf eine Anhöhe, um sich nach den Feinden umzusehen. Da erkannte er nun, daß ihrer noch viele in der Nähe waren. Deshalb stieß er in sein gewaltiges Horn Olifant, um die Franken zu rufen, welche etwa noch leben und sich verloren haben möchten. Weithin dröhnte das Horn durch die Thäler, und ungefähr hundert versammelten sich um ihn, mit denen er wieder in das Thal Ronceoal hinabstieg. Als er nun zu dem Mauren kam, den er vorher gefesselt hatte, band er ihn los, erhob die entblößte Klinge seines Schwertes über sein Haupt

8. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 24

1893 - Dresden : Ehlermann
24 Dies königliche Wort erhielt sich als eine heilige Sage im Lande-fort und fort von einem Geschlechte zum anderen und lebt noch heute m der Brust eines jeden hochsinnigen Markaners an den Ufern der rauschenden Lippe, Ruhr, Lenne und Volme. e) Die Schlacht bei Kunersdorf. Nach A. W. Grube. Charakterbilder aus der Geschichte und Sage. Im Sommer des Jahres 1759 hatten sich die Russen unter Soltikow n o T1?erret Unter Saubott vereinigt. Friedrich griff sie am 12. August um 12 Uhr mittags bei Kunersdorf, nahe bei Frankfurt an der Oder an Zuerst warf er )tch auf den linken Flügel der Russen. Diese standen auf wohlverschanzten Anhohen, und ihr zahlreiches Geschütz sprühte Tod und Verderben m die heranstürmenden Preußen. Ganze Rotten derselben wurden auf einmal niedergeschmettert. Dennoch trug die preußische Tavser-fett bett Sieg davon. Um 5 Uhr abends war der ganze linke Flügel ge-worsen und alles Geschütz erobert. Schon fertigte Friedrich eine Siegesbotschaft nach Berlin ab. a Allein unerschüttert stand noch der rechte russische Flügel, und die Österreicher waren noch gar nicht zum Kampfe gekommen. Um den Sieg zu vollenden, ging der König trotz der Gegenvorstellungen seiner Generale nut seinen erschöpften Soldaten auch auf diese los. Da ging der Sieg Niederlage über. Ganze Regimenter erlagen dem furchtbaren Kartätschenfeuer der Feinde. Zugleich brach die zahlreiche österreichische Relterer auf allen Punkten los, und grauenvoll war die Niederlage und Flucht der Preußen. Mitten in diesem Getümmel hielt der König in dumpfer Verzweiflung • zwei Pferde waren schon unter ihm gefallen, eine Kugel war nur durch das goldene Etui in seiner Westentasche aufgehalten worden, und dennoch wollte er nicht weichen. Mit Gewalt wollte man ihn vom Schlachtfelde reißen. „Alles ist verloren, retten Sie die königliche Familie!" schrieb er gleich nachher an seinen Minister von Finkenstein, und einige Stunden später: „Ich werde des Vaterlandes Sturz nicht überleben, Gott besohlen auf immer!" Und in der That war seine Lage nie so verzweistungsvoll gewesen * inte jetzt Nur 5000 Mann sammelten sich am andern Morgen um seine Fahnen; das Geschütz war gänzlich verloren. Doch teuer war auch von den Verbündeten der Sieg erkauft worden, so daß der russische Feldherr sagte: „Noch einen solchen Sieg, und ich werde mit meinem Stabe in der Hand allein diese Nachricht nach Petersburg bringen müssen." .. <- impfte, f° ^tt, so lebte der preußische Held und brachte einen siebenjährigen Krieg glücklich und ruhmvoll zu Ende. Am 17. Februar 1763 ward zu Hubertusburg in Sachsen der Friede geschlossen, in welchem der König auch nicht ein Haar breit seiner Länder verlor.

9. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 372

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
372 noch schwereren Platz macht. Der größte Theil dieser Thiere wird zum Last- tragen gebraucht; einiger anderen bedient man sich nur zum Reiten. Der Araber sitzt oben auf seinem Höcker und ist mit einer Flinte, Lanze, Pfeife und anderem Gcräthe versehen. Sonnini erzählt, daß ein Beduinen-Araber die Reise von Kairo in Aegypten bis Mekka in fünf Tagen zurücklegte, ein Weg von vierhundert Stunden, wozu die Pilgrims-Karavanen mehr als dreißig Tage nöthig haben; er machte mithin achtzig Stunden in einem Tage. Die Sättel der Dromedare sind in der Mitte hohl und haben an den beiden Bogen ein Stück rundes, wagrecht gestelltes Holz, an welchem der Reiter sich festhält. Lange an den Seiten herabhangende Beutel mit einiger Nahrung für den Reiter und das Kameel, ein Schlauch Wasser und ein lederner Gurt zur Peitsche ist das ganze Geräth. Der gewöhnliche Gang ist ein weites Traben, wobei sie den Kopf und den Schwanz in die Höhe richten. Für jeden Ungeübten ist diese Art zu reisen höchst beschwer- lich ; die Hände schwellen an und schmerzen, die Schenkel werden wie zer- brochen , dabei stellt sich der heftigste Kopfschmerz ein durch die beständige Erschütterung, denn das Thier hat einen schweren Tritt, auch lebt der Reiter in Furcht, von dem hohen Sitz das Gleichgewicht zu verlieren und herunter zu stürzen, und die Schnelligkeit des Laufs in der glühenden Luft soll ihm fast den Athem nehmen. Zu den Unbequemlichkeiten sind noch ferner die Wanzen und anderes Ungeziefer zu zählen, welche sich auf dem Höcker auf- halten. Wenn die Dromedare sich beim Eintritt in eine Stadt drängen, wird die Sorge des Reiters noch größer. Alle Kameele lieben Musik und scheinen an der menschlichen Stimme Wohlgefallen zu haben; der Araber, wenn er einen starken Marsch machen will, feuert sie durch Gesang an, der mehr auf sie wirken soll, als alle Schläge; auch sollen sie nach den Zeugnissen einiger Reisenden langsamer und rascher gehen, je nach dem langsameren oder schnelleren Takt des Gesangs. Werden sie überladen, so stehen sie nicht eher auf, als bis die Bürde erleichtert ist. Sie sind äußerst mäßig, und zur Zeit der Noth ist ein alter Weidenkorb ein ganz gutts Essen für sie. Haben sie jedoch reiche Weide, so suchen sie nur die besten Gräser. Auf langen Reisen füttert man sie mit etwas Gerste, Boh- nen, Datteln oder mit Kugeln von Weizenmehl. Die köstlichste und nothwendigste Eigenschaft dieses Thieres ist die, daß es viele Tage ohne Beschwerde das Wasser entbehren kann, und dies allein macht es zu dem nützlichen, für den Araber unentbehrlichen Geschöpf. Hat es lange gedürstet, so wittert es hoch in der Luft, um in weiter Ferne eine Quelle zu entdecken, und verdoppelt seine Schritte, um dahin zu ge- langen und den brennenden Durft zu löschen, welcher es jedoch weniger plagt, als seinen Herrn. Hat es zwölf bis zwanzig Tage nicht getrunken, dann ist es aber auch im Stande, zwei Tonnen Wasser oder 240 Flaschen zu sich zu nehmen, gewöhnlich aber nicht so viel. Wenn daher eine Karavane von dreihundert Stück Kameelen an eine der dürftigen Quellen der Wüste kommt, wo nur eins nach dem andern saufen kann, so währt es wobl drei Taae, bis alle ibren Durst gelöscht haben.

10. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 392

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
392 Steine, so kommt der Interpret und wendet mit seinem Schnabel, der an der Spitze etwas aufgeworfen ist, die Steine um. Der Austernfänger, der von Muscheln lebt, hat einen keilförmigen Schnabel mit harten scharfen Spitzen, mit denen er die starke Hülle seiner Beute so gut durchbohren und aufbrechen kann, daß man zu diesem Zweck kein trefflicheres Werkzeug erfinden könnte. Die Strandvögel, welche die öden User des nördlichen Polarmeeres bevölkern, Reiher, Brachvögel, Wafferrallen re., ziehen vor dem Winter süd- wärts in mildere Gegenden und kehren mit Anfang des Sommers nach Norden zurück, wo ihnen der aufgethaute Meeresstranb reichliche Nah- rung bietet. Der Pelikan, weißröthlich, mit schwarzen Schwingen und einem Federschopf am Hinterhaupte, einer der größten Schwimmvögel, lebt am kaspischen und an den Küsten der südlichen Meere, wird gegen 5 Fuß hoch und mißt mit ausgespannten Flügeln 10 Fuß in die Breite. Sein langer starker Schnabel ist mir einem Haken an der Spitze versehen; die nackte Kehlhaut bildet einen großen Sack, den er als Hamen zum Fischen gebraucht. Trotz seiner Schwere fliegt er doch schnell und hebt sich hoch in die Luft. Er wird in China gezähmt und zum Fischfang abgerichtet, wobei man ihm einen Ring um den Hals legt, damit er die gefangenen Fische nicht ver- schlucken kann. Der 5 Fuß hohe prächtige Flamingo, mit hohen Stelzfüßen, sehr langem Hals und hakenförmig gebogenem Schnabel, hat als Sumpfvogel ausnahmsweise Schwimmhäute zwischen den Fußzehen. Wozu? Er steckt seinen Hakenschnabel umgekehrt in den Sumpf und treibt mit dem schaufel- förmigen Fuße die Wasserwürmer und das Fischlaich in den Mund. Die Schwimmhaut des Fußes macht es ihm möglich, einen kräftigen Wasserstrom nach dem Munde zu drücken. Eine Gruppe rosenrother Flamingos bietet einen prächtigen Anblick. Sie leben truppweise und stellen sich beim Fischfang in langen Reihen auf. Stößt die Schildwache bei drohender Gefahr ein lautes Geschrei aus, so erhebt sich das ganze Regiment und fliegt wie ein aufwallendes Flammen- meer in die Luft. Der wandernde Flamingozug ordnet sich zu einem Drei- ecke und läßt sich, am Ziele angelangt, in einer abwärts neigenden Schrauben- windung zur Erde nieder. Diese sonderbaren Vögel bauen in den Morästen kegelartige Hügel, setzen ihre Nester daraus, legen je zwei Eier hinein und brüten, damit ihre langen Stelzfüße die Brut nicht stören, aus dem Schlammhügel wie auf einem Pferde reitend, ihre Jungen aus. So hat jede vom gewöhnlichen abweichende Körperform ihren bestimm- ten Zweck. Was dem Unkundigen als Zufall erscheint, ist bei näherer Be- ■ trachtung ein Ergebniß der höchsten anbetungswürdigsten Weisheit.
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