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1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 258

1822 - Berlin : Reimer
253 Poetische Lesestücke. Auf zum Aether wogt des Staubes Wallen, Dunkelt Phöbus Licht zur Purpurgluht, Leichen färbt das Schwerdt, und Männer fallen Hochgeröthet von der Feinde Blut. Sieh da murmelt's leise durch die Reihen: Kassius der Freiheitskämpfer siel, Brutus hört's, und „so dem Tod sich weihen Freunde! — ruft er — ist das schönste Ziel. Hoch steht Sol im heitern Himmels - Raume, Und noch schwankt der mühevolle Streit; Naht der Gott dem kühlen Fluthenschaume, Sey durch uns das Vaterland befreit" Spricht's, und schnell die Vsderreih'n durchschrei- tend Flammt sein Schwerdt, ein Leitstern seiner Schaar; Tod und Wunden rings im Kampf verbreitend, Trotzt er kühn der dräuenden Gefahr. Aber fest stehen Cäsars Legionen, Der Gefallne nur verlaßt'den Stand, Und Bellona schüttelt der Gorgonen Schlangenhaar mit blutgenetzter Hand. Aber trauernd- im verhüllten Glanze Naht der ewig jugendliche Gott, Bald sich, mit gesenktem Strahlenkränze, Thetis lieblich kühler Wellengrotte; Und noch immer währt der Feldschlacht Toben- Und noch immer wià Gradivus Speer Seine Diener, Wuth und Grau'n von oben Auf die unbezwung'nen Krieger her. „Da erzittert plötzlich Tellus Runde, Und, versammelt auf Pangäus Höhn, Gibt den Göttern Jupiter die Kunde: „Roma's alte Freiheit soll vergehn^ „Tugend nur und Kraft kann frei sich leiten,: „Doch der Schwächling ist geborner Knecht, „Und der Schande laftervoller Zeiten „Weiht sich das entartete Geschlecht." Drum

2. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

3. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 71

1830 - Berlin : Reimer
71 Kehren wir aus dem baltischen Meere zurück nach der Nordsee und gehen vom Eingänge des Skagcrracks gerade gegen Süden, so treffen wir an der Nordküste des Vestlandcs, d. i. also an der südlichen Seite der Nordsee D. den Dollart, unter 53^° N. Breite und 24^o £. Länge; cs ist ein Golf von geringer Erstrek- kung, der durch eine weite Oeffnung mit der Nordsee irr Verbindung steht und mehr eine breite Flußmündung als ein Mccrestheil ist. — Westlich vom Dollart, un- gefähr 20 Meilen entfernt, trifft man E. die Zuyder Zee (sprich Saüder Sec, d. h. südliche See), ein Busen, der in der Richtung von N. nach S. 2o Meilen lang ist und in seiner größ- ten Breite Io-Meilen zahlt. Gegen N. wird er von einer Inselrcihe begranzt, die sich längs dem Vestlaude bis in die Gegend der Dollart-Oeffnung erstreckt. So reich an Gliedern die Nordsee auf ihrer Ost- seite ist, so arm darau ist ihre Westseite, da, wo sie von der Insel Großbritannien bcgränzt wird. Hier bemerken wir nur das Peut land Frith (d. h. Meerenge), welches unter etwa 58j° N. Br. gelegen die nordwärts gelegene Gruppe der Orkney Inseln von Großbritannien trennt. Auf der Ostküste der zuletzt ge- nannten großen Insel bildet die Nordsee vier Buchten, die von N. nach S. gezählt folgendermaßen heißen: Murray Bai, Bai von Forth, das Wash (d. h. Sumpf, Pfütze) und die Themse Bucht. In ihrem südwestlichsten Winkel steht die Nordsee durch eine Meerenge, Pas de Calais oder Straße von Dover- genannt, mit einem zweiten Gliede des atlantischen Oceans in Verbindung, mit 2) dem Kanäle., Seine Länge beträgt 75 Meilen in der Richtung von No. nach Sw. D>,e Breite ist sehr- abwechselnd; am geringsten ist sie im Pas de Calais selbst, wo sie nur 21 tausend Fuß beträgt, dann aber nimmt sie schnell zu bis auf 22 Meilen, um abermals abzunehmen bis auf 11 Meilen, was zwischen dem Kap de la Hague, auf der Küste des europäischen Vestlandcs gelegen, und dem 'an der großbritannischen Küste liegenden Portlandspitze Statt v

4. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 230

1830 - Berlin : Reimer
— 230 — §. 148. O k « Ströme des Orients der alten Welt im Gebiete des indischen Meeres. I. Zum persischen Meerbusen. 1. Der Euphrat entspringt in der Nachbarschaft der Kur, und Arasquellen, nördlich vom Wan See, laüft west, lich, dann südlich längs der Ostgränze von Klcinasia, dann südöstlich zum Golf, den er in einem Delta an seinem Nordrande erreicht. Es vereinigt sich mit dem Euphrat der Tigris, der seine Quellen südlich von dem obern West- laufe des Hauptstromes ab, mit dem er meist parallel laüft. Der vereinigte Strom heißt Shat, el-Arab./ Zusatz. Das arabische Halbinselland hat trotz seiner Größe keine Strombildung auszuweisen; auf seiner Ostküste ist der einzige tief einsetzende Wasserlauf der Fluß el Ahsa. Ii. Zum persisch-arabischen Meere. 2. Der Indus oder Sind hat seine Mündung in einem Delta, nördlich vom Golf von Cutsh; die Quelle liegt nordöstlich von jener tief im Innern des Vestlandes. Sein' Lauf ist zuerst Nw., dann in einem Bogen gegen W. gekrümmt, nach Sw. übergehend bis zum Delta. Die Normaldirektion des ganzen Stromgebiets ist Sw. Erlaüterung. Nebenflüsse, — rechts, im Oberlaufe: der Kabul von W. her; — links, im Mittelläufe: vier Ströme, darunter der östlichste Serlêdj (Satadru) heißt; kommt aus dem See Rawana Hrada (oder Langga), welcher der Quelle des Hauptstroms benachbart ist; südöstlich von diesem See ein anderer ohne Abfluß Manas-Sarowar oder Ma phang Dalai genannt. Der Setledj (oder Sutuledsch) fließt zuerst Nw. dann Sw. Das Dreieck, welches durch seine und des In- dus Lauf gebildet wird, heißt Pandjab d. i. Fünfstromland. 3. Der Nerbuddah, Mündung im Golf von Cam- bay; Stromlauf von 0. nach W. an der Nordgränze der vorderindischen Halbipsel. 4. Der Tapty, südlich vom vorigen, in derselben Normaldirektion. — Südwärts von diesem schickt die Halb- insel keinen Strom mehr ins arabisch-persische Meer. Iii. Zum Bengal, Meerbusen. 5. Aus der vorderindischen Halbinsel, in östlichem Laufe, der Kistnah und der Godavery.

5. Theil 3 - S. 55

1821 - Stuttgart : Steinkopf
55 Vaterlands - Vertheidiger. griff, überstiegen glücklich die ersten Verschanzungen, und kamen bis an die innerste Stadtmauer Alles in der Stadt gerieth in Verwirrung und stob. Nur Wenige thaten noch dem eindringenden Feinde Widerstand. Da warf sich ein Weib, Hachette (Haschen) mir Namen, den Fliehenden entgegen. „Ihr flieht! — ruft sie. — „Habt ihr keinen König, keine Kinder mehr? Feige! flieht von den Mauern; ich allein will sie vertheidigen." Auf der Heldin Ruf kehrte wieder Muth in die Herzen der Bürger zurück. Sie folgen ihr, und stürzen dem andringen- den Feinde auf's neue entgegen. Aber dreymal zurückgewor- fen , fliehen sie schändlich zurück in die Stadt, und hören nicht auf den Zuruf ihrer Führerin. Von neuem enönt Heulen und Wehklagen in den Straßen. Man eilt zu den Tempeln, und versteckt sich. Hachette erscheint. „Bür- gerinnen! Ihr winselt," — ruft sie, — „da ihr handeln könnt? Die Furcht überlaßt den Männern! Folgt, er- greift die Waffen, die sie wegwarfen. Wenn sie Weiber sind, laßt uns Männer seyn! Folgt mir!" Wie durch einen heiligen Enthusiasmus ergriffen, raffen die Weiber die Waffen auf, und Hachette an ihrer Spitze habend beginnen sie wieder einen heftigen Kampf. Der Feind staunt über die neuen Amazonen, und wankt. Hachette erobert eine Burgundische Fahne, die Karl selbst beschützte. Karl flieht, und die Burgr^der mit ihm. Bcauvais ist gerettet, durch ein Weib gerettet. — Jur Verewigung dieser glorreichen That befahl König Ludwig Xi, daß jähr- lich eine Procession gehalten werden sollte, welche die Wei- der anführten. Hachette erhielt die eroberte Fahne zum Geschenk, und führte, so lange sie lebte, den jährlichen Jug an, und als sie starb, ward das Siegeszeichen in der Dvminikaner.kirche über ihrem Grabe aufgehängt. » Bey der Belagerung von Neisse in Schlesien, ln dem letztem französisch - preußischen Kriege, zeichnete sich der Schleiflr,Meister, Johann Rieß, daselbst besvn-

6. Bd. 1 - S. 17

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 3. Leben und Treiben der nunmehrigen Menschen. 17 nun das Heidenthum in die Welt; wie die Menschen vor der Sündfluth in Unglauben verfallen waren, so versielen sie nach derselben in Aberglauben. Der Mensch kaun sich der Religion doch nicht so leicht ganz erwehren. Es wohnt tief in der Seele das Gefühl der Abhängigkeit von einer Hähern Macht, der man ir- gendwie dienen müsse, um ihre Hilfe zu erlangen und ihre Strafen abzuwenden; hat man aber den rechten Gott verloren und regt sich dieses Gefühl, so geräth man auf den Götzendienste Der älteste Götzendienst ist der Gestirndienst. Die Menschen verehrten die Sonne als Gott, den Mond als Göttin, die größeren Sterne und sonst merkwürdige Sternbilder als lauter Gottheiten. Sie verehrten dann auch die Elemente und Naturkräfte, aus denen sie eigene göttliche Wesen machten. Sie sanken zur Vereh- rung von Thieren, Vögeln, Vierfüßern, Schlan- gen, nützlichen und schädlichen Thieren, ja von Pflan- zen, Bergen, Strömen re. herab. So dienten sie dem Geschöpf statt des Schöpfers. Es mag seyn, daß sie zuerst diese Dinge nur als Sinnbilder des verborgenen Gottes in Seinem Wesen und Wirken anschauten; aber gar bald blieben sie am Sinnbild selbst haften. Es mag seyn, daß ihnen die Sonne zuerst nur für ein Gleichniß des unerschaffenen ewigen Lichtes galt; aber gar bald entschwand ihnen Gott hinter Seinem Gleichniß, und die Sonne selbst wurde ihr Gott. Weiterhin vergötterten sie auch verstorbene Men- schen, und machten sich Bilder von ihnen. Und sie mach- ten sich Bilder von allerlei Gottheiten, die sie sich im Himmel, auf Erden und unter der Erde erträumten; und zuletzt dachten sie sich diese Bilder selbst mit ihren Göttern erfüllt, und so verehrten sie wie ihres eignen Wahns, so ihrer eignen Hände Werk. Der Dienst, den sie ihren Göttern brachten, bestand in Opfer, Gebet, Gesang, Tanz und Aufzügen. 1 **

7. Bd. 1 - S. 85

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 4. Griechenland in seiner llrzeit. 85 Parnaß, hatte das größte Heiligthum im ganzen Lande. Man entdeckte dort in einer Thalschlucht ein Erdloch, aus dem ein starker Dampf aufstieg, welcher die daran Hin- kommenden in Verzückung setzte. Da ste in diesem Zu- stand sonderbare Reden oder Laute von sich gaben, so hieß es, der Gott Apollo wolle hier den Menschen Offenbarungen machen. Es wurde dem Gotte an der Stelle ein Tempel gebaut und eine zahlreiche Priester- schaft verordnet, ihm darin zu dienen. Die Hauptperson unter derselben war aber eine Priesterin, eine alte Jungfrau, welche immer Pythia hieß. Nun kamen die, welche gern Zukünftiges wissen wollten, mit ihren An- fragen. Da wurde die Pythia in's Innerste des Tem- pels geführt und auf einen über dem Dampfloch ste- henden, mit Lorbeerzweigeu umwundenen goldenen Dreifuß gesetzt. Kaum saß sie darauf, so gerieth ihr ganzer Körper in Zuckungen; ihre Augen verdrehten sich, ihre Haare stiegen empor; und jetzt gab sie aus schäu- mendem Munde die Antwort, welche aber nur von den herumstehenden Priestern verstanden und von ihnen ver- dolmetscht wurde. Die Pytbischen Aussprüche waren kurz und gewöhnlich zweideutig, daß man sie hintennach so und so auslegen konnte. Trotzdem war der Zugang der Fragenden ungeheuer, auch noch iu spätern Zeiten. Nicht blos von ganz Griechenland, auch aus dem übrigen Eu- ropa, aus Asien und Afrika kamen sie, Fürsten, Könige und Andere; wollten sich alle die verborgene Zukunft ent- schleiern lassen und namentlich bei ihren wichtigen Unter- nehmungen erfahren, ob sie gelingen würden. Und brach- ten Alle zum Dank dem weissagenden Gotte die kostbar- sten Geschenke mit. Es gab noch ein sehr berühmtes Orakel in Griechen- land, das zu Dodona in Epirus. Es gab viele Ora- kel auf Erden, aber das zu Delphi war doch das berühmteste in der ganzen Welt, und der dort sich aufhäufende Reichthum unermeßlich. Wir haben schon von einem Gotte der Hellenen ge-

8. Bd. 1 - S. 76

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
76 Iv- Akucste Geschichte von andern Völkern und Ländern. ist Ein höchster Gott, Brahm, der sich aber dreifach offenbart als Brahma, Wischnu und Siwa; daher er auch mit drei Gesichtern abgebildet wird. Der Wischnu ist schon acht oder neun Mal als Mensch auf die Erde gekommen und wird noch zum zehnten Mal erscheinen. Nach diesen Dreien gibt es noch acht Untergötter, deren vornehmster der Indra, der Gott oes Himmels ist. Ihnen folgen noch viele niedrigere Götter. Zuerst schuf Brabma — oder besser gesagt: er ließ aus sich herausgehen •— nur eine Welt von Geistern, die alle im rei- nen Aether wohnten. Einer der hohen seligen Geister fiel aber aus Neid über Brahma's Macht und Herrlich- keit von ihm ab, und verführte auch viele andere Geister zum Ungehorsam gegen den Ewigen. Nun erst schuf Brahma die sichtbare Welt, um die abgefalle- nen Geister dahin ei nz n bannen, daß sie darin ge- straft, geläutert und erneuert würden. Auch der Mensch war zuerst, also schon vor diesem Erdenleben, als reiner Geist vorhanden und lebt im Körper nur zur Strafe für seine im früberen Daseyn verübten Sünden. Der Leib kehrt beim Tod in die irdischen Elemente zurück; die Seele aber, wenn sie sich durch Weisheit, Tugend, Heldenthaten und Büßungen dazu tüchtig gemacht hat, geht nach oben durch die leuchtenden Gestirne hindurch in das himmlische Reich des Indra, wo sie, selbst in Sterulicht gekleidet, wieder selig lebt. Die lasterhafte Seele muß jedoch nach ihres Leibes Absterben in einigen Fegfeuern büßen und dann noch durch verschiedene Thiere und Pfianzen den Zückitigungs- und Läuterungsgang ma- chen sseelenwanderung), bis auch sie fähig ist, nach oben zu steigen. Nach 432,000 Jabren wird alles Böse ver- tilgt werden und die ganze Körperwelt im Feuer untergehen. Zuletzt'fließt alles, was da ist, ganz und gar in die Gottheit, aus der es geflosien, wieder zurück, wie das Wasser alles in's Meer; und darin besteht eben die höchste Seligkeit. Das ist die Religion der alten Inder; und weil die

9. Bd. 1 - S. 208

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
208 Vili. Griechenlands Hauptgcschichte. stechlichkeit, abscheuliche Falschheit und Treulosigkeit. Nun aber sehen wir, wie ein Theil von ihnen sich auch uoch am eignen höchsten Hciligthum vergreift und alles, was sie noch von Religion haben, mit Füßen tritt. Wir haben schon öfters von dem weltberühmten Ora- kel zu Delphi gehört. Delphi lag in der Landschaft Phocis in Mittelgriechenland. Um den Tempel des Gottes Apollo herum waren in vielen Kammern unge- heure Schätze aufgehäuft, welche in den Jahrhunderten seines Bestehens von allen Ländern und Völkern her dem weissagenden Gotte geschenkt waren. Sie bestanden theils in kostbaren Kunstwerken aus Silber. Gold, Edelstein, Per- len rc. theils in gemünztem Metalle. Es wird berichtet, daß die Perser, als sie damals (f. § 5.) nach dem gewon- nenen Durchgang durch die Thermopylen nach Hellas hereinströmten, den lockenden Schätzen des Delphischen Heiligthums einen Besuch abstatten wollten; da sei aber ein schreckliches Gewitter ausgebrochen und der Sturm- wind habe vom Berge Parnaß herab ungeheure Fels- stücke gegen sie geschleudert, daß sie entsetzt geflohen wären. Jetzt fielen die Phocier selbst über diesen Tempel her und raubten seine Schätze, 356. Und sie gingen so schand- bar damit um, daß sie z. E. dem Gotte geweihte goldene Lorbeerkränze und andere Kostbarkeiten als Schmuck an schlechte Weibspersonen verschenkten. Der die Hut und Pflege des Heiligthums besorgende Amphiktyonenrath sprach den Fluch über die Frevler ans und forderte Griechenland zur Bestrafung derselben auf. Die Thebaner, Lokrer und mehrere Andere erhoben sich gegen sie. Allein von Etlichen, namentlich Sparta und Athen, wurden sie unterstützt. Und da sie auch mit dem unermeßlichen Golde des Tempels große und immer frische Söldnerschaaren anwerben konnten, so währte der Krieg 10 Jahre lang fort, ein Krieg, welcher Griechenland in zeitlicher und sittlicher Hinsicht vollends zu Grunde richtete. Die Vollstrecker des Amphiktyonenspruches konnten auch allein gar nicht

10. Bd. 1 - S. 252

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
252 Ix. Das makedonische Weltreich. standenen Achämenidenthron und für ihren ehemaligen Ruhm erwacht, das sie noch einmal stärkte und erfrischte, und sie stritten nach ihrem Vermögen aufs Tapferste und Hartnäckigste. Schon hatten sie auch den einen Flügel der Macedouier durchbrochen und sogar das Lager der- selben überfallen; allein Alexander führt auf der andern Seite einen so furchtbaren Stoß auf den Feind, daß er hier zerbricht und zerstäubt; seine Phalangen aber stürmen so gewaltig in's feindliche Centrum ein, daß Darius dort abermals die Flucht ergreifen muß; und auch die vorge- drungenen feindlichen Reiter werden wieder zurückgewor- fen und zum Theil niedergehauen. Genug, der große Feldherr erringt noch den vollkommensten Sieg. „Der macedo nische Ziegen bock stößt den persischen Widder zu Boden und zerstößt und zertritt ihn," wie es geweiffagt ist durch Daniel im 7. Vers des 8. Ka- pitels. Asiens Völker liegen in ungezählten Leichen zer- stoßen und zertreten auf dem Schlachtfelde, und das per- sische Lager und das persische Reich mit all seinen Gütern wird eine bleibende Beute der Macedouier. Das war die Entscheidungsschlacht b e i G a u - gamela, im Oktober 331. Der Achämenidenthron ist krachend zusammengestürzt. Achilleus Enkel wird mit Jauchzen zum „König von Asien" ausgerufen. Jetzt wendete sich Alexander zunächst südlich, um sich der Hauptstädte Asiens zu versichern. Das große Babylon in seiner alten und erneuten Pracht öffnete ihm zuvorkommend seine Thore, und er zog huldreich ein. Hier opferte er dem chaldäischen Gotte Baal; denn er ließ neben den griechischen und egyptischen Gottheiten auch die chaldäischen bestehen. Es war vornehmlich aus Politik (Staatsklugheit), um sich die Völker geneigt zu machen, daß er überall ihren Göttern huldigte. Auch die zweite Hauptstadt des Weltreichs, das schöne, mit Reich- thümern erfüllte Susa in der Provinz Susiaua, unter- warf sich ihm ergebungsvoll. Von da aber gings im Sturm nach der östlich davon gelegenen Provinz Persis,
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