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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 58

1879 - Berlin : Reimer
58 Kypros. weit höheren südlichen (darin ein zweiter Olympos und die Hochgipfel des Aoon, j. Troödes 2000m). Zwischen beiden eine weite sehr fruchtbare Ebene, wie denn auch die Bergabhänge und Vorhügel, namentlich der Südseite, reichen Ertrag an Wein und Früchten, die höheren an Schiffbauholz gewährten, ausserdem metallreich sind, namentlich an Kupfer (Kvnqiog %dxxog, aes cuprium, cuprum). Der Besitz der Insel wurde daher seit sehr alter Zeit von den benachbarten Grossmächten und seefahrenden Völkern erstrebt, von denen die älteren Bewohner (uns unbekannten Stammes) assimilirt worden sind. Zahlreiche phoenikische Colonien, auch im Inneren, scheinen schon seit dem 15. Jahrh. bestanden zu haben, viele derselben wurden von Griechen in Besitz genommen schon vor der um 708 beginnenden assyrischen Oberherrschaft, nach deren Verfall Tyros wieder wenigstens die Südhälfte der Insel beherrscht; auch dem ägyptischen Reiche hat sie unter Amasis 567—40 angehört. Von der persischen Herschaft durch die athenische Seemacht 478 bis 449 befreit, wurde sie seit 410 zu einem fast unabhängigen griechischen Reiche (K. Euagoras von Salamis) vereinigt. Seit der Teilung des Alexander-Reiches den ägyptischen Ptolemäern unterworfen, wurde sie endlich 58 v. Chr. römische Provinz und als solche mit Kilikien vereinigt. *) Ganz verschieden die alt-orientalischen Namen: hebr. Kittim, assyr. Jatnan, ägypt. Kefa. 81. (Städte oder Staten auf Kypros.) Das Inselgebiet war in frühester Zeit unter eine grosse Zahl selbstständiger Fürstentümer geteilt, von welchen bis auf die Zeit der Vereinigung zum griechischen Gesammtstat noch 9 bestanden. Phoenikisch waren davon (also erst seit der ptolemaeisehen Periode hellenisirt) einige bedeutende Städte der Südküste: Kition (wonach die ganze Insel von den Phoe-nikiern und Hebräern Kittim genannt, j. Larnaka), Amathüs (d. i. Hamath „Festung“, j. Palaeo Limisso) und besonders Paphos (j. Bafa), die vorzüglichen Sitze des Cultus der phoenikischen Aschera (griech. Aphrodite); Unter den ebenfalls nach Maassgabe ihrer semitischen Namen ursprünglich phoenikischen, aber schon früh griechisch gewordenen Küstenstädten sind die bedeutendsten die am West- und Ost-Ende der centralen Ebene gelegenen, nur in Ruinen erhaltenen Soloi und Salamis, letztere seit Euagoras Hauptstadt der ganzen Insel, während die kleineren an der Nordküste Lapethos und Keryneia unter dem alten Namen (Lapatho, Tzerina) noch fortbestehen. Auch an der Südküste war Kurion schon in alter Zeit eine griechische Stadt.

2. Leitfaden der alten Geographie - S. 63

1879 - Berlin : Reimer
Babylonien. Chaldaea. 63 chaldaeische Dynastie, besonders durch K. Nabu-kudur-ugur (604—561) wieder aufgebaut, mit einem doppelten Mauerumfang -von 360 und 480 Stadien (9 und 12 d. M.), der allerdings nur teilweise mit Gebäuden ausgefüllt war, immer aber in der Blütezeit, noch als politisches Centrum des persischen Reiches, Millionen von überaus gewerbefleissigen Bewohnern enthalten haben muss.1) Ihr Verfall, der im 2. Jahrb. n. Chr. vollständig geworden war, begann mit der Teilung des makedonischen Grossreiches und der Verlegung der Hauptstadt nach der von Seleukos I. neugegründeten halbgriechischen Stadt Seleukeia am Tigris, die zwar nur kurze Zeit Residenz bieb, aber zu einer sehr bedeutenden Handelsstadt erwuchs und zur Zeit ihrer Zerstörung durch ein römisches Heer, 165 n. Chr., eine halbe Million Bewohner zählte. Ihr gegenüber östlich vom Tigris lag die Vorstadt Ktesiphön, von den parthischen Königen seit der Eroberung Babyloniens um 130 v. Chr. zu ihrer Residenz erhoben und als solche auch von den neupersischen (sassanidischen) Königen benutzt, bis auch sie seit der Erbauung von Baghdad im 8. Jahrh. in Ruinen verfiel. Im Mündungslande der vereinigten Ströme die unter den chal-daeischen Königen für den Seeverkehr mit Indien erbaute Hafenstadt Teredön; daneben eine der von Alexander angelegten und Alexandria benannten Städte, später umgenannt in Antiocheia, endlich seit der parthischen Eroberung Babyloniens (nach 130 v. Chr.) unter dem Namen X(xqcc% 2naaivov „Stadt (syr. Karka) des Spasines“, Sitz eines einheimischen Fürstentums, welchem mehrere Uferstrecken des persischen Meerbusens unterworfen waren und welches unter den Namen Charakene und Mesene (nach einer anderen Hafenstadt, syr. Maisän, Vorgängerin des späteren Basra) bis zum Beginn der Sassanidenherschaft ca. 230 n. Chr. bestand. -'j Von dem noch von Alexander bewohnten Königspalast am Euphrat wird der Umfang der äusseren Maner auf 60 Stadien = 1% d. M. angegeben; der imter Nabu-kudur-ut?ur vollendete, in 7 Stufen zu dem Tempel des Bel sich 600 Fuss hoch erhebende Prachtbau muss das hüihste aller jemals auf der Erdoberfläche entstandenen Bauwerke gewesen sein. Die ganze Landschaft aber war in der Blütezeit der einheimischen semitischen Reiche und noch des persischen bedeckt mit hunderten von zum Teil sehr grossen Städten, von denen ungeheure Backstein-Trümmerhaufen (namentlich künstlich aufgeführte oben als Unterbauten von Tempeln) noch vorhanden sind; einzelne darunter besonders im südlichen Teile, dem Chaldäerlande im engeren Sinne, wie Uru und Uruku (Onyov, Erek des A. T., j. Warka) galten für älter, als Babylon selbst. 8/. Assyria. Der einheimische Name Asstir oder Aschür (so auch hebr.,^ dagegen in dem seit dem Untergang des assyrischen Reiches auch am Tigris verbreiteten aramäischen Dialekte Athur, daher auch

3. Leitfaden der alten Geographie - S. 70

1879 - Berlin : Reimer
70 Syrien. 95. Koelesyria „das liohle Syrien“ nannten die griechischen Eroberer zunächst die hochgelegene Einsenkung zwischen dem Lebanon und seinem östlichen Parallelgebirge, dem von ihnen sogenannten 3'Avuxißavoc, deren eine Hälfte als oberes Orontestal nach Norden, die andere nach Süden zwiefach gespalten teils als Tal des Litäni zum Meere, teils als oberstes Jordantal sich absenkt.1) Dann wurde der Name ohne Rücksicht auf strengen Wortsinn auf den ganzen südlichen Teil des eigentlichen (aramäischen) Syriens einschliesslich der östlich vom An-tilibanos sich absenkenden Hochebenen ausgedehnt. In diesen liegt in 600m Meereshöhe eine flache Mulde, durchströmt und mit fruchtbarstem Alluvialboden bedeckt von mehreren aus dem östlichen Gebirgsfusse hervorbrechenden starken Bächen2), daher eine immergrüne Oase inmitten weiter Wüstenumgebung. Die in ihrer Mitte erbaute uralte Stadt Damaskos (hebr. Dammesek, syr. Darmsu/c, arab. Di?neschk) hat daher zu allen Zeiten eines der grössten Bevölkerungscentren Vorderasiens und vor der Eroberung durch die Assyrer 810 v. Chr. den Sitz eines bedeutenden aramäischen Reiches, unter persischer Herrschaft die Hauptstadt der syrischen Satrapie gebildet. Wieder seit dem Zerfall des Seleukidenreiclies Sitz eines unabhängigen Fürstentums (angeblich einer aus Arabien erobernd eingedrungenen Dynastie), wurde sie mit ihrem grossen Gebiete erst von Trajanus 105 n. Chr. dem römischen Reiche einverleibt. Nächst Damaskos erhob sich zur bedeutendsten Handelsstadt in diesem südöstlichen Syrien das inmitten der grossen Wüste in einer quellreichen Oase gelegene Palmyra (syrisch Tadmör, d. i. Palmenort, nach hebr. Tradition von Salomo zur Zeit der grössten Ausdehnung des judäischen Reiches bis an den Euphrat gegründet), besonders blühend im 3. Jahrh. n. Chr. unter einer arabischen Dynastie, die während der inneren Wirren des Römerreiches ganz Syrien von hier aus beherrschte, aber 272 durch K. Aurelianus ihr Ende fand.'') x) Die Namen für diesen Landstrich: hebr.-plioen. Bilcä (lat. Lucca), arab. j. Bjcä'a bedeuten einfach „Tal“. Alte Städte darin auf der Wasserscheide selbst nahe der Litani-Quelle Jbaalbelc, uralter Name, von den Griechen nach der dort verehrten Hauptgottheit Hliov-noxis, Heliopolisi genannt (prachtvolle Ruinen des Sonnentempels aus dem 2. Jahrh. n. Chr.); “ vor dem Nordende des Tales am Orontes Hemesa {tu Kfxiou, j. Horns) mit dem Cultus derselben Gottheit, im 1. Jahrh. n. Chr. Sitz einer arabischen Dynastie, erst im 2. Jahrh. römisch. 2) Der bedeutendste, im A. T. Amana ,,der immerwährende“ genannt, j. arab. Bdrada ,,der kalte“, heisst schon bei den späteren Griechen aber gewöhnlich wegen der durch ihn verbreiteten Fruchtbarkeit Xqvgoqqous ; die flachen Sumpfseen, in welche er und seine Parallelbäche sich nach Erschöpfung des grössten Teiles ihres Wassers durch zahlreiche abgeleitete /

4. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 15

1916 - Düsseldorf : Schwann
15 am Zgel und kehrte es so, da ihm die Sonne gerade in die Augen schien; denn er hatte gemerkt, da es vor seinem eigenen Schatten bange war. Mit einem khnen Satze schwang sich Alexander jetzt auf den Rcken des Pferdes. Vergebens bumte sich das Tier; der junge Reiter sa wie angegossen und beruhigte es durch Streicheln und liebkosenden Zuruf. Dann tummelte er es frhlich vor den Augen der Zuschauer, und alle erstaunten. Mit dem Heldensinne Alexanders verband sich groe Ruhmsucht. Auf die Frage, ob er nicht auch an den berhmten Wettrennen in Olympia teilnehmen wolle, sagte er: O ja, aber nur, wenn Könige mit mir um die Wette kmpfen!" Als ihm einst Boten die Nachricht von einem groen Siege Philipps brachten, rief er unter Trnen aus: Ach, mein Bater wird mir nichts mehr zu tun briglassen?" Erst achtzehn Jahre alt, kmpfte er wie ein Held in der letzten Schlacht gegen die Griechen mit; voll Freude umarmte ihn fem Vater auf dem Schlachtfelde und rief aus: Mein Sohn, suche dir ein anderes Knigreich, denn Mazedonien ist zu klein fr dich!" 2. Einbruch ins Perserreich. Bald darauf wurde Philipp von einem Offizier feiner Leibwache ermordet, und Alexander bestieg des Vaters Thron. Sogleich nahm er dessen Plan auf, das groe Perferreich zu erobern. Auf einer Versammlung in Korinth stellte er den Griechen vor, da er mit ihrer Hilfe die Perser bestrafen wolle, weil sie frher in Griechenland eingebrochen wren. Das gefiel ihnen, und sie machten ihn zum Anfhrer des Krieges. An einem Frhlingstage des Jahres 334 vor Christi Geburt berschritt Alexander mit einem treuen Heere von 35 000 Mann den Meeresarm Hlespont. So betrat er den Boden von Asien. Auf dem Schlachtfelde von Troja besuchte er das Grabmal des Achilles und schmckte es mit Krnzen, denn Achilles war sein Lieblingsheld. Am jenseitigen Ufer des Flchens Gran 1 kus erwartete ihn ein persisches Heer. Als Alexander es sah, rief er siegesgewi seinen Soldaten zu: Et nur alles auf, was ihr habt, denn die nchste Mahl-zeit knnt ihr von den Vorrten der Feinde halten!" Khn fpratig er in den Flu, und feine Krieger wateten ihm nach. Es kam zu einem erbitterten Kampfe. Der König war den Seinen immer voran. Ein feindlicher Krieger zertrmmerte ihm den Helm, und schon holte er zu einem tdlichen Streiche gegen Alexander aus: da eilte recht zeitig der edle Mazedonier Klitus herbei; er schlug den Angreifer zu Boden und rettete dem Könige das Leben. Die Feinde wurden in die Flucht geworfen und beclieen ihr Lager mit vielen Kostbarkeiten den Hnden des Siegers. Der Sieg am Granlkus erffnete dem Könige den Weg durch Kleinasien.

5. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 27

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 27 — Noch sehen wir den König Agesilaüs mit den Persern in Jonien ringen. Aber persisches Gold ist stärker als deine Waffen, du wackerer Spartaner! Es bringt einen Bund wider Sparta in Griechenland selber zustande, und triumphierend gewinnt 007 der Großkönig im „Königsfrieden" die alte Herrschaft über Oo 1 die jonischen Griechenstädte zurück. Wie letztes Abendrot leuchtet in einem Bürgerkriege zwischen Theben und Sparta das Heldentum eines Epaminöndas bei Leuktra, 371, und im Tode bei Mantinea, 362, hervor: aber dann kommt das Schwert des Mazedonierkönigs Philipp über das zerrüttete Griechenland, ob auch der große athenische Redner Demosthenes (gest. 324) gegen ihn donnert. Bei Chäronea in Böotien erliegt die griechische Freiheit, 0 0 0 und noch heute trauert dort um sie ein marmornes Löwenbild: Ooo „Es mahnt, daß kühn gemutet, Wo jetzt die Disteln weh'n, Im Kampf umsonst verblutet Die Jugend von Achen1." 5. Das Zeitalter Alexanders d. Gr. und der griechischen Weltbildung (Hellenismus). Literatur: Jäger, Alexander der Große. Gütersloh, Bertelsmanrk. 1,20 Mark. 1. Das Auftreten Alexanders d. Gr. Im blühenden Alter von zwanzig Jahren bestieg, nachdem Philipp dem Dolche eines Leibwächters zum Opfer gefallen war, sein Sohn Alexander den väterlichen Thron (reg. 336—323). Drei Jahre lang hatte der königliche Knabe den Unterricht des großen Aristoteles (S. 15) genossen. Und der Schüler war des Lehrers würdig; wenige Männer der Geschichte sind so außerordentlich begabt gewesen wie dieser ritterliche Mazedonier. Aber ein glühender Ehrgeiz zehrte an seiner Seele; er trieb ihn rastlos, ruhelos durchs Leben. Die Ilias Homers, das Hohelied des griechischen Heldentums, führte er selbst auf seinen Zügen bei sich in einem kostbaren Schrein, und der schnellfüßige, tapfere Achilles war sein Lieblingsheld. Als Achtzehnjähriger hatte er bei Chäronea unter des Vaters Augen gekämpft und die Schlacht entschieden. Aber was war Chäronea gegen die großen Pläne, die seinen Kopf erfüllten! Und dem Mutigen gehört die Welt. Gen Osten, ins Land des aufgehenden Lichtes, ins Perserreich der Ach enternden, wies ihn der Geist. Das war die Spur seines 1 Geibel, Auf dem Schlachtfeld von Chäronea.

6. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 28

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 28 — Vaters. Auf dem Isthmus von Korinth, Beim „Kampf der Wagen und Gesänge", ließ Alexanber sich, wie einst Philipp, zum obersten Kriegsherrn der Griechen ausrufen. Einen Aufstcmb der Thebaner warf er zornig nieber; wer übrig blieb, verfiel der Sklaverei. Die Stadt der Niobe sank in Trümmer; nur die Tempel der unsterblichen Götter und das Haus Pinbars, des Lieberbichters (gest. 442), entgingen der Zerstörung. Scheue Furcht vor dem Grimm des gekrönten Jünglings ergriff die Griechen. 004 Und dann vernahm man die gewaltige Kunbe: an einem Frühlingstage war der Mazebonier mit Mann und Roß und Wagen ostwärts gezogen, um das große Perserreich zu erobern. — Die Heimat sollte er nicht wiebersehen. 30 000 Fußsolbaten und 5000 Reiter zählte sein Heer; etwa ein Fünftel bestaub aus griechischen Hoplitert und Peltästett, b. H. Schwer- und Leichtbewaffneten. Nun begann ein Siegeszug sonbergleichen. 2. Die Eroberung des Perserreiches. Wie war boch der Geist des Cyrus, des Darius aus dem Perserreiche gewichen! Es war alt und morsch geworben. Der Großkönig verweichlichte in seiner Hofburg, und die Satrapen, seine Statthalter, hausten, auf ein rohes Sölbnertum gestützt, mit einer Willkür, daß wir noch heute den Ausbruck „Satrapenwirtschaft" haben. Die zahlreichen Völker des Reiches aber stanben einanber in Nationalität, Religion und Kultur feinblich gegenüber; was kümmerte sie das Schicksal des Perserkönigs Darius Iii.! Und von Abenb her erschien jetzt das einzigartige Genie eines Alexanber, die geistige Überlegenheit des Hellenentums, die Bauernkraft des mazebonischen Volkes, und mit voller Wucht holte ein kriegstüchtiges, wohgeschultes Heer mit nationalem Kern zum Schlage aus: ba konnte der Erfolg nicht zweifelhaft sein. Rasch setzte Alexanber über den Hellespont, das „Meer der Helle", und bestaub das erste Treffen gegen ein Satrapenheer an dem kleinen Küstenflusse Granlkus, dem heutigen Tschai, der ins Marmarameer fließt; der treue Klitus rettete ihm im Getümmel das Leben. Der Sieg bahnte dem Könige den Weg butch die Lanbschaften Kleinasiens; freubig öffneten ihm die Griechenstäbte ihre Tore. Auf der Burg von G orbium im Lanbe der alten Phrygier, bereu rote Schiffermütze Jahrtausenbe später das Symbol der französischen Revolution würde, zerhieb Alexanber den vielberufenen „Gorbifchen Knoten". Über Angora, die Heimat der seibenhaarigen Angoraziege, gelangte er nach Tarsus, der späteren Geburtsstätte des Apostels Paulus (einer heutigen türkischen Eisenbahnstation). Hier fiel er in ein hitziges Fieber; die Kunst des „Giftmischers" Philippus, eines Griechen, rettete ihn.

7. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 29

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 29 — Im November 333 rückte der König in Syrien ein. In der Ebene von Jssns, am Strande des Mittelmeeres, hatte Darius ein großes Heer gesammelt; schon die Zahl der in den Reihen der Perser stehenden Griechensöldner überstieg die gesamte mazedonische Streitmacht. Aber mit wuchtigem Stoße brachte Alexander die feindlichen Haufen ins Wanken, und der Großkönig war der erste, der flüchtig den Kampfplatz verließ; ihm folgte das führerlose Heer1. Nach der Schlacht zog Alexander die syrische Küste entlang, um der persischen Flotte jeden Stützpunkt zu entziehen. Freilich hat Napoleon diesen Zug getadelt. Nur die uralte phönizische Insel-stadt Ty rus, die Mutterstadt Karthagos, verschloß dem König die Tore. Erst nach sieben Monaten gelang es ihm, sie zu erobern; die Bewohner, die den Sturm überlebten, wanderten in die Sklaverei. Dasselbe Schicksal widerfuhr der Philisterstadt Gaza, der Heimat des Gazestoffes. Eine Woche nach ihrem Falle betrat er das Wunderland der Pharaonen. Wie muß der große Eroberer gestaunt haben beim Anblicke der altersgrauen Pyramiden, an deren Fuße mehr als zweitausend Jahre später ein anderer Eroberer, Napoleon, seine Soldaten in die Schlacht führte! An einem Mündungsarme des Nil erstand die rasch aufblühende Stadt Alexandria, die noch heute die zweitgrößte des Landes ist. Von dort aus besuchte er auf einem Wüstenzuge die Oase Siwah und betrat das Aller-eiligste des Ammontempels. Nach der Überlieferung begrüßten ihn die Priester mit der Anrede „Sohn des Gottes" und gaben damit seiner Herrschaft über das Nilland die religiöse Weihe. Frühjahr 331 war es, als Alexander nach Asien zurückging. Er überschritt den Euphrat, in der Nähe des heutigen Mosul, woher der Musselin stammt, den Tigris und stieß in der Ebene von Gaugamsla, dem heutigen türkischen Karmelis, unweit der Trümmer Ninives, auf Darius und sein Heer. Am 2. Oktober qq.. kam es zur Entscheidungsschlacht; Alexander siegte. Den Groß- Ool könig stieß auf der Flucht ein verräterischer Satrap nieder; als Alexander den Toten auffand, bedeckte er ihn mit seinem Kriegsmantel und ließ dann die Leiche mit allen Ehren in der persischen Königsgruft bestatten. Die Euphrat- und Tigrisländer wurden eine leichte Beute des Siegers. In feierlichem Zuge überreichten ihm die Balspriester die Schlüssel von Babylon und seiner Königsburg; auch Susa, die Schatzkammer des Reiches, öffnete ihm die Tore. Zu Persepolis und Pasargldä stand Alexander an den Grabstätten der Achämeniden; in die Prachthallen der Großkönige flogen auf sein Geheiß die Brandfackeln der Mazedonier. 1 Auf die Schlacht bei Jssus wird ein 1831 in Pompeji gefundenes Mosaik-bild aus griechisch-römischer Zeit ljetzt in Neapel) gedeutet.

8. Griechische und römische Geschichte - S. 47

1915 - Düsseldorf : Schwann
- 47 erlagen trotz heldenmtiger Tapferkeit der Kriegskunst Philipps und dem Ansturm seines Sohnes Alexander. Auf der Sttte, wo die Freiheit verloren ging, errichtete man trauernd ein jetzt erneuertes Lwendenkmal aus Marmor. 76. Philipps und Demsthenes' Ende. Der gekrnte Sieger verfuhr milde mit den Besiegten; sie muten nur seine Oberherrschaft anerkennen. Dann lie er sich auf einer groen Ver-sammlung in Korinth zum Feldherrn gegen die Perser ausrufen; denn die Eroberung des Morgenlandes war sein letztes und grtes Ziel. Schon stand er im Begriffe, nach dem Hellesponte aufzu-brechen, da traf ihn am Hochzeitfeste seiner Tochter tdlich der Dolch eines Offiziers seiner Leibwache: wie man sagt, war Philipps eigene Gemahlin Otympias die Anstifterin der blutigen Tat. Noch nicht fnfzig Jahre alt, schied er aus dem Leben. Sein Gegner Demosthenes berlebte ihn noch vierzehn Jahre. Als Haupt eines Aufstandes gegen die mazedonische Herrschaft von Hschern verfolgt, gab er sich im Poseidontempel auf der pelo-ponnesischen Insel Kalaria durch Gift, das er in einer Feder-spule bei sich trug, selber den Tod. Er war der letzte groe Grieche. tritt schnitt. Die mazedonische Zeit. Alexander der Groe (336323) erobert das Perserreich. Griechenland bleibt in Abhngigkeit von den Mazedoniern bis zur Unterwerfung durch die Rmer, 146 v. Ghr. Alexander der Groe. 77. Alexanders Austreten. Kaum zwanzig Jahre alt, bestieg Philipps Sohn Alexander im Jahre 336 den vterlichen Thron. Der grte Gelehrte des Altertums, Aristoteles aus Thrazien, war sein Erzieher gewesen. Seltene Begabung und hohe Bildung zeichneten den jungen Fürsten aus. Dabei war er hochherzig und edel, khn in der Gefahr und schnell im Handeln. Ehrgeiz und Tatendrang erfllten seine Seele; Mein Vater," klagte er als Knabe, wird mir nichts mehr zu tun brig lassen!" Homers Dichtung der den trojanischen Krieg, die Jlias, war sein Lieblingsbuch und der Griechenheld Achilles, sein Borbild. Als Achtzehnjhriger hatte Alexander bei Ehron&t gefochten und seinem Namen, der Wehrmann" bedeutet, alle Ehre gemacht. Bald sollten die Menschen staunend erkennen, da der junge König noch viel grerer Taten fhig war.

9. Griechische und römische Geschichte - S. 48

1915 - Düsseldorf : Schwann
48 Der Plan des Vaters, das morsche Perserreich zu erobern, lie ihm keine Ruhe. In Korinth, wo er auch den wunderlichen Weltweisen Di6genes aufsuchte, muten ihn die Griechen, wie einst seinen Vater, zum obersten Heerfhrer gegen die Perser er-nennen. Die Thebaner erhoben jedoch einen Aufstand. Er unter-drckte ihn mit blutiger Strenge und zerstrte ihre Stadt; nur die Tempel der Götter und das Haus des Liederdichters Pindar blieben verschont. Oqj_ Dann brach Alexander an einem Frhlingstage ent-^ schlssen zu dem groen Perserkriege gen Osten aus; 30 000 Mann Futruppen und 5000 Reiter umfate sein erprobtes Heer. Ein Fnftel bestand aus griechischen Hilfstruppen. Die Heimat sollte der junge König, der so hoffnungsfreudig auszog, nicht wiedersehen. 78. Der Einbruch ins Perserreich. Nach dem bergange der den Hellespont brachte Alexander auf dem Schlachtfelde von Troja dem Helden Achilles ein Totenopfer dar; O, du glcklicher Jngling." rief er aus, der du in Hom6r einen Verkndiger deiner Taten gefunden hast!" Jenseits des kleinen Kstenflusses Granlkus, der ins Mar-marameer fliet, stand ein persisches Heer. Trotz der Warnung seines vorsichtigen Befehlshabers Parmenion fhrte er seine Reiterei sofort zum Angriffe der den Flu. Im Kampfe geriet er selbst ^ in groe Gefahr; der treue Klitus rettete ihm das Leben. Endlich erlagen die Feinde. Der Sieg erffnete dem Mazedonier den Weg durch Klein-asien. In der Stadt G rdium sah er am Wagen des sagenhaften Knigs Midas den vielverschlungenen gordischen Knoten." Wer ihn lste, so lautete eine Prophezeiung, der wrde Asien beherr-scheu. Da zerhieb Alexander ihn kurzerhand mit dem Schwerte. Zu Tarsus, wo der Apostel Paulus geboren ist, fiel er infolge eines kalten Bades in ein schweres Fieber. Man warnte ihn vor der Medizin seines griechischen Arztes, der ihn vergiften wolle; er aber vertraute dem Arzte, nahm die Medizin und genas. Inzwischen hatte der Perserknig Darms in der Ebene von Jssns in Syrien, am Strande des Mittelmeeres, ein groes Heer gesammelt. Mutig griff ihn Alexander an der Spitze seiner ge-panzerten Reiterei an. Der Widerstand des Darws war nur schwach, und als er den Mazedonier gegen seinen Streitwagen losstrmen sah, eilte er flchtig davon. Fhrerlos geriet sein Heer in Verwirrung und wandte sich ebenfalls zur Flucht. Das feind-liche Lager samt vielen Schtzen wurde eine Beute des Siegers.

10. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 51

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 51 — lichen Lagerfeuers über Sparta hin. Bei Mantinea in Arkadien kam es zu einer zweiten Schlacht. Wieder brach der theba- o^Q nische Held mit ungestümer Tapferkeit in die Reihen der Spartaner ein und errang einen völligen Sieg, mußte ihn aber mit dem Leben bezahlen; von einem Speere tödlich getroffen, sank er zu Boden. — Mit dem Tode dieses größten griechischen Feldherrn erlosch der kurze Glanz von Theben, der das Abendrot der Freiheit in Griechenland gewesen war. § 88. König Philipp von Mazedonien. Eine schwere Gefahr kam von Norden. Einige Jahre nach dem Tode des Epaminondas bestieg den Königsthron der benachbarten Mazedonier, eines den Griechen stammverwandten Bauern- und Hirtenvolkes, ein verschlagener und eroberungssüchtiger Prinz, namens Philipp. Er war zur Zeit des Epaminondas als Geisel lange in Theben gewesen und hatte es dem großen Manne abgesehen, wie ein einzelner durch Tatkraft einen kleinen Staat zu Macht und Ansehen erheben könne. Dort hatte Philipp auch die griechische Bildung angenommen. Des Königs Ehrgeiz ging nun dahin, Griechenland, dessen innere Schwäche er kannte, mit Mazedonien zu einem großen Reiche zu verbinden. Griechischer Geist und mazedonische Kraft follten miteinander verschmelzen. Um dieses Ziel zu erreichen, schuf er sich vor allem ein starkes Heer, dessen Kosten er aus den Erträgen seiner thrazischen Goldbergwerke deckte. Er gründete es bereits auf den Gedanken der allgemeinen Wehrpflicht, die auch bei uns herrscht. Die Hauptmasse des Heeres bildete das aus dem Bauernstande gebildete Fußvolk. Es war mit 5 m langen Spießen bewaffnet. Schild an Schild, zu wuchtiger Maffe vereinigt, ging es im Kampfe vor, und nichts konnte feinem Anprall widerstehen. Alle Krieger führten den Namen „Kameraden des Königs". Auf ihre erprobte Kraft gestützt, hielt Philipp jetzt die Zeit zur Eroberung Griechenlands für gekommen. § 89. Der Redner Demosthenes. Die Absicht des Mazedonierkönigs blieb der gleichgültigen Masse des Griechenvolkes verborgen. Um so klarer durchschaute sie der Athener Demosthenes. Er ist der letzte bedeutende Staatsmann und der größte Redner, den Griechenland hervorgebracht hat. Sein früh gestorbener Vater hatte ihm ein großes Vermögen hinterlassen. Aber die Vormünder veruntreuten es. Daher mußte der Jüngling sich selber sein Brot verdienen. Er wurde Redner. Als der kränkliche und schüchterne Jüngling zuerst in der Volksversammlung auftrat, wurde er verlacht; denn feine Stimme war schwach und seine Sprache schwerfällig und fehlerhaft. Demosthenes verlor jedoch den Mut nicht. Mit eifernem Fleiße übte er sich, bis er die Mängel überwunden hatte. 4*
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TM Hauptwörter (200)200

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