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1. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 63

1822 - Berlin : Reimer
Erzählungen. Der Meister aber schalt den Dreisten, Gab ihm zu knacken die harte Nuß, Zu verehren den König Hironymus, Und sagte: ,,Bleib bei deinem Leisten! Wer kaum den Pfriemen regieren kann, Was gehn den Säbel und Flinte an?" Da glühten dem Wilhelm beide Wangen, Und er sprach mit keck erhabenem Muth: ,.Mir fließt in den Adern Soldatenblut! Wie sollte mich nicht danach verlangen, Den gottlosen Feind zu schlagen aufs Haupt, Der unserm König sein Halle geraubt?" Und tapfere Preußen und Russen zogen, Von Kleist, dem Helden, geführt, in die Stadt Die langst solche Gaste gewünscht sich yat;- Allein, wie unglückschwangere Wogen, Zog auch. ein feindliches Heer heran, Weit stärker an Waffen, und Roß, und Mann! Damit der Feind herein nicht dringe, Wird draußen am Strome fleißig geschanzt Und manche Kanone ausgestanzt. Schon messen sich blutig Pik' und Klinge; Doch immer näher und näher erscheint Der übermächtig gerüstete Feind. Kanonendonner beginnt zu brüllen, Und Jägerbüchsen knallen darein. Der Frühlingssonne heller Schein Muß in Pulverdampf verhüllen; Und bang und bänger athmet die Stadt, Die eben so fröhlich gejauchzt noch hat. Dem Meister sinken Pfrietnen und Leder Aus seiner sonst so fleißigen Hand; Die gelehrteste Weisheit hält nicht Stand, Es zittert die geschickteste Feder; Und tief im Keller weint sich blind Manch Juden-und manch Christenkind.

2. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

3. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 361

1830 - Berlin : Reimer
361 stankenbraim bis zum Blonden, fast Weißen variirend; ein mehr oder weniger hohes Fleischroth erhöht die Weiße der Haut, welche, schneller Farbeveränderung unterworfen, je nach der Art auf das Subject einwirkender Eindrücke roth oder blaß und so ein Verräther der Leidenschaften wird, sich aber unter dem Einfluß des Klima's verändert, und mehr oder weniger die braune Farbe der folgenden Art annimmt, jedoch bisweilen diese, selbst im höchsten Grade statt findende Fär- bung wieder verliert, wenn sich die Individuen der Sonnen- hitze nicht mehr aussetzen» kurz diese Art behält oder bekommt im Schatten ihre ursprüngliche Weiße immer wieder. Ein gegen das kleine Knie hin dünner werdender Schenkel, eine stark markirte Wade, der sichere Gang, die runden halbkuge- ligen Brüste des Weibeö, deren Warzen selten braun, oft rosenroth gefärbt sind, und den Achselhöhlen gegenüberstehen, vollenden den Character dieser Art. Frühzeitig trat bei bei- den Geschlechtern die Schaamhaftigkekt ein, was die Kleidung bezeugt. Sie leben vorzugsweise in Monogamie. Die Gottesverehrung der zu dieser Art gehörenden Völ- ker bestand anfangs in der Anbetung vieler Götter; sie hat- ten früh eine Idee von Unsterblichkeit der Seele, und haben im Allgemeinen den christlichen Glauben angenommen. Sie sind am meisten für das gesellschaftliche Leben geeignet. Un- ter ihnen sind die größten Geister geboren worden. Liebe für das Vaterland, und zu den Künsten und Wissenschaften zeichnen sie aus. Erlaüterung 2. Racen, bei denen von jeher weite Beklei- dung gewöhnlich; wo die Sitte die Weiber den Männern fast bis zur Sclaverei untergeordnet hat; wo sehr oft mit dem Alter der Kopf vorn kahl wird. r>) Kaukasische (östliche) Race. Der Teint der Wei- der ist frisch und glänzend weiß, die Haut ausgezeichnet glatt, der Mund sehr klein, die Augenbraunen sehr dünn; die Haare gewöhnlich schön schwarz, fein, glänzend und herrlich gelockt, die Nase fast gerade, das Gesicht ein vollkommenes Oval; der Hals besonders schön, die Haltung majestätisch, aber bald durch die gewöhnlich eintretende Wohlbeleibtheit gestört. Da- hin gehören die Bewohnerinnen Mingreliens und Georgiens, am südlichen Abhange des Kaukasus und Circassiens am Nord, Abhange, welche wegen ihrer Schönheit die Harems (Frauengemächer) der Mohameder von dem Innern Asias aus bis zur Nordwestecke Afrikas, Marocco, schmücken. Die Män, ner sind eben so schön, ihr mittlerer Wuchs fünf Fuß vier Zoll, ihr Temperament sanguinisch und phlegmatisch. In jedem Zeitalter die Gebirgsketten des Kaukasus zwischen dem schwarzen Meere und dem Caspi See bevölkernd, breitete sich diese Race in einem halben Bogen längs den Küsten des letz- tern gegen W. aus, und findet sich auch in einigen Thälern an den Quellen des Euphrats wieder. Durch die beständige

4. Mit einem Titelkupfer - S. 209

1821 - Stuttgart : Steinkopf
2 09 “ und im Unglücke. Zu lekden, und auch dem härtesten Schicksale die Ueber- zeugungen feines Gewissens nicht aufzuopfern. Und waö litt er nicht Alles ! Und wie groß litt er cs! War auch gleich der Erfolg der Unternehmung, welcher er sich zum besten seines Volkes unterzog, sehr unglücklich; verlor kr gleich bey Mühlberg die Schlacht : so blieb ihm doch der Ruhm, als ein gewissenhafter Reaent für die Rechte feines Volkes mit Gut und Blut gekämpft zu haben.— Er trat dem fchmalkaldischen Bündnisse den, und rsah sich alio genöthigt, zum Schutze seiner: Glaubens»Gcnos- frn gegen- Kaiser Karl den V. die Waffen zu ergreifen. Es kam zum Treffen bey Mühlberg. Alles war schon verloren. Er flieht wir wenigen seiner Getreuen in den nächsten Wald; wird aufgesucht, ergriffen. Alles stmmt auf ihn los. Johann Friedrich kämpft wie ein Löwe, ^an schreyt ihm zu f sich zu ergeben; r— er antwortet^ wacker mit seinem Gchwerdte. — Endlich wird cr3un den linken Arm gehauen, bekommt einen leichten.stich *n den Hals. Umringt von Ungarn, Spaniern und Jta, innern, sprengt Tilo.von Trotta auf.ihn.iizn, drängt die Soldaren zurück', und bittet den Churfürsten , Feines bebeos zu fchonen-- und sich zu ergeben: Johan^Med» ^>ch Fragt: tver er sey? „Ein Deutscher— sällkr die Antwort. — ,,So bin ich Trvttens Gefangener v'4 ^icht Johann Friedrich , zieht einen von den zwey gol« Aktien Ringen, die er'immer zu magen pflegte.,- vom oukger.,. und steckt-ihn Tilo von Trotta mir dm. Worten ^ ; „Sv führe mich denn hin!" — Sein Uebttwinde^ Kaiser Karl V., nahm ihn nun mit in das Lag:r> -wet- ^ks ex vor Wittenberg aufschlug , um die Haupffestrmg Mfangenen-Churfürsten zu belagern. Even spielte Jut der. Churfürst mit einem gleichfalls gefangenen Her« ok'ke vyui.braunschweig in seinem Zelte Schach. . Da Ult der Todes ü Bote mit dem Urtheile in der Hgud her, und verkündigte ,.daß er, Hans Friedrich., N>W«n ks Verbrechens der beleidigten Majestät, ihrryzur Strafn n Andern zum Beyspiel, zum. Lode verurtheilt My, ^''Pspiele d. Guten I. Tj)l. »4

5. Mit einem Titelkupfer - S. 228

1821 - Stuttgart : Steinkopf
3iö Geistes-Gegenwart; Heldenmüthige bens! Sie wollte ihren Gemahl durchaus nicht verlas« sen! Indessen kam der Seeräuber, ein Algierer, mit sei- nem Schiffe schon so nahe, daß er die Tarrane mit Ha« cken an sich ziehen konnte. Muthvoll empfiengen jetzt die Franzosen die Algierer. Vor allen aber zeichnet? sich Frau Dufresnoi durch ihre Herzhaftigkeit aus. Ihrem Gemahle zerschmetterte ein Schuß von einer feindlichen Pistole den einen Schenkel. Sogleich bedeckte sie ihn mit ihrem Körper; und als ein Algierer sich ihm nä- herte, um ihm vollends den Rest zu geben, ergriff sie den Säbel, und streckte mit einem Hiebe denselben zu Boden. Die Franzosen wurden durch ihr Beyspiel noch mehr angefeuert, sich zu vertheidigen, und die Secräu« der, glücklich in ihr Schiff zurückgetrieben, mußten mit einem Verluste von Lo Todten wieder abziehen, 161^ In den Anfällen jenes Krieges, der von Schwaben her über die Schweiz sich zusammenzog, war keine Al« pen.höhe, besonders gegen Bündten zu, wo der Krieg zu« erst ausbrach, so steil und unwegsam - die nicht feind- liche Kriegsmacht überstiegen hätte. Auf einer solchen Höhe, nahe an den Grenzen Tyrols, liegt das Dorf Sch lins. Daselbst wurde aus einem Hause eine Leiche zu Grabe getragen, und die Hausmutter war allein zu Haus, um den zahlreichen Leiche«Begleitern die in der .Kirche waren, die nöthige ländliche Mahlzeit zu bereite«. Mit einmal stürzte eine Anzahl Krieger in ihr Haus und an den Ort, wo sie die Mahlzeit zurecht machte. Diese fragten sie mit Ungestüm, für wen das Essen be- reitet würde? Nicht erschrocken über den in so gefährlich^ Zeit nicht unerwarteten Aufzug, und über die Frage, antwortete sie mit Kühnheit und geschwinder List: „Für den Eidsgenossischen Anzug ist diese Speise bestimmt, std* ret mich nur nicht, denn ich muß eilen, er wird bald da seyn." — Die Feinde stutzten bey dieser Antwort, fst' hen einander an, und betteten schlichen sie alle weg'

6. Theil 3 - S. 62

1821 - Stuttgart : Steinkopf
6z Christ! ^^Kriegshelden. bel herbey — und diese ^uen Erfahrungen der Göttlichen Hülfe erhoben noch höher das Feuer des frommen Dankes und das Entzücken der Freude. Brave Soldaten. 43g. 5der berühmte Englische General Elllot ritt eines Ta- ges bey der Belagerung von Gibraltar, als die Festung gerade heftig beschossen wurde, selbst herum, die Posten zu besichtigen, und traf bey dieser Gelegenheit einen Ha n- növer'schen Soldaten an, der weder sein Gewehr ergriff, noch dasselbe präsentirte, sondern unbeweglich wke eine Bildsäule, da stand. ,,Kennst Du mich nicht, meln Sohn!" — redete der General den Soldaten an, — „oder warum beobachtest Du sonst Deine Pflicht nicht? — Der Soldat erwiederte mit aller Fassung: — „ich kenne Ew. Ercellenz und meine Pflicht sehr gut; aber so eben sind mir einige Finger aus der rechten Hand geschossen worden, daher bin ich ausser Stande, meine Pflicht zu beobachten." — Warum gehst Du denn nicht, um Dich verbinden zu lassen?" — fuhr der General fort. — „Weil es in Deutschland,, — antwortete der brave Soldat, — „nicht erlaubt ist, seinen Posten eher zu ver- lassen, als bis man abgelöset wird." Mit sichtbarer Rührung stieg der gefühlvolle General augenblicklich vom Pferde, und sagte: „gib mir Dein Gewehr und Deine Patrontasche, ich will Dich ablösen, damit Du Dich vcr, binden lassen kannst." Der Soldat gehorchte, gkena aber zuerst an die nächste Wache, zeigte an, daß der General auf seinem Posten stände, äusserte, man möchte denselben Ablösen, und ließ dann erst seine verstümmelte Hand ven binden. Da er zu ferneren Kriegsdiensten nicht mehr tüchtig war, wurde er verabschiedet, und erhielt von dem

7. Theil 3 - S. 83

1821 - Stuttgart : Steinkopf
85 Gu tmüthige Krieger. eln Baschkire, der mit ihnen auf der Flucht war, ln's Dorf, wahrscheinlich um einige Lebensmittel zu bekommen. Kaum bemerkte er, daß sich seine Kameraden mit den Chasseurs herumschlugen, so wandte er schnell seinen Ren- ner, um zu seinen Kameraden zu eilen, und Theil an dem Gefechte zu nehmen; aber in dem Augenblicke er- blickte er in dem Fenster eines brennenden Hauses ein Mädchen mit einem Kinde auf dem Arme jämmerlich um Hülfe rufen. Rasch hielt er sein Pferd an, sprang ab, steckte seine Lanze durch den Zügel in den Boden, und eilte durch die brennende Hausthüre in die mit Rauch und Dampf angefüllte brennende Stube, ergriff das Mäd- chen mit dem Kinde, und brachte beyde glücklich und un- beschädigt auf die Straße. Die Franzosen hatten sich mir terdessen vermehrt, und die Russen mußten weichen. Der Baschkire hatte das Mädchen auf sein Pferd gesetzt, und mit dem Kinde sich hinter ihr hinaufgeschwungen, und als die Chasseurs ihm auf den Hals kamen, ritt er eilig mit seiner Beute davon. Hinter dem Dorfe her hatten sich die nachsetzenden Chasseurs und Husaren an der nicht weit davon fließenden Aller gesetzt, um den Flüchtlingen die Passage durch den Fluß zu verwehren. Ein Husar kam auf den Baschkiren losgcsprengt, um ihm seine Beute abzunehmen; der Baschkire warf ihm seine Lanze in die Brust, stürzte mit seinem Pferde in die Aller, schwamm durch, und eilte nach einem nicht sehr entfernten vor ihm liegenden Dorfe. Arm Eingänge desselben sprang er vor einem Hause ab, trug das vom Schrecken noch betäubte Mädchen mit dem Kinde in's Haus, schüttete seine ganze Baarschaft ihr in den Schooß, und gab der herbeyeilen- den Bauersfrau durch Geberden zu verstehen, daß sie dem weinenden Kinde etwas zu essen geben, und für beyde Sorge tragen solle. Er küßte das Kind, schwang sich wieder auf sein Pferd, und sprengte zurück. Der edle Mensch hieß Charmi-kigi. I 6 *

8. Theil 3 - S. 58

1821 - Stuttgart : Steinkopf
58 Vaterlands-Vertheidiger. Schrift, den sie thaten, weder als eine leichte Lustpartke, noch a!s eine Gelegenheit, eine, ihrer unwürdige Rache zu befriedigen. Am allerwenigsten dachte einer dieser aus- gezeichneten Krieger daran, in einem allgemeinen Wirr- warr das doppelt oder mehrfach wieder zu erhalten, was er, um das Vaterland zu retten, aufgewendet hatte. Man hätte glauben sollen, daß die Jünglinge, des Krieges völlig unkundig, bald von ihm zurückgeschreckt werden würden, wenn sie ihn erst in der Nähe kennen lernten. Sie bewiesen das Gegentheil. Weder ihre eigene Wunden, noch der Tod ihrer Kameraden konnten den star, ken Entschluß, von einer starken Seele gefaßt, erschüttern. Je fürchterlicher ihnen die Schrecken des Krieges erschie» nen, um so mehr achteten sie sich verbunden, sie von ih- rem Vaterlande zu entfernen. Selbst mit Wunden bedeckt, konnten sie häufig nicht bewogen werden, ihre Bataillone zu verlassen, um Pflege und Heilung zu suchen, so lange das große Werk nur zur Hälfte gethan war. Christliche Kriegshelden. 436. ,, Gottesfurcht und ein Menschen.herz bey einem Offi- ziere sind für mich etwas sehr Erhabenes— sagt der würdige Leib»Arzt und Schrifistcller Iimmermann, — „auf die Kniee möchte ich fallen, wenn ich alle Merk- male einer heroischen Seele in dem Menschenfreunde sehe, von dem ich weiß, wie oft er dem armen, hülflo- ftn ^andmanne in drohenden Gefahren schon beygeftanden Hzr, und wie oft er noch ein Engel Gorres seyn wird mitten unter Mord und Brand. Mein Herz erhebt sich voll Ehrfurcht und Bewunderung, so oft ich mit Offizie- ren von sanften Sitten in Gesellschaft bin. Sie tragen Pas Gepräge großer Männer und guter Menschen an der

9. Theil 3 - S. 134

1821 - Stuttgart : Steinkopf
r§4 Gute Anwendung des Reichthums. Fürsten gewöhnlich gegeben und angenommen zu werden pflegen. Tamerlan hatte überhaupt den Befehl ergehen lassen, daß von jeder Art der.ihm darzubringenden Ge- schenke allezeit 9 Stücke seyn sollten. Ibrahim ließ da- her 9 schöne Pferde, mit Gold und Perlen reich ge- schmückt, eben so viel Leoparden mit goldenen Halsbän- dern, 9 seidene Zelre, eb n so viel indische Teppiche und mehrere ähnliche Geschenke fertig machen. Zu diesem fügte er noch 8 Sklaven hinzu, und verfügte sich, in Beglei- tung dieser und einiger andern Diener, gerade zu Ta- Merlans Haupt.quartier. Der siegreiche Eroberer warf einen stolzen Blick auf die Geschenke, und fragte sogleich, den Erblickung der L Sklaven, wo der neunte sey? „Hier zu deinen Füßen!" — antwortete Ibrabim, indem er sich vor Tamerlan niederwarf. — ,,Du sollst," — fuhr er fort — „keinen gehorsamern Sklaven haben als mich; und ich werde mich glücklich, selbst in Kelten, schätzen, wenn mein Volk frey bleibt! Ja, mächtigster Fürst! schenke meinem Volke die Freyheit, und laß mich deinen Sklaven seyn! Nie sollst du einen dir ergebenem Diener besitzen, wenn du meine Bitte erhören willst." Die Tu- gend behauptet überall und unter jedem Volke ihre hohen Rechte; sie hat ihre eigene siegende Kraft, welcher nur ein völliger Barbar zu widerstehen vermag. Tamerlan wurde durch Ibrahims Benehmen so erschüttert und zu- gleich so gerührt, daß erden Knieenden mit Huld aufhob. „Du sollst" — sprach er zu Ibrahim, — „hinfort mein Freund, nicht aber mein Sklave seyn; eine solche Tugend verdient ein besseres Loos als Hklaven-Ketten. Bestimmte mich mein Schicksal nicht zu weit ausseheudercn Unter- nehmungen tz ich würde mich in einem kleinen Reiche, ^wie das deinige, nach dir bilden, und dir ähnlich zu werden trachten. Du bist indeß frey; kehre zu deinem Volke zu- rück, und mache es ferner so glücklich, als du es bisher thatest!" Mit stlller Bewunderung entließ Tamerlan den neuen Freund; mit lautem Jubel empfieng seinen, ihm wiedergegedemn Fürsten, das beglückte Volk!

10. Bd. 2 - S. 401

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
§ 6. Die Luxemburger. 401 Biele rechte Buße gethan, wer weiß es? Aber ganze Schnüren durchzogen die Länder mit Geißeln — die sogenannten Geißler oder Flagellanten — und hiebe» sich einander, daß das Blut von ihnen strömte, um durch solche Buße Gottes Erbarmung zu erringen und sich auf die Zukunft des Herrn würdig vorzubereiten. Auf einmal hieß es, „die Juden hätten alle Brun- nen vergiftet, daher komme das Sterben." Da fiel der Pöbel und die Geißelbrüderschaft voran allenthalben über Israels unglückliche Kinder her. In Mainz wurden t 2,000 gemordet, in Lübeck 9000, in Erfurt 6000 u. s. f. In Straßburg wurden 900 Juden auf Einem großen Holzstöße verbrannt! tz 6. Tie Luxemburger. Das päpstliche Schisma. Nach Ludwigs des Bayern Abscheiden konnte sein Nebenbuhler Karl emporkommen, so daß nun wieder ein Luxemburger (Heinrichs Vii. Enkel, s. S. 392) den deutschen Thron einnahm. Die mächtige Bayerische Partei wollte ihn zwar Anfangs nicht anerkennen, übergab viel- mehr das Scepter an den Grafen Günther von Schwarzburg; aber da bot der schlaue Karl unver- sehens der Tochter des rheinischen Pfalzgrafen Ruprecht (aus dem Bayerischen Hause) seine Hand zur Ehe, womit er das ganze Wittelsbach auf seine Seite zog. Günther, ein wackerer Degen, halte wohl um die Kaiserkrone seines Armes Kraft versucht, allein er wurde plötzlich krank zum Tode; damit nun wenigstens die Seinen etwas von sei- ner Erhöhung zu genießen hätten, trat er Karin seine Ansprüche um 20,000 Mark Silber ab und — starb. Karl Iv. (1347 — 1378) war ein stndirter Mann, welcher wie einst Friedrich Ii. sechs Sprachen redete, und ein gewandter Mann, der sich überaus geschickt wenden und winden konnte, ein sch la «gen klug er 17 **
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