Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 13

1847 - Berlin : Reimer
der Religion, d. i. in der Art und Weise aus, wie er sein Ver- hältniß zu Gott auffaßt. 2. In dieser Beziehung sind zu unterscheiden: das Heiden- thum, oder die von Menschen erfundene, der heimathlichen Natur entnommene, der Art und Weise des gesellschaftlichen Daseyns an- gepaßte, darum verschieden ausgeprägte Vorstellung von Gott und der damit verbundene Kultus; — das Iudenth um, die Reli- gion des alten Bundes; — das Christenthum, die Offenbarung des wahren und einigen Gottes durch Jesum Christum, — und die Lehre Muhamed's, der Islam, eine der Eigenthümlich- keit des Stifters und seines Volkes angepaßte Verstümmelung jü- disch-christlicher Vorstellungen. — 3. Alle heidnischen Religionen sind, weil sie nicht von Gott stammen, weil sic allein aus der Eigenthümlichkeit menschlicher Vor- stellungsweisen entsprungen sind, natürliche, oder, weil sie die Idee der Einheit Gottes aufgegeben haben, polytheistische Re- ligionen genannt worden, — wogegen man die jüdische oder mo- saische, die christliche und muhamedanische Religion, ungeachtet ihrer großen Verschiedenheiten, als monotheistische zusammenzufassen pflegt. — 4. Iudenthum und Islam welken dem sichern Untergange ent- gegen. Jegliches Heidenthum führt, als ein offenbarer Abfall von Gott, nothwendig zu immer größerer Entfremdung, zu immer tieferem Verfall, zuletzt zu thierischer Rohheit. — Das wahre, wohlver- standene Christenthum verbürgt dagegen die Veredlung und Ver- klärung, die Erlösung des Menschengeschlechts, verheißt die tröstliche Wiedervereinigung mit Gott, — und trägt, im Gegensatz mit jeder Art von Heidenthum, die Fähigkeit der Weltverbreitung in sich. — 5. Da jede heidnische Religion durchaus lokal und nationell ist, so haben sich auch innerhalb einer jeden Varietät besondere Formen des Heidenthums ausgebildet, die, — weil sie bei den ausgebreitet- sten, mächtigsten oder kultivirtesten ihrer Völker entstanden sind, u. dann zuweilen auch bei anderen benachbarten und verwandten Völ- kern und Stämmen Eingang gefunden haben, — für die Charakte- ristik der Varietät im Allgemeinen von Bedeutung sind. — 6. Das Heidenthum der kaukasischen Menschheit hat sich in solcher Art vorzugsweise in zwei Hauptformen ausgebildet: Das Brahmanenthum, die verbreitetste Religion der indischen Völ- ker, auf der Halbinsel diesseit des Ganges, — und der Dualis- mus, der Feuerdienst oder die Zend-Religion, — von

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 6

1917 - Düsseldorf : Schwann
6 Dennoch geno die Frau eine hohe Achtung. Ihr Name, sie weibliche Form zu Fr, bedeutet denn auch Herrin". Auf ihrer Verletzung stand eine hhere Strafe als auf der des Mannes. Sie war der Mittelpunkt der Familie, die Hterin der guten Sitte; Zucht und Keuschheit waren ihre schnste Zier. Viel gab der Germane auf ihren Ausspruch und Rat; ja, er glaubte, da in dem weiblichen Gemte etwas Heiliges und Ahnungsreiches" liege und die Kraft der Weissagung verborgen sei. Darum traten Frauen auch als Prophetinnen auf. Sie zogen sogar nicht selten mit in den Krieg, pflegten hinter der Schlachtreihe die Verwundeten und gingen im uersten Falle mit ihren erliegenden Mnnern in den Tod. So war die Frau Herrin und Dienerin zugleich; an Achtung stand sie der dem Mann, an Recht unter ihm. Von ihrer kraftvollen sittlichen Natur aber ging Segen aus der das ganze Volk. 8. Standes- und Stammesverhltnisse. Wie bei allen Natur-Vlkern, gab es bei den Germanen Freie und Unfreie. Die wehrhaften Freien bildeten das eigentliche -Volk. Aus ihnen ragte der Adel hervor, dessen Stellung auf Kriegsruhm und vornehmer Abstammung beruhte. Die Unfreien, die man Schalke, d. h. Knechte, nannte, waren meist durch Krieg oder Kauf erworben. Sie waren rechtlos, hausten aber vielfach in eigener Wohnung und hatten von dem Ertrage des ihnen zugewiesenen Bodens eine Abgabe an den Herrn zu entrichten. Auch halfen sie in Gehft und Feld. Ihre Be-Handlung war im allgemeinen milde. Von den Freien unterschieden sich die Knechte durch kurz ge-schorenes Haar; la mich ungeschoren", d. h. unbehelligt und frei, sagen wir noch heute. Die Familien einer Verwandtschaft, die nachbarlich zusammen-wohnten, bildeten die Sippe oder Sippschaft. Auf ihr beruhte das Band der Gemeinde. Aus einer Anzahl von Gemeinden bestand der G^l u ; an seiner Spitze waltete ein Edler als Huptling oder Fürst, d. h. Erster. Mehrere Gaue machten den Stamm aus. Im Kriegsfalle wurde von diesem ein tapferer Huptling als Herzog gewhlt, der mit dem Heere zieht". Zum Zeichen der Erwhlung hob man ihn aus den' Schild. Behielt der Herzog auch irrt Frieden, wie es bei einzelnen Stmmen der Fall war seine Fhrerstelle bei, so wurde er Kunink, König ; der Name bedeutet Sprling eines (groen) Geschlechts. der den Stamm hinaus gab es fr den Germanen nichts. Ein Gefhl der Zusammengehrigkeit, selbst einen gemeinsamen Namen kannten die Stmme nicht, sie standen einander vielfach feindlich gegenber. Nicht selten sammelte ein Huptling aus Jnglingen, denen es daheim im Frieden zu eng wurde, eine Gefolgschaft

3. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 105

1916 - Düsseldorf : Schwann
105 Zeppelins Werk wurde jedoch von allerlei Unglck betroffen. Sein groes Luftschiff wurde im Jahre 1908, als es nach langer, glcklicher Fahrt bei Echterdingen in Schwaben eine Lan-dung vornahm, von Sturm und Feuer zerstrt. Dem greisen Manne traten bei dem Anblicke der Vernichtung die Trnen ins Auge. Aber jetzt erhob sich im deutschen Volke ein Sturm der Be-geisterung, um dem siebzigjhrigen Helden den Schaden zu ersetzen und die Fortfhrung seines nationalen Werkes zu ermglichen. berall, selbst jenseits des Meeres, wurde fr ihn gesammelt, und eine Gabe von etwa sechs Millionen Mark konnte dem Erfinder der- Zanung eines Zeppelinkreuzers. reicht werden. Gehobenen Mutes baute Zeppelin weiter, und es waren Tage wirklich vaterlndischer Freude, als Kaiser Wilhelm in Berlin und der Prinzregent von Bayern in Mnchen unter dem Jubel einer unzhlbaren Menge den groen deutschen Mann begrten, der aus dem Luftreiche zu ihnen herabstieg. Und rastlos geht Zeppelins Arbeit voran. Mit dem Prinzen Heinrich machte er sogar eine Seefahrt nach der- Insel Spitzbergen im nrdlichen Eismeer, um in der Eisregion selber den Plan einer Luftfahrt nach dem Nordpol zu studieren. Daheim traf sein Werk noch mehrfach groes Unglck; bei Weilburg an der Lahn, im Teuto-burger Walde, in Dsseldorf und anderswo vernichteten Sturm und Zufall das Gebild von Menschenhand", aber die Entwicklung der Erfindung Zeppelins schritt unaufhaltsam weiter; mit ihm wetteifernd ii ?

4. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 163

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 163 — Die Flucht der ersten Linie ward allgemein. Anfangs gelang es zwar, einzelne Abteilungen wieder zum Stehen zu bringen, allein es waren regellose Haufen, und alle Versuche einer Menge Offiziere und Unteroffiziere blieben fruchtlos. Als der Feind uns fortwährend beschoß und endlich Kavallerie auf die regellosen Haufen einhieb, suchte alles Schutz hinter dem zweiten Treffen. Aber auch dieses war bald geschlagen. — Die feindliche Kavallerie saß den Fliehenden so auf den Hacken, daß ein großer Teil jener, die nicht dem Hauptstrome zum Eingänge des Dorfes [Vterzehnhetltgen] folgten, sondern dieses rechts und links umgehen wollten, von ihr ereilt wurden. Vom Strudel fortgerissen, zu Pferde, entging ich mit Mühe diesem Lose, rettete eine Fahne des Regiments, die ich einem Junker entriß, der nicht mehr fort konnte, und erreichte so, wenn ich das als ein Glück betrachten darf, glücklich das offene Feld jenseits Kapellendorf." Die meisten Festungen, selbst das wohlbewehrte Magdeburg, kapitulierten ohne Schwertstreich; nur Kolb erg unter dem wackeren Gneisenau und dem unverzagten Bürgerkapitän Nettel-beck*, Graudenz unter dem greisen Conrbitzre, dem „König von Graudenz", behaupteten sich. Schon am 27. Oktober war Napoleon in Berlin; „Preußen ist verschwunden", schrieb er dem Sultan. 10. Im Osten. Der König hatte sich mit einem kleinen Reste seines Heeres in die Ostmarken Preußens zurückgezogen; Königin Luise, die Napoleon in seinen Schlachtberichten als „blutlechzende Armida", die Zauberin in Tassos „Befreitem Jerusalem", verhöhnte, flüchtete tiefgebeugt mit ihren Kindern ebenfalls gen Osten. „Ich beweine den Untergang der Armee", sagte sie zu ihren beiden ältesten Knaben in Schwedt; „ruft künftig, wenn eure Mutter nicht mehr lebt, diese unglückliche Stunde in euer Gedächtnis zurück. Arbeitet, entwickelt eure Kräfte! Vielleicht senkt sich der Schutzgeist Preußens auf euch hernieder; befreit dann euer Volk von der Schande, wie der große Kurfürst bei Fehrbellin die Schmach seines Vaters rächte." In Königsberg glaubte Luise sicher zu sein. Als die Franzosen anrückten, lag sie dort krank am Nervenfieber. Dennoch rief sie aus: „Ich will lieber in die Hände Gottes als dieser Menschen fallen", und flüchtete nach Memel. Auf dieser Flucht war es, daß Luise mit ihrem Diamantringe in die Scheiben eines ärmlichen Bauernguartiers die Worte Goethes aus „Wilhelm Meisters Lehrjahren" schrieb: „Wer nie sein Brot in Tränen aß, Wer nie die kummervollen Nächte Auf seinem Bette weinend saß, Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte!' Inzwischen rückte Napoleon in Ostpreußen vor, wo sich mit den Preußen ein russisches Hilfsheer unter Bennigsen vereinigt hatte. 1 Vgl. Heyses Schauspiel „Kolberg". 11*

5. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 99

1914 - Düsseldorf : Schwann
Mit Speer und Keule hat er den räuberischen Wolf im Waldesdickicht erjagt. Auf Bänken, die um den Herd zusammengeschoben werden, verzehrt die Familie das kräftige Mahl. Sind Knechte und Mägde auf dem Gehöft, so nehmen auch sie daran teil. Nach dem Mahle streckt sich der Mann auf die sprichwörtlich gewordene „Bärenhaut" am Herde nieder; die Frau aber spinnt und webt oder schafft mit Schaufel und Hacke auf dem Felde. § 171. Besondere Gewohnheiten. Nicht immer verfließt der Tag so eintönig. Hat der Hausherr Gäste, so geht es hoch her. Die Gastfreundschaft ist, wie bei allen Naturvölkern, unbeschränkt. Man schmaust oft, bis der Vorrat an Fleisch und Brot aufgezehrt ist. Dann bricht der Wirt mit seinem Gaste auf, und ungeladen treten sie in das Haus eines beliebigen Nachbarn, der ebenfalls gern mit ihnen teilt, was er hat. Das mit Met gefüllte Horn des Urs, das oft schon mit Silber eingefaßt ist, macht bei Gesang die Runde, und der Trunk berauscht die Sinne. Dann greifen die Männer zu den Würfeln; die Leidenschaft des Spieles wächst und wird nicht selten so groß, daß selbst Hab und Gut, ja die Freiheit von Weib und Kind und der eigenen Person „aufs Spiel gesetzt" werden. Zuweilen kommt es unter den Zechenden auch zu Hader und Streit; leicht erwacht im Trunke der Geist blutiger Zwietracht. Dann wird das Gebot der Gastfreundschaft vergessen, und Verwundung und Totschlag brechen gar den Frieden des Gehöftes. Ist der Tod in der Familie eingekehrt, so wird ein Baumstamm gespalten, ausgehöhlt und um die eingebettete Leiche wieder geschlossen; unter Opfer und Gesang übergibt man den „Totenbaum" der Erde. Auch birgt man eine Leiche oder im Falle von Verbrennung ihre Asche in einer Steinkammer, die über der Erde aus rohen Steinen errichtet und mit einem Erdhügel überdeckt wird; solche Hünen-, d. h. Heldengräber finden sich noch heute. § 172. Die Stellung der Frau. Die Ehe, d. h. Gesetz, war den Germanen ein heiliges Band. Sie kam der Form nach zustande, indem der Mann die Braut von ihrem Vater oder ihrem nächsten männlichen Verwandten kaufte. So bildete sich die Sitte, daß auch die Ausstattung von dem Manne ausging. Sie bestand nicht etwa in häuslichen Gegenständen, sondern in Rindern, einem gezäumten Roß, Schild, Schwert und Speer; als „Angebinde" empfing er von der Frau eine Waffe oder Rüstung. Rechtlich stand die Frau zeitlebens unter der „Munt", d. H. Gewalt, des Mannes; er war ihr wie auch der Kinder Vormund und schuldete als solcher niemandem Rechenschaft. Ihm, dem Frö, d. H. Herr, mußten alle „frönen". Schwer und drückend war des Weibes

6. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 100

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 100 Los; selbst die Sorge für die Feldarbeit ruhte auf ihren Schultern, während der Mann nach eigenem Behagen ein „Herrenleben" führte. Dennoch genoß die Frau eine hohe Achtung. Ihr Name, die weibliche Form zu Fro, bedeutet denn auch „Herrin". Auf ihrer Verletzung stand eine höhere Strafe als auf der des Mannes. Sie war der Mittelpunkt der Familie, die Hüterin der guten Sitte; Zucht und Keuschheit waren ihre schönste Zier. Viel gab der Germane auf ihren Ausspruch und Rat; ja, er glaubte, daß in dem weiblichen Gemüte etwas „Heiliges und Ahnungsreiches" liege und die Kraft der Weissagung verborgen sei. Darum traten Frauen auch als Prophetinnen auf. Sie zogen fogar nicht selten mit in den Krieg, pflegten hinter der Schlachtreihe die Verwundeten und gingen im äußersten Falle mit ihren erliegenden Männern in den Tod. So war die Frau Herrin und Dienerin zugleich; an Achtung stand sie über dem Manne, an Recht unter ihm. Von ihrer kraftvollen sittlichen Natur aber ging Segen aus über das ganze Volk. § 173> Standes- und Stammesverhältnisse. Wie bei allen Naturvölkern, gab es bei den Germanen Freie und Unfreie. Die wehrhaften Freien bildeten das eigentliche Volk. Aus ihnen ragte der Adel hervor, dessen Stellung auf Kriegsruhm und vornehmer Abstammung beruhte. Die Unfreien, die man Schalke, d. h. Knechte, nannte, waren meist durch.krieg oder Kauf erworben. Sie waren rechtlos, hausten aber vielfach in eigener Wohnung und hatten von dem Ertrage des ihnen zugewiesenen Bodens eine Abgabe an den Herrn zu entrichten. Auch halfen sie in Gehöft und Feld. Ihre Behandlung war im allgemeinen milde. Von den Freien unterschieden sich die Knechte durch kurz geschorenes Haar; „laß mich ungeschoren", d. h. unbehelligt und frei, sagen wir noch heute. Die Familien einer Verwandtschaft, die nachbarlich zusammenwohnten, bildeten die Sippe oder Sippschaft. Auf ihr beruhte das Band der Gemeinde. Aus einer Anzahl von Gemeinden bestand der Gau; an seiner Spitze waltete ein Edler als Häuptling oder Fürst, d. h. Erster. Mehrere Gaue machten den Stamm aus. Im Kriegsfälle wurde von diesem ein tapferer Häuptling als Herzog gewählt, der „mit dem Heere zieht". Zum Zeichen der Erwählung hob man ihn auf den Schild. Behielt der Herzog auch im Frieden, wie es bei den einzelnen Stämmen der Fall war, seine Führerstelle bei, so wurde er Kunink, König; der Narrte bedeutet Sprößling eines (großen) Geschlechts. Über den Stamm hinaus gab es für den Germanen nichts. Ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, selbst einen gemeinsamen Namen kannten die Stämme nicht, sie standen einander vielfach feindlich gegenüber. Nicht feiten sammelte ein Häuptling aus Jünglingen,

7. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 66

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 66 — haben, der Senat sei ihm vorgekommen wie eine „Versammlung von Königen". Vergebens suchte Pyrrhus darauf den römischen Unterhändler F a b r ! c i u s , der wegen Auslieferung der Gefangenen zu ihm kam, mit Gold zu bestechen. Auch ein Elefant, den der König hinter dem Rücken des Römers zu einem plötzlichen Gebrüll reizte, konnte diesen nicht erschrecken. Der treulose Arzt des Pyrrhus erbot sich dem Fabricius durch einen Brief, für schnödes Gold den König zu vergiften. Entrüstet gab der Gesandte diesem den Brief; Pyrrhus las und erklärte zum Danke für den Edelsinn des Fabricius alle römischen Gefangenen für frei. Dann zog er nach S i z i l i e n ab, um das Kriegsglück auf dieser Insel zu versuchen. Drei Jahre später kehrte er jedoch nach Italien Qry ~ zurück und wagte noch einmal den Kampf mit den Römern. 0 Bei Benev6nt, d. H. Glückstadt, in Unteritalien kam es zur entscheidenden Schlacht. Pyrrhus verließ sich wieder auf seine Elefanten. Aber die Römer schleuderten brennende Pechkränze unter die Tiere. Diese rannten wild zurück und brachten des Königs eigene Reihen in Verwirrung, so daß er die Schlacht verlor. Ruhmlos kehrte Pyrrhus nach Griechenland zurück. Bei einem Straßenkampfe fand er bald darauf durch einen Steinwurf von Frauenhand den Tod. — Tarent ergab sich den Römern, und rasch war die Unterwerfung von ganz Unteritalien vollendet. Von den dortigen Griechenstädten aus drang jetzt griechische Bildung und Sitte allmählich in Rom ein. Die Gesittung der Römer. Das öffentliche Leben. § 117» Die Götterlehre. Überall in der Natur, in Staat und Leben glaubten die Römer das Walten der Gottheit zu spüren. Aber eine so bestimmte Vorstellung von den Göttern, wie die Griechen, hatten sie nicht. Allmählich machten sie deren Götter auch zu den ihrigen. Nur gaben sie ihnen andere Namen. So wurde der oberste römische Gott Jupiter (Zeus), seine Gemahlin Juno (Hera). Sehr verehrt wurde von dem kriegstüchtigen Volke der Kriegsgott Mars (Ares); an ihn erinnert noch der Name des Monates März, währenddessen man meist in den Krieg zog. Der Meeresgott war Neptun (Poseidon), der Feuer- und Schmiedegott Vulkan (Hephaistos), mit dessen Namen wir jetzt feuerspeiende Berge bezeichnen. Die Künste beschützte die heimtragende Minerva (Athene), die Früchte des Feldes Ceres (Dem&er), die Jagd Diana (Ärtemis). Hohe Verehrung genoß Vesta (Hestla), der

8. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 7

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 7 — Das war das erste„Kaiserhoch"unserer vaterländischen Geschichte. Von nun an galt Karl als der erste Herrscher der Christenheit, vor dem alle Fürsten und Völker sich zu beugen hatten, und alle deutschen Könige der späteren Seit trachteten, weil sie seine Nachfolger waren, ebenfalls nach der römischen Kaiserkrone. 4. Karls Friedenstätigkeit. Karl ordnete sein großes Reich aufs beste. Sehr lag ihm die Ausbreitung von Christentum und Bildung im Volke am Herzen. Er ließ Kirchen und Klöster erbauen, richtete an ihnen Schulen ein und berief gelehrte Männer zur Unterweisung der Jugend. Auch an seinem Hofe zu Aachen gründete er eine Schule. Einmal trat er selbst in die Schulstube und hörte dem Unterrichte zu; auch die schriftlichen Arbeiten der Kinder ließ er sich vorlegen. Die Fleißigen mußten auf seine rechte Seite treten, die Trägen auf die linke. Und siehe da! Die meisten armen Kinder kamen rechts zu stehen, fast alle Kinder von Vornehmen aber links. Freundlich wandte sich der Kaiser zu den Fleißigen und lobte sie. Doch zürnend kehrte er sich darauf den vornehmen, aber trägen Kindern zu und sprach: „Schämt euch ! Werdet ihr nicht fleißig, so soll keiner von euch fortan vor meine Augen kommen, und ich werde euch bestrafen, wie ihr es verdient!“1) Auch das leibliche Wohl der Untertanen lag dem Kaiser sehr am Herzen. Auf seinen zahlreichen großen Landgütern mußte alles in bester Ordnung fein; die Bestellung der Acker und Gärten, die Zucht und Pflege des Viehes, besonders der Pferde und Rinder, sollte als Vorbild für die umwohnenden Bauern dienen.2) Die Verwalter der Güter mußten ihm alljährlich zu Weihnachten genau Bericht erstatten; sogar die Zahl der Eier, die von den Hühnern gelegt wurden, hatten sie dabei anzugeben. Karl sorgte auch für die Anpflanzung von edlen Obstbäumen, Küchengewächsen und Arzneipflanzen; er ließ Weinberge anlegen, Wälder ausroden und Sümpfe trocknen; wüste Gegenden verwandelten sich in fruchtbare Felder, und Karl freute sich, wenn er das alles sah. 5. Karls Persönlichkeit. Eine hohe Gestalt, die siebenmal die Länge seines Fußes betrug, und ein kräftiger Körperbau zeichneten den Kaiser aus. Er war mäßig in Speise und Trank; von Jugend auf an körperliche Übungen, wie Reiten, Turnen, Schwimmen, gewöhnt, erfreute er sich einer sehr rüstigen Gesundheit und war nie frank. Seine Kinder, die er sehr liebte, hielt er zu einem einfachen Leben an; die Töchter mußten spinnen, weben, sticken und sich ihre Kleider selbst machen. Am liebsten weilte er in Aachen, denn Gedichte: Gerok, „Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt" und „Wie Kaiser Karl schreiben lernte." 2) Gedicht: Greif, „Der stumme Kläger."

9. Bd. 3 - S. 3

1873 - Neuß : Schwann
— 3 schien und vom Rheine dadurch herbeizuziehen daß er ihnen verschiedene Rechte und Freiheiten verlieh. Diese verbreiteten deutsche Sprache und deutsche Sitten hoben Landbau , Viehzucht und Gewerbe, bauten Städte und Lorfer; Berlin, Spandau und Barnau wurden von ihnen am dem Christenthmne den Sieg zu verschaffen zog Allirecht die .johcmmter und Templer ins Land Das waren Ordensritter, die einen ähnlichen Beruf hatten wie b!e. Mitglieder des deutschen Ritterordens. Albrecht hatte dreielben ^auf einer Pilgerfahrt kennen gelernt, die er im =jahrello8 nach dem Hl. Lande gemacht. Er beschenkte sie m fernem Lande mit Kirchen und großen Gütern, und die Ritter bemühten lieh, das Christenthum, Bildung und Gesittung unter den heidnischen Wenden zu verbreiten' Auf diele Weise machte Albrecht aus dem wendischen Gebiete ein deutsches christliches Land. Der Kaiser erhob Albrecht zur Würde eines (Sn kammerers. Als solcher hatte er dem Kaiser bei der Kronung und andern festlichen Veranlassungen das Scepter vorzutragen und für feine Zimmer zu sorgen. Durch diese Erhebung trat er in die Reihe der ersten Reichs fürsten. ©pater wurden die Markgrafen von Brandenburg unter die Hebert Kurfürsten aufgenommen, die das Recht hatten den Kaiser zu wählen. r ' ^nkel Albrechts erhielt vom deutschen Kaiser öte Lehnsherrschaft über Pommern, um dieses Land gegen die eindringenden Dänen 'zu schützen. Dadurch übernahm falls hl T Verpflichtung, gewann aber auch, Ms die Regentensamilie in Pommern ausstarb, das ?Ut ^ -ander. In Folge dieser Lehnsherr ichatt ist spater Pommern wirklich an Brandenburg gefallen. Friedrich I. Mitte des gesegneten Schwabenlandes erhebt naje U" s Stadt 'öcchmgen der Hohen. jouer, etn schongestalteter, kegelförmiger Berg, 800

10. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterricht in einfachen Volksschulen - S. 16

1885 - Düsseldorf : Schwann
- Ig — mit liebevollen Worten ihren sterbenden Gemahl. Dann eilte sie in die Kirche, um für ihn zu beten. Heinrich starb. Tiefbetrübt stand sie an der Leiche des Hingeschiedenen und weinte. Dann sprach sie zu ihren Söhnen: „Ehret Gott und fürchtet ihn, der Macht hat über Leben und Tod. Nehmet euch den Hingeschiedenen zum Vorbilde; seid gerecht, barmherzig, nmse und tapfer, wie er war." Nach Heinrichs Tode lebte Mathilde still und zurückgezogen; sie Pflegte die Annen und Kranken, stiftete Klöster und Kirchen. Als sie starb, drängten sich die Armen hinzu, um ihre liebe Mutter noch einmal zu sehen. Später wurde sie als Heilige verehrt. Wie hieß die Gemahlin Heinrichs!.? Welche christlichen Tugenden zierten diese Königin? t 9. Otto I., der Große. (936—973.) Nach Heinrichs Tode wurde sein Sohn Otto zu Aachen mit großer Pracht als deutscher Kaiser gefrönt. Gleich nach der Krönung mußte er mehrere deutsche Herzöge mit dem Schwerte zum Gehorsam zwingen. Als er Ruhe und Friede in seinem Lande hatte, kamen auch plötzlich die Ungarn wieder. Da hielten alle Deutschen zusammen wie Brüder. Am 10. August 955 stand das deutsche Heer kampfbereit bei Augsburg am Sech. Nachdem alle vorher durch frommes Gebet Gott um Hilfe und Beistand angerufen, rückten sie gegen das große Heer des Feindes vor. Heftig entbrannte in der ganzen Schlachtlinie der Kampf. Lange hielten die Ungarn stand. Es war ein heißes Kämpfen. Zuletzt mußten sie fliehen. Verfolgt von den Deutschen entkamen nur wenige. Der größte Teil fiel im Kampfe, die andern ertranken im Lech oder verbrannten in den Häusern, wo sie sich versteckt hatten. Von der Zeit an kamen die Ungarn nie wieder nach Deutschland. In Italien besiegte Otto einen ausständischen Fürsten, und ließ sich, wie früher Karl der Große, vom Papste zum römischen Kaiser krönen.
   bis 10 von 76 weiter»  »»
76 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 76 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 16
1 32
2 94
3 13
4 207
5 137
6 22
7 183
8 6
9 36
10 431
11 136
12 72
13 1
14 268
15 4
16 98
17 13
18 8
19 14
20 51
21 29
22 34
23 100
24 33
25 74
26 36
27 55
28 394
29 4
30 19
31 63
32 6
33 42
34 84
35 26
36 109
37 767
38 19
39 36
40 34
41 10
42 67
43 99
44 9
45 300
46 106
47 35
48 100
49 10

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 6
2 0
3 2
4 1
5 1
6 1
7 0
8 0
9 1
10 0
11 0
12 1
13 0
14 1
15 1
16 6
17 38
18 1
19 5
20 1
21 3
22 5
23 10
24 1
25 4
26 8
27 0
28 3
29 1
30 0
31 1
32 0
33 0
34 0
35 0
36 4
37 1
38 3
39 27
40 0
41 4
42 4
43 14
44 1
45 5
46 3
47 3
48 0
49 0
50 1
51 0
52 12
53 0
54 2
55 1
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 1
62 0
63 1
64 1
65 2
66 1
67 2
68 6
69 5
70 0
71 8
72 1
73 0
74 1
75 8
76 1
77 10
78 3
79 0
80 0
81 1
82 8
83 4
84 1
85 2
86 0
87 5
88 4
89 0
90 0
91 1
92 38
93 0
94 17
95 25
96 0
97 5
98 4
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 21
1 5
2 12
3 10
4 0
5 12
6 25
7 7
8 4
9 6
10 5
11 7
12 7
13 13
14 6
15 1
16 6
17 3
18 7
19 15
20 31
21 7
22 8
23 1
24 13
25 5
26 6
27 9
28 10
29 26
30 2
31 13
32 16
33 236
34 16
35 12
36 2
37 1
38 0
39 26
40 4
41 13
42 25
43 131
44 4
45 18
46 11
47 17
48 21
49 15
50 61
51 90
52 17
53 12
54 30
55 3
56 8
57 3
58 3
59 236
60 5
61 157
62 9
63 1
64 82
65 72
66 1
67 1
68 6
69 1
70 1
71 8
72 18
73 5
74 7
75 9
76 11
77 2
78 13
79 2
80 1
81 254
82 9
83 21
84 19
85 18
86 20
87 38
88 14
89 23
90 5
91 33
92 3
93 2
94 0
95 5
96 3
97 11
98 6
99 5
100 168
101 4
102 30
103 21
104 50
105 3
106 43
107 8
108 22
109 92
110 27
111 240
112 18
113 16
114 28
115 8
116 185
117 2
118 9
119 15
120 45
121 12
122 2
123 52
124 26
125 25
126 26
127 379
128 4
129 17
130 1
131 37
132 12
133 36
134 92
135 3
136 159
137 7
138 24
139 7
140 4
141 3
142 26
143 34
144 2
145 26
146 14
147 4
148 3
149 7
150 10
151 14
152 171
153 37
154 25
155 30
156 17
157 35
158 2
159 309
160 15
161 8
162 13
163 2
164 4
165 17
166 116
167 9
168 13
169 13
170 4
171 6
172 18
173 113
174 0
175 249
176 9
177 127
178 20
179 48
180 3
181 14
182 34
183 175
184 40
185 50
186 19
187 48
188 35
189 26
190 12
191 15
192 18
193 69
194 16
195 13
196 136
197 4
198 2
199 6