Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 361

1830 - Berlin : Reimer
361 stankenbraim bis zum Blonden, fast Weißen variirend; ein mehr oder weniger hohes Fleischroth erhöht die Weiße der Haut, welche, schneller Farbeveränderung unterworfen, je nach der Art auf das Subject einwirkender Eindrücke roth oder blaß und so ein Verräther der Leidenschaften wird, sich aber unter dem Einfluß des Klima's verändert, und mehr oder weniger die braune Farbe der folgenden Art annimmt, jedoch bisweilen diese, selbst im höchsten Grade statt findende Fär- bung wieder verliert, wenn sich die Individuen der Sonnen- hitze nicht mehr aussetzen» kurz diese Art behält oder bekommt im Schatten ihre ursprüngliche Weiße immer wieder. Ein gegen das kleine Knie hin dünner werdender Schenkel, eine stark markirte Wade, der sichere Gang, die runden halbkuge- ligen Brüste des Weibeö, deren Warzen selten braun, oft rosenroth gefärbt sind, und den Achselhöhlen gegenüberstehen, vollenden den Character dieser Art. Frühzeitig trat bei bei- den Geschlechtern die Schaamhaftigkekt ein, was die Kleidung bezeugt. Sie leben vorzugsweise in Monogamie. Die Gottesverehrung der zu dieser Art gehörenden Völ- ker bestand anfangs in der Anbetung vieler Götter; sie hat- ten früh eine Idee von Unsterblichkeit der Seele, und haben im Allgemeinen den christlichen Glauben angenommen. Sie sind am meisten für das gesellschaftliche Leben geeignet. Un- ter ihnen sind die größten Geister geboren worden. Liebe für das Vaterland, und zu den Künsten und Wissenschaften zeichnen sie aus. Erlaüterung 2. Racen, bei denen von jeher weite Beklei- dung gewöhnlich; wo die Sitte die Weiber den Männern fast bis zur Sclaverei untergeordnet hat; wo sehr oft mit dem Alter der Kopf vorn kahl wird. r>) Kaukasische (östliche) Race. Der Teint der Wei- der ist frisch und glänzend weiß, die Haut ausgezeichnet glatt, der Mund sehr klein, die Augenbraunen sehr dünn; die Haare gewöhnlich schön schwarz, fein, glänzend und herrlich gelockt, die Nase fast gerade, das Gesicht ein vollkommenes Oval; der Hals besonders schön, die Haltung majestätisch, aber bald durch die gewöhnlich eintretende Wohlbeleibtheit gestört. Da- hin gehören die Bewohnerinnen Mingreliens und Georgiens, am südlichen Abhange des Kaukasus und Circassiens am Nord, Abhange, welche wegen ihrer Schönheit die Harems (Frauengemächer) der Mohameder von dem Innern Asias aus bis zur Nordwestecke Afrikas, Marocco, schmücken. Die Män, ner sind eben so schön, ihr mittlerer Wuchs fünf Fuß vier Zoll, ihr Temperament sanguinisch und phlegmatisch. In jedem Zeitalter die Gebirgsketten des Kaukasus zwischen dem schwarzen Meere und dem Caspi See bevölkernd, breitete sich diese Race in einem halben Bogen längs den Küsten des letz- tern gegen W. aus, und findet sich auch in einigen Thälern an den Quellen des Euphrats wieder. Durch die beständige

2. Theil 1 - S. 347

1880 - Stuttgart : Heitz
Hunnen. Gothen. 347 von Kindheit an an Frost, Hunger und Durst. Ihre Kleidung besteht aus leinenen Kitteln oder aus Pelzen von zusammengenähten Fellen der Waldmäuse; auf dem Kopfe haben sie eine Mütze mit überhängender Krämpe, und die Beine sind mit Bocksfellen umwickelt. Ihre Stiefeln sind höchst ungeschickt und erschweren ihnen das Gehen, daher lieben sie auch nicht zu Fuße zu fechten, sondern sind so unzertrennlich von ihren Pferden, wie wenn sie mit ihnen zusammengewachsen wären. Ihre Pferde sind zwar klein und häßlich, aber dauerhaft, und auf ihnen verrichten sie alle Geschäfte. Auf ihnen kaufen und verkaufen, essen und trinken sie, und wenn sie schläfrig sind, lehnen sie sich auf den Hals ihres Thieres und schlafen so ein. Auf ihnen wird auch berathschlagt. Mit einem fürchterlichen Heulen beginnen sie die Schlacht. Wie ein Blitz fliegen sie herbei, und in demselben Augenblicke stieben sie wieder auseinander, um schnell zurückzukehren, und so schweifen sie ohne Schlachtordnung, beständig mordend, umher, und ehe man ihrer noch wegen ihrer ausnehmenden Schnelligkeit gewahr wird, erstürmen sie schon die Umschanzuug oder plündern das Lager. Aus der Ferne bedienen sie sich der Wurfspieße, deren Spitzen höchst sauber aus Knochen gemacht sind; in der Nähe aber gebrauchen sie den Säbel. Wenn nun ihre Feinde ihren Hieben ausweichen, so werfen sie ihnen in dem Augenblicke Schlingen über den Kopf und schleppen sie gefangen mit sich fort. Keiner baut bei ihnen das Feld, keiner berührt den Pflug; denn Alle schweifen umher ohne feste Wohnungen, ohne Heimath, ohne Gesetz und bleibende Sitte. Ihre schmutzigen Weiber wohnen auf Wagen in Filzzelten, in denen sie ihre groben Kleider weben und ihre häßlichen Kinder groß ziehen. Treue und Glaube sind bei ihnen unbekannte Dinge; wie die un- vernünftigen Thiere wissen sie nichts von Recht und Unrecht und sind so veränderlich und unzuverlässig, daß sie oft, ohne beleidigt zu sein, von ihren Bundesgenossen abfallen und dann wieder, o^ne weitere Veranlassung, sich mit ihnen aussöhnen." So waren die Hunnen. Jetzt, um das Jahr 347, überschritten sie den Don, rissen die Alanen, das erste Volk, auf welches sie trafen, mit sich sort und mordeten, wer nicht mit ihnen ging. Dann warfen sie sich auf die Gothen, ein mächtiges Volk, welches sich in Ost- und Westgothen theilte. Die Gothen wichen zum Theil dem heftigen Stoße aus und gingen über die Donau (Westgothen), zum Theil schlossen sie sich an die Hunnen an (Ostgothen), die endlich in Un-

3. Bd. 2 - S. 575

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
19. Die Sahara. 575 trocknet ist und die Quellen und Bäche nur wenig Wasser haben. Hier werden alle Bedürfnisse, als Gerste, rohe Wolle, Häiuinel und Bntter, eingehandelt, bis dann zu Ende des Sommers diese Zugvögel vergnügt in ihre Heimat zurückkehren. Eine berühmte Nation sind die Tmariks, welche zwischen Sudan und dem Atlas die Sahet dnrchschwärmen, schöne, stolze Menschen, Abkömmlinge der Urbewohner des Atlaslandcs. Bei weißer Hautfarbe, nur an Gesicht und Armen von der Sonne gebräunt, haben sie gebogene Nasen, große Augen, einen feinen Mund und eine hohe Stirn; sie sind behend und rasch in der Ausführung ihrer Ränbereien, schießen sehr gnt und bewegen sich auf ihren flüch- tigen Kameelen, äußerst schnell; daher werden sie von den Weißen und Schwarzen, in deren Mitte sie wohnen, gleich sehrgefürchtet. *) Die Handclszüge durch die Wüste gehen regelmäßig, in Gesellschaf- ten von 200 bis 1000 Kaufleuten mit ihren Lastthiercu. Die Kara- wane von Fczzau gilt für die am besten eingerichtete. Die Hanpt- richtungcu gehen von Osten nach Westen, z. B. von Marokko nach Kairo oder von den Nil-Oasen nach Fezzan in Tripolis. Die Karawane von Fez nach Timbnktn brancht 129 Tage, unter denen 59 Rasttage sind. Große Gefahr in der Wüste bringen die Sandstürme. Es ereignet sich nämlich nicht selten, daß heftige Wirbelwinde die Sandmassen gleich Meereswogcn in Bewegung setzen, aufwühlen und als thnrmhohc Sand- säulen in die Höhe wirbeln. Die Leiden der Reisenden während eines Sandstnrmes sind unbeschreiblich, und der gewisse Tod steht jeden Augen- blick bevor, weßhalb die Araber, wenn der Sand sich zu bewegen an- fängt, schnell die Zelte abbrechen. Die ganze Luft ist dann voller Staubwolken, so daß man nicht zwei Schritte weit sehen kann. Dabei steigt die Hitze zu einem erstaunlich hohen Grade. Die Pferde recken die Zungen ans dein Halse hervor und bäumen sich; die Menschen werden von dem schrecklichsten Durste gequält; nur das Kameel ertrügt alle Beschwerden init Ruhe und Geduld. Unterdessen schreiten die Sand- massen wie wandelnde Berge daher; die hoch ragenden Säulen fliegen bald mit Windesschnelle, bald schieben sie mit majestätischer Ruhe über den Boden dahin. Manchmal fürchtet man schon erreicht zu sein, schon regnet ein feiner Staub ans den Wolken nieder; da entfernen sic sich wieder und verschwinden mit unglaublicher Schnelligkeit. Zuweilen be- ginnen sie an der Spitze zu zerrinnen und stäuben auseinander; inanch- mal brechen sie auch in der Mitte zusammen. Oft stürmen sie ganz nahe an der Karawane vorüber, Schrecken und Staunen erfaßt die Reisenden; an ein Entrinnen ist nicht zu denken, das schnellste Araber- pferd würde von ihnen überholt werden. Man kann nichts thun, als sich ruhig in sein Schicksal ergeben und das Ende des Natnrschauspiels abwarten. Man gewahrt in der Wüste häufig Knochen und Schädel von Menschen und Kameelen neben den Sandpfaden, oft auch große Sandhügel, aus welchen hunderte von weißgcblcichten Gerippen hervor- *) Ueber die Tuariks siche ausführlicher Nr. 320.

4. Handbuch für den deutschen Unterricht in den oberen Klassen der Gymnasien - S. 378

1872 - Köln : DuMont-Schauberg
378 Goethe. (1749-1832.) das Element unaufhaltsam, die Bretter prassel- ten, die Latten knackten, Leinwand flog auf, und ihre düsteren, an den Enden flammend ausgezackten Fetzen trieben in der Höhe sich umher, als wenn die bösen Geister in ihrem Elemente um und um gestaltet sich muth- willig tankend verzehren und da und dort aus den Gluten wieder auftauchen wollten. Dann aber mit kreischendem Geheul rettete jeder, was zur Hand lag ; Diener und Knechte mit den Herren bemühten sich, von Flammen ergriffene Ballen fortzuschleppen, von dem brennenden Gestell noch einiges wegzureißen, um es in die Kiste zu packen, die sie denn doch zuletzt den eilenden Flammen zum Raube lassen mußten. Wie mancher wünschte nur einen Augenblick Stillstand dem heranprasseln- den Feuer, nach der Möglichkeit einer Besin- nung sich umsehend, und er war mit aller seiner Habe schon ergriffen! An der einen Seite brannte, glühte schon, was an der an- deren noch in finsterer Nacht stand. Hart- näckige Charaktere, willensstarke Menschen wi- dersetzten sich grimmig dem grimmigen Feinde und retteten manches, mit Verlust ihrer Au- genbrauen und Haare. Leider nun erneuerte sieb vor dem schönen Geiste der Fürstin der wüste Wirrwarr; nun schien der heitere mor- gendliche Gesichtskreis umnebelt, ihre Augen verdüstert, Wald und Wiese hatten einen wun- derbaren bänglichen Anschein. In das friedliche Thal einreitend, seiner labenden Kühle nicht achtend, waren sie kaum einige Schritte von der lebhaften Quelle des nahe fließenden Baches herab, als die Fürstin ganz unten im Gebüsche des Wiesenthales etwas Seltsames 'erblickte, das sie alsobald sür den Tiger erkannte; heranspringend, wie sie ihn vor kurzem gemalt gesehen, kam er entgegen; und dieses Bild zu den furchtbaren Bildern, die sie so eben beschäftigten, machte den wundersamsten. Eindruck. Flieht, gnädige Frau, rief Honorio, flieht! Sie wandte das Pferd um, dem steilen Berge zu, wo sie herab- gekommen waren. Der Jüngling aber, dem Unthier entgegen, zog die Pistole und schoß, als er sich nahe genug glaubte; leider jedoch war gefehlt, der Tiger sprang seitwärts, das Pferd stutzte, das ergrimmte Thier aber ver- folgte seinen Weg, aufwärts unmittelbar der Fürstin nach. Sie sprengte, was das Pferd vermochte, die steile steinige Strecke hinan, kaum fürchtend, daß ein zartes Geschöpf, solcher Anstrengung ungewohnt, sie nicht aushalten werde. Es übernahm sich, von der bedräng- ten Reiterin angeregt, stieß am kleinen Ge- rölle des Hanges an und wieder an, und stürzte zuletzt nach heftigem Bestreben kraftlos zu Boden. Die schöne Dame, entschlossen und gewandt, verfehlte nicht, sich strack auf ihre Füße zu stellen; auch das Pferd richtete sich auf, aber der Tiger nahte schon, obgleicb.nicht mit heftiger Schnelle; der ungleiche Boden, die scharfen Steine schienen seinen Antrieb zu hindern, und nur daß Honorio unmittelbar hinter ihm herfloq, neben ihm gemäßigt her- aufritt, schien seine Kraft aufs neue anzu- spornen und zu renen. Beide Renner erreich- ten zugleich den Ort, wo die Fürstin am Pferde stand; der Ritter beugte sich herab, schoß und traf mit der zweiten Pistole das Ungeheuer durch den Kopf, daß es sogleich niederstürzte und ausgestreckt in seiner Länge erst recht die Macht und Furchtbarkeit sehen ließ, von der nur noch das Körperliche übrig geblieben da lag. Honorio war vom Pferde gesprungen und kniete schon auf dem Thiere, dämpfte seine letzten Bewegungen und hielt den gezogenen Hirschfänger in der rechten Hand. Der Jüngling war schön, er war herangesprengt, wie ihn die Fürstin oft im Lanzen- und Ringelspiel gesehen hatte. Eben so traf in der Reitbahn seine Kugel im Vor- beispringen den Türkenkopf auf dem Pfahle, gerade unter dem Turban in die Stirn: eben so spießte er, flüchtig heransprengend, mit dem blanken Säbel das Mohrenhaupt vom Boden auf. In allen solchen Künsten war er gewandt und glücklich, hier kam beides zu Statten. Gebt ihm den Rest, sagte die Fürstin, ich fürchte, er beschädigt euch noch mit den Krallen. — Verzeiht! erwiederte der Jüngling, er ist schon todt genug, und ich mag das Fell nicht verderben, das nächsten Winter auf Eurem Schlitten glänzen soll. — Frevelt nicht, sagte die Fürstin; alles, was von Frömmigkeit im tiefen Herzen wohnt, entfaltet sich in solchem Augenblick. — Auch ich, rief Honorio, war nicht frömmer, als setzt eben; deshalb aber denke ich ans Freudigste, ich blicke dieses Fell nur an, wie es euch zur Lust begleiten kann. — Es würde mich immer an diesen schreck- lichen Augenblick erinnern, versetzte sie.— Ist es doch, erwiederte der Jüngling, ein unschul- digeres Triumphzeichen, cfts wenn die Waffen erschlagener Feinde vor dem Sieger her zur Schau getragen werden. — Ich werde mich an Eure Kühnheit und Gewandtheit dabei erinnern, und darf nicht hinzusetzen, daß Ihr auf meinen Dank und auf die Gnade des Fürsten lebenslänglich rechnen könnt. Aber steht auf, schon ist kein Leben mehr im Thiere, bedenken wir das Weitere. — Da ich nun einmal kniee, versetzte der Jüngling, so laßt mich bitten, von der Gunst, von der Gnade, die Ihr mir zuwendet, in diesem Augenblick versichert zu werden. - Ich habe schon so oft Euren hohen Gemahl gebeten um Urlaub und Vergünstigung einer weiteren Reise. Wer das Glück hat, an Eurer Tafel zu sitzen, wen

5. Lehrbuch zur Kenntniß der verschiedenen Gattungen der Poesie und Prosa für das weibliche Geschlecht, besonders für höhere Töchterschulen - S. 128

1877 - Stuttgart : Heitz
128 Das ist des wilden Heeres Jagd, Die bis zum jüngsten Tage währt, Und oft den Wüstling noch bei Nacht Zu Schreck und Graus vorüberfährt. Das könnte, müßt' er sonst nicht schweigen, Wohl manches Jägers Mund bezeugen. Die nächtliche Heerschau (von I. Christ. Freiherrn von Zedlitz). Nachts um die zwölfte Stunde Verläßt der Tambour sein Grab, Macht mit der Trommel die Runde, Geht wirbelnd auf und ab. Mit seinen entfleischten Armen Rührt er die Schlägel zugleich, Schlägt manchen guten Wirbel, Reveill' und Zapfenstreich. Die Trommel klinget seltsam, Hat gar einen starken Ton; Die alten todten Soldaten Erwachen im Grabe davon. Und die im tiefen Norden Erstarrt in Schnee und Eis, Und die in Welschland liegen, Wo ihnen die Erde zu heiß; Und die der Nilschlamm decket Und der arabische Sand, Sie steigen aus ihren Gräbern, Sie nehmen's Gewehr zur Hand. Und um die zwölfte Stunde Verläßt der Trompeter sein Grab, Und schmettert in die Trompete, Und reitet auf und ab. Da kommen auf luftigen Pferden Die todten Reiter herbei, Die blutigen alten Schwadronen In Waffen mancherlei. Es grinsen die weißen Schädel Wohl unter dem Helm hervor. Es halten die Knochenhände Die langen Schwerter empor. Und um die zwölfte Stunde Verläßt der Feldherr sein Grab, Kommt langsam hergeritten, Umgeben von seinem Stab. Er trägt ein kleines Hütchen, Er trägt ein einfach Kleid, Und einen kleinen Degen Trägt er an seiner Seit'. Der Mond mit gelbem Lichte Erhellt den weiten Plan; Der Mann im kleinen Hütchen Sieht sich die Truppen an. Die Reihen Präsentiren Und schultern das Gewehr, Dann zieht mit klingendem Spiele Vorüber das ganze Heer. Die Marschäll' und Generale Schließen um ihn einen Kreis; Der Feldherr sagt dem Nächsten Jn's Ohr ein Wörtlein leis'. Das Wort geht in die Runde, Klingt wieder fern und nah: „Frankreich" ist die Parole, Die Losung: „Sankt Helena!" Dies ist die große Parade Im elhsäischen Feld, Die um die zwölfte Stunde Der todte Cäsar hält.

6. Lehrbuch zur Kenntniß der verschiedenen Gattungen der Poesie und Prosa für das weibliche Geschlecht, besonders für höhere Töchterschulen - S. 312

1877 - Stuttgart : Heitz
312 daß man das Wasser, in welchem sie stehen, nicht sieht, die Ufer umgeben sie irr enggeschlossenen Reihen, als wären sie regimenterweise aufmarschirt, als wollten sie in Colonnen einen Angriff auf die armen Lachenbewohner machen, und sie vernichten. Merkwürdig ist es, wie diese Thiere begierig fressen; ich habe hundert- mal gesehen, denn die Erscheinung dieser, von Vögeln bewohnten, Seen ist in Brasilien überhaupt nichts seltnes, daß ein Reiher zehn bis zwölf kleine Schlangen mit großem Appetit verspeiste, wo ich geglaubt hätte, fünf der- selben müßten hinlänglich sein, den ganzen Vogel bis zum Platzen anzu- füllen. Da, wo das Wasser tief ist, fischen sie auch; es sind dies jedoch nicht Schwimmvögel; sie müssen also zu einem andern Mittel ihre Zuflucht neh- men. So sieht man sie denn in Massen, schwebend nahe über der Ober- fläche des Wassers, gleich den Schwalben, dahinziehen, urplötzlich in das Wasser eintauchen, und mit träufelndem Fittig sich sogleich wieder erheben, das Gefieder gesträubt schüttelnd, um sich zu trocknen; allein sie haben eine Schlange oder einen Wasser-Salamander erwischt, und darin sind sie äußerst geschickt. Nur freilich müssen sie ihre Verwegenheit oft mit ihrem Leben bezahlen; denn unter den dicken, flachen Blättern einer Wasserlilie oder in den Spröß- lingen des Rohrs, liegt versteckt die scheußliche, graue Bava, ein kleines, fünf bis 6 Fuß langes Krokodill, oder der große Kaiman, welcher den armen Tau- cher beim Kopfe faßt, da er dann nicht so gut fortkommt, wie der Kranich in der Fabel. Das Krokodill ist überhaupt den kleineren Thieren ein fürchterlicher Feind; seinem alles verschlingenden Rachen entgeht nicht leicht die gewählte Beute; nur Pferde und Stiere sind im Stande, durch die Flucht sich zu retten; hat er sie jedoch einmal gefaßt, so möchte man zu den armen sagen, wie ein Lied von dem Bösen spricht: „hat dich der Teufel bei einem Haar, so hat er dich bald ganz und gar." Denn sein scharfes Gebiß läßt die gefaßte Beute nicht fahren, und da es das Thier gewöhnlich beim Munde ergreift, so ist es auch ganz wehrlos. Zudem sind seine Augen beide nahe bei einander oben an dem Kopfe; es sieht daher alles, was über ihm ist. Nicht so bemerkt das zum Trinken kommende Thier den unter dem Wasser lauernden Feind. Eidechsen der verschiedensten Gattung, oft von dem widerwärtigsten An- sehen, oft gezeichnet mit den schönsten lebhaftesten Farben, beleben diese Ge- wässer, und ihre Zahl würde Legion werden, wenn sie nicht alle ihre Feinde hätten. Sie, wie das Krokodill, legen ihre Eier in den Sand, oder in das Erdreich des Ufers, der Sonne das Geschäft des Brütens überlassend. Diese sehr wohlschmeckenden Eier suchen nun die Wilden häufig auf, da die Spur leicht zu flnden ist, weil das Weibchen nach dem Legen und Ver- scharren der Eier sich daraus umherwälzt, um die Spur zu vertilgen, aber dadurch gerade die Spur zeigt. Das zum Wasser kommende Vieh zertritt
   bis 6 von 6
6 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 6 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 5
1 0
2 0
3 1
4 0
5 8
6 3
7 41
8 0
9 2
10 12
11 7
12 0
13 0
14 4
15 0
16 6
17 4
18 0
19 0
20 0
21 4
22 1
23 6
24 0
25 0
26 0
27 1
28 9
29 0
30 3
31 0
32 0
33 0
34 1
35 1
36 2
37 40
38 10
39 0
40 0
41 0
42 0
43 9
44 1
45 13
46 1
47 0
48 3
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 10
2 1
3 1
4 0
5 0
6 0
7 2
8 1
9 0
10 0
11 0
12 2
13 0
14 2
15 2
16 13
17 32
18 0
19 21
20 0
21 6
22 0
23 17
24 2
25 2
26 2
27 0
28 1
29 1
30 0
31 5
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 5
40 0
41 0
42 14
43 0
44 0
45 3
46 0
47 3
48 0
49 0
50 0
51 1
52 3
53 0
54 0
55 1
56 0
57 0
58 1
59 2
60 0
61 0
62 0
63 0
64 3
65 1
66 0
67 3
68 1
69 1
70 0
71 2
72 0
73 0
74 0
75 19
76 0
77 16
78 1
79 0
80 0
81 1
82 38
83 2
84 3
85 5
86 0
87 6
88 2
89 0
90 0
91 3
92 24
93 1
94 14
95 7
96 1
97 0
98 6
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 2
3 0
4 0
5 0
6 9
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 3
13 4
14 1
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 7
25 0
26 0
27 0
28 3
29 0
30 0
31 0
32 4
33 2
34 3
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 1
42 3
43 0
44 0
45 0
46 5
47 1
48 3
49 0
50 3
51 11
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 3
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 2
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 11
82 0
83 3
84 2
85 0
86 0
87 0
88 0
89 4
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 0
102 4
103 0
104 4
105 0
106 0
107 0
108 0
109 2
110 3
111 2
112 4
113 1
114 2
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 5
122 0
123 22
124 3
125 6
126 0
127 6
128 0
129 0
130 0
131 4
132 1
133 1
134 1
135 0
136 2
137 0
138 1
139 0
140 0
141 0
142 1
143 1
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 25
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 4
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 3
167 0
168 6
169 1
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 12
176 0
177 3
178 0
179 1
180 0
181 0
182 0
183 1
184 1
185 9
186 0
187 1
188 0
189 0
190 0
191 0
192 2
193 2
194 0
195 4
196 1
197 0
198 0
199 0