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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 58

1879 - Berlin : Reimer
58 Kypros. weit höheren südlichen (darin ein zweiter Olympos und die Hochgipfel des Aoon, j. Troödes 2000m). Zwischen beiden eine weite sehr fruchtbare Ebene, wie denn auch die Bergabhänge und Vorhügel, namentlich der Südseite, reichen Ertrag an Wein und Früchten, die höheren an Schiffbauholz gewährten, ausserdem metallreich sind, namentlich an Kupfer (Kvnqiog %dxxog, aes cuprium, cuprum). Der Besitz der Insel wurde daher seit sehr alter Zeit von den benachbarten Grossmächten und seefahrenden Völkern erstrebt, von denen die älteren Bewohner (uns unbekannten Stammes) assimilirt worden sind. Zahlreiche phoenikische Colonien, auch im Inneren, scheinen schon seit dem 15. Jahrh. bestanden zu haben, viele derselben wurden von Griechen in Besitz genommen schon vor der um 708 beginnenden assyrischen Oberherrschaft, nach deren Verfall Tyros wieder wenigstens die Südhälfte der Insel beherrscht; auch dem ägyptischen Reiche hat sie unter Amasis 567—40 angehört. Von der persischen Herschaft durch die athenische Seemacht 478 bis 449 befreit, wurde sie seit 410 zu einem fast unabhängigen griechischen Reiche (K. Euagoras von Salamis) vereinigt. Seit der Teilung des Alexander-Reiches den ägyptischen Ptolemäern unterworfen, wurde sie endlich 58 v. Chr. römische Provinz und als solche mit Kilikien vereinigt. *) Ganz verschieden die alt-orientalischen Namen: hebr. Kittim, assyr. Jatnan, ägypt. Kefa. 81. (Städte oder Staten auf Kypros.) Das Inselgebiet war in frühester Zeit unter eine grosse Zahl selbstständiger Fürstentümer geteilt, von welchen bis auf die Zeit der Vereinigung zum griechischen Gesammtstat noch 9 bestanden. Phoenikisch waren davon (also erst seit der ptolemaeisehen Periode hellenisirt) einige bedeutende Städte der Südküste: Kition (wonach die ganze Insel von den Phoe-nikiern und Hebräern Kittim genannt, j. Larnaka), Amathüs (d. i. Hamath „Festung“, j. Palaeo Limisso) und besonders Paphos (j. Bafa), die vorzüglichen Sitze des Cultus der phoenikischen Aschera (griech. Aphrodite); Unter den ebenfalls nach Maassgabe ihrer semitischen Namen ursprünglich phoenikischen, aber schon früh griechisch gewordenen Küstenstädten sind die bedeutendsten die am West- und Ost-Ende der centralen Ebene gelegenen, nur in Ruinen erhaltenen Soloi und Salamis, letztere seit Euagoras Hauptstadt der ganzen Insel, während die kleineren an der Nordküste Lapethos und Keryneia unter dem alten Namen (Lapatho, Tzerina) noch fortbestehen. Auch an der Südküste war Kurion schon in alter Zeit eine griechische Stadt.

2. Leitfaden der alten Geographie - S. 70

1879 - Berlin : Reimer
70 Syrien. 95. Koelesyria „das liohle Syrien“ nannten die griechischen Eroberer zunächst die hochgelegene Einsenkung zwischen dem Lebanon und seinem östlichen Parallelgebirge, dem von ihnen sogenannten 3'Avuxißavoc, deren eine Hälfte als oberes Orontestal nach Norden, die andere nach Süden zwiefach gespalten teils als Tal des Litäni zum Meere, teils als oberstes Jordantal sich absenkt.1) Dann wurde der Name ohne Rücksicht auf strengen Wortsinn auf den ganzen südlichen Teil des eigentlichen (aramäischen) Syriens einschliesslich der östlich vom An-tilibanos sich absenkenden Hochebenen ausgedehnt. In diesen liegt in 600m Meereshöhe eine flache Mulde, durchströmt und mit fruchtbarstem Alluvialboden bedeckt von mehreren aus dem östlichen Gebirgsfusse hervorbrechenden starken Bächen2), daher eine immergrüne Oase inmitten weiter Wüstenumgebung. Die in ihrer Mitte erbaute uralte Stadt Damaskos (hebr. Dammesek, syr. Darmsu/c, arab. Di?neschk) hat daher zu allen Zeiten eines der grössten Bevölkerungscentren Vorderasiens und vor der Eroberung durch die Assyrer 810 v. Chr. den Sitz eines bedeutenden aramäischen Reiches, unter persischer Herrschaft die Hauptstadt der syrischen Satrapie gebildet. Wieder seit dem Zerfall des Seleukidenreiclies Sitz eines unabhängigen Fürstentums (angeblich einer aus Arabien erobernd eingedrungenen Dynastie), wurde sie mit ihrem grossen Gebiete erst von Trajanus 105 n. Chr. dem römischen Reiche einverleibt. Nächst Damaskos erhob sich zur bedeutendsten Handelsstadt in diesem südöstlichen Syrien das inmitten der grossen Wüste in einer quellreichen Oase gelegene Palmyra (syrisch Tadmör, d. i. Palmenort, nach hebr. Tradition von Salomo zur Zeit der grössten Ausdehnung des judäischen Reiches bis an den Euphrat gegründet), besonders blühend im 3. Jahrh. n. Chr. unter einer arabischen Dynastie, die während der inneren Wirren des Römerreiches ganz Syrien von hier aus beherrschte, aber 272 durch K. Aurelianus ihr Ende fand.'') x) Die Namen für diesen Landstrich: hebr.-plioen. Bilcä (lat. Lucca), arab. j. Bjcä'a bedeuten einfach „Tal“. Alte Städte darin auf der Wasserscheide selbst nahe der Litani-Quelle Jbaalbelc, uralter Name, von den Griechen nach der dort verehrten Hauptgottheit Hliov-noxis, Heliopolisi genannt (prachtvolle Ruinen des Sonnentempels aus dem 2. Jahrh. n. Chr.); “ vor dem Nordende des Tales am Orontes Hemesa {tu Kfxiou, j. Horns) mit dem Cultus derselben Gottheit, im 1. Jahrh. n. Chr. Sitz einer arabischen Dynastie, erst im 2. Jahrh. römisch. 2) Der bedeutendste, im A. T. Amana ,,der immerwährende“ genannt, j. arab. Bdrada ,,der kalte“, heisst schon bei den späteren Griechen aber gewöhnlich wegen der durch ihn verbreiteten Fruchtbarkeit Xqvgoqqous ; die flachen Sumpfseen, in welche er und seine Parallelbäche sich nach Erschöpfung des grössten Teiles ihres Wassers durch zahlreiche abgeleitete /

3. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 86

1916 - Düsseldorf : Schwann
- 86 31. Andreas Hofer. 1. Vor beut Aufstande. In der Zeit, als Kaiser Napoleon die Völker bedrckte, lebte im Tirolerlande Andreas Hofer. Am Sand" im Passeiertale stand sein Haus. Dort betrieb er eine Wirtschaft- den Sandwirt" nannten ihn die Leute. Er handelte auch mit Wein und Pferden und kam viel im Lande umher. Gro war sein Ansehen, denn er war ein aufrichtiger Mann und hatte das Herz auf dem rechten Fleck. der alles liebte er sein schnes Heimatland und sein angestammtes Kaiserhaus Habsburg. Napoleon aber hatte Tirol diesem entrissen und an Bayern gegeben, und wie ein schweres Joch empfand Hofer mit seinen Landsleuten die neue, von den Franzosen untersttzte Herrschaft. Da kam in das Wirtshaus am Sand die Kunde, Kaiser Franz wolle wieder gegen Napoleon das Schwert ziehen. Jetzt ist es Zeit?" sagte der Sandwirt. Auf geheimen Wegen eilte er mit einigen Vertrauten nach Wien und verabredete dort mit Mnnern der Regierung einen Aufstand in Tirol. 2. Der Freiheitskamps. Alles wurde in der Stille vorbereitet, und als der Frhling des folgenden Jahres, 1809, kam, siehe, da loderten pltzlich Feuer auf den Bergen auf, und kleine Bretter mit roten Fhnchen schwammen den Inn hinunter. Das war das Zeichen zum Aufstande. Ganz Tirol griff zu den Waffen. Unter dem Schutze von Heuwagen, die von zwei beherzten Mdchen gefhrt wurden, drangen zuerst die Passeirer auf dem Brenner vor und berwltigten die Besatzung. In wenigen Tagen war das ganze Land befreit, und siegreich zog Hofer mit seinen Bauern, indem ein groes Kruzifix ihnen vorangetragen wurde, in die Hauptstadt Innsbruck ein. Napoleon kmpfte inzwischen siegreich gegen Kaiser Franz. Franzosen und Bayern drangen wieder in Tirol ein und besetzte,, Innsbruck von neuem. Aber Hofer und seine Gefhrten, der Wild-schtz Speckbacher und der Kapuziner Haspinger, fhrten ihre Bauern heran, und am Berge Jsel, nahe der Stadt, schlug man die Feinde aufs Haupt. Napoleon geriet in Zorn und sandte einen Marschall mit Tausenden von Soldaten ins Land. Nicht verzagen?" rief der Sand Wirt den Seinigen zu. Heldenmtig stritten die Tiroler. Selbst Frauen und Kinder halfen mit; von den Bergen herab wlzten sie Baumstmme und Felsstcke auf die drunten marschierenden Feinde. Hei wurde wieder am Jsel gekmpft. Von Morgen bis Abend verteidigten Hofers Scharen mit unerschtter-licher Tapferkeit den Berg, und Hunderte von Bauern starben den Tod frs Vaterland. Der franzsische Marschall verzweifelte und eilte schlielich mit seinem Heere der Grenze zu.

4. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 90

1916 - Düsseldorf : Schwann
90 3. Die Schlacht an der Katzbach, 1813. Beim Ausbruche der Freiheitskriege wurde Blcher vom Könige Friedrich Wilhelm Iii. an die Spitze der s ch l e s i s ch e n Armee gestellt. Napoleon frchtete den alten General am meisten und sandte alsbald ein starkes Heer gegen ihn. Als die Franzosen in seiner Nhe der die K a tz b a ch rckten, um die Ebene von Walstatt zu erreichen, ging er unerschrocken auf sie los. Vorwrts, Kinder," rief er, jetzt haben wir genug Franzosen herber! Heute sollt ihr zeigen, ob ihr euren König und euer Vaterland lieb habt!" Das feuerte die Truppen an. Es regnete in Strmen; man konnte, wie der General Yorck sagte, bei dem schrecklichen Wetter nicht die Finger an der Hand zhlen". Vor Nsse versagten die Gewehre. Da drehten die Preußen sie um und hieben mit den Kolben auf die Franzosen ein. An der Spitze seiner Husaren drang der greise Blcher selbst dem feindlichen Heer in die Seite und warf alles nieder. Entsetzlich war das Schicksal der fliehenden Fran-zosen; mit Ro und Wagen strzten sie zu Tausenden die steilen Ufer hinab in die Fluten. 18 000 Gefangene und der 100 Kanonen fielen in die Hnde der Preußen. Die Reste des geschlagenen Heeres wurden von Blcher bis an die Grenze Schlesiens verfolgt und zersprengt, und der franzsische General berichtete an Napoleon: Ihre schlesische Armee ist nicht mehr vorhanden!" Das war ein schner Sieg, und die Freude der Soldaten war gewaltig. Mit herrlichen Worten dankte Blcher einige Tage spter seinen Tap-feren; sie aber nannten ihn fortan nur den Marschall Vorwrts". Der dankbare König verlieh dem Sieger den Ehrentitel Fürst von Walstatt". 4. Bon Leipzig nach Paris. Blcher hatte an der Katzbach Rache fr die preuische Niederlage bei Jena genommen, und Napoleon erschrak. Er ging der die Elbe zurck nach Sachsen, und hier erfolgte 1 o 1 o nun am 16. und 18. Oktober die groe, entscheidende J-Olo Vlkerschlacht bei Leipzi g". Blcher stand am ersten Tage im Norden der Stadt bei dem Dorfe Mckern und behauptete mit seinen tapferen Preußen ruhmreich das Fem. Am letzten Tage der Schlacht half er durch entschlossenes Vorgehen mit zum endgltigen Siege. Napoleon wich der Leipzig zurck, und die schlesische Armee zog am folgenden Tage in die einem groen Spital gleichende Stadt ein. Der Kaiser von Rußland," schrieb Blcher an sein libes Malchen", seine Frau, hat mich us ffentlichen Margte [Markte] gekt und den Befreier Deutschlands genannt. Auch der Kaiser von sterreich berhufte mich mit Lob, und mein König dankte mich mit Thrnen in den Augen; da mich der Kaiser kein ordert mehr geben kann, so erhallte ich von ihm ein goldenen Degen, mit Brillanten besetzt, den man einen grossen wehrt gibt."

5. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 15

1916 - Düsseldorf : Schwann
15 am Zgel und kehrte es so, da ihm die Sonne gerade in die Augen schien; denn er hatte gemerkt, da es vor seinem eigenen Schatten bange war. Mit einem khnen Satze schwang sich Alexander jetzt auf den Rcken des Pferdes. Vergebens bumte sich das Tier; der junge Reiter sa wie angegossen und beruhigte es durch Streicheln und liebkosenden Zuruf. Dann tummelte er es frhlich vor den Augen der Zuschauer, und alle erstaunten. Mit dem Heldensinne Alexanders verband sich groe Ruhmsucht. Auf die Frage, ob er nicht auch an den berhmten Wettrennen in Olympia teilnehmen wolle, sagte er: O ja, aber nur, wenn Könige mit mir um die Wette kmpfen!" Als ihm einst Boten die Nachricht von einem groen Siege Philipps brachten, rief er unter Trnen aus: Ach, mein Bater wird mir nichts mehr zu tun briglassen?" Erst achtzehn Jahre alt, kmpfte er wie ein Held in der letzten Schlacht gegen die Griechen mit; voll Freude umarmte ihn fem Vater auf dem Schlachtfelde und rief aus: Mein Sohn, suche dir ein anderes Knigreich, denn Mazedonien ist zu klein fr dich!" 2. Einbruch ins Perserreich. Bald darauf wurde Philipp von einem Offizier feiner Leibwache ermordet, und Alexander bestieg des Vaters Thron. Sogleich nahm er dessen Plan auf, das groe Perferreich zu erobern. Auf einer Versammlung in Korinth stellte er den Griechen vor, da er mit ihrer Hilfe die Perser bestrafen wolle, weil sie frher in Griechenland eingebrochen wren. Das gefiel ihnen, und sie machten ihn zum Anfhrer des Krieges. An einem Frhlingstage des Jahres 334 vor Christi Geburt berschritt Alexander mit einem treuen Heere von 35 000 Mann den Meeresarm Hlespont. So betrat er den Boden von Asien. Auf dem Schlachtfelde von Troja besuchte er das Grabmal des Achilles und schmckte es mit Krnzen, denn Achilles war sein Lieblingsheld. Am jenseitigen Ufer des Flchens Gran 1 kus erwartete ihn ein persisches Heer. Als Alexander es sah, rief er siegesgewi seinen Soldaten zu: Et nur alles auf, was ihr habt, denn die nchste Mahl-zeit knnt ihr von den Vorrten der Feinde halten!" Khn fpratig er in den Flu, und feine Krieger wateten ihm nach. Es kam zu einem erbitterten Kampfe. Der König war den Seinen immer voran. Ein feindlicher Krieger zertrmmerte ihm den Helm, und schon holte er zu einem tdlichen Streiche gegen Alexander aus: da eilte recht zeitig der edle Mazedonier Klitus herbei; er schlug den Angreifer zu Boden und rettete dem Könige das Leben. Die Feinde wurden in die Flucht geworfen und beclieen ihr Lager mit vielen Kostbarkeiten den Hnden des Siegers. Der Sieg am Granlkus erffnete dem Könige den Weg durch Kleinasien.

6. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 81

1916 - Düsseldorf : Schwann
- 81 schlecht. Das hat er spter oft bekannt. Er hat brigens auch nie tanzen gelernt. Sein Wesen nderte sich nicht. Die Mitschler mochten ihn nicht leiden, denn er wollte mit niemandem zu tut haben, und wenn die anderen spielten, sa er meist fr sich allein. Das war nicht gut. Sein Ehrgeiz konnte leicht verletzt werden. Einst sollte er zur Strafe fr ein Vergehen kniend essen; da bekam er vor Wut Krmpfe. Nach fnf Jahren kam Napoleon in die Militrschule zu P aris. Unter seinen reichen Mitschlern fhlte er sich sehr unglcklich, denn von Hause bekam er fast nichts. Nun starb auch sein Vater. Als-bald wurde Napoleon im Alter von sechzehn Jahren Leutnant bei der Artillerie in einer kleinen Stadt. Das Geld zur Reise dorthin wurde geborgt. Auch als Leutnant war er noch so arm, da er sich die Stiefel selber putzen nutzte. Aber wenn er etwas brig hatte, kaufte er sich Bcher. 3. Napoleons Emporkommen. Im Jahre 1789 brach in Frankreich eine grotze Staatsumwlzung aus. Der Thron wurde ge-strzt und der König und die Knigin auf das Schafott geschleppt. Alle Ordnung war aufgelst, und nur die rohe Gewalt herrschte. Der Pbel wtete gegen Leben und Eigentum, und das Blut der Brger flotz in Strmen. Der Staat schien unterzugehen. In dieser schrecklichen Zeit kam Napoleon Bonaparte empor. Der ehrgeizige junge Offizier sah, datz fr ihn jetzt etwas zu machen war, und erklrte sich zum Anhnger der Umwlzung. Das ver-schaffte ihm die Gunst der Gewalthaber. Bei der Belagerung des knigstreuen Toulon im Jahre 1793 zeichnete er sich zuerst aus. Nach der Einnahme der Stadt schrieb sein General an die Re-gierung: Befrdert ihn, denn wenn ihr undankbar seid, wird er sich selbst befrdern." Schon zwei Jahre spter war er General. Langsam kehrte damals die Ordnung im Staate zurck. Einen Aufstand des Pbels in den Straen von Paris warf Napoleon mit Kanonenschssen nieder. Im Frhjahr 1796 heiratete er die Witwe eines hingerichteten Generals, namens Josefine; sie stammte von der Insel Martinique in Westindien und war eine eitle, aber einflureiche Frau. Wenige Tage nachher trat der ehrgeizige, erst sechsundzwanzigjhrige Mann als oberster General an die Spitze des franzsischen Heeres, das in Italien Krieg fhrte. 4. Napoleon als General. Alsbald setzte Napoleon die Welt durch sein gewaltiges Feldherrntalent in Staunen. Er wute die Soldaten fr sich zu begeistern und erfocht Sieg auf Sieg. Un-bekmmert um sein Leben strzte er sich selbst wiederholt in den dichtesten Kugelregen der Schlacht, und seine Soldaten glaubten, Zurbonsen, Geschichte fr Lyzeen und Hhere Mdchenschulen, Teil Ii 6

7. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 92

1916 - Düsseldorf : Schwann
92 Herrschern von Preußen und Nuland seinen Einzug in die Hauptstadt Paris. 5. Ligny und Waterloo. Napoleon, der abgesetzt und nach Elba verbannt ward, hielt nicht lange Ruhe. Er kehrte heimlich zurck, bestieg den Thron von neuem und zog mit einem schnell gesammelten Heere gegen die Truppen der Verbndeten nach Belgien. Blcher aber schwor, nicht eher zu rasten, als bis der Schwerenotskerl von Bonaparte" niedergeworfen sei. Napoleon griff ihn alsbald bei L i g n y unweit Brssel an. Heldenmtig wehrte sich die preuische Landwehr, doch der Ungestm der kaiserlichen Garden brachte sie zum Weichen. Blcher selbst fhrte seine Reiter gegen den Feind, aber das Pferd wurde ihm unter dem Leibe erschossen, und der greise Held, der beim Sturze halb darunter zu liegen kam, wre beinahe gefangen worden; nur mit Mhe wurde er von einem treuen Offizier aus seiner schlimmen Lage gerettet. Das preuische Heer war geschlagen, aber nicht mutlos. Zur Untersttzung der Englnder zog Blcher jetzt nordwrts, denn er hatte ihrem Feldherrn Wellington fest seine Hilfe versprochen. Bei Waterloo strzte sich Napoleon alsbald mit Wut auf Wellingtons Heer. Mit Mhe hielt dieser stand; am Nachmittage drohte seine Kraft zu erliegen. Da soll er verzweifelt gerufen haben: Ich wollte, es wre Nacht, oder die Preußen kmen!" Und die Preußen kamen. Mit Aufbietung aller Krfte mar-schierten sie unter strmendem Regen auf grundlosen Wegen heran. Oft blieben Wagen und Kanonen im Schlamme stecken, und den Leuten schien die letzte Kraft zu versagen. Es geht nicht mehr?" murmelte mancher alte Krieger. Es mu gehen, Kinder," rief Blcher, ich habe es Wellington ja versprochen. Vorwrts, um Gotteswillen vorwrts!" Keuchend schleppten die braven Soldaten sich immer weiter, während der Marschall sie unermdlich ermunterte. Und wirklich, es ging! Etwa vier Uhr nachmittsgs war es, da erschienen die ersten Preußen auf dem Schlachtfelde. Als Napoleon die Meldung von ihrer Ankunft erhielt, erblate er. Es dauerte nicht lange, und die preuischen Kanonen donnerten gegen den rechten Flgel der Fran-zosen an. Ein blutiges Ringen entstand. Napoleon selber fhrte seine alte Garde ins Feuer. Aber Blchers Preußen wankten nicht; wie eherne Mauern rckten ihre Heerhaufen vor, und ihrem Angriffe erlag endlich die Kraft der Franzosen. Sie strzten sich in regellose Flucht, und kaum rettete Napoleon sich selber vor den Hnden der - o-i r nachsetzenden Preußen. So endete, wie Blcher an sein Aolo libes Malchen" schrieb, am 18. Juni die grsste Schlacht, die nie uf der Erde stadt gefunden hat."

8. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 27

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 27 — Noch sehen wir den König Agesilaüs mit den Persern in Jonien ringen. Aber persisches Gold ist stärker als deine Waffen, du wackerer Spartaner! Es bringt einen Bund wider Sparta in Griechenland selber zustande, und triumphierend gewinnt 007 der Großkönig im „Königsfrieden" die alte Herrschaft über Oo 1 die jonischen Griechenstädte zurück. Wie letztes Abendrot leuchtet in einem Bürgerkriege zwischen Theben und Sparta das Heldentum eines Epaminöndas bei Leuktra, 371, und im Tode bei Mantinea, 362, hervor: aber dann kommt das Schwert des Mazedonierkönigs Philipp über das zerrüttete Griechenland, ob auch der große athenische Redner Demosthenes (gest. 324) gegen ihn donnert. Bei Chäronea in Böotien erliegt die griechische Freiheit, 0 0 0 und noch heute trauert dort um sie ein marmornes Löwenbild: Ooo „Es mahnt, daß kühn gemutet, Wo jetzt die Disteln weh'n, Im Kampf umsonst verblutet Die Jugend von Achen1." 5. Das Zeitalter Alexanders d. Gr. und der griechischen Weltbildung (Hellenismus). Literatur: Jäger, Alexander der Große. Gütersloh, Bertelsmanrk. 1,20 Mark. 1. Das Auftreten Alexanders d. Gr. Im blühenden Alter von zwanzig Jahren bestieg, nachdem Philipp dem Dolche eines Leibwächters zum Opfer gefallen war, sein Sohn Alexander den väterlichen Thron (reg. 336—323). Drei Jahre lang hatte der königliche Knabe den Unterricht des großen Aristoteles (S. 15) genossen. Und der Schüler war des Lehrers würdig; wenige Männer der Geschichte sind so außerordentlich begabt gewesen wie dieser ritterliche Mazedonier. Aber ein glühender Ehrgeiz zehrte an seiner Seele; er trieb ihn rastlos, ruhelos durchs Leben. Die Ilias Homers, das Hohelied des griechischen Heldentums, führte er selbst auf seinen Zügen bei sich in einem kostbaren Schrein, und der schnellfüßige, tapfere Achilles war sein Lieblingsheld. Als Achtzehnjähriger hatte er bei Chäronea unter des Vaters Augen gekämpft und die Schlacht entschieden. Aber was war Chäronea gegen die großen Pläne, die seinen Kopf erfüllten! Und dem Mutigen gehört die Welt. Gen Osten, ins Land des aufgehenden Lichtes, ins Perserreich der Ach enternden, wies ihn der Geist. Das war die Spur seines 1 Geibel, Auf dem Schlachtfeld von Chäronea.

9. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 28

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 28 — Vaters. Auf dem Isthmus von Korinth, Beim „Kampf der Wagen und Gesänge", ließ Alexanber sich, wie einst Philipp, zum obersten Kriegsherrn der Griechen ausrufen. Einen Aufstcmb der Thebaner warf er zornig nieber; wer übrig blieb, verfiel der Sklaverei. Die Stadt der Niobe sank in Trümmer; nur die Tempel der unsterblichen Götter und das Haus Pinbars, des Lieberbichters (gest. 442), entgingen der Zerstörung. Scheue Furcht vor dem Grimm des gekrönten Jünglings ergriff die Griechen. 004 Und dann vernahm man die gewaltige Kunbe: an einem Frühlingstage war der Mazebonier mit Mann und Roß und Wagen ostwärts gezogen, um das große Perserreich zu erobern. — Die Heimat sollte er nicht wiebersehen. 30 000 Fußsolbaten und 5000 Reiter zählte sein Heer; etwa ein Fünftel bestaub aus griechischen Hoplitert und Peltästett, b. H. Schwer- und Leichtbewaffneten. Nun begann ein Siegeszug sonbergleichen. 2. Die Eroberung des Perserreiches. Wie war boch der Geist des Cyrus, des Darius aus dem Perserreiche gewichen! Es war alt und morsch geworben. Der Großkönig verweichlichte in seiner Hofburg, und die Satrapen, seine Statthalter, hausten, auf ein rohes Sölbnertum gestützt, mit einer Willkür, daß wir noch heute den Ausbruck „Satrapenwirtschaft" haben. Die zahlreichen Völker des Reiches aber stanben einanber in Nationalität, Religion und Kultur feinblich gegenüber; was kümmerte sie das Schicksal des Perserkönigs Darius Iii.! Und von Abenb her erschien jetzt das einzigartige Genie eines Alexanber, die geistige Überlegenheit des Hellenentums, die Bauernkraft des mazebonischen Volkes, und mit voller Wucht holte ein kriegstüchtiges, wohgeschultes Heer mit nationalem Kern zum Schlage aus: ba konnte der Erfolg nicht zweifelhaft sein. Rasch setzte Alexanber über den Hellespont, das „Meer der Helle", und bestaub das erste Treffen gegen ein Satrapenheer an dem kleinen Küstenflusse Granlkus, dem heutigen Tschai, der ins Marmarameer fließt; der treue Klitus rettete ihm im Getümmel das Leben. Der Sieg bahnte dem Könige den Weg butch die Lanbschaften Kleinasiens; freubig öffneten ihm die Griechenstäbte ihre Tore. Auf der Burg von G orbium im Lanbe der alten Phrygier, bereu rote Schiffermütze Jahrtausenbe später das Symbol der französischen Revolution würde, zerhieb Alexanber den vielberufenen „Gorbifchen Knoten". Über Angora, die Heimat der seibenhaarigen Angoraziege, gelangte er nach Tarsus, der späteren Geburtsstätte des Apostels Paulus (einer heutigen türkischen Eisenbahnstation). Hier fiel er in ein hitziges Fieber; die Kunst des „Giftmischers" Philippus, eines Griechen, rettete ihn.

10. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 29

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 29 — Im November 333 rückte der König in Syrien ein. In der Ebene von Jssns, am Strande des Mittelmeeres, hatte Darius ein großes Heer gesammelt; schon die Zahl der in den Reihen der Perser stehenden Griechensöldner überstieg die gesamte mazedonische Streitmacht. Aber mit wuchtigem Stoße brachte Alexander die feindlichen Haufen ins Wanken, und der Großkönig war der erste, der flüchtig den Kampfplatz verließ; ihm folgte das führerlose Heer1. Nach der Schlacht zog Alexander die syrische Küste entlang, um der persischen Flotte jeden Stützpunkt zu entziehen. Freilich hat Napoleon diesen Zug getadelt. Nur die uralte phönizische Insel-stadt Ty rus, die Mutterstadt Karthagos, verschloß dem König die Tore. Erst nach sieben Monaten gelang es ihm, sie zu erobern; die Bewohner, die den Sturm überlebten, wanderten in die Sklaverei. Dasselbe Schicksal widerfuhr der Philisterstadt Gaza, der Heimat des Gazestoffes. Eine Woche nach ihrem Falle betrat er das Wunderland der Pharaonen. Wie muß der große Eroberer gestaunt haben beim Anblicke der altersgrauen Pyramiden, an deren Fuße mehr als zweitausend Jahre später ein anderer Eroberer, Napoleon, seine Soldaten in die Schlacht führte! An einem Mündungsarme des Nil erstand die rasch aufblühende Stadt Alexandria, die noch heute die zweitgrößte des Landes ist. Von dort aus besuchte er auf einem Wüstenzuge die Oase Siwah und betrat das Aller-eiligste des Ammontempels. Nach der Überlieferung begrüßten ihn die Priester mit der Anrede „Sohn des Gottes" und gaben damit seiner Herrschaft über das Nilland die religiöse Weihe. Frühjahr 331 war es, als Alexander nach Asien zurückging. Er überschritt den Euphrat, in der Nähe des heutigen Mosul, woher der Musselin stammt, den Tigris und stieß in der Ebene von Gaugamsla, dem heutigen türkischen Karmelis, unweit der Trümmer Ninives, auf Darius und sein Heer. Am 2. Oktober qq.. kam es zur Entscheidungsschlacht; Alexander siegte. Den Groß- Ool könig stieß auf der Flucht ein verräterischer Satrap nieder; als Alexander den Toten auffand, bedeckte er ihn mit seinem Kriegsmantel und ließ dann die Leiche mit allen Ehren in der persischen Königsgruft bestatten. Die Euphrat- und Tigrisländer wurden eine leichte Beute des Siegers. In feierlichem Zuge überreichten ihm die Balspriester die Schlüssel von Babylon und seiner Königsburg; auch Susa, die Schatzkammer des Reiches, öffnete ihm die Tore. Zu Persepolis und Pasargldä stand Alexander an den Grabstätten der Achämeniden; in die Prachthallen der Großkönige flogen auf sein Geheiß die Brandfackeln der Mazedonier. 1 Auf die Schlacht bei Jssus wird ein 1831 in Pompeji gefundenes Mosaik-bild aus griechisch-römischer Zeit ljetzt in Neapel) gedeutet.
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TM Hauptwörter (200)200

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