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1. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

2. Die Geschichte des Alterthums - S. 367

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
98. Alexander's Rückkehr und Tod. 367 Alexander von der Rednerbühne herab unter die tobende Menge, seine Feldherren und Leibwächter hinter ihm drein. Dreizehn der Rädelsführer wurden schnell ergriffen und abgeführt. „Zum Tode!" rief ihnen der König nach, und bald wurden sie von den Wellen des Tigris verschlungen. Jetzt trat die tiefste Stille ein; Alexander bestieg abermals die Bühne und richtete eine vernichtende Strasrede an die Soldaten. „Nicht um euren Abzug zu hindern", so begann er, „rede ich noch einmal zu euch; meinetwegen könnt ihr gehen, wohin ihr wollt, sondern nur um euch zu zeigen, was ihr wäret, und was ihr durch mich geworden seid!" Nun führte er zuerst an, was sein Vater Philipp für sie gethan; „ein armes, in Thierfelle gekleidetes Hirtenvolk, das sich nur mit Mühe gegen die Ueberfälle der Illyrier und Thracier zu schützen vermocht, seien sie von ihm zu Herren und Gebietern über Hellas und über alles Land bis zum Hellespont erhoben worden"; dann erinnerte er sie an seine eigenen Kriegsthaten und welche Reichthümer, Güter, Ehrenstellen ihnen dieselben gebracht, an die Gefahren und Mühen, die er mit den Geringsten getheilt, an die Wunden, deren Spuren alle Theile seines Körpers an sich trügen, an die Nächte, die er um ihretwillen durchwacht, damit sie ruhig schlafen könnten, an die Geschenke und Ehrenzeichen, womit er die Tapferkeit der Lebenden belohnt, und an die Standbilder, Ruhmesmale und Grabstätten, womit er das Gedächtniß der Gefallenen geehrt. „So ziehet denn hin , schloß er, „und meldet, wenn ihr heim kommt, daß ihr euren König Alexanber, den Bezwinger der Perser und Inder, der mit euch die Kämpfe am Hydaspes bestanden und die Leiden des Wüstenzuges getragen, am Tigris verlassen und dem Schutze der besiegten Asiaten übergeben habt. Solche Botschaft, denk' ich, wird euch bei Göttern und Menschen berühmt und angenehm machen, Geht!" Nach diesen Motten stieg er raschen Schrittes von der Bühne und eilte in die Stadt: nur seine Leibwächter und Getreuen folgten ihm. Hier verbrachte er zwei Tage in völliger Abgeschlossenheit, während das Heer ohne Führer, ohne Kraft und Fähigkeit zu handeln, in dumpfer Betäubung und Unschlüssigkeit im Lager verharrte. Erst als demselben gemeldet wurde, daß der König sich ganz den asiatischen Soldaten anvertrauen wolle, daß er denselben bereits den Dienst um seine Person übertragen, eine Anzahl vornehmer Perser für seine Verwandten erklärt und ihnen freien Zutritt gestattet, da wurde ihr Trotz gebrochen. Sie zogen in Hausen vor des Königs Schloß, warfen ihre Waffen nieder zum Zeichen der Demüthigung und flehten laut um Gnade und Zutritt; sie wollten sich jeder Strafe unterwerfen und die Urheber des Aufruhrs ausliefern. Und wirklich blieben sie zwei Tage und zwei Nächte vor dem Schlöffe gelagert und hörten nicht auf, zu bitten und zu rufen. Da trat Alexander endlich heraus, und als er feine Veteranen in flehender Stellung auf der Erde liege" sah, gingen ihm die Augen über, und er versöhnte sich wieder mit ihnen. Ein großartiges Versöhnungsmahl, wobei Alexander inmitten von 9000

3. Fibel, oder Erstes Uebungsbuch für Kinder - S. 56

1840 - Berlin : Reimer
56 mit einander vertragen, sich unter einander Ikb haben, sich helfen »nd unterstützen, wo sie können. — Dann ditden sie eine gute Familie. 25. Ich werde jetzt mit jedem Jahre größer und stärker. Ich wachse. Ich nehme an meinem Leibe zu. — Ich kann und soll aber auch an meiner Seele oder an meinem Geiste zunehmen. — Am Geiste neh- me ich zu, wenn ich immer geschickter, einsichtsvoller, verständiger und besser werde. — Es ist gut, wenn ich groß und stark werde; aber es ist viel besser, wenn ich geschickt, einsichtsvoll, verständig und gut werde. — Mein Leib wachst nur bis zu einem ge- wissen Aller, hört dann auf zu wachsen und fangt an, wieder schwacher und unbeholfener zu werden. — Am Geiste aber kann ich zunehmen, so lange ich le- be. --------Ich muß für meinen Leib sorgen, daß er gesund bleibe und stark werde. — Darum muß ich mäßig sein im Essen und Trinken. Darum muß ich nicht zu lange schlafen. Darum muß ich mir hin- reichende Bewegung machen. Darum muß ich mich schon jetzt an Arbeiten gewöhnen, die sich für mein Alter und meine Kräfte passen. — Arbeit und Uebung starken die Kräfte.---------------Noch mehr aber muß ich für meinen Geist sorgen, daß er geschickt, cinsichts- voll, verständig und gut werde. — Darum muß ich viel Nützliches lernen und viele nützliche Kennt- nisse erwerben. — Darum muß ich achtsam und aufmerksam sein auf alles, was ich um mich her sehe und höre. — Darum muß ich immer bedächtig über, legen, was zu meinem Nutzen od«r zu meinem Scha- den gereicht, -7- Darum muß ich stets bedenken, was gut oder böse, was recht oder unrecht ist, und nur das Gute und Rechte thun. — Darum muß ich sorgfältig auf alles merken, was gute und verstän- dige Menschen mir sagen, und ihnen gern folgen. — Wenn ich einst gesund und kräftig am Leibe werde; wenn ich dabei geschickt, cinstchtsvoll, verständig und gut am Geiste werde: dann werde ich ein Mensch, wie ich werden soll.

4. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 33

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
— 33 — seine Pflicht, sich an die Spitze eines neuen Kreuzzuges zu stellen. Mit einem großen Heere kam er nach Kleinasien. Hier aber hatte er mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Lebensmittel fehlten. Zahllose türkische Reiter umschwärmten das Heer oon allen Seiten. Aber Friedrich hielt Ordnung. Durch sein Beispiel wußte er den Mut und die Ausdauer seiner Krieger wunderbar zu stärken. Diese machten sich schon in kleineren Gefechten den Türken furchtbar. Ein schwäbischer Ritter spaltete, so meldet die Überlieferung, einen Türken von oben bis unten. Schwäbische Kunde. Als Kaiser Rotbart lobesam Zum heil'gen Land gezogen kam, Da mußt' er mit dem frommenheer Durch ein Gebirge, wüst und leer. Daselbst erhub sich große Not. Viel Steine gab's und wenig Brot, Und mancher deutsche Reitersmann Hat dort den Trunk sich abgethan. Den Pferden war's so schwach im Magen, Fast mußt' der Reiter die Mähre tragen. Nun war einherr aus Schwabenland, Von hohem Wuchs und starker Hand, Des Rößlern war so krank und schwach, Er zog es nur am Zaume nach, Er hätt’ es nimmer aufgegeben, Und kostet's ihn das eigne Leben. So blieb er bald ein gutes Stück Hinter dem Heereszug zurück. Da sprengten plötzlich in dieqner Fünfzig türkische Reiter daher, Die huben an, auf ihn zuschießen, Nach ihm zu werfen mit den Spießen. Der wackre Schwabe forcht sich nit, Ging seines Weges Schritt vor Schritt, Ließ sich den Schild mit Pfeilen spicken Und thät nur spöttlich um sich blicken, Bis einer, dem die Zeit zu lang, Auf ihn den krummen Säbel fchwang. Da wallt dem Deutschen auch sein Blut, Er trifft des Türken Pferd so gut, Er haut ihm ab mit einem Streich Die beiden Vorderfüß' zugleich. Als er das Tier zu Fall gebracht, Da faßt er erst sein Schwert mit Macht, 3*

5. Der Deutsche Kinderfreund - S. 130

1888 - Berlin : Reimer
128 Vi. Von dem Menschen. bracht hat! Man betrachte nur die prächtigen Gebäude, die großen Schiffe, den Weberstuhl, die Mühlen u. dergl. m. Ohne Verstand wüsste der Mensch Nichts vom Akkerbau, von Hand- werken, Künsten, und andern nützlichen Beschäfftigungem Groß und dankenswerth sind die Vorzüge, welche Gott dem Menschen zugetheilt hat! Wir wollen uns dieser Vor- züge freuen, und Gott dafür danken, indem wir sie weise und gewissenhaft gebrauchen, und sie zu erhalten suchen. 2. Der menschliche Körper. L^er Körper des Menschen, dieses bewundernswürdige und höchst kunstvolle Werkzeug der Seele, ist aus vielen flüssi- gen und festen Theilen zusammengesetzt, und alle diese fast unzählbaren Theile bilden eine Maschine, deren Bau wir nicht oft und aufmerksam genug betrachten können, weil sie uns vorzüglich die Macht und Weisheit des Schö- pfers kennen und verehreu lehrt. Knochen Die Grundstützen unseres Körpers sind die Knochen. Sie sind stark, fest und hart gebildet, damit sie das Flellck des Körpers unterstützen, und vor dem Zusammensinken be- wahren können. Vermittelst der Gelenke sind sie alle fest un- ter einander verbunden; die Gelenke aber sind mit Knor- peln versehen, damit sich die Knochen nicht an einander rei- den können. Jedes Gelenk ist mit starken Bändern ver- sehen, damit es nicht aus einander gehen kann, und aus klei- nen Bläschen (Drüsen) dringt beständig eine Fettigkeit in die Gelenke, damit sie geschmeidig bleiben. Alle durch Bän- der und Knorpel unter einander verbundene Knochen, deren man ungefähr 26-0 zählt, machen das Gerippe des mensch- lichen Körpers aus. Die Knochen haben theils eine röhren- förmige, theils eine platte oder breite Gestalt, und viele sind inwendig ganz hohl. Auch die 32 Zähne gehören zu den Knochen. Sie unterscheiden sich nur dadurch von den übri- gen, daß sie an ihrer Spitze (Krone) nicht mit einer zarten Haut, der Be in haut, bekleidet sind. Auch die innere Höh- lung der Knochen, welche daö Mark enthält, ist mit solch einem Häutchen belegt. — Das ganze Knochengebäude theilt man in den Kopf, den Rumpf, und die Glied- maßen. Der Schädel des Kopfes ist aus verschiedenen Theilen zusammengesetzt, ob er gleich größtentheils nur aus

6. 6. Schuljahr - S. 59

1895 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
59 i Lauf hart an den Kopf und machte durch den dreizehnten Schuß seinem Leben ein Ende. Die Grenadiere aber begruben ihn wie einen Helden, bedeckten ihm das Haupt mit seinem Hute und trugen ihn auf einer schwarz ausgeschlagenen Bahre in die Kirche zu St. Michael. Hier wurde die Leiche ausgestellt, und Grenadiere hielten die Ehrenwache dabei. Daraus wurde sie zur Erde bestattet. Der Ort seines Todes aber ist seinen Landsleuten heilig, und in jeglicher Hütte durch das ganze Land hängt sein Bildnis; denn er ist der Tell der Tiroler. Burkhardt. 30. Andreas Hofers Tod. 1. Zu Mantua in Banden der treue Hofer war, in Mantua zum Tode führt ihn der Feinde Schar; es blutete der Brüder Herz, ganz Deutschland, ach, in Schmach und Schmerz! mit ihm das Land Tirol. 2. Die Hände auf dem Rücken Andreas Hofer ging mit ruhig festen Schritten, ihm schien der Tod gering; der Tod, den er so manches Mal vom Jselberg geschickt ins Thal im heil'gen Land Tirol. 3 3. Doch als aus Kerkergittern im festen Mantua die treuen Waffenbrüder die Hand' er strecken sah, da rief er aus: „Gott sei mit euch, mit dem verratnen deutschen Reich und nnt dem Land Tirol!" 4. Dem Tambour will der Wirbel nicht unterm Schlägel vor, als nun Andreas Hofer schritt durch das finstre Thor. Der Sandwirt, noch in Banden frei, dort stand er fest auf der Bastei, der Mann vom Land Tirol. 5. Dort soll er niederknieen; er sprach: „Das thu' ich nit; will sterben, wie ich stehe, will sterben, wie ich stritt, so wie ich steh' auf dieser Schanz'; es leb' mein guter Kaiser Franz, mit ihm sein Land Tirol!" 6. Und von der Hand die Binde nimmt ihm der Korporal, Andreas Hofer betet allhier zum letztenmal; dann ruft er: „Nun, so trefft mich recht! Gebt Feuer! — Ach, wie schießt ihr schlecht! Ade, mein Land Tirol!" v. Mosen. 's. 31. Freiherr von Stein. Im wunderlieblichen Lahnthale am Taunus springt beim Städtchen Nassau ein Felskegel vor ins Thal, der trägt die Ruinen der Burgen Nassau und Stein. Dicht an der Stadt aber erhebt sich das geräumige Schloß der Freiherren vom und zum Stein, in welchem Heinrich Friedrich Karl am 25. Oktober 1757 geboren wurde. Der heran-

7. 6. Schuljahr - S. 21

1895 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
21 ward in dieser Domkirche feierliche Messe gehalten und nntei Abfeuerung von Kanonen das Tedeumh angestimmt. Der kaiserliche General durch- ritt die Straßen, um als Augenzeuge seinem Herrn berichten zu können, daß seit Trojas und Jerusalems Zerstörung kein solcher Sieg gesehen wor- den sei. Und in diesem Vorgeben war nichts Übertriebenes, wenn man die Größe, den Wohlstand und die Wichtigkeit der Stadt, welche unterging, mit der Wut ihrer Zerstörer zusammendenkt. Schiller. 12. Gustav Avolss Tod. Bei Lützen — in der Nähe von Leipzig — nahmen die Heere Auf- stellung gegeneinander. In der Nacht auf den 16. November traf Gustav Adolf seine Anordnungen zur Schlacht, und er bestimmte u. a., daß, falls ihm Menschliches widerfahre, der Herzog Bernhard von Weimar den Oberbefehl über das Heer zu übernehmen habe. Am Morgen des 16. No- vember (1632) deckte ein dichter Nebel die Gegend; erst gegen neun Uhr brach die Sonne durch die Nebelhülle, und die Heere, die um die Palme des Sieges ringen sollten, sahen einander. Während die Schweden unter Trompeten- und Paukenschall das evangelische Kampfes- und Siegeslied: „Ein' feste Burg ist unser Gott" anstimmten, schwang sich der König auf seinen Streithengst. Er trug einen leichten ledernen Koller. Aus die Bitte der Seinen, einen Waffenrock anzulegen, hatte er, nach oben weisend, freu- digen Mutes geantwortet: „Gott ist mein Harnisch!" — Mit den Worten: „Nun wollen wir dran, das walte der liebe Gott!" gab er das Zeichen zum Beginne der Schlacht. Langsam, im Angesichte des brennenden Dorfes Lützen, das auf Befehl Wallensteins angezündet worden war, rückte das Heer des Königs, das zur Zeit der Mehrzahl nach aus deutschen Kriegern bestand, gegen die Kaiserlichen vor. Wallenstein, an einem Gichtanfalle leidend, saß nicht zu Pferde, sondern er leitete aus einer Sänfte die Schlacht. Nun braust wie Sturmwind — der König inmitten derselben — die schwe- dische blaue Reiterei des rechten Flügels auf den Feind ein. Die Tapferen werden von einer Kugelsaat aus versteckt gehaltenen Batterien empfangen. Zur Rechten und zur Linken des Königs hält der Tod reiche Ernte. Den- noch geht es vorwärts. Da stößt die Reiterei auf breite Gräben. Die Ge- schwader, deren Ordnung schon aufgelöst ist, stutzen einen Augenblick. Den: Könige wird sein Pferd erschossen, er schwingt sich auf ein anderes. Das Hindernis, das die Gräben boten, wird überwunden, die feindliche leichte Reiterei geworfen, ebenso Piccolominis Kürassier-Regiment. Auch in der Mitte des Heeres ist das Kampsesglück den Evangelischen hold; dagegen ge- winnen die Kaiserlichen Vorteile über den linken Flügel. Kaum vernimmt dies der König, so eilt er an der Spitze des gelben Regiments den Bedrängten zu Hilfe. Der Eifer reißt ihn weit voran; nur der Herzog von Lauenburg, der Edelknabe Leubesing und zwei Reit- knechte sind bei ihm. Da zerschmettert eine Kugel dem Könige den rechten Arm. Ein Reiter ruft: „Der König blutet!" — „Es ist nichts", ent- *) *) Der Gesang: Herr Gott, dich loben wir.

8. 6. Schuljahr - S. 85

1895 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
85 die Mannschaft, ganz erfaßt vom frommen Drang, fällt ein in Luthers alten Kriegsgesang; — wer ungefährdet schritt durch Tod und Grau'n, versteht es recht, dies Lied voll Gottvertrau'n. Die droben singen den Choral nicht mit, wie feierlich und hehr er auch erklungen, der Bann der Sorge hält sie noch bezwungen, doch näher kommen alle Schritt für Schritt; bis einer aus der Schar, der ält'ste, spricht: „Wer mit uns beten mag, der kränkt uns nicht! Kommt heim!" — Des Abends sitzen in der Stube Enkel, Ahne, Mann und Weib und Bube; das alte Lied voll wunderbarer Macht, das Lutherlied hat sie zurückgebracht. A. Meißner. 54. Die Trompete von Gravelotte. 1. Sie haben Tod und Verderben gespie'n; wir haben es nicht gelitten; zwei Kolonnen Fußvolk, zwei Batterien, wir haben sie niedergeritten. 2. Die Säbel geschwungen, die Zäume verhängt, tief die Lanzen und hoch die Fahnen — so haben wir sie zusammengesprengt, Kürassiere wir und Ulanen. 3. Doch ein Blutritt war's, ein Todesritt. Wohl wichen sie unseren Hieben; doch von zwei Regimentern, was ritt und was stritt, unser zweiter Mann ist geblieben. 4. Die Brust durchschossen, die Stirn zerklafft, so liegen sie bleich auf dem Rasen, in der Kraft, in der Jugend dahingerafft. — „Nun, Trompeter, zum Sammeln geblasen!" 5. Und er nahm die Trompet', und er hauchte hinein, da — die mutig mit schmetterndem Grimme uns geführt in den herrlichen Kampf hinein, der Trompete versagte die Stimme! 6. Nur ein klanglos Wimmern, ein Schrei voll Schmerz entquoll dem metallenen Munde; eine Kugel hatte durchlöchert ihr Erz; um die Toten klagte die wunde. 7. Um die Tapfern, die Treuen, die Wacht am Rhein, um die Brüder, die heute gefallen; um sie alle — es ging uns durch Mark und Bein — erhob sie gebrochenes Lallen.

9. Theil 2 = (6. Schulj.) - S. 56

1876 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
56 Leben ein Ende. Die Grenadiere aber begruben ihn wie einen Helden, bedeckten ihm das Haupt mit seinem Hute und trugen ihn auf einer schwarz ausgeschlagenen Bahre in die Kirche zu St. Michael. Hier wurde die Leiche ausgestellt, und Grenadiere hielten die Ehrenwache dabei. Darauf wurde sie zur Erde bestattet. Der Ort seines Todes aber ist seinen Landsleuten heilig, und in jeglicher Hütte durch das ganze Land hängt sein Bildniß; denn er ist der Tell der Tiroler. Burkhardt. 32. Andreas Hoser's Tod. (20. Febr. 1810.) 1. Zu Mantua iu Banden der treue Hofer war, in Mantua zum Tode führt ihn der Feinde Schar; es blutete der Brüder Herz, ganz Deutschland, ach, iu Schmach und Schmerz! Mit ihm das Land Tirol! 2. Die Hände auf dem Rücken Andreas Hofer ging mit ruhig festen Schritten, ihm schien der Tod gering; der Tod, den er so manchesmal vom Jselberg geschickt in's Thal im heil'gen Land Tirol. 3. Doch als ans Kerkergittern im festen Mantua die treuen Waffenbrüder die Hand' er strecken sah, da rief er aus: „Gott sei mit euch, mit dem verrathnen deutschen Reich und mit dem Land Tirol!" 4. Dem Tambour will der Wirbel nicht unterm Schlägel vor, als nun Andreas Hofer schritt durch das finstre Thor. Der Sandwirth, noch in Banden frei, dort stand er fest auf der Bastei, der Mann vom Land Tirol. 5. Dort soll er niederknieen; er sprach: „Das thu' ich nit; will sterben, wie ich stehe, will sterben, wie ich stritt, so wie ich steh' auf dieser Schanz'; es leb mein guter Kaiser Franz, mit ihm sein Land Tirol!" 6. Und von der Hand die Binde nimmt ihm der Corporal, Andreas Hofer betet allhier zum letztenmal; dann ruft er: „Nun, so trefft mich recht! Gebt Feuer! — Ach, wie schießt ihr schlecht! Ade, mein Land Tirol!" v. Mosen. 33. Freiherr von Stein. Im wunderlieblichen Lahnthale am Taunus springt beim Städtchen Nassau ein Felskegel vor in's Thal, der trägt die Ruinen der Burgen Nassau und Stein. Dicht an der Stadt aber erhebt sich das geräumige Schloß der Freiherren vom und zum Stein, in welchem Heinrich Friedrich Karl am 25. Okt. 1757 geboren wurde. Der heranwachsende Knabe zeichnete sich durch Lernbegier, leichte Fassungsgabe und edlen Charakter aus, studirte als Jüngling zu Göttingen die Rechtswissenschaft, ward dann Beamter an einem Bergamte und rückte schnell aufwärts, weil seine schöpferische Thätigkeit bald bemerkt und anerkannt wurde. Besonders nahm er sich der hart bedrückten Bauern an, denen er vielfache Erleich- terungen verschaffte. Als ihn der König Friedrich Wilhelm Iii- im Jahre 1804 zum Minister erhob, schaffte er vieles ab, was den Handel und

10. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 446

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
Bahn in einer bestimmten Zeit zu durchlaufen, so kann der Mensch sich selbst aus freien Stücken zu einer Handlung bestimmen, aus freier Wahl das Gute oder das Böse thun. Das Thier folgt seinen sinn- lichen Trieben, und es kennt nichts Höheres, als sinnlichen Genuß; der Mensch kann aber auf die Stimme seines Gewissens hören, den Vorschriften des Sittengesetzes und der Religion gemäß handeln, sich mit seinen Gedanken über das Irdische und Sinnliche erheben und im Reiche der Wahrheit, Tugend und Religion leben, welche Gott ihm durch Seinen Sohn Jesus Christus geoffenbaret hat. Er kann freilich auch dem Bösen, der Sünde folgen, um sich her Schrecken und Unheil verbreiten, er kann tief fallen; aber dem Sünder ist es auch möglich, den Mahnungen-des Gewissens und der Religion folgend, auf die Bahn der Tugend zurückzukehren. Der Mensch allein ist fähig, sich über das Schöne und Edle zu freuen; er kann Gutes und Böses, Recht und Unrecht erkennen, Gott und Göttliches denken. Wie hoch erhaben er sich durch diese Vorzüge fühlt, so tief fühlt er sich dagegen unter Gott, und erkennt in Demuth seine Abhängigkeit von dem Wesen aller Wesen, von dem Schöpfer des Himmes und der Erde. 2. Der Körper des Menschen. Gott der Herr hat den Menschen auch seinem Körper nach auf die höchste Stufe organischer Wesen gestellt, indem Er ihm einen Leib be. reitet, an dessen kunstvollem Baue wir Seine Allmacht, Weisheit und Güte nicht genug anbetend bewundern können. Blicke darum gen Him- mel, o Mensch, in deiner aufrechten Stellung, die deiner Bestimmung so angemessen ist, und freue dich deines unermeßlichen Vorzuges! Der menschliche Körper besteht aus vielen, sehr verschiedenen Thei- len: aus festen, weichen und flüssigen, die alle die von Gott gegebene Bestimmung haben, zum Wohle des Ganzen beizutragen. Insbeson- dere befinden sich in drei Höhlungen, der Bauch-, Brust- und Hirn- höhle, merkwürdige, für das menschliche Leben sehr wichtige Theile, welche man mit einem gemeinsamen Namen Eingeweide nennt. In der Bauchhöhle ist der Magen, ein großer, länglich runder, aus meh- ren Häuten bestehender Sack. Er ist zur Verdauung der Speisen be- stimmt, welche ihm die Speiseröhre zuführt. Der Magen ist in be- ständiger Bewegung, und hiedurch, so wie durch die Vermischung der Speise mit dem Magensafte, wird die Verdauung hauptsächlich be- werkstelligt. Durch Unmäßigkeit im Essen und Trinken, durch den Genuß zu vielerlei Speisen, besonders saurer und süßer durch einander, ferner durch schwer verdauliche Nahrungsmittel wird der Magen ge- schwächt und der Grund zu manchen Krankheiten gelegt. Vieles Trinken kurz vor dem Essen oder während desselben schadet der Verdauung; durch Körperarbeit und tüchtige Bewegung, am besten eine Stunde nach dem Essen, wird sie befördert. Die Brusthöhle, durch das Zwergfell von der Bauchhöhle geschie-
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